(Mosaik) Zielgruppen, Altersstrukturen, Zukunftsvisionen und der ganze Rest...

  • So richtig glücklich bin ich nun auch nicht geworden mit dem neuen Mosaik. Vielleicht sind wir hier die falsche Zielgruppe und stellen wir die falschen Erwartungen.

  • So richtig glücklich bin ich nun auch nicht geworden mit dem neuen Mosaik. Vielleicht sind wir hier die falsche Zielgruppe und stellen wir die falschen Erwartungen.

    Die Zielgruppe bevorzugt derzeit die Ägypten-Serie. Hab ich empirisch getestet.

    Und die Zielgruppe für das "Mädchen-Mosaik" wären dann alte weiße Männer? ... Mhm, den Gedanken möchte ich jetzt nicht weiter verfolgen... :D

    Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.

  • Die Zielgruppe bevorzugt derzeit die Ägypten-Serie. Hab ich empirisch getestet.

    Meine Zielgruppe bevorzugt momentan die Weltraum- und Erfinderserie. Auch der Beginn der Orient-Okzident-Serie wird erneut gelesen. Weitere Serien, die öfter aus dem Regal im Keller geholt werden sollen: Australien 1+2, Abrafaxe-Römerserie, Adria-Serie, Anno1704/Ö-U.. Alle Digedagsserien liegen sowieso immer draußen und werden gerade von irgendjemand gelesen.

    Was ich noch nie wieder aus dem Keller bringen sollte: Ozeanien-Serie. Interessanterweise auch die Hanse-Serie nicht, obwohl die mMn nicht so schlecht war.

  • Was ich noch nie wieder aus dem Keller bringen sollte: Ozeanien-Serie. Interessanterweise auch die Hanse-Serie nicht, obwohl die mMn nicht so schlecht war.

    Ich lese die Hanse-Serie gerade erstmalig, bin fast durch, und ich kann der Serie auch viel abgewinnen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es einen Unterschied macht, ob man so eine Serie über 2 Jahre mit monatlichen Abständen zwischen den Heften liest oder am Stück. Bei den vielen Handlungsschauplätze und Reisen kann man über lange Zeiträume gelesen schon etwas den Überblick verlieren.

  • So richtig glücklich bin ich nun auch nicht geworden mit dem neuen Mosaik. Vielleicht sind wir hier die falsche Zielgruppe und stellen wir die falschen Erwartungen.

    Ich sag es jetzt mal etwas überspitzt: das Mosaik ist immer noch eine Kinderzeitschrift - da sollte man die Ansprüche etwas nach unten korrigieren. Eine abgeschlossene historische Episode in einem Heft erscheint auch mir schwierig - allerdings würden ein paar lustige Gags gut tun. Und ganz sehr vermisse ich die Wimmelbilder - aber auf die dürften wir vergeblich warten.

  • Ich sag es jetzt mal etwas überspitzt: das Mosaik ist immer noch eine Kinderzeitschrift

    Eben! Als Erwachsener erfreue ich mich an den zahlreichen großartigen Stadtansichten und finde es auch gut, wenn den Kindern etwas Wissen vermittelt wird. Aber...

    Sagen wir es mal so, weil ich Dich sowieso noch zu Deinem gelungenem Avatar beglückwünschen wollte: Auch in den Heften 68/69 des MvHH geht es um einen Erfinder, dessen bahnbrechende Erfindung noch vor dem Durchbruch steht. Auch hier werden seine Vorstellungen und Probleme geschildert. Aber da ist eben auch noch was anderes, was diesem Heft leider (und leider nicht nur diesem Heft) völlig abgeht.

    Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.

  • Die Zielgruppe bevorzugt derzeit die Ägypten-Serie.

    Die Zielgruppe mag auch keine semilustigen, nervigen minderjährigen Begleiter mit P (hier: Paule).

    Die Idee, Otto Lilienthal zum Thema eines Heftes zu machen, finde ich grundsätzlich sehr gut, aber die Umsetzung könnte schon um Einiges spannender sein.

  • Die Zielgruppe mag auch keine semilustigen, nervigen minderjährigen Begleiter mit P (hier: Paule).

    Die Idee, Otto Lilienthal zum Thema eines Heftes zu machen, finde ich grundsätzlich sehr gut, aber die Umsetzung könnte schon um Einiges spannender sein.

    Wie schon oft angesprochen, es scheint doch so, dass man der Zielgruppe einfach zu wenig zutraut.

    Dass diese lieber Gegenspieler, Abenteuer und Spaß / Humor und nicht etwa kindliche Begleiter oder (in der aktuellen Serie) allzu trocken vermitteltes Geschichtswissen bevorzugt war doch schon immer so... Wobei ja besonders der letztere Punkt eigentlich bekannt sein sollte.

    Interessant auch, dass sich die Zielgruppenforschung von Choui und Nafi mit meiner eigenen "Forschung" deckt. Auch interessant, dass dabei die Serien bevorzugt werden, die auch bei den meisten von uns hier gut bis sehr gut abschneiden. Und das sind dann doch primär Serien, welche nicht unbedingt im deutschen Mittelalter, sondern eher in fernen Landen spielen.

    Da fragt man sich welche Zielgruppe dann also eigentlich seit einiger Zeit (mit Ausnahme Teil 1 der letzten Serie) von den Machern auserkoren wurde.

  • Das deckt sich ungefähr auch mit meiner Zielgruppe. Beim neuen Heft hat er sich nur den Titel angeschaut und Ninjago war wichtiger. Mich würden echt mal die soziale und altersmäßige Struktur der Abonnenten/Leser interessieren? Jedenfalls die 8-12 Jährigen können es sicher nicht sein? ;)

  • Vielleicht ist es ja wie bei Lego, Bluebrixx und Co., dass man für die AFOMs (Adult Fans Of Mosaik) schafft, aber auch die präferieren doch eher spannende Geschichten? Die Fanszene produziert ja vor allem für die älteren Semester. Da fände ich mal interessant, wie diese Fancomics und -fiction (Mosapedia-Jahresgaben-Comics, Fancomics in Fanzines) bei den Kindern ankommen. Die Mosapedia-Veröffentlichungen kommen bei uns bei alt und jung gut an (Hansl im Glück lasse ich mal aussen vor). Interessant wäre auch, wie sich die Kioskausgaben der Abrafaxe und Annabellas im Vergleich verkaufen. Zählt da eher die lange Tradition der Abrafaxe oder die Aufmachung der Annabellas? Im Verlag wird man doch sicherlich darauf ein Auge haben.
    Vielleicht bekommt die Redaktion aber auch sehr positive Fanpost von Kindern zu dieser historisch korrekten Darstellung und den kindlichen Begleitern und orientiert sich daher daran? Und nur wir wenige und unsere Kinder sind Sonderlinge? Wenn ich mir die Zeichnungen bei der Leserpost ansehe, sehe ich allerdings meist erwachsene Figuren, die nachgezeichnet werden.

  • Der wunde Punkt der Leserbriefe wurde ja schon ausgiebig beleuchtet. Konstruktive Kritik kommt dort praktisch nicht mehr vor. Irgend eine Masterarbeit hat sich sogar mit den Leserbriefen im Mosaik beschäftigt. Und Platz für die eine oder andere ausführlichere Leserpost sollte doch bei dem Heftumfang möglich sein?

  • ... Mich würden echt mal die soziale und altersmäßige Struktur der Abonnenten/Leser interessieren? ...

    Das interessiert mich auch; Abonnenten sind vermutlich zwei Gruppen: 1.) Eltern, deren Kinder das Mosaik lesen (und sammeln?), 2.) Sammler, die teils seit der Kindheit/Jugend das Mosaik kennen (und sammeln) - Ich gehöre zu 2.) - und habe auch erst seit kurzem angefangen, alte Digedag-Einzelhefte zu erwerben, da meine Digedags-Hefte alle eingebunden sind.

    Um die Abonnenten-Struktur zu ermitteln, ist vermutlich eine Diplomarbeit erforderlich. Ob der Verlag da aktiv mitarbeiten wird, bezweifle ich aber.

  • Ich (geb. 1965) gehöre in Gruppe 2. Erstes Mosaik war die 1973 Nr. 199 (ich schrieb darüber ja schon hier an anderer Stelle). Besitze mittlerweile eine komplette Sammlung seit 1955 was immer auch ein Kindheitstraum von mir war. Bin auch ein Abonnent seit vielen Jahren.

  • Interessant wäre auch, wie sich die Kioskausgaben der Abrafaxe und Annabellas im Vergleich verkaufen. Zählt da eher die lange Tradition der Abrafaxe oder die Aufmachung der Annabellas? Im Verlag wird man doch sicherlich darauf ein Auge haben.

    OK, für diese Feldforschung ein Beitrag aus der mittelfränkischen Mosaik-Diaspora:
    Abgesehen vom großen Shop im Hauptbahnhof lagen die beiden Hefte in Nürnberg (zumindest im Norden und im Zentrum) soweit mir bekannt nur im Marktkauf im Zeitschriftenregal aus. Ich habe immer wieder mal in anderen Supermärkten oder auch Lotto/Zeitschriften-Shops geschaut; - Fehlanzeige.
    Pünktlich zum Start des Jubiläumsjahrs hat nun auch der Marktkauf die Faxe aus dem Programm genommen, weswegen ich dieses Jahr monatlich wenigstens einmal am Bahnhof vorbei schauen muß. Die Caramellen liegen aber nach wie vor aus. (Ich weiß natürlich, daß das nicht repräsentativ ist. Im Osten liegen die Hefte ja sogar im Lidl aus. )

    Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.

  • ... Die Fanszene produziert ja vor allem für die älteren Semester. Da fände ich mal interessant, wie diese Fancomics und -fiction (Mosapedia-Jahresgaben-Comics, Fancomics in Fanzines) bei den Kindern ankommen...

    ...Interessant wäre auch, wie sich die Kioskausgaben der Abrafaxe und Annabellas im Vergleich verkaufen...

    Die Zielgruppen-Diskussion gibt es ja schon länger und kehrt immer wieder. So geschehen beim Auftritt von "Putipsk" im Heft, bei der Leserbrief-Auswahl, den sprechenden Tieren oder dem historischen Anspruch des Heftinhaltes. Aber auch bei der Bewertung der Fanzines und -comics durch UNS alle, wo nur noch höchste Qualität erwartet wird, die der solventen, altersmäßig gesetzten Fangemeinde dargeboten werden sollte. Da öffnet sich meiner Meinung nach die Schere zwischen Comic-Nachwuchs und (sicher zahlungskräftigeren u. -bereiteren) Alt-Fans immer mehr. Was bei den Fanclubs noch tolerierbar ist, kann dem Verlag, der zwingend kommerziell auf Sieg setzen muss, irgendwann auf die Füße fallen. Das haben sie wohl auch gemerkt und testen die Möglichkeiten, hier gegenzulenken. Aber: nicht so einfach! Ein bisschen Schuld müssen wir uns hier wohl auch daran geben. Die Versuche, irgendwie kindgerechter zu werden (und damit Lesernachwuchs zu generieren) stehen den Wünschen von uns (Alten) genau konträr entgegen. Und werden hier auch so "bewertet". Ja, aus UNSERER Sicht. Aber wie sehen das Kinder? Da hat Nafi Recht, wäre mal interessant. Leider gibt es so gar keine Reaktion des Verlages dazu (bin mir sicher, dass "Nachwuchsleserschaft" ein Thema bei internen Besprechungen ist) und die Fanszene schmort im eigenen Saft. (auch den mangelnden Kontakten zum Nachwuchs geschuldet) Es ist ein Jammer. Dabei ist es so wichtig, hierfür einen Weg zu finden!

    Eine dafür guttuende Diskussion passt nicht in dieses Thema, wäre vielleicht sogar ein eigenes Thema wert. Ob sich eine Lösung finden ließe, kann man nur wissen, wenn man es probiert. Die reizüberfluteten Kinder vom Comic zu begeistern, vom MOSAIK zu begeistern, geht nur mit dem Ohr an der Masse und dem Feingefühl, das Gehörte in die bisherigen Bahnen einzuarbeiten. Oder rigoros zu separieren: Eine traditionelle Nummer 90 für alte Solvente und ein Kindercomic für den Nachwuchs. Vielleicht ist das der Weg? Es bleibt spannend. Ohne Kinder und ohne Mut geht jedenfalls nichts.

  • Die reizüberfluteten Kinder vom Comic zu begeistern, vom MOSAIK zu begeistern, geht nur mit dem Ohr an der Masse und dem Feingefühl, das Gehörte in die bisherigen Bahnen einzuarbeiten.

    Die Kinder vom Mosaik zu begeistern, geht in vielen Fällen über die Eltern und Großeltern, die das Mosaik kaufen oder ein Abo haben. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Mosaik-Begeisterung in den Familien weitergegeben wird. Wenn aber in den Familien das Interesse am Heft nachlässt, wird es auch nicht mehr dem Nachwuchs nähergebracht.

  • Das ist ja allgemein ein Problem, den Nachwuchs für Comics zu begeistern. Man versucht es ja auch immer wieder mit dem Gratiscomictag, der nun extra für die Kids als Zielgruppe ausgerichtet wird. Da nimmt, wie wir wissen, MOSAIK längst nicht mehr teil.

    Ich glaube aber, die Kids von heute ticken nicht so anders. Auch diese interessieren sich für spannende Geschichten. Bei Asterix klappt das ja auch, wie ich bei der neuen Netflix-Serie feststellen konnte. Da wird im Prinzip nach dem uralten Konzept verfahren, welches es bei Asterix schon immer gab. Nur sehen die Figuren geleckter aus und die Gags sind auf den Zeitgeist zugeschnitten.

    Vielleicht stehen sich die Alt-Fans da auch ein bisschen selber im Weg? Wir wollen, dass es noch sich noch genauso liest und aussieht wie vor 50 Jahren. Nun, bald haben wir ja die Gelegenheit, das mit dem "Newa-Heft" zu überprüfen. ;)

  • Ich glaube aber, die Kids von heute ticken nicht so anders. Auch diese interessieren sich für spannende Geschichten. Bei Asterix klappt das ja auch, wie ich bei der neuen Netflix-Serie feststellen konnte. Da wird im Prinzip nach dem uralten Konzept verfahren, welches es bei Asterix schon immer gab. Nur sehen die Figuren geleckter aus und die Gags sind auf den Zeitgeist zugeschnitten.

    Das sehe ich auch so. Es werden immer noch gute, auch neue Comics geschaffen und gerne von Kindern gelesen, neben alten West-Klassikern wie Asterix, Lucky Luke, LTBs, die weiter recht gut laufen. Mein Sohn liest gerade begeistert Enola Holmes von Serena Blasco als Graphic Novels. Die sind nicht nur spannend, sondern auch schön illustriert. Ich habe keinen Grund zu glauben, dass ansprechend erzählte und gestaltete Mosaik-Alben (auch außerhalb der fortlaufenden Geschichte) floppen würden, WENN sie denn entsprechend beworben und in Buchhandlungen jenseits der Zone verfügbar sind. Ich kenne natürlich nicht die internen Überlegungen und Erfahrungen des Verlags in dem Bereich. Unsere Kinder haben einige Comicserien auch erst durch die örtliche Stadtbücherei kennen- und schätzen gelernt. Im fränkischen Buchhandel und in den Büchereien ist das Mosaik leider Mangelware. Ich habe mich schon gefragt, ob ich mal ein paar doppelte Ausgaben von mir stiften soll, um die Kinder anzufixen, aber vermute, dass die lieber ganze Reihen sammeln/aufnehmen. Kurz gesagt: was man nicht kennenlernen kann, kann man nicht toll finden.

    Wenn ich da was stiften sollte, dann auch eher die neuen Jahressammelbände ab 1976. Die finde ich vom Format/Preis (Softcover)/Umfang/Geschlossenheit der Geschichte wirklich super und wünsche ihnen viele Käufer.

  • Ich gebe ja ab und an ein paar Hefte (Dubletten) an eine gute Freundin (Kindergärtnerin) von mir weiter mit der Bitte, sie unter den Kindern auf Arbeit zu verteilen. Regelmäßig bekomme ich da positives Feedback von ihr, wie begeistert die Kinder sind. Ein paar der letzten Hefte hat sie auch an ihren Neffen (8 Jahre?) gegeben. Das waren einige der letzten aus der ausgelaufenen Orient-Serie. Er sei ganz verrückt nach den Heften und ich musste ihr versprechen, noch welche "nachzuliefern".

  • Die Mosaikbegeisterung auszulösen, habe ich damals auch bei meinem Neffen versucht. Als er im entsprechenden Lesealter war. Hat aber nicht funktioniert. Nicht mal mit dem Saurierheft (Er war ganz verrückt nach Saurier). Es gibt, glaube ich, kein Rezept dafür. Entweder es funkt, oder eben nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!