Wenn ich nix vergessen habe, war lediglich Australien deutschlandfrei.
Ich erinnere an Ludwig Leichhardt!
Spannende Diskussion jedenfalls. Mir geht es so wie Chouette. In Abwandlung von Methusalix: "Ich habe nichts gegen deutsche Geschichte. Einige meiner besten Serien handeln von deutscher Geschichte. Aber diese Geschichte ist zu deutsch."
Vielleicht ist das tatsächlich ein Wandel, der im Mosaik nach 1990 stattgefunden hat: es muss immer was mit Deutschen/Deutschland drin sein? Nee, ist wahrscheinlich eine Übertreibung. Aber Asterix macht es ja auch so: es ist ein französischer Blick auf Geschichte. Er spielt in Frankreich, er adressiert französische Befindlichkeiten. Das Disney-Duck-Imperium behandelt us-amerikanische Befindlichkeiten (Kapitalismus, bei Carl Barks mit einem Schuss Imperialismusparodie). Vielleicht ist das Mosaik DAS deutsche Nationalcomic? Die NS-Zeit wird nach Ägypten ausgelagert. In Griechenland behandeln wir die Grundsteinlegung unseres heutigen Europa-Demokratie-Selbstverständnisses (wer in den 90ern in den Geschichtsunterricht gegangen ist, weiss, was ich meine). In vier deutschen Mittelalterserien (92-94, 07-09, 16-18, 18-20) verhandelt man die eigene Geschichte, in vielen anderen Serien zeigt man Deutsche im Ausland (Wido, Loftus - in Frankfurt geboren -, Heinrich von Himmelgut, Leibniz, Erich von Ribbeck, Thusnelda, Vada und Ule, Lantfried, Sigismund und Isaak)*. Was macht der Deutsche im Ausland war ja auch das Hauptmotiv von Karl May.
Das war, wie komnenos geschrieben hat, vor 1990 anders. Nach Knödel-Fanny traf man nicht auf Deutsche, sondern verlustierte sich in der Fremde mit Fremden. Vielleicht wollte man Deutschland so entkommen?
*Ich kann mich nur bei der Templer-Serie an keinen aus deutschen Landen erinnern.