Was mir vor allem von der Serie in Erinnerung geblieben ist, war der detailverliebte Zeichenstil der Hintergrundbilder. Da hat man ganz klar versucht, die typische chinesische Malerei nachzuahmen und manche Bilder gehen denn auch in Richtung Gemälde (vergleiche zum Beispiel einmal Heft 8/91 die Seite 14 links oben oder Heft 5/91 Seite 6 Mitte links, ich glaube fast, damals wurde noch handcoloriert?). Das gefällt mir auch heute noch.
Nachdem ich jetzt den Jahrgangssammelband zur China-Serie in Ruhe gelesen habe, muss ich mein Urteil von vor drei Jahren revidieren. Wie gesagt, habe ich damals gar nicht alle Hefte gehabt. Das neue glänzend-labrige Papier kam mir etwas billig-schäbig vor.
Aber jetzt mit Abstand und in neuem Großformat muss ich doch sagen: eine gute Serie! Vielleicht nicht eine der besten, aber keine schlechte. Das beste sind sicherlich die Hintergrundzeichnungen und die Koloration. Da sind einige Juwelen dabei, die im A3-Format endlich gebührend wertgeschätzt werden können. Steffen Jähde hat hier offensichtlich all sein Können in die Waagschale geworfen. Ich mag aber auch den Humor und die vielen Anspielungen in der Serie. Die Episode am Kaiserhof ist als Satire sowohl entlarvend als auch witzig. Dass die beiden neuen Autoren hier experimentiert haben und vielleicht nicht alles passt, hat auch seinen Charme. Man merkt den Erneuerungswillen, die Spiellust. Wenn eine Serie heute so gemacht würde, würde sie mE sehr gute Noten erhalten. Es fehlt zwar ein richtiger guter hintertriebener Gegenspieler, der die Abrafaxe über die Serie begleitet - das hat man mit der Mittelalter-Serie dann besser gemacht - nichtsdestotrotz gibt es Spannungsmomente. Ich würde daher meine Bewertung in eine 2 ändern.