Ich weiß nicht, ob Du meine Rezis zu V wie Vendetta oder From Hell gelesen hattest, wenn nicht kann ich die bei Interesse gerne mal hier einstellen.
Irgendwann mal bestimmt, ja. Dürfte aber noch im PF gewesen sein. Insofern sind die an dieser Stelle sicher nicht verkehrt. "From Hell" ist ja wieder eine ganz eigene Sache. In vielerlei Hinsicht sicher Moores Magnum Opus. Dazu gehören auch die Anmerkungen zu den jeweiligen Kapiteln. Ich habe die Ausgabe von Speed, da sind die ganz am Ende (mag in anderen Auflagen auch so sein). Ich habe trotzdem immer nach jedem Kapitel die jeweiligen Ausführungen dazu gelesen. Anders hätte es meines Erachtens keinen Sinn ergeben. Nach der Seitenanzahl wären sonst zu viele Details nicht mehr präsent, wenn man sich die bis zum Schluss aufhebt. Diese Annotationen sind natürlich nicht werkimmanent und man kann den Comic auch so lesen, wenn man das denn möchte. Aber warum sollte man das tun? Allein wie er völlig transparent aufdröselt was historisch belegt ist, was er aufgrund der vorliegenden Daten extrapoliert hat und was komplett aus seiner Fantasie stammt ist eine enorme Bereicherung des Gesamtwerks. "From Hell" ist allerdings auch ein hartes Stück Arbeit, weshalb ich es wesentlich seltener gelesen habe als die anderen Sachen (Image mal außen vor). Wird sich wohl auch nicht ändern, gerade im Schichtdienst mit relativ wenig Zeit zur Verfügung. Bin ja gespannt, ob "Jerusalem", der nächstes Jahr bei Carcosa kommen soll, genauso harte Arbeit sein wird. Die englischsprachige Version stand öfter bei meinem Händler. Aber da habe ich mich nicht rangewagt.
Was die "Spawn"-Sachen angeht meinte ich schon speziell die Mini mit den WildC.A.T.s. "Violater", "Spawn: Blood Feud" und sogar das Heft aus der regulären Serie (das war das mit dem Freak, oder?) sind alle ganz OK und unterhaltsam. Nichts wie "Watchmen". Nicht mal wie die Frühwerke. Aber zumindest lesbar. "Spawn/WildC.A.T.s" ist das nur schwerlich.
Bei den Lovecraft-Sachen bin ich etwas gespalten. "Neonomicon" hat mir ganz gut gefallen, obwohl es reiner Schockhorror war. Habe ich damals sogar für die Seite meines Händlers besprochen. Wie auch einige andere Sachen mit HPL-Bezug. Lovecraft, und Texte zu ihm und seinem Werk, habe ich rauf und runter gelesen. An "Providence" hatte ich also Erwartungen. Besonders als es dann auch noch als "Watchmen des Horror-Comics" angepriesen wurde. Erfüllt wurden die leider nicht. Es gab viele Anspielungen auf Lovecrafts Werk und Leben. Wenn man sich ein bisschen auskennt, waren die auch ziemlich leicht zu erkennen. Aber es hat sich gezogen wie Kaugummi. Und die Tagebucheinträge haben dabei auch nicht geholfen. Klar, erinnert an "Watchmen". Vermutlich bewusst so gemacht. Aber mit der Schrift hatte ich so meine Schwierigkeiten, weshalb mir die überhaupt keine Freude gemacht haben. Ich habe das seitdem auch nicht mehr wiedergelesen.
Das Schöne am Moore ist, dass man auch über die 40 Jahre alten Sachen noch immer ausführlich diskutieren kann.