Ach stimmt, danke für die Playlist Chrision!
Beiträge von God_W.
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Die Zeit der Abrechnung 3 – Swing-Time (Carlsen)
Ein Mann verlässt einen Jazz-Club durch den Seiteneingang. In der düsteren Gasse entzündet er sich eine Zigarette, als eine leise jedoch bekannte Melodie erklingt. Eine finstere Gestalt tritt pfeifend in die Gasse. Wie ist der Mann überrascht als er gewahr wird, dass es sich bei der Person um eine ihm bekannte Frau handelt! Ein Schuss fällt – der Mann stürzt tot zu Boden.
„Hä? Wer sind denn die?“ Dachte ich mir und wollte schon nachschauen, ob ich im zweiten Band irgendetwas nicht mitbekommen habe, doch dann wurde die Sache auch schon aufgelöst. Wir befinden an einem Filmset im Kopenhagen des Jahres 1942, sind jetzt also in der großen Stadt unterwegs, wo das Leben pulsiert, während in Europa der Krieg tobt. Einer der Musiker, der in einer Clubszene auftreten sollte ist erkrankt weshalb Ersatz gesucht wird. Das ist die Chance für den in Band 1 aus Hedelund ausgebüchsten Jørgen Helmer, der bislang mit einem Zeitungsjob durchschlägt. Sein Kollege Knud schreibt hochbrisante Artikel und versucht dadurch den Schwarzmarkthandel auffliegen zu lassen, doch Jørgen ist mehr ein Lebemann und will mit seiner Musik berühmt werden, doch die Nazis sind dieser „Negermusik“ ganz und gar nicht zugetan.
Erling Rode versucht dringend Geld für seine Widerstandstruppe zu generieren und kommt über Frederikes Vater, den Arzt, an Informationen über einen von dessen Patienten. Der hat nicht nur Kohle, sondern ist ebenfalls im Filmgeschäft involviert. Der Doktor ist gar nicht davon begeistert, dass seine Tochter wieder mehr Kontakt zu Jørgen hat, sie sollte sich nicht mit so einem Musiker rumtreiben. Als dessen Freund und Kollege bei seinen Recherchen zum Schwarzmarkt über brisante Informationen stolpert steht ihm der ansonsten recht fahrige Musikus natürlich doch zur Seite – und dann spitzt sich die Lage zu…
Spannende Entwicklungen zwischen bedrohlicher Nazibesatzung, schillerndem Film- und Musikbusiness und geheimen Entwicklungen im Untergrund. Die Reihe bleibt weiter stark, vor allem durch die greifbar geschriebenen Charaktere.
VG, God_W.
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So, wohlbehalten auf der Couch zu Hause angekommen. Herzlichen Glückwunsch an den Sieger und
an falkbingo für die gelungene Ausrichtung!
Dass ich mit AC/DC nicht viel reißen würde, weil das die meisten hier zu 80/15 und/oder zu ausgenudelt finden war mir klar. Über die beiden 12er zum Start habe ich mich dann natürlich extra gefreut, auch wenn klar war, dass da nicht allzu viel nachkommt.
Eingereicht habe ich den Song dennoch sehr gerne, weil er für mich bei Entdeckung eine Wende in meinem Leben eingeläutet hat. Mein Paps singt in einem Männergesangsverein, dementsprechend liefen bei uns hauptsächlich Platten von Ivan Rebroff oder dem Marinechor der Schwarzmeerflotte. Meine Mama spielt Klarinette und Saxofon in einem Musikverein, von der Warte gab es zumeist "dicke Backen Musik", also Volksmusik mit Blasinstrumenten zu hören. Dementsprechend, ergänzt von ganz viel Schlager (Peter Alexander, Heintje etc...) wurden bei uns auch die Radiosender ausgesucht, welche den ganzen Tag dudelten.
Auf einer Sportveranstaltung, ich war früher Ringer, hörte ich in frühem Teenageralter dann als Einmarschmusik zum ersten mal "Hells Bells" und war dermaßen geflasht. sowas kannte ich bis dahin nicht. Bei uns im Ort gibt es kein Musikgeschäft, aber ab und an durfte ich mit in die Stadt zum Einkaufen. Bei der nächsten Gelegenheit bin ich dann in die CD-Abteilung im Müller getiegert und habe mein Taschengeld von mehreren Wochen in die "Who made Who" investiert. So begann mein Weg zu Rock und Metal, weg von der Musik meiner Eltern und meiner Brüder (die hörten nur Charts oder ebenfalls die Sachen meiner Mutter, lernten auch beide ein Blasinstrument im Verein usw).
Ganz viele wichtige Menschen in meinem Leben hätte ich ohne Konzert- und Festivalbesuche nie kennengelernt, die ohne diesen Song vielleicht nie stattgefunden hätten. Von daher war AC/DC mit "Hells Bells" absolut prägend für mein Leben und deshalb habe ich den Song bei diesem Contest eingereicht, ohne auf möglichst viele Punkte zu schielen. Danke an alle, die welche übrig hatten für diesen Jahrhundert-Song.
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Immer (möglichst) aufrecht. Der Hut is noch oben.
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Glückwunsch! Wir waren nach lecker italienisch noch im gelben Haus auf ne Handvoll geniale Cocktails. Jetzt ist aber endgültig Feierabend, ich werde zu Alt für den Scheiß (an mehreren aufeinanderfolgendenTagen).
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Alter war ich gestern auf dem Geburtstag knülle!
Jetzt komme ich gerade megaknülle von der Whisky-Messe. War geil, aber in 6 Min. Geht das Taxi zum Restaurant. Bis dann!
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Die Zeit der Abrechnung 2 – Erling Rode (Carlsen)
Wie angekündigt habe ich nach dem ersten Album nicht viel Zeit verstreichen lassen und gleich zum Zweiten gegriffen, wollte ich doch wissen, wie die spannende Geschichte weiter geht. Da fällt mir ein, die Rahmenhandlung hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, denn erzählt wird die ganze Geschichte in einer Rückblende anhand eines Dokuments welches der Nachwelt von einem Zeitzeugen hinterlassen wurde. Im Jahre 1990 dringt eine vermummte Gestalt ins Freiheitsmuseum in Kopenhagen ein, auf der Suche nach genau diesem Dokument. Als der Einbrecher das Schriftstück gefunden hat beginnt er zu lesen, und für uns die Geschichte. Ist diese geheimnisvolle Person vielleicht gar Erling Rode, der Album Nr. 2 seinen Namen verleiht? Wer weiß? Die Antwort erwartet uns vielleicht im Jahr 1941…
Erling Rode ist uns von Band eins schon bekannt. Er war ebenfalls Lehrer am Gymnasium, ist aber ein klarer Gegner der Besatzung. Er hat einen Jugendsportverein gegründet, in dem er einige anständige Burschen versammelt hat und offenbar eine Art Widerstand im Untergrund organisieren möchte, allerdings hat der Mann auch so seine Probleme und keine gänzlich weiße Weste. Jungen Damen gegenüber verhält er sich zuweilen nicht wie es sich geziemt. Die Organisation des Widerstands und einzelner Aktionen ist gefährlich, gerade jetzt, wo sich die Nazis bereits so fest eingenistet haben, es gibt aber auch Stellen, an denen man unverhofft Unterstützung finden kann -aber kann man denen trauen?
Enorm spannend geht es weiter. Als es zu Deutschlands Einmarsch in Russland kommt sind auch in Dänemark die Arbeiter, die kommunistisches Gedankengut vertreten nicht mehr sicher. Ein Teil der jungen Dänen meldet sich freiwillig zum Kampf für die Wehrmacht und erhalten von einem Teil der Älteren Jubel und Applaus dafür, anderen kommt die Galle hoch, aber sie müssen sich natürlich zurückhalten. Nachdem die Pläne des jungen Billy in Band 1 zerschlagen wurden nimmt sein Geschick diesmal gleich mehrere unerwartete Wendungen, auch Frederike wird unversehens mit in den Widerstand hineingezogen, aber selbst dort sind sich nicht alle stets einig und es kommt sogar zu Tragödien.
Eine weiterhin stark erzählte Geschichte mit wenig Schwarz-Weiss-Malerei, denn auch innerhalb des Widerstands werden die Schattenseiten offengelegt und nicht jeder Charakter ist ausschließlich gut oder bis ins Letzte böse. Band 3 werde ich mir baldigst ebenfalls vornehmen.
VG, God_W.
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Von da komme ich gerade. Ich nehme mir jetzt ein Zimmer an der Uniklinik.
Ach Du Scheiße! Reiß Dich mal zusammen und sieh zu, dass Du wieder beieinander kommst! Ich drücke alle Daumen, dass es jetzt wieder steil bergauf geht!
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Punkte sind raus, gehe mich jetzt gepflegt betrinken.
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Valentinstag
, der Kommerz-Tag für alle Liebenden, ist zugleich nicht nur der Jahrestag für mich und meine Herzdame sowie der Welt-Mettbrötchen-Tag. Nein, seit einigen Jahren ist das auch immer eine Zeit in der ich etwas nachdenklich werde. Heute in zehn Tagen ist es schon wieder so weit, ganze drei Jahre tobt dann der Krieg in der Ukraine. Mich treibt das Thema dann immer ein wenig um, auch wenn die regelmäßig eintreffenden Nachrichten dazu erschreckenderweise zur Normalität geworden zu sein scheinen. Das ist genau das, was meines Erachtens nicht passieren sollte. In solchen Zeiten, Krieg unweit im Osten, ein Größenwahnsinniger am Ruder der mächtigsten Nation der Welt im Westen, dazu solche Schreckensnachrichten wie gestern aus München oder kurz zuvor bei uns in Aschaffenburg.
Gerade kurz vor einer so wichtigen Wahl lässt das die verunsicherten und zurecht ängstlichen Bürger vielleicht über eine „Alternative“ nachdenken, die in meinen Augen keine ist. Viel zu leicht vergessen wir wie schnell es gehen kann, wenn nur in Extremen denkende Menschen an die Macht kommen. Der Weg ist kürzer als man denkt und die Gefahr größer als vielleicht gefühlt. Ich zumindest mache mir das stets bewusst. Nicht nur, aber auch deshalb werde ich die nächsten 10-15 Tage wieder hauptsächlich Comics mit Kriegsbezug, vornehmlich zur NS-Zeit, aus meinem Lese-K2 fischen. Nein, nicht brütend und niedergeschlagen zu Hause einschließen, ich gehe dennoch heute Abend auf eine Geburtstagsfeier und werde Spaß haben, ich fahre trotzdem am Wochenende mit einigen Buddies nach Nürnberg zur „The Village“ (Whisky-Messe), doch trotz allem ist es mir wichtig sich der Vorgänge in der Welt und bei uns bewusst zu sein und auch die Vergangenheit nicht zu vergessen, denn es kann schneller geschehen, als man denkt…
Die Zeit der Abrechnung 1 – Schatten über Hedelund (Carlsen)
Wie einleitend schon erwähnt, diesen Monat sind es schon drei Jahre, in denen der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ununterbrochen Menschenleben fordert. Wie immer in dieser Zeit drehen sich meine Gedanken in dieser Zeit wieder mehr als sonst schon um die furchtbaren Dinge, die gar nicht so weit weg von uns geschehen. Für mich ein Grund mal wieder einige Comics mit Kriegsthematik aus dem Lese-K2 zu fischen.
„Die Zeit der Abrechnung“ hatte ich persönlich zwar nicht auf dem Schirm, aber von einem äußerst freundlichen und generösen Mitforisten wurden mir die Bände kostenlos vermacht, davon abgesehen klingt der Beschreibungstext auf der Rückseite schon hochinteressant, behandelt die Reihe doch einen Aspekt des zweiten Weltkrieges, mit dem ich mich bislang nicht beschäftigt hatte. Es geht um die Besatzung Dänemarks durch die Deutschen, die im April 1940 begann.
Wie der Titel schon sagt, befinden wir uns im beschaulichen Hedelund des Frühjahrs 1940, wo sich die Menschen weitgehend aus dem Kriegsgeschehen heraushalten. Es gibt zwar eine Handvoll Leute, die sich Sorgen ob der Entwicklungen in Europa machen, aber auch glühende Verfechter der Nazi-Ideologie, wie zum Beispiel den Druckereibesitzer Helmer oder den Gymnasiallehrer Møller, was natürlich auch unter den Schülern zu zweierlei Lagern führt. Die Arzttochter Frederike kann mit den Deutschen wenig anfangen und kümmert sich fürsorglich um den jungen englischen Schiffbrüchigen Billy, der bei ihnen im Haus gesund gepflegt wird. Der will nichts sehnlicher als über Schweden zurück nach England, um sich freiwillig zum Kampf gegen Deutschland zu melden, doch da stehen die deutschen Truppen schon vor der Tür. Dänemarks Regierung heißt die Deutschen „willkommen“, lässt das Land also Gegenwehr besetzen. Für all jene, die sich trauen etwas dagegen zu sagen wird die Lage schnell brenzlig und für Engländer wie Billy natürlich lebensgefährlich, weshalb sich der Junge schleunigst verstecken muss. Frederikes Freund und Druckersohn Jørgen ist ein Quertreiber, der gegen die Nazis spricht, weshalb es ihm auch in der Schule nicht gut ergeht. Er beschließt deshalb von zu Hause auszureißen und in Kopenhagen Musiker zu werden.
So gehen Verbindungen zu Bruch, Liebende verlieren sich aus den Augen, Freiheiten werden mehr und mehr eingeschränkt und die Wolken über dem Himmel Hedelunds und ganz Dänemarks verfinstern sich zusehends.
Von den Autoren Morten Hesseldahl und Niels Roland sowie den Künstlern Niels Roland und Henrik Rehr habe ich bislang noch nichts gelesen, doch mit dieser Story konnten sie mich direkt packen. Der zwar altbekannte jedoch immer wieder kluge Kniff große Ereignisse auf kleinsten Raum und einzelne Schicksale herunterzubrechen schafft Nähe zu den Figuren, die zum Mitleiden und Mitfiebern einlädt, so wird man emotional gleich ganz anders eingebunden. Dazu der klare aber intelligente Schreibstil, der direkt Sympathien und Antipathien weckt, das geht alles Hand in Hand, ebenso wie das Artwork. Das wirkt zwar insgesamt nicht sehr frisch und modern, die Panelgestaltung ist ebenfalls sehr klassisch, passt aber vor allem was Gebäude, Landschaften und Kleidung angeht super zur Zeit in der die Geschichte Spielt und auch die notwendige Düsternis wird in den passenden Passagen perfekt getroffen. Einzig mit den Gesichtern hatte ich zuweilen so meine Problemchen. Wobei das auch nicht ganz richtig ist, die gefallen mir oft nur nicht so, sehen mir von ihren Ausdrücken manchmal zu überzeichnet, comichaft aus. Dennoch muss ich andererseits zugestehen, dass auch an der Stelle die Vermittlung der gewünschten Emotion immer hervorragend funktioniert.
Ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte um Frederike und die anderen Betroffenen weiter geht, das zweite Album wird nicht lange auf sich warten lassen. An der Stelle nochmal ein ganz herzliches und dickes
an den großzügigen Spender!
VG, God_W.
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Foxy-Lady Whisky-Steine sind Bullshit für Leute, die keine Ahnung von Whisky haben und den eigentlich auch nicht mögen sondern nur trinken, um "cool" zu sein.
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Eine Weihnachtsgeschichte und die Erzählung Ein Weihnachtsbaum (Charles Dickens)
Da es bei uns heute überraschend ordentlich geschneit hat dachte ich mir, tippe ich doch mal ein paar Zeilen zu diesem Klassiker. Nein, gestern oder heute haben wir den Band nicht beendet, sondern schon vor einigen Tagen, allerdings nur die zweite der beiden enthaltenen Geschichten. Den All-Time-Klassiker „Eine Weihnachtsgeschichte“ gab es natürlich passend in der Adventszeit als abendliche Vorlese-Lektüre, dafür hatten wir „Die Rote Zora“ für einige Wochen unterbrochen. Als wir damit durch waren wollte Krümelchen aber unbedingt erst wissen, wie es bei der rotmähnigen Anführerin und ihren Uskoken weiter geht, weshalb wir erst die beendet haben, bevor wir mit „Ein Weihnachtsbaum“ kürzlich noch die zweite und letzte Geschichte aus diesem wunderschön illustrierten Band genossen haben.
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„Ein Weihnachtsbaum“ ist eine recht kurze Novelle, die Charles Dickens 1950 in seiner eigenen Zeitschrift erstmals veröffentlichte. Nach seinem immensen Erfolg mit „A Christmas Carol“ 194 erwarteten seine Leser alljährlich eine auf das Fest einstimmende Geschichte von ihm, was ihm angeblich später in seiner Laufbahn ziemlich auf den Keks ging, hier stellte das aber wohl noch kein Problem dar.
In der ersten Person wird die Geschichte eines Besuchers einer familiären Weihnachtsfeier erzählt. Der offensichtlich schon etwas betagte Mann schaut dem bunten, fröhlichen Treiben zu, den Kindern, deren Augen beim Spielen und Singen leuchten. Vor allem anderen hat es ihm der Anblick des opulent geschmückten Weihnachtsbaumes angetan. All das Spielzeug und die Lichter mit denen der behängt wurde – offensichtlich einem umfassenden Sammelsurium – erinnert unseren Erzähler an seine eigene Kindheit, wohin wir ihm anschließend folgen. Erinnerungen an Spiele, an Erzählungen, an die Eltern, die Düfte, an mannigfaltige Märchen, Bibelgeschichten und dergleichen. Ein freudiger, aber auch wehmütiger Blick zurück auf die schönste, die unbeschwerteste Zeit des Lebens.
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An sich eine wirklich schöne Geschichte im typischen Dickens-Stil, also fantasie- und freudvoll, aber auch melancholisch und wehmütig. Als Vorleselektüre allerdings nicht ganz so angenehm muss ich sagen, denn Dickens kunstvoller Sprachstil ist zwar einerseits ganz wunderbar, aber mehrfach ineinander verschachtelte Sätze, mit Nebensätzen, in denen Aufzählungen, weitere Nebensätze und – auch mal mit Gedankenstrich – eine Vielzahl von Märchen und deren Protagonisten, zum Beispiel aus Tausendundeiner Nacht, beschrieben und fantasievoll eingebaut werden, bevor er, nicht ohne zuvor noch einen guten Schwung weiterer Verschachtelungen einzubinden, zum Ursprünglichen Thema des Satzes zurückkehrt, um ihn zu einem Ende zu bringen. Ich versteht worauf ich hinauswill? Als Vorleser macht es einem das unheimlich schwer, wenn man oft zeilenlang nicht genau weiß, wo ein Satz am Ende hinführt. Da geht die korrekte Betonung oft baden, was es im Gegenzug natürlich holpriger macht.
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Beim Hauptwerk des Bandes, der weltberühmten „Weihnachtsgeschichte“ (A Christmas Carol), war der kunstvolle, üppige Erzählstil zwar auch schon gegeben, aber in nicht ganz so ausufernder Komplexität. Dazu kannte ich die Story von vielerlei Verfilmungen bereits sehr gut, was es natürlich nochmal einfacher machte. Die Erzählung um den griesgrämigen alten Raffzahn Ebeneezer Scrooge, der vor Weihnachten Besuch von drei Geistern bekommt, um ihm eine letzte Chance zu geben seine Lebenseinstellung zu ändern und dadurch sein Seelenheil zu sichern ist nach der Geburt Jesu sicher die weltweit berühmteste Weihnachtsgeschichte, zum Inhalt werde ich deshalb gar nicht erst noch mehr erzählen. Vielleicht eher zu dieser Ausgabe.
Das große Hardcover von Knesebeck ist insgesamt schon sehr gelungen. Die Reichlichen Illustrationen von Robert Ingpen sich außerordentlich stimmungsvoll und zumeist wunderschön anzuschauen, die Übersetzung ist herrlich oldschool und scheint dicht am Original geblieben zu sein. Einige ältere Begriffe durfte ich Krümelchen dabei wieder erklären, aber das ist ja auch was Schönes, wie ich finde. Einziger Wermutstropfen dabei war für mich, dass das mittlerweile so liebgewonnene und klangvolle „Humbug!“ nicht vorkam. Stattdessen hat sich Übersetzerin Gundula Müller-Wallraff für den Ausdruck „Unfug!“ entschieden. Das habe ich während des Vorlesens selbstredend direkt korrigiert.
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Interessant waren hingegen die Unterschiede zu den ganzen Verfilmungen. Die letzten Jahre habe ich hauptsächlich die Muppets (beste Verfilmung!
), Patrick Stewart und Murray (Die Geister, die ich rief) geschaut, zumindest da waren keine Leichen zur Begutachtung aufgebahrt und dergleichen. Es gibt also Momente die sind etwas düsterer und heftiger als in den Verfilmungen. Einiges wurde einfach angepasst, weil es filmisch schwer darzustellen ist bzw. dramaturgisch sonst nicht ganz hinhauen würde, das passt schon so. Ich würde mich deshalb nicht über mangelnde Vorlagentreue beschweren, denn der wunderbare Kern der Geschichte wird in den meisten Verfilmungen ganz toll eingefangen. Dennoch empfehle ich jedem, Dickens‘ Klassiker mindestens einmal selbst zu lesen.
8,5/10
VG, God_W.
PS: Hier ein paar der Verfilmungen: -
Ich mag die Serie sehr und freue mich, dass es weiter geht.
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Ich bin mir sicher dass sie das nicht machen, die 5 Staffeln sind wohl auch ein Vertragsding, aus dem sie gar nicht so leicht rauskommen.
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Deshalb weisst Du nicht, warum er so schaut.
Teil 1 ist großartig.
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Die dritte Staffel "Ringe der Macht" wurde jetzt offiziell bestätigt.
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Hallo ihr Lieben,
ich weiß ja, das erst am Samstag Einsendeschluss für Eure Punkte ist. Trotzdem fände ich es schön, wenn der ein oder andere mir die Punkte heute oder morgen schickt.Meine kommen morgen Vormittag/Mittag. Morgen Abend sind wir auf Geburtstag und Samstag geht's frühs schon los zur "The Village", der Whisky-Messe in Nürnberg.
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Das Crossover war witzig.
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