Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Top oder Flop?

  • Black Panther by Reginald Hudlin Omnibus

    Inhalt

    Black Panther (2005) 1-41, X-Men (1991) 175-176, Black Panther Annual (2008) 1, Black Panther (2009) 1-6, Captain America/Black Panther: Flags of Our Fathers (2010) 1-4, Black Panther Saga (2008), Black Panther Annual (2018) 1 (C story)

    Nachdem Christopher Priest den Grundstein gelegt hatte, die Figur des Black Panthers neu zu gestalten, wird das ganze von Reginald Hudlin weitergeführt.

    Mit der Einführung von Shuri und der Hochzeit von T'challa und Storm hat er wichtige und vorallem gute Entwicklungen vorgenommen. Die ersten Storylines rund um die Beantwortung was das tragen des Titels als Black Panther bedeutet, einem Team Up zwischen Luke Cage, Monica Rambeau und Blade oder den vorbereiteten für das Civil War Event sind wirklich sehr gut.

    Als dann die Serie wirklich als Tie-In in Civil War und später in einen mehrteiligen Fantastic Four Crossover fungierte, war ich leider etwas gelangweilt. Ich wollte viel mehr von Wakanda und dessen Geschichte lesen. Das war dann erstmal eine ernüchternde Erfahrung.

    Glücklicherweise kommt dann mit der Annual 1 und den Back to Afrika Arc wieder leben in die Reihe, die mögliche Zukunft Wakanda's war interessant, der Killmonger Arc war spannend und hat uns Shuri näher gezeigt. Der Secret Invasion Arc von Jason Aaron war dann ganz großes Kino. Eine wirklich gute Kriegsgeschichte, in der mich der Plotwist sehr beeindruckt hat. :top:

    Weiter geht's mit der neuen Black Panther Reihe, in diesen ersten 6 Ausgaben wird zum einen Shuri zum neuen Panther ernannt und man baut den im Hintergrund Schweifenden Konflikt mit Doom auf, der aber leider erst im nächsten Omnibus behandelt wird. Ansonsten fokussiert sich der Arc auf die Beziehung von Storm und T'Challa und hat einen wirklich coolen Auftritt von Morlun.

    Den Abschluss finden wir dann in der Captain America / Black Panther: Flags of Our Fathers Mini-Serie, gezeichnet von Denys Cowan, wird hier das erste aufeinander treffen von Captain America und den damaligen Black Panther gezeigt und wie diese zusammen eine Nazi Invasion stoppen. Hat mir auch sehr gefallen.

    Zu den Zeichnungen von John Romita Jr, Francis Portela,Ken Lashley oder Denys Cowan kann ich nur großes Lob aussprechen, erstere hat mir erneut gezeigt daß er zumindest damals nicht umsonst als ein top Zeichner galt. Aber auch die anderen Künstler brauchen sich hier nicht zu verstecken.

    Ich habe als doch sehr viel Spaß gehabt, den etwas trägen Mittelteil kann ich also ganz gut verkraften und ich werde mich wohl eher auf den starken Anfang und das starke Ende erinnern.

    4/5 Sternen = 8,5/10 Punkten

  • Superman 2 – Unverwundbar (Panini)

    Ach herrje. Ich muss sagen, mit diesem zweiten band hatte ich ähnliche Probleme wie mit dem ersten, nur das Artwork fand ich nicht mehr ganz so furchtbar (man gewöhnt sich ja an Vieles). Diesen ganzen Interdimensionsmurks konnte ich noch nie leiden, Morrison macht sowas halt gerne, weil man dadurch viel freier schreiben und selbst die wildesten Ideen unterbringen kann. Mich weiß das zumeist nicht zu fesseln.

    Der Kniff wie sich Superman selbst in die Bredouille bringt, in dem er Clark Kent sterben lässt, fand ich allerdings sehr unterhaltsam und interessant, ebenso die Auflösung dazu, die erstmal für Verwirrung und dann für Spannung sorgt. Auch die Story mit den T-Shirts und einige andere Passagen fand ich sehr schön.

    Auch wenn ich diese Dimensions-Stories meist nicht mag, so muss ich doch sagen, dass die Abschnitte mit dem farbigen Parallelwelt-Superman Calvin Ellis, der zusätzlich noch US-Präsident ist, durchaus zu gefallen wussten. Das hat schon Laune gemacht und war sehr unterhaltsam. Im Gegenzug fand ich den Kryptonite Man weder innovativ noch charakterlich interessant, aber dass Steel wieder ordentlich Screentime bekam, hat mir gefallen.

    Joa, insgesamt konnte man das mal lesen, aber ein Fan von Morrison an Superman werde ich wohl nicht mehr. Sollte Band drei hier nicht die absolute Offenbarung werden, dann verbleibt Morrisons Strecke am Mann aus Stahl nicht in meiner Sammlung.

    VG, God_W.

  • Wie vor einigen Tagen bereits angekündigt kommt hier mein zweiter Ausflug in die Nibelungen- … Verzeihung, Diebelungensage. :zwinker:

    Entenhausener Weltbibliothek – Deutsche Literaturklassiker (Egmont Comic Collection)

    Ein Band, der zusammen mit seinen Geschwistern über Frankreich und Amerika schon lange auf meinem Lese-K2 verweilte und worauf ich mich auch schon lange freue, denn eine der enthaltenen Geschichten, „Der Magische Ring“, war in einem meiner ganz wenigen Lustigen Taschenbücher enthalten, die ich als Kind besaß. Nummer 148 war das, falls es jemanden interessiert.

    Der Titel ist natürlich direkt mal falsch, oder zumindest irreführend, denn es geht weitgefasst um deutschsprachige Werke, keineswegs nur Werke aus Deutschland. Kafka wurde in Prag geboren, als dieses zu Österreich-Ungarn gehörte, Mozart war bekanntlich Salzburger und insgesamt sicher näher am Österreicher als am Deutschen und Wilhelm Tell ist glasklar ein Volksheld der Schweiz. Aber sei es drum, hier geht es ja um Spaß, da wollen wir mal keine Erbsen zählen.

    Los geht es mit „Donald von Münchhausen“, was nicht in alter Zeit oder einer Fantasiewelt spielt, sondern quasi im „Entenhausen der Gegenwart“, wo Donald, nachdem er die Neffen ob ihrer Münchhausen-Lektüre gescholten hat, allerlei Abenteuer erlebt, die denen des berühmten Lügenbarons frappierend gleichen. Spaßig, kurzweilig und herrlich abgedreht.

    „Die Zauberflöte“ nimmt natürlich Mozarts Werk aufs Korn und bietet mit Ägypten einen schön exotischen Schauplatz. Dort landet Donald durch eine Träumerei, die sich entfaltet nachdem er von seiner geliebten Daisy in die „stinklangweilige“ Oper geschleppt wurde. Auch hier nimmt sich der Autor wieder viele Freiheiten, generiert aber mit Gundel und Daniel Düsentrieb als Gegner und Helfer unseres Helden einen riesigen Spaß.

    Zwischen abenteuerlichem Robin-Hood-Flair und Schweizer Käse entfesselt unser Lieblingserpel in „Die Legende von Donald Tell“ auf schusseligste Art und Weise eine Rebellion gegen die Obrigkeit und ihre Panzerknacker-Schergen.

    Das Herzstück, für Entenhausen-Verhältnisse mit über 100 Seiten auch fast schon mit „epischem“ Umfang ausgestattet, bildet dann auch mein Grund das Buch zu kaufen: „Der Magische Ring“ adaptiert mit seinen drei Teilen „Das Gold der Diebelungen“, „Kriemundels Zaubertrank“ und „Der Kampf und den magischen Ring“ auf kongeniale Art und Weise die weltberühmte Geschichte um das Rheingold, Siegfried und Konsorten, die Nibelungensage also. Klar geht es da nicht ins Detail, aber es werden allerlei bekannte Zutaten aufs Herrlichste vermengt, auf Links gedreht und an die von uns so liebgewonnenen Entenhausen-Charaktere angepasst. So beginnt die Geschichte des Rheingoldes nicht in besagtem strömendem Gewässer, sondern in den Mienen Dagowotans, worauf er sich von den Riesen-Zwillingen Fluffer und Flaffer kein Schloss, sondern eine Wehrfeste mit Geldspeicher bauen lässt. Erst ganz am Ende findet das Gold seinen Weg in die Fluten des Rheins, allerdings in veränderter Form. Einfach ein fulminanter Triumph unter den Entengeschichten mit massenweise kreativen und witzigen Einfällen, im Großen wie im Kleinen. Eine Geschichte, die man immer wieder lesen kann.

    „Die Verwandlung des Gregor Ducksa“ ist dann wieder kompakter und auch hier wird die Geschichte deutlich abgewandelt. So verwandelt sich unser Erpel, der von seinem strengen Onkel, für den er arbeitet, schwer drangsaliert wird, aufgrund eines heimlich verabreichten Trankes, der seine Leistungsfähigkeit erhöhen soll, nicht in ein kriechendes Insekt, sondern sieht sich plötzlich über Nacht einem immens haarigen Spiegelbild gegenüber. In bester Asterix-Manier sprießen die Haare noch und nöcher, sodass vielleicht eine Anstellung in der Kuriositätenshow im Zirkus Klaasek Kleverini das Richtige wäre…

    Klassischer wird es zum Abschluss nochmal in „Tristald und Daisolde“, wo die romantische Mittelalter-Tragödie sogar mit einem Spritzer Froschkönig gewürzt wird und im Gegensatz zur Vorlage nicht ganz so dramatisch zu Ende geführt, auch wenn wahrlich nicht jedem Liebenden ein Happy end vergönnt ist. :D

    Spoiler anzeigen

    Tolle Geschichten in einem schicken, 350 Seiten starken Hardcover, welches sogar ein wenig Bonusmaterial beinhaltet. Lediglich eine Heerschar von Rechtschreibfehlern trübt den Spaß ein wenig, das hätte nicht sein müssen. Dennoch ein ganz großer Spaß, natürlich umso mehr, wenn man die Vorlagen kennt (und sei es nur aus Filmen oder anderen Adaptionen). Klare Empfehlung für Freunde der Enten und Liebhaber klassischer Stoffe.

    VG, God_W.

  • Ah, die Diebelungen. Das LTB mit den Stories habe ich auch hier. :top: Donald Duck und der Ring der Dieblungen ist diesen Januar noch mal als Hardcover-Album erschienen.

  • Hat die Adaption auf alle Fälle verdient. :top: Mir reicht diese Hardcover-Ausgabe, ist ja auch schon deutlich größer als ein LTB, wenn auch nicht im Albenformat.

  • An der Uni habe ich ein Referat über das Nibelungenlied gehalten, wollte das Thesenpapier mit einem Bild der Donald-Adaption illustrieren. Meine Co-Referentin stellte sich quer. So ein Schund gehörte da nicht hin.

  • ... wieder saubere Arbeit geleistet...

    Wiederum eine äußerst lesenswerte Besprechung von Dir. Nur stört mich das Wort "wieder", denn Reihen wie beispielsweise Saga sind bezüglich Bonusmaterial so gut wie nackt. Wie leserfreundlich wäre es, wenn solche Serien, die gefühlt ein- oder zweimal pro Jahr erschienen oder erscheinen, ein kurzes "Was bisher geschah..." hätten.

  • Danke Dir! :top:

    Ja, das stimmt, Cross Cult legt sich nicht immer so ins Zeug, davon abgesehen wird das Comic-Programm stets dünner und die massiven Verschiebungen trüben den Spaß noch mehr. Trotzdem gab es schon öfter so schöne Ausgaben von denen, weshalb das Wörtchen "wieder" durchaus nicht verkehrt ist, wie ich finde. "Wie stets" wäre dagegen sehr falsch. ;)

  • Nee, aber bemüht bin ich trotzdem. :D

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Kitaro vom Friedhof 7 – Das Kreisel-Yokai (Reprodukt)

    Der siebte Kitaro-Band startet gleich mit dem namensgebenden One-Shot um das Kreisel-Yokai, welches so lange Winterschlaf gehalten hat, dass sogar schon Pilze auf ihm sprießen. Jetzt ist es nicht nur enorm hungrig, sondern will sich, auch durch Infos seitens des Rattenmannes, mit Kitaro messen. Ein ungewöhnlicher Kampf beginnt.

    Im Anschluss daran stehen endlich wieder einige Mehrteiler an. Im ersten davon geht es um verfluchte Spiegel, die nicht nur sehr gefährlich, sondern auch äußerst ungewöhnlich zu bekämpfen sind. Darauf folgt für Kitaro ein Ausflug nach Korea, denn von dort kommt ein kleiner Junge der wie ein Greis aussieht und bittet ihn um Hilfe, denn in seinem Dorf altern alle mit unglaublicher Geschwindigkeit. Ein sehr starker Dreiteiler, bei dem Kitaro auf die Hilfe einiger Freunde angewiesen ist.

    Darauf folgen wieder drei kurzweilige und abwechslungsreiche One-Shots, bei denen unser Held erneut die Hilfe des ein oder anderen Freundes in Anspruch nimmt. Diese Team-Ups gefallen mir echt gut muss ich sagen und ich freue mich meist, wenn ich eines der bekannten Gesichter wieder mal treffe. Unter diesen dreien stach für mich das „Blumen-Yokai“ als sehr einfühlsam erzählte Geschichte nochmal heraus.

    Von einem riesigen, äußerst ungewöhnlich gestalteten Luxus-Dampfer aus, fast so etwas wie eine schwimmende Insel, will im letzten Zweiteiler eine Yokai-Armee eine Art Großangriff starten. Kann Kitaro dieses Unglück abwenden, indem er sich um die „Vorhut“ der Truppe kümmert?

    Mehrere Zwei- und ein Dreiteiler, dazwischen eine Handvoll kreativer Oneshots. So gefällt mir Kitaro deutlich besser als im sechsten Band, der komplett aus Einzelgeschichten bestand. So darf es gerne weiter gehen, ich freue mich schon auf den nächsten Schwimmbadbesuch, da kommt dann Band acht mit und wird gestartet.

    VG, God_W.

  • Kitaro vom Friedhof 7 – Das Kreisel-Yokai (Reprodukt)

    Danke für die Vorstellung. :top:

    Irgendwie muss ich da immer etwas sehen und habe mir daher auf der Verlagshomepage ein paar Leseproben angesehen. Überraschend waren die Seite von Album 1 ziemlich realistisch/normal. Danach sah das dann eher aus, wie das Cover oben. Sehr irritiert war ich, als ich dann aber in einem späteren Album einen total toll gezeichneten Elefanten fand. In der Beschreibung kam dann der Hinweis, dass der Künstler mit den unterschiedlichen Zeichenstilen spielt. Interessant, aber nicht mein Fall; aber auch diese Erkenntnis ist ja hilfreich. Danke.

    Allgemein: Ich muss die Zeichnungen schon mögen, damit ich ein Comic lese - dann komme ich zur Not auch über eine dürftige Geschichte hinweg.

  • Web of Spider-Man Omnibus

    Inhalt

    Web of Spider-Man (1985) 1-34; Web of Spider-Man Annual (1985) 1-3; Amazing Spider-Man (1963) 268, 293-295; Peter Parker, the Spectacular Spider-Man (1976) 131-133

    Nachdem die Marvel Team-Up Reihe beendet wurde, brauchte Marvel natürlich eine neue Spider-Man Reihe die neben Amazing und Spectacular läuft. So entstand dann Web of Spider-Man, die mit der legendären Nr 1 und dem Ende der Alien Costume Saga endete.

    Die folgenden Geschichten wurden dann von wechselnden kreativ Teams erschaffen, oft war es nämlich auch ein erster Versuch um zu sehen ob ein bestimmter Autor oder Zeichner an einer der beiden anderen Serien arbeiten kann. David Michelinie ist das wohl passende Beispiel hierfür.

    Die Geschichten sind also oft zwar typisch Spider-Man mäßig, aber dennoch sehr unterhaltsam und gut. Ich habe jedenfalls alle Ausgaben genossen und sehr viel Spaß gehabt.

    Das Highlight des Omnis ist natürlich das Crossover von Kravens letzter Jagd, was hier komplett enthalten ist, der Life in the Mad Dog Ward Geschichte und die erste Enthüllungstory über den Hobogolin.

    Die Zeichnungen sind durchgehend stimmig und passend für Spider-Man, gute 80 Jahre Comics halt.

    Als Spider-Man Fan, der in den letzten Monaten immer mehr und mehr die alten Ausgaben zu schätzen gelernt hat, ist dieser Band ein Volltreffer gewesen. Ich habe jetzt nochmals mehr Lust darauf meine Amazing Spider-Man Omnis 1-6 zu lesen. Aber das Vergnügen lass ich noch ein bisschen auf sich warten. :top:

    4,5/5 Sternen = 9,5/10 Punkten

  • Nee, eher um den traumatisierten Kino Besuchern zu zeigen das es tatsächlich gute Geschichten von Kraven gibt.
    Das wäre doch eine gute Idee, eine Sammlung der besten Geschichten von Moebius, Venom, Kraven und Madame Web, als passender Werbespruch: before if's morbin time it's Omni Time.

    Klingt schon irgendwie witzig.

  • Siehste! :zwinker:

    - - - - - - - - - - - -

    49411418ts.jpg

    Entenhausener Weltbibliothek – Französische Literaturklassiker (Egmont Comic Collection)

    Mit der Ausgabe über die deutschsprachigen Literaturklassikern hatte ich so viel Spaß, dass ich recht zügig auch zum französischen Pendant gegriffen habe. Acht weltberühmte Geschichten werden diesmal in unterschiedlichem Umfang und wechselnder Vorlagentreue adaptiert.

    Los ging es erfreulicherweise mit einem Werk, welches ich vor gar nicht allzu langer Zeit im Original gelesen habe. „Das Geheimnis der Silberleuchter“ ist selbstredend eine Adaption von Victor Hugos monumentalem Werk „Les Misérables“. Zur diesem hatte ich vergangenen Spätsommer einige Zeilen hiergelassen:

    God_W.
    15. September 2024 um 15:46

    Für die Enten-Version nahm man sich erfreulich viel Zeit, dennoch reicht der Umfang natürlich nicht aus, um dicht an der Vorlage zu erzählen. Ins Zentrum des Geschehens wird das Geschick des Ex-Sträflings Jean Valjean und seiner Ziehtochter Cosette gestellt. Mit den bösen, gierigen Thenardiers, die sich das Mädchen quasi als „Sklavin“ hielten, dem Gesetzeshüter Javert, der unermüdlich hinter Valjean herjagt und den romantischen Verflechtungen, welche sich später um die hübsche Cosette ranken, werden aber doch viele wichtige Teile des Werkes aufgegriffen. Das große Zeitengemälde um die Revolution und die napoleonischen Kriege lässt man freilich außen vor, dafür werden die auch in der Vorlage wichtigen silbernen Kerzenständer und ein neu hinzugekommener Schatz für eine rundum gelungene Schnitzeljagd hergenommen. Klasse gemacht. :top:

    „Micky und die Musketiere“ hat abgesehen vom Setting in der Mantel- und Degen-Zeit leider nichts mit den „Drei Musketieren“ von Dumas gemein, dennoch macht der vor Wortwitz und Slapstick sprudelnde kleine Comic mächtig viel Laune.

    „Der Mann mit der eisernen Maske“ weist da schon mehr Parallelen zur Vorlage des gleichen Autors auf, wenn man sich dabei auch hauptsächlich auf das Wechselspiel des echten und des betrügerischen Königs beschränkt. Enorme Kurzweil ist hier geboten, nicht zuletzt durch den passenden Einsatz der entenhausener Besetzung.

    „Der Geizige“ und „Scapins Streiche“ von Moliére kenne ich nicht von der Vorlage, aber dass Onkel Dagobert als Inbegriff des ersteren wie die Faust aufs Auge passt sollte jedem auf Anhieb klar sein. Die auch im Comic als Theaterstück inszenierten Streiche des Scapin sind herrlich witzig, sozusagen eine historische Screwball-Komödie im Entenhausen-Gewand.

    „Cyrano de Bergerac“ habe ich ebenfalls nie gelesen und auch den allgemein gelobten Film mit Gerard Depardieu kenne ich nicht, das hole ich vielleicht mal nach. Dass, was einem „Vorwissen“ zur Geschichte am nächsten kommt ist, dass ich den Film „Roxanne“ mit einem hervorragend aufspielenden Steve Martin ganz wunderbar finde. Die hier vorliegende Variante, in der sich Donald und sein Vetter Gustav mal wieder ganz wunderbar kabbeln hat mächtig viel Spaß gemacht, auch wenn ich nicht beurteilen kann, wie nah sich hier an der der Vorlage bewegt wird.

    Beim nächsten Abenteuer konnte ich mir wieder ein besseres Bild machen, denn Jules Verne’s „In 80 Tagen um die Welt“ habe ich sowohl gelesen, als auch einen ganzen Schwung von Verfilmungen gesehen. Abgesehen vom Grundgerüst blieb hier leider nicht viel von der großen, abenteuerlichen Reisegeschichte übrig, aber es handelt sich hierbei auch nicht um eine Nacherzählung mit Personal aus Entenhausen, sondern um eine Art Fortsetzung, in der es Gustav geschickt anstellt Donald dermaßen zu reizen, dass er versucht es dem guten Phileas Fogg in 70 Tagen nachzutun, wofür selbiger bekanntermaßen 80 Tage benötigte. Unterstützung erhält er dabei von Erfinder Dusentrieb, was ja nur witzig werden kann.

    Den Abschluss macht das dem „Phantom“ nachempfundene „Gespenst der Oper“. Der Kern der Originalstory wird hier witzigerweise nur in einer Schauermär wiedergegeben, welche dann wieder mal geschickt auf links gedreht wird. Dabei darf nicht nur Klarabella Kuh als Operndiva brillieren, Micky darf auch mal wieder seine detektivischen Fähigkeiten auspacken.

    Erneut eine tolle Geschichtensammlung. Schade fand ich nur, dass das große Highlight diesmal gleich zu Beginn verfeuert wurde. Beim Band über die deutschsprachigen Klassiker war das für mich die Nibelungen-Adaption, die erst in der Mitte an die Reihe kam, da konnte man sich schön steigern und dann elegant ausklingen lassen. Trotzdem klasse, weshalb die US-Geschichten in Bälde ebenfalls gesichtet werden sollen.

    VG, God_W.

  • Batman: The Dark Knight von David Finch Deluxe Edition

    Es geht um Dämonen, Scarecrow oder anderen bekannten Batman Schurken, es werden typische Batman Geschichten erzählt, die am meisten von den tollen Zeichnungen und Farben leben.

    Mehr kann ich persönlich auch nicht dazu schreiben. Es war halt vollkommen okay.

    3,5/5 Sternen = 7/10 Punkten

  • Conan der Barbar - Classic Collection 6 (Panini)

    Hatte er beim fünften Band schon nur noch wenig mit dem Inhalt zu tun, sind wir jetzt bei der Epoche komplett ohne Roy Thomas angelangt. Ich muss sagen, so schlimm wie manch einer finde ich das nicht. Ja, der gute Roy hat tolle Geschichten geschrieben und vor allem hat er versucht sich an Robert E. Howard zu orientieren, was natürlich außerordentlich löblich ist. Dennoch kam mir das Ganze zuweilen zu ausschweifend und etwas selbstverliebt vor, also sowohl in seinem – von ihm selbst so bezeichneten – „Geschwafel“ in den Vor- und Nachworten, als auch beim erzählerischen Stil innerhalb der Geschichten. Klar nach so vielen Jahren und Heften wird man vielleicht auch einfach etwas träger, ich werfe ihm das auch nicht vor, aber frischer Wind am Ruder kann nach solch einer Epoche auch mal sehr angenehm sein, und genau so habe ich diesen sechsten Band der Classic Collection mit unserem liebsten Schwertschwinger empfunden.

    Spoiler anzeigen

    Die Rückseite des Schutzumschlages mit den enthaltenen Heften:

    Michael Fleisher ist der neue Mann an der Schreibmaschine, am Zeichenbrett ist zu 90% der großartige „Big“ John Buscema vertreten, der sich zwischendurch auch mal als Autor versuchen durfte, und den Redakteursposten hat Larry Hama übernommen, der im Bonusmaterial herrlich geradeaus redet und weniger „schwafelt“ als Roy. :zwinker:

    Los geht der Band mit einem ganzen Schwung von Heften, die man vielleicht als Findungsphase betiteln könnte. Reihenweise werden Hefte mit einzelnen, in sich abgeschlossenen Geschichten erzählt, die meines Wissens keiner von Howards Geschichten nachempfunden wurden, aber hervorragend ins Sword and Sorcery Genre passen, kurzweilig und kunterbunt daherkommen, und reichlich stereotype aufweisen. Stets wird ein anderes Monster, eine gefährliche Bestie, eine Gruppe unheimlicher Wesen oder magische Widersacher bekämpft, häufig hat es der Barbar dabei mit einer hübschen Maid zu tun, die entweder zu den Fieslingen gehört, gerettet werden muss und/oder einen starken, ebenfalls kriegerischen Charakter (nebst Flügeln?) besitzt.

    Das macht echt Spaß, vor allem wenn man länger nichts in diese Richtung gelesen hat, aber mit der Zeit wächst dann doch der Wunsch nach einer längeren, wenigstens lose zusammenhängenden Erzählung, statt den ständigen Oneshots. Dazu muss ich mal den großartigen John Buscema ein wenig kritisieren, denn offensichtlich konnte der nicht mehr als eine Handvoll unterschiedlicher Frauen zeichnen. Alle hübsch und rassig, jedoch oft nur anhand von Haarfarbe oder Kleidung zu unterscheiden. Witzig fand ich es dann in den Leserbriefen Monat für Monat zu vernehmen, dass sich auch die damaligen Fans dafür stark machten wieder etwas Kontinuität reinzubringen, sei es durch Geschichten größeren Umfangs, einen Sidekick für den Cimmerier oder Ähnliches.

    Marvel ließ sich da eine ganze Weile bitten und verwies auf andere Serien, doch schließlich gab es mit dem ein oder anderen Charakter dann doch ein Wiedersehen. Wunderbar bei der holden Weiblichkeit, sehr gefreut hat mich dann jedoch die erneute Zusammenkunft mit dem inzwischen einarmigen Rotbart. Der ungestüme, etwas großmäulige Recke mit dem Herz am rechten Fleck bleibt eine ganze Reihe von Heften lang an Conans Seite. So bestehen die ungleichen Brüder reichlich erstaunliche Abenteuer, und stets gibt es mal ernstere, mal sehr humoristische Reibereien zwischen den Alpha-Männchen.

    Von da an vergehen mal actionbetonten, dann wieder eher im Horrorbereich beheimateten Geschichten wie im Fluge, bevor mit den beiden Annuals #8 und #9 von 1983 und ´84 „Die Nacht der weißen Königin“ und „Der Zorn des roten Gottes“ nochmal zwei umfangreichere Geschichten warten, die durch andere Künstler auch nochmal Abwechslung fürs Auge bereithalten. Richtig abgefahren wird es zum Abschluss dann beim „What If“-Heft „Was wäre, wenn Conan der Barbar im 20. Jahrhundert gestrandet wäre?“, in welchem schnell deutlich wird, dass die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ebenfalls eine recht barbarische Seite an sich haben konnten. :D

    Spoiler anzeigen

    Hier nochmal alle enthaltenen Hefte aufgelistet:

    Insgesamt ein sehr kurzweiliger Band, vollgepackt mit starkem Artwork (zum Glück war Gil Kane diesmal nicht wieder mit beteiligt), und auch die Stories wussten super zu unterhalten, auch wenn ich da an der ein oder anderen Stelle etwas Brillanz und Tiefe vermisst habe. Mal schauen, ob im nächsten Band wieder ein paar Geschichten von Robert E. Howard selbst adaptiert wurden, müssen ja nicht unbedingt Conan-Stories sein, man kann ja, wie Roy Thomas gezeigt hat, auch Erzählungen anderer Helden auf den Barbaren ummünzen, kein Problem. Ich habe das Gefühl die dadurch entstandenen Hefte haben etwas mehr Substanz.

    VG, God_W.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!