Wiele Verlag - Graphica Magazin

  • Seit dem 15.08.2023 gibt es das neue Comicmagazin Graphica.

    Ohne grosse Werbung war es plötzlich da.
    Leider befindet sich der Verleger im Urlaub und so konnte ich bisher nur mit René Lehner sprechen, der seinen Fred Flamingo für die erste Nummer gerne zur Verfügung gestellt hatte. Andreas Alt darf sich selber gerne hier einbringen, denn wir kennen ihn ja als Peter L. Opmann.

    Mal schau'n, wie das Heft mit 32 Seiten in der Szene ankommt.

  • Der Verleger hätte das Vorwort auf Rechtschreibung gegenlesen lassen müssen; das macht so keinen sehr professionellen Eindruck...

    Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch)

  • Nein, ich habe ihm nur den fertigen Comic angeboten. Das Werk ist auch abgeschlossen. Man weiß ja nie, wie das Leben so spielt, aber ich denke, "Daphne II" wird es nicht geben.

    Übrigens habe ich nie von einer graphic novel gesprochen, geschweigen denn von einer "Graphic Novell".

  • Das ist ja unglaublich furchtbar. Wie viele Fehler (Rechtschreibung, Grammatik, Interpunktion) kann man auf einer einzigen Seite machen? Völlig unfassbar. Warum will man Literatur verlegen, wenn man nicht mal 10 Minuten übrig hat, um den eigenen Text noch einmal zu lesen? Heißt der vierte Comic eigentlich Dettlef (Cover, Vorwort), Detlef (Inhaltsverzeichnis) oder Detelf (Impressum)? Hoffentlich ist das nur ein Dummy und nicht wirklich schon das publizierte Heft.

    Ich mache nie wieder Witze über den (alten) bsv.

  • Naja, obwohl ich hier natürlich pro domo rede, würde ich die Fehler auf Cover und Innenseite doch nicht so sehr skandalisieren.

    Immerhin: Endlich mal wieder ein neues Comicmagazin am Kiosk! Die Gefahr ist nicht gering, daß das schon einige Jahre zu spät kommt und dafür kein Publikum mehr vorhanden ist. Besser, Björn Wiele erhält die Gelegenheit, in den nächsten Ausgaben seine Fehlerkultur zu verbessern, als daß das Heft mangels Leserschaft bald wieder verschwunden ist.

  • Nein, da bin ich gnadenlos: ich würde niemals ein Heft kaufen, dessen Verleger entweder keinen Bock hat, sorgfältig zu arbeiten, oder er sich keine Hilfe holt, wenn er es nicht anders kann. Kann schon sein, dass man eben kein richtiges Deutsch kann, aber dann gibt es elektronische Rechtschreibhilfen oder irgendjemanden im eigenen Umfeld, der in 5 Minuten die schlimmsten Fehler erkennen und ausbessern kann.

    Aber gut, ich bin sowieso nicht die Zielgruppe. Dir und den anderen beteiligten Künstlern wünsche ich natürlich, dass sich das Heft gut verkauft! :wink:

  • Schau zuerst in mykiosk.de.
    Von drei angezeigten Läden hatte es nur der kleinste Laden. Die beiden größeren Läden hatten es nicht, obwohl es bei mykiosk da als kaufbar angegeben wurde.

    Danke für den Rat. Aber in meiner Stadt gibt's eh' nur einen Kiosk, der da in Frage kommt.

  • Werde morgen auch mal beim hiesigen Bahnhof schauen; ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden anderen Kioske, die angegeben sind, das Heft haben.

    Ne andere Frage: Kann man direkt zum nächsten Zeitschriftenladen gehen und das Teil übers Presse-Grosso bestellen?

    Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch)

  • Mein anonymer Freund, den ich hier schon ein paarmal zitiert habe, hat sich heute das Heft besorgt und mir (unaufgefordert) seine Eindrücke mitgeteilt:

    Zitat

    Das Heft gab es nur in der Unterführug zu den U-Bahnen, dem comictechnisch bestbestückten Zeitschriftenladen vom Hbf. Es lag mit zwei bis drei Exemplaren neben "Comixene" und den "Zauberstern"-Heften im Display. Hätte es nicht die Spirou-Imitation von René Lehner "Fred Flamingo" als Titelbild gehabt, hätte ich es wahrscheinlich übersehen.

    Von der Dünne her (32 Seiten? Wie das FF der 60er?) hielt ich es zunächst für einen Werbeprospekt oder eine Beilage der Comixene. Dafür sind 3,95 € schon ein stolzer Preis!

    "Daphne erstarrt" ist drin, das war der zweite Kaufanreiz, leider in einer recht kurzen Foretsetzung (7 Seiten) und in Schwarzweiß, wirkt aber in A4 fast besser als verkleinert. Da dies der Teil mit den vielen Comicfiguren ist, hat man einen etwas parodistischen Eindruck. Wenn man bedenkt, dass da jetzt noch 120 Seiten kommen müssten, kann man dem Magazin nur eine längere Laufzeit wünschen!

    Ansonsten: Lehners Kurzgeschichte kannte ich schon, sie war eine ganze Weile auf der "Fred Flamingo"-Homepage anzutreffen. Warum Fred und sein Freund schon seit "Comix" aussehen wie Spirou und Fantasio, wird nie ganz klar. In den Carlsen-Alben und davor waren sie noch nicht so Franquin-beeinflusst... Daneben gibt es noch einen weiteren Franquin-angelehnten Funny von Bernd Natker (aus U-Comix, wirkt stark an den späten Franquin der "Schwarzen Gedaken" u.ä. angelehnt...) und einen recht monotonen von Timo Stoffregen ("Detlef - Into the Wild").

    Alles in allem wirkt das wie ein Fanzine und dann noch wie ein etwas unmotiviertes. Ob sich das mit dem sperrig-altmodischen Titel "Graphica" neben dicken Heften wie "Mikros" oder "Flash Gordon" verkauft, wage ich zu bezweifeln... Ich habe so ein bisschen den Verdacht eines Abschreibe-Geschäfts.

    Klingt nicht so vielversprechend, aber ich würde nach wie vor sagen: Es ist die # 1, und ich kenne eine Menge namhafte Comicmagazine, deren # 1 noch ziemlich unansehnlich aussieht.

  • Heute habe ich meine Belege von "Graphica" bekommen. Und auch wenn ich selbst da drin bin, muß ich zugeben, daß es einige Kritikpunkte gibt. Aber andererseits sehe ich auch ein paar Dinge, die gut geworden sind - oder jedenfalls nicht so schlecht, wie befürchtet.

    Minus: Wie schon gesagt wurde, stören die vielen Tipp- oder Rechtschreibfehler erheblich. Ich denke, der Text ist einfach hingeschludert wie etwa: "jetzt wünsn ich Euch..." oder auch "wir fortgesetzt". Auf jeen Fall darf man Namen oder Titel nicht unterschiedlich schreiben.

    Minus: Nichts gegen René Lehner, aber das Cover finde ich gerade für ein Debütheft nicht aussagekräftig. Da hätte Björn Wiele nicht einfach etwas nehmen dürfen, was ihm zugeschickt wurde, sondern ein eigenes Cover produzieren müssen. Wobei ich nicht aus dem Stand sagen kann: Dieses Motiv hätte aufs Cover gehört.

    Minus: Ich kann hinter dem Heft überhaupt keine Idee und kein Konzept erkennen. Das Vorwort ist ziemlich nichtssagend. Irgendeinen Grund muß Björn wiele doch gehabt haben, dieses Magazin zu gründen. Aber darüber findet sich kein Wort. Ich als Leser weiß nicht, warum ich "Graphica" weiterlesen soll.

    Plus: Das Heft hat zwar nur 32 Seiten, aber überraschenderweise kommt es mir nicht zu dünn vor. Das ist in meinen Augen schon einiger Lesestoff. Die vier enthaltenen Comics sind recht unterschiedlich, passen aber ganz gut zusammen (meiner fällt wegen der fehlenden Farbe und Amateurstil am ehesten aus dem Rahmen). Allerdings muß ich auch sagen: "Fred Flamingo" wirkt wie ein Ausschnitt aus einem längeren Comic, und es fehlt ein richtiger Anfang und ein richtiges Ende.

    Plus: Heftlayout und Druck sind in Ordnung.

    Plus: Gut, daß Björn Wiele eine Backcover-Anzeige an Land ziehen konnte. Das scheint mir eine Unterstützungsgeste von René Lehner zu sein.

    Nicht ganz sicher bin ich, was ich vom Coverpreis halten soll. 3,95 Euro ist nicht ganz billig, aber drunter hat man, wenn ich das richtig sehe, schon seit längerem kein Comicheft mehr bekommen.

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