Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Top oder Flop?

  • Mein Eindruck seinerzeit war dass die Reihe komplett gebracht wurde weil Panini selber die so gut fand und man die trotz Verluste unbedingt komplett bringen wollte (wie Kain auch schreibt). Im Vortwort von Christian Endres in Band 6 steht dann auch: Gotham Central gehört zu den stärksten Batman-Comics aller Zeiten. Umso mehr freut uns dass wir die Ausnahmeserie endlich komplett auf deutsch bringen konnten. Ich hatte seinerzeit angefragt ob man Gotham Central nicht noch einmal eine Chance geben könnte was sofort verneint wurde. Kurz darauf bekam man dann plötzlich doch das ok (von oben?) und war selbst überrascht. Wenn ich mich richtig erinnere lief im Fernsehen die Serie Gotham recht erfolgreich und dies war wohl der Hauptgrund für den Neustart.

  • Dann werde ich mir den Band vielleicht doch holen, denn das Artwork fand auch ich schon in der Leseprobe sehr besonders. Die Leseprobe hatte ich hier gefunden:

    The Kissing Gate - PPM Vertrieb

    Damit mir nicht viel entgeht, schaue ich eigentlich standardisiert jeden Montag auf die Seite vom PPM-Vertrieb (Großhandel), da habe ich einen schönen Überblick über die Neuerscheinungen der Comics (außer Panini, Ehapa und Carlsen m.E.). Teilweise drucke ich die PPM-Aktuell Wocheninfo (links) aus und markiere, was mich spontan interessiert hat.

  • Red Room - Crypto Killaz!

    Red Room 3 – Crypto Killaz!

    Das “große Finale” von Ed Piskors Red Room Reihe ist genau das, denn dieser dritte Band ist für mich der stärkste der Reihe. Einerseits geht es wieder härter zur Sache als im dennoch keinesfalls harmlosen zweiten Teil, andererseits sind die enthaltenen Stories einfach großartig, weil bitterböse und dennoch (oft) richtig witzig. Storymäßig werden Dinge zu Ende gebracht, aber auch die frühen Anfänge der Snuff- und Redroom-„Kultur“ beleuchtet.

    Wie kommt man damit klar, wenn man erfährt, dass der eigene Paps ein sadistischer Killer war? Gar nicht so einfach, gerade in der heutigen Omnipräsenz der Medien. Eine spannende Fragestellung, die auf makabre Weise gelöst wird. So mancher, der im Hintergrund für die Red Rooms arbeitete, bekommt was er verdient, und wie schnell alles den Bachgraben runtergehen kann, wenn die Blase der Kryptowährung, auf der alles fußt, plötzlich platzt, tja derartiges haben wir ja im Real Life auch schon erlebt.

    Humoristisches Highlight ist die grandios gelungene Tarantino- – Verzeihung – Turturro-Verballhornung. Die liebevolle Hommage bezieht von Fulci über Mafiakiller und Cannibal Holocaust bis zu exzessivem Fußfetisch alles mit ein, was man so braucht. Die Abschluss-Story ist dann wieder recht ernst, heftig, böse und ein Paradebeispiel für Scheinheiligkeit und eine krasse Variante von menschlicher Konditionierung.

    So ein Stück weit „durch“ ist man nach der Lektüre der drei Bände schon, ist schon krasses Material, aber erzählerisch dennoch oft auch spannend und man will wissen, wie es mit den Charakteren weitergeht. Dazu kommt ein wirklich starkes, detailliertes Artwork (die Cover sind allesamt Panels, sieht also im Inneren auch so aus). Zeichnen konnte Ed Piskor (1982-2024). R.i.P.

    VG, God_W.

  • Im Inneren der drei Bände geht es nicht so harmlos zu. :D

    Aber wegen Messern und weiblichen Reizen: Das "1.000 Gesichter des Jack the Ripper"-Cover hat das auch beides zu bieten.

  • Aber das ist der öffentliche Teil des Forums. Da bin ich leider auch der Abart- & Sexualwart.
    Das "1.000 Gesichter des Jack the Ripper"-Cover ist mir auch schon aufgestossen.

    Ich wollte mich nur mal melden, dass wir hier nicht jede Abbildung akzeptieren und hoffen dabei auf eine gewisse Mitverantwortung des Bildeinstellers. :floet:

  • Mir ist schon aufgefallen dass einige Serien wie zum Beispiel auch das Feral Magazin grundsätzlich nicht im Guide gelistet werden. Und das obwohl die Nummer 1 aus dem Jahr 2019 ist.......

  • God_W. Kennst Du eigentlich schon Exquisite Corpse von Arnold Pander, Jacob Pander und Jerry Prosser? Die vier Bände müßten eigentlich in Dein Beuteschema fallen. Die deutsche Ausgabe erschien 1992 im Verlag Bernd Kronsbein in einem Schuber, und der ist im Comic Guide gelistet.

  • @comicfan-sachsen: Sorry, das ist nicht so. Grundsätzlich werden auch indizierte Comics im Guide gelistet. Sie werden aber ohne Abbildung eingebaut und dürfen nicht im ComicMarktplatz/Sammler angeboten und verlinkt werden.
    Wenn ein Comic nicht im Guide ist, hat das also ganz andere Gründe.

    Erster Grund: Er liegt uns nicht vor und kann daher (noch) nicht gelistet werden.
    Zweiter Grund: Es ist ein Plagiat ohne Rechtsgrundlage.
    Dritter Grund: Er ist einfach zu unprofessionell gezeichnet.
    Vierter Grund: Wir haben aus unserer Überzeugung etwas gegen den Band oder auch den Produzenten.

  • Aber das ist der öffentliche Teil des Forums. Da bin ich leider auch der Abart- & Sexualwart.
    Das "1.000 Gesichter des Jack the Ripper"-Cover ist mir auch schon aufgestossen.

    Ich wollte mich nur mal melden, dass wir hier nicht jede Abbildung akzeptieren und hoffen dabei auf eine gewisse Mitverantwortung des Bildeinstellers. :floet:

    Ich könnte alternativ die (ebenfalls öffentliche) Produktseite des Verlags verlinken?

  • Ich könnte alternativ die (ebenfalls öffentliche) Produktseite des Verlags verlinken?

    Wenn sie nicht indiziert sind ist ein Link zur Seite zulässig (Dabei sollte das Cover der Seite nicht sichtbar sein. Es sei denn, es handelt sich um Panini. Mit denen hab ich damals darüber gesprochen.)

  • God_W. Kennst Du eigentlich schon Exquisite Corpse von Arnold Pander, Jacob Pander und Jerry Prosser? Die vier Bände müßten eigentlich in Dein Beuteschema fallen. Die deutsche Ausgabe erschien 1992 im Verlag Bernd Kronsbein in einem Schuber, und der ist im Comic Guide gelistet.

    danke für den Tipp, aber eigentlich ist das ja gar nicht mein Beuteschema, das war mehr so eine Art Experiment, weil ich beim Skinless Crow Verlag zuletzt viele tolle Sachen entdeckt habe und es mich irgendwie gecatcht hat, dass der Autor, der so alt war wie ich, erst dieses Jahr seinem Dasein ein Ende gesetzt hat. Irgendwie hatte ich wohl die Vorstellung in seinem Werk Anzeichen dafür zu erkennen, wie es dazu kam. Natürlich könnte man das bei solchem Material offensichtlich nach außen kehren, aber ich denke gar nicht, dass das irgendwas damit zu tun hatte. Die Bände sind einfach nur Kunst, mit denen der Künstler/Autor gewisse Reaktionen erzeugen wollte. Aber auch ein Vorwurf von "sexuellem Fehlverhalten", den Piskor noch in seiner Abschiedsnachricht bestritt, führt alleine nur bei Menschen direkt zu solch einer extremen Tat, wenn es da noch mehr gibt glaube ich. Ob im Privaten Bereich oder in der Psyche vergraben. Für mich schwerlich bis gar nicht nachzuvollziehen, auch wenn ich zwei Menschen persönlich gekannt habe, die sich ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt haben. Beide konnte ich im Nachhinein nicht verstehen.

  • Wenn sie nicht indiziert sind ist ein Link zur Seite zulässig (Dabei sollte das Cover der Seite nicht sichtbar sein. Es sei denn, es handelt sich um Panini. Mit denen hab ich damals darüber gesprochen.)

    Weder die Seite noch der Comic sind zum aktuellen Zeitpunkt indiziert. Ich weiß nicht genau was Du mit "Cover der Seite" meinst. Hab das jetzt mal versucht zu verlinken, ohne dass ein Vorschaubild gezeigt wird. Passt das so?

  • Zitat

    "Hallo, ich bin das nervige Cookie-Popup."

    Ich wurde von Bürokraten dazu verdonnert immer aufzupoppen und allen auf den Sack zu gehen.
    Wenn ihr einverstanden seid, dass Cookies auf eurem Gerät deponiert werden, könnt ihr mich wegklicken.
    Ich würde dazu raten, denn ohne Cookies funktioniert die Seite nicht wirklich.
    Wenn Ihr die süssen Cookies nicht wollt, dann verlasst einfach die Seite.

    Da war mal wieder ein superschlauer Internetversteher an der Buchstabenpresse. Wenn man schon so einen coolen Hinweis einbaut, sollte es auch die Möglichkeit geben, die Cookies abzulehnen. Geht da aber nicht. Da gibt es nur Accept oder Verdufte. :flop:

    Sonst ist die Verlinkung so okay. Cover wird im Linkhinweis ja nicht angezeigt.

  • Superman – Was wurde aus dem Mann von morgen? (DC Comics Graphic Novel Collection)

    Autorenlegende Alan Moore schrieb die Stories für diesen zweiten Band in meinem kleinen Superman-Run. 1985, Die „Crisis on Infinite Earths“ stand bereits in den Startlöchern und sollte das zerfaserte und unübersichtliche DC Universum gehörig entschlacken, Parallelwelten zusammenführen, reduzieren, zerstören etc. und so einen geordneten Neuanfang für viele DC Superhelden ermöglichen. Vorrangiges Ziel war es dabei auch Neulesern wieder einen einfacheren Einstieg in den DC-Kosmos zu ermöglichen.

    Da dachten sich die DC-Bosse, das wäre doch genau der richtige Zeitpunkt, um eine letzte große Superman-Story aus der „alten Zeit“ zu erzählen, sozusagen einen Abgesang auf den größten aller DC-Helden, bevor er nach der Crisis einen Neustart bekommt. Gesagt, getan, wurde Ausnahmeautor Alan Moore beauftragt, der zuvor bereits Großes an Swamp Thing geleistet hatte.

    „Was wurde eigentlich aus dem Mann von morgen?“ ist dann auch genau das, ein wehmütiger Abgesang auf die letzten Tage des Mannes aus Stahl auf Erden, der uns in Form eines Interviews mit Lois Lane und deren Erinnerungen präsentiert wird. Abgefahrene Ideen wie die Brainiac-Luthor-Kombo und einem untoten Zombie-Lex lassen Moores furchtlose Genialität erkennen. Auch die ganze Super-Family mit Hund Krypto und Supergirl sind versammelt sowie gleich eine ganze Armee Metallos und, und, und…

    Moore bekommt das alles geschickt unter einen Hut, auch wenn ein gewisser Trashfaktor nicht ignoriert werden kann. Hat aber Spaß gemacht! Allerdings war diese nicht die einzige Superman-Geschichte aus der Feder von Alan Moore, auch die früheren Hefte sind hier versammelt.

    Als Superman in „Die Grenze des Dschungels“ mit Swamp Thing zusammentrifft ist er in denkbar schlechtem Zustand und auf die Hilfe des gütigen und mächtigen Sumpfdinges mehr als angewiesen, ein wunderbares Heft!

    Einen großartigen Parasitenhorror-Faktor bringt dann „Das Geschenk“, quasi Supermans große Geburtstagsparty mit sich, die in einer großen Schlacht zwischen Wonder Woman, Batman und Robin gegen den fiesen Mongul gipfelt. Diese vordergründige Action ist aber nur die Verpackung für die tieferen Einblicke und die größere Bedrohung durch den Pflanzensymbionten „Black Mercy“, den Moore extra für dieses Heft erfunden hat. Das war ganz witzig, denn es ist noch nicht so lange her, dass ich selbigen in der Serie Supergirl erleben durfte, die wir mit Krümelchen aktuell schauen.

    Den Abschluss des Bandes macht dann „Superman #30“ mit dem ersten witzig/nervigen Auftritt von Mr. Mxyzptlk, den wir ebenfalls erst kürzlich in der zweiten Staffel „Supergirl“ getroffen haben.

    Ein rundum gelungener Band, auch wenn die enthaltenen Geschichten, so unterhaltsam sie auch sein mögen, abgesehen von Moores Spawn-Heft, das Schwächste aus seiner Feder darstellen, was ich bislang lesen durfte. Wenn der Rest aber aus Hochkarätern wie „V wie Vendetta“, „From Hell“, „Watchmen“ und „Miracleman“ besteht wird das auch schwer.

    VG, God_W.

  • "Whatever happened" kann man vermutlich nur dann richtig genießen, wenn man sich im in der Vor-Crisis-Zeit einigermaßen auskennt. Angefangen dabei, dass man dann mit den "Imaginary Tales" vertraut ist, was an sich schon eine Anspielung ist. Das ist in gewisser Hinsicht wie "Watchmen". Nur in einem kleineren Maßstab. Einmal nimmt Moore das gesamte Superhelden-Genre unter die Lupe und dann speziell eine Figur. Die zwei Hefte sind eine Meta-Analyse des "Superman-Mythos" wie er bis zu diesem Zeitpunkt existiert hat. Mit besonderem Fokus auf dem Silver Age. Und wie bei Moore fast typisch - Dekonstruktion und Rekonstruktion. Letzteres durch minimalste Mittel. Aber trotzdem recht wirkungsvoll.

    Für "For the Man" ist es vermutlich auch ratsam, wenn man sich beim Kryptonier ein bisschen auskennt. Wenngleich sich Moore hier auf die Frage konzentriert, was Supes zum "größten Helden von allen" macht und nicht die Gesamtheit der Figur untersucht. Monguls Geschenk präsentiert dem Mann von Morgen nicht einfach nur mit einer Phantasiewelt sondern mit einem Traum vom perfekten Leben, dass dieser sich vielleicht gewünscht haben könnte. Man kann vermutlich darüber streiten, ob sein Traumleben an diesem Punkt nicht vielleicht eher mit Lois stattgefunden haben könnte. Allerdings ist das Leben auf der Erde zwangsläufig mit seinen Superkräften verbunden, weshalb es durchaus Sinn ergibt, diese Traumexistenz so anzulegen, dass Krypton überlebt hat. Dadurch werden auch die Risse in diesem Traum passender.

    Die Black Mercy gibt die Illusion nicht vor. Sie wird auch nicht von Mongul programmiert. Das ist Supermans Idealvorstellung von einem friedvollen, konfliktfreien Leben. Diese Vorstellung stammt aus seinem Inneren. Auf der Erde wäre dies wie gesagt nicht möglich. Woran möglicherweise Spider-Man die Schuld trägt, denn mit großer Kraft ... Das weiß auch Superman. Dadurch entstehen Risse in dieser Welt. Der Untergang von Krypton ist nicht ungeschehen gemacht, er wurde verschoben. Supermans Unterbewusstsein kämpft gegen die Traumvorstellung an. Er muss sich seiner Verantwortung stellen, er muss das Bösen bekämpfen. Er muss ein Held sein, womöglich der größte Held von allen. Auch hier wieder De- und Rekonstruktion.

    Nun ist das eine Geschichte mit dem Superman vor der Crisis. Also einer Figur, die über quasi grenzenlose Kraftreserven versucht. Die Crisis war allerdings schon in vollem Gang. Das Heft ist September 1985 erschienen. Dennoch ist der Blaue hier auf seine Freunde angewiesen, ohne die er sich sonst vielleicht nicht hätte befreien können. Ganz speziell Batman, der die Pflanze entfernt und sich so selbst ihrem Einfluss aussetzt. Das nimmt den "neuen" Superman vorweg, der deutlich abgeschwächt daherkam und wesentlich menschlicher und nahbarer wurde. Ob der schon geplant war (und was Moore darüber überhaupt gewusst haben könnte), er eine Vision hatte oder einfach seine Idealvorstellung präsentiert hat ... wer weiß.

    Die Menschlichkeit (im gottgleichen Wesen) ist zentraler Bestandteil beider Geschichten.

    "Miracleman" ist wohl Moore geradlinigste Superheldengeschichte. Er versucht sich auch hier schon an Dekonstruktion und Rekonstruktion. Aber es ist ein Frühwerk, mit all den dazugehörigen Schwächen. Es ist, besonders zum Ende raus, eine Machtphantasie. Der allmächtige Held (Superman) trifft auf Probleme, auf die er sonst nicht eingeht, da er auch künftig in der realen Welt verankert sein muss. Würde Superman wirklich existieren, müsste er sich dann nicht um Terrororganisationen wie Hamas und Co. kümmern? Oder, aus Moores 80er-Jahre-Blickwinkel, auch um Politiker wie Maggie Thatcher, die ... nicht unbedingt sozialverträglich agiert haben. In "Miracleman" tut der allmächtige Held genau das. Weil er kann, weil er die Macht hat, weil er seinen Weg für den richtigen hält und - später für Moores Arbeiten eher untypsich - ohne wirklich zu reflektieren. "V for Vendetta" war ebenfalls eine Reaktion auf "Thatcherism". Dieses Mal von einem gereifteren Alan Moore. Das ganze ist wesentlich subtiler als in "Miracleman" in dem und präsentiert uns einen eindeutigen Helden. Über V kann man das nicht sagen. Der tut auch ganz offen zweifelhafte Dinge. So können die Leser für sich entscheiden, ob sie ihn als Helden oder Terroristen (vielleicht mit der richtigen Tendenz, dem passenden Ziel) sehen. Ohne "Miracleman" wäre Moore vermutlich nicht der Autor geworden, der er heute ist. Und auch wenn ich persönlich die Geschichte sehr schätze (wie auch andere Frühwerke: "Captain Britain", "Halo Jones" und "DR & Quinch") ist das nicht auf einem Level mit "Watchmen", "V for Vendetta", "From Hell", "Swamp Thing" oder auch den Superman-Geschichte, die alle wesentlich komplexer und reifer sind als "Miracleman". Wobei es für Supes sicher hilfreich ist, wenn man sich mit der Figur ein bisschen auskennt. Allerdings gewinnt auch "Watchmen", wenn man sich mit dem ganzen Superhelden-Genre etwas auskennt. Am besten nochmal lesen, wenn Du mehr von Supes kennst. Sofern war vor der Crisis auf Deinem Plan steht zumindest.


    EDIT:

    Nebenbei: Großartiger Beitrag. Ich lese Deine Sachen zu Figuren mit denen Du weniger vertraut bist immer wieder gerne. Gibt mitunter frische Blickwinkel.


    EDIT 2:

    Wenn Du was richtig schlechtes von Moore lesen willst, musst Du Dir "WildC.A.T.s/Spawn" (oder umgekehrt, erinnere mich nicht) besorgen. Ist in grauer Vorzeit mal bei Panini erschienen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kain (6. November 2024 um 00:19)

  • "Miracleman" ist wohl Moore geradlinigste Superheldengeschichte. Er versucht sich auch hier schon an Dekonstruktion und Rekonstruktion. Aber es ist ein Frühwerk, mit all den dazugehörigen Schwächen.... - später für Moores Arbeiten eher untypsich - ohne wirklich zu reflektieren. "V for Vendetta" war ebenfalls eine Reaktion auf "Thatcherism". Dieses Mal von einem gereifteren Alan Moore. Das ganze ist wesentlich subtiler als in "Miracleman"...

    Ich hatte für dieses Posting schon ein "Daumen hoch" gegeben möchte dir aber doch noch einmal ein extra Lob aussprechen Kain! Für mich eine großartige Zusammenfassung der Storys von Alan Moore und eine Beschreibung seiner Entwicklung.

  • "Whatever happened" kann man vermutlich nur dann richtig genießen, wenn man sich im in der Vor-Crisis-Zeit einigermaßen auskennt. ... Das ist in gewisser Hinsicht wie "Watchmen". Nur in einem kleineren Maßstab. ...

    Da gehe ich nicht so ganz mit. Ich konnte das alles schon sehr gut einordnen, auch wenn ich vielleicht nicht jede kleine Anspielung (z.B. zu "Imaginary Tales") mitbekommen habe. Wenn man Superman nur ein bisschen kennt und auch seine "historische" Bedeutung und den Werdegang als Comic, auch zu welchen Zeiten er mit welchen Hintergedanken geschaffen wurde, dann ist das wirklich kein großes Problem. An ein Meisterwerk wie Watchmen kommen die Hefte meines Erachtens bei weitem nicht ran, da wird lediglich an der Oberfläche gekratzt. Wie Du schon sagst, kleinerer Maßstab, aber halt wirklich sehr sehr klein im Vergleich. Ich könnte mir denken, dass das Lesern der ersten Stunde vermutlich viel bedeutender vorkommt, weil es sowas damals noch nicht wirklich, oder zumindest nicht so häufig gab.

    Andererseits habe ich das Gefühl, dass Du den Miracleman deutlich flacher und einfacher in Erinnerung hast als ich, mir persönlich hat der besser gefallen und mehr Tiefe und charakterliche Komplexität mitgebracht als der Superman-Band.

    ...

    Die Black Mercy gibt die Illusion nicht vor. Sie wird auch nicht von Mongul programmiert. Das ist Supermans Idealvorstellung von einem friedvollen, konfliktfreien Leben. Diese Vorstellung stammt aus seinem Inneren. Auf der Erde wäre dies wie gesagt nicht möglich. Woran möglicherweise Spider-Man die Schuld trägt, denn mit großer Kraft ... Das weiß auch Superman. Dadurch entstehen Risse in dieser Welt. Der Untergang von Krypton ist nicht ungeschehen gemacht, er wurde verschoben. Supermans Unterbewusstsein kämpft gegen die Traumvorstellung an. Er muss sich seiner Verantwortung stellen, er muss das Bösen bekämpfen. Er muss ein Held sein, womöglich der größte Held von allen. Auch hier wieder De- und Rekonstruktion.

    ...

    Das hab ich schon verstanden, das bringt Moore ja ganz klar und unmissverständlich aufs Papier, für seine Verhältnisse (wie ich ihn kenne) sogar überraschend deutlich und klar in der Aussage.

    .... "V for Vendetta" war ebenfalls eine Reaktion auf "Thatcherism". Dieses Mal von einem gereifteren Alan Moore. Das ganze ist wesentlich subtiler als in "Miracleman" in dem und präsentiert uns einen eindeutigen Helden. Über V kann man das nicht sagen. Der tut auch ganz offen zweifelhafte Dinge. So können die Leser für sich entscheiden, ob sie ihn als Helden oder Terroristen (vielleicht mit der richtigen Tendenz, dem passenden Ziel) sehen. ...

    Da bin ich ganz bei Dir, klare Thatcher-Kritik. In Deiner Aufzählung sehe ich allerdings "From Hell" mit Abstand ganz vorne (auch wenn Moores Täter-Theorie kürzlich durch DNA-Analysen widerlegt wurde :D), neben all der Komplexität und den politischen Einflüssen wusste From Hell mich erzählerisch noch stärker zu fesseln als "V for Vendetta". Ich weiß nicht, ob Du meine Rezis zu V wie Vendetta oder From Hell gelesen hattest, wenn nicht kann ich die bei Interesse gerne mal hier einstellen.

    Swampie ist natürlich ein komplett anderes Genre und der gehörte schon vor Moore zu meinen Lieblingen. Moore hat den Grünling dann allerdings nochmal auf ein ganz anderes Level gehoben UND meinen geliebten Hellblazer eingeführt. :top:

    Die Watchmen sind in ihrem Segment meiner Meinung nach unerreicht, dennoch sind auch die bei mir hinter From Hell angesiedelt. Ebenso wie Providence, das ist für Lovecraft-Fans wie mich ganz groß, aber erreicht dennoch nicht ganz diese Klasse. Wer da allerdings lediglich einen "Monster-Porno" oder sowas erkennt, der hat das Werk nicht verstanden.

    Moores Arbeit an Spawn kenne ich auch, hatte ich oben schon geschrieben. ;) Ich fand die gar nicht schlecht, haben Spaß gemacht. :D

    Cinema Purgatorio und die Lost Girls verweilen noch auf meinem K2. Muss ich mich irgendwann mal ranwagen.

    Wie man an meiner Reading Order im "gekauft" Thread sehen konnte steht kein Material von vor der Crisis mehr auf meinem Plan, davon war quasi nix mehr in einschlägigen Sups-Bestenlisten vertreten. ;)

  • Ebenso wie Providence, das ist für Lovecraft-Fans wie mich ganz groß, aber erreicht dennoch nicht ganz diese Klasse. Wer da allerdings lediglich einen "Monster-Porno" oder sowas erkennt, der hat das Werk nicht verstanden.

    Wer soll das sein? Ein Monster-Porno ist Neonomicon, nicht Providence.

  • Ändert nur nichts daran, dass ich das Jahre vor Providence gelesen habe und sich meine Aussage deshalb allein darauf bezog und bezieht.
    Providence ist großartig.

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