Vortrag und Podium in Erlangen

  • Aus Anlass des 20jährigen Jubiläums von "Deutsche Comicforschung" hält Matthias Kretschmer auf dem Comic-Salon einen Vortrag, der seinen Artikel aus dem aktuellen Band ("Alte Kameraden: Köhler, Iversen, Ifland und der Simplicissimus") ergänzt. Hier dieser Artikel zum Download:

    https://www.comicforschung.de/kretschmer.pdf

    Der Ort der Veranstaltung ist ungewohnt, aber nur ein paar Schritte vom Zelt A entfernt, also leicht zu erreichen. Besucht uns

    am Samstag, den 1. Juni, um 15 Uhr

    im Besoldschen Palais, Eingang Halbmondstr. 5.

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    Näheres im comicplus+ Forum

    eck@rt
    30. Januar 2024 um 14:23

    A splendid time is guaranteed for all (And tonight Mr. Kite is topping the bill!).

    eck;)rt=

    Einmal editiert, zuletzt von underduck (24. Mai 2024 um 23:35) aus folgendem Grund: Bild eingefügt

  • Bevor der Comic-Salon in Vergessenheit gerät, hier ein kleiner Rückblick. Zwar wurde das Podium, das wir anbieten wollten, nicht ins offizielle Programm aufgenommen, man stellte uns aber einen repräsentativen Saal zur Verfügung und unterstützte uns in vielerlei Hinsicht. Dafür den Organisatoren des Salons unseren herzlichen Dank!

    Es war nicht ganz einfach, unser Podium anzukündigen. Ein paartausend verteilte Flyer, eine Anzeige im COMICS INFO und die Mundpropaganda haben uns den Saal dann doch gefüllt. Viel Aufwand, nicht ganz billig, aber es hat sich gelohnt. Man wird ja nicht jeden Tag 20.

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    Nach meiner Einleitung, einem kurzen Bildvortrag zur Vielfalt der Themen, die wir in den letzten zwanzig Jahren behandelt haben, führte Matthias Kretschmer noch einmal ausführlich vor, wie der Nazi-Propagandist Hanns Erich Köhler den Sprung in die Demokratie geschafft hatte.

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    Matthias Kretschmer

    Als Sprachrohr des NS-Staats gehörten Erich Ohser, Hanns Erich Köhler, Gerhard Brinkmann, Olaf Gulbransson und andere zu den »Kunstschwerverdienern« des »Dritten Reichs«. Die bedeutenden Zeichnern der Propaganda gaben sich 1945 unbescholten. Hanns Erich Köhler (alias Erik) erwartete unter Adenauer eine steile Karriere beim Simplicissimus und der FAZ. Er verstand es, die Spuren seiner braunen Vergangenheit zu verwischen.

    Mit auf dem Podium saßen Ralf Palandt, Dietrich Grünewald und ich. Nach Kretschmers Vortrag entspann sich eine rege und sehr ermutigende Diskussion.

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    Ralf Palandt

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    Eckart Sackmann (links) und Dietrich Grünewald

    Wir hatten in Erlangen Glück mit unserem Publikum: Es kamen keine dummen Fragen, keine Monologe notorischer Selbstdarsteller. Wer sich zu Wort meldete, verfolgte ernsthaft das Ziel, den Vortrag und die dort angeschnittene Thematik zu diskutieren. Solche Veranstaltungen machen einem Mut. Etwas mehr Öffentlichkeit und eine gesicherte Finanzierung, dann wäre die Welt - unsere Welt - wieder in Ordnung. An Themen und Mitarbeitern herrscht kein Mangel.

    Aus den Aktivitäten der letzten Monate und Jahre ergibt sich der Wunsch, den Standard von »Deutsche Comicforschung« fortzuschreiben, insbesondere durch mehr Einflussnahme auf die Wahrnehmung der seriösen Comicforschung an den Universitäten, im Apparat der Kultur, in den Köpfen der nachwachsenden Generation. Das Thema der Comicforschung ist der Comic, nicht irgendwelches modische Geplänkel.

    Als Fotografen hatten wir Siegfried Scholz engagiert. Auch ihm unseren Dank!

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    4 Mal editiert, zuletzt von Lothar (2. Juli 2024 um 02:16) aus folgendem Grund: Bilder eingefügt

  • Hallo Eckart, mich interessiert, welche Themen und Fragestellungen euch aktuell interessieren?

    Geht es bei euch eher um die Geschichte der Comics oder auch um die soziologische, pädagogische, psychologische oder politische Wahrnehmung (oder Wirkung) von Comics?

  • Das gehört alles zusammen. Der politische Aspekt steht dank Matthias Kretschmer derzeit im Vordergrund, aber so wird es nicht bei allen künftigen Beiträgen sein. Comics sind Literatur und damit Ausdruck der Zeit, in der sie entstehen. So wir Bezüge erkennen, die über das Herbeten von Zeichnerbiografien hinausgehen, sollen die natürlich zur Sprache kommen.

    eck;)rt=

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