Godard, Christian

  • Godard in "Pilote"
    (Weitere Arbeiten als Zeichner)


    Godards Hauptwerk als Zeichner für "Pilote" ist die Serie "Norbert und Kari" (s. Beitrag #2). Es gibt aber noch andere kleinere Werke. So gebührt Godard die Ehre, bereits in Pilote 1 vom 29.10.1959 mit einer Arbeit vertreten gewesen zu sein: "Jacquot le mousse".

    http://bdoubliees.com/journalpilote/jacquotmousse.htm

    Dieses humorvolle Werk erschien bis Pilote 30 mit jeweils einer Seite. Oder sagen wir besser Halbseite, denn obwohl die einzelnen "Seiten" doch recht voll wirken (s. "extrait" auf bdoubliees), nahmen sie in "Pilote" doch jeweils nur die obere Hälfte einer Heftseite ein. Auf der unteren Heftseite gab's Werbung.

    Der Abdruck in "Pilote" erfolgte in Schwarz-Weiß-Blau. Und so wurde die Story auch in der Reihe "Les archives Goscinny" (hier) nachgedruckt. Es gibt aber auch einen Farbnachdruck. Der erschien auf niederländisch in Eppo 49/1979 - 11/1980.

    http://www.catawiki.de/catalog/eppo-49-1979

    Texter von "Jacquot le mousse" war René Goscinny. Und der textete für Godard ein paar Jahre später auch noch die Kurzgeschichten um "Tromblon und Bottaclou".

    http://bdoubliees.com/journalpilote/tromblonbottaclou.htm

    Tromblon ist ein Räuber und Bottaclou ein Polizist. Man sieht beide auf dem Cover von "Les archives Goscinny" 1959-1968. Zur selben Zeit wie "Tromblon und Bottaclou" erschuf Godard außerdem die Serie "Agent secret É–1000".

    http://bdoubliees.com/journalpilote/agentsecrete1000.htm

    Ein paar dieser Kurzgeschichten wurden 1974 von Glénat als Album nachgedruckt (hier) - leider nur in Schwarzweiß.

  • Lili Mannequin


    Eine weitere Zusammenarbeit Godards mit Goscinny ist die Strip-Serie "Lili Mannequin". Diese wurde 1957/58 in "Paris Flirt" veröffentlicht. "Paris Flirt" war zu der Zeit eine Zeitschrift (oder: Zeitung) in einem recht großen Format (41 cm x 59 cm).

    Zunächst zeichnete Will den Strip (in den Nummern 1 - 22/1957). Danach übernahm Godard die Zeichnungen. Seltsamerweise wurde in den Credits weiterhin Will als Zeichner genannt.

    http://bdzoom.com/Lili-mannequin/Strip 24.jpg
    http://bdzoom.com/Lili-mannequin/Strip 27.jpg

    Laut der Bibliographie in Cahiers de la Bande Dessinée 59 (erstellt von Louis Cance, dem Zeichner von "Pif" und dem Herausgeber von Hop!) zeichnete Godard insgesamt 99 Strips der Serie. Eine Albenausgabe der Serie gibt es nicht - ein Schicksal, das zahlreiche französische Zeitungsstrips trifft.

    2 Mal editiert, zuletzt von arne (15. August 2015 um 06:53)

  • Kinderbücher


    Une aventure de La Jungle en Folie
    (Zeichner: Mic Delinx)

    Parallel zu den Comics in "Pif Gadget" (s. Beitrag #7) stellten Godard und Delinx 1974 vier Kinderbücher zu der Serie "Dschungelfieber" her. Diese erschienen bei Rossel:


    • La pomme


    • Gros Rino et l'oisillon


    • Auguste héros de l'espace


    • Mortimer à des ennuis

    Zwei weitere waren angekündigt, erschienen aber nie: "Kolegram cherche un emploi" und "La valise magique".

    http://www.bedetheque.com/serie-Jungle-en-folie.html


    Les aventures des Intrépides
    (Zeichner: Julio Ribera)

    1991 stellten Godard und Ribera für ihren Eigenverlag Vaisseau d'argent fünf Erzählungen um eine Kindergruppe her. Die Bändchen entstanden in Kooperation mit dem Pudding-Hersteller Chambourcy:


    http://www.godard-christian.org/livres-pour-enfants.html

  • Künstlerleben
    (Zeichner: Pierre Le Guen)


    Das Leben eines Comicautoren dürfte gelegentlich etwas langweilig sein. Immer dieselben Figuren texten oder zeichnen. Immer pünktlich alles der Redaktion abliefern. Ab und zu könnte da ruhig etwas Aufregendes passieren. Was mit Gangstern oder leicht bekleideten Mädchen. So oder ähnlich dürfte Godard gedacht haben, als er für "Circus" die Story "La vie d'Artiche" erdachte.

    "Helden" der Geschichte sind Christian Godard und Pierre Le Guen. Letzterer ist insbesondere für die Serien "Nasdine Hodja" und "Jacques Flash" bekannt.

    http://bdoubliees.com/vaillantpif/le_guen.htm

    Godard und Le Guen erleben hier all das, was einem Künstlerleben in der Regel versagt ist. Aber nicht nur. Immer wieder bricht auch die Realität durch. Wie z. B., als auf S. 36 der Verleger erscheint und sich beschwert, dass er die Geschichte nicht mehr versteht: "Das ist echt Scheiße!"

    "La vie d'Artiche" erschien 1977 in Circus 9 - 14 - und da teilweise in Farbe! Ein Albennachdruck erfolgte 1979 bei Glénat - in Schwarzweiß. Die deutsche Ausgabe erschien 1983 im Volksverlag (Titel: Künstlerleben).

  • Godard + Derib


    Spärlich, aber mit erzählerischer Wucht, sind die gemeinsamen Arbeiten von Godard und Derib. Sie erzählen von Heroen des Westens. Über die Jahre entstanden hier vier Kurzgeschichten:


    • L'homme qui défiait le destin (10 Seiten)
      in Super Tintin 5 (1979)


    • L'homme qui croyait à la Californie (15 Seiten)
      in Tintin N324 (1981)


    • L'homme qui attendait (15 Seiten)
      in Tintin N535 (1985)


    • L'homme qui voulait s'endormir à l'ombre (8 Seiten)
      in Tintin N583 (1986)

    Alle Geschichten wurden 1987 von Lombard in einem Album gesammelt.

    https://www.bedetheque.com/Homme-qui-croyait-a-la-Californie.html

    Das Album erschien 1988 auf deutsch bei Adlib.

    http://www.comicguide.de/index.php/Der Mann, der an Kalifornien glaubte

    Lothar Schneiders, der Inhaber von Adlib, starb vor wenigen Tagen (R.I.P. † 22.06.2017).

  • Boris Vian


    Boris Vian war ein Multitalent.

    Zitat

    (Er) war ein französischer Schriftsteller, Jazztrompeter, Chansonnier, Schauspieler, Übersetzer, wesentliches Mitglied des Collège de ’Pataphysique und Leiter der Jazzplattenabteilung bei Philips.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Boris_Vian

    Und er war ein Maler.

    http://expositions.bnf.fr/vian/grand/via_007.htm

    2000 widmete ihm Vents d'Ouest eine Hommage und ließ mehrere Comic- und sonstige Künstler jeweils einen Chanson von ihm bebildern. Und Chansons von Boris Vian gibt es einige.

    https://fr.wikipedia.org/Liste_des_chansons_de_Boris_Vian

    "Boris Vian" ist der vierte Band von insgesamt sechs von Vents d'Ouests Reihe "En images et en bande dessinée".

    https://www.bdphile.info/en-images-et-en-bande-dessinee

    Die folgenden Künstler interpretieren in dem Band die folgenden Chansons:

    Emmanuel Moynot: Le cinématographe
    Guillaume Sorel: J’ suis un monstre de perversité
    Étienne Davodeau: Valse des mannequins
    Christian Rossi: Le Politique
    Thierry Robin: Arthur… Où t’as mis le corps?
    Timshel: Je rêve
    Christophe Chabouté: Pauvre gigolo
    Riff Reb’s: Dans mon lit
    Jean-Pierre Autheman: Rock Hoquet
    Jean Solé: Ne vous mariez pas les filles
    Éric Dérian: Les pirates
    Christian Godard: Le régiment des mal aimés
    O’Groj: On n’est pas là pour se faire engueuler
    Pierre Guilmard: La chasse à l’homme
    Mezzo: Que tu es impatiente La mort
    David Prudhomme: Les Joyeux bouchers
    Zou: Le petit commerce
    Alain Garrigue: J’ suis snob
    Jean-Pierre Duffour: Le Déserteur
    Fred: Mon oncle Célestin
    Gilles Cazaux: À tous les enfants
    Jean-Claude Denis: Tango interminable des perceurs de coffres-forts
    Jean-Philippe Peyraud: Rue Watt
    Cabu: Rock and roll-mops
    Tiburce Oger: L’anguille

    Das Chanson "Le régiment des mal aimés" widmet sich der Heerschar von enttäuschten Verliebten. Es beginnt wie folgt:

    Regardez-les tous défiler
    C'est l'régiment des mal aimés
    Tous les amants le bec dans l'eau
    Toutes les Juliettes sans Roméo.
    Liaisons brisées du plomb dans l'aile
    Amants tombés du septième ciel
    Écartez-vous laissez passer
    Le régiment des coeurs cassés.

    Ah craignez et redoutez
    Les amours mal embringuées
    Garez-vous sans hésiter
    Du régiment des mal aimés.

    https://www.youtube.com/watch?v=txS-4GTSb3Y

    Godards Kurzgeschichte widmet sich auf vier Seiten den Enttäuschungen, die ein männlicher Protagonist in verschiedenen Lebensaltern mit dem weiblichen Geschlecht erlebt. Beeindruckend ist die letzte Seite, die den Protagonisten im hohen Alter zeigt und nur in Grautönen gehalten ist (die vorherigen Seiten sind alle in Farbe).

  • Attila
    (Zeichner: Paolo Pantalena, Christian Gine, Stefano Raffaele)


    Drei Filme, drei Schicksale, drei Zeichner. Auf der DVD "Attila" kann man wählen, ob man die Geschichte des Hunnenkönigs aus dessen eigener Sicht, der von Flavius Aëtius oder der der keltischen Seherin Veleda betrachtet.

    Am interessantesten ist die Episode mit Veleda, denn die ist rein fiktiv. Veleda reist in Trance durch die Zeit und materialisiert sich hier und da, um auf die Protagonisten einzuwirken und so den Fluss der Geschichte zu verändern. Dies geschieht, um die Kelten sowohl vor den Römern als auch vor den Hunnen zu schützen.

    Die DVD erwirbt man zusammen mit einem Buch, das die Entstehungsgeschichte der Filme sowie Wissenswertes zu den drei Hauptfiguren enthält.

    https://www.bedetheque.com/serie-43515-BD-Attila.html

    Außerdem findet sich dort der sechsseitige Comic "La flèche divine", in dem Veleda auf Genoveva, die Schutzpatronin von Paris, trifft.

  • D-Day
    (Zeichner: Fred Marschall)


    2008 startete Glénat, ganz in der Tradition von "Der II. Weltkrieg in Bildern", eine Serie über die Landung der Westalliierten in Frankreich. "Overlord", der erste Band, schildert die Erlebnisse des amerikanischen Soldats Emmett Dixon und seines Hundes Spotty während der dramatischen Ereignisse am 6.6.1944.

    Am Ende des ersten Bandes ist Band 2 angekündigt, "La bataille de Normandie", der aber nie erschien. Zeichner ist Fred Marschall, der ansonsten Kinderbücher illustrierte (z. B. "Door het dode land", 1999; "Oorlog op het ijs", 2003).

    https://www.actuabd.com/D-Day-tome-1

  • Pamphile et Philéas
    (Zeichner: Henri Dufranne)


    Eine wenig bekannte Serie von Godard ist "Pamphile et Philéas", die mit Kurzgeschichten 1978 in Tintin begann und sich schließlich bis zu einer (!) albenlangen Geschichte steigerte.

    https://bdoubliees.com/tintin/pamphile_et_phileas.htm

    Die Serie ist ein Science Fiction Funny. Pamphile ist ein Weltraumfahrer und Philéas sein immer zu Späßen aufgelegter Roboter. Zeichner ist Henri Dufranne, der zuvor u. a. als Godards Assistent für "Martin Milan" tätig war.

    Die Serie wurde 2013 und 2016 in zwei Bänden bei La vache qui médite nachgedruckt.

    http://www.lavachequimedite.com/pamphile-et-philas.html

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