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Alt 28.10.2021, 07:57   #1  
LaLe
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Sie ist halt fokussierter.
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Alt 29.10.2021, 15:09   #2  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 24 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 3 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin:
März 1973 / 1980 (?) / 2019

Story-Titel: Das Lied von Red Sonja

Original-Storytitel: The Song of Red Sonja

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Michael Strittmatter

Daß dies die Abschiedsausgabe von Barry Smith ist, der nun wegen zu hoher Arbeitsbelastung aufgeben muß, ist nicht zu merken. Vielmehr hängt er sich nochmal voll rein und übernimmt die Inks und auch die Colorierung selbst. In dieser Ausgabe soll nun Red Sonja im Mittelpunkt stehen – nur blöd, daß es wieder einmal um einen Schatz in einem Turm geht, der von einem gefährlichen Geisterwesen bewacht wird. Ein Plot, den wir nun bereits zur Genüge kennen. Roy Thomas schreibt, daß Red Sonja bei den Lesern sofort so gut ankam, daß sie eine eigene Serie bekam. Allerdings startete die erst 1977.

Die vorliegende Story gliedert sich in drei Teile, unterbrochen durch zwei Seiten, die an das Pinup im vorhergehenden Heft erinnern. Teil eins: Red Sonja bekommt nun einen spektakulären Auftritt: In einer Taverne in Makkalet tanzt sie vor einer begeisterten Horde Männer, was heute freilich sexistisch wirkt – paßt auch nicht zu ihrem Charakter. Der bullige Jax greift nach ihr. Sie macht sich los, und Conan kommt ihr zu Hilfe. Es kommt zu einer Massenprügelei, bis Conan und Sonja schließlich die Flucht ergreifen. Als sie an einem Teich vorbeikommen, beschließen sie zu baden. Nun will auch Conan sie begrapschen, aber sie läßt ihn nur ein bißchen ran und engagiert ihn stattdessen für einen Job. Als Soldaten in der Taverne nach dem Rechten sehen, stehlen sie ein Pferd und reiten zum Königspalast.

Die erste Zwischenseite: Der Zauberer Kharam-Akkad, den wir ursprünglich in „Conan“ # 19 kennengelernt haben, legt einen verhangenen Spiegel frei und blickt hinein. Er erschrickt zu Tode – wir wissen vorläufig nicht, was er gesehen hat. Zweiter Teil: Sonja hat Conan im Palastareal zu einem glitzernden Turm geführt und befiehlt ihm, hochzuklettern und ihr ein Seil herabzuwerfen. So gelangen sie zur Schatzkammer. Conan soll den Zugang bewachen, und sie sucht nach einem bestimmten Gegenstand, eine Art juwelenbesetzte Schlange. Als sie das Ding gefunden hat, macht sie sich davon – ohne Conan. Dann aber hört er sie schreien. Zwischenseite: Der König von Makkalet sieht nach seiner angsterfüllten Frau; sie umarmen sich. Auch hier bleiben die Zusammenhänge verborgen.

Teil drei beginnt mit einem ganzseitigen Panel. Sonja versucht vergeblich, die lebendig gewordene Schlange mit einem Zauberspruch zu bannen. Conan kommt dazu, zögert einen Moment aus Scheu vor Magie, greift das Wesen dann aber mit seinem Schwert an. Sonja springt ihm bei. Die Attacke bleibt wirkungslos. Aber während sich die Schlange nun auf Sonja stürzt, rammt Conan ihr sein Schwert in den Kopf. Sonja spricht den entscheidenden – ursprünglich von King Kull stammenden – Zauberspruch, wodurch sie sich in einen toten Kultgegenstand zurückverwandelt (er war ihr nicht rechtzeitig eingefallen). Den nimmt sie an sich; Conan verzichtet mal wieder auf Beute. Dann lassen sie sich wieder am Seil herunter, und Conan freut sich auf ein Schäferstündchen. Aber Sonja verbrennt das Seil, und er stürzt herab. Sonja schwingt sich aufs Pferd. Conan stellt sich in den Weg. Aber sie reitet ihn über den Haufen und verschwindet in der Nacht. Im letzten Moment gesteht sie, daß sie ihn mag – auf ihre Weise.

Die Interaktion zwischen Conan und Sonja und ihre emotionalen Dialoge geben der Story Pep und übertünchen den schon ziemlich abgenutzten Plot. Es bleibt aber ein wenig unklar, inwieweit sie Kriegerin oder Sexobjekt ist. Was es mit der magischen Schlange auf sich hat, bleibt wieder mal völlig offen. Wir erfahren nicht mehr, als daß Sonja in Pah-Dishah von ihr gehört hat. Sie hat auch keine Geschichte, durch die sie charakterisiert werden könnte. Allerdings hat Barry Smith hier durch die eingeschobenen Pinup-Seiten und das ganzseitige Panel weniger Platz als sonst. Für mich ist das durchaus eine der besseren Episoden, aber sie ist keineswegs frei von den Schwächen, die die Serie schon bisher hatte.
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Alt 29.10.2021, 16:38   #3  
Peter L. Opmann
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Fazit des Barry-Smith-Runs

Manche der Besonderheiten dieser Marvel-Serie sind heute nicht mehr so leicht erkennbar. Als „Conan“ 1970 startete, war die Figur schon etwa seit zehn Jahren wieder populär. Einen Teil der Faszination machte sicherlich aus, daß Robert E. Howard ein für Pulp-Verhältnisse außergewöhnlich begabter Autor war. Sein Konzept eines Tarzan-ähnlichen Wilden in einer Fantasy-Umgebung sprach die Leser wieder genauso an wie in den frühen 1930er Jahren. Hinzu kam, daß in den Comics nun mehr als eine Prise Gewalt in die Abenteuer hineingebracht werden konnte. Die Storys wirkten dadurch realistischer als der bis dahin übliche Superhelden-Stoff. Gleichzeitig wurde mit Mythen und Magie gespielt, was zugegeben einen reizvollen Kontrast ergibt. Einerseits weiß der Leser, daß es die Conan-Welt nie gegeben hat, andererseits werden hier Menschen durch echte Schwerter durchbohrt, mitunter geköpft oder es geht ihnen auf andere grausame Weise ans Leben.

Roy Thomas kannte die „Conan“-Neuausgaben bereits und war nach eigener Darstellung von ihnen begeistert. Er mußte aber Überzeugungsarbeit leisten, daß sich dieses Material für eine erfolgreiche Comicserie eignet. Stan Lee hatte zwar 1961 selbst die Superhelden-Genreregeln erfolgreich umgekrempelt, konnte sich aber offenbar nicht vorstellen, daß das noch einmal mit einem anderen Stoff klappen könnte. Nur so kam Barry Smith, damals ein hoffnungsvoller Anfänger aus England, der sich zunächst in New York nicht halten konnte, als Zeichner zu dieser Serie: Er war billiger als die etablierten Marvel-Künstler. Smith nutzte seine Chance und orientierte sich von vorneherein nicht an angesagten Zeichenstilen (ganz am Anfang hatte er bei Marvel deutliche Einflüsse von Jack Kirby erkennen lassen).

Als Manko empfinde ich heute, daß „Conan“ fast nie raffinierte Handlungsstrukturen aufweist. Howard konnte so etwas durchaus, was besonders an seinem Klassiker „The Frost Giant’s Daughter“ zu erkennen ist. Aber in den Marvel-Comics taucht Conan immer wieder als Dieb oder als Söldner auf, kommt in Kontakt mit einem zauberischen Monster und macht es ein, beziehungsweise rettet knapp seine Haut. Immer wieder hat er es mit ebenso leichtbekleideten wie schutzbedürftigen Frauen zu tun; manchmal versuchen sie, ihn für ihre Zwecke zu benutzen. Die ersten etwa 20 Folgen sind nicht nur in sich abgeschlossen, sondern auch nach einem stets ähnlichen Strickmuster aufgebaut. Das konnte den Lesern damals nur deshalb entgehen, weil „Conan“ eben etwas mehr handfesten Realismus bot als andere Comicserien und weil Thomas und Smith sich viel Mühe mit ungewöhnlichen Storydetails gaben, was die Episoden mitunter aber auch unübersichtlich macht. Die zwei Ausgaben, die Gil Kane zwischendurch gezeichnet hat, sind klarer gestaltet, spielen aber offensichtlich in der typischen Kane-Welt, nicht in der von Smith kreierten Fantasy-Welt.

Eine Kontinuität ist nur gegeben, indem Conan durch die imaginäre hyborische Welt reist und nicht von Schauplatz zu Schauplatz springt. Gelegentlich tauchen Figuren aus früheren Ausgaben noch einmal auf. Am Ende wird durch die Figur des Priesters Kharam-Akkad eine längere Fortsetzung gestartet, aber die einzelnen Hefte lassen sich nach wie vor für sich lesen. Der Abdruck der Serie in den Condor-Taschenbüchern geht anfangs ziemlich durcheinander, was ärgerlich ist, ohne daß das freilich groß auffällt. Festzuhalten ist, daß die Details der Zeichnungen von Smith zudem erst in der Gesamtausgabe von Panini richtig zur Geltung kommen – von den stark gekürzten Texten in den Taschenbüchern nicht zu reden. Nebenbei bemerkt: Zum Mythos von „Conan“ gehört sicherlich die Mühe, die Smith investierte und die sich deutlich von der professionellen Sparsamkeit anderer Zeichner abhebt.

„Conan“ ist insgesamt ein etwas getrübtes Lesevergnügen. Die Faszination der Wiederentdeckung den Howardschen Werks ist verblaßt, die Einförmigkeit der Handlung tritt stärker hervor. Nun habe ich die meisten Conan-Comics nicht mit den „Weird“-Vorlagen verglichen, aber ich würde dafür hauptsächlich Roy Thomas verantwortlich machen, obwohl er sich häufig eng an die Vorlagen angelehnt hat. Aber er mußte eben immer alles auf 20 Seiten unterbringen, und da war ihm offenbar wichtiger, daß die typischen Ingredienzien vorhanden sind, als daß die Geschichte einen Twist aufweist oder sonst überrascht. Hinzu kommt, daß – wie auch in der „Red Sonja“-Folge zu sehen - selten etwas erklärt wird. Gleichwohl hat „Conan“ seinen Platz in der Comic-Geschichte. Daß die Serie den Weg für weitaus grausamere Sachen (wie etwa „Sin City“) ebnete, steht auf einem anderen Blatt.
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Alt 30.10.2021, 17:20   #4  
Crackajack Jackson
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Ja, die Wiederholungen sind mir auch aufgefallen. Der Turm, die Schlange, die plötzlich lebendig wird, ein großer Schatz, der nicht mitgenommen wird.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sonja, die Conan für ihre Zwecke benutzt.
Alles ist sehr flüssig zu lesen, aber nicht unbedingt neu.
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Alt 02.11.2021, 22:59   #5  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 25 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 3 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin:
April 1973 / 1980 (?) / 2019

Story-Titel: Die Spiegel von Kharam-Akkad

Original-Storytitel: The Mirrors of Kharam Akkad

Zeichnungen: John Buscema, Sal Buscema und John Severin

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Michael Strittmatter

Das Debüt von John Buscema ist in mehrfacher Hinsicht interessant. Einerseits verbessert er das Artwork deutlich, andererseits fällt er aber auch im Vergleich zu seinem Vorgänger ab. Roy Thomas betrachtet die Sache im Vorwort rein geschäftlich: Buscema lehnte es ab, die Inks selbst zu übernehmen, weil das für sein Einkommensniveau zu schlecht bezahlt war. Aber auch das sagt etwas aus. Während Barry Smith die Serie bis zu einem gewissen Grad am Herzen lag und er sich bei Bedarf auch gern selbst inkte, dachte Buscema in erster Linie ans Geld. Ich kann allerdings nachvollziehen, daß er „Conan“ lieber zeichnete als eine Superheldenserie, die in New York spielte: Hier brauchte er keine Vorlagen für Wolkenkratzer, Autos oder Geschäftsfassaden, sondern konnte nach Lust und Laune draufloszeichnen. Trotzdem merkt man hier den Unterschied zu Smith wohl am stärksten: Buscema legt keinen Wert darauf, eine einprägsame Fantasywelt zu erschaffen, sondern arbeitet nach Bedarf mit Versatzstücken orientalischer Kulissen, Paläste oder exotischer Kleidung.

Man kann es auch positiv ausdrücken: Buscema visualisiert die hyborische Welt mit stets dem geringsten nötigen Aufwand. Das muß man auch können. Und in einer weiteren Hinsicht ist er Smith eindeutig überlegen: Er bringt die Handlung in jedem Panel auf den Punkt und erzählt sehr effektiv mit der Abfolge der Bilder. Mitunter scheut er vor platten Klischees – theatralischen Gesten, die man x-mal gesehen hat, oder hemmungslos übertriebenen Gesichtsausdrücken – nicht zurück. Aber er findet immer die dramatischste Perspektive, und die Action vermittelt sich immer drastisch und direkt. Da kommt Barry Smith bei weitem nicht mit. Und dabei muß man berücksichtigen, daß Buscema im Verlauf seines Runs noch wesentlich besser geworden ist und im Magazin „Savage Sword“ bestechendere Arbeiten abgeliefert hat als in der Heftserie.

Bemerkenswert: Kaum ist Smith weg, läuft die Story auf einen Clou zu, wenngleich der aus antiken Sagen stammt. Als Vorlage ist die Howard-Erzählung „Die Spiegel von Tuzun Thune“ angegeben. Der Magier Kharam-Akkad erfährt eine Weissagung über sein eigenes Ende, kann aber die entscheidenden Elemente erst entschlüsseln, als es für ihn zu spät ist. Fassen wir die Story kurz zusammen: Kharam-Akkad ahnt von Anfang an, daß sein Schicksal mit dem von Conan unheilvoll verknüpft ist. Im Spiegel, so erfahren wir jetzt, hat er sich selbst gesehen, ermordet von dem Cimmerier. Er beschließt, Conan verhaften und ins Gefängnis werfen zu lassen, damit diese Prophezeiung nicht Wirklichkeit werden kann. Wohl als Zugeständnis an den Stil Smiths in den vorhergehenden Heften werden zwei locker collagierte Seiten eingefügt, auf denen der Ursprung des Spiegel-Orakels am Hof von King Kull gezeigt wird. Nach hartem Kampf mit der königlichen Garde wird Conan überwältigt und landet gebunden im Königspalast. Auch die Königin hat dunkle Vorahnungen. Und wir werfen kurz einen Blick ins Lager der Turanier, die Makkalet belagern, und die sich ebenso von hellsichtigen Magiern leiten lassen.

Kharam-Akkad läßt auch Conan einen Blick in den Spiegel werfen, wobei er sich als Skelett erblickt. Conan soll von Tentakeln in den Spiegel gezogen werden, da gelingt es ihm, seine Fesseln zu sprengen. Während die Turanier den Sturm auf Makkalet beginnen, stürzen sich Conan und Kharam-Akkad im finalen Schwertduell aufeinander. Damit ist die Prophezeiung beinahe schon erfüllt. Aber am Ende sieht der Magier Symbole, die er bisher nicht deuten konnte und die andere als unwichtig abgetan haben: einen Adler in Form eines Schwertknaufs, eine Schlange, versinnbildlicht durch Schildriemen aus Schlangenhaut, und Conan selbst als Löwen, wofür allerdings etwas vorweggenommen werden muß: Conan wird später, in der „Amra“-Serie, als Löwe bezeichnet werden (das hat dann John Buscema ein paar Jahre später tatsächlich gezeichnet).

Alles andere als eine geniale Story, und auch Buscema zeichnet hier routiniert, aber keineswegs überragend. Aber die Serie nimmt mit ihrem neuen Zeichner eine bemerkenswerte Wendung. Barry Smith wird – wohl nur in dieser Ausgabe – in den Credits noch einmal als Mitschöpfer des Comic-Conan gewürdigt. Ich denke, „Conan“ wird nun für eine breitere Gruppe von Comiclesern konsumierbar. Wie die Leser tatsächlich reagiert haben, muß ich demnächst nachsehen. Die „Classic Collection“, Band 2, habe ich mir noch nicht besorgt.
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Alt 04.11.2021, 20:42   #6  
Crackajack Jackson
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Die Geschichte ist sehr textlastig.
Es sind eigentlich derer zwei. Die erste Geschichte zeigt die Belagerung der Stadt und gibt den großen Rahmen.

Der zweite Handlungsstrang zeigt den Magier, der seinem Schicksal nicht entkommen kann.

Und immer wieder trifft Conan auf die Königin, die er hasst, der er aber trotzdem nichts antun kann.
Das Mädchen auf dem Cover kommt in der Story so nicht vor. Sie dient wohl nur der Verkaufsförderung.
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Alt 04.11.2021, 21:49   #7  
Peter L. Opmann
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Daß das Cover nicht genau zum Inhalt paßt, ist mir bei "Conen" öfter begegnet. Es muß wohl immer Conan in einer Kampfsituation sein und dazu ein leichtbekleidetes Mädchen in Gefahr. Sehr schön persifliert ist das in "Howard the Duck" # 1.

Daß die Episode textlastig ist, ist mir nicht so aufgefallen. Das gehört wohl zur Fertigkeit John Buscemas dazu, daß sich seine Comics praktisch immer flüssig lesen.
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Alt 05.11.2021, 05:34   #8  
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Den Vergleich zu Howard the Duck #1 hatte ich vorher nie im Kopf gehabt.
Danke für den Augenöffner.
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Alt 05.11.2021, 16:19   #9  
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Jetzt habe ich die „Classic Collection“ # 2 auf dem Schreibtisch und habe mir erstmal die Leserbriefe zu „Conan“ 23 bis 25 angesehen.

Zu # 23 und 24, den letzten beiden von Barry Smith gezeichneten Ausgaben, gab es nur jeweils eine halbe Seite Briefe – und zu # 25 gar keine! Der Einstand von John Buscema wird erst danach auf einer ganzen Seite kommentiert. Die Redaktion schreibt, es habe keinen Platz für die Leserbriefseiten gegeben, aber der Verdacht nagt, daß Marvel kein großes Aufhebens um den Abschied von Smith machen und stattdessen dann die Übernahme der Serie durch Buscema nachdrücklich feiern wollte.

Was haben die Leser wohl zu „Conan“ # 25 gesagt? Herrschte zunächst der Tenor vor, Buscema könne Smith nicht ersetzen? Ich bin nicht sicher, aber halte das nicht für ausgeschlossen. Ähnliches haben wir ja gesehen, als Gil Kane einsprang. In den Zeiten, als es noch keine sozialen Medien gab, konnte man sowas noch ganz gut unterdrücken. Die Redaktion schreibt jedenfalls: „‘Conan‘ # 25 which marked John Buscema’s dramatic debut as regular artist oft he strip, was well-received also.“

In einem Brief zu „Conan“ # 23 geht es um die inflationäre Verwendung von Schimpfworten (speziell „Dog“), bei „Conan“ # 24 wird darüber diskutiert, ob es nicht besser wäre, vom monatlichen Erscheinungsrhythmus abzugehen (was sich mit dem Abgang von Smith erledigt hat). Nebenbei wird schon mal angesprochen: „John Buscema is a great choice for replacement.“ Die elf Briefe zu „Conan“ # 26 zeigen dann (angeblich) eindeutig, daß der Zeichnerwechsel bei den Lesern gut ankommt – nur zwei Briefe bringen eher zum Ausdruck, daß Smith besser war. Die Smith-Fans wurden dann mit einem King Size Special zufriedengestellt, in dem zwei Smith-Ausgaben nachgedruckt wurden.
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Alt 05.11.2021, 16:44   #10  
Crackajack Jackson
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Das ist meistens so. Es werden bei einem Wechsel drei Leserbriefe reingenommen, die den Wechsel begrüßen und einer, der dem vergangenen Zeichner huldigt. So ist sichergestellt, dass eine positive Meinung rübergebracht und gezeigt wird, dass früher auch nicht alles schlecht war.
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Alt 21.11.2021, 10:44   #11  
Crackajack Jackson
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Ich kam so ziemlich zum gleichen Ergebnis:

Der Kampf mit der Schlange wird schon fast poetisch beschrieben.

Die Zeichnungen dazu sind sehr klar und detailliert.

In der Geschichte verfolgt Conan zuerst Thutmekri, der Mann, der ihn im Sumpf dem Tod überlassen hat, dann die Männer, die das gleiche mit Thutmekri gemacht haben. Eines führt zum anderen, es wird viel hineingepackt in die Geschichte und so ein bisschen fehlt der rote Faden.
Zum Schluss verwandelt sich wieder einmal eine Statue zum Leben, wie einst die kleine Schlangenstatue.

Das ganze Setting ist eine Mischung aus King Kong (die an zwei Pfähle gefesselte Frau, die ein Opfer für den Affen sein soll) und Tarzan (Conans Flucht mit den Lianen).

Wieder einmal tötet das Monster seinen Beschwörer.

Die Ausgabe ist eine Variation bekannter Motive, die Roy Thomas immer mehr verfeinert. Trotzdem fehlt hier der Platz, um auf Conans Gegner näher einzugehen, so dass diese ziemlich blass bleiben.
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Alt 21.11.2021, 12:38   #12  
Peter L. Opmann
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Daß der rote faden fehlt, wollte ich eigentlich nicht sagen - kann man aber so sehen. Es ist eine Verfolgungsjagd mit nicht viel Sinn und Ziel.

Die Einheit des Ortes ist ein Ideal des klassischen Theaters. Wir wissen zwar nicht, wie weit Conan durch den Dschungel streift, aber man kann annehmen, daß sich alles nicht weit voneinander entfernt abspielt. Aber die Story ist recht dünn, und es werden erneut die schon bekannten Zutaten verwendet.
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Alt 21.11.2021, 13:41   #13  
betamax
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Standard CONAN nach Barry Windsor Smith.....

Ich habe damals ja auch ganz begeistert die CONAN TB gekauft, es gab eben nichts anderes, zumindest im Alter von 10-12 für mich. Zwar gab es in der Bahnhofsbuchhandlung ein Dutzend US Serien, auch CONAN, aber der Umrechnungskurs war völlig überzogen ( 1$ = 5-6 DM ), wobei bei CONAN und den beiden Reprintserien "Marvel Superheroes" und "Marvel Tales", also HULK und SPIDERMAN Reprints, immer der höchste Umrechnungskurs veranschlagt wurde.
Dann lernte ich ja gerade erst Englisch, aber bei diesen Wucherpreisen kaufte ich die wenigen Serien die günstiger waren, dies waren erstaunlicherweise CRACKED (KAPUTT) und CRAZY (Marvel). Hier lag der Dollarkurs bei 3DM.

Ein paar Jahre später habe ich dann gebraucht die CONAN ab der 7 nachkaufen können, die Nummern davor waren schon zu teuer. Bei den späteren Nummern gabs dann im Comicladen "Blender" hier US Comics zu zivileren Preisen. ( Trotz des Namens ) Da bin ich dann auch eingestiegen, aber doch recht schnell wieder ausgestiegen.

Die "Savage Sword" las ich sehr gerne, aber mit den "Comic Book" Conan von Thomas konnte ich nicht mehr viel anfangen. Er wurde durch den COMIC CODE gezähmt ( der einzige Gegner, den er nicht besiegen konnte ), die Stories packten mich einfach nicht. Zwar baute auch "Sword" nicht aufeinander auf, hatte vielleicht mal einen 3-Teiler, aber die las ich damals im Original oder in der SPRECHBLASE, die ich mir wegen CONAN kaufte, sehr gerne.
Ich habe dann nur sporadisch gelesen, die Fleisher Ausgaben fand ich besonders öde, ausgenommen eine einzige Nummer mit einem lebenden Skelett. So 1x im Jahr habe ich immer mal wieder ein CONAN angetestet, aber richtig gepackt hat mich dann erst Jim/James Owsley ( der sich jetzt Christopher Priest nennt, um die Verwirrung komplett zu machen ).
Ein sehr guter Erzähler, der schon bei "Power Man + Iron Fist" bewiesen hat, daß er mit Charakteren, die nicht gerade durch Tiefe glänzen, packende und detaillierte Geschichten erzählen kann, die sowohl als Einzelheft, als auch als Magnum Opus wirken.

Die "Devourer of the Souls" Saga, die im übernächsten Classic CONAN HC beginnt, gefällt mir noch besser als Barry Windsor Smiths Conan, Val Semeiks trägt natürlich seinen Anteil dazu bei. Aber schon die ersten von Owsley getexteten CONAN die von Buscema gezeichnet sind, zeigen, daß hier endlich ein Autor ist, der mit der Figur etwas anzufangen weiß und alles in eine Richtung zieht. Lasst euch überraschen.......
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Alt 21.11.2021, 15:45   #14  
Peter L. Opmann
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@ betamax:
Das belegt, daß es der Neuheitsfaktor war, der Conan so beliebt machte. Ich denke, die Heftserie hat Anfang der 1970er Jahre durchaus auch Furore gemacht. Zwar merkt man, daß der Comics Code alles etwas bremste, aber in "Conan" ging's dennoch mehr zur Sache als in anderen Marvel-Serien. Hinzu kommt wohl, daß sich die "Conan"-Bücher, an denen Sprague de Camp und Carter mitwirkten, schon durchgesetzt hatten. Und man muß zugestehen, daß sowohl Smith als auch Buscema sorgfältiger zeichneten als sonst üblich. Kein Widerspruch dazu, daß man aus dem Stoff noch mehr machen könnte.

Für mich wäre aber mehr Gewalt nicht das Entscheidende, sondern Storys, in denen mehr passiert, als daß sich Conan gegen alle möglichen Bedrohungen durchsetzt.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2021, 19:07   #15  
betamax
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Standard Die beiden Unterschiede zur Heftserie....

in "Savage Sword" und dann ja auch in der "SPRECHBLASE", war einmal die härteren Kampf- und Gewaltdarstellungen. Nun hatte ja auch selbst ein Magazin ohne Codesiegel in den USA da seine Grenzen, denn sonst wäre es gar nicht mehr für Kinder und Jugendliche offen zugänglich gewesen, aber da alles s/w war, war hier auch mehr möglich. ( Hat Roy Thomas mal in einem Comic Journal Interview gesagt ).

Einige Szenen sind für Comicmagazine der 80er schon heftig, rückwirkend wundert mich, daß der Herausgeber der SPRECHBLASE da nie Schwierigkeiten mit der Bundesprüfstelle bekam.

Dann die recht deutlichen Hinweise auf Prostitution oder Orgien, die im Conan Farbheft wesentlich dezenter waren.

Abgesehen eben von der fehlenden Farbe war "Savage Sword of Conan" einfach härter und barbarischer. Nicht ohne Grund lief die Serie noch jahrelang bei Marvel weiter, als schon alle anderen (s/w) Magazine eingestellt waren.
betamax ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2021, 08:40   #16  
Crackajack Jackson
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Ich habe gerade gesehen, dass ich zum letzten Heft noch nicht geschrieben habe. Hat sich wohl an mir vorbeigeschlichen.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2021, 11:07   #17  
underduck
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Das geht?
An dir kommt man in diesem Forum auf Schleichfahrt ungesehen vorbei?
underduck ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2021, 11:15   #18  
Crackajack Jackson
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Andreas Beiträge kommen meist spätabends, kurz bevor ich schlafen gehe.
Da hatte ich ihn gesehen und draufgeklickt. Am nächsten Morgen hatte ich dann vergessen, dass er einen geschrieben hatte (Ich lese die Beiträge, aber erst nachdem ich das Heft gelesen habe).
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2021, 14:32   #19  
jakubkurtzberg
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Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Andreas Beiträge (...)
Hab jetzt kurz eine Sekunde gebraucht, um Nickname und Klarnamen zu sortieren.
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2021, 20:24   #20  
Peter L. Opmann
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@ Crackajack:

Du mußt natürlich nicht jedes einzelne Heft co-kommentieren. Andererseits ist es natürlich immer reizvoll, vor allem, wenn Du das eine oder andere anders siehst als ich. Und wenn sich weitere Leute beteiligen würden (wie früher schon mal Phantom), wäre das noch spannender.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2021, 22:33   #21  
Crackajack Jackson
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Muss nicht, aber der Conan Run macht mir auch sehr viel Freude.
Ich habe viele Zusammenhänge und Wiederholungen in meiner Jugend nicht so gesehen, die ich jetzt , mit deiner Hilfe, erkenne.

Nochmal danke für die Idee.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2021, 12:34   #22  
underduck
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
... Und wenn sich weitere Leute beteiligen würden (wie früher schon mal Phantom), wäre das noch spannender.
Ich kann hier nur reinschauen und mitlesen, da dieser Conan wohl nie in Entenhausen hauste...
underduck ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2021, 14:30   #23  
Peter L. Opmann
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Ja, Carl Barks hätte die Geschichten wohl etwas anders erzählt...
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Alt 28.11.2021, 18:03   #24  
Phantom
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
@ Crackajack:
Und wenn sich weitere Leute beteiligen würden (wie früher schon mal Phantom), wäre das noch spannender.
Ich hätte die Comics schon gern noch weiter mitgelesen, aber ich wurde von Euch abgehängt. Tatsächlich hat mich Conan aber heute genauso wenig vom Hocker gerissen wie damals in der Kindheit. Barbaren in einer fiktiven antiken Welt, Magier, Götter, das weckt einfach nicht so recht mein Interesse.

Was mich aber tatsächlich interessiert hat, war der Vergleich der Howard-Stories mit den Comic-Adaptionen. Da bin ich dann bei der Red-Sonja-Geschichte in einem alten Pabel-Taschenbuch stecken geblieben, es war zuviel Berufliches zur selben Zeit zu lesen. Ich lese hier im Thread aber weiterhin mit.
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2021, 19:45   #25  
Peter L. Opmann
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Das ist schön. (Nicht ironisch gemeint.)
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