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13.07.2014, 16:35 | #1 |
Mitglied (unverifiziert)
Beiträge: 2
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Mal eine andere Frage zur Buchpreisbindung, wenn man ein Exemplar mit Autogramm des Autors hat, darf man dann auch mehr verlangen bzw geht das generell, oder gilt der Buchpreis allgemein?
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13.07.2014, 16:46 | #2 |
Moderator sammlerforen
Ort: Köln-Bonn
Beiträge: 123.693
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Hallo scsa6666, willkommen im CGN!
Die Buchpreisbindung betrifft nur bisher unverkaufte Neuware und gilt für somit nur für Händler. Sobald du einen Artikel kaufst und ihn dir signieren lässt ist er nicht mehr neu. Wenn du ein Händler bist und bei einer Signiertour eines Künstlers (Don Rosa ect.) frisch signierte Comics als Neuware in deinem Laden verkaufst, gilt mMn auch die Buchpreisbindung für den Artikel. |
01.06.2011, 08:51 | #3 |
Moderator Disney intern
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Beiträge: 4.112
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Mal eine laienhafte Fragen mit Bitte um Verbesserung :-)
Ist der Verkauf von preisgebundener Ware zu günstigeren Konditionen nicht illegal und macht man sich somit nicht strafbar, wenn man solch einen Verkauf tätig? |
04.06.2011, 12:15 | #4 | |
Moderator Sekundärliteratur
Ort: Höxter
Beiträge: 10.063
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Zitat:
Rechtsfolge: Schadensersatz und Unterlassung. Legal wird es dadurch aber natürlich auch nicht. |
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04.06.2011, 08:41 | #5 | |
Moderator Disney intern
Ort: 64832 Babenhausen
Beiträge: 4.112
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Bei Bookl***** beschreibt ein Verkäufer seine günstiger Angebotene Enthologie wie folgt:
Zitat:
Ist das eine korrekte Umgehung oder schwindelt sich der Verkäufer selber an? ;-) |
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20.06.2011, 20:01 | #6 |
Mitglied
Ort: Bremen
Beiträge: 15
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Auf Risiko des Kunden? Wenn das ein gewerblicher Anbieter ist - so sieht es aus - ist das ja schon sofort ein Grund zur Abmahnung, sofern mit Kunde ein privater Käufer gemeint ist.
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04.06.2011, 08:50 | #7 |
bemüht sich stets
Ort: Berlin
Beiträge: 11.067
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Woher weißt Du, dass er die Bücher nicht gebraucht angekauft hat?
Er bietet sie nicht als Neuware und sondern als Gebrauchtware mit der Zustandsbeschreibung wie verlagsneu an. |
04.06.2011, 08:58 | #8 |
Moderator Disney intern
Ort: 64832 Babenhausen
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Das weiß ich ja nicht, deswegen Frag ich ja.
Das klingt zumindest mal logisch. Danke |
04.06.2011, 12:35 | #9 |
Moderator Disney intern
Ort: 64832 Babenhausen
Beiträge: 4.112
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Danke für die Antwort
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05.06.2011, 01:53 | #10 | |
Moderator ICOM
Beiträge: 3.002
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Zitat:
Alles sehr mißverständlich formuliert. |
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05.06.2011, 10:22 | #11 |
Moderator Sekundärliteratur
Ort: Höxter
Beiträge: 10.063
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Das scheint tatsächlich so zu sein.
Vertreibt der Verlag aber auch selbst an den Verbraucher, so ist er auch anspruchberechtigt und aktivlegitimiert im Prozess. Das ist heute meist der Fall, da man auch beim Verlag über die Internetseite eine Bestellung abgeben kann. I.Ü. ist die Konstruktion über einen Treuhänder wohl gesetzgeberisch gewollt. Sinn sehe ich da nicht drin, aber das ergibt sich i.d.R. aus den Gesetzes-Motiven. Der ist wohl ähnlich dem Insolvenzverwalter eine Partei kraft Amtes (oder so ähnlich) - könnte ich noch mal nachgucken, falls die Frage nicht beantwortet ist. |
13.07.2014, 19:53 | #12 |
Moderator Tessloff Verlag
Ort: Am sonnigen Südpool
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? Autoren in Ländern ohne Buchpreisbindung geht es demnach schlechter?
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14.07.2014, 12:56 | #13 |
Master of Desaster
Ort: NRW
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@anton
Ich glaube, daß Du schief liegst. Die Autoren werden doch von den Verlagen nicht gerade fürstlich bezahlt. Wir werden doch hier bei uns in Deutschland immer mit der Buchpreisbindung eingelullt. In Schweden z.B. gibt es keine und Wallander, Mankell, Johannson etc.etc. leben recht gut damit. ich habe mal einen interssanten Artikel nachfolgend aufgeführt. DIE EFFEKTE DER AUFHEBUNG DER BUCHPREISBINDUNG IM AUSLAND FEBRUARY 8, 2012 ARS LIBERTATIS LEAVE A COMMENT Während dies alles keine Beweise sind, dass die Aufhebung der Buchpreisbindung gut ist, sind es doch interessante Gegenpunkte zu den Behauptungen, die die Befürworter der Buchpreisbindung so aufstellen: In Schweden nannte der dortige Verlegerverband das starke Wachstum der Internet-Anbieter (Marktanteil heute schon weit über 20 Prozent) einen «Segen» für die Verleger, vor allem für kleine Verlage, die beim Kampf um Regalplatz in den Läden benachteiligt seien. Auch die Verkäufe von älteren Büchern und von Nischenprodukten hätten dank dem Internet zugelegt. In Grossbritannien ist der Gesamtumsatz nach der Preisfreigabe deutlich gestiegen, was unter anderem mit der höheren Präsenz von Büchern in Supermärkten begründet wird, aber auch mit der Konjunktur zu tun hat. [...] Die Buchlandschaft in Schweden wurde laut dem dortigen Verlegerverband mit der Aufhebung der Preisbindung bereichert. Eine österreichische Studie sagt derweil, dass die Titelproduktion in Deutschland und Österreich im Regime der Preisbindung stärker gewachsen sei als in Schweden im Regime freier Preise. Solche Quervergleiche hinken allerdings insofern, als viele Faktoren die Differenzen erklären können. In England ist die Titelproduktion nach der Preisfreigabe etwa gleich stark gestiegen wie zuvor. In Finnland, wo die Preise seit 1971 freigegeben sind, stieg die Titelproduktion von 1963 bis 1973 um total 80 Prozent, stagnierte dann bis 1978 und wuchs in den folgenden fünf Jahren erneut um etwa 80 Prozent.1 |
14.07.2014, 16:23 | #14 | |
Mitglied
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Zitat:
@falkbingo – Warum bist du denn für die Auflösung der Buchpreisbindung? |
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14.07.2014, 16:41 | #15 |
Master of Desaster
Ort: NRW
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Weil ich dann den neuen Ken Follett Roman für 9,99 Euro bei Aldi an der Kasse bekomme.
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14.07.2014, 18:29 | #16 | |
Mitglied
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Zitat:
Ein Bestseller entsteht ja nicht von heute auf morgen. Ein Bestseller-Autor ist ja erstmal ein Niemand der auch veröffentlicht werden muss/sollte und das wird durch die Bestseller-Einnahmen finanziert. Eine J.K. Rowling bei Carlsen finanziert so auch andere mit die sich erst noch zu Bestsellern entwickeln müssen. |
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14.07.2014, 18:49 | #17 |
Moderator sammlerforen
Ort: Köln-Bonn
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Interessiert das denn einen Kunden wie falkbingo?
Der möchte doch wohl sein gewünschtes Produkt so billig wie möglich und überall bekommen. Alles andere ist da wohl nicht von wirklicher Bedeutung. |
14.07.2014, 23:51 | #18 |
Mitglied
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Bis jetzt wurde hier ja einerseits aus Sicht der Autoren und andererseits aus Sicht der Verlage argumentiert. Was aber wäre mit dem Handel, dem Buchhandel nämlich, sollte die Preisbindung fallen?
Auch hier sind die von Falkbingo zitierten Beispiele Schweden und Großbritannien nicht uninteressant. In beiden Ländern fand nämlich (und findet zum Teil heute noch) ein Preiskrieg der Branchenriesen statt, der dem unabhängigen Buchhandel schwerst zu schaffen macht. (Zwar ist inden genannten Ländern in der Tat die Titelproduktion angestiegen, die Zahl der Verkaufsstellen aber ist geschrumpft. Deshalb wohl auch der so hohe Anteil der Internet- bzw. Versandhändler.) Rabattaktionen (in der Regel) zu einzelnen Titeln mit Nachlässen von bis zu 80% auf den empfohlenen VK können sich nur die Großen eine Zeit lang leisten, der kleine Buchladen eben nicht. Entweder er versucht es und muss Ware unter Einstandspreis verkaufen (und legt bei jedem verkauften Buch drauf) oder er lässt es, verkauft aber dann eben gar nix, weil der Kunde dort kauft, wo er es nachgeschmissen bekommt. Ist dann die lästige Konkurrenz vor Ort weg, finden auch solche Nachlassaktionen viel seltener statt und die Bücher werden zu einem höheren Preis angeboten als vorher. Phantasie? Nein, Realität! Den neuen Harry Potter für 1.99? Im Supermarkt an der Kasse? Alles dagewesen. Warum gibt es hierzulande heute noch Buchläden in Städten unter 20.000 Einwohnern? Weil weder der Internet-Händler noch der Laden in der 10 Autominuten entfernten Großstadt das von mir gesuchte Buch billiger anbieten darf. Vielleicht bin ich ja auf diesem Planeten alleine mit dieser Meinung, aber die Preisbindung auf Verlagserzeugnisse ist so ziemlich das Beste was der Buchhandelslandschaft in Deutschland passieren konnte. Gilt übrigens auch für Comicläden... |
15.07.2014, 08:47 | #19 | |
Mitglied
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Zitat:
Die Buchpreisbindung würde europaweit angewandt die Vielfalt fördern. Von Autoren, Verlagen und kleinen/mittleren Buchhandlungen. Zugunsten der Käufer die z.B. einen Vorort-Service hätten. |
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15.07.2014, 08:53 | #20 |
Operator 50er Jahre
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Aller guten Dinge (Käufer) sind deren 3!
Auch ich sehe die Buchpreisbindung als beste Lösung an. |
15.07.2014, 10:25 | #21 |
Master of Desaster
Ort: NRW
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Die Buchpreisbindung ist doch in den meisten europäischen Ländern abgeschafft worden. Ihr tut so, als wäre der Buchmarkt damit kaputt gemacht worden. Dem ist doch nicht so. Wer wirklich davon profitiert ist doch der Verbraucher (Leser).
Und ja, mein lieber underduck, es ist mir völlig "wurst" ob Amazon, oder irgendein anderer Großhändler dann Weltmarktführer ist. |
15.07.2014, 12:14 | #22 |
Moderator sammlerforen
Ort: Köln-Bonn
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Mein lieber falkbingo,
es ist mir völlig Wurst, ob dir was Wurst ist. Nur gut, dass deine Grundeinstellung noch nicht überall Gesetz ist. |
15.07.2014, 18:19 | #23 |
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Auch ich als Comichändler schließe nach wie vor jeden Abend die deutsche Besonderheit der Buchpreisbindung in mein Nachtgebet ein.
Nur weil es eben nicht möglich ist, dass die Comics/Mangas von den Branchenriesen als Lockangebote billig angeboten werden, haben in unserer Branche die kleineren, inhabergeführten Läden überhaupt eine Chance. Wenn der Basisartikel gleich teuer ist, kann ich mit Service, Kompetenz und persönlicher Atmosphäre die Leute bei mir halten. Sollte die Buchpreisbindung irgendwann wegfallen, mache ich mir über die Treue der meisten Kunden dagegen keine Illusionen. Wobei ich gar nicht mal sicher bin, dass nicht doch eher Falkbingos Meinung den "Mainstream" abbildet... |
16.07.2014, 08:35 | #24 |
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Ich schließe mich ebenfalls an. Nach acht Jahren Tätigkeit als Buchhändler bin ich der festen Überzeugung, dass ein Fallen der Buchpreisbindung eine Katastrophe für den Buchhandel und damit die Titelvielfalt wäre.
Und in einem muss ich Eldorado Recht geben: ich glaube auch, dass Falkbingos Meinung leider den Mainstream abbildet. Und aus Kundensicht ist das auch verständlich, da nur der kurzfristige Vorteil günstigerer Bücher gesehen wird. An eine Reduzierung der Titelvielfalt denkt zunächst kaum einer. |
16.07.2014, 09:50 | #25 |
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Es geht auch jede Menge anderweitige Kultur kaputt wenn es keine kleineren oder mittleren Buch- oder Comic-Läden mehr gibt, weil sie gegen die Supermärkte nicht mehr konkurrieren können. In den Supermärkten steht nur Massenware. Finden dort dann Lesungen, Signierstunden oder Kommunikation statt? Direkt neben dem Saftschinken?
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