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Alt 14.03.2005, 20:49   #1  
euha
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Standard Europas Trickfilmfirmen eifern Pixar nach

Aus der FTD vom 14.3.05:

"Von Lutz Meier, Potsdam

14.03.2005

Branche wagt größere Produktionen und beobachtet wachsendes Publikumsinteresse · Probleme mit geringer Vermarktungskraft

Europas Filmbranche hofft wieder auf Tricks: Im Zuge des Börsenbooms und erfolgreicher Filmfonds waren Animationsfilme bei Investoren, Co-Produzenten und Verleihern in Misskredit geraten. Nun sehen Produzenten positive Signale. „Es geht wieder richtig gut los“, sagt Gerd Hahn, Regisseur von Filmen wie „Asterix in Amerika“ und Produzent von TV-Serien wie „Benjamin Blümchen“. „Wir haben jetzt eher das Potenzial“, sagt Robert Mitchell vom Filmkonzern Pathé.

Als am Wochenende in Potsdam die Cartoon Movie endete, das europaweit größte Treffen der Branche, berichteten Produzenten von größerem Interesse der Finanziers und Verleiher. Gerade ist der renommierte Spielfilmproduzent X Filme („Good Bye, Lenin!“) mit dem Filmfondsbetreiber Promedium in die Animationsproduktion eingestiegen.

Die Hoffnungen gründen auf jüngsten Kinoerfolgen. „Findet Nemo“ vom US-Studio Pixar oder Dreamworks’ „Shrek 2“ zeigten das Potenzial. „Der kleine Eisbär“ und „Lauras Stern“ zählten zuletzt zu den erfolgreichsten deutschen Filmen.

Pixar und andere im Blick, trauen sich Produzenten an höhere Budgets oder gewagtere Stoffe. Mitchell hat in Englands Kinos den 20-Mio.-Euro-Film „The Magic Roundabout“ gestartet. Die dänische A. Film, derzeit der potenteste europäische Animationsproduzent, fertigt einen neuen 22-Mio.-Euro-Asterix-Film für den Pariser Sender M6. Weitere Chancen sehen Produzenten darin, dass sich US-Studios aus klassischen zweidimensionalen Trickfilmen verabschieden und auf computergenerierte 3-D-Filme setzen. In der Familienunterhaltung und beim TV sehen sie weiter hohen Bedarf an 2-D-Filmen.

„Die Erfolge der US-Animationsfilme helfen uns natürlich“, sagt A.-Film-Mitgründer Karsten Kiilerich, „aber noch ist es schwierig, hier etwas ähnlich Kraftvolles wie Pixar zu schaffen.“ Das liege nicht am kreativen Vermögen oder der Potenz der Produzenten in Europa, sondern an der Marketingpower: „Wenn wir einen Vertriebsdeal mit Disney hätten, könnten wir auch Pixar sein“, sagt Kiilerich. Beispiel: der Pakt der britischen Knetgummifilmer Aardman mit Dreamworks. Das Studio koproduzierte den Aardman-Film „Chicken Run“ und brachte ihn weltweit groß heraus. Im Herbst kommt ein neuer „Wallace & Gromit“-Film.

„Wir brauchen in Europa größere Studios, die kreative Teams unter einem großen Dach versammeln können“, sagt Ralph Christians von der irischen Magmafilms. Noch klaffen die Dimensionen auseinander. „Nach US-Standards ist die Summe von 10 bis 15 Mio.Euro, die ein durchschnittlicher Film in Europa kostet, zu klein, um breit vermarktbare Qualität zu produzieren“, sagt Shelley Page von Dreamworks, „dort sind Budgets von 45 bis 60 Mio. $ normal.“ Dennoch ist Page in Europa auf der Suche nach Talenten und Projekten. „Die Produzenten hier haben die spezielle Kenntnis, ihr Publikum auszumachen und ihm die passenden Filme zu bieten“, sagt sie. „Aber noch fällt mir kein europäisches Studio ein, das nur annähernd so etwas wie ,Shrek‘ auf die Beine stellen könnte.“

„Wir arbeiten längst professionell auf der Produktionsseite, beim Finanzierungsmanagement gibt es Verbesserungsbedarf“, sagt Stefan Thies von der Produktionsfirma NFP. Dabei ist die Branche uneins über die Rolle der Fonds. Produzenten wie Christians lassen die Hände vom Fondsgeld. Hahn, der laut eigenen Angaben unter schlecht gemanagten Fonds gelitten hat und seine Firma stark verkleinern musste, macht es anders: Für sein neues Projekt „Malmi“ plant er einen eigenen Fonds."
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Alt 15.03.2005, 14:20   #2  
branko999
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Beiträge: 77
Man darf gespannt sein, wie sich der europäische Markt weiterentwickelt. Interessante These, dass der Erfolg den Marketingstrategien zuzurechnen ist. Nun, mir persönlich würde es natürlich zusagen, wenn auch europäische Studios sich weiterentwickeln würden, aber am 2D-Standard festhalten würden. Aber wie gesagt, ist das Grundrezept für einen Zeichentrickerfolg ein harmonischer Zusammenklang von Animation und Story. Allerdings haben auch schon gute Filme wie "Iron Giant" gefloppt, dies schien tatsächlich auf schlechtes Marketing zurückzuführen, so auch laut Bird. Nun, sind wir mal gespannt auf die Zukunft, denn so langsam beginnt ein noch viel größerer Kampf der Animationsgiganten...
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