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#32
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Der Stand der Bauhausrezeption in der DDR ließ sich am Zustand der Dessauer Bauhausbauten ablesen. Der war aus denkmalpflegerischer Sicht sehr unerfreulich.
Das Bauhausgebäude wurde 1976 restauriert, wenn auch nicht vollständig originalgetreu. Reste der originalen Vorhangfassade dürften sich noch in einigen Gärten in Form von Gewächshäusern finden. Seit 1976 gab es im Bauhausgebäude neben der Berufsschule das Wissenschaftlich-kulturelle Zentrum Bauhaus mit einer langsam wachsenden Sammlung und Ausstellungen. Das Wohnhaus von Gropius war im Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut worden. Auf dessen Keller entstand ein konventionelles Einfamilienhaus. Von den drei als Meisterhäuser bekannten Doppelhäusern fiel eine Haushälfte dem Krieg zum Opfer und wurde zu DDR-Zeiten nicht wieder aufgebaut. Der Rest war stark verändert worden. Den anderen Gebäuden (Kornhaus, Laubenganghäuser, Stahlhaus, Arbeitsamt) erging es nicht viel besser. Die von Mies van der Rohe entworfene Trinkhalle wurde 1970(!) abgerissen. Anfangs hat die Bauhausverdammung der frühen DDR (Formalismusdebatte) für den unsachgemäßen Umgang gesorgt. In den 60ern erfolgte dann peu à peu eine offizielle Annäherung ans Bauhaus, aber es fehlten die Mittel und teilweise auch noch der Wille für umfangreiche Rekonstruktionsmaßnahmen. Bauhausfans und -enthusiasten gab es jedoch immer. Die waren aber nicht sehr öffentlichkeitswirksam. Geändert von Meinrath (10.06.2022 um 23:32 Uhr) |
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