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Manfred Schwab 01.08.2009 18:42

Neuer Artusritter-Comic
 
Samstag, 1.August 2009

Bald fränkisch-blondes Gegenstück zu "Prinz Eisenherz" ?

Der populäre mittelalterliche Comic-Klassiker “Prinz Eisenherz” soll bald ein fränkisch-blondes Gegenstück bekommen: Den “Glücksritter Wigalois”. Wie der kampfstarke Prinz mit dem schwarzen Pagenkopf gehört auch der “Wigalois” (Gwi von Galois, das bedeutet “Mann aus Wales” oder frei übersetzt: “Freude von Wales”) zu den Rittern der Tafelrunde des legendären König Artus. Er ist sogar ein Sohn des berühmten Artushelden Gawein. Im Unterschied zum Eisenherz ist er aber kein neueres Fantasie-Produkt sondern der Titelheld eines rund 800 Jahre alten Versepos des Ritter-Dichters Wirnt von Gräfenberg, eines Zeitgenossen des Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Hartmann von Aue, Otto von Botenlauben. Es handelt sich also um die Comic-Adaption eines mittelhochdeutschen Originaltextes aus der literarischen Blütezeit des Hochmittelalters.

Ein mittelalterliches Versepos als Comic-Album? Warum nicht, waren doch im Mittelalter Bildergeschichten z.B. als Fresken in den Kirchen sehr beliebt beim lese-unkundigen Volk. Und da die meisten Menschen heute ein mittelhochdeutsches Versepos nicht mehr lesen können, bietet sich die Form des Comic für eine zeitgemäße Adaption an. Besonders für einen so phantastisch-abenteuerlichen Artusritter-Roman wie "Wigalois - der Ritter mit dem Rade", zu Pergament gebracht um anno 1210 n.Chr. Dieser Artusroman muß damals mindestens so beliebt gewesen sein wie heute der "Prinz Eisenherz", wie “Asterix” oder "Harry Potter". Das meint übrigens auch der Literaturwissenschaftler Bernd Naumann in einem Aufsatz über Wirnts Epos in dem Buch "Fränkische Klassiker" von Wolfgang Buhl, in dem er eine Comic-Version als einzige Möglichkeit sieht, das Werk für heutige Leser wieder zugänglich zu machen.

Über dieses Comic-Projekt, seinen Werdegang, seine Probleme und Hindernisse bis zu einer für 2010 angepeilten Realisierung als 64-Seiten-Album werde ich in meinem Autoren-Blog berichten. Erste Probezeichnungen des spanischen Comic-Zeichners Isidre Monés sind dort bereits veröffentlicht:

Link: http://autorenseite-manfred-schwab.over-blog.de :glubsch:

Samstag, 8. August 2009

Warten auf den großen Zampano

Eine Woche rum seit meiner ersten Wigalois-Ankündigung und inzwischen drei Rekationen, die Interesse signalisieren. Nicht überwältigend, aber danke den Dreien! Im Moment kann ich auch noch nicht viel mehr Infos einspeisen, da alles noch finanziell in der Schwebe ist. Wir haben eine 5000-Euro-Spende und öffentliche Zuschüsse in Aussicht, die bis Oktober beantragt werden müssten. Aber noch fehlt ein gemeinnütziger Träger, der sie beantragt. Die Gräfenberger Altstadtfreunde, deren Vorsitzender sich für das Projekt stark gemacht hat und an einigen Krümelkackern im eigenen Vorstand gescheitert ist, sind erst mal weg vom Fenster. Jetzt will der Gräfenberger Stadtrat in seiner nächsten Sitzung beraten und beschließen, ob er das Image-trächtige Projekt trotz miserabler Haushaltslage stemmen will und kann. Da warten ich und das Zeichnerstudio COMICON in Barcelona also im Moment drauf. Berater für das Projekt ist übrigens mein alter Freund Pit Wiechmann. Das "Drehbuch" für den Zeichner steht, im Ping-Pong-Verfahren mit Comicon-Chef Christof Ruoss erarbeitet, und Isidre Mones wartet darauf, dass er endlich los legen kann. So bald es was Neues gibt, melde ich mich wieder an dieser Stelle und auf meiner Homepage. :rolleye:

Dienstag, 11. August 2009

Bin dann erst mal weg...

Tja, die Bekanntschaft mit dem Forum ist noch jung und sehr sympathisch, trotzdem: bin dann erst mal weg für drei Monate, mit Frau und fünf Katzen und einem 18 Jahre alten Kadett, in Ligurien Sisyphus spielen. Aber auch in der Bergwildnis gibts im 30-km-Umkreis Internet-Cafés. Ciao mitnander! :wink:

Martin 01.08.2009 18:56

klingt prima :) ich wäre dabei :)

arne 02.08.2009 12:39

Klingt ähnlich interessant wie Bottaros Orlando-Adaption (siehe meinen Orlando-Thread im internen Disney-Forum). Zum Wigalois:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wigalois

Zu Isidre Monés:

http://en.wikipedia.org/wiki/Isidro_Mones

die erste 03.08.2009 06:26

ganz, ganz klar: warum nicht :zwinker:

Ausserdem ein freundliches Willkommen in der "Altersriege" des CGN :top:

Ein Bayer, ein Franke und eine Preussin - mal sehen, ob wir drei "Alten" das Haus hier rocken:top:

Manfred Schwab 08.08.2009 02:08

Hallo Daisy die Erste, das klingt ja alles recht mysteriös und verwirrend für ein Forums-Greenhorn: Ex von Norbert, Helferlein von Volker, Preußin im Kraichgau... klär mich doch mal auf! Über die preußisch-bayerisch-fränkische Altersriege könnte man ja gern reden warum nicht?

die erste 08.08.2009 03:58

Ohje - Aufklärungsarbeit in eigener Sache - gibt es Schwereres?

Man darf ja nicht voraussetzen, dass Du den Norbert Hethke-Verlag kennst:

das ist ein Verlag, der sich weitgehendst auf Reprints der "alten Helden" spezialisiert hatte. Ich selbst war sozusagen "Gründungsmitglied" dieses Verlages und dort bis Anfang 1985 schwer aktiv dabei. (1985 wurde ich "ausgewechselt," um mal den Fussballjargon zu benutzen)
Seit Ende 2007 gibt es diesen Verlag nicht mehr, Norbert ist im April 2007 verstorben.

Hier im CGN habe ich über die "frühen Jahre" des Norbert Hethke-Verlages berichtet und auch aktuelle Themen aufgegriffen.
Volker: ist der Sohn von Norbert und Doris (ich, die erste Ehefrau), der zur Zeit mit der Backlist des Verlages am Start ist.

Ich bin gebürtige Berlinerin und habe dort (mit Unterbrechungen) knapp 40 Jahre gelebt.
Mein momentaner Standort ist der Kraichgau.
Peter Wiechmann kenne ich aus meiner Nachehezeit*, in der ich in Berlin eine Reprofirma hatte.

Ich hoffe, ich konnte Licht ins Dunkel bringen?

Ich fand es jedenfalls sehr amüsant, dass Peter, Du und ich zusammen über 200 Jahre in den Comicguide einbringen, von daher der Spruch "wir drei Alten" werden das Haus hier rocken.

Abschließend bleibt mir nur noch, dem Projekt "Wigalois" feste die Daumen zu drücken.:wink:

*hört sich ein wenig an wie Nachkriegszeit -
ist aber nicht so zu verstehen :zwinker:



PS: Es sollte Dich wahrlich nicht irritieren, dass sich hier erst drei Leute zu dem neuen Projekt geäußert haben - gelesen haben es ungleich mehr und das scheint mir doch das Wesentliche zu sein, die Comicfans sollen Appetit auf den Wigalois bekommen!

Maxithecat 08.08.2009 07:23

Zitat:

Zitat von die erste (Beitrag 269312)
PS: Es sollte Dich wahrlich nicht irritieren, dass sich hier erst drei Leute zu dem neuen Projekt geäußert haben - gelesen haben es ungleich mehr und das scheint mir doch das Wesentliche zu sein, die Comicfans sollen Appetit auf den Wigalois bekommen!

Nach einer Woche wurde dieser Thread bereits 160 mal angeklickt! :wink: (zur Info!)

Das sind ja schon ein paar mehr "als drei"! :zwinker:

Martin 08.08.2009 16:43

sie meint 3 leute haben geschrieben, nicht 3 leute haben geklickt

Manfred Schwab 08.08.2009 17:05

Na das klingt ja schon hoffnungsvoller. Woher weiß "man" das mit den 160, haben Katzen da ein besonderes Organ für? Fahre übrigens nächste Woche mit meinen derzeit fünf Katzen für 3 Monate gen Süden - die lassen schön grüßen!:wink:

Maxithecat 08.08.2009 17:10

Wenn du nach ganz oben HIER in diesem Thread gehst und auf "Fanpages und andere Projekte" klickst, siehst du die Übersicht.

NEBEN deinem Thema steht dann auch die Anzahl der Klicks! ;)


(Schöne Grüße zurück! :ballcat: )

die erste 11.08.2009 11:10

Herzlichen Dank für die freundliche PN (nach gelungener "Aufklärungsarbeit")

Die Sprechblase gibt es übrigens noch immer, nur unter neuer Regie.

die erste 11.08.2009 11:26

Na - das hört sich ja abenteuerlich an. Auf jeden Fall gute Fahrt und eine wunderschöne Zeit! :wink:

Kleine Randbemerkung: für weitere Mitteilungen empfiehlt es sich, immer ein neues Posting zu starten, denn Ergänzungen bereits geschriebener Mitteilungen werden kaum wahrgenommen, weil sie nicht als "Neuer Beitrag" angezeigt werden.

Ich freue mich auf weitere Beiträge aus der Bergwildnis :zwinker:

die erste 09.11.2009 07:09

Die drei Monate Urlaub in der "Wildnis" dürften vorbei sein. Tut sich was an der Wigalois-Front?

Detlef Lorenz 09.11.2009 10:31

Es heißt ja "3 Musketiere" bei Dumas, aber in Wirklichkeit sind es 4, die gemeinsam ihre Abenteuer erleben (Porthos, Athos, Aramis und D`Artagnan)! Demzufolge würde ich mich als Altersgenosse gerne in die "Altersriege" mit einschmuggeln, wenn es recht ist; außerdem würde es das "preußische Element" mit mir als gebürtigem Berliner (der in Hamburg lebt) gegenüber der süddeutschen Mehrheit zahlenmäßig ausgleichen :D

Herzlich Willkommen, Manfred Schwab :top:

Manfred Schwab 24.11.2009 19:18

Neues vom Glücksritter Wigalois
 
Hallo Freunde,

Ihr erinnert euch: Da hatte ich doch ein neues Artusritter-Comicalbum, ein fränkisch-blondes Gegenstück zum Prinz Eisenherz angekündigt: Den "Glücksritter Wigalois", nach einem rund 800 Jahre alten Versepos des Ritters Wirnt von Gräfenberg. Und mich danach erst mal in den Süden verabschiedet. Da bin ich also wieder nach längerem Schweigen und will über den Stand der Dinge berichten.

Nachdem der Vorstand der Gräfenberger Altstadtfreunde es trotz des leidenschaftlichen Engagements seines Vorsitzenden mehrheitlich abgelehnt hatte, das Comic-Projekt zu schultern (der Verein hat ein heruntergekommenes altes Stadttor erworben und restauriert es zur Zeit mit viel ehrenamtlicher Arbeit und wenig Geld), hat sich der Bürgermeister für die Comic-Idee erwärmt und sich von seinem Stadtrat zunächst das Plazet geben lassen, dass er unsere gut vorbereiteten Zuschuss-Anträge unterschreiben und abschicken kann. Über die wird nun Anfang Dezember (hoffentlich positiv) entschieden, dann kann auch der Stadtrat trotz notorisch leerem Stadtsäckel das Ding als Herausgeber machen. Und unser spanischer Comic-Meisterzeichner Isidre Mones kann in Barcelona los legen - das "Drehbuch" ist in der Zwischenzeit zusammen mit Christof Ruoss von COMICON erarbeitet - und die rund 500 Bildchen zeichnen. Zunächst als Scribble (Skizzen), dann als pencil-Reinzeichnungen, dann werden sie mit Tusche geinkt und coloriert, digitalisiert und gedruckt. Parallel dazu müssen natürlich die Blasen- und sonstigen Texte mit Unterstützung meines Freundes Peter Wiechmann entstehen, gesetzt und montiert werden. Na ihr kennt ja vermutlich den aufwendigen Produktionsprozess eines anspruchsvollen Comic-Albums. Man braucht als Autor halt viel Geduld und gute Nerven und darf trotz aller Rückschläge die Hoffnung und den Mut nicht verlieren. Da gehts dem Ritter der Feder ähnlich wie meinem Glücksritter Wigalois. Eine bezaubernde Prinzessin im zarten Teenie-Alter von 14 Jahren und ein Königreich werd ich am Ende sicher nicht gewinnen, aber ein gut gemachtes und preiswertes Comic-Album in Händen zu halten, wäre ja auch ein schöner Lohn für die Mühe. Drückt mir also die Daumen! :top:

zwergpinguin 24.11.2009 20:46

Dann hoffen wir mal auf einen positiven Dezemberanfang!!! :top:

die erste 25.11.2009 04:06

Die Daumen werden gedrückt!

Manfred Schwab 16.01.2010 22:07

Wigalois-Comic in der Warteschleife
 
Samstag, 16. Januar 2010

Wigalois-Comic in der Warte-Schleife.

Hallo Mittelalter-, Artusritter-, Fantasy-Abenteuer- und Comic-Fans, ihr erinnert euch:
Vor einem halben Jahr habe ich hier versprochen, dass es bald eine Art blonden fränkischen “Prinz Eisenherz” geben könnte. Die Vorlage für den Zeichner ist längst in bewährter Ping-Pong-Manier zwischen Gräfenberg, Castel Vittorio, Pöcking und Barcelona erarbeitet. Christof Ruoss vom Creativ-Studio COMICON und ich haben die 11 700 mittelhochdeutschen Verse des Wirnt von Gräfenberg in eine Bild-für-Bild-Beschreibung für ein Comic-Album auf 68 Seiten zusammengepresst. Alt-Comicmeister Pit Wiechmann stand uns mit Rat und Tat zur Seite. Der spanische Zeichner Isidre Monés hat das vorläufige Titelblatt und zwei Probeseiten geschaffen, der Figur des Glücksritters Wigalois ein Gesicht gegeben. Die Seiten waren letzten Sommer in der Festschrift zum Gräfenberger Bürgerfest, dem “Ritter-Wirnt-Boten”, abgedruckt. Seitdem warten Christof und Isidre auf den Startschuss, um die über 500 Einzelbilder des Pencil-Artworks zu schaffen und zum farbigen Album zusammenzufügen...:drauf2:


Doch während der Wigalois, unser mittelalterlicher Artusritter aus Wales (den Wirnt von Gräfenberg vor rund 800 Jahren auf der Gräfenberger Burg oder an einem benachbarten fränkischen Fürsten-Hof erfunden und zu Pergament gebracht hat), während dieser Glücksritter also unerschrocken von Abenteuer zu Abenteuer reitet, um ebenso berühmt zu werden wie sein Vater Sir Gawein und sich am Ende von der bezaubernden Prinzessin Larie die Königs-Krone von Korentin aufs jugendliche Helden-Haupt setzten zu lassen, dreht sich die Comic-Fassung des fränkischen Versepos weiter in der Warteschleife.:wippe:

Kunst und Gunst: Ohne Moos nix los.

Um die mittelhochdeutsche Abenteuer-Geschichte ihrem jahrhundertelangen Winterschlaf zu entreißen und sie mit farbigen Bildern wiederzubeleben, bedarf es eben nicht nur des kunstsinnigen Fleißes und edlen Schweißes von Nach-Dichtern, Comic-Dramaturgen, Zeichnern, Inkern, Kolorierern, Blasen-Textern, Montierern, Datenverarbeitern, Druckern und Bindern, sondern zu allererst der Sponsoren und Finanzierer, die diese kreative Armee bezahlen, ohne dass das fertige Buch am Ende für die Comic-Fans unbezahlbar wird. Und eines gemeinnützigen Projektträgers, der das Ganze auf den Weg bringt. Denn schon im Mittelalter hieß es: Ohne Gunst keine Kunst. Oder wie wir sagen würden: Ohne Moos nix los!:schmoll:

Also, das Finanzkonzept steht ja längt, dank des erfahrenen Projekt-Managements von Julia Endres. Eine 5000-Euro-Spende der “Nürnberger Nachrichten” steht bereit, ein zinsloser Kredit zur Vorfinanzierung des Buchverkaufs ist zugesagt, ein öffentlicher Zuschuss in Aussicht gestellt. Es ist ja nicht so, dass die Milliarden nur noch zur Rettung von Zocker-Banken (oder Banden) fließen - ein paar kleine Brosamen sind trotz allem auch noch für die Kultur übrig geblieben. Schließlich sind Kreativität und Innovation heute wichtige Wirtschaftsfaktoren. Woran hakt’s also noch? Eigentlich nur am Mut eines gemeinnützigen Trägers, der das minimale Rest-Risiko einiger nicht verkaufter Bücher eingeht.:buch:

Dafür waren zuerst die Gräfenberger Altstadtfreunde gefragt, deren Vorsitzender sich von Anfang an für das Projekt stark gemacht und auch die Zustimmung seines Vorstands hatte, allerdings mit einigen Bedingungen. Die Bedingungen wurden weitgehend erfüllt, in der Zwischenzeit aber neue Vorstandsmitglieder zugewählt, und die Bedenkenträger überwogen schließlich. Man wollte sich lieber auf die Sanierung maroder historischer Bausubstanz konzentrieren. Das geistige Erbe, das die schöne mittelalterliche Stadtkulisse mit authentischem Leben füllen könnte, blieb auf der Strecke.:wut:

Ein Kulturverein wird gegründet.

Dann setzte sich der entsetzte Bürgermeister dafür ein, dass die Stadt die Projekt-Trägerschaft übernimmt. Er hatte den Image-Gewinn für das Ritter-Wirnt-Städtchen richtig eingeschätzt. Nicht so die Mehrheit seines Stadtrats. Denen zitterten ob des Schuldenbergs der Gemeinde die Knie, eine Möglichkeit zur Sanierung war vertan. Nun wollen einige beherztere Gräfenberger die Sache selber in die Hand nehmen: Am 22. Januar schreiten sie zur Gründung eines “Kulturvereins Wirnt von Gräfenberg”, der das Comic-Projekt durchziehen will. Darüber hinaus will er aber zur Förderung des kulturellen Lebens auch in anderen Bereichen der Kunst aktiv werden und vor allem eine Theatergruppe gründen, die gleichzeitig mit der Comicbuch-Präsentation ein Mundart-Theaterstück über das Leben des Ritter-Dichters Wirnt von Gräfenberg auf die Bühne bringen soll. Der Schauspieler Erich Ude, Ehrenmitglied des Staatstheaters Nürnberg, hat dafür seine Unterstützung zugesagt. Am Ende könnten in Gräfenberg in regelmäßigem Turnus mittelalterliche “Ritter-Wirnt-Festspiele” stehen, und das Epos des Dichters, der “Wigalois” würde dabei in zeitgemäßer Form wieder zum Leben erweckt. Stratford hat seinen Shakespeare, Wolframs-Eschenbach seinen Wolfram, und Gräfenberg aber seinen Ritter Wirnt.:abso:

Inzwischen hat sich aber auch noch eine andere Perspektive aufgetan: Das Kulturreferat des Landkreises Forchheim zeigt ein konkretes Interesse daran, das Comicalbum unter seine Fittiche zu nehmen. Für den Verlag und Vertrieb war es eh schon vorgesehen - nun könnte es auch noch die Projektträgerschaft übernehmen. Nach dem Motto: Den Gräfenberger Provinzlern, die immer nur nach Nürnberg (ihrer ehedem jahrhundertelangen Grundherrschaft) schielen, zeigen wir jetzt mal, was eine “Große Kreisstadt“ ist! Nur zu - wer’s letztlich anpackt, ist mir Wurscht. Hauptsache, “Die phantastischen Abenteuer des Glücksritters Wigalois” kommen endlich aus der Warteschleife heraus und in die Gänge. Ich hoffe, das hoffen noch einige Fans des COMIC-GUIDE mit mir. Bis bald also, wenn es Neues zu berichten gibt.

Manfred, euer Comic-Azubi :wink:

zwergpinguin 16.01.2010 23:04

Hoffentlich geht jetzt endlich alles klar und wir können die phantastischen Abenteur bald lesen!!!!!!! :top:

die erste 17.01.2010 05:44

Der Begriff Comic-Azubi gefällt mir :zwinker:

Daumendrücken ist Ehrensache - scheint ein ziemliches Geduldspiel zu sein...

Wir hoffen auf baldiges Gelingen :top:

G.Nem. 17.01.2010 09:53

Von Isidre Monés gezeichnet dürfte der Band auch bundesweit verkaufbar sein. Der Mann ist gut, siehe Bildbeispiele hier http://www.ilustradores.com/isidre/index.html
Vielleicht dient das als Wink mit dem Zaunpfahl für Bedenkenträger.

die erste 20.01.2010 05:33

Merci für diesen Link.
Der Mann ist wirklich spitze - und sehr vielseitig!!

Schlimme 25.01.2010 01:02

Ein aktueller Zeitungsartikel
http://www.wiesentbote.de/artikel-14217.html
Zitat:

Die Lobby des Ritter Wirnt

Kulturverein in Gräfenberg gegründet

Manfred Schwab 30.01.2010 18:12

Neues vom "Wigalois": Eine Lobby für Ritter Wirnt
 
Die Lobby des Ritter Wirnt.

Kulturverein in Gräfenberg gegründet. Mittelalterliches Vers-Epos soll Comic-Album werden. Landkreis Forchheim als Herausgeber.:top:

GRÄFENBERG. (ms). - “Die Gründungsversammlung begrüßt es, dass das Kulturreferat des Landkreises Forchheim die Trägerschaft für das Comicbuch-Projekt ‘Die phantastischen Abenteuer des Glücksritters Wigalois’ übernimmt”. So lautete der erste Beschluss des am Wochenende gegründeten “Kulturverein Wirnt von Gräfenberg”, der laut Satzung das geistig-kulturelle Erbe Gräfenbergs pflegen will, “insbesondere durch die Würdigung des größten literarischen Sohnes der Stadt und durch die Verbreitung seines Versepos “Wigalois” in zeitgemäßen Formen”.

Das Comic-Album, das bereits in der Festschrift zum Gräfenberger Bürgerfest 2009 mit ersten Probeseiten des spanischen Comic-Künstlers Isidre Monés vorgestellt wurde, soll im Sommer, spätestens im Herbst 2011 erscheinen und im Rahmen einer Mundart-Theateraufführung über das Leben des Ritter-Dichters Wirnt der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Landkreis-Kulturreferent Toni Eckert hat dem Verein zugesagt, das Projekt unter seine Fittiche zu nehmen. Der Kulturverein will es als Ko-Herausgeber nach Kräften unterstützen und dafür um Sponsoren und Subskriptionen werben.

Darüber hinaus aber wollen die Vereinsmitglieder das kulturelle Leben des Wirnt-Städtches durch Kulturveranstaltungen aller Art fördern und dabei Heimatverbundenheit mit interkultureller Aufgeschlossenheit und Toleranz verbinden. Die Pflege der Gräfenberger Mundart steht ebenso auf ihrem Programm wie die seit zwei Jahren erfolgreich praktizierte monatliche Bürger-Vorlesestunde im “Poeteneckela”. Konstituiert hat sich auch bereits eine Laientheater-Gruppe, die noch Mitspieler und Mitmacher aller Art sucht. Erich Ude, Ehrenmitglied des Staatstheater Nürnberg, hat seine beratende Unterstützung zugesagt. Langfristiges Ziel: Die Etablierung von multimedialen “Ritter-Wirnt-Festspielen” in regelmäßigem Turnus.

Zwei Dutzend Gräfenberger Kulturinteressierte haben sich bereits in die Mitgliederliste des neuen Vereins eingetragen, darunter der Bürgermeister, sein Stellvertreter Hans-Jürgen Nekolla, die 3. Bürgermeisterin Sylvia Hofmann und mehrere Stadträte. Zum 1. Vorsitzenden wählte die Gründungsversammlung Dr.Willi Hardeck aus Höfles, zum 2. Vorsitzenden Manfred Schwab aus Neusles. Die Kassenführung und die Organisation der Theatergruppe übernimmt Susi Fent. Als Kassenprüfer fungieren Heidi Schweidler und die städtische Kulturbeauftragte Renate Krause. Bürgermeister Werner Wolf begrüßte die Initiative, wünschte ihr Erfolg und versprach seine Unterstützung, zunächst mit einer 200-Euro-Spende als “Startkapital.

Manfred Schwab 31.01.2010 19:23

Lobby für Ritter Wirnt
 
Zitat:

Zitat von G.Nem. (Beitrag 299704)
Von Isidre Monés gezeichnet dürfte der Band auch bundesweit verkaufbar sein. Der Mann ist gut, siehe Bildbeispiele hier http://www.ilustradores.com/isidre/index.html
Vielleicht dient das als Wink mit dem Zaunpfahl für Bedenkenträger.

Sag ich doch!

.

Manfred Schwab 31.01.2010 19:27

Zitat:

Zitat von Schlimme (Beitrag 301068)
Ein aktueller Zeitungsartikel
http://www.wiesentbote.de/artikel-14217.html

Danke, du warst schneller!

Manfred Schwab 14.07.2010 15:30

Enlich! Wigalois goes Comic!
 
Endlich - Wigalois goes Comic!
Der Ritter mit dem Rade aus Grafenberg kommt in Fahrt
!


Hallo COMIC-Freunde!

Ich kann euch sagen, das hat mich (und COMICON in Barcelona) fast den letzten Nerv gekostet. So viel Spaß die gemeinsame Entwicklung des Comic-Drehbuchs gemacht hat, so entnervend war die Durchsetzung der Finanzierung in manchen verkleisterten fränkischen Provinzhirnen. Hätte ich nicht immer wieder auch Unterstützung und positive Signale von den verschiedensten Seiten bekommen, ich hätte längst aufgegeben. All denen, die sich bisher für die Realisierung des Projekts eingesetzt haben, gilt nun vorab mein herzlicher Dank. Wie sagt Wirnt von Gräfenberg schon in der Einleitung zu seinem Vers-Epos: Perlen wirft man nicht unter die Säue!

Also inzwischen ist es amtlich, im wahrsten Sinne des Wortes: Der Forchheimer Kulturreferent hat COMICON den Produktionsauftrag erteilt! Und das ist in diesen windigen Zeiten, wo der Kultur und den sozial Schwachen ständig Geld entzogen wird, um es den Bankern und Börsenspekulanten in den Arsch zu blasen, schon fast ein kleines Wunder. Entsprechend groß ist derzeit der Run auf die wenigen verbliebenen Zuschuss-Töpfe, wodurch unser Projekt trotz aller positiven Beurteilungen fast in der Flut der Anträge abgesoffen wäre...

Habe mir in der Zwischenzeit den 900-Seiten-Wälzer „Die Insel des zweiten Gesichts“ des Albert Vigolais Thelen reingezogen, durch den ja unser Comicheld Wigalois als Namenspatron und schelmenhafter Antiheld geistert. Ein Wahnsinnsbuch, diese malloquinischen Vigolaisiaden, und für einen notorischen Langsamleser wie mich eine Zumutung. Aber ich habs durchgezogen in dreiwöchiger harter Arbeit und es nicht bereut, ja sogar gewisse Ähnlichkeiten mit meiner eigenen abschweifenden und stets das Wesentliche, was immer das sein mag, haarscharf verfehlenden vita entdeckt, als jüngeres Mitglied (haha, inzwischen 72!) im Bund der heillos verrannten Dichter. Ein Buchtip, den ich euch nur wärmstens empfehlen kann, auch als Beitrag zur 800jährigen Rezeptionsgeschichte des Wigalois aus der ersten Hälfe des letzten Jahrhundert.

Also, so die Götter wollen, erlebe ich im nächsten Jahr tatsächlich noch die Wiederauferstehung des Wigalois-Epos als COMIC-ALBUM, und der Glücksritter beglückt mit seinen fantastischen Abenteuern nach rund 800 Jahren auch noch das 21. Jahrhundert. Erst mal werde ich aber am 30. Oktober im Gräfenberger Rathaus einen Werkstattbericht erstatten über die Entstehungsgeschichte des Comic, mit ersten Zeichnungen von Isidre Mones und mittelalterlicher Musik, im Rahmen der bayernweiten Literaturaktion LITERATURupdate 2010. Die Ankündigung könnt ihr auf deren Website finden.

Somerlich-schweißgebadet grüßt euch aus den Ligurischen Bergen
Euer Comic-Azubi Manfred Schwab
.

die erste 14.07.2010 16:14

:top:

underduck 14.07.2010 17:20

:top:

Hoffentlich können wir die einzelnen Schritte hier im Forum "live" miterleben.

Wenn ich aktuelles Bildmaterial bekomme, dann lade ich es auf unsere Server und stelle ich es sofort hier im Thema ein.

Manfred Schwab 22.10.2010 17:06

Wigalois in der Zielgeraden
 
;)

Hallo Comic- und Mittelalter-Fans!

Bereits mehrmals hab ich an dieser Stelle über das Projekt „Glücksritter Wigalois“ berichtet. Jetzt kommt Wirnts von Gräfenberg Artus-Ritter endlich in die Hufe! In Bacelona arbeiten Isidre Monés und das Zeichnerstudio COMICON derzeit mit Hochdruck an der Verwandlung des mittelalterlichen Versepos in ein Comic-Album. Im Juli nächsten Jahres wird es auf den Markt geworfen.

Dank einer großzügigen Förderung u.a. durch die Oberfrankenstiftung, die Nürnberger Nachrichten, die Sparkasse Gräfenberg und den Kulturverein Wirnt von Gräfenberg e.V. zu einem erstaunlich günstigen Preis: Das 68seitige vierfarbige Hardcover-Album mit Fadenheftung wird 18,50 Euro kosten, eine Softcover-Version, besonders für Jugendliche und Schulen gedacht, nur 8,90 Euro.

Als Herausgeber und Verlag hat sich das Kulturreferat des Landkreises Forchheim zur Verfügung gestellt. Damit wird das fränkisch-blonde Gegenstück des beriehmbten „Prinz Eisenherz“ alias „Prince Valiant“ von Hal Forsters Gnaden hoffentlich bald einen ähnlichen Siegeszug rund um die Welt antreten wie der schwarzhaariger Pagenkopf-Prinz von Thule.

Für Wiederverkäufer und Sammelbesteller bieten wir ab zehn Exemplaren ab sofort einen Subskriptionspreis mit 30 % Buchhandelsrabatt und ein Freiexemplar für je 10 bestellte Bücher an. Bestellungen, auch von Besprechungsexemplaren an: Kulturamt des Landkreises Forchheim, Hornschuchallee20, 91301 Forchheim.

Am Samstag, 30. Oktober 2010 um 19 Uhr gebe ich im Gräfenberger Rathaus im Rahmen des bayernweiten Programms LITERATURupdate 2010 einen Werkstattbericht über die Entstehung des Comicalbums. Ich zeige dazu aktuelle Comic-Seiten aus Barcelona und ihre verschiedenen Entwicklungsstufen vom Roh-Scribble über geinkte Reinzeichnungen bis zum kolorierten Endprodukt. Danke, Christof Ruoss und Isidre!

Da mit dem mittelalterlichen Versepos auch eine 800jährige Rezeptionsgeschichte verbunden ist, kann ich dazu interessante Vergleiche mit historischen Illustrationen, z.B. aus der Leidener Wigalois-Handschrift von 1372 und von entsprechenden Volksbuch-Holzschnitten zur Prosafassung des „Wigoleis“ von Hans Brosamer und Ludwig Richter zeigen. Auf den „Wigalois“ als 800jährige Bildergeschichte komme ich an dieser Stelle noch mal zurück.

Weitere Infos zum Glücksritter-Projekt im Internet:
www.literaturupdate.de
www.wirnt-kulturverein.de

Im Comic-Schaffensrausch grüßt euch aus der Ritter-Wirnt-Stadt Gräfenberg
Manfred Schwab

zwergpinguin 22.10.2010 17:27

Dann wollen wir mal hoffen, dass es auf der Zielgraden kein Halten mehr gibt!

Kann man schon mal einige Zeichnungen sehen? :glubsch:

Martin 22.10.2010 20:01

habe heute das Cover bekommen :) sieht ja schon mal klasse aus, die Prinzessin wird sich vor Heiratswünschen bestimmt nicht retten können, der Held wirkt ein bißchen Grünschnäblig

Manfred Schwab 02.11.2010 01:53

Glücksritter Wigalois
 
Der Titelblattentwurf ist noch vorläufig, die Farbfilosofie bereits etwas "erwachsener". Da ändert sich noch einiges. Hast recht, der Held soll aber grünschnäbelig wirken, das ist zunächst sein Problem: Er muss sich erst in fünf "Bewährungskämpfen" profilieren, ehe ihm die Lösung seines Abenteuer-Auftags zugetraut wird. Die Prinzessin färben wir wohl etwas brünetter, damits nicht gar zu blondgermanisch wird. Ansonsten sind fünf neue Probeseiten für meinen Werkstattbericht vorläufig fertig gestellt, ich stell demnächst was davon auf meine homepage. Gruß nach Hamburg! :attacke::attacke::attacke:

Manfred Schwab 02.11.2010 02:06

Zitat:

Zitat von zwergpinguin (Beitrag 335014)
Dann wollen wir mal hoffen, dass es auf der Zielgraden kein Halten mehr gibt!

Kann man schon mal einige Zeichnungen sehen? :glubsch:

Nee, der Glücksritter Wigalois ist jetzt auf der rechten Spur. Es gibt nur noch viel Zeichen-Arbeit für Isidre Monés und die Feinarbeit für mich. Und das Unter-die-Comic-Fans-bringen des fertigen Albums ab Juli nächsten Jahres. Ein paar vorläufig fertige Seiten und ein Portrait des Zeichners stell ich demnächst auf meine homepage:
http://autorenseite-manfred-schwab.over-blog.de

zwergpinguin 02.11.2010 19:29

Zitat:

Zitat von Manfred Schwab (Beitrag 336371)
Ein paar vorläufig fertige Seiten und ein Portrait des Zeichners stell ich demnächst auf meine homepage
http://autorenseite-manfred-schwab.over-blog.de

Hast du doch schon! :D

zwergpinguin 23.02.2011 21:54

Zitat:

Vorstellung des Comic-Buches: “Glücksritter Wigalois“

Manfred Schwab, Isidre Monés u.a.

17.Juni 2011, 19 Uhr, Forchheim

18. Juni 2011, in Gräfenberg
Hallo Manfred

das heißt dann wohl, dass der Band definitiv im Juni errscheint?

Manfred Schwab 14.04.2011 03:46

Neues vom Glücksritter
 
Glücksritter Wigalois auf der Zielgeraden!:poet:

Das mittelhochdeutsche Verepos des Wirnt von Gräfenberg
erwacht nach 800 Jahren zu neuem Leben - als Comicalbum

:attacke::attacke::attacke::attacke::attacke:

Glücksritter Wigalois, Wirnt von Gräfenbergs vor rund acht Jahrhunderten erfundener Musterritter in der „rechten Spur“, fürs 21. Jahrhundert frisch gerüstet als Comic-Held, galoppiert derzeit auf der Zielgeraden seiner Wiedergeburt entgegen. In Barcelona, am Fuß des heiligen Gralsberges Montserrat, arbeitet der katalanische Comic-Künstler Isidre Monés seit rund einem Jahr an der zeichnerischen Umgestaltung des mittelhochdeutschen Versepos. Nach einer Vorlage des Gräfenberger Autors Manfred Schwab transformiert er die 11700 Verse in eine bunte Bildergeschichte. Am 18. Juni wird er sein Werk bei einem Mittelalter-Fest auf dem Gräfenberger Marktplatz der Öffentlichkeit präsentieren.

Seit Toni Eckert, der Kulturreferent des Landkreises Forchheim, als Herausgeber und Verleger des Comic-Albums, im Sommer 2010 den Auftrag an das Creativ-Studio COMICON in Barcelona erteilt hat, arbeitet neben dem Zeichner ein ganzes Team an der Realisierung des aufwändigen Projekts. Beraten von Alt-Comicmacher Pit „Don Pedro“ Wiechmann und unterstützt von COMICON-Chef Christof Ruoss, habe ich ein „Zeichner-Drehbuch“ entwickelt, das Bild für Bild beschreibt, was Isidre Monés dann mit dem Zeichenstift in die rund 500 phantastischen Bilder des 68-Seiten-Albums umgesetzt hat. Vorher musste mein Text samt Erläuterungen allerdings erst mal ins Spanische übersetzt werden.

Der Aufwand hat sich jedenfalls gelohnt: Inzwischen liegt der Gesamtinhalt der fantastischen Abenteuerstory um den jungen Artusritter Wigalois, den Sohn Gaweins, des neben Lanzelot bekanntesten Ritters der Tafelrunde, nicht nur als „Scribble“, also als Bleistift-Rohskizze vor, sondern nach der ersten korrigierenden Überarbeitung auch bereits „geinkt“, als Tusche-Reinzeichnung. Damit begann die Arbeit des Koloristen Jordi Bartoll, der Isidres genialen Zeichnungen farbiges Leben einhauchte, und der Layouterin Susan Aumann, die in die Seiten die inzwischen gesetzten und lektorierten Texte und Sprechblasen einmontiert. Nach jedem Arbeitsschritt waren Korrekturen und Überarbeitungen zur Anpassung an den mittelalterlichen Originaltext und zur Verfeinerung der Comic-Dramaturgie notwendig. Das geschah alles auf elekronischem Weg, über Emails zwischen Gräfenberg und Barcelona und deren Übersetzung ins Spanische. Auf diese Weise sind inzwischen zwei Drittel des Albums fertig, der Rest wird in den nächsten Wochen folgen. Nebenbei gesagt, wird es nun immer schwieriger, in meinem abgelegenen fränkischen Nest ohne ausreichende Internet-Anbindung die Datenmassen der fertigen Farbseiten-Pakete herunterzuladen. Offensichtlich ist da unser hochtechnisiertes Vaterländchen gegenüber Spanien noch Entwicklungsland.

Ein Nebenstrang im Comic-Pingpong ließ derweil zwischen Gräfenberg und Pöcking die Ätherwellen vibrieren. Obwohl er zur gleichen Zeit an seiner dreibändigen Dietrich-Saga arbeitete, stand mir Pit Wiechmann immer wieder mit Rat und Tat zur Seite und warf sein comic-geschultes Auge auf die Bemühungen seines Comic-Azubis, also auf mich. Als kleines Dankeschön durfte ich für den 2. Band seines „Dietrich von Bern“ ein Vorwort beisteuern, in dem ich die literaturhistorischen Gemeinsamkeiten unserer beiden mittelalterlichen Heldengestalten angedeutet habe: Der sagenumwobene Gotenkönig Theoderich und der nicht weniger legendäre britische Musterkönig Artus leben vor allem als literarische Figuren, zu verorten etwa um 500 n. Chr. Sie sind sich zwar kaum in der realen Welt, aber häufig auf ihrem Rezeptionsweg durch die Jahrhunderte, in illustrierten Handschriften und auf Fresken begegnet, um nun quasi Seite an Seite als Comichelden unsere nüchtern-technische Welt zu bevölkern und von den Idealisierungen und Romantisierungen der Vergangenheit Zeugnis abzulegen.

In wenigen Wochen ist es also so weit. Glücksritter Wigalois präsentiert sich frisch-fromm-fröhlich und völlig neu eingekleidet der hoffentlich gebührend staunenden Öffentlichkeit: Am 17. Juni vor geladenen Gästen in Forchheim, am 18. Juni vormittags in einer Signierstunde im Ultra-Comix-Laden in Nürnberg und am Nachmittag ab 13 Uhr beim großen Mittelalter-Fest auf dem Gräfenberger Marktplatz. Und ich freue mich, bei diesem Anlass endlich auch den Zeichner Isidre Monés persönlich kennen zu lernen, mit dem ich seit Monaten unbekannter Weise, aber intensiv und zielorientiert zusammen gearbeitet habe. Gemeinsam werden wir dann die ersten Comic-Alben signieren. Und auch Christof Ruoss und Peter Wiechmann werden als Geburtshelfer und Taufpaten bei der Wiedergeburt des Artus-Helden Wigalois dabei sein.

Und so soll am 18. Juni das Programm auf dem Gräfenberger Marktplatz ablaufen:

13.00 Uhr Eröffnungs-Fanfare der Gräfenberger Stadtkapelle.
Mittelalterliches Markttreiben, Handwerksvorführungen, Schmaus und Trank.
14.00 Uhr Schwerter-Schaukampf: „Die Fechterer“.
14.30 Uhr Startschuss mit der mittelalterlichen Wurfmaschine (Bide).
15.00 Uhr Begrüßung durch den Bürgermeister.
Vorstellung des Comics und der Comic-Autoren.
Isidre Monés und Manfred Schwab signieren die Bücher.
15.30 Uhr Musik der Minnesänger „Die Wolkensteiner“.
16.30 Uhr Puppentheater Regenbogen: „Der kleine Drache“ mit Wolfgang Tietz.
18.00 Uhr Konzert der Capella Antiqua Bambergensis in der evang Stadtkirche.

Manfred Schwab 09.06.2011 15:21

Glücksritter Wigalois am Ziel!
 
Hallo Comic-, Artus- und Mittelalter-Fans!


Lang hat euch der „Glücksritter Wigalois“ auf die Folter gespannt: Fast zwei Jahre mit Hangen und Bangen um Herausgabe, Verlag, Finanzierung haben an den Nerven des Creativ-Teams von COMICON, des Zeichners Isidre Monés, an meinen als Initiator und Autor und - via Comic Guide Net – vielleicht auch an eueren Nerven gezerrt. Dann der Auftrag durch das Kulturamt des Landkreises Forchheim im Sommer letzten Jahres. Und kaum zu glauben: Nach einem Jahr wunderbarer künstlerischer Gestaltungsarbeit via Internet zwischen Gräfenberg und Barcelona ist es nun tatsächlich so weit:

Am 17./18. Juni wird es in Forchheim, Nürnberg und in Gräfenberg, der Heimat des Ritter-Dichters Wirnt von Gravenberc, der Öffentlichkeit präsentiert: Das Comic-Album

„Die phantastischen Abenteuer des Glücksritters Wigalois“.

Eine Wiedergeburt nach 800 Jahren wird damit das mittelalterliche Artus-Epos „Wigalois“ erleben: Bei einem Mittelalterspektakel auf dem Marktplatz von Gräfenberg am Samstag, 18. Juni ab 13 Uhr wird es als Comic-Album vorgestellt. Der spanische Zeichner Isidre Monés und ich signieren dabei ihre frisch gedruckte Bildergeschichte. Auch mein Freund und Comic-Lehrmeister Pit Wiechmann alias Don Pedro wird als Geburtshelfer dabei sein.

Eine Signierstunde gibt es zuvor schon in Nürnberg: Am 18.6. von 10.30 Uhr bis 12 Uhr im Ultra Comix Laden, Vordere Sterngasse 2.


Der Startschuss am Nachmittag in Gräfenberg wird mit einer Blide abgefeuert, dem Nachbau der mittelalterlichen Wurfmaschine „Trebuchet“. Ihr Konstrukteur Jochen Schleicher wird damit quer über den Marktplatz in Richtung des Ritter-Wirnt-Brunnens schießen, um den fantasiereichen literarischen Sohn des einstigen Rittersitzes und Reichsstädtisch-Nürnberger Landstädtchens am südlichen Rand der Fränkischen Schweiz symbolisch aufzuwecken.

Zu seinen eisengepanzerten Füßen erwartet die Gäste Gräfenbergs an diesem Nachmittag ein abwechslungsreiches Bühnen-Programm mit Schwertkämpfern, Minnesängern, Puppenspiel und mittelalterlichem Schmaus und Trank. „Die Fechterer“ führen ritterliche Kämpfe, „Die Wolkensteiner“ mittelalterlichen Minnesang vor. Wolfgang Tietz zeigt mit seinem Theater Regenbogen das Puppenspiel „Der kleine Drache“. Auch die Fanfarenbläser der Stadtkapelle und der von Wolfgang Junga geleitete Projektchor „Ritter Wirnt“ sind dabei.


Im Mittelpunkt steht die Präsentation des Comic-Albums „Die phantastischen Abenteuer des Glücksritters Wigalois“ durch Bürgermeister Werner Wolf, der dazu aus Barcelona den spanischen Comic-Künstler Isidre Monés und Christof Ruoss, den Chef des Zeichnerstudios COMICON, begrüßen kann. Dazu gibt’s thematisch passend mittelalterliche Speis‘ und Trank: Ritter-Wirnt-Spieße und Bratwürste vom Grill, einen speziell zum Anlass kreierten „Ritter-Wirnt-Fladen“ und den „Ritter-Wirnt-Trunk“, ein braunes fränkisches Landbier. Im Rathaus-Café bieten die Altstadtfreunde und der Kulturverein Wirnt von Gräfenberg hausgebackene Torten an, darunter auch eine „König-Wigalois-Torte“.

Der Eintritt zum Bühnenprogramm auf dem Gräfenberger Marktplatz ist frei!
(Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung in die Ritter-Wirnt-Realschule verlegt).

Den Höhepunkt und Abschluss der Buchpräsentation bildet um 18 Uhr ein Konzert der CAPELLA ANTIQUA BAMBERGENSIS mit ihrem aktuellen Programm „Musik für Kaiser und Könige“ in der evang. Dreieinigkeitskirche in Gräfenberg. Während der Eintritt zum Marktfest frei ist, kostet der Konzertbesuch im Vorverkauf 12, an der Abendkasse 13 Euro. Darin enthalten ist ein Gutschein von 2,50 Euro, der beim Kauf eines Comicalbums an diesem Tag eingelöst wird. Ermäßigter Eintritt: 8 Euro (ohne Gutschein).

In pränatalem Erwartungsfieber grüßt und lädt euch herzlich ein zur Comicalbum-Geburt
Euer Comic-Azubi Manfred Schwab :konditor:

Das 68seitige farbige Comicalbum, herausgegeben und verlegt vom Kulturamt des Landkreises Forchheim, kostet mit festem Einband (HC) 18,50 Euro, als Softcover-Magazin 8,90 Euro.

Als Kostprobe könnt ihr hier eine Postkarten-Serie mit sechs Motiven aus dem Comic-Album ansehen und kostenlos runterladen.

(Bilderserie 5: Postkarten)

zwergpinguin 14.06.2011 21:07

Da die HP des Landratsamtes noch nicht so weit ist, habe ich mit Oliver Helmer vom Kulturamt Landkreis Forchheim telefoniert.

Wer das gute Stück bestellen möchte:


Zitat:

"Die phantastischen Abenteuer des Glücksritters Wigalois"
Comic - Erzählung von Manfred Schwab und Isidre Monés,
2011 - Verlag: Kulturamt des Landkreises Forchheim,
68 Farbseiten

Hardcover 18,50 Euro - ISBN: 978-3-9811274-9-2

Softcover 8,90 Euro - ISBN: 978-3-9811274-8-5

Bestellung über den Buchhandel bzw.
direkt beim Verlag:

Kulturamt des Landkreises Forchheim
Oliver Helmer
Hornschuchallee 20
91301 Forchheim
kultur@vhs-forchheim.de

Tel. 09191-86 1045
Fax 09191-86 88 1045

Manfred Schwab 12.05.2012 15:35

Ritter Wirnts Wiederbelebung geht weiter
 
Bin wieder da! :ei:

Hallo zusammen. Nach dem ereignisreichen Jahr 2011 (zur Erinnerung: am 18. Juni wurde meine Comicerzählung „Die phantastischen Abenteuer des Glücksritters Wigalois“ nach Wirnt von Gräfenbergs Versepos aus dem 13. Jahrhundert bei einem Mittelalter-Spektakel auf dem Gräfenberger Marktplatz vorgestellt. Comiczeichner Isidre Monés, COMICON-Studiochef Christof Ruoss aus Barcelona und Comic-Altmeister Peter Wiechmann waren dabei. Und am 18./19. November wurde in Gräfenberg mein tragikomisches Mundart-Theaterstück „Wirnt von Gräfenberg“ mit über 70 Mitwirkenden unter der Regie von Helmuth Hägel uraufgeführt) habe ich mir eine kleine Verschnaufpause gegönnt im mediterranen Bergland von Ligurien. Wenn auch nicht gerade beschäftigungslos: Tagsüber Terrassen-Trockenmauern am Steilhang-Grundstück rekonstruieren, abends lesen und schreiben. Dazwischen Hals über Kopf eine Rückreise ins frostige Franken, wo meine Heizung eingefroren war...

Hatte mir unter anderem Martin Walsers „Muttersohn“ (sehr anregend, und wie immer bei Formulierungskünstler Walser Nobelpreis-verdächtig formuliert!) vorgenommen, die Jugenderinnerungen von Günter Grass „Beim Häuten der Zwiebel“ und den 1000-Seiten-Wälzer meines Freundes und Comic-Mentors Peter Wiechmann „Feuer und Flamme“, den er inzwischen als E-Book ins Internet gestellt hat (eine Fundgrube abenteuerlicher Geschichten aus der Nachkriegszeit). Und daneben an meinem Erzählungsband „Geisterfahrer - Ein Novellen-Quintett“ gearbeitet, der demnächst im Geest-Verlag erscheinen soll, nachdem das „Poetische TamTam“ inzwischen ausverkauft ist. Ich hoffe auf eine Neuauflage (mein lieber Verleger Alfred Büngen weiß allerdings noch gar nichts von seinem Glück!)

Die Ritter-Wirnt-Wiederbelebung geht weiter:


Als nächste Aktion steht jetzt die Präsentation des „Glücksritter Wigalois“ auf dem internationalen Erlanger Comic-Salon an: Vom 7. bis 10. Juni signiere ich das Comicalbum täglich von 14 bis 15 Uhr am Stand von Ultra Comix.

In Gräfenberg soll im restaurierten Gesteiger-Tor ein Ritter-Wirnt-Museumsstübchen entstehen. Die Altstadtfreunde und der Kulturverein Wirnt von Gräfenberg arbeiten gemeinsam an der Realisierung.

„Wigalois sei Dank“ heißt ein Fest am 14. Juli für alle Mitwirkenden an der Comic-Präsentation und der Theateraufführung. Es gibt u.a. eine Foto- und Video-Schau und mittelalterliche Musik.

Bei einer Filmpremiere im Herbst können alle, die an der Uraufführung des Theaterstücks „Wirnt von Gräfenberg“ nicht teilnehmen konnten, das Spektakel als DVD-Film erleben und erwerben.

Und noch ein Kultur- und Kult-Ereignis ist anzukündigen: Vom 5. bis 8. Juli präsentiert Dieter Weberpals seine Afrika-Kulturtage erstmals in Gräfenberg! Näheres auf der Homepage des Festivals.

Ihr seht: Ein Rentner steht „mitten im Leben“ und wird nie arbeitslos.

Und wer schreibt endlich die erste Wigalois-Besprechung???

Bis denn, Euer MS


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