Kunst machen in Comics
Funktioniert im Prinzip wie der andere Thread über Filme und Serien.
Damit interessierte Laien mitlesen können, ohne erst anderswo nachschlagen zu müssen, bitte ich um ergänzende Hinweise. Hergé: Tintin et le lac aux requins / Tim und der Haifischsee (1972) http://www.comicguide.de/index.php/c...mmary&id=66314
Hergé: Tintin et l’Alph-Art / Tim und die Alpha-Kunst (Fragment) http://www.comicguide.de/index.php/c...=short&id=4072
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Denis Deprez: Rembrandt (Casterman 2008)
http://www.casterman.com/Bande-dessi...ogue/rembrandt
Charles Berberian und Philippe Dupuy (Szenario und Zeichnungen): Petit Peintre (Magic Strip - Atomium 1985, Cornélius 2003) / Der kleine Maler (Drukwerk Verlag - Atomium 58 #16 1986) http://www.comicguide.de/index.php/c...=long&id=28497
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Da gab es doch mal ein Buch über Kunstwerke in Comics - "Mit Picasso macht man Kasso".
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Klassiker oder im Handel erhältliche Comics stehen bei mir höher im Kurs.
Der Sekundärband bietet eine vernünftige Grundlage, aber für den Anfang war mir die Kamelle inzwischen zu alt. Ich werde früher oder später auf sie zurückgreifen. Keine Sorge. Diesen Verlag hat es damals zum Beispiel nicht gegeben: Ein Standard unter den Comic-Künstlerbiographien, außerdem in zahlreichen Museumsshops und gut sortierten Fachbuchhandlungen erhältlich: Willi Blöß Verlag, Aachen, präsentiert Künstler-Biografien http://www.kuenstler-biografien.de/ |
Wilhelm Busch: Maler Klecksel (1884)
http://gutenberg.spiegel.de/buch/maler-klecksel-4128/1
Milo Manara: Caravaggio – La tavolozza e la spada, 2 Bände (Panini Italia 9L 2015), französische Ausgabe: Le Caravage - Tome 1 - La palette et l'épée (Glénat 2015), niederländische Ausgabe: Caravaggio: 1. Met degen en palet (Glénat 2015), spanische Ausgabe: Caravaggio 1. El Pincel y La Espada (1 de 2) (Norma Editorial 2015), brasilianische Ausgabe: Caravaggio. A Morte da Virgem (Veneta 2015), polnische Ausgabe: Caravaggio tom 1: Paleta i rapier (Taurus Media 2015), dänische Ausgabe: Caravaggio - Paletten og sværdet (Forlaget Faraos 2015), finnische Ausgabe: Caravaggio - Miekka ja paletti (Like Kustannus 2015), deutsche Ausgabe: Caravaggio Band 1 (von 2): Mit Pinsel und Schwert (Panini Deutschland 2016), portugiesische Ausgabe: Caravaggio - o Pincel e a Espada (Arte de Autor 2016), englische Ausgabe: Caravaggio Volume 1: The Palette and the Sword (Dark Horse 2017), 64 Seiten (Band 1) http://www.comicguide.de/index.php/c...&display=short
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Scott McCloud: The Sculptor (First Second Books 2015), deutsche Ausgabe: Der Bildhauer (Carlsen Verlag 2015)
http://www.comicguide.de/index.php/c...&display=short
Gradimir Smudja: Vincent et Van Gogh, Band 1: Vincent et Van Gogh und Band 2: Trois lunes (Delcourt 2003 und 2010), deutsche Ausgabe: Vincent & Van Gogh (Carlsen 2004) http://www.comicguide.de/index.php/c...&display=short
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Die grüne Eisbombe (wenn Comics fälschen auch unter Kunst fällt). Immerhin werden die Originale im Centre Belge de la Bande Dessinée ausgestellt.
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Theoretisch hat du recht (praktisch natürlich auch), aber mit der Kunst ist das so eine Sache. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Kunstbegriff extrem gewandelt, und auf diese Tatsache möchte ich Rücksicht nehmen.
Andernfalls könnte der Eindruck entstehen, Comicfans könnten immer nur über Comics reden ... von wichtigen Themen (wie Kunst) aber haben sie keine echte Ahnung. Einerseits haben wir ein extra Unterforum zum Thema Comics, andererseits wären die Überschneidungen zum Thread Comicgeschichte im Comic (Internationale Comics) beim gegenwärtigen Stand zu groß. Sobald der Schwerpunkt dieses Threads klar geworden ist, wollte nach den ersten Seitenumbrüchen langsam die Titel einstreuen, die den Anforderungen genügen. Thematisch dachte ich eher in Richtung Architektur (Weltausstellung 1958 in Brüssel und das Atomium), um kunstinteressierte Mitleser auf dem Geschmack zu bringen ... |
Max de Radiguès (Szenario) / Wauter Mannaert (Zeichnungen): Weegee, Serial photographer (Sarbacane 2016, niederländische Ausgabe bei Biloan 2016), englischsprachige Ausgabe: Weegee: Serial Photographer (Conundrum Press 2018), 140 Seiten, deutschsprachige Ausgabe: Weegee – Serial Photographer (Reprodukt 2022)
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Bob de Moor: Barelli: Bruxelles Bouillonne / Barelli im "Berauschenden Brüssel" (Der Gemeinschaftsminister für Volksgesundheit und Brüsseler Angelegenheiten 1990, deutschsprachige Ausgabe) Kulissen: Geert de Sutter
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Cosey: Jonathan n°5: L'Espace bleu entre les nuages (Le Lombard 1980, Vorveröffentlichung im Comicmagazin Tintin 1978), deutsche Ausgabe: Jonathan Band 5: Der blaue Raum zwischen den Wolken (Carlsen Verlag 1986)
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Luc Schuiten (Szenario) / François Schuiten (Zeichnungen): "Le tailleur de brume", deutscher Titel: "Teil V: Der Nebelschneider" (erste Veröffentlichung in Métal Hurlant n°53 (Juli 1980), 14 Seiten),
später nachgedruckt im Album Carapaces (Les Humanoïdes Associés 1980), deutsche Ausgabe Arboris Graphic Arts 2: Carapaces (Arboris 1989)
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Der Louvre in Paris gehört zu den berühmtesten Museen der Welt.
Weil in Frankreich Comics als Teil der heimischen Kultur und Lebensart geschätzt werden, wundert es nicht, dass der Louvre zusammen mit dem Verlag Futuropolis eine eigene Comicreihe im Sortiment hat. Ausgewählte Bände der Reihe sind auch auf deutsch erhältlich.
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Innerhalb des Genres historische Comics hat der mittelgroße Verlag Glénat aus Grenoble eine Reihe über berühmte Maler eingerichtet. Die wechselnden Teams der Reihe Les Grands Peintres bieten zugleich einen Überblick über die Comicszene der Gegenwart.
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Der norwegische Comicautor Steffen Kverneland hat bislang zwei ausführliche Comicbiographien über zwei norwegische Künstler vorgelegt.
Fortsetzung nicht ausgeschlossen.
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Edmond Baudoin: Dali par Baudoin (Dupuis - Aire Libre 2012), vor kuzem erschien eine englischsprachige Ausgabe: Dalí by Edmond Baudoin (SelfMadeHero - Art Masters Series 2016)
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Benoît Preteseille: Duchamp Marcel, quincaillerie (Atrabile 2016) - über Marcel Duchamp (1887-1968), die Erfindung des Readymade und die Ästhetik der modernen Kunst.
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Flavia Luglioli und Irene Luglioli (Hrsg.): Artiste. Vite Illustrate e Ritratti Immaginari (La Mandragola mit Indiegogo-Crowdfunding 2017)
In 27 Beiträgen werden wichtige Künstlerinnen und der weibliche Anteil an der Kunstgeschichte in dieser Anthologie gewürdigt: - Erika Lerma: "Arte preistorica" - Prähistorische Kunst (Comic) - Anna Ferrari: "Grecia - Pittore di Leningrado" - Griechische Vasenmalerei (Illustration) - Camilla Garofano: "Claricia" (Illustration) - Alessia Feraciti: "S.Caterina Vigri" (Illustration) - Serena Ferrero: "Properzia de’Rossi" (Illustration) - Alice Girlanda: "Sofonisba Anguissola" (Comic) - Ambra Garlaschelli: "Lavinia Fontana" (Illustration) - Chiara Fazi: "Artemisia Gentileschi" (Comic) - Sara Olmos: "Judith Leyster" (Illustration) - Luana Vecchio: "Elisabetta Siriani" (Illustration) - Sumiti Collina: "Maria Sybilla Merian" (Comic) - Ilaria Guarducci: "Rosalba Carriera" (Illustration) - Alessandra Centi: "Anna Morandi Manzolini" (Illustration) - Silvia Beneforti: "Angelika Kauffmann" (Illustration) - Martina F.Naldi: "Maria Luigia Raggi" (Illustration) - Laura Proietti: "Élisabeth Vigée-Le Brun e Adélaïde Labille-Guiard" (Illustration) - Silvia Ballardini: "Marie-Guillemine Benoist" (Comic) - Elena Bia: "Sarah Goodridge" (Comic) - Rosaria Battiloro: "Julia Margaret Cameron" (Illustration) - Enrica Trevisan: "Henriëtte Ronner-Knip" (Illustration) - Jessica Palumbo: "Rosa Bonheur" (Comic) - Flavia Luglioli: "Elizabeth Siddal" (Comic) - Alma Federico: "Berthe Morisot" (Illustration) - Esther Alba Cristofori: "Edmonia Lewis" (Comic) - Cristina Sestilli: "Mary Cassatt" (Illustration) - Elena Guidolin: "Camille Claudel" (Comic) - Silvia Rocchi: "Suzanne Valadon" (Comic) |
Alessandro Bacchetta: Raffaello (Kleiner Flug - Prodigi fra le nuvole 2015), 64 Seiten - über Raffaello Sanzio da Urbino, meist nur Raffael (1483-1520)
In den italienischen Micky Maus-Heften läuft eine Kunstgeschichte der besonderen Art (teilweise im Bahnhofsbuchhandel erhältlich): zum Beispiel
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Auch bei Dupuis entsteht quasi in Zeitlupe eine Reihe von Comicbiographien über berühmte französische Künstler von Weltrang:
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Gō Nagai | 永井 豪: Mugen Utamaro | 夢幻ウタマロ (Kodansha 2009), italienische Ausgabe: Utamaro Il Pittore Visionario (J-Pop 2017), französische Ausgabe: Mugen Utamaro (Black Box 2017), 232 Seiten - über Kitagawa Utamaro | 喜多川 歌麿 (1753-1806), japanischer Künstler, berühmt für seine Farbholzschnitte (bijin ōkubi-e) aus den 1790ern
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Zidrou (Szenario) / Oriol Hernández Sánchez (Zeichnungen): Natures Mortes (französische Ausgabe bei Éditions Dargaud 2017) bzw. Naturalezas Muertas (spanische Ausgabe bei Norma Editorial 2017), niederländische Ausgabe: Verstild leven (Biloan 2017), 60 Seiten
- Mockumentarischer Thiller in der Kunstszene: Der 1873 geborene Katalane Vidal Balaguer i Carbonell wird 1898 in der seiner Heimatstadt Barcelona als Pionier der Modernen Malerei angesehen. Zusammen mit seinem besten Freund Joaquín Mir i Trinxet sitzt er, der Kopf der Künstlergruppe la Colla del Safrà, am liebsten in seiner Künstlerkneipe Els 4 Gats. Aber nachdem er sich weigert, einen Akt seiner Geliebten Mar an einen reichen Sammler zu verkaufen, beginnen die Schwierigkeiten. Mar verschwindet spurlos, und drei Monate später muß er den ermittelnden Polizisten Rede und Antwort stehen. Als auch Balaguer i Carbonell spurlos verschwindet, gerät der Akt der Toten ins Visier ... Diese französisch-spanische Koproduktion spielt mit dem kunsthistorischen Begriff des Stilllebens (das Malen toter Natur), wobei hier ein Akt als letztes Porträt der Verschwundenen (und Cover) zum Vorläufer eines Tatortfotos wird. |
Ben Gijsemans: Hubert (Oogachtend 2014), niederländische Ausgabe: Hubert (Oogachtend 2015), französische Ausgabe: Hubert (Dargaud 2016), englische Ausgabe: Hubert (Jonathan Cape / Penguin 2016), deutsche Ausgabe: Hubert (Jacoby & Stuart 2017), 88 Seiten
Wer in der gerade anbrechenden Neuzeit anderen Gemälde zeigen wollte, mußte sie wohl oder übel abzeichnen. In dieser Tradition steht die Hauptfigur dieses Comics, der Kunstliebhaber Hubert Luyten aus Brüssel. Als moderner Zeitgenosse greift er jedoch auf hilfreiche Fotos zurück, die er zu Hause mit Pinsel, Palette und Leinwand rekonstruiert. Das Publikum begleitet den Connaisseur Hubert auf 86 Seiten dabei durch berühmte Museen: das Musée d’Orsay (Paris) mit seinem Lieblingsgemälde "Olympia" (1863) von Édouard Manet (1832-1883) und den Louvre (Paris), (London) und das Königlich-Belgische Kunstmuseum | Koninklijke Musea voor Schone Kunsten | Musées Royaux des Beaux Arts de Belgique (Brüssel). Zitat:
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Santiago García (Szenario) / Javier Olivares (Zeichnungen): Las meninas (Astiberri Ediciones 2014), französische Ausgabe: Les Ménines (Futuropolis 2015), englischsprachige Ausgabe: The Ladies-in-Waiting (Fantagraphics 2017)
[Kleiner Hinweis: Ich verweise natürlich am liebsten auf deutschsprachige Ausgaben. Allerdings ist der deutsche Markt so klein, daß nicht alle wichtigen Comics übersetzt werden. Deswegen weiche ich notfalls auf englische oder französische Fassungen aus.] Im Mai erscheint endlich eine englischsprachige Ausgabe dieses spanischen Comics, der 2015 sowohl den Spanischen Nationalpreis für Comics erhielt, als auch auf dem Internationalen Comicfestival in Barcelona als bester spanischer Comic ausgezeichnet wurde. Den Dreh- und Angelpunkt bildet ein kunsthistorisches Meisterwerk, Diego Velázquez' (1599-1660) riesiges Gemälde der spanischen Königsfamilie "Las meninas o La familia de Felipe IV" (1656, deutscher Titel: "Die Hoffräulein“). Heute hängt die monumentale Leinwand von 3,18 Meter × 2,76 Meter im Prado, in Madrid. Seit 1957 variierten moderne Künstler von Pablo Picasso und Fernando Botero über Yasumasa Morimura und John Wonnacot bis zu Sophie Matisse das Werk. Einer der berühmtesten philosophischen Kommentare stammt von Michel Foucault. Die 192 Seiten des Comics teilen sich in drei Kapitel: "Der Schlüssel", "Der Spiegel" und "Das Kreuz". Zu Beginn sehen wir, wie sich Velázquez im Königspalast Alcázar in Madrid darauf vorbereitet, indem er die Familie König Philipps IV. von Spanien einzeln porträtiert .... |
Weiter geht es mit Architekturgeschichte:
Gabrielle Lyon (Szenario und Herausgeberin) / Gabrielle Lyon, Devon Mawdsley, Kayce Bayer, Chris Lin und Deon Reed (Zeichnungen): No Small Plans. A graphic novel adventure through Chicago (Chicago Architecture Foundation mit Kickstarter 2017) Die Architekturstiftung Chicago nutzt bis heute Daniel Burnhams Wacker's Manual (1911), um Kindern und Jugendlichen die architektonische Geschichte Chicagos zu vermitteln. In dessen Mittelpunkt steht die Monographie von Daniel Hudson Burnham und Edward H Bennett (Architekten) und Jules Guérin (Illustrationen): Plan of Chicago (Commercial Club of Chicago 1909) über das urbanistische Konzept der Millionenstadt. 2015 entwickelte sich der Gedanke, das Konzept in einem Comic bis in die heutige Zeit (und darüber hinaus) zu verlängern. Im April 2016 einigten sich die Architekturstiftung Chicago und die Künstlergruppe Eyes of the Cat Illustration auf ein Konzept von 144 Seiten. Für eine Auflage von 5.000 Exemplaren 2017 wurde eine Crowdfunding-Kampagne bei Kickstarter ins Leben gerufen, in der zunächst 10.000 $ gesammelt werden sollten, um die Exemplare kostenlos zu verteilen. Das neue Ziel lag bei 50.000 $ und weiteren 1.000 Gratisexemplaren für Kinder und Jugendliche aus Chicago. Erreicht wurden 56.409 $ von 1.277 Unterstützern, die mindestens zehn Dollar geben mußten. Im Mittelpunkt stehen die Kinder Reggie, Elisa und Bernhard aus den Vierteln Bronzeville, Maxwell Street und Austin, die Chicago in drei Etappen kennenlernen. Diese Struktur spiegelt sich in den drei Kapiteln: "Die Vergangenheit (1928)", "Die Gegenwart (2017)" und "Die Zukunft (2211)" Ausschnitte aus Wacker's Manual werden als Zwischenspiele die Kapitel voneinander trennen. |
Wenn Kunst im wahrsten Sinne des Wortes lebendig wird, kann es unterhaltsam werden:
Shaun Simon (Szenario) / Michael Allred, Matt Brundage, Laura Allred und Eduardo Risso (Zeichnungen): Art Ops (DC Vertigo, als Heftserie 2015 - 2016), Zwei Sammelbände (TPBs) sind erschienen: Volume 1: How to Start a Riot (DC Vertigo 2016) und Volume 2: Popism (DC Vertigo 2016) Die Serie dreht um sich ein sehr spezielles Geheimdienstteam, das gewisse Ähnlichkeiten mit den Men in Black hat. Denn die Hauptfigur, das Schlüsselkind Reggie aus dem Big Apple, entdeckt, daß Gemälde lebendig werden können. Die supergeheimen Art Ops bringen seit 30 Jahren die Kunstwelt wieder ins recht Lot und verhindern das Schlimmste. Die Serie beginnt mit einem Kunstdiebstahl: Die "Mona Lisa" (1503-1506) wurde im Louvre aus der Leinwand von Leonardo da Vinci (1452-1519) entführt und soll ermordet werden. Deshalb kommt sie in ein Zeugenschutzprogramm. In einem weiteren Fall wird die Freiheitsstatue (1884/1886) von Frédéric-Auguste Bartholdi (1834-1904) lebendig und läuft in den Straßen von New York City Amok. |
Zu den Hochburgen des europäischen Comics zählen Belgien und die Niederlande.
Im flämisch-holländischen Sprachraum gehören die Ikonen der heimischen Comicgeschichte bis heute zum Alltag, und der Stil der Klaren Linie wird weltweit von Fans, Kritikern, Akademikern und Künstlern bewundert. Sprachlich herrschte und herrscht in dem Gebiet zwischen Antwerpen und der holländischen Grenze zu Friesland ein großes Kuddelmuddel, während die flämische Malerei mit ihren Altmeistern Rembrandt und Rubens, den Brueghels und van Dyck sowie Hieronymus Bosch Kunstgeschichte geschrieben haben. Natürlich erweisen Comicautoren ihren Vorbildern ihre Reverenz. Manchmal sind das nur einzelne Hommagen (wie "Die Bauernhochzeit", um 1568, von Pieter Bruegel dem Älteren, 1525/1530-1569 in Goscinny/Uderzos Asterix bei Belgiern), allerdings gibt es auch komplette Alben, die sich um bedeutende Meister der flämischen Malerei drehen. Die belgische Comicserie Suske en Wiske ist mittlerweile selbst ein ehrwürdiger Teil des Kulturerbes. Im März 1945 erschien die erste Geschichte aus dem Studio Vandersteen in der Tageszeitung De Nieuwe Standaard und 1946 folgte das erste Album. Heute erscheinen mehrere Ausgaben parallel, wobei sich je nach Sprachgebiet die Zählung unterscheidet: Die Serie erreicht 2017 die Bände 366 bzw. 340. Die Hauptfiguren sind die Kinder Suske und Wiske. Die beiden wohnen bei Wiskes Tante Sidonia. Wiske heißt eigentlich Louise und der von Tante Sidonia adoptierte Suske François. Suske stammt von der fiktiven Südseeinsel Amoras. Zusammen mit dem unglaublich starken Jerom (in Deutschland auch als Wastl bekannt) sowie die dem Detektiv Lambiek (bzw. Lambik) erleben Suske und Wiske Abenteuer in aller Welt und in allen Epochen der Geschichte. Hier stelle ich einzelne Alben (chronologisch geordnet) mit berühmten Künstlern vor:
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Marian Churchland: Beast (Image Comics 2009)
Ihre ersten Meriten erwarb sich die Kanadierin Marian Churchland mit ihren Beiträgen zu Richard Starkings' Comicserie Elephantmen, zu Madame Xanadu und weiteren Comics für Dark Horse - unter anderem Conan: Trophy. Ihr erstes eigenes, in sich abgeschlossenes Werk nutzt jedoch einen ungewöhnlichen Zugriff, um einen ziemlich altbackenen Stoff zu modernisieren. Die Story basiert auf Jeanne-Marie Leprince de Beaumonts La Belle et la Bête aus dem Magasin des enfants (1757), sprich: es geht um die Schöne und das Biest, wobei Churchland das Märchen in die Gegenwart verlegt. Vancouver, die junge Colette schlägt sich mehr schlecht als recht durch den Alltag, nachdem sie ihren Abschluß an der Kunsthochschule gemacht hat. Ihr Ex nervt manchmal, und in der Not hilft ihr Vater als Agent aus. Denn Colette ist eine junge Bildhauerin und träumt von ihrem ersten großen Werk, das die Kunstwelt wenigstens zur Kenntnis nehmen muß. Irgendwann vermittelt ihr Vater ihr einen Auftrag, bei dem Colette ein wenig flau im Magen wird: Einen geheimnisvollen Auftraggeber soll sie lebensgroß in Marmor porträtieren. Weil sie sich diese Chance nicht entgehen lassen will, läßt Colette sich auf den Deal ein und folgt den seltsamen Anweisungen. Eine finstere Aura umgibt den schattenhaften Mann, dessen Ebenbild sie aus dem Block schlagen soll: das Biest, die Bestie - eine schier unmögliche Aufgabe ... Kunst an sich steht im Mittelpunkt dieses zurückhaltend gezeichneten Comics. Churchland fängt den Alltag in Farbtönen zwischen Sepia und viragierten Stummfilmen ein. Dadurch gelingt es ihr, dem schöpferischen Prozeß an sich nacherlebbar zu machen. Hinzu kommt ein feministischer Kick, denn eine junge Frau, die ihr künstlerisches Handwerk im Staub einer Schlagbohrmaschine praktiziert, ist immer noch ein Hingucker. |
Benoît Peeters (Szenario) / François Schuiten (Zeichnungen): Les Cités obscures tome 3: La Tour (erstmals in der Zeitschrift (À SUIVRE) n° 96-102 (1983), erste Albenveröffentlichung Casterman Collection Les Romans (À suivre) 1987), deutsche Ausgaben: Der Turm - Die wahre Geschichte des Mannes, der ihn bereiste (Ehapa 1991 und 2000, Schreiber & Leser 2014)
Vor wenigen Tagen wurde François Schuiten als einer der besten Zeichner für die Will Eisner Awards 2017 nominiert. Mitte der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre erwarb sich der Sprößling einer weitläufigen Familie von Architekten ersten Ruhm in seinen Comics, die damals das klassische frankobelgische Format von 48 bzw. 56 vierfarbigen Seiten (kurz: 48cc) durchbrachen. Er ist einer der Pioniere* längerer abgeschlossener Formen, häufig in schwarzweiß, für die sich heute der Begriff Graphic Novel eingebürgert hat. Die ersten Comicromane in der Zeitschrift entstanden, weil sich die klassischen Comicmagazine (wie Tintin, Spirou, Pilote) immer schlechter verkauften. Inhaltlich und künstlerisch anspruchsvolle Comics jenseits der klassischen Serien sollten ein älteres, erwachseneres Publikum bei der Stange halten und neue Schichten erschließen. Schuiten kommt von der Graphik, der Bildenden Kunst. Deswegen überläßt er das Texten der Szenarios lieber Leuten, die es besser können: Nach seinem Bruder Luc Schuiten und Claude Renard, seinem Lehrer an der Kunsthichschule École supérieure des arts Saint-Luc, arbeitet er am liebsten mit Benoît Peeters zusammen. Der Hergé-Fan zählt zu den renommiersten Comicexperten, nebenbei schreibt er Belletristik und fotografiert. Auch François Schuiten verfügt mit Illustrationsaufträgen und Konzepten für Filmbauten oder visuelle Filmkonzepte über ein einträgliches Spielbein. Gemeinsam haben Schuiten und Peeters mit ihrer Crossmedia-Serie Les Cités obscures | Die geheimnisvollen Städte Comicgeschichte geschrieben und sich in der belgischen Kunstwelt etabliert. Dieses Projekt verfolgen sie seit 1983. Es begann 1983 mit Les Murailles de Samaris | Die Mauern von Samaris, einem Album über eine Welt, die sich als Trompe-l'œil aus verschiebbaren Kulissen entpuppt. Mittlerweile besteht die Serie nicht nur aus einem Dutzend Comics (im engeren Sinne), das Universum der fiktiven Städtewelt hat sich in Atlanten, Nachschlagewerke, Filme und Musik-CDs ausgeweitet. Die Serie erscheint im Original bei Casterman, die Sonderbände usw. aber bei Schlirf-Book, Arboris, Les Impressions Nouvelles, Rêves de bulles und die CDs bei Hamonia Mundi. Obwohl es sich um eine Serie handelt, sind die einzelnen Alben ohne weiteres Vorwissen verständlich, so daß die Reihenfolge keine Rolle spielt. Viele Zusammenhänge zwischen den Einzelwerken erschließen sich erst auf den zweiten Blick. Der Turm stellt gewissermaßen die Quintessenz der Serie dar, in der Architektur und Malerei die grundlegenden Motive liefern. Der Band wird regelmäßig neu aufgelegt und ist mittlerweile in etliche Sprachen übersetzt worden. Das liegt an der immensen Verdichtung kunsthistorischer Motive. Wir befinden uns im Jahr 400 (Jahr des Turmes). Giovanni Battista arbeitet seit Lebzeiten in einem riesigen Turm, der nie fertig wird. Jetzt macht er sich auf den Weg nach oben, um zu sehen, wie hoch der Turm schon geworden ist ... Schuiten/Peeters erwecken hier die biblische Geschichte um den Turmbau zu Babel (Genesis Buch 11 bzw. Gen/Bereschit 6,9–11,32 der Torah) zum Leben, dabei ist der Comic mit Verweisen gespickt:
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Zu den Vorläufern der heutigen Graphic Novels zählen die Bilderromane des Belgiers Frans Masereel (1889 - 1972). Seine graphischen Erzählungen sind wortlose, umfangreiche Zyklen aus Holzschnitten. Masereel schnitzte am liebsten das Holz des Kirschbaums.
Der Pazifist und Humanist flüchtete bei Ausbruch des (Ersten) Weltkriegs aus seinem französischen Urlaubsort in die neutrale Schweiz. Durch seine Mitarbeit an Zeitschriften gegen den Krieg wurde die europische Kunst- und Literaturszene auf ihn aufmerksam. Unter seinen Fans finden sich Prominente wie Stefan Zweig, Thomas Mann und Max Brod. Zunächst verlegte Masereel seine Bilderzyklen im Selbstverlag als Künstlerbücher, obwohl er gern ein größeres, allgemeineres Publikum erreichen wollte. Der Verleger Kurt Wolff im Berlin der Weimarer Republik ermöglichte Masereel günstige Volksausgaben, die sich auch einfache Arbeiter und Angestellte leisten konnten. Sein Werk verbreitete sich bis nach China und beeinflußte die dort damals übliche Form der Bilderzählung (lianhuahua). Sein Werk wurde über Jahrzehnte auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs nachgedruckt und beeinflußt noch heute bekannte Comicautoren wie Peter Kuper, Eric Drooker und nicht zuletzt Jason Lutes, der ihm mit seiner Berlin-Triloge gewissermaßen ein Denkmal gesetzt hat. Masereel arbeitet mit deutlichen autobiographischen Zügen. In diesem Thread möchte ich jedoch das besondere Augenmerk auf zwei Bilderromane lenken, die sich explizit mit künstlerischen Schöpfungsprozessen auseinandersetzen. Die beiden Werke sind Vorläufer von Marian Churchlands Beast (siehe oben: #30):
Weiterführende Details finden sich bei der Frans-Masereel-Stiftung in Saarbrücken. |
Apropos Schweiz und Kunstgeschichte:
Bruno Moser (Story) / Reto Glloor (Szenario) / Massimoi Milano (Zeichnungen) / Cuno Affolter (Vorwort) / Fabian Brändle (Nachwort): Vallat (Verlag bbb Edition Moderne AG 2004) Auf 254 schwarzweißen Seiten entfaltet sich das Gesellschaftspanorama der Stadt Zürich im Kriegsjahr 1916. Den roten Faden liefert eine Spionagegeschichte, denn die neutrale Schweiz war ein bliebter Rückzugsort für Geheimdienstler jeglicher Couleur (siehe auch W. Somerset Maughams Ashenden, 1928). Der Liebe wegen hat sich Charles Vallat, ein Kriminalbeamter aus Lausanne, nach Zürich versetzen lassen. Dort wird als Undercoveragent eingesetzt, um feindliche Agenten unter den Exilanten zu enttarnen. Er wohnt in der Spiegelgasse, einen Katzensprung vom berühmten "Cabaret Voltaire" entfernt. Natürlich treten auch historische Persönlichkeiten wie Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin, auf, aber immer wieder kreist das Geschehen um die gerade entstehende Dada-Bewegung - es treten auf:
Und zum anderen Joseph Conrad, denn schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildet Zürich den Hintergrund für eine russische Gemeinde aus großbürgerlichen Kosmopoliten und Zarenkritikern. Manche vergleichen Conrads Under Western Eyes | Mit den Augen des Westens (1911) mit Dostojewski. |
100 Jahre De Stijl
Barthel Brussee: Dada in Leiden – over de voorstelling der Dadaïsten in de Leidse schouwburg (Uitgeverij De Muze 2017), 80 Seiten
Frisch aus der Druckerpresse kommt das Comicdebüt des Bildhauers, Malers und Grafikers Barthel Brussee aus Leiden. Kunsthistorisch wurde er dabei von dem Experten Herbert Mattie beraten. Im Mittelpunkt steht der Leidener Auftritt der DADA-Welttournee in der Schouwburg am 14. Februar 1923. Organisiert von Theo van Doesburg (1883 - 1931) traten dort Kurt Schwitters (1887 - 1948) und die mechanischen Puppen von Vilmos Huszàr (1884 - 1960) zur Musik von Erik Satie auf. Auf ihrem Piano spielte Nelly van Moorsel. Experimtelle Musik stammte von Jakob van Domselaer. Im Mittelpunkt steht neben dem Unverständnis des damaligen Publikum die Verbindung zur Zeitschrift De Stijl. ... und ... Joost Swarte: En toen De Stijl (Uitgeverij Leopold mit Gemeentemuseum Den Haag 2017), deutsche Ausgabe: und dann kam de stijl (Verlag Freies Geistesleben 2018), 32 Seiten Kindgerecht führt Joost Swarte durch die Ateliers der Zeitschrift De Stijl und stellt dabei die führenden Köpfe der ästhetischen Avantgarde vor: Theo van Doesburg (1883 - 1931), Piet Mondriaan (1872 - 1944) und Gerrit Rietveld (1888-1964). |
Mikaël: Giant (BD Éditions Dargaud 2017 und 2018), niederländische Ausgabe: Giant (Dargaud 2018, Gesamtausgabe), 2 x 64 Seiten bzw. 120 Seiten - Der Comic liegt jetzt vollständig vor.
In zwei Comicalben erzählt der Frankokanadier Mikaël eine Geschichte aus dem New York des Jahres 1932. Im Schatten der Großen Depression konkurriert der Big Apple mit Chicago, Detroit, Cleveland und Seattle um die Skyline mit den höchsten Wolkenkratzern. Im Mittelpunkt steht der stille Bauarbeiter Giant, der mehrere dieser Wolkenkratzer hochgezogen hat. Giant kümmert sich um Mary Ann, die Witwe eines verunglückten irischen Bauarbeiters, und dessen Kinder, die gerade die Überfahrt hinter sich haben. Kunsthistorisch verbinden sich Architektur und Fotografie:
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Nach dem Louvre beginnt jetzt der Prado in Madrid eine Comicreihe.
Bislang sind zwei Titel lieferbar:
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Laurent Seksik (Szenario) / Fabrice Le Hénanff (Zeichnungen): Modigliani - Prince de la bohème (Casterman Univers d’auteurs 2014), englischsprachige Ausgabe: Modigliani, Bohemian Prince (Salammbo Press 2016), spanische Ausgabe: Modigliani. Príncipe de la Bohemia (Editorial Norma Cómic Europeo), polnische Ausgabe: Modigliani. Książę bohemy (Scream Comics 2016), italienische Ausgabe: Modigliani (Kleiner Flug 2018), 72 Seiten - über Amedeo Modigliani (1884 - 1920) und den Kunsthändler Léopold Zborowski (1889 – 1932)
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Wenn Jemand in jedem Land einen eigenen Namen bekommt, wird es rasch unübersichtlich. Aber ein 500-Jahre-Jubiläum liefert den Anlaß für eine weitere Comibiographie, diesmal aus den Niederlanden:
Marcel Ruijters: Jheronimus (Lecturis mit Stichting Jheronimus 500, BKBV Kunstfond der Niederlande und Mondriaan Art Fund 2015); dt. Ausgabe: Hieronymus Bosch (avant-verlag 2016); engl. Ausgaben: Hieronymus Bosch: The Unauthorised Biography (Fanfare Independent Publishers Group 2015 und Knockabout Comics 2016); spanische Ausagabe: El Bosco (Rey Naranjo Editores 2016), dänische Ausgabe: Hieronymus (Forlaget Forlæns 2015); polnische Ausgabe Hieronim Bosch (Timof Comics 2016), 160 Seiten - zum 500. Todestag von Hieronymus Bosch (1450 - 1516) |
Original oder Fälschung? Die Szene auf dem mittelalterlichen Bild, das der Kunstexperte Adam Robak im Pariser Grand Palais ausstellt, hat erst zwei Jahre nach dem in der Signatur angegebenen Datum stattgefunden. In Der Triumph des Heiligen Waldemar bietet der Autor Frank Giroud eine sehr vertrackte Auflösung des Paradoxons an. Gezeichnet hat die Serie (im frz. Original L'Expert, vier Alben bei Glénat bzw. bei comicplus+) der Serbe Brada.
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Wer des Spanischen mächtig ist, findet sicher gefallen an diesem reich bebilderten Buch über Malerei im Comic:
Luis Gasca, Asier Mensuro: La pintura en el comic, 348 Seiten, Farbe. Madrid 2014 (Catedra: Signo e imagen). eck;)rt |
Gerade frisch aus der Druckerpresse:
Laurent Colonnier: Gustave Caillebotte - Un rupin chez les Rapins (Glénat BD 2017), 56 Seiten Im Mittelpunkt stehen der Maler, Kunstsammler und Mäzen Gustave Caillebotte (1848 - 1894) sowie die Anfänge des Impressionismus. Daraus ergeben sich Gastauftritte von Alfred Sisley (1839 - 1899), Edgar Degas (1834 - 1917), Paul Cézanne (1839 - 1906), Pierre-Auguste Renoir (1841 - 1919), Claude Monet (1840 - 1926) und Camille Pissarro (1830 - 1903). |
... und der nächste Streich folgt sogleich:
Zabus (Szenario) / Thomas Campi (Zeichnungen): Magritte. Ceci n'est pas une biographie (Le Lombard 2016), niederländische Ausgabe: Magritte - Een Surrealistische Kroniek (Le Lombard 2017), deutsche Ausgabe: Magritte. Dies ist keine Biografie (Carlsen 2017), englischsprachige Ausgabe: Magritte: This is Not a Biography (SelfMadeHero 2017), italienische Ausgabe: Magritte. Questa non è una biografia (Coconino Press Progetto 900 - 2017), 64 Seiten - keine Comicbiographie über René Magritte (1898 - 1967) Eigentlich ist Charles Singullier bloß ein gewöhnlicher Angestellter. Aber nachdem er eines Tages auf dem Flohmarkt im Brüsseler Marollenviertel eine Melone erstanden hat und sie sich aufsetzt, bekommt er plötzlich Halluzinationen: Überall auf seinen Wegen begegnet ihm Magrittes Werk. |
Zitat:
Mittlerweile hat sich das Verhältnis fast schon entspannt. Denn hier kommt der nächste Neuzugang: Davi Calil (Szenario) / Davi Calil und Mariana Calil (Zeichnungen): Uma noite em L’Enfer (Editora Mina 2016), 192 Seiten Besagte Nacht ist die des 29. Juli 1891. Vincent Van Gogh (1853 - 1890) sucht in Arles verzweifelt seine Muse und Geliebte, die Prostituierte Sien. Dabei begenet er zunächst Paul Gauguin (1848 - 1903), später Gustav Klimt (1862 - 1918), Henri de Toulouse-Lautrec (1864 - 1901) und einem hundertjährigen Francisco de Goya (1746 - 1828). Der Titel spielt auf einen Klassiker der brasilianischen Literatur an: Álvares de Azevedo (1831 - 1852) schrieb unter dem Pseudonym Job Stern die ultra-romantistische Kurzgeschichtensammlung Noite na Taverna (posthum 1855). Wer sich an E.T.A.. Hoffmann erinnert fühlt, liegt richtig, denn auch diese Nacht in der Tavene "Hölle" entstammt der Schwarzen Romantik. |
Xavier Coste: Egon Schiele. Vivre et mourir (Casterman 2013), deutsche Ausgabe: Egon Schiele. Ein exzessives Leben (Knesebeck 2013), spanische Ausgabe: Egon Schiele. Vivir y morir (Norma Editorial 2014), englischsprachige Ausgabe: Egon Schiele: His Life and Death (Firefly Books 2017), 72 Seiten - über Egon Schiele (1890 - 1918)
Florent Silloray: Capa. L'étoile filante (Casterman 2016), niederländische Ausgabe: Capa De vallende ster (Casterman 2016), türkische Ausgabe: Capa: Kayıp Giden Bir Yıldız (Sırtlan Kitap 2016), deutsche Ausgabe: Robert Capa. Die Wahrheit ist das beste Bild (Knesebeck 2017), englkischsprachige Robert Capa: A Graphic Biography (Firefly Books 2017), spanische Ausgabe: Capa. Estrella fugaz (Editorial Blume Naturart 2017), 88 Seiten - über Robert Capa (1913 - 1954) |
Adriano Barone (Szenario) / Officina Infernale (Zeichnungen): Warhol l’Intervista (BeccoGiallo Biografie 2017), 208 Seiten - über Andy Warhol (1928 - 1987)
Comicbiographien über Künstler oder Comics, in denen Künstler eine Rolle spielen, werden regelmäßig quer über den Globus für Comicpreise nominiert. Zur Zeit muß ich deswegen eher aufpassen, daß mir kein aktueller Titel durch die Lappen geht. |
Der Verlag Futuropolis betreut nicht nur die Comicreihe des Louvre (siehe Post #14), seit 2014 erscheinen im selben Verlag auch die Comics des Musée d'Orsay:
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Zur Abwechslung kommt diesmal ein Klassiker, wobei Zweidrittel des Autorentrios hier schon öfter aufgetaucht sind:
François Schuiten, Benoît Peeters und Alain Goffin (Szenario) / Alain Goffin (Zeichnungen): Plagiat! (Les Humanoïdes Associés Pied Jaloux 1989, 1992 und 2009, Éditions Anspach 2023), niederländische Ausgabe: Metro nr. 12: Plagiaat (Blitz 1990), deutsche Ausgabe: Carlsen Lux Band 5: Plagiat! (Carlsen Verlag 1991), 56 Seiten Der Comic spielt auf mehreren Ebene mit der Kunstgeschichte und zeichnet satirisch ein bitterböses Bild des Kunstmarkts. Der Maler Chris Van Meer steht 1996 auf dem Höhepunkt seiner Karriere und plant seinen Triumph auf der Ausstellung Tendances. Doch obwohl er konspirativ vorgeht, damit niemand bei ihm abkupfert, geschieht das Unglaubliche. Einen Tag vor seiner Eröffnung feiert der vormals unbekannte US-Amerikaner Tommy Crane einen Erfolg - und dessen Bilder sehen seinen verdammt ähnlich. Van Meer ist sich sicher, er ist plagiiert worden - und weil ihm jemand zuvor gekommen ist, droht ihm die künstlerische Vernichtung.
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Zur Zeit geht es wirklich Schlag auf Schlag:
Pierangelo Di Vittorio und Alessandro Manna (Szenario) / Giuseppe Palumbo (Zeichnungen): Bazar Elettrico. Bataille, Warburg, Benjamin at Work (Lavieri edizioni und Action30 2017), 136 Seiten über die Zeitschrift Documents: Doctrines, Archéologie, Beaux-Arts, Ethnographie (1929 - 1931, 15 Ausgaben) von Georges Bataille (1897 - 1962), über die Kulturwissenschaftliche Bibliothek und den Bilderatlas Mnemosyne von Aby Warburg (1866 - 1929) sowie das Passagenwerk von Walter Benjamin (1892 - 1940) |
Wer zu früh kommt, findet unter Umständen kein Publikum.
Vor einigen Jahren startete der Prestel-Verlag eine Reihe von Comicbiographien über berühmte Künstler, die sich an Kinder von sechs bis neun Jahren richtete:
Christophe Badoux: Klee (Edition Moderne im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee 2008), französische Ausgabe: Klee (La Joie de Lire 2008), italienische Ausgabe: Klee (comma22 2014), 80 Seiten - über Paul Klee (1879 - 1940) |
Zu den Pionieren des Genres Comicbiographie über Künstler zählt eine Mangaserie, die vor wenigen Jahren als Anime verfilmt wurde:
Hinako Sugiura | 杉浦日向子: Miss Hokusai | 百日紅, erschien im Mangamagazin Weekly Manga Sunday | 週刊漫画サンデー (Jitsugyo no Nihon Sha 1983 – 1987), 3 Tankōbons Im Mittelpunkt steht Katsushika Ōi | 葛飾 応為 (ca. 1800 – ca. 1866), eine berühmte Künstlerin der Edo-Zeit des 19. Jahrhunderts. Sugiura (1958 - 2005) gehörte damals zu den wenigen weiblichen Mangaka, weshalb einige Interpreten in der Tochter des wesentlich berühmteren Katsushika Hokusai | 葛飾 北斎 (1760 - 1849) eine Stellverteterin sehen. Sugiura war mit einem bekannten Romanautor verheiratet, und dieses Paar wurde in den Medien häufig "Die Schöne und das Biest" genannt. |
Wie gesagt, es geht Schlag auf Schlag.
Im Programm des französischen Verlags Delcourt finden sich immer wieder Titel über Kunst und Künstler, allerdings verstreut in zahlreichen Imprints.
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El Torres (Szenario) / Jesús Alonso Iglesias (Zeichnungen): El fantasma de Gaudí (Dibbuks 2015), katalanische Ausgabe: Els fantasmes de Gaudí (Dibbuks 2015), französische Ausgabe: Le Fantôme de Gaudi (Paquet 2015), deutsche Ausgabe: Gaudis Gespenst (Salleck Publications 2016), niederländische Ausgabe: In de Geest van Gaudí (Gorilla 2016), englische Ausgabe: The Ghost of Gaudi (Magnetic Press 2017 und Lion Forge 2017), 124 Seiten - über Antoni Gaudí (1852 - 1926)
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Kunst und Künstler sind nicht nur Themen für Comics, vielmehr verzwirbeln sich die beiden Bereiche und manchmal werden sie zu einer Einheit.
Der erste Meilenstein liegt in der Hinsicht bei einem Klassiker des legendären Bauhauses, der Zeitungsstrips für ein Publikum in den USA gemacht hat, als deutsche Comics wegen Wilhelm Busch & Co. dort hoch angesehen war. Im Klartext geht es um zwei kurze Serien von Lyonel Feininger (1871 - 1956): Lyonel Feininger: The Kin-der-Kids und Wee Willie Winkie's World, beide erstmals in der Chicago Sunday Tribune 1906-1907. Deutsche Gesamtausgabe: Die Comic-Kunst des Lyonel Feininger, Carlsen Verlag 1994, 56 Seiten Damals galt 1895 wegen Yellow Kid als offizielles Geburtsdatum der Comics. Diesen Anlaß nutzte der Carlsen Verlag, um eine Reihe von klassischen Zeitungsstrips als überformatige Hardcoveralben unter dem Imprint Carlsen Studio aufzulegen. Kunstgeschichte und Comicforschung zogen jedoch unterschiedliche Schlüsse aus dieser biographischen Tatsache. Für die Kunsthistoriker war das bloß eine vernachlässigbare Phase Feiningers als handwerklicher Gebrauchsgrafiker, während die Comicforschung ein frühes Beispiel von Comickunst in seinem Werk sah. Sekundärliteratur: "Lyonel Feininger - auf dem Weg zum Comiczeichner", in: Eckart Sackmann (Hg.): Deutsche Comicforschung. Band 11 (2015), comicplus+ 2014 |
Emmanuel Guibert und Didier Lefèvre (Szenario) / Didier Lefèvre (Fotografien) / Emmanuel Guibert (Zeichnungen) / Frédéric Lemercier (Koloration und Layout): Le Photographe (Dupuis Aire Libre 2003, 2004, 2006, Gesamtausgabe 2010), niederländische Ausgabe: De fotograaf (Dupuis 2003, 2004, 2006), deutschsprachige Ausgabe: Der Fotograf (Edition Moderne 2008-2009, Gesamtausgabe 2015), englischsprachige Ausgabe: The Photographer: Into War-torn Afghanistan with Doctors Without Borders (First Second Books 2009), tschechische Ausgabe: Fotograf (Meander 2012), polnische Ausgabe: Fotograf (Wydawnictwa Komiksowego 2013), spanische Ausgabe: El fotógrafo (Astiberri Ediciones 2015), 3 Bände, 272 Seiten
Diese autobiographische Comictrilogie wurde in elf Sprachen übersetzt und mit Preisen überhäuft, darunter 2010 den Eisner Award für den besten fremdsprachigen Comic und 2007 bei den Essentiels d'Angoulême für den dritten Band. Die Comicreportage erzählt von den persönlichen Erlebnissen des Fotografen Didier Lefèvre (1957 - 2007), der ursprünglich Apotheker gelernt hat. 1986 begleitete er eine Expedition der NGO Médecins sans frontières (MSF) | Ärzte ohne Grenzen zu einem Einsatz im Sowjetisch-Afghanischen Krieg. Wenn er nicht fotografiert, unterstützt er das Ärzteteam bei der Logistik, wodurch das Publikum einen Einblick in den Alltag erhält. Dem letzten Band lag eine 40minütige Dokumenation von Juliette Fournot als DVD bei. Darüber hinaus erschien 2003 bei Ouest France der Fotoband Voyages en Afghanistan : Le pays des citrons doux et des oranges amères (144 Seiten). In der Comictrilogie fügen sich die Fotos als Rohfilm in das Layout ein. Allerdings sind die Fotos durch das dicke Schwarz des Rollfilmlochbands ein zweites Mal gerahmt und zeigen Markierungen in Rotstift für die weitere editorische Bearbeitung. Didier Lefèvre bricht das Klischee des heldenhaften Kriegsfotografen nach Robert Capa, vielmehr hat er Schwierigkeiten sich an den Alltag in Afghanistan zu gewöhnen. Irgendwann kapituliert er und macht sich allein auf den Rückweg nach Pakistan. |
Marek Turek: Bellmer. Niebiografia (Kultura Gniewu 2017), 112 Seiten - über Hans Bellmer (1902 - 1975)
2016 wurde Bellmers Geburtsort Europäische Kulturhaupstadt. Als Kattowitz 2011 von der EU nominiert wurde, stieß der Literaturwissenschaftler, Literaturkritiker und Anglist Marceli Szpak zahlreiche künstlerische Projekte an, darunter diese Comicbiographie Hans Bellmers (1902 - 1975). Am 25. August 2017 wurde der Comic für den Großen Polnischen Comicpreis nominiert. |
Comicbiographien scheinen eine gute Mischung aus Einzelbänden, die für sich allein stehen können, und einer lockeren Serie zu sein. Ähnlich wie Reinhard Kleist, Lars Fiske und Steffen Kverneland (siehe oben) erscheinen von der Italienerin Vanna Vinci immer mal wieder Comicbiographien über Künstlerinnen (ansonsten zeichnet sie auch Serien wie Nathan Never für Sergio Bonelli Editore):
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Giuseppe De Nardo (Idee und Szenario) / Giampiero Casertano (Zeichnungen) / Arianna Florean (Koloration) / Aldo Di Gennaro (Cover): Speciale Le Storie Bonelli n. 1: Uccidete Caravaggio! (Sergio Bonelli Editore 2014, neu aufgelegt 2017), 144 Seiten - über Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571 - 1610)
Am 7. September erschien die Neuauflage. |
Daniel Torres: La casa. Crónica de una conquista (Norma Editorial 2015), 576 Seiten
2008 schlug der Herausgeber des Verlags Norma Editorial, Rafael Martínez, dem preisgekrönten Comicautor Daniel Torres ein riesiges Projekt vor: Er könnte doch die Geschichte des menschlichen Wohnens in 12 Bänden schildern, insgesamt 600 Seiten sollten es werden. Daraus wurden 26 Kapitel, die jeweils eine historische Epoche schildern. Was im Neolithikum beginnt, reicht bis in die Gegenwart und passiert dabei Antike, Mittelalter, Barock, den Urbanismus der industriellen Revolution und die Utopien der 1968er. Eine Architekturgeschichte des menschlichen Alltags. |
BIG – Bjarke Ingels Group: Yes Is More - An Archicomic on Architectural Evolution (BIG – Bjarke Ingels Group und Danish Architecture Centre DAC 2009, neu aufgelegt bei Taschen Verlag 2009), deutsche, englische und französische Ausgabe: Yes is More. Ein Archicomic zur Evolution der Architektur (Taschen Verlag 2009), 400 Seiten
Der englischsprachige Comic begleitete 2009 die erste Einzelausstellung der dänischen Architektengruppe BIG im Danish Architecture Centre (DAC) in Kopenhagen und gilt als Manifest des "nachhaltigen Hedonismus". Die Ausstelung war 2010 im BDA Wechselraum Stuttgart sowie 2011 in der Architekturgalerie München zu sehen, begleitend hielt Bjarke Ingels einen Vortrag an der Technischen Universität München (TUM). Bei aller Verspieltheit liefert Bjarke Ingels (Jahrgang 1974) mit seinem rasch vergriffenen Gang durch die Architekturgeschichte eher das orthodoxe Gegenstück zu Daniel Torres' Sicht auf das menschliche Wohnen. Die 400 Seiten teilen sich in 30 Kapitel auf, in denen insgesamt 35 Projekte von namhaften Architekten vorgestellt werden. In den einzelnen Kapiteln steht jeweils eine Person im Mittelpunkt, in der Regel Architekten, im Kapitel „Yes We Can“ aber auch der 44. Präsident der USA, Barack Obama. Vorgestellt werden zum Beispiel: Robert Venturi (Jahrgang 1925, „Less is a Bore“), Rem Koolhaas (Jahrgang 1944, „More is More“), Ludwig Mies van der Rohe (1886 - 1969, „Less is More“), Philip Johnson (1906 - 2005, “I’m a whore”) |
Eine französische Comicserie über drei attraktive Kunsträuberinnen legt den Schwerpunkt auf unterhaltsame Spannung, bislang liegen zwei Bände vor.
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Ángel de la Calle: Modotti. Una mujer del siglo XX (Ediciones SinsEntido 2003 und 2005, Gesamtausgabe 2011), brasilianische Ausgabe: Modotti. Uma mulher do sécolo XX (Editora Conrad 2005), französische Ausgabe: Tina Modotti (Vertige Graphic Envie de lire 2011), deutsche Ausgabe: Modotti. Eine Frau des 20. Jahrhunderts (Rotbuch 2011), italienische Ausgabe: Modotti. Una donna del ventesimo secolo (001 Edizioni 2013), griechische Ausgabe: Tina Modotti - από την τέχνη στην επανάσταση (Εκδόσεις ΚΨΜ Βιβλίων - Editorial Kapsimi 2013), im spanischen Original zuerst in zwei Bänden: 128 Seiten + 144 Seiten, sonst 272 Seiten - über Assunta Adelaide Luigia Modotti Mondini, bekannt als Tina Modotti (1896 - 1942)
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Zumindest die Comics der letzten zwanzig Jahre versuche ich hier möglichst komplett zu listen. Aber bevor ich mich versehe, erscheint - schwuppdiwupp! - schon der nächste Neuzugang:
Nadine Van Der Straeten: Jeanne Hébuterne, un souffle éphémère (Tartamudo Éditions 2017), 136 Seiten, englischsprachige Ausgabe: Jeanne & Modigliani: Paris in the dark (Black Panel Press 2021) Über die Malerin Jeanne Hébuterne (1898 - 1920), außerdem die letzte Lebensgefährtin, Modell und Muse von Amédéo Modigliani (1884 - 1920) |
Nach dem Caravaggio-Comic von Bonelli (# 57) erschien am 14. September eine weitere Neuauflage über einen italienischen Künstler, diesmal aus dem 20. Jahrhundert:
Alessandro Baronciani: Le ragazze dello studio di Munari (Black Velvet 2010 und Bao Publishing 2017), 256 Seiten - über den Maler, Grafiker, Bildhauer und Graphikdesigner Bruno Munari (1907 - 1998), der die Künstlergruppe Movimento per l’arte concreta (MAC, 1951 - 1958) mitgründete Wer auf dem Laufenden bleiben will, baut sich da rasch eine kleine Comicsammlung auf. |
Didier Quella-Guyot (Szenario) / Arnaud Floc’h (Zeichnungen) / Sébastien Bouet (Koloration): Monument amour - Tome 1: Chiens de guerre und Tome 2: Femmes de Pierre (Bamboo Grand Angle 2017 und 2018), niederländische Ausgabe: Liefdesmonument 1: Oorlogshond (Saga Uitgaven 2018), je 48 Seiten
Winter 1917/1918. Das Leben an der Front hat den (fiktiven) Bildhauer Camille Le Moal gezeichnet. Als er nach einer Explosion verletzt in einem Bombentrichter liegt, läuft ihm ein Hund zu, der ihm nicht mehr von der Seite weichen wird. Das Casino von Arcachon dient als Lazarett, in dem Camille wieder auf die Beine kommt. Als die Ärzte erfahren, daß er vor dem Krieg Künstler in Nantes gewesen ist, bitten sie ihn, eine Statue für den Park zu erschaffen. Ein Offizier verschafft ihm einen Posten, wo er sich um verkrüppelte und verwundete Hunde kümmern kann, bis der Krieg beendet ist. Bounty, wie er seinen Hund nennt, scheint nicht zu stören, daß der Bildhauer ein fürchterliches Geheimnis mit sich herumträgt. |
Elodie Font (Szenario) / Joël Alessandra (Zeichnungen): Dans les coulisses Tome 1: Dans les coulisses de Notre-Dame de Paris (Steinkis Groupe Jungle 2017), 120 Seiten
Die Reihe Dans les coulisses wirft einen Blick hinter die Kulissen und zeigt dabei Berufe von heute. Der erste Band stammt aus der Feder der Radio-Journalistin Elodie Font und zeigt, daß die Denkmäler aus der Vergangenheit eigentlich nie fertig sind und ständig repariert werden müssen. Im Mittelpunkt des ersten Albums steht die Cathédrale Notre-Dame de Paris | Kathedrale Notre-Dame de Paris (errichtet 1163 bis 1345) auf der Île de la Cité im 4. Pariser Arrondissement. |
Jinpachi Mori | 毛利甚八 (Szenario) / Jirō Taniguchi | 谷口 ジロー (Zeichnungen): Benkei in New York | N.Y.の弁慶 , zuerst in: Big Comic Original (Shogakukan 1991 - 1996), englischsprachige Ausgabe: Benkei in New York (Viz Pulp Graphic Novel Perfect Collection 2001), italienische Ausgabe: Benkei a New York. Diabolical Hard-boiled Story (Star Comics Point Break 2002); 224 Seiten
Dieser Band von Taniguchi liegt meines Wissens noch nicht auf deutsch vor, obwohl er eine interessante Mischung aus harten Krimicomic für Erwachsene und ruhigen Passagen mit hohem Anspruch bietet. Benkei ist ein Auftragskiller, der quer über den Globus angeheuert wird und im Big Apple wohnt. Wenn er sich entspannen will, fälscht er berühmte Kunstwerke. Jedes der sieben Kapitel bildet eine abgeschlossene Geschichte, und mehrmals nutzen seine Auftraggeber seinen Sinn für Kunst:
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Philippe de Pierpont (Szenario) / Eric Lambé (Zeichnungen): Alberto G. (FRMK Coll. Amphiguri mit Le Seuil 2003) nachgedruckt in: Apparitions, disparitions et autres mouvements: Alberto G. / La Pluie / Un voyage (Actes Sud BD mit Frémok 2017), 144 Seiten bzw. 456 Seitem - über Alberto Giacometti (1901 - 1966)
Jean-Luc Cornette (Szenario) / Flore Balthazar (Zeichnungen): Frida Kahlo. Pourquoi voudrais-je des pieds puisque j'ai des ailes pour voler? (Delcourt Mirages 2015), 128 Seiten - über Frida Kahlo (1907 - 1954) sowie Diego Rivera (1886 - 1957) Marco Corona: Frida Kahlo: una biografia surreale (Stampa Alternativa Coll. Nuovi Equilibri 1998 und Black Velvet Coll. Biopop 2006) sowie unter dem Titel Krazy Kahlo (001 Edizioni 2016), französische Ausgabe: Frida Kahlo : Une biographie suréelle (Rackham Coll. Barbe noir 2002), ältere Fassungen 79 Seiten, aktuelle Fassung 128 Seiten - über Frida Kahlo (1907 - 1954) sowie Diego Rivera (1886 - 1957) Christophe Girard: Matisse Manga (Les Enfants Rouges 2010), 64 Seiten - über Henri Matisse (1869 - 1954) mit Anspielungen auf Hokusaï Manga (1814) von Katsushika Hokusai | 葛飾 北斎 (1760 - 1849) Emmanuelle Polack und Claire Bouillhac (Szenario) / Catel (Zeichnungen): Rose Valland, capitaine beaux-arts (Dupuis 2009), 56 Seiten - über die Kunsthistorikerin und Widerstandskämpferin Rose Valland (1898 - 1980), die maßgeblich an der Rettung und Rückführung von Kunstwerken beteiligt war, die die Nationalsozialisten im besetzten Frankreich geraubt hatten. Bei den Nürnberger Prozessen war sie Zeugin. |
José-Louis Bocquet (Szenario) / Catel (Zeichnungen): Kiki de Montparnasse (Casterman Coll. Écritures 2007 und 2016), spanische Ausgabe: Kiki de Montparnasse (Ediciones SinsEntido 2007), niederländische Ausgabe: Kiki van Montparnasse (Oog&Blik/De Bezige Bij 2009), italienische Ausgabe: Le avventure di Kiki de Montparnasse (Excelsior 1881, 2009), finnische Ausgabe: Kiki - Montparnassen kuningatar (Arktinen Banaani 2009), portugiesische Ausgabe: Kiki de Montparnasse (Grupo Editorial Galera Record 2010), deutsche Ausgabe: Kiki de Montparnasse (Carlsen 2011), englische Ausgabe: Kiki de Montparnasse: The Graphic Biography (SelfMadeHero 2011 und Harry N. Abrams 2012), schwedische Ausgabe: Kiki från Montparnasse (Kolik Förlag 2011), polnische Ausgabe: Kiki z Montparnasse'u (Kultura Gniewu 2012), dänische Ausgabe: Kiki fra Montparnasse (Forlaget Fahrenheit 2013), tschechische Ausgabe: Kiki z Montparnassu (Argo 2017), 416 Seiten - über Alice Prin aka Kiki de Montparnasse (1901 - 1953)
Bei Bamboo läuft gerade eine kindgerechte Comicserie an, die in die Kunstgeschichte einführt: KarinKa (Szenario) / Bloz (Zeichnungen) / David Lunven (Koloration): Le musée des bozarts (Bamboo Édition 2017), 48 Seiten - Le musée des bozarts Tome 1: Impressionnants impressionnistes - über Edgar Degas (1834 - 1917), Claude Monet (1840 - 1926), Édouard Manet (1832 - 1883) und Vincent Van Gogh (1853 - 1890) |
Weiter geht's ...
Salva Rubio (Szenario) / Pedro J. Colombo (Zeichnungen): Le photographe de Mauthausen (Le Lombard 2017), 168 Seiten - über den Fotografen Francisco Boix, katalanisch Francesc Boix i Campo (1920 - 1951) Evi Nijs: Alex en het feest van Jeroen Bosch (Syndikaat 2015), 64 Seiten - zum 500. Todestag von Hieronymus Bosch (1450 - 1516) Céka (Szenario) / Filip Andronik und Senad Mavric (Zeichnungen): Homme de l'année Tome 11: 1886 - La muse qui inspira la statue de la Liberté (Editions Delcourt Coll. Histoire & Histoires), 54 Seiten - über Frédéric-Auguste Bartholdi (1834 - 1904) und die Freiheitsstatue, eingeweiht am 28. Oktober 1886 in New York City Dominique Osuch (Szenario) / Sandrine Martin (Zeichnungen): Niki de Saint-Phalle. Le Jardin des secrets (Casterman 2014), englischsprachige Ausgabe: Niki de Saint Phalle: The Garden of Secrets ((NBM Comics Biographies 2018), 184 Seiten - über Niki de Saint-Phalle (1930 - 2002) François Darnaudet (Szenario) / Elric Dufau (Zeichnungen): Harpignies (Paquet Coll. Blandice 2014), 70 Seiten - über den Maler Henri Joseph Harpignies (1819 - 1916) |
Pierre Christin (Szenario) / Olivier Balez (Zeichnungen): Robert Moses - Le Maître caché de New York (Glénat Coll. 1000 Feuilles 2014), niederländische Ausgabe: Robert Moses: de man die New York bouwde (Biloan 2014), deutsche Ausgabe: Robert Moses: Der Mann, der New York erfand (Carlsen 2014), englische Ausgabe: Robert Moses: The Master Builder of New York City (Nobrow Press 2014), italienische Ausgabe: Robert Moses. Il signore segreto di New York (Bao Publishing 2014), spanische Ausgabe: Robert Moses: El maestro olvidado de Nueva York (Norma Editorial Cómic Euopeo 2016), 104 Seiten - über Robert Moses (1888 - 1981), den echten "Bob the Builder | Bob der Baumeister", und Jane Jacobs (1916 - 2006)
Melanie Van Der Hoorn: Bricks & Ballons. Architecture in Comic-Strip Form (010 Publishers mit Niederländischer Fonds zur Förderung der Architektur und Fonds für bildende Kunst, Design und Architektur 2012), niederländische Ausgabe: Bakstenen & Ballonnen: Architectuur in stripvorm (010 Publishers 2012), 224 Seiten Mike "Maaik" Hermans: The life of an architect … and what it leaves behind (DOM Publishers 2015), deutsche Ausgabe: Der Architekt und andere Bauwesen (DOM Publishers 2016), 128 Seiten - über den Alltag des (fiktiven) Architekten Archibald Tings Chak: Undocumented: The Architecture of Migrant Detention Centres (The Architecture Observer und Ad Astra Comix 2014), 112 Seiten |
Chip Kidd (Szenario) / Dave Taylor (Zeichnungen): Batman: Death by Design (DC Comics 2012), 122 Seiten - angelehnt an den Bau des Durchgangsbahnhofs Penn Station in Manhattan, New York City und Hugh Ferriss (1889 - 1962)
Nir Levie: Outskirts of Vision: A Graphic Novel (Selbstverlag mit CreateSpace Independent Publishing 2015), 212 Seiten - Der junge (fiktive) Architekt Ben macht sich Gedanken über die ideale Stadt. Jimenez Lai: Citizens of No Place: An Architectural Graphic Novel (Princeton Architectural Press 2012), 144 Seiten - Sammlung von kurzen Comicgeschichten über Architektur und Stadtplanung im Stil der paper architecture Nathan Edmonson (Szenario) / Alison Sampson (Zeichnungen) / Jason Wordie (Koloration): Genesis (Image Comics 2014), 56 Seiten - Die Schöpfungsgeschichte zwischen Landschaftsarchitektur und Geoengineering, mit Anleihen bei Archigram und Lebbeus Woods (1940 - 2012) Anuj Vijay Kale (Creator und Zeichnungen) / Jayesh Ganesh, Hima Patel, Nilanjan Mandal, Ketan Sonawane und Sourav Banerjea (Beratung und Mitarbeit): The Leewardists (Selbstverlag mit Instagram und Patreon seit 2013) - Comics über den Alltag eines Architekten in Indien, bislang ca. 300 Comics Angel Luis Tendero: ALT Comic Book. Approaching Architecture (Architect Publications S.L 2014), 144 Seiten - Am Beispiel der Stadt New York City erklärt der spanische Architekt Tendero die Grundlagen der Architektur (ähnlich wie Scott McCloud in seiner Trilogie über Comics) |
Owen D. Pomery: Between the Billboards & The Authoring of Architecture (Avery Hill Publishing 2015), 124 Seiten - Comics eines Architekten über Architektur, erschienen zuerst als in sechs selbstverlegten Heften
Dean Motter (Creator) / Dean Motter, Jaime Hernandez, Gilbert Hernandez, Mario Hernandez, Jeffrey Morgan und Deborah Marks (Szenario) / Dean Motter, Jaime Hernandez, Gilbert Hernandez, Paul Rivoche, Seth, Shane Oakley, D'Israeli und Ken Holewczynski (Zeichnungen): Mister X (Vortex Comics 1983-1990, Caliber Comics 1996 und Dark Horse Comics 2008-2009), insgesamt 35 Hefte - über die (fiktive) Stadt Radiant City, den Architekten Mister X und das (fiktive) Konzept der Psychotektur. Dazu erschien Anfang der 1990er eine animierte CD-ROM bei Kinetic Opera Company. Matthias Gnehm: Der Maler der ewigen Portraitgalerie (Edition Moderne 2013), 256 Seiten - Ein erfolgloser Kunstmaler stößt auf dem Dachboden auf eine Reihe kleinformatiger Porträts, die von seinem Großvater stammen. Matthias Gnehm: Die kopierte Stadt (Edition Hochparterre 2014), 63 Seiten - Der (fiktive) Architekt Leo Lander macht in China Karriere, indem er dort die Stadt Zürich exakt nachbauen läßt. Johanna Regger: In Mind, Räume der Erinnerungen (TU Graz Publishing 2016), 110 Seiten - Abstrakter Comic über Architektur und Räume, die syrische Flüchtlinge auf ihren Routen passiert haben (Abschlußarbeit / Master thesis) |
Bert van der Meij: Het geheime schilderij van Rembrandt (Sherpa 2006), 32 Seiten - zum 400. Geburtstagsjubiläum Rembrandts van Rijn (1606 - 1669), der Comic wurde in allen niederländischen Schulen verteilt
Teun Berserik: Vincent van Gogh. De Vroege Jaren (Oog & Blik/Bezige Bij 2012), 136 Seiten - über Vincent van Goghs (1853 - 1890) frühe Jahre in Den Haag Jan Kragt (Szenario) / Marc Verhaegen (Zeichnungen): Vincent van Gogh. De Worsteling van een Kunstenaar (Stichting EurEducation im Auftrag des Van Gogh Museums 2010), englische Ausgabe: Vincent van Gogh: An Artist's Struggle (Stichting EurEducation im Auftrag des Van Gogh Museums 2011), französische Ausgabe: Vincent Van Gogh - Le Dur Combat d'un artiste (Stichting EurEducation im Auftrag des Van Gogh Museums 2012), 46 Seiten - über Vincent van Gogh (1853 - 1890) Armando Brigolo (Szenario) / Gino Vercelli (Zeichnungen): Van Gogh. Ipotesi di un delitto a fumetti (Piazza D. 2016), 186 Seiten - über Vincent van Gogh (1853 - 1890) Massimo Giacon: Ettore. Mr. Sottsass Jr. e il mistero degli oggetti (24 Ore Cultura 2015), 48 Seiten - über Ettore Sottsass jr. (1917 - 2007) |
Benjamin Lacombe (Szenario) / Benjamin Lacombe und Paul Echegoyen (Zeichnungen): Léonard et Salaï 01: Il Salaïno (Soleil Coll. Noctambule 2014), deutsche Ausgabe: Leonardo & Salaï (Jacoby & Stuart 2015), 96 Seiten - über Leonardo da Vinci (1452 - 1519) und Gian Giacomo Caprotti, genannt Salaì ("Teufel", 1480 - 1524)
Pat McGreal und David Rawson (Szenario) / Chaz Truog, Rafael Kayanan und Stephen John Phillips (Zeichnungen): Chiaroscuro: The Private Lives of Leonardo da Vinci (DC Vertigo, zuerst in 10 Heften 1995-1996, Sammelband 2005), 264 Seiten - über Leonardo da Vinci (1452 - 1519) und Gian Giacomo Caprotti, genannt Salaì ("Teufel", 1480 - 1524) Atsuo Sugaya (Szenario) / Tatsuyoshi Kobayashi | 小林たつよし (Zeichnungen): Leonardo da Vinci: The Life of a Genius | (英語) ハードカバー (Shogakukan 2012), 144 Seiten - über Leonardo da Vinci (1452 - 1519) Didier Convard (Szenario) / Gilles Chaillet (Zeichnungen): Vinci Tome 1 : L'Ange Brisé (Glénat 2008) und Vinci Tome 2: Ombre et lumière (Glénat 2009 und Gesamtausgabe Coll. Caractère 2011), deutsche Ausgabe: Vinci (Egmont Comic Collection 2010), 112 Seiten - über Leonardo da Vinci (1452 - 1519) Diego Agrimbau (Szenario) / Diego Aballay (Zeichnungen): Leonardo da Vinci (Capstone Publishing Graphic Lives 2018), 80 Seiten - über Leonardo da Vinci (1452 - 1519) Salvador Dulcet Altés (Szenario) / Antonio Guerrero Pinín (Zeichnungen) / Rafael Cortiella (Cover): Hombres Famosos n° 15: Leonardo da Vinci, un genio del siglo XVI (Ediciones Toray 1969 und 1977), 64 Seiten - über Leonardo da Vinci (1452 - 1519) Dan Danko (Szenario) / Lalit Rumar Sharma (Zeichnungen): Leonardo Da Vinci: The Renaissance Man: A Graphic Novel (Campfire Graphic Novels 2012), 72 Seiten - über Leonardo da Vinci (1452 - 1519) |
Mit dem Suchen, ist das schon eine seltsame Sache. Je länger ich mich mit etwas beschäftige, umso mehr kommt zum Vorschein.
Während meines Studiums habe ich meinen Prof in den Medien- und Literaturwissenschaften noch für einen schrägen Vogel gehalten, weil der sich etliche (aus meiner Sicht) obskure Listen angelegt hat. Aber die machen schon Sinn, denn sie erlauben einen gewissen Überblick. Auf diese Weise liefern sie Ansätze, um sich in bestimmte Gebiete zu vertiefen. Mitte der 1980er gab es eine Comicserie über berühmte Personen, darunter befinden sich auch zwei Bände über Künstler (die anderen sind über die Autoren Victor Hugo und André Malraux sowie die Komponsten Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart):
Shōtarō Ishinomori | 石ノ森 章太郎: Hokusai | 北斎 (erstmals Sekai Bunka-sha 1986-1987), französische Ausgabe: Hokusai (Kana Sensei 2010 und 2014), italienische Ausgabe: Hokusai (Edizioni BD J-POP 2012), spanische Ausgabe: Hokusai (EDT 2012), 608 Seiten - über Katsushika Hokusai | 葛飾 北斎 (1760 - 1849) |
Stéphane Kempa und Hervé Richez (Szenario) / Winoc (Zeichnungen): Le Postello. Un jeune courtier va tenter de démontrer l'authenticité d'un tableau inconnu d'Edgar Degas. Un histoire vraie (Bamboo Editions Grand Angle 2016), 128 Seiten - Stéphane K. interessiert sich für Kunst und entdeckt 1991 ein Gemälde, das er für einen Edgar Degas (1834 - 1917) hält. Die Geschichte dieses Kunstwerks beschäftigt ihn die nächsten zwanzig Jahre.
Binet: Les bidochon. Hors Série 06. Un jour au musée avec les Bidochon (Audie Fluide Glacial 2013), 24 Seiten - Zum ersten Mal im Leben besucht das Ehepaar Raymonde und Robert Bidochon das Musée des Beaux-Arts. Dabei entdecken sie Werke von Brueghel, Bacon, Picasso, Manet, Courbet, Soulages, Géricault und vielen anderen. Ralph Steadman: I, Leonardo (Jonathan Cape 1983, Summit Books 1983, Simon & Schuster 1985 und Pan Books 1988), französische Ausgabe: Moi, Léonard de Vinci (Aubier 1986), deutsche Ausgabe: Ich, Leonardo (Gerstenberg 1993), 128 Seiten - über Leonardo da Vinci (1452 - 1519) Diego Agrimbau (Szenario) / Gabriel Ippóliti (Zeichnungen): Último Sur 2: El Gran Lienzo (Norma Comic Europeo 2007), französische Ausgabe: La grande toile (Glénat Drugstore 2006) 48 Seiten Die Stadt Unanima liegt am Rande der Antarktis und soll die Hauptstadt der Kunst werden. Ursprünglich als Trilogie geplant, von der aber nur zwei Bände erschienen sind. Hubert (Szenario) / Zanzim (Zeichnungen): La Sirène des Pompiers (BD Éditions Dargaud Poisson Pilote 2006), 62 Seiten - Gustave Gélinet findet seine Muse in der Seine, eine echte Sirene. Der Kunstkritiker Fulmel wittert einen Betrug. Paco Roca: El juego lúgubre (La Cúpula Brut 2001 und Dolmen 2007), französische Ausgabe:Le jeu lugubre (Erko 2002), niederländische Ausgabe: Het Lugubere Spel (Prestige 2002), italienische Ausgabe: Il gioco lugubre (Alessandro Editore Edizione Tunué 2002), 64 Seiten - über Salvador Dalí (1904 - 1989) |
Joël Polomski: Les chevaux du Pech Merle Tome 1: Genèse (Selbstverlag 2017), 72 Seiten
Vor 29.000 Jahren: Der junge Gabir möchte irgendwann der beste Jäger seines Stammes, der Oo-Dons, werden. Als der Schamane Nordal ihn in das Labyrinth der Höhlen von Pech Merle führt, taucht er in eine Schattenwelt ein. - Die Höhlenmalerei in der Tropfsteinhöhle von Pech Merle bei Cabrerets nahe Cahors (in Okzitanien) wurden 1914 entdeckt und wird mit der Sixtinischen Kapelle verglichen. Polomski wurde vom Prähistoriker Jacques Jaubert beraten. María Luque: La mano del pintor (Editorial Sigilo mit Ideame 2016), französische Ausgabe: La main du peintre (L'Agrume 2017), 192 Seiten - über den argentinischen Maler Cándido López (1840 - 1902) Isabel Quintero (Szenario) / Zeke Peña (Zeichnungen): Photographic: The Life of Graciela Iturbide (Getty Publications J. Paul Getty Museum 2017), 96 Seiten - über Graciela Iturbide (Jahrgang 1942) Thomas Scotto (Szenario) / Domas und Christian Lerolle (Zeichnungen): Anton l'éléphant peintre (Bamboo Édition Ma première bd 2016), 48 Seiten - Der kleine Elefant Anton möchte Kunstmaler werden. |
Nykko (Szenario) / Elsa Brants (Zeichnungen): Lily princesse de la nuit Tome 2: Le peintre fou (Dupuis Puceron 2009), spanische Ausgabe: Lily y el pintor loco (Rey Naranjo editore 2014), 28 Seiten - Kindgerechter Fantasycomic ohne Worte, von dem bislang vier Alben erschienen sind. Im zweiten Band trifft Prinzessin Lily auf einen verrückten Maler.
Jean-Luc Cornette: Visite guidée (Les Humanoïdes Associés Tohu Bohu 2001), 120 Seiten - über Vincent Van Gogh (1853 - 1890), Paul Gauguin (1848 - 1903) und Edvard Munch (1863 - 1944) [Edmond] Baudoin: Le portrait (Futuropolis Coll. 30 X 40 n° 19, 1990 und L'Association Eperluette 1997), 44 Seiten - über das Zeichnen von Porträts. Kickliy: Musnet, la Souris de Monet (BD Éditions Dargaud 2016-2017), englische Ausgabe: Musnet: The Mouse of Monet (Uncivilized Books 2016-2017), bislang 4 Bände mit jeweils 56 Seiten - Musnet ist eine Maus, die sich bei Claude Monet (1840 - 1926) eingenistet hat und seinen Malstil beeinflußt. Álvaro Ortiz: Dos holandeses en Nápoles (Astiberri mit Museo Nacional Thyssen-Bornemisza 2016), französische Ausgabe: Deux hollandais à Naples (Rackham Coll. Morgan 2017), 32 Seiten - über Gerrit van Honthorst (1592 - 1656) und Dirck van Baburens (1595 - 1624) Besuch in Neapel 1617 A.D. Santiago García (Szenario) / David Sánchez (Zeichnungen): Museomaquia (Astiberri Ediciones Sillón Orejero 2017), 48 Seiten - erscheint zum 25jährigen Jubiläum des Museo Nacional Thyssen-Bornemisza Christian Maucler: Mystère au pays de Gustave Courbet Tome 1: Entre peinture et nature (Néo éditions 2016), 44 Seiten - über Gustave Courbet (1819 - 1877) |
Hozumi | 穂積: Sayonara Sorcier | さよならソルシエ (erschien zuerst im Comicmagazin Flowers | フラワーズ 2012 bei Shogakukan, in 2 Tankōbons 2013), französische Ausgabe: Les Deux Van Gogh (Glénat Manga 2015), italienische Ausgabe: Addio, Stregone (Panini Comics 2015 in 2 Tankōbons), spanische Ausgabe: Sayonara Sorcier (Milky Way Ediciones 2016 in 2 Tankōbons), 384 Seiten - über Vincent van Gogh (1853 - 1890) und seinen Bruder Theo van Gogh (1857 - 1891) sowie Paul Gauguin (1848 - 1903)
Loïc Dauvillier (Szenario) / Baptiste Amsallem (Zeichnungen): Monsieur Lapin Tome 4: La peinture (Des ronds dans l'O 2016), 40 Seiten - Kindgerechter Comic ohne Sprechblasen über Malerei im allgemeinen André-Paul Duchâteau (Szenario) / René Follet (Zeichnungen): Terreur (Le Lombard 2002 und 2004, Gesamtausgabe 2009), niederlänidische Ausgabe: Terreur (Le Lombard 2002 und 2004), deutsche Ausgabe in zwei Bänden: Wachsfiguren Band 1: Um Kopf und Kragen (comicplus+ 2003) und Wachsfiguren Band 2: In der Fremde (comicplus+ 2005), englische Ausgabe: The Fascinating Madame Tussaud (Cinebooks Expresso Collection 2008), polnische Ausgabe: Terror (Scream Comics 2017), 2mal 56 Seiten bzw. 104 oder 99 Seiten - über Madame Marie Tussaud (1761 - 1850), die Französische Revolution und das berühmte Wachsfigurenkabinett |
Zur Zeit brummt es, wenn es um Kunst in Comics geht. Deshalb beschränke ich mich aufgrund der Masse aufs Notieren der Titel, damit die Übersicht wenigstens annähernd vollständig ist.
Über Rückmeldungen freue ich mir natürlich: Ihr könnt hier posten, wie euch die Comics zum Thema gefallen haben. Ob sie ihr gestecktes Ziel erreicht haben oder ob sie gescheitert sind. Wer sich die Posts genauer anschaut, wird entdecken, daß einige Namen hier wiederholt auftauchen: Lars Fiske, Steffen Kverneland, Vanna Vinci, Paco Roca, Benoît Peeters und François Schuiten ... Weil ich Doppelposts vermeiden will, aktualiere ich hier die schon angelegten Posts. Und zu denen zählt ebenfalls der jetzt in Lucca wohnende Gradimir Smudja | Градимир Смуђа (den ich in #6 schon erwähnt habe):
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Frank Santoro: Pompeii (PictureBox Inc. 2013), französische Ausgabe: Pompéi (Éditions çà et là 2014), italienische Ausgabe: Pompei (001 Edizioni Graphic novel 2018), 32 Seiten - Pompeji im Jahre 79 A.D. Der junge Marcus aus Paestum unterstützt seinen Meister Flavius, einen angesehenen Maler.
Makyo und Frédéric Richaud (Szenario) / Michel Faure (Zeichnungen): Le Maître de peinture in 3 Bänden: Tome 1: Eliza, Tome 2: L'inexplicable don und Tome 3: Premier Concert (Glénat Caractère 2003-2005), 3mal 48 Seiten, deutsche Ausgabe: Die Flügel der Kunst (comicplus+ 2022), 160 Seiten - 1920. Der junge polnische Maler Frédéric Cyprian liebt seine Eliza und gerät rasch in ein Duell. Sebastiano Vilella: Interno metafisico con biscotti (Coconino Press Fandango Editore Coll. Maschera Nera 2009), 112 Seiten - über Giorgio De Chirico (1888 - 1978) Claudio Bolognini (Szenario) / Fabrizio "Bicio" Fabbri (Zeichnungen): Non vi è nulla di più astratto del reale. Biografia a fumetti di Giorgio Morandi (Corraini Editore 2015), 92 Seiten - über Giorgio Morandi (1890 – 1964) Cinzia Ghigliano: Lei. Vivian Maier (Orecchio Acerbo 2016), 32 Seiten - über die Fotografin Vivian Maier (1926 - 2009) Virginia Tonfoni (Szenario) / Alessio Spataro (Zeichnungen): Violeta - Corazon Maldito (Bao Publishing 2017), 138 Seiten - über die chilenische Künstlerin Violeta Parra (1917 - 1967) |
Wie den "Filmen und Serien" gibt es auch bei den Comics eine Serie, in der sich alles um Kunst dreht. Und ähnlich wie die ZDF-Serie Achtung, Kunstdiebe von 1979 (#43 im anderen Thread) verschwand die Comicserie Jan Dix von Sergio Bonelli Editore rasch in der Versenkung.
Insgesamt erschienen zwischen Mai 2008 und Juli 2010 14 Ausgaben mit je 132 Seiten. Bonelli kündigte die Serie vom Szenaristen und Zeichner Carlo Ambrosini schon Monate vorher mit umfangreichen Artikeln an. Creator Ambrosini verfaßte den ersten und den abschließenden Band im Alleingang, also als klassischen Autorencomic, und mittlerweile wird Jan Dix in den Nachschlagewerken unter den Miniserien eingeordnet. Dagegen spricht aus meiner Sicht der hohe Aufwand (zweisprachig: italienisch und englisch!) im Vorfeld: Wenn die Serie erfolgreich gewesen wäre, hätte Bonelli sie wie Tex und Dylan Dog wohl endlos weiter fortgesetzt. Die Serie wurde bisher nie nachgedruckt. Obwohl Jan Dix im Milieu der Kunst und der Hochkultur angesiedelt ist, handelt es sich um eine phantastische Serie, in der Träume, Visionen und unerklärliche Phänomene eine wichtige Rolle spielen. Ich kann mir gut vorgestellen, daß das Middlebrow-Konzept durch die Raster gefallen ist: Für ernsthaft Kunstinteressierte war die Serie zu trivial, wer bloß unterhalten werden wollte, der fühlte sich vom Bildungsprogramm gestört. Hauptfigur ist der holländische Kunsthistoriker Jan Dix, der immer mal wieder als Detektiv unterwegs ist und Fälle mit Bezug zur Kunst aufklärt. Seine "ewige Verlobte" Annika Hermans leitet eine Abteilung im Rijksmuseum in Amsterdam und lehrt an der Universität. Unterstützt wird Dix durch den jungen und dynamischen Architekturstudenten Gherrit Lastman, der Hermans als wissenschaftlicher Assistent unterstellt ist. Juristische Schützenhilfe bekommt Dix von seinem Freund, dem 75jährigen Richter Hilman, der nach seiner Pensionierung auch Obdachlose unterstützt. Die Comics wimmeln von kunsthistorischen Anspielungen und Verweisen, in der Regel kreist jede Ausgabe um einen weltberühmten Künstler:
- Franco Busatta und Carlo Ambrosini: Making Of N° 5: Making Of Jan Dix - Carlo Ambrosini (Edizioni IF 2008), 100 Seiten |
Die Figur Jan Dix entstand vor der eigenen Serie. Berühmt geworden ist Carlo Ambrosini bei Sergio Bonelli Editore durch Napoleone, die 1997 als achtteilige Miniserie gestartet ist. Aufgrund des Erfolgs wurde die Serie um Napoleone Di Carlo alle zwei Monate fortgesetzt. Die letzte Ausgabe erschien im Juli 2006 und trug die Nummer 54.
Auch dort finden sich Episoden, die sich um Kunst und Künstler drehen:
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Der Boom hält an, deshalb setze ich hier die Liste in Kurzform fort:
Von einer weiteren Comicserie über Künstler und Kunstwerke sind bisher zwei Bände erschienen: Didier Alcante und Gihef (Szenario) / Stéphane Perger (Zeichnungen): Dark Museum (Delcourt Machination), je Album 54 Seiten
Antoine Bauza (Szenario) / Mael und Philippe Glogowski (Zeichnungen): L’encre du passé (Editions Dupuis Air Libre 2009), 78 Seiten - über den (fiktiven) Kalligraphen Môhistu, Meister des Shodō | 書道 Frédéric Bézian: Bourdelle, le visiteur du soir (Paris-Musée 2009), 44 Seiten - über Antoine Bourdelle (1861 - 1929) Kei Ohkubo | 大久保圭: Arte | アルテ (Tokuma Shoten 2013), französische Ausgabe: Arte (Komikku Editions seit 2015), italienische Ausgabe: Arte (Panini Italia Planet Manga seit 2017), 7 Bände - Kunstgeschichte als Mangaserie |
Manche Comics verdienen mehr Aufmerksamkeit, besonders wenn sie ein größeres Publikum erreichen könnten. Zu denen zählt meines Erachtens
Andy Watson (Szenario) / Simon Gane (Zeichnungen): Paris (SLG Publishing Slave Labor Graphics zuerst als Miniserie 2005-2006, gesammelt 2007), 144 Seiten Nach dem Zweiten Weltkrieg ist in Paris die günstige Left Bank verschwunden, auf der sich Expats als Künstler günstig durchs Leben wursteln konnten. Juliet Morrows Eltern besitzen in den USA zwar ein Geschäft für Baubedarf, darüber hinaus teilt sie ihre winzige Bude mit der revolutionär gestimmten Paulette - und dennoch reicht das Geld kaum bis zum Monatsende. Also verdingt sich die Studentin am Collège de Staël - Académie de Paris, indem sie sich von reichen Leuten anheuern läßt, um sie gegen angemessenes Honorar zu porträtieren. Eines Tages begegnet sie bei einem ihrer Aufträge einer jungen Frau in ihrem Alter aus dem Hochadel, Lady Deborah Eugenia Chalford. Die beiden Frauen in der Fremde finden Gefallen aneinander, doch der Chalford-Clan hat beschlossen, daß Debby heiraten und einen Erben zur Welt bringen muß, damit die Dynastie weiterlebt ... In weiten Strecken erinnert der Comic an Patricia Highsmiths vor kurzem verfilmte lesbische Romanze Carol | The Price of Salt (Coward-McCann 1952), der zuerst unter dem Pseudonym Claire Morgan erschien. Der Comic kann sein Sujet als Retrofiktion wesentlich gelassener betrachten, weshalb der bittersüße Comic der beiden Briten in seinem heiter-beschwingten Tonfall eher dem Musical An American in Paris (USA 1951, Regie: Vincente Minnelli) gleicht. Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Für Kunstinteressierte listet die Graphic Novel im 16-seitigen Anhang auf, wo die zitierten Gemälde, Skulpturen und Fotografien herstammen, die deutlich in den Panels zu erkennen sind. (Das lustige Bilderraten geht an den Ecken und Kanten weiter, wo weitere Meisterwerke in die Fläche hineinragen.):
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Weiter geht's mit ...
Sara Ciprandi: Frida (Hop! Per aspera ad astra 2017), 88 Seiten - über Frida Kahlo (1907 - 1954) sowie Diego Rivera (1886 - 1957) Lorena Canottiere: Verdad (barta edizioni 2016 und Coconino Press Progetto 900 - 2017), französische Ausgabe: Verdad (Éditions Ici Même 2017), deutsche Ausgabe: Verdad (bahoe books 2017), 160 Seiten - über die Künstlergemeinschaft des Monte Verità, unter anderem: Wassily Kandinsky | Василий Васильевич Кандинский (1866 - 1944), Francis Picabia (1879 - 1953) |
Éric Adam (Szenario) nach dem Roman Michelangelo et le banquet des damnés (Fayard 2012) von Didier Convard / Thibaud De Rochebrune (Zeichnungen): Michel-Ange: Le Banquet des damnés (Glénat BD 2017), niederländische Ausgabe: Michelangelo (Dark Dragon Books 2018), 2 Bände, insgesamt 96 Seiten - Mystery-Thriller um Michelangelo Buonarroti, genannt Michelangelo (1475 - 1564). 1508 wird in einer Mailänder Kapelle der abgetrennte Kopf eines Architekten gefunden ...
Giuseppe Cesaro (Szenario) / Giuseppe Guida (Zeichnungen) / Claudio Villa (Cover): Michelangelo - La parete perfetta (Round Robin Editrice collana Bolina im Rahmen des Projekts Arte&Ballons in Zusammenarbeit mit ANISA | Associazione Nazionale Insegnanti di Storia dell'Arte 2017), 104 Seiten - über Michelangelo Buonarroti, genannt Michelangelo (1475 - 1564) Lucas Harari: L'Aimant (Éditions Sarbacane 2017), 152 Seiten - über den Schweizer Architekten Peter Zumthor (Jahrgang 1943), Pritzker-Preis.für sein Lebenswerk 2009, insbesondere Therme Vals (Vals, Graubünden in der Schweiz), 1996 Der Comic liegt zwar noch nicht in gedruckter Form vor, aber als Finalistin des Comicbuchpreises der Berthold Leibinger Stiftung 2018 hat die Autorin eine gute Chance, in absehbarer Zeit einen Verlag zu finden: Greta von Richthofen: Wir ersten Menschen, eine Geschichte der Otto Mühl Kommune - über den Wiener Aktionskünstler Otto Muehl (1925 - 2013) |
Der nächste Streich folgt sogleich:
Aurélie Herrou (Szenario) / Sagar (Zeichnungen): Le Syndrome de Stendhal (Glénat 1000 Feuilles mit Éditions du Centre Pompidou 2017), 128 Seiten Der 35 Jahre alte Frédéric Delachaise bekommt seinen ersten Job als Museumswärter im Centre Pompidou. Das fremdartige Universum der modernen Kunst überwältigt ihn; Die Reizüberfltung verusacht bei Fred ein Stendhal-Syndrom (gibt es wirklich!). Richy K. Chandler: When Are You Going to Get a Proper Job? Parenting and the Creative Muse (Singing Dragon 2017), 112 Seiten - Der Künstler Tariq verdient sich seine Brötchen als freiberuflicher Illustrator. Weil er seine knappe Zeit zwischen seinem Studio und seiner Familie teilen muß, plagen ihn Schuldgefühle. Julia Wertz: Tenements, Towers & Trash. An Unconventional Illustrated History of New York City (Little, Brown Book Group Black Dog & Leventhal 2017), 284 Seiten - Die Seiten erschien zuerst als Kolumnen in den Magazinen The New Yorker und Harper's. Wertz dokumentiert zeichnerisch, wie sich das Stadtbild von New York City wandelt. B. Mure: Ismyre (Avery Hill Publishing 2017), 80 Seiten Der Bildhauer Edward Goodwill ringt mit sich, weil er unbedingt einen Wettbewerbsbeitrag für die Regierung fertiigstellen möchte. Doch sein verwitweter Nachbar singt bis tief in die Nacht schräge Melodien und Werke von ihm verschwinden spurlos. In seiner Nachbarschaften tummeln sich nicht nur Öko-Anarchisten, sondern auch Faustine, die magische Kräfte zu besitzen scheint. Jamie Rhodes (Szenario) / Isabel Greenberg, Becky Palmer, Briony May Smith, Isaac Lenkiewicz und William Exley (Zeichnungen): A Castle in England (Nobrow Press mit The National Trust 2017), 130 Seiten Über die Geschichte des Landhauses Scotney Castle in der Grafschaft Kent, das heute vom National Trust unterhalten wird. Jedes der fünf Kapitel widmet sich jeweils einer historischen Epoche - von der Errichtung des Old Castle (ca. 1378–1380) bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts: "The Labourer" (Mittelalter), "The Priest" (Elisabethanisches Zeitalter), "The Smuggler" (Georgianisches Zeitalter), "The Widow" (Viktorianisches Zeitalter) und "The Hunter" (Zeitalter Eduards VII.). |
Jason: Frida Kahlos papegøye (Magikon forlag 2015), französische Ausgabe: Le perroquet de Frida Kahlo (Éditions Carabas 2015), spanische Ausgabe: El loro de Frida Kahlo (Astiberri Ediciones Sillón Orejero 2015), englischsprachige Ausgabe: If You Steal (Fantagraphics 2015), 208 Seiten - ein surrealistischer Comic, in dem Frida Kahlo (1907 - 1954) eine Auftragskillerin ist
Anja Uhren: A Portrait of Sheffield (Selbstverlag mit Broken Frontier Six Small Press Creators to Watch 2017), 70 Seiten Leporello Rosario Villajos: Face (Ponent Mon Del Oeste 2017), englische Ausgabe: Face (Fanfare 2017), 88 Seiten - Eine Studie über das Gesicht und mögliche Identitäten John Layman (Szenario) / Sam Kieth und Ronda Pattison (Zeichnungen): Eleanor and the Egret (AfterShock Comics Advances 2017), bislang 5 Hefte mit je 32 Seiten, im Februar 2018 erscheint der Sammelband Paris zur Zeit der Belle Epoque. Anastasia Rues neues Gemälde "L'histoire de votre coeur" im Musée de couleurs étonanntes verzaubert das Publikum. Mit ihrem Reiher stiehlt die geheimnisvolle Eleanor das Meisterwerk, zurück bleibt nur eine weiße Feder. Detective Belanger folgt den Spuren ... |
Der handelsübliche Comic erzählt Geschichten, wodurch die Bilderfolge zu einem Mittel wird, das an sich eine untergeordnete Rolle spielt. Das einzelne Panel wird Teil des Erzählflusses, der möglichst ständig in Bewegung bleiben soll.
Im Gefolge der Konzeptkunst und fast zeitgleich mit den berühmten Konzeptalben der Popkultur entstanden seither Comics, die gewohnte Muster aufbrachen und ähnlich funktionierten wie die Vettern in der Kunst. Zwei dieser Klassiker möchte ich hier vorstellen: Alejandro Jodorowsky (Szenario) / Mœbius (Zeichnungen): Les Yeux du chat (Les Humanoïdes Associés 1978, 1991, 2011, 2012 und 2015), deutsche Ausgabe: Die Augen der Katze (Volksverlag 1984), englischsprachige Ausgabe: The Eyes of the Cat (Humanoids Inc 2011, 2012, 2013 und 2014), niederländische Ausgabe: Moebius classics 2 de ogen van de kat (Panda 1982 und Stichting Sherpa 2017), spanischsprachige Ausgabe: Los ojos del gato (Norma Editorial 2012), italienische Ausgabe: Gli occhi del gatto (Magic Press Edizioni 2013), 56 Seiten Der Frankochilene Alejandro Jodorowsky gründete 1962 unter anderem mit Roland Topor und Fernando Arrabal in Paris die aktionistische Künstlergruppe Panique. Seine mystischen Kinofilme blieben im deutschsprachigen Raum lange Zeit Cineasten und Nerds vorbehalten, durch einen regulären DVD-Vertrieb konnte er jedoch ein breiteres Publikum erreichen. Obwohl Jodorowsky seine ersten Comicszenarios in den 1960ern in Chile verfaßte, gelang ihm der internationale Durchbruch erst mit der John-Difool-Saga um den Incal, deren Umsetzung durch Mœbius (auch bekannt als Jean Giraud und Gir) rasch zu einem Meisterwerk der Comicgeschichte avancierte. Allerdings begegneten sich die beiden Autoren weder in Frankreich noch in Chile, sondern in USA. Dort unterstützten beide David Lynch bei seiner Verfilmung von Frank Herberts Dune. Comichistorisch stellt die französische Erstausgabe etwas Besonderes dar, denn sie erschien nicht im regulären Handel. Die limitierte Auflage bekamen lediglich die Abonennten der Comiczeitschrift Métal Hurlant, die in den ersten Stunden die neugründete Zeitschrift unterstützt hatten - also ähnlich wie heute Goodies bei Crowdfunding-Projekten. Eigentlich handelt es sich bei dem Comic um eine Kurzgeschichte: Von einem hohen Gebäude aus läßt ein Junge in einer Kutte seinen Falken eine Katze jagen. Revolutionär wird der Comic durch seine grafische Umsetzung: Auf jeder Doppelseite befindet sich jeweils links der Text und rechts ein einzelnes Bild. Abwechselnd werden dabei der Junge von hinten und der jagende Falke gezeigt. Das filmische Mittel einer Schuß-Gegenschuß-Sequenz wird so in den Akt des Umblätterns übersetzt. Die Pointe besteht in der selbstreferentiellen Handlung. Richard McGuire: Here (Pantheon Books 2014), deutsche Ausgabe: Hier (DuMont Buchverlag 2014), französische Ausgabe: Ici (Gallimard 2015), italienische Ausgabe: Qui (Rizzoli Lizard 2015), spanischsprachige Ausgabe: Aquí (Salamandra Graphic 2015), niederländische Ausgabe: Hier (Oog & Blik 2015), rumänische Ausgabe: Aici (Editura ART 2016), portugiesischsprachige Ausgabe: Aqui (Quadrinhos na Cia 2017), 304 Seiten Das Konzept dieses Comics ist schön einige Jahrzehnte alt: Die erste Fassung dieser visuellen Studie über Raum und Zeit in Comicform erschien zunächst als "Kurzgeschichte". Premiere feierte das Werk auf sechs Seiten in schwarzweiß in Art Spiegelmans und Françoise Moulys berühmter Anthologie RAW vol. 2 #1 (1989); diese Fassung wurde zweimal nachgedruckt: nämlich in der Anthology of Graphic Fiction, Cartoons and True Stories vol. 1 (Yale University Press 2006) und in Comic Art #8 (Buenaventura Press 2006). Ein farbiger Remix von acht Seiten erschien in Strapazin N° 59 (2/2000). Der Comic treibt das Mittel des Zeitsprungs, der in gewöhnlichen Comics Szenen miteinander verbindet, auf die Spitze. Der Schauplatz beschränkt sich minimalistisch auf einen winzigen Flecken in den USA, der durch verschachtelte Panels sowohl mit der Vergangenheit als auch mit der Zukunft verknüpft wird. Dadurch öffnet sich ein Panorama vom Jahre 3 500 000 000 vor Christus bis zum Jahre 22 175. |
Fluide Glacial hors série: Fluide Glacial au Louvre (Ausgabe vom 21. Dezember 2017, Fluide Glacial mit Musée du Louvre), 96 Seiten
enthält Beiträge von Gotlib, Édika, Solé, Binet, Isa: "Le Louvre à la campagne", Fabrice Erre: "Le Louvre à Las Vegas" sowie Jean Solé (Cover) nach Géricault. Scott McCloud: Destroy!! The Loudest Comic Book in the Universe!! (Eclipse Books 1986), deutsche Ausgabe: Edition Kunst der Comics präsentiert: Destroy!! Der lauteste Comic im Universum (Edition Kunst der Comics 1990), 32 Seiten im Überformat Der Rote Schläger prügelt sich mit Captain Maximum in Manhattan und dabei legen der Superheld und der Superschurke die Architektur des Big Apple in Schutt und Asche. Auf der Route liegen folgende Gebäude: Flatiron Building, Empire State Building, Rockefeller Plaza, Warner Building, Tishman Building, Chrysler Building, die Freiheitsstatue auf Liberty Island, Citicorp Building und Port Authority Busbahnhof. Damals war das der erste deutschsprachige Comic von Scott McCloud. Diese Parodie bildet gewissermaßen das Gegenstück zur Comicbiographie von Robert Moses (siehe #70). |
Dave McKean: Black Dog: The Dreams of Paul Nash (Dark Horse Originals 2016), französische Ausgabe: Black Dog, Les Rêves de Paul Nash (Glénat BD 2017), spanische Ausgabe: Black Dog: Los sueños de Paul Nash (ECC Cómics 2018), 120 Seiten - über den surrealistischen Maler Paul Nash (1889 - 1946)
Nicholas Mahler (Szenario und Zeichnungen) nach dem Roman (1985) von Thomas Bernhard: Alte Meister. Komödie (Suhrkamp Graphic Novels 2011), spanische Ausgabe: Thomas Bernhard Maestros Antiguos segun Mahler (SinsEntido 2013), tschechische Ausgabe: Thomas Bernhard Staří mistři (Archa 2013), französische Ausgabe: Thomas Bernhard Maîtres anciens dessinée par Mahler (L'Association Ciboulette 2015), 160 Seiten - Der Kunstkritiker Reger sitzt jeden zweiten Tag im Kunstgistorischen Museum in Wien (KHM) und grantelt im Bordone-Saal über Jacopo Tintorettos (1518 - 1504) "Vecchio dalla barba bianca | Weißbärtigen Mann" (1564). Museumswächter Irrsigler wird dabei zum unfreiwilligen Sidekick. Nicholas Mahler (Szenario und Zeichnungen) frei nach den Dramen Erdgeist (1895) und Die Büchse der Pandora (1902) von Frank Wedekind: Lulu und das schwarze Quadrat - Frei nach Frank Wedekind (Suhrkamp Graphic Novels 2014), 139 Seiten - Wedekinds Lulu in Казимир Северинович Малевич | Kasimir Malewitschs (1878 - 1935) Atelier Ellen Forney: Marbles: Mania, Depression, Michelangelo, and Me. A Graphic Memoir (Penguin Books Gotham Books), deutsche Ausgabe: Meine Tassen im Schrank. Depressionen, Michelangelo & ich (Egmont 2014), portugiesischsprachige Ausgabe: Parafusos: mania, depressão, Michelangelo e eu - Memórias Em Quadrinhos (Wmf Martins Fontes 2014), italienische Ausgabe: Marbles. Mania, depressione, Michelangelo e me (Ediziobi BD Psycho Pop 2014); spanische Ausgabe: Majareta, manía, depresión, Miguel Ángel y yo (La Cúpula 2015), 256 Seiten - Ellen Forney leidet unter ihrer bipolaren Störung - bis sie einen Halt im Culb Van Gogh findet, dem Klub der verrückten Künstler. Dort findet sie sich in Gesellschaft von Künstlern wie Michelangelo (1475 - 1564), Vincent van Gogh (1853 - 1890) und Georgia O'Keeffe (1887 -1986). |
Ángel de la Calle: Pinturas de guerra (Reino de Cordelia Los tebeos de Cordelia 2017), 304 Seiten
Ein postmoderner Comicroman im Stile Roberto Bolaños: Im Mittelpunkt steht ein Exilspanier, der in Paris eine Dokumentation über die Schauspielerin Jean Seberg erstellen möchte. Dabei gerät er in der Künstlerszene an eine Gruppe lateinamerikanische Maler, die aus den Diktaturen dort fliehen mußten. Darunter befinden sich der Mexikaner Barragán, Matías aus Buenos Aires, die Chilenin Marga und Enrique aus Uruguay. Jean-Philippe Peyraud (Szenario) / Antonio Lapone (Zeichnungen): La Fleur dans l'atelier de Mondrian (Glénat Treize étrange 2017), 88 Seiten im Format 289 x 368 mm - über Piet Mondrian (1872 - 1944) Gihef (Szenario) / Antonio Lapone (Zeichnungen): Greenwich Village Tome 2: What's New Pussycat? (Kennes Éditions 2017), 80 Seiten Die Comicserie dreht sich um das Künstlerviertel Greenwich Village im Big Apple der 60er Jahre. - Der zweite Band spielt im Herbst 1960: Der Bildhauer Cole Slowe begegnet der jungen französischen Comtesse Sophie St-Cyr, die sich für Kunst begeistert und den Nickname "Pussycat" trägt. Sophie St-Cyr unterstützt Cole Slowe als Mäzenin, organisiert eine Ausstellung und bringt seine schönsten Werke binnen weniger Tage in drei Galerien unter ... Patrick Weber (Szenario) / Baudouin Deville (Zeichnungen): Sourire 58 (Editions Anspach mit Sandawe 2018), niederländische Ausgabe: Glimlach 58 (Editions Anspach mit Sandawe 2018), 64 Seiten Am 8. März 2018 wird dieser Comic zum 60jährigen Jubiläum der Weltausstellung Expo 1958 in Brüssel erscheinen. - Die Hostess Kathleen Van Overstraeten wird im Kalten Krieg in eine Spionagegeschichte verwickelt. Kunsthistorische Schauplätze sind der Pavillon des Vatikans: Commissariat général du Saint-Siège des Architekten Roger Bastin (1913 - 1986); der Pavillon der Sowjetunion vom Architektenkollektiv Y. Abramov, A. Boretski, V. Doubov und A. Pol[j]anski; und natürlich das Atomium (entworfen vom Ingenieur André Waterkeyn, 1917 - 2005, errichtet von den Architekten André Polak, 1914 - 1988, und Jean Polak, 1920 - 2012). Éric Warnauts (Szenario) / Éric Warnauts und Guy Raives (Zeichnungen): Les jours heureux - Tome 1 - Expo 58 (Le Lombard Signé 2015, Band 54), niederländische Ausgabe: Gelukkige tijden (Le Lombard Getekend 2016, Band 13, Gesamtausgabe) 64 Seiten bzw. 120 Seiten Teil einer längeren Familiengeschichte. In diesem Band bildet der optimistische Aufbruch der Expo 58 einen scharfen Kontrast zum Algerienkrieg und zur Entkolonisierung des Kongo, gebrochen an zwei Paaren aus zwei Generationen. Jacques Martin (Szenario) / Jean Pleyers (Zeichnungen): Jhen - Tome 5 - La Cathédrale (Casterman 1985), niederländische Ausgabe: Tristan [Madoc] deel 5: De Kathedraal (Casterman 1985), deutsche Ausgabe: Jhen Band 5: Die Kathedrale (Reiner Feest Verlag 1989), 48 Seiten Der Altmeister der frankobelgischen Historiencomics, Jacques Martin, erweist in diesem Album seiner Geburtsstadt Straßburg die Ehre. - Jhen Roque und Parfait Létoile werden dort erwartet, um die abschließenden Arbeiten am Liebfrauenmünster zu Straßburg | Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg (erbaut 1176 - 1439) zu überwachen. |
Bruno de Roover (Szenario) / Luc Cromheecke (Zeichnungen): De Tuin van Daubigny (Biloan 2016), englischsprachige Ausgabe: Daubigny's Garden (Europe Comics 2017), 56 Seiten - über den Maler und Grafiker Charles-François Daubigny (1817 - 1876), desweiteren treten auf: Jean-François Millet (1814 - 1875), Paul Huet (1803 - 1869), Paul Cézanne (1839 - 1906), Claude Monet (1840 - 1926) und Vincent van Gogh (1853 - 1890)
Neben Suske en Wiske (siehe # 29) gibt es noch weitere Comicserien, die seit Jahrzehnten ihr publikum in den Niederlanden und im flämischen Belgien finden. Dazu gehört die Serie Jommeke (seit 2013 erscheinen ausgewählte Bände in deutscher Übersetzung beim stainlessArt Verlag Aachen):
Jean Dufaux (Szenario) / Renaud Denauw (Zeichnungen): Jessica Blandy Tome 19: Erotic attitude (Dupuis 2001), deutsche Ausgabe in: Jessica Blandy 06: Jagd auf Jessica / Erotic Attitude / Mr Robinson (Schreiber & Leser 2013), 46 Seiten Das Leben der Journalistin und Kriminalromanautorin Jessica Blandy erhält eine Wendung, als sie im Solomon R. Guggenheim Museum (entworfen von Frank Lloyd Wright, 1867 - 1959) in New York City Gary Benson trifft. Nachdem sie dem (fiktiven) Maler Benson bei einer Ausstellung in der Hines Gallery erneut begegnet, steht sie ihm für seinen Bilderzyklus "Erotic Attitude" Modell. |
Marion Augustin (Szenario) / Bruno Heitz (Zeichnungen): L'Histoire de l'Art en BD (Casterman 2016 und 2017), 2 Bände, je 96 Seiten - Kunstgeschichte als Comicserie:
- Tome 1: De la préhistoire... à la Renaissance ! (2016) - Tome 2: De la Renaissance à l'Art moderne (2017) Philippe Dupuy: Une histoire de l'Art (Dupuis Aire Libre 2016) - Kunstgeschichte als 23 Meter langer Comicfries recto verso. Brecht Vandenbroucke: White Cube (Bries 2013), deutsche Ausgabe: White Cube (avant-verlag 2013), norwegische Ausgabe: White Cube (No Comprendo Press 2013), französische Ausgabe: White Cube (Actes Sud 2013), spanischsprachige Ausgabe: White Cube (Fulgencio Pimentel und Entrecomics Cómics 2013), englischsprachige Ausgabe: White Cube (Drawn & Quarterly 2014), 64 bzw. 72 Seiten Wenn die beiden Kunstkritiker und Ästheten in diesem Gang durch die Kunstgeschichte ihr Urteil gefällt haben, ob das Werk nun Kitsch oder Kunst ist - dann kann durchaus zu einer Vernichtung im wörtlichen Sinne führen. |
Trisha Speed Shaskan (Szenario) / Stephen Shaskan (Zeichnungen): Q & Ray: The Missing Mola Lisa: Case #1 (Lerner PG - Graphic Universe 2017), 48 Seiten
Igel Q und Ratte Ray gehen auf die Elm Tree Elementary School, in ihrer Freizeit lösen die Grundschüler als Superdetektive Kriminalfälle. In ihrem ersten Fall gehen sie einem verschwundenen Meisterwerk nach - der "Mola Lisa". Emilia Cinzia Perri (Szenario) / Deda Daniels (Zeichnungen): La Musa Dimenticata - La storia di Hoffmann 1 (di 2) (Hazard Edizioni 2017), 112 Seiten In einem fiktiven Deutschland des 19. Jahrhunderts: Markus entflieht seinem tristen Waisenheim, indem er leidenschaftlich zeichnet. Zu seinem Glück findet sich ein alter Fischer dort ein, der gerne Fische malt. Der Mann erkennt das künstlerische Talent und wird zu seinem Mentor. Markus will ein echter Künstler werden und bewirbt sich auf einer Kunsthochschule, was ihm gelingt. - Stilistisch nimmt das romantische Kunstmärchen Anleihen bei Osamu Tezuka. Fundstücke aus einer weiteren italienischen Comicserie:
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Meist warte ich ab, bis drei (oder mehr) Titel erschienen sind. Bezeihungsweise bis ich entsprechend viele Titel gefunden habe. Auf diese Weise gewinne ich einen Überblick und verliere mich nicht im Kleinklein. Wie es aussieht, bleibt es beim Rhythmus von zwei bis drei Posts pro Monat ...
Kevin Jackson (Szenario) nach den Ideen von John Ruskin / Hunt Emerson (Zeichnungen): Bloke's Progress. How Darren Found New Meaning to Life - With Help from John Ruskin (Knockabout Comics mit der Ruskin Foundation 2018), 120 Seiten Der Sozialreformer, Philosoph, Kunstkritiker und Schriftsteller John Ruskin (1819 - 1900) gehörte zu seiner Zeit zu den berühmtesten Personen. Über seinen Tod hinaus beeinflußte er Personen wie Leo Tolstoi, Mahatma Gandhi und Marcel Proust. Ruskin wollte die Kunst in den Alltag der gewöhnlichen Leute bringen und bereitete so unter anderem dem Jugendstil, dem Bauhaus und Le Corbusier den Weg. - Die Ausgabe von Knockabout enthält drei Teile. Die ersten beiden Teile ("How To Be Rich" und "How To See") erschienen 2005 und 2008 als Ruskin Comics in der Ruskin Foundation, Brantwood (Cumbria), in einer kleinen Auflage, die nur in Nordengland erhältlich war. Willy Linthout und Urbanus (Szenario) / Willy Linthout (Zeichnungen): Urbanus 33. Het Oeuvre Van Hors d'Oeuvre (Standaard Uitgeverij 1991), 32 Seiten - Urbanus wird ein berühmter Künstler, aber Jef Patat wird reich. Antonin Louchard: Le Pire Livre pour apprendre le dessin (Seuil Jeunesse 2017), 40 Seiten - Ein dickköpfiges Kaninchen möchte gerne zeichnen lernen. So strapoaziert es die Geduld eines wohlwollenden Professors. |
Eigentlich sollten die beiden Threads "Kunst machen in Filmen und Serien" und "Kunst machen in Comics" im selben Tempo wachsen. Aber der Boom hält an und weitere weiße Flecken verschwinden von der Landkarte.
Axur Eneas: Dibuja una casa (Tierra Adentro 2018), 112 Seiten Letztes Jahr gewann Axur Eneas mit seinem Manuskript den 2° Premio Nacional de Novela Gráfica Joven 2017, den die mexikanische Regierung ausschreibt. in "Zeichne ein Haus" wird der stetige Wandel der Megalopolis Ciudad de México geschildert. Peter J. Tomasi (Szenario) / Sara DuVall (Zeichnungen): The Bridge: How The Roeblings Connected Brooklyn To New York (Abrams ComicArts 2018), 208 Seiten - über den Ingenieur und Brückenbauer John August Roebling (1806 - 1869) sowie seinen Sohn, Washington August Roebling (1837 - 1926), und dessen Frau, die Bauleiterin Emily Warren Roebling (1843 - 1903). Im Mittelpunkt steht die Errichtung der John A. Roebling Suspension Bridge (1856 — 1867), seit 1975 ist die Hängebrücke ein historisches Baudenkmal. Luca Enoch: Sprayliz (Editrice Universo 1992-1995, Babilonia Comics 1994, Star Comics 1994-1995, Edizioni NED 50 - 1996, Comics & Dintorni 1996-1998, Macchia Nera 1999-2000, Edizioni BD - Alta fedeltà 2006-2007, Editoriale Cosmo 2017), insgesamt 692 Seiten In dem Comicklassiker spiegelt sich die italienische Geschichte der frühen 1990er Jahre (Stichwort Tangentopoli) vor einer amerikanisierten Kulisse. Nachts gestaltet die Graffitisprayerin Sprayliz riesige Pieces, deswegen schläft ihr Alter Ego, die Schülerin Elizabeth Petri, schon mal im Unterricht ein. Einige Episoden drehen sich um Bodypainting und Tattoos, außerdem kommt mit dem Kollektiv des linken Kulturzentrums Macondo eine Sprayer-Crew ins Spiel. |
In Post #21 habe ich schon einmal die "Kunstgeschichte nach Micky Maus" erwähnt. Insgesamt lliegen zur Zeit 18 Episoden der La storia dell'arte di Topolino vor.
Hier folgt eine Übersicht über die italienischen Erstveröffentlichungen.
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Die höchsten Auflagen über Kunst im Comic, hier vor allem über Architektur, dürfte ein frankobelgischer Klassiker aufweisen, nämlich Astérix | Asterix.
Zwei Alben eignen sich hervorragend:
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