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Alt 17.07.2014, 15:08   #1  
Burma
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gold01 Hayao Miyazaki "Wie der Wind sich hebt"

Kaze tachinu, Japan 2013 - Regie, Buch: Hayao Miyazaki.
Künstlerische Leitung: Yoji Takeshige.
Hauptanimation: Kitaro Kosaka
Animationskontrolle: Hitomi Tateno
Farbdesign: Michiyo Yasuda
Regie CGI: Atsushi Okui
Schnitt: Takeshi Seyama
Musik: Joe Hisaishi
Universum, 126 Minuten

Zitat:
Miyazakis letzter Film
Abschied eines Meisters
Von Hartwig Tegeler
Eine japanische Institution tritt ab: Mit "Wie der Wind sich hebt" beendet der 1941 geborene Meister des Animefilms, Hayao Miyazaki, seine Karriere. Die Zeichentrickfilme seines Studio Ghibli begeistern Jung und Alt, ohne vor schwierigen Themen wie Tod, Umweltzerstörung oder Krieg zurückzuschrecken - auch nicht in seinem letzten Werk.
Mehr dazu hier: http://www.deutschlandfunk.de/miyaza...icle_id=291980

In der Süddeutschen Zeitung (Print) erschien am 16.7.2014 eine lange Besprechung von Martina Knoben.
Zitat:
Wenn Ingenieure träumen
...entwerfen sie vielleicht ein Kampfflugzeug: "Wie der Wind sich hebt" des japanischen Trickfilm-Meisters Hayao Miyazaki
...
Miyazaki ist berühmt als Schöpfer phantastischer Welten. Er zeichnet atemberaubende Trickfilme, darunter "Das Schloss im Himmel", 1986, "Prinzessin Mononoke", 1997, oder "Das wandelnde Schloss", 2004. Für seine Alice-im-Wunderland-Variation "Chihiros Reise ins Zauberland", 2001, bekam er den Oscar.
...
"Wie der Wind sich hebt" ist vielleicht Miyazakis persönlichster Film; am Ende ist auch der Filmemacher und ganz besonders der Trickfilmer eine Art Traum-Ingenieur. Miyazakis Begeisterung für das Zusammenspiel von Natur und Technik konnte man auch in seinen früheren Filmen schon sehen, ebenso seine Leidenschaft für das Element Luft - wie of ließ er seine Figuren fliegen oder schweben!
...
Ebenfalls am 16.7. schrieb Sebastian Handke im Tagesspiegel (Print)
Zitat:
...
„Wie der Wind sich hebt“, das neue Werk des japanischen Animationsmeisters Hayao Miyazaki ("Chihiros Reise", "Ponyo"), erzählt halb-fiktiv aus dem Leben von Jiro Horikoshi, Japans berühmtestem Flugzeugdesigner. Für Miyazakis Verhältnisse ist es ein ungewohnt epischer Film: Über drei Dekaden hinweg verfolgt er das Leben des ernsten, schüchternen Mannes vor dem Hintergrund der späten Industrialisierung und Weltwirtschaftskrise, des großen Kanton-Erdbebens von 1923 bis zum Zweiten Weltkrieg. Alles Märchenhafte beschränkt Miyazaki diesmal auf die Traumsequenzen.
...
Jiro Horikoshi erschuf Flugkörper von vollkommener Schönheit, die zur mörderischen Kriegswaffe wurden. Ist der Traum, ist die Schönheit dadurch korrumpiert? Miyazaki löst das moralische Dilemma nicht auf, sondern hält es in der Schwebe: Seine Traumlogik mutet dem Zuschauer zu, diese Ambivalenz auszuhalten. In seinem Heimatland Japan, das sich mit der Aufarbeitung seiner Rolle im Krieg immer noch schwertut, wurde Miyazaki deshalb von links für die Verharmlosung japanischer Kriegsgräuel kritisiert. Und von rechts für seinen Mangel an Patriotismus.
...
Miyazakis Filme sind oft melancholisch, „Wie der Wind sich hebt“ ist sein traurigster. Denn der Regisseur entführt sein Publikum diesmal nicht in eine Märchenwelt, er erzählt von verlorenen Träumen. Dass der Film dennoch wieder so sanft, warmherzig, ja berauschend schön geworden ist, verdankt der Zuschauer der sicheren Hand dieses überragenden Künstlers.
...

Geändert von Burma (17.07.2014 um 15:16 Uhr)
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Alt 17.07.2014, 16:13   #2  
Burma
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Am 17.7.2014 erneut eine Drittelseite in der Süddeutschen Zeitung (Print) über Hayao Miyazaki, diesmal von Christoph Neidhart
Zitat:
Fliegen lernen
Eine Begegnung mit Hayao Miyazaki, dem großen alten Meister des japanischen Zeichentrickfilms
...
"Wie der Wind sich hebt" ist vielleicht Miyazakis persönlichster Film, obwohl sein Jiro eine historische Figur ist. Horiskoshi hat Kampfflugzeuge für die japanische Marine konstruiert, unter anderem den "Mitsubishi Zero" für die Kamikaze-Einsätze. "Wie der Wind sich hebt" ist seine filmische Biographie, die mit seiner plötzlichen Erkenntnis am Ende des Zweiten Weltkriegs schließt, dass er Mordwaffen konstruierte, mit denen seine Welt zerstört wurde. Dabei wollte er doch nur die besten Flugzeuge bauen.
...
Miyazaki kommt von der anderen Seite. Mit der Generation seiner Eltern ist auch sein Jiro stolz auf die technischen Errungenschaften Japans - aber erst 1945 erschüttert über seine Verbrechen. "Als Japaner bin ich mit Schamgefühlen darüber aufgewachsen", so Miyazaki. "Erst mein Film "Mein Nachbar Totoro" von 1988 verhalf mir zur Wiederentdeckung des Japanischen in mir." Dabei frage er sich oft, ob Japan nach der Öffnung 1868 "keinen anderen Weg zur modernen Zivilisation hätte gehen können, als Korea zu annektieren und in China Krieg zu führen. Dieses Land hatte zuvor 260 Jahre lang keinen Krieg gegen das Ausland geführt."

Der sanfte, alte Rebell, als der Miyazaki in Japan gilt, zieht eine Parallele zur Gegenwart. Nach der Katastrophe von Fukushima hat er lautstark gegen die Atomkraft demonstriert. Aber die Regierung mache weiter. Und die meisten Japaner machten mit, obwohl sie eigentlich keine AKWs mehr wollten.
...

Geändert von Burma (17.07.2014 um 16:26 Uhr)
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Alt 17.07.2014, 18:41   #3  
74basti
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Die FAZ hat heute auch berichtet (neben "She-Thor" also zwei comicrelevante und -verwandte Berichte )

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 18.07.2014, 10:53   #4  
Burma
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FAZ 17.7. siehe : http://www.faz.net/aktuell/feuilleto...-13049119.html
Zitat:
...
„Kaze tachinu“ heißt er im Original – Der Wind frischt auf –, und dieser Titel entstammt einem Gedicht von Paul Valéry: „Le vent se lève! .... Il faut tenter de vivre!“ (Der Wind frischt auf! Nun heißt es leben wagen!). So lautet die erste Zeile der Schlussstrophe aus „Le Cimetière marin“ (Der Meeresfriedhof) aus dem Jahr 1920.
...
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