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Alt 26.08.2008, 12:55   #1  
meyer34
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Beiträge: 8
Standard Gefahr für die Comic-Kultur durch Verfilmungen?

Zum Batman-Neustart malt Jürgen Bräunlein in einem Artikel („Rächender Engel“) im „Rheinischen Merkur“ vom 21.08.08 den drohenden Untergang der Comic-Kultur an die Wand. Er verweist auf die grandiosen Erfolge, die derzeit mit Comic-Verfilmungen erzielt werden. Comic-Autoren könnten als Drehbuchautoren nach Hollywood abwandern. Damit sei der Comicstrip im Medium Film ganz bei sich angekommen und praktisch überflüssig geworden. Seine größte Stärke, nämlich extreme Phantasiewelten zu inszenieren, habe er weitgehend verloren, Computeranimationen und am Rechner generierte Spezialeffekte machten das viel besser.

Meiner Ansicht nach ist das eine stark zugespitzte Darstellung, die allenfalls für die Superhelden-Comics eine gewisse Relevanz hat. Alle anderen Bereiche der Comic-Szene sehe ich nicht so sehr bedroht, jedenfalls nicht vom Medium Film. Man denke nur an die unsäglichen Asterix-Real-Verfilmungen, die dem Original in keiner Hinsicht das Wasser reichen konnten. Außerdem sollte man den ökonomischen Aspekt nicht außer Acht lassen: Film ist im Gegensatz zu Comics ein vielfach teureres Medium, bei dem in der Regel wenig Neigung und Spielraum für kreative Experimente bestehen.

Aber mich würden auch die Meinungen von anderen zu diesem Thema interessieren.
meyer34 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2008, 21:52   #2  
comicbaer
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Ort: Berlin
Beiträge: 565
Das kommt dabei heraus, wenn sich das deutsche Feuilleton mal dem Thema Comics annimmt. Dabei wird ganz übersehen, dass sich Film und Comic gegenseitig befruchten. Denn nicht wenige TV- und Filmleute sind mittlerweile auch als Comictexter aktiv: Kevin Smith (Clerks, Dogma), J. Michael Straczynski (Babylon 5, Crusade), Reginald Hudlin (House Party, Boomerang), Richard Donner (Superman, Lethal Weapon) etc. schreiben mittlerweile auch erfolgreich Comics.
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Alt 26.08.2008, 22:23   #3  
Eldorado
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Beiträge: 4.669
Allein schon der Satz "Comic-Autoren könnten als Drehbuchautoren nach Hollywood abwandern". Wieviele Comic-Verfilmungen gibt es denn pro Jahr aus Hollywood, so 3-5?

Und wieviele Comic-Autoren für hunderte Hefte die jeden Monat erscheinen stehen dem Gegenüber? Klar, die wandern dann alle nach Hollywood ab und die Comics sterben aus. Ein ziemlich sinnfreier und von keinerlei Sachkenntnis getrübter Beitrag, der da im offnesichlitch leicht überhitzten "Merkur" durchgerutscht ist.
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Alt 27.08.2008, 06:58   #4  
Mick Baxter
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Beiträge: 3.002
Yep, braucht man gar nicht diskutieren. Zumal es ja auch Comiczeichner und Comicverlage gibt, die jetzt auch nicht alle nach Kalifornien abwandern.
Und auch die Autoren, die für Hollywood schreiben, werden sich bald nach den Freiheiten der Comicbranche zurücksehnen.
Mick Baxter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.08.2008, 08:21   #5  
jakubkurtzberg
Moderator NUFF!
 
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Ort: im Norden
Beiträge: 11.442
Gerry Conway schreibt ja auch schon ewig Drehbücher und ist Co-Executive Producer von Law & Order. Sein Hauptaufgabengebiet liegt allerdings mehr im TV-Bereich.
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Alt 27.08.2008, 09:13   #6  
user06
Gesperrt
 
Beiträge: 3.386
bei Frank Miller trifft es allerdings zu. Der macht ja kaum noch was für den Comic Bereich seit er mit "Sin City" und "300" den Hollywood Durchbruch schaffte. Sein letztes Comic Projekt "All Star Batman" wird und wird nicht fertig.
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Alt 29.08.2008, 16:31   #7  
LeGuy
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Ort: München
Beiträge: 3
Hier ein schönes Zitat aus einem etwas älteren Interview mit Fables-Autor Bill Willingham:
Zitat:
I mean, every industry in the world is exotic to people looking at it from the outside. I think that's part of the same reason, right now, that film people are so fascinated with the comics industry. They're not inside it, and they don't see just how dull and soul-draining it can be. Like everyone else, I'm interested in it, but at the same time, the few dips into that pool I've had have not exactly been encouraging, in the sense that I still have not the slightest idea how anything can get made in Hollywood.
http://www.avclub.com/content/interview/bill_willingham

Fazit: Comicautoren träumen von Hollywood, Filmautoren träumen von Comics.
Das Gras auf der anderen Seite ist halt immer das grünere.
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Alt 31.08.2008, 18:08   #8  
Jähling
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Benutzerbild von Jähling
 
Ort: Bremen
Beiträge: 293
In einem Sinn kann die derzeitige Verfilmungswut sich schon auf die Comics auswirken: Es heißt, dass immer mehr, gerade jüngere und unbekanntere, Comicautoren, ihre Comics extra mit der Verfilmung im Hinterkopf schreiben. Ist nichts neues, Prosaautoren machen das seit Jahrzehnten so. Aber die Aufmerksamkeit, die die Comics jetzt in Hollywood hat, bringt einige dazu, den Comic als Sprungbrett ins Filmgeschäft zu sehen. Was natürlich zu etwas liebloseren Comics führen kann. Vorsichtig gesagt.
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Alt 16.09.2008, 14:39   #9  
Masterfly
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Benutzerbild von Masterfly
 
Ort: Everymorelost Eden
Beiträge: 1.212
Hm sehe das eher ganz anders, durch die Verfilmung wird zugleich indirekt Werbung für die Comics gemacht und zudem werden diese Massentauglich, sprich aus ihrer "Nische" in die Öffentlichkeit gedrückt. Ich stehe dem ganzen possitiv gegenüber und kann es nur befürworten.

(wird aber wohl wie jeder Trend nur bis zum neuen Trend anhalten)

PS: Auch Comic/Mangazeichner arbeiten immer mehr mit dem PC.
Masterfly ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2008, 16:32   #10  
captain kirk
Mitglied
 
Beiträge: 7
also, ein comic entwerfen und ein film-drehbuch schreiben sind zwei paar stiefel. die dramaturgie der beiden medien ähnelt sich zwar ("heldengeschichten" haben eine gemeinsame grundstruktur), aber ein comic lässt sich nie 1:1 in einen film übersetzen.
die fantasie eines zeichners ist nicht 100% übertragbar.
zweitens hat ein comic seinen eignen charme. der zeichenstil, die farben und das papier machen ein comic zu was sehr eigenem. auch durch das "umblättern müssen", entsteht ein kleiner spannungsmoment ("wie gehts den weiter"), den es im film so nicht gibt.
dann ist da noch die sache mit dem zeitgeist/geschmack, zb: ein 50 jahre altes comic wird doch heutzutage bei seiner verfilmung an den vorherrschenden geschmack des publikums angepasst, um geld einzuspielen.
bin gespannt wie die neue flash gordon tv-serie aussieht...
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