Walt Disney 2005 startet Angriff auf den lukrativen Markt für Videospiele

[euha]

Aus der ftd vom 20.4.:

Walt Disney startet Angriff auf den lukrativen Markt für Videospiele
von Helene Laube, San Francisco
Walt Disney baut seine Position im wachsenden Markt für Videospiele aus. Der kalifornische Medienkonzern gründet mit ehemaligen Managern des weltgrößten Spieleherstellers Electronic Arts (EA) ein Entwicklungsstudio. Das neue Unternehmen soll vor allem Action- und Abenteuerspiele herstellen.

Neuland für Disney: Grafik aus dem Ubisoft-Spiel "Silent Hunter 3"Das ist Neuland für den bisher auf familienfreundliche Software für Kinder ausgerichteten Konzern. Disney kündigte am Dienstag zudem die Übernahme des in Salt Lake City ansässigen Videospieleverlags Avalanche Software an. Details zum Kauf wurden nicht genannt, Experten gehen aber davon aus, dass Disney knapp 150 Mio. $ für Avalanche bezahlt. Eine ähnlich hohe Summe soll in einer ersten Runde in das noch namenlose Joint Venture mit EA gesteckt werden.

Mit den beiden Investitionen versucht Disney zu einem ernsthaften Mitspieler im lukrativen und rasant wachsenden Videospielemarkt zu werden. Branchenanalysten schätzen das jährliche Marktvolumen für Spielesoftware derzeit auf etwa 25 Mrd. $.


Entwicklung zum Top-Videospieleverlag

Disneys interaktive Konzernsparte Buena Vista Games, der die neuen Studios angehören werden, konzentrierte sich bisher vor allem auf die Lizenzierung von Filmen und anderen Disney-Inhalten an große Spieleverlage. Nun steigt Disney selbst in die Entwicklung von Spielen für mobile Geräte und Videokonsolen ein. "Der Kauf von Avalanche und die Gründung eines Entwicklungsstudios in Vancouver sind ein Meilenstein in unserer Entwicklung hin zu einem Top-Videospieleverlag", sagte am Dienstag Graham Hopper, Chef von Buena Vista Games.

Innerhalb von fünf Jahren will Disney 80 bis 90 Prozent seines Spieleumsatzes mit selbst entwickelter Software generieren, dieses Jahr sind es lediglich 40 Prozent. Ob der Konzern aus Burbank bei Los Angeles dieses Ziel erreichen wird, ist fraglich. In den 90er Jahren versuchten sich fast alle großen Filmstudios aus Hollywood erfolglos im Videospielemarkt. Auch Disney war angesichts hoher Verluste gezwungen, diesen Geschäftszweig drastisch zusammenzustreichen. Bei Videospielkonzernen wie EA lösen die neuerlichen Versuche Hollywoods bislang keine großen Ängste aus. "Die Entwicklung von Videospielen hat nichts mit der Herstellung eines Films zu", sagt ein EA-Manager. "In Hollywood stehen Filme immer noch an oberster Stelle. Videospiele erhalten zu wenig Aufmerksamkeit und gelten als weniger cool als Filme."

Disney neu gegründetes Studio in Kanada wird vom ehemaligen EA-Manager Josh Holmes geleitet.

[T-Bone]

Schade, daß Disney in die falsche Richtung expandiert und investiert...