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Alt 11.02.2007, 11:32   #1  
nc-schmitt
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gold01 Knax - 25 Jahre (1999)

Dieser Artikel stammt aus TREFFER 9 vom September 1999

25 Jahre K N A X - Das Comicmagazin für junge Sparkassenkunden


Eines der erfolgreichsten Kundenmagazine ist das seit 1974 existierende Comic-Heft KNAX, welches von dem Deutschen Sparkassen Verlag GmbH (DSV) verlegt wird und bundesweit in den Sparkassen kostenlos ausliegt. Außer in wenigen Städten wie z.B. Köln. Die dortigen Stadt- und Kreissparkassen fördern lieber das Schulwesen mit allerlei Projekten. So werden alle 2 Monate etwa 1,4 Millionen Exemplare pro KNAX-Ausgabe auf die Filialen verteilt. Und das nicht nur bundesweit in Deutschland, sondern auch in Österreich, Luxemburg, Dänemark und Norwegen. Seit der ersten Ausgabe im Oktober 1974 sind rund 150 Ausgaben erschienen mit etwa 260 verschiedenen Geschichten.

Der Comic KNAX ist Bestandteil eines umfassenden Marketingkonzeptes und richtet sich an die genau definierte Zielgruppe der 6 bis 12jährigen Kinder. Die Philosophie des DSV verfolgt, daß die Kinder die Sparkassen nicht als anonyme Institution, sondern als sympathischen Ansprechpartner in Geld-Dingen wahrnehmen sollen. Vordergründig wird die frühzeitige Bindung und die langfristige Beziehung zu den Sparkassen angestrebt. Der kleine Sparer kann der große Anleger von morgen sein. Und wirklich: Viele Comic-Sammler haben sich heute auf die Suche nach den ersten KNAX-Ausgaben spezialisiert. Diese Comic-Reihe ist also eine Investition, die sich für die Sparkassen langfristig bemerkbar macht.

Dreh- und Angelpunkt sind die rund 280 KNAX-Klubs der Sparkassen mit rund 1,1 Millionen Mitgliedern. Die KNAX-Klubs sind das wichtigste Instrument im Marketingkonzept zur Organisierung der Kids, während die Comic-Serie eine der Säulen ist und weitere begleitende Objekte ergänzende Bausteine darstellen. Da gibt es Klub-Kalender, den Klub-Ausweis, eine Vielzahl von Begleitartikel, wie Aufkleber, Spiele, Spardosen, CD-Roms, Hörspiele und Zeichentrickfilme.

KONZEPT
Das ursprüngliche Konzept des Comic-Heftes ging davon aus, daß über die Figuren der Insel KNAX den Lesern die Ideen rund ums Geld, Sparkasse und Sparen in unterhaltsamer Form nähergebracht werden sollte. Die ersten Hefte beschränkten sich deshalb auf die Entstehung des Geldes und verpackten dieses Anliegen in lebendige Stories. Im Laufe der Zeit wurde aus KNAX dann ein mit Abenteuern gespickter Spaß-Comic, der einen großen Teil von Themen, für die sich Kinder im Allgemeinen interessieren, abdeckt. Geld im Besonderen steht nun nicht mehr ausschließlich im Mittelpunkt. Einerseits waren die Variationen in Bezug auf Geld rasch erschöpft und andererseits wollte man nicht den Fehler machen mit erhobenen Zeigefinger pädagogisch auf die Kinder einzuwirken. Denn das hätten sie schnell durchschaut! Ihrer verlegerischen Verantwortung bewußt legt der Deutsche Sparkassen Verlag wert auf eine gediegene inhaltliche und künstlerische Qualität wobei sie die Kids spielerisch und sensibel an das Thema Geld heranführen möchten. Nach einem festen Schema wird eine KNAX-Geschichte gestaltet. Der Leser findet zuerst die Ausgangssituation, in der sich die Knaxianer und deren Gegenspieler, die Fetzensteiner, befinden. Daraus entwickelt sich eine Handlung, die mit Zwischenhöhepunkten und Actionszenen garniert wird. Nun baut sich der Höhepunkt der Story auf, ohne daß der Leser das Ende erahnen kann. Ist dieser dann erreicht, wobei es zu einer Schlacht oder einem Wettbewerb gekommen sein kann, folgt der versöhnliche Schluß; großer wert wird auf ein „gutes Ende“ gelegt.
Daß sich dieses Konzept auf Erfolgskurs befindet, beweisen die vielen Leserbriefe, die nach jeder Ausgabe folgen. Die Kinder nutzen ferner die Möglichkeit das Heft aktiv mitzugestalten, indem sie selbstgemalte Bilder einsenden oder sich kniffelige Rätsel ausdenken. Die KNAX-Redaktion steht dann immer vor dem Problem, aus der Fülle der Einsendungen eine Auswahl auf nur zwei Seiten zu präsentieren. Auf diesen Seiten wird vorrangig die Leserbindung gepflegt und -neben allerlei unterhaltsamen Rubriken- z.B. Briefwechselwünsche veröffentlicht.

DAS MILIEU DES COMICS
KNAX zeichnet sich durch ein phantasievolles und abenteuerliches Szenario aus: Inmitten eines geographisch unbestimmten, weiten Meeres liegt die Insel mit Namen KNAX. Dort gibt es Berge, Wälder, Seen, Bäche und Strände. Die beiden wichtigsten Orte der Handlung sind das Dorf KNAX und die Burg Fetzenstein. Die Geschichte ist zeitlich nicht festgelegt, die Anmutung eher Mittelalterlich. Die Welt auf KNAX ist noch heil und in Ordnung, jedoch gibt es technische Neuerungen nur im begrenzten Umfang. Das KNAX-Milieu ist phantasievoll aber nicht durch die moderne Technik bestimmt. Denn vor vielen Jahren strandeten ihre Bewohner mit ihrem Auswandererschiff bei einem fürchterlichen Sturm auf diese Insel und bauten mit dem von Bord geretteten Hab und Gut eine neue Stadt auf. Der Aufbau der stattfindenden Geschichten ist charakterisiert durch das Wechselspiel zwischen Gut und Böse. Selbstverständlich stellen die Knaxianer das personifizierte Gute dar, während der Part des Bösen an die Fetzensteiner fällt, die auf der düsteren Burg Fetzenstein hausen. Trotz dieser Polarisierung findet keine Schwarzweißmalerei statt. Alle Figuren -auch die Helden Didi, Dodo und Fetz Braun- weisen typische menschliche Stärken und Schwächen auf. So wie das komplexe Verhalten der KNAXianer auch bisweilen negativ (Neid, Hektik ect.) ist, verfolgen andererseits die Fetzensteiner manchmal -wenn auch selten- hehre und edle Ziele. Die Geschichten werden jeweils durch Ereignisse wie Raubzüge der Fetzensteiner, Entdeckungen oder Naturkatastrophen strukturiert. Das Wechselspiel zwischen den Fetzensteinern und KNAXianern belebt die Handlung ständig.

Vorläufer von KNAX war das Kundenheftchen „Sparefroh“, dessen Produktion eingestellt wurde, weil es dem damaligen Zeitgeist nicht mehr entsprach. Auf der Suche nach einer Alternative wurde die Idee für ein Comic-Magazin geboren - KNAX. Eine mutige Entscheidung, da damals Comic-Hefte noch als kindische Schundliteratur abgetan wurde. Das änderte sich, als Asterix auf den Markt kam und jung und alt begeisterte. 1974 erschien dann das erste KNAX-Comic-Magazin mit einer Startauflage von 180.000 Exemplaren und wurde von Beginn an zu einem vollen Erfolg. Die Nachfrage war so groß, daß 1975 bereits vier Ausgaben produziert wurden; seit 1976 sind es sechs übers Jahr verteilt. Die ersten Jahre gestalteten sich insgesamt noch etwas gebremst. Es fehlten neben der Zeit auch die Personen, sich der Sache anzunehmen. Und sicher auch das in Deutschland nur spärliche Know-how.

DIE MACHER
Als KNAX im Verlag die comicbegeisterten Macher gefunden hatte, fand sich auch bald der Produzent: Fred Kipka. Seit 1980 kommen alle Geschichten aus seiner Feder. Alle Worte, die die KNAXianer und Fetzensteiner im Print, auf Theaterbühnen, Hörspielkassetten oder in Trickfilmen von sich geben, hat er ihnen in den Mund gelegt. Als Produzent zeichnet Kipka von der Idee bis zum Kolorit verantwortlich. Sein Handwerk hat er bei Rolf Kauka erlernt, dessen Serie „Fix & Foxi“ wesentlich dazu beitrug, Comics in Deutschland salonfähig zu machen. Hat Fred Kipka erst mal seine Idee für eine Geschichte aufbereitet, so brütet er doch einige Zeit an der detaillierten Ausarbeitung der Story. Das Manuskript wird der Redaktion in Stuttgart vorgestellt und auf ihre Brauchbarkeit hin überprüft und soweit korrigiert, bis sie in das KNAX-Konzept paßt. Anschließend wird das Manuskript ins Spanische übersetzt und nach Barcelona geschickt. Dort befindet sich ein professionelles Studio, welches über genügend Fachpersonal verfügt. Denn an KNAX arbeiten drei Zeichner mit einem beinahe identischen Stil. Doch zuerst entstehen Vorzeichnungen in Form von Szenenaufteilung, die Skribbles. Diese müssen von Autor, Produzent und Verlag geprüft und abgenommen werden. Nun können die Originalzeichnungen in Blei- oder Blaustift angefertigt werden, die jetzt schon dem späteren Original voll entsprechen. Nach Abschluß dieser Arbeit werden alle drei Instanzen noch einmal bemüht zu eventuellen Verbesserungen. Schließlich werden die Seiten getuscht und als fertiges Werk an den Verlag geschickt. Parallel dazu erstellt Kipka die Dialogtexte. Auch hier hat der Verlag wieder das letzte Wort. Dann werden die Seiten auf Heftformat verkleinert und von Hand koloriert. Der Verlag legt besonders wert auf dieses diffizile Handwerk, da man der Auffassung ist, daß -im Gegensatz zur allgemein üblichen Computerkolorierung- die einzelnen Seiten dadurch mehr Anmut und Wärme ausstrahlen. Diese spezielle Arbeit wird in München ausgeführt von einer Meisterin ihres Faches - Christa Leiler -, die, wie Fred Kipka, bei Rolf Kauka in die Lehre ging. So schließt sich der Kreis wieder.

Für einen Werbe-Comic verfügt KNAX über ein überdurchschnittliches Niveau. Das zahlt sich auch auf Dauer aus. In diesem Jahr feiert die sympathische Heft-Reihe Ihren 25-jährigen Geburtstag. Nur wenige Serien haben diesen Anlaß geschafft. Bleibt zu wünschen, daß sich KNAX mindestens weitere 25 Jahre mit dieser sympathischen Mixtur aus Unterhaltung, Spaß und Abenteuer behaupten kann.


E N D E

Geändert von nc-schmitt (11.02.2007 um 11:52 Uhr)
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Alt 11.02.2007, 17:09   #2  
mschweiz
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Die "Macher" haben sich mittlerweile geändert.
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