Sammlerforen.net     

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Kunst

Neues Thema erstellen Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 05.02.2023, 20:01   #1  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.395
Blog-Einträge: 3
Murdoch Mysteries Staffel 3 Episode 6 (Folge 32) "This One Goes to Eleven | Der Meisterdieb" (Kanada 2010, Shaftesbury Films, ITV Studios Global Entertainment, Rogers Broadcasting Limited und Alibi UK), Original Series Design: Sandra Kybartas nach den Romanen von Maureen Jennings, Creative Consultant: Maureen Jennings und Alexandra Zarowny, Drehbuch: Carol Hay, Regie: Cal Coons, 46 min, FSK: 12

In der Science Fiction gibt es das Subgenre Steampunk, bei der heutige Technik anachronistisch mit den Mitteln vergangener Zeiten emuliert wird. Die kanadische Schriftstellerin Maureen Jennings nutzt ein vergleichbares Konzept für ihre Retro-Krimis um den katholischen Detective William Murdoch, der ab 1895 im protestantischen Toronto, Ontario ermittelt.
Die Figur des hypermodernen Murdoch wurde vom realen kanadischen Polizeioffizier John Wilson Murray (1840 - 1906) inspiriert. Die Rollenkonzepte des Starring basieren auf den heute üblichen Erzählstandards, was sich beispielsweise an der Ärztin Dr. Julia Ogden zeigt, die wie selbstverständlich als Pathologin und Forensikerin fungiert.
Jennings' Krimireihe wurde 2003 zunächst als dreiteilige Miniserie verfilmt. 2006 wurde die Idee in einer ersten 13-teiligen Staffel wieder aufgenommen, allerdings in anderer Besetzung, und ab 2008 gesendet. Die Kritik war von der Serie begeistert, obwohl sie für eine historische Serie mit knappen Budget zügig gedreht wird. Sie läuft mittlerweile in der 16. Staffel und bringt es dabei auf 254 Folgen, drei Specials und 6 Staffeln von Webisoden. Bei den wichtigen Preisen der Directors Guild of America, den Gemini Awards und den Young Artists Awards war sie in etlichen Kategorien nominiert, von denen sie aber nur drei gewann.
Sie findet ihr internationales Publikum neben Großbritannien in Frankreich, der Türkei, Australien, Schweden, Italien, Rußland und Deutschland. - Diese Episode, hier im Genre Alternative History, weist für leichte Familienunterhaltung einen extrem hohen Bodycount auf.

James Pendrick ist ein reicher Baugmagnat, der sich dem technischen Fortschritt verschrieben hat und zum Vergnügen privat Miniaturen bastelt. Die Errichtung seines elfstöckigen Pendrick Building, das höchste Gebäude in Toronto und mit einem elektrischen Lift ausgestattet, feiert er mit einer Vernissage im höchsten Stockwerk.
Die feine Gesellschaft Torontos versammelt sich in der obersten Etage zu einer Gala, bei der Pendrick ein Gemälde präsentiert, das seine kunstsinnige Frau Sally bei einer Auktion in Wien ersteigert hat: Rembrandt van Rijns (1606 - 1669) "Bathseba met de brief van koning David | De badende Bathseba | Bathsheba at Her Bath | Bethsabée au bain tenant la lettre du roi David | Bathseba im Bade" (1654), für das ihm seine Geliebte Hendrickje Stoffels (1626 - 1663) Modell saß. Die Echtheit bezeugt der anwesende Kunstexperte Luca Carducci, der europäische Galerien vertritt und neue Talente sucht. Zu diesen gehört der junge Burtrand Lightman, der abstrakt in Primärfarben malt.
Unterdessen bewachen die Constables Crabtree und Higgins den Lift im Erdgeschoß, um ein Verbrechen zu verhindern. Nach dem Empfang läßt Pendrick seinen Diener Frederick Clarkson das Gemälde in den Lift bringen; doch im Erdgeschoß kommt nur der ermordete Clarkson an, der Rembrandt ist verschwunden.




Geändert von Servalan (05.04.2024 um 14:31 Uhr)
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2023, 14:21   #2  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.395
Blog-Einträge: 3
Unter Gaunern Staffel 1 Episode 2 (Folge 2) "Die nackte Paula" (Deutschland 2015, X Filme Creative Pool GmbH in Zusammenarbeit mit Radio Bremen), Idee und Headautor: Christian Jeltsch, Drehbuch: Christian Jeltsch, Regie: Sophie Allet-Coche, 49 min

Die Vorabendserie dreht sich um die frischgebackene Polizistin Betty Schulz, das "weiße Schaf" der Gaunerfamilie Schulz, die ihre Alcatraz genannte Residenz in Bremen hat. Ihr Doppelleben führt zu Verwicklungen, weil sie sich einerseits in der Kriminalistik keine Fehler erlauben darf; andererseits muß sie in kritischen Momenten zu ihrer Familie halten.
Von der Serie lief nur eine Staffel mit acht Folgen. Trotz wohlwollender Kritiken blieb der Zuspruch des Publikums aus, die Quoten waren mau. Als Grimme-Preisträger bekam Creator Jeltsch Vorschußlorbeeren für seine politisch inkorrekten Dialoge, allerdings wurde der Klischeereichtum der hybriden Krimifarce bemängelt.

Im Fokus der Episode steht das Gemälde "Selbstbildnis zum 6. Hochzeitstag" (1906) von Paula Modersohn-Becker (1876 - 1907). In Alcatraz hängen etliche Gemälde von Modersohn-Becker an den Wänden, die Bettys Opa, Frans Ove Schulz, gefälscht hat. Deswegen läßt sich die Episode Zeit, bis es zu Frans Oves geplantem "Jahrhundertcoup" kommt.
Dazu hat er das "Selbstbildnis" gefälscht, das der befreundete Wirt Piet im Räucherofen künstlich altern läßt. Als falscher Adliger von Schulzendorff plant er, die Fälschung in einem Sekretär mit doppeltem Boden in das Auktionshaus zu schmuggeln, in dem das echte Gemälde ausgestellt wird.
Während Frans Ove das Scheingeschäft klärt, fällt ihm auf, daß das Gebäude mit Kameras überwacht wird. Er bittet Piet, ihm für den Austausch mit einem Stromausfall nachzuhelfen. Doch die Aktion scheitert, und es sieht aus, als ob das echte Gemälde verschwunden wäre.


Geändert von Servalan (06.02.2023 um 14:27 Uhr)
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.02.2023, 18:28   #3  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.395
Blog-Einträge: 3
Paula – Mein Leben soll ein Fest sein (Deutschland 2016, Pandora Filmproduktion, Grown Up Films, Alcatraz Films, WDR, ARD Degeto, arte und Radio Bremen), Drehbuch: Stefan Kolditz und Stephan Suschke, Regie. Christian Schwochow, 123 min, FSK: 12, JMK: 10

Zum 100. Todestag von Paula Modersohn-Becker (1876 - 1907) setzt ein regelrechter Filmboom ein, denn innerhalb eines Jahres entstehen drei Dokumentationen, die teilweise abendfüllend sind. Knapp zehn Jahre später entsteht das Biopic, das die wichtigsten Stationen einer der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus schlaglichtartig beleuchtet. Der opulente Austattungsfilm rafft die einzelnen Lebensetappen zu größeren Einheiten und verkürzt wichtige Ereignisse durch pointierte Überspitzung, schließlich soll das Publikum unterhalten und nicht belehrt werden.
Seine Uraufführung fand im Rahmen des 70. Locarno Film Festivals 2016 statt.

Das Biopic beginnt mit einem Streitgespräch zwischen Paula und ihrem Vater Carl Woldemar Becker, einem Eisenbahningenieur, der das malerische Talent seiner Tochter gefördert hat. Während er ihr Hobby unterstützt hat, hält er ihren Entschluß, sich in die Künstlerkolonie Worpswede zu begeben und sich dort zur professionellen Malerin ausbilden zu lassen, für ein Hirngespinst. Er sähe sie lieber als Hausfrau eines Ehemannes, doch Paula setzt ihren Kopf durch.
Die Kurse für die malenden Töchter der besseren Gesellschaft werden von den unterrichtenden Künstler selbst nicht ernstgenommen; sie sehen darin einen Zeitvertreib für ein Publikum, das die Kassen des Wirtschaftsbetriebs Künstlerkolonie Worpswede füllt und somit deren Fortexistenz ermöglicht, weniger eine künstlerische Konkurrenz. Bei ihrem Kurs freundet sich Paula mit Clara Westhoff (1878 - 1954) an, die wie sie ein "Malweib" ist und eine Karriere als Malerin anstrebt, obwohl sich ihr Lehrer Fritz Mackensen (1866 - 1953) hinter ihrem Rücken über sie lustig macht.
Allmählich wachsen Paula Becker und Clara Westhoff gegen all die Widerstände in einen kleinen Freundeskreis hinein, zu dem auch Heinrich Vogeler (1872 - 1942) und Otto Modersohn (1865 - 1943) gehören. Auf einer Party tritt als Gast der Dichter Rainer Maria Rilke auf, der spätere Ehemann Clara Westhoffs. Der Witwer Otto Modersohn kümmert sich rührend um seine Tochter Elsbeth und nimmt Paula Becker gegenüber Mackensen in Schutz. Auf diese Weise entspinnt sich eine leise Romanze, die 1901 in einer Heirat kulminiert. Wegen ihrer fragilen Gesundheit fürchtet Paula einen frühen Tod; sie wünscht sich zwar sehnlichst ein Kind, hat aber zugleich Angst, an den Folgen der Geburt zu sterben.
Unter enormem Zeitdruck steigert sie sich in einen Schaffensrausch hinein, wird jedoch immer wieder unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, zum Beispiel wenn der Kunsthändler vorbeischaut, um sich Werke auszusuchen. Dabei widmet er seine ganze Aufmerksamkeit Otto Modersohn, während er Paulas Werke nicht einmal eines Blickes würdigt.
Irgendwann wird ihr der Frust zuviel und sie packt stracks ihre Koffer, um zu ihrer Freundin Clara Rilke nach Paris zu ziehen, in das Zentrum der Kunst, wo sie weitere Tricks und Kniffe lernen kann, mit denen sie sich auf dem Markt durchsetzen will.
Dadurch steht die Ehe zu Otto Modersohn auf der Kippe, der nach Paris reist und sich dort mit Paula Modersohn-Becker leidenschaftlich versöhnt. Sie wird schwanger, doch die Geburt ihrer Tochter Mathilde verläuft schwierig. Obwohl ihr der Arzt Bettruhe verordnet, stirbt die geschwächte Paula.

Der Film endet mit der Einblendung, daß Paula Modersohn-Becker weltweit die erste Malerin gewesen ist, der ein eigenes Museum gewidmet ist. (Das Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen wurde offiziell am 2. Juni 1927 eröffnet.)

Geändert von Servalan (01.05.2024 um 14:52 Uhr)
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.02.2023, 14:59   #4  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.395
Blog-Einträge: 3
Notruf Hafenkante Staffel 7 Episode 8 (Folge 160) "Unter Brüdern" (Deutschland 2012, Studio Hamburg), Drehbuch: Tina Gorf, Regie: Rolf Wellingerhof, 43 min

Die ZDF-Serie Notruf Hafenkante hat ein ähnliches Konzept wie die ARD-Kultserie Großstadtrevier, in beiden dreht es sich um den Alltag in einem Polizeirevier in der Hansestadt Hamburg und beide orientieren sich am Vorbild der berühmten Davidwache im Stadtteil Sankt Pauli. Während es sich bei der ARD um eine Prestigeserie mit nur wenigen Folgen pro Staffel handelt, hat die 2007 gestartete Konkurrenz von der Waterkant mittlerweile fast aufgeholt. Denn die Staffeln sind durchschnittlich 26 Episoden lang, so daß es mit der laufenden 17. Staffel insgesamt 426 Folgen geben wird.
Obwohl beide Serien vom Studio Hamburg (heute umbenannt in Letterbox) produziert werden, wirkt Notruf Hafenkante wegen eingestreuter Soap-Elemente und teilweise horizontalem Erzählen weitaus flüssiger als das Original. Hinzu kommt das pittoreske PK 21, das an der Kehrwiederspitze in der Speicherstadt liegt. Als ständiger weiterer Schauplatz kommt das (fiktive) Elbkrankenhaus (EKH) hinzu, das in fußläufiger Entfernung zum PK 21 liegt und an das Hafenkrankenhaus angelehnt ist, das mit der Davidwache zusammengearbeitet hat. Die Serie verfolgt in den ersten Staffeln zwei Polizeistreifen in ihren Wagen, wenig später werden es drei Streifen.

In dieser Episode geht es um die Galeristenfamilie Wildberger. Die ehemalige Chefin, die 75jährige Elvira Wildberger, ist in ihrer Villa in der Parkallee zusammengebrochen, weil ihr Lieblingsgemälde gestohlen wurde: "Promenade" des (fiktiven) belgischen Expressionisten Martijn Martinée. Die Galerie Wildberger besitzt die größte Martinée-Sammlung Europas, und das Gemälde befand sich seit 40 Jahren im Besitz der Familie und war 500.000 Euro wert. Daneben wurden 18.000 Euro Provision für den Makler gestohlen.
Im Haus befindet sich Noah Wildberger, einer der Söhne, mit seiner Frau Mette; er begleitet seine an Diabetes leidende Mutter ins EKH. Bis zu ihrem Zusammenruch gedachte Familie Wildberger des vor zehn Jahren verstorbenen Mannes von Elvira auf dem Friedhof und in einer Gaststätte. Die Polizisten stellen fest, daß keine Tür aufgebrochen wurde und die Kellerfenster vergittert sind. Weil die Alarmanlage auch nicht eingeschaltet war, gerät der zweite Sohn Jost in Verdacht, der zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde und inzwischen Freigänger ist. Das Gemälde scheint mit einem roten Boot weggeschafft worden zu sein.
Im Fahrstuhl des EKH begegnen sich Noah, der seine Mutter besucht hatte, und Jost, der wegen eines Nierenschadens zur Dialyse muß. Mit der Rezeptionistin Frauke Prinz bleiben die Brüder im defekten Fahrstuhl stecken.

Geändert von Servalan (01.05.2024 um 14:54 Uhr)
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2023, 13:43   #5  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.395
Blog-Einträge: 3
Броненосец Потёмкин | Bronenossez Potjomkin | Panzerkreuzer Potemkin (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1925, Goskino), Drehbuch: Nina Agadshanowa-Schutko, Sergej Eisenstein, Nikolai Asejew und Sergej Tretjakow, Regie: Sergej Eisenstein, ca. 74 min

Der schwarzweiße Propandafilm hat Filmgeschichte geschrieben, obwohl er in zahlreichen Ländern zensiert, erheblich gekürzt und mit Verboten belegt war. Nicht nur wegen der Abspielgeschwindigkeit des Stummfilms, die bei 18 Bildern pro Sekunde lag, unterscheidet sich die heutige Laufzeit je nach Version und liegt zwischen 68 und 80 Minuten.
So heißt es auf Marx21.de über ihn:
Zitat:
Ein Film, der in Teilen der USA als »Blaupause für Meuterei« verboten war, dessen Kopien in Frankreich verbrannt wurden, der in Großbritannien bis 1954 illegal war und den indonesische Matrosen 1933 zum Anlass für einen Aufstand nahmen. Ein Film, dessen Aufführung in Berlin durch eine Demonstration erzwungen wurde, und von dem Bertolt Brecht berichtete, dass neben ihm »selbst die Ausbeuter ergriffen wurden von jener Bewegung der Zustimmung angesichts der Tat revolutionärer Matrosen«.
Eisenstein kam vom revolutionären Theater und wollte mit den Sehgewohnheiten brechen, um durch seine Bildsprache direkt die Emotionen des Publikums zu treffen. Im Gegensatz zum oft unsichtbaren Schnitt im Erzählkino, wie es David Wark Griffith zum Beispiel in Intolerance (USA 1916) etablierte, wirkt Eisensteins Attraktionsmontage durch einen sichtbaren Schritt, der assoziativ und abstrakt das Geschehen aufbricht.
Wegen des weltweiten Erfolges verlangten auch antikommunistische Staaten nach Filmen, die ähnlich wirken sollten.

Panzerkreuzer Potemkin war ein staatliches Auftragswerk, mit dem der Matrosenaufstand in Odessa 1905 sein 20jähriges Jubiläum zelebrieren sollte. Denn die Revolution von 1905 galt in der Sowjetunion als einer der Vorläufer der siegreichen Oktoberrevolution von 1917, weswegen Eisenstein den Aufstand fiktiv zu einem Sieg der meuternden Matrosen umdeutet.
Der Plot ist dünn: Wegen der schlechten Versorgungslage meutern die Matrosen auf dem Panzerkreuzer Potemkin. Der Kapitän will die Meuterer erschießen lassen, aber die Soldaten verbünden sich mit den Matrosen und es kommt zum Aufstand. Dabei geht der Rädelsführer Wakulintschuk über Bord. Dessen Leiche wird geborgen und im Hafen von Odessa in einen Zelt abgelegt. Die Bevölkerung von Odessa spendet aus Mitleid den Meuteren Lebensmitteln, die mit kleinen Segelbooten zum Panzerkreuzer auf Reede gebracht werden. Von der Hafentreppe beobachtet die Bevölkerung jubelnd und winkend das Spektakel, bis Kosaken in Linie und Gleichschritt heranrücken und in die Menge schießen. Es kommt zum Massaker.
Da greift der Panzerkreuzer ein und schießt auf das Theater in Odessa, wo sich das Hauptquartier der Armee befindet. In der Nacht rückt ein Geschwader der zaristischen Marine an und kesselt den Panzerkreuzer ein. Der rüstet sich am Morgen für den Kampf und bietet den Gegnern Paroli, die sich daraufhin mit den Meuterern verbünden.

Der Film orchestriert über weite Strecken Menschenmengen und verzichtet auf eine Individualisierung der Figuren, die hier eher stellvertretend für Teile der Bevölkerung Typen darstellen.
Bis in die Gegenwart reicht der filmische Einfluß dieses Meisterwerks; besonders die Szene auf der Hafentreppe von Odessa, die durch die Montage gedehnt und gestreckt wird, wird gern in Spielfilmen zitiert. Die experimentelle Montage hat sich in Musikvideos, Werbespots und besonderen Sequenzen in Blockbustern als filmisches Mittel durchgesetzt und ist zum Standard geworden.
Der Klassiker findet sich kostenlos im Internet in verschiedenen Versionen, leider häufig ohne Ton.

Geändert von Servalan (05.04.2024 um 14:41 Uhr)
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.02.2023, 14:54   #6  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.395
Blog-Einträge: 3
Blutige Anfänger Staffel 4 Episode 5 (Folge 41) "Tod in Acryl" (Deutschland 2022, studio.tv.film Produktion für Film und Fernsehen), Drehbuch: Heike Brückner von Grumbkow und Jörg Brückner, Regie: Irina Popow, 42 min

2020 startete das ZDF diese Vorabendserie, um im Krimigenre ein jüngeres Publikum als beim durchschnittlichen öffentlich-rechtlichen linearen Fernsehen zu erreichen. Schauplatz ist die (fiktive) Polizeifachhochschule Halle, in der einige ausgewählte Rookies die Chance bekommen, ihre Qualitäten in der Mordkommission zu beweisen.
Die ersten drei Staffeln boten durchaus frischen Wind, indem sie neben dem Fall der Woche einen horizontal erzählten Fall pro Staffel brachten, bei dem die Rookies und ihre Ausbilder eine Rolle spielen.
Die vierte Staffel bricht das Schema, denn der horizontal erzählte Fall wird in der Hälfte der Staffel gelöst, danach nimmt der Soapanteil der Coming of Age-Hauptdarsteller zu. Deswegen empfand ich diese Staffel als leicht enttäuschend, zumal diese Episode recht tief in die Klischeekiste greift und es bei den Requisiten unstimmige Details gibt.

Der Künstler Lupo Marx, Jahrgang 1978, wird erstochen in seinem Atelier aufgefunden. Bei der Begehung des Tatorts finden die Kommissare und die Rookies in einer Abstellkammer die verhuschte Patrizia "Trish" Leupold, die ein blutiges Messer in der Hand hält und vorgibt, sich an nichts mehr erinnern zu können.
Als Star zählte Marx zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart, der von seiner Galeristin und Lebensgefährtin Trish Leupold von einem farblosen Absolventen der Kunsthochschule mit einem Exklusivvertrag aufgebaut wurde. Sie sieht in ihm ein Genie, das sich einige Frechheiten erlauben konnte, denn andere Bedienstete nannten Marx ein Arschloch.
Die Polizeipsychologin Julia Salomon, die an der Hochschule lehrt und in ihrem Büro ein Bild von Marx hängen hat, wird zur vorgeschützten Amnesie der Verdächtigen gefragt. Ihrer Kenntnis nach läßt sich eine mögliche Simulation nur durch ein geschicktes Verhör knacken.


Geändert von Servalan (05.04.2024 um 14:44 Uhr)
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.02.2023, 20:19   #7  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.395
Blog-Einträge: 3
Tatort Folge 18 "Kressin und die Frau des Malers" (Bundesrepublik Deutschland 1972, WDR), Drehbuch: Pim de la Parra, jr., Klaus Recht und Hans Heinrich Ziemann, Regie: Pim de la Parra, jr., 80 min

Das dürfte der erste Kunstkrimi in dieser klassischen deutschen Serie gewesen sein.

Ursprünglich sollte Zolloberinspektor Kressin in einer eigenen Serie auftreten; weil die ARD wegen der Reihe Tatort in Zugzwang geriet, wurde sie kurzerhand eingebunden. Der Erfinder der Figur, Wolfgang Menge, hatte sich schon im Tatort-Vorläufer Stahlnetz bewährt und schlug jetzt mit Zollfahnder Kressin neue Wege ein.
Denn der lebenslustige Charmeur und Womanizer in seinem Sportwagen lebt auf großem Fuß und löst seine Fälle im Alleingang zwar mit Biß, jedoch eher nonchalant nebenbei. Kressin ist eine Generation jünger als die bärbeißigen Kommissare der frühen Reihe, die noch in Tradition von Fritz Langs Kommissar Karl Lohmann stehen. Der weltgewandte Kressin verkörpert den Zeitgeist der 68er mit lockeren Sprüchen, unkonventionellen Methoden und teilweise zwei Freundinnen gleichzeitig, während er sein Leben genießt. Im Gegensatz zu den bürokratischen Ermittlern erfüllt er eher die Rolle eines pfiffigen Tricksters.
Die Kunstepisode ist der vierte Fall für Kressin. Das reale Vorbild für den fiktiven Maler Fred dürfte der österreichische Maler Arnulf Rainer (Jahrgang 1929) gewesen sein, der für seine Übermalungen bekannt geworden ist.

Die Episode beginnt mit einem Raub von drei kleinformatigen Gemälden in einer Kunsthalle, die zwei Diebe seelenruhig mit ihrem Messer aus dem Rahmen schneiden. Als dabei ein Alarm ausgelöst wird, flüchten sie in einem Wagen.
Unterdessen amüsiert sich Kressin auf einer Party, wo ihm eine tanzende Blondine ins Beuteschema gerät, Anna Markwitz, die Frau des Malers. Sein Bekannter macht ihm klar, daß er sich an der emanzipierten Anna die Zähne ausbeißen wird. Weil ihm der Name Markwitz nichts sagt, zeigt ihm eine andere Bekannte Fred Markwitz' Gemälde "Das Gerippe auf dem Eisschrank", das in der Location hängt. Markwitz habe zahlreiche Ausstellungen und sei berühmt für seine Übermalungen und Collagen, bei denen er Stilelemente alter Meister mit modernen Gegenständen kombiniert.
Am nächsten Tag schickt ihn sein Vorgesetzter zum Zollamt, wo wächserne Schaufensterpuppen geschmolzen sind, in denen gestohlene Madonnen versteckt waren. Über die Lieferadresse der Sendung nach Amsterdam kommt Kressin auf die Firma I.K.S. Internationale Kunstspedition in Köln. In deren Büro trifft er zuerst nur die Sekretärin Eva an. Später erscheint ihr Chef Jan Morton, der sich den Vorwürfen durch Flucht entzieht.




Geändert von Servalan (05.04.2024 um 14:49 Uhr)
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Neues Thema erstellen Antwort

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Kunst


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:37 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright: www.sammlerforen.net

Das Sammler-Netzwerk: Der Sammler - Sammlerforen
Das Comic Guide-Netzwerk: Deutscher Comic Guide - Comic Guide NET - Comic-Marktplatz