|
04.03.2016, 10:45 | #1 | |
Mitglied
Beiträge: 4.983
|
Zitat:
>> https://en.wikipedia.org/wiki/Battle...e_Indias_(1586) Müsste man (falls nötig) genauer recherchieren. Drake war an so vielen Aktionen beteiligt da brauchst du ewig um's zuzuordnen. |
|
04.03.2016, 22:57 | #2 |
Mitglied
Beiträge: 12.864
|
|
11.03.2016, 14:38 | #3 |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
Beiträge: 3.485
|
Nummer 12
Der Pol ruft! Mit Nansen zum Nordpol Das zwölfte Heft der Abenteuer der Weltgeschichte befasst sich mit einem reinen zivilen Ereignis: der Erforschung des Nordpolargebietes. Lange Zeit wurde vermutet, dass sich weit im Norden ein eisbedecktes Festlandsgebiet befindet. Erst mit der Expedition von Fridjof Nansen hat sich das als Irrtum herausgestellt. Mit dem Schiff „Fram“ („Vorwärts“) ließ er sich an den Neusibirischen Inseln im Packeis einfrieren und mit dem Drift des Eises nach Westen, bis zum Franz Joseph Land treiben. Unterwegs verließ er mit seinem Begleiter Johansen die Fram und machte sich mit Hundeschlitte und Kajaks auf zum Nordpol. Ganz haben sie ihn nicht erreicht, aber weiter nördlich als je ein Mensch waren sie schon. Am 7. April 1895 erreichten sie 86° 13,6′ N, dann mussten sie umkehren (manche Angaben sprechen vom 8.April). Soweit die Fakten, die im Heft entsprechend wieder gegeben wurden. Auch die handelnden Personen sind historisch. Die Zeichnungen sind von Lothar Linkert und entsprechend mäßig. Um Spannung zu erzeugen, wurden des Öfteren aggressive Eisbären eingefügt, sich vertikal bewegendes Packeis wurde gelegentlich aus dramaturgischen Gründen ebenfalls gezeigt. Die hier gezeigte Passage erscheint mir allerdings sehr unglaubwürdig: Nansen und Johansen schwimmen in einer eisfreien Fläche ihren abreibenden Kajaks hinterher. Anschließend klettern sie an Bord, paddeln ein wenig und gehen mit ihrer durchnässten Bekleidung zu einer Behausung, die sie erblickt hatten … und das bei rund 40° minus Lufttemperatur (laut ihren Expeditionsangaben). |
15.03.2016, 17:38 | #4 |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
Beiträge: 3.485
|
Nummer 13
Das Grosse Wagnis, Mit Vasco da Gama nach Indien Das die Erde keine Scheibe ist, war der Gelehrtenwelt nicht erst seit dem Altertum bekannt. Schon Eratosthenes von Kyrene berechnete im 3. J. v.d.Z. den Umfang mit 39690 Km verblüffend genau. Heutzutage hat man ihn mit 40075 am Äquator und mit 40007 über den Polen errechnet!* Als im 15. Jahrhundert die technischen und kulturellen Möglichkeiten in Europa gegeben waren, versuchten als erste die Portugiesen den Seeweg nach Indien zu finden. Damit hoffte man, die kostspielige Einfuhr von Waren über die Araber, die Osmanen und auch den Venezianern zu umgehen. Dabei tasteten die Portugiesen sich an der Westküste Afrikas entlang. Als Bartolomeo Diaz das Kap der guten Hoffnung, aber wichtiger, weil der südlichste Punkt Afrikas, das Kap Aguilhas, erreichte, wurde die letzte Etappe in Angriff genommen. Vasco da Gama erhielt das Kommando über eine kleine Flotte von 3 Schiffen, die den Auftrag bekamen, Indien zu erreichen, Handelsbeziehungen anzuknüpfen und, wenn möglich Stützpunkte zu errichten. Damit haben wir auch schon den ersten unerklärlichen Unterschied zum vorliegenden Heft: dort ist es nur ein Schiff, die >>Ibero<<. Das Flaggschiff da Gamas hieß >>Sao Gabriel<<. Weitere Differenzen gibt es diverse: im Heft heißt es, das Kap der guten Hoffnung sei als stürmisch bekannt, obwohl Diaz mit seiner Mannschaft der bisher erste und einzige Europäer war, der es erreichte. Und selbst wenn es da stürmisch zuging, bedeutet es noch lange nicht, dass dies zur Normalität gehörte. Das Heft zeigt inhaltlich überwiegend Zusammentreffen mit schwarzen Eingeborenen, spanischen Meuterern, die das Unternehmen vereiteln sollten und monatelangen Wassermangel im Atlantischen und Indischen Ozean. Woher diese Infos stammen, habe ich keine Ahnung (vielleicht hat sich das ja so abgespielt), ist aber wohl mehr der Dramaturgie geschuldet. Dafür ist mit keiner Silbe und keiner Zeichnung, von Herbert Hahn wieder durchaus flott zu Papier gebracht, etwas zu Problemen in Mombasa, wo die dortigen Araber sie nicht weiterziehen lassen wollten, berichtet. Auch nicht zum Navigator, oder besser Lotsen, den die Portugiesen dann in Malindi, dem Handelskonkurrenten der Mombasa-Araber, da Gama für die letzte Etappe zur Verfügung stellten. Als die kleine Flotte, besser die >>Ibero<< in Kalikut an der Südwestküste Indiens ankamen, zeigt das Schiff nur seine Breitseite mit den offenen Mündungsklappen der Kanonen und schon erklären sich die Inder zu Handelsbeziehungen bereit; ist doch die „Überlegenheit der portugiesischen Waffen bekannt!“ Woher eigentlich, denn da Gama war der erste Europäer, der Indien auf dem Seewege erreichte. Im Grunde seit Alexander und seiner Armee überhaupt der erste.** Weiter im Text: Im Heft bleibt da Gama zwei Jahre in Kalikut, dann wird er von einer Flotte abgeholt und in der Heimat stürmisch gefeiert. Soweit ich gelesen habe, ist er mit seinen Schiffen der 1. Flotte zurück gekehrt. Mit den erwähnten späteren Schiffen errichtete Portugal dann in westlichen Indien für etliche Jahrzehnte, in einige Städten sogar bis zum 20sten Jahrhundert, eine Oberhoheit (Goa, Diu, Damao). Alles in allem, das bisher historisch fragwürdigste Heft der „Abenteuer der Weltgeschichte“. *diese Daten werden uns noch einmal, beim Heft über Christoph Kolumbus, begegnen. **von den Phantastereien eines Marco Polo mal abgesehen. |
29.03.2016, 15:26 | #5 |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
Beiträge: 3.485
|
Nummer 14
Der Löwe von Karthago Hannibal – von Karthagena nach Cannä Das vorliegende Heft befasst sich mit einem der gefährlichsten Gegnern, die Rom auf dem Weg zur (Welt-*)Macht im Wege standen: Hannibal. Hannibal lebte von 247 – 183 v.d.Z. und war ein Karthager. Dies war eine phönizische Kolonie an der Nordküste des heutigen Tunesiens. Während der persischen und später makedonischen Oberhoheit über Phönizien (überwiegend der heutige Libanon), machte sich Karthago völlig selbstständig. Es wurde im westlichen Mittelmeerraum zur Regionalmacht und begann sich mit Rom um die Oberhoheit zu streiten. Dieser „Streit“ kumulierte in den drei Punischen Kriegen, die allesamt für Rom erfolgreich waren und schließlich in der völligen Zerstörung Karthagos endeten. Soweit die Vorgeschichte. Hannibal wurde während des 1. Punischen Krieges geboren. Mit seinen 2 Brüdern wurden sie die „Löwenbrut“ genannt. Die folgende Auseinandersetzung (der 2. Punische Krieg), entzündete sich am Angriff der Karthager auf die iberische Hafenstadt Saguntum, die sich dem Zugriff Hannibals verweigerte. Ein Hilfegesuch Saguntums an Rom kam zu spät (oder wurde von Rom bewusst verzögert), so dass die Stadt von Hannibals Truppen eingenommen werden konnte. Soweit steht es auch im Comic, mit einigen Unrichtigkeiten: dort stehen in der Stadt Römer, was nicht stimmt und Hannibal zieht nach der Kapitulation sofort weiter, Richtung Pyrenäen. Ausgelassen wurde die völlige Zerstörung der Stadt und das Massaker an der gesamten Bevölkerung. Hannibal wäre dann auch nicht mehr DER strahlende Held, der den Machtbesessenen Römern Paroli bot … Anschließend geht es in Eilmärschen zu den Alpen, zur berühmten Überquerung derselben. Wo diese tatsächlich stattfand, ist nicht genau bekannt, 3 mögliche Übergänge bieten sich an, andere sind aber ebenfalls möglich – je nach Wetterlage. Was sicher ist, von seinen rund 50000 Soldaten überstand gerade die Hälfte die Tortur, auch nur einige Elefanten schafften es auf die italische Seite. Aufgefüllt wurden die Verluste mit keltischen Hilfstruppen. Bis zur Schlacht bei Cannä geht die Geschichte Hannibals im Heft, dann ist mal wieder Schluss! Diese Unvollständigkeiten hatten wir in dieser Reihe schon öfter. Deshalb hier kurz der weitere Lebensweg Hannibals: Nach erfolgreichen politischen Reformen in Karthago, wurde er von seinen Neidern zur Flucht gezwungen. Er ging nach Osten, zu den hellenisch/makedonischen Nachfolgestaaten Alexanders. Zuletzt landete er in Bithynien am Schwarzen Meer, wo er vom König Prusias an Rom ausgeliefert werden sollte. Um dem zuvor zu kommen, nahm er sich das Leben. Das Ganze ist von Lothar Linkert - wie üblich - zeichnerisch sehr mäßig in Szene gesetzt. Die Grafik ist schwach, ein bildlicher Vergleich mit der Zeit des 3. Jahrhunderts v.d.Z. deshalb kaum sinnvoll. *“Welt“ habe ich in Klammern gesetzt, weil das antike Rom, bei aller Machtfülle, keine Weltmacht, sondern eine regionale Großmacht war. |
31.03.2016, 15:56 | #6 |
Moderatorin Internationale Comics
|
Erlaubt sich der Comic besondere Landschaftspanoramen? Oder käut der nur die klassischen Sandalenfilm-Muster wieder?
Heute werden die sonnenverbrannten Gegenden vom Karst geprägt. Soweit ich unterrichtet bin, hatten die Landstriche, wo der Maghreb in den Mashreq übergeht, eine besondere Bedeutung in der Antike und sahen freundlicher aus: Zu der Zeit waren das heutige Tunesien, Sizilien sowie Apulien und Kalabrien die Kornkammern. Allgemein ging es um die Verpflegung der Bevölkerung (Roms bzw. Karthagos), im besonderen jedoch auch um Nachschub für die hungernden Heere. |
31.03.2016, 16:49 | #7 |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
Beiträge: 3.485
|
Nordafrika war zu dieser Zeit (die von Hannibal) noch von lichten Wäldern bedeckt. Es wurden ohne Nachschubprobleme große Kriegsschiffe gebaut. Die Sahara war auch noch nicht ganz so lebensfeindlich, wie heutztage.
|
|
|
|