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Alt 25.04.2012, 21:12   #1  
Detlef Lorenz
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Spätestens Anfang nächster Woche (Montag/Dienstag) geht es wieder mit "Prinz Pecos von Texas" weiter
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Alt 08.05.2012, 17:26   #2  
KommissarX
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Hallo Detlef ! Obwohl ich nicht so der grosse Fan von Pecos bin , finde ich Deine Beiträge immer Super ...
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Alt 09.05.2012, 22:44   #3  
Detlef Lorenz
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Ich erwähnte Anfangs die Besonderheiten der Geschichten um Pecos Bill. Dazu gehört nicht nur seine Jugend unter den Coyoten der Prairie, seine unglaublichen Erlebnisse als Erwachsener, sondern auch das Finale der Erzählung: sie endet nämlich nicht mangels Erfolglosigkeit an den Zeitungskiosken, jedenfalls nicht in Italien, sondern mit dem Tode des Helden!

Welcher Titelfigur ist solch ein Abgang vergönnt - gut, Superman stirbt nach einem grandiosen Kampf, aber es war von vornherein ein gezielter Verkaufscoup, um den Absatz anzukurbeln. Pecos Bill dagegen ist tot, richtig tot! Als er dem verbrecherischen Indianer Silver trotz seiner Untaten etwas Linderung verschaffen wollte, erschießt dieser ihn hinterrücks. Zwar wird der Held von Texas durch Calamity Jane gerächt, aber gestorben bleibt gestorben. Der Leser sieht den sterbenden in den Armen Calamity Janes (nicht in denen Klein Marys oder Meg Leichtfuß) und seine Seele vereint sich mit den großen Westernhelden, die als Ghostriders in the Sky über den endlosen Texashimmel ziehen.




Hallo Nr. 4: der legendäre Held zieht von nun an mit den Himmelsreitern über den Himmel von Texas, seine sterbliche Hülle bleibt auf der Erde zurück, in den Armen von Calamity Jane.

Das war`s dann, oder doch nicht? Groß war mein Erstaunen, als ich vor einiger Zeit erfahren musste, dass Pecos Bill als Comicheld noch weitaus unglaublicher, war als eben geschildert. Er hat nicht nur ein Leben, sondern mindestens deren zwei! Die Sterbeszene in der Mondial Reihe „Hallo“ entstammt französischer Produktion(16), um die Serie vorzeitig beenden zu können(?). Im letzten Heft der dritten italienischen Reihe gibt es einen völlig anderen Schluss, für den Leser, den Begleitern Pecos Bills und für ihn selbst als Helden dieses gewaltigen Zuschnitts, würdigeres Ende.




Das letzte Titelbild der italienischen Reihe (17) zeigt noch einmal die wichtigsten Protagonisten der Serie: Pecos Bill, Mary Morgan, Weiße Feder und David Crockett, Turbine, die Coyoten … und den Sohn mit Namen Pecos der beiden endlich vereinten.

Wie ist das alles gekommen? Was spielt sich da für ein Drama um den Helden von Texas ab und was geschieht mit den treuen Freunden und „Klein“ Mary, die nun Frau und Mutter geworden ist …?


Wer könnte das alles besser schildern, als jemand, der des italienischen mächtig ist und diese Heft-Raritäten besitzt, natürlich abermals Peter Pohl. Durch ihn bin ich in der Lage, dieses Szenen voller Dramatik, Hingabe, Leidenschaft, Heldenmut und Trauer hier erstmals im deutschen Sprachraum zeigen zu können!

„Pecos Bills Tod am Ende der 3. Serie wird drei Hefte lang inszeniert:
GALOPPATA DELLA MORTE (Todesgalopp) beginnt mit der Eröffnung, dass Pecos Bill gestorben ist: Auf der Eröffnungsseite reitet unser Held, beweint von den Coyoten, den Himmelsreitern entgegen.

Wie ist es dazu gekommen? Nach einem Schlangenbiss geht es ihm sehr
schlecht, halb leblos liegt er in Janes Armen, da erscheinen ihm,
ungesehen von Jane (Calamity) und Davy, die Himmelsreiter, um ihm den Weg zu zeigen.

Pecos Bill ist zum Tod bereit, kann aber nur in Texas sterben; auf dem treuen
Hengst Turbine (Sturm) galoppiert er los, der einsame Stern von Texas (Lone
Star) weist ihm den Weg. Im „Heiligen“ Land Texas angekommen gräbt er
sich ein Grab und stellt ein Kreuz mit der Inschrift "This is the
grave of Pecos Bill" auf, dann kommt ein Tornado und bedeckt alles mit
Sand. Später wird das Kreuz gefunden und die Todesnachricht verbreitet
sich.

Jane kann es nicht glauben, findet das Kreuz und bricht zusammen; im Traum erscheint ihr Pecos Bill und tröstet sie. Wie sie erwacht, sind da aber
nur drei Gangster, die sie vergewaltigen wollen. In höchster Not
taucht Pecos Bill auf, rettet die Bewusstlose und bringt sie bei seinen
Freunden, den Wölfen, in Sicherheit.

Im nächsten Heft übergibt er die Banditen der Gerechtigkeit und rettet
Davy Crockett, der inzwischen in die Gefangenschaft der bösen Indianer
geraten ist.

Im letzten Heft "Pecos Bill e la strada del cielo" („Pecos Bill und die Straße zum
Himmel“) geht es dann zur Sache: Jane kann es nicht länger ertragen, dass
sie für Pecos Bill nur wie eine Schwester ist; außerdem weiß sie, dass sie
als Ex-Banditin nicht gut genug für ihn ist; sie entfernt sich weinend,
Davy folgt ihr.

Pecos Bill trifft Weiße Feder, der ihm ein Wickelkind übergibt - es ist das
Kind der kleinen Sue (Mary Morgan).
Pecos Bill ist perplex und verlangt eine Erklärung. Weiße Feder: "Der Sohn
der Kleinen Sue! Du hattest sie heimlich geheiratet und sie hat das
bis gestern geheim gehalten."

Die Apachen haben inzwischen einen neuen Häuptling und sind nicht mehr
die Freunde der Weißen. Sie belagern Big Tussle, 3000 Indianer gegen
vierzig Weiße. Die Weiße Feder konnte das Kind noch retten, die anderen sind
dem Tod geweiht. Pecos Bill bringt seinen Sohn, der seinen Namen trägt, zu den Wölfen und beginnt den Kampf gegen die Übermacht, indem er eine Herde
Bisons durch das Indianerlager jagt.

Vor dem Endkampf verabschiedet sich der von Todesahnungen geplagte Pecos Bill von Sue, die er gerade wieder gefunden hat und dankt der Weißen Feder für seine Treue.

Beide reiten den Apachen entgegen, es eergibt sich ein heftiger Kampf, die Weiße Feder wirft sich zwischen ihn und einem Apachenbeil und kurz darauf stirbt Pecos Bill im Kampfgetümmel;
die weinende Sue und die überlebenden Weißen sehen,
wie er sich in den Himmel zu den toten Helden (den Himmelsreitern) erhebt.
Und das war es dann!“


Das ist ein wahrlich heroisches und episches Ende für den größten Cowboy aller Zeiten und einer in der Tat ungewöhnlichen Westernserie!

Und so sieht das gewaltige Geschehen – auszugsweise – im Comic aus:




Calamity Jane verabschiedet sich weinend, weil sie um die Vergeblichkeit ihrer Liebe zu Pecos Bill weiß.




Weiße Feder bringt den staunenden Pecos Bill den Sohn von Mary Morgan und ihm. Was hat er denn eigentlich gedacht, was passiert, als sie „Hochzeit“ gefeiert haben?




Pecos Bill hat so große Todesahnungen, dass er ihren Sohn zu dem Coyotenrudel bringt, das auch ihn aufgezogen hat.




Er gibt seinem Sohn das sein alte Lasso und verabschiedet sich.




Zusammen mit Weiße Feder bringt er ein Büffelherde in Gang und …




… treibt diese durch das Apachenlager; obwohl die Herde große Verwüstungen anrichtet, sind die Apachen nicht geschlagen worden, eher zorniger.




Pecos Bill und Mary treffen sich wieder … und küssen sich noch einmal. Liegt in dieser und vorheriger ähnlicher Szene, dem gemeinsamen Sohn und ihn auch noch zu den Wölfen zu geben, der Grund für die Entfernung dieser Sequenzen der Mondial-Redaktion, um Zensuren seitens der Bundesprüfstelle vorzubeugen? Außerdem gibt Pecos Bill ja auch zu verstehen, dass ihre Hochzeit nicht vor dem Traualtar stattgefunden hat, sondern wahrscheinlich unter dem weiten Himmel von Texas … im Heu sozusagen.




Mit den Cowboys von Big Tussle bereiten sie die Verteidigung vor.




Die beiden Liebenden verabschieden sich und träumen noch einmal von „Tief im Herzen von Texas“ und das sogar auf Englisch.




Pecos Bill und Weiße Feder greifen erneut die Apachen an und wieder helfen ihnen die Büffel.

Weiße Feder fängt mit seinem Körper ein auf Pecos Bill geschleuderten Tomahawk auf und wird tödlich getroffen.




Pecos Bill springt von Sturm um Weiße Feder zu helfen, sieht ihn Tod, nimmt das Kriegsbeil und tötet(!) damit den Mörder seines indianischen Freundes. Nun kommen Apachen hoch zu Ross auf den Helden von Texas zu und in einem heftigen Getümmel wird Pecos Bill erschlagen …




Von weitem haben die Cowboys und Mary dem gewaltigen Kampf hilflos zugeschaut und erblicken da die Himmelsreiter auftauchen. Da weiß „Klein“ Mary endgültig um die Unerfüllbarkeit eines Zusammenlebens mit dem größten aller Cowboys, weiß, dass sie für ihren gemeinsamen Sohn allein Sorgen muss. Als sie Pecos Bill zu den Himmelsreitern aufsteigen sehen, ziehen die Cowboys ihre Hüte, senken ergriffen die Köpfe und Mary sinkt schluchzend auf die Knie …


Fortsetzung folgt …

… kann es danach überhaupt noch eine geben?
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Alt 10.05.2012, 14:44   #4  
Detlef Lorenz
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Nach diesem gewaltigen Ende des Epos um Pecos Bill bringe ich nach einer Weile des Durchatmens noch die letzte Seite des Mondadori-Heftes; darauf verabschieden sich die Mitarbeiter der Serie … eine ungewöhnliche Geste des Verlages, aber dieser außergewöhnlichen Serie würdig.




Wie der aufmerksame Betrachter feststellen wird, hat an dieser Reihe auch ein gewisser Pier „Lorenzo“ De Vita“ mitgearbeitet


Hier sind noch die letzten Hinweise aus der vorherigen Folge:

(16) Das französische Verlage mit ausländischen Vorlagen sehr lax umgehen und aus fertigen Geschichten gelegentlich neue Storys basteln, haben die Beispiele von „Falk“ gezeigt. Die Geschichte um den Seeadler wurde kurzerhand geteilt und mit neuem Text und zusätzlichen, eigenen Zeichnungen in zwei selbstständige Abenteuer umgestaltet. Ähnlich wurde mit dem „Großen Wolf“ verfahren: die Redakteure des Verlages „Aventures et Voyages“ kürzten diese Geschichte kurzerhand ab – womöglich aus Platzgründen (wie auch bei Pecos Bill?) – und änderten damit den Schluss radikal. Die von Hansrudi Wäscher geschickt aufgebaute Hauptverdächtige, Ursula, blieb bei den Franzosen die Böse, während es in „Wirklichkeit“ ihre Schwester Sigrid war, die bei den Franzosen unterschlagen wurde – mit gravierenden Textänderungen natürlich. Und ähnliches fabrizierten die Redakteure beim Französischen Mutterverlag, was der deutsche Ableger dann übernahm.

(17) Weshalb die Nummerierung eine 7 nennt, ist nicht nur mir unklar. Aber ich denke, Gerhard Förster hat dieses Geheimnis bereits geklärt und wartet nur darauf, es in der Sprechblase bekannt zu geben.




Die letzten paar Seiten des italienischen Heftes waren mit Werbung gefüllt. Hier eine typische Seite für die Jugend: Schusswaffen in jeder Größe und Preislage, alle mit Pecos Bill Aufdruck.






Zugegebenermaßen hatte ich als Kind natürlich auch diverses Wild West Schießgerät, Revolver (mit Zündplätzchen), Pistolen (0/8, als Wasserpistole), Gewehr (mit Gummipfeilen) und eine MP (als „Wasserwerfer“). Revolvergürtel, Sheriffstern, Cowboyhut, Indianerhaube mit „bunten“ Federn, Pfeil und Bogen mit Gummipfeilen, Hartgummi- und Holzmesser und fertig war der „Wild West Held“ von 1953


Fortsetzung folgt …

… mit Werbung von Mondial, den Hethke Nachdrucken einschließlich des „Ertugrul-Heftes“ und noch ein paar schönen Bildern aus der Mondial – Serie.
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Alt 25.11.2013, 07:44   #5  
gigolo
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Hallo Hr. Lorenz.

Wurde von einer guten Italienischen Freundin die der Deutschen Sprache nicht mächtig ist angesprochen ob es möglich wäre, die kompletten Seiten des italienischen Originalheftes Nr.17 als Pdf Datei oder jpg Bilder zu bekommen. Dieses Heft ist trotz all ihrer Bemühungen in Italien nicht auffindbar. Falls das möglich wäre, würde sie sich sehr freuen.

mit freundlichen Grüssen
Gigolo
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Alt 25.11.2013, 08:39   #6  
Detlef Lorenz
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Bon Giorno Signore Gigolo,

tut mir leid, aber ich habe keine italienischen Pecos Bill, weder im Original, noch im Nachdruck - obwohl ich sie gerne hätte, allein der Originalität wegen. Ciao
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Alt 10.05.2012, 16:59   #7  
KommissarX
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Bist Du das Detlef ?? Ist sicher schon etwas her ... Wie die Zeit vergeht .. Manchmal unglaublich . Gruss KX
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Alt 11.05.2012, 10:00   #8  
Detlef Lorenz
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@ KommissarX: ja, das ist wirklich schon lange her und, wie Du festgestellt hast, vergeht die Zeit ganz schön schnell. Aber ich glaube, unser Hobby hält uns noch eine ganze Weile jung
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Alt 11.05.2012, 14:45   #9  
KommissarX
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Hallo Detlef ! Dein Wort in Gottes Ohr .. Dann nix wie weitersammeln und tolle Treffen besuchen ... Gruss KX
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Alt 11.05.2012, 18:52   #10  
Detlef Lorenz
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Den ersten Werbehinweis auf die neueste Reihe aus dem Hause Mondial habe ich schon weiter oben vorgestellt. Im Tarzan-Heft Nr. 8 wurde auf der letzten Umschlagseite Pecos Bill vorgestellt. Danach wurde diese Stelle die vierte Umschlagseite) zur Hauptwerbeseite für neue und laufende Reihen des Hauses Mondial. Zur meist beworbenen Reihe wurde dabei Pecos Bill, auf den immer wieder in phantasievoller Gestaltung hingewiesen wurde. Dies geschah im Gegensatz zu so manch anderem Verlag, etwa Lehning, wo in der Regel meist nur textlich für andere eigene Serien geworben wurde.
Mein eigenes letztes Bild oben zeigt einen „Cowboyjungen“ aus den fünfziger Jahren; die Redakteure von Mondial griffen dieses Thema ebenfalls auf:






Das Tarzan-Heft Nr. 36 zeigt einen „Indianer“, der von seiner „Squaw“ Kriegsfarben aufgetragen bekommt. Sicherlich war dies kein bestellter Werbegag der Mondial-Redakteure, das abgebildete Foto ist bestimmt echt und wurde dem Verlag von einem begeisterten Leser zugeschickt.
Meine Vermutung begründet sich auf folgender Anekdote: Als ich in den siebziger Jahren meine heutige Sammlung anfing zusammen zu tragen, griff ich auf alle möglichen Quellen zurück: unter anderem natürlich auf Leserbriefe, die Adressen, zumindest aber eine Stadt als Wohnort enthielten. Hier ging Mondial einen Schritt weiter und veröffentlichte auch zugesandte Fotos und warb mit ihnen. Eines dieser Bilder zeigt einen jungen Erwachsenen in heroischer Pose, mit seinem abgedruckten, die entsprechende Serie begeistert in seinem Leserbrief lobend. Ich schrieb ihn an – wie gesagt, rund zwanzig Jahre später – und bekam zu meiner großen Verwunderung tatsächlich eine Antwort. Beigelegt war ein Foto, das ihn und seine Frau zeigte, die von seinem Hobby so angetan war, das sie sich als „Lebensgefährtin“ seines Comichelden ebenfalls verkleidet hatte. Den eigentlichen Sinn meiner Kontaktaufnahme konnte er leider nicht erfüllen, er hatte keine von mir gesuchten (Tarzan-) Hefte mehr.







Tarzan Nr. 37: hier ist eine schöne Collage aller damaligen Mondial-Serien zusammengestellt, wobei Buffalo Bill und Hein der Schiffsjunge erst in kürze herauskommen werden - damals.







Tarzan Nr. 38: Dreißig farbige Comicseiten kosteten Mitte der fünfziger 50 Pfennig und Der Kleine Sheriff, im gleichen Umfang, sogar nur 30 Pfennig!







Tarzan Nr. 41: Hier wurde, was in der Regel stets geschah, nur für Pecos Bill geworben. Die Hauptakteure der Reihe, der Held selber und seine Mary an seiner Seite, der stets mürrische, aber treue David Crockett und die Weiße Feder mit seiner „Squaw“ Altamaha, wurden vorgestellt.







Tarzan Sonderhefte Kindheit und Jugend: diese beiden Sonderhefte der Tarzan-Reihe, die die ersten Tarzan-Dailys von Hal Foster brachten, zeigen vier Heftstapel von Mondial-Reihen. Neben Pecos Bill natürlich Tarzan, Der Kleine Sheriff und Buffalo Bill; eine schöne Idee!


Fortsetzung folgt …

… sofort …

… diesmal mit der Nachdruckreihe des Hethke-Verlages.


Sehr viel gibt es dazu allerdings nicht zu sagen: die Serie ist von Hethke in sehr guter Qualität nachgedruckt und bietet eine sinnvolle Alternative zur Originalserie, die inzwischen schwindelerregende Preise abfordert.

Zur Komplettierung des Nachdruckes gehören natürlich auch die vier Hallo Hefte, in denen der Abschluss der Pecos Bill Geschichten zu finden war – eigentlich! Da Norbert Hethke aber ein Faksimile-Nachdruck wegen der Rechte an den verschiedenen Serien und Artikeln zu heikel war, entschied er sich für ein zusätzliches Pecos Bill - Heft im Originallook. Ein Titelbild musste dafür natürlich auch her und da kam dann Ertugrul Edirne ins Spiel.






Norbert beauftragte ihn und Ertugrul fertigte eine Kollage aus dem reitenden Pecos Bill vom Titelbild der ersten Ausgabe (siehe ganz oben) und den Himmelsreitern der Sterbeszene aus dem letzten Bild der Episode aus Hallo Nr. 4 (siehe nicht ganz so weit oben). In seiner unnachahmlichen Manier traf Ertugrul den Stil der fünfziger Jahre und zauberte ein letztes Hefte-Motiv der Mondial/Mondadori Reihe um die Abenteuer des eigenwilligen Cowboys an!



Fortsetzung folgt …

… ja, aber erst viiel später. Die Inhalte der Abenteuer Pecos Bills in den Heften der Verlage BSV und Kauka werde ich wahrscheinlich erst nach Erlangen bringen; zwischendurch, wenn überhaupt, kommt erst einmal wieder etwas zu Tarzan – da habe ich was ausgegraben, was wahrscheinlich so noch nicht richtig aufgefallen ist!
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Alt 11.06.2013, 21:36   #11  
Detlef Lorenz
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Nach langer Zeit mal wieder etwas zu Pecos Bill:


Pecos Bill & Pete


In diesem …




Pete-Heft von 1954 fand ich einen Artikel über Pecos Bill. Er war vom „Amerika Dienst“ verfasst, der regelmäßig Texte aus der amerikanischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft veröffentlicht, aber auch für aktuelle Themen bei Bedarf und Anfrage zur Verfügung stellte und noch immer stellt. Hier war es wohl das Erscheinen der Comicheft-Reihe, die seit dem April 1953 vom Mondial Verlag Hamburg veröffentlicht wurde. Die Redaktion des Uta Verlages, Sinzig am Rhein, war wohl der Meinung, ein Bericht über den „Größten aller Cowboys“ könne in ihren Western-Romanheften nicht schaden und etwas zur Auflockerung beitragen:








Was mir aufgefallen ist, es wird hier etwas aus dem Kleinkindleben von Pecos Bill erzählt, dass ich so noch nie gelesen habe, weder im Comic noch in Romanfassungen. Bisher bin ich auch davon ausgegangen, dass der Held von Texas seine Kraft, Ausdauer und allgemeinen Fähigkeiten erst während seines Zusammenlebens mit dem Wolfsrudel erlernt und erworben hat. Aber, man lernt halt nie aus und eine Sagengestalt kann schließlich machen was sie will!
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Alt 11.06.2013, 21:53   #12  
underduck
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Würde gerne mal wissen, was der Übersetzer da alles vor der Arbeit eingeworfen hat.

Irgendwie erinnert mich das eher an Schildbürger und Münchhausen, als an die Kindheit von Pecos Bill.

Unser Anton ist ja auch Übersetzer ...vielleicht kennt der ja auch was davon.
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Alt 11.06.2013, 23:00   #13  
Anton
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So, nun werde ich direkt mit einer Frage angesprochen. Nachdem ich alles gelesen habe, gebe ich, wie es sich gehört, auch Antwort.

Die Figur Pecos Bill kenne ich nicht. Kann also nicht mit Bestimmtheit behaupten, dass der Mensch tatsächlich gelebt hatte.

Wenn die Figur jedoch fiktiv ist, dann gibt es doch überhaupt kein Argument dagegen, wenn sie wie oben beschrieben in Deutschland eingeführt wird. Herrlich! Optimal übertrieben, eine bessere Werbung kann man beinahe nicht machen. Durch diesen vorliegenden Text ist die zukünftige Leserschaft doch erst recht neugierig gemacht worden. Wenn interessiert es denn, dass von der Geburt an alles geflunkert ist.

Wobei ich eigentlich davon ausgehe, dass nicht ein Übersetzer diese Beschreibung so herausbrachte, sondern sie die Arbeit mehrerer Redakteure war. Weil sie schließlich diejenigen waren, die den Kopf hinhalten mussten für einen erfolgreichen Start einer in Deutschland unbekannten Reihe.
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Alt 12.06.2013, 07:32   #14  
Detlef Lorenz
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Ich ahnte es: eine neue Info zieht die andere nach. Du kannst recherchieren oder entdecken, es gibt immer mehr zu erforschen. Hier speziell würde mich jetzt interessieren, ob die Texte des Amerika Dienstes bei den Verlagen / Agenturen bereits auf deutsch ankommen, oder erst in den Redaktionen übersetzt werden müssen.

Da gibt es wieder eine Notiz für die zu bearbeitenden und offenen Sachen.

@Anton: Pecos Bill ist eine durch und durch fiktive Gestalt, sie steht (soll) für den amerikanischen Cowboy stehen, der die Rinderzucht und das ganze drumherum perfektioniert hat. Dabei hat Pecos Bill schon einige Fähigkeiten erworben, die an Superheldentum erinnern. Genaueres und mehr dazu liest du, wenn du an den Anfang dieser Berichte gehst ...
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Alt 12.06.2013, 08:09   #15  
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Am meisten imponiert haben mich die gestapelten Mondial - Hefte . Da kamen bei mir die Kindheitserinnerungen hoch ... ... Und ob bei den Berichten geflunkert wurde oder nicht , das hat uns als Kinder doch überhaupt nicht intressiert . Gruß KX ... ...
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Alt 12.06.2013, 10:06   #16  
Detlef Lorenz
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@ Kommisar X:

Du meinst das hier, vermute ich mal ...




Das hat mich damals nicht nur beeindruckt, sondern neidisch gemacht

Und ich fand es auch toll, wie unser Held mit seinem Pferd "Sturm" durch die Lüfte geflogen ist und wie Pecos Bill seiner Mary eine Blume mit dem Lasso gepflückt hat - ob das nun möglich war, oder nicht ... egal
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2013, 11:27   #17  
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Genau Detlef ... ... Gruß KX
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Alt 08.01.2016, 15:47   #18  
KommissarX
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Also ich kann mich auch nicht Erinnern , das Pecos einen Colt hatte . Deswegen konnte ich auch mit diesem Typ von Cowboy nicht viel anfangen .... ....
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Alt 07.04.2016, 16:51   #19  
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Pecos Bill – Mini-Cover-Galerie

Im Folgenden zeige ich 3 Pecos Bill Titelbilder aus der italienischen 3. Serie, deren Motive auf dem Weg von Italien nach München ja verloren gegangen sind. Sie wurden bei Kauka in Fix und Foxi nicht mit abgedruckt, da Pecos Bill hier nur eine Serie unter vielen war. Die deutschen Titel sind eine Übersetzung meines Wiener Freundes.





Der Titel der Nummer 7 ist „Die versunkene Stadt“. In diesem Heft befindet sich die Geschichte, die im Fix und Foxi-Heft Nummer 476 beginnt. Wie weiter oben erwähnt, begann sie unnötiger weise inmitten des Abenteuers und zudem mit einer fehlerhaften Rückblende/Einleitung versehen.

Die Story des Heftes zeigt Pecos Bill und Calamity auf der Flucht, die Indios hinterher, kurz bevor sich beide Parteien bekämpfen, taucht ein Fischmonster auf, das von Pecos Bill besiegt wird, worauf hin sie das Vertrauen der Indianer gewinnen können.

Der Titel des italienischen Heftes 8 ist „Der grüne Strahl“.

Piraten versklaven die Indios, die eine versunkene Stadt für sie ausbeuten müssen. Ein noch über dem Meer hinaus reichender Leuchtturm sendet grüne Lichtsignale aus. Pecos Bill dringt dort ein, bekämpft die Piraten und befreit alle Indianer. Dann will er mit Jane nach Texas zurück; das ist ein immer wieder kehrendes Motiv der Serie, schon in der ersten war die Rückkehr nach jedem überstandenem Abenteuer das Ziel von Klein Mary und Pecos Bill, aber das Schicksal wollte es bekanntlich anders -


Nummer 9 „Der Schrecken der Lüfte“.

In diesem Heft erfolgt ein Blick auf die Geschehnisse Davy Crockett in Texas: dort geriet dieser nämlich in die Auseinandersetzungen zwischen Indianern und Mexikanern. Der heimkehrende Pecos Bill und Calamity Jane schaffen Ordnung.

Für "Frischlinge", also für Neuleser dieses Beitrages die Erklärung, warum ich immer von "Pecos Bill" schreibe, obwohl die Serie doch "Texas Bill" heißt: Im Original, also die italienische Reihe, ist der Held "Pecos Bill", beruhend auf eine amerikanische Erzählung. Die erste deutsche Heftreihe, zwar auf der italienischen beruhend, aber vom französischen Mondial Verlag ins Deutsche übertragen, hat den Originalserientitel. Kauka machte dann daraus "Texas Bill", vielleicht wegen der in den "Bildermärchen" Nr. 28 abgedruckten Kurzgeschichte über Pecos Bill, der dort eben "Texas Bill" genannt wurde.
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Alt 01.05.2016, 18:09   #20  
Detlef Lorenz
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Zum Abschluss zur teilweisen Kauka-Übernahme aus der 3. Italienischen Pecos Bill Serie, die eben nicht nur partiell erfolgte, sondern zudem unter Texas Bill firmierte, 2 Bildvergleiche. Die ersten beiden Abbildungen (hier aus technischen Gründen zu einem zusammen gefasst) sind aus dem Mondadori Heft Nummer 11, die querformatige Seite, die Beendigung des Nachdruckes, ist aus dem Fix und Foxi Heft 488 und zeigt dieselbe Sequenz. Im Original sind es die Seiten 31 und 32 von insgesamt 33. Kauka hat also mitten drin versucht, ein halbwegs passablen Abschluß zu finden. Es stellte sich hier auch einmal die Frage nach dem Querformat und ob es sich um eine Übernahme aus einer Taschenbuchreihe handeln könnte. Zuerst sind diese Geschichten auf jeden Fall als Heft erschienen, später gab es sie allerdings als Taschenbuchnachdruck, vielleicht sind sie so in München/Grünwald angekommen!?









Auffällig ist für mich erneut die düstere Bearbeitung in der Kauka-Redaktion gegenüber dem Original. Beim letzteren sind sehr viele Details zu erkennen, Texas Bill in Fix und Foxi verliert durch die lila Farben der im Vordergrund stehenden Reitergruppe und den nur noch schattenhaften und zudem grünlich eingefärbten Personen auf der Porch des Hauses erheblich an Strahlkraft. Das selbst das einfarbige Bild dem grauseligen Farben bei Kauka überlegen ist (von den Details ist dort fast gar nichts mehr zu erkennen), brauche ich hier wohl nicht im Detail zu erläutern.

Das war dann auch mein kurzer Exkurs über Pecos (Texas) Bill beim Kauka Verlag. Kein Vergleich, nicht mal annähernd mit der Serie aus dem Mondial-Verlag. Selbst deren einfarbige Hefte sind allemal besser als der Kauka-Farben-Mischmasch. Es fehlt in den Storys auch jegliche Romantik, die die erste Serie auszeichnete, die sie aus anderen (Western-) Comic-Serien hervorhob. Aber daran ist Kauka natürlich nicht „schuldig“, die ungewöhnliche Dramatik im Ablauf der ersten Serie, wie ich sie hier im Beitrag über die Mondial/Mondadori-Reihe geschildert habe, ist so auch ohne weiteres nicht zu wiederholen. Aber vielleicht bringen die beiden Pecos Bill Reihen des bsv-Verlages ja einiges erfreulicheres an Qualität zurück… Dazu demnächst später mehr in dieser Abteilung.
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Alt 01.05.2016, 19:22   #21  
Matthias
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Detlef, Deine Recherchen sind einfach außergewöhnlich und so aufschlußreich, wie man selten welche findet. Deine Beiträge sind immer wieder interessant zu lesen.
So, das musste mal gesagt werden.
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