Sammlerforen.net     

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Film und DVD

Neues Thema erstellen Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 02.03.2023, 15:07   #1  
pecush
Geisterjäger
 
Benutzerbild von pecush
 
Beiträge: 7.346
"TV Spielfilm"
Da könnte ich jetzt einen ganzen Thread zu füllen. Sagen wir mal so: Habe ich mit Ausgabe 3 oder so begonnen (meine Eltern lasen "Auf einen Blick"), durfte später mal im Inneren schnuppern, und wurde von mir nach dem Rausschmiss der Belegschaft sofort gekündigt.

RTL hat meines Erachtens schon eine Menge Filme gezeigt, die ich bis dato nicht kannte. Ich erinnere mich da gerne an "Hildes wilde Horrorshow", wo viele, viele Grusel- und Horrorfilme liefen.
Ob das nun "gute" sind, entscheidet ja jeder für sich.

SAT.1 hatte den Film-Film, oder?
pecush ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2023, 22:13   #2  
Horatio
Mitglied
 
Beiträge: 405
Wow, Das China-Syndrom, den habe ich damals im Kino gesehen. Hat mich auch geprägt.
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2023, 20:23   #3  
Horatio
Mitglied
 
Beiträge: 405
Ähnlich wie bei Hopper lief das mit Michael Cimino. Der bekam nach dem großen Erfolg von Die durch die Hölle gehen freie Hand und machte dann … Heaven‘s Gate.
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2023, 21:27   #4  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
"Heaven's Gate" habe ich nicht gesehen. Da gibt's aber zumindest unterschiedliche Ansichten, ob der Film mißglückt oder doch ein Meisterwerk geworden ist.

Naja, United Artists hilft es nicht mehr, wenn der Film nun doch gelobt wird...
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2023, 10:24   #5  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Ein Film von Steven Spielberg. Ich bin aber nicht deshalb ins Kino gegangen, sondern natürlich wegen Philip K. Dick. „Minority Report“ (2002) wurde nach einer gleichnamigen frühen Kurzgeschichte (1956) von Dick gedreht. Leider kenne ich diese Vorlage nicht – die Story gehört nicht zu denen, die häufig gedruckt werden. Daher kann ich nicht überprüfen, inwieweit sich der Film daran hält. Es war jedenfalls die dritte große Dick-Verfilmung nach „Blade Runner“ und „Total Recall“. Und noch immer scheint dieser Autor nicht aus der Mode gekommen zu sein.

Spielberg will sich offenbar nicht gern festlegen lassen. „Minority Report“ ist ein ganz anderer Film, als man es von ihm gewohnt ist. Es ist zwar über weite Strecken ein rasanter Thriller, aber er macht es dem Zuschauer nicht leicht, indem er ein ziemliches Verwirrspiel aufzieht. Ich würde sogar sagen, der Film ist trotz erheblichem Nervenkitzel etwas zu lang geraten. Die Grundidee besteht darin, daß im Jahr 2054 keine Morde mehr geschehen, weil drei speziell begabte Menschen, die Precogs, die abgeschirmt im Dämmerschlaf in einem Wasserbassin liegen, sie voraussehen und eine Spezialeinheit der Polizei, das Precrime Department, sie rechtzeitig verhindert (nachdem sie den Ort des Verbrechens herausgefunden hat, den die Precogs nicht genau erkennen können). Dieses Verfahren läuft seit sechs Jahren quasi im Testbetrieb, denn es ist umstritten, ob jemand, der einen Mord noch gar nicht begangen hat, verhaftet und aus dem Verkehr gezogen werden darf. Das wird so gehandhabt.

Tom Cruise ist Leiter der Precrime-Polizeieinheit. Seinem Können ist zu verdanken, daß bisher jeder Möchtegern-Mörder geschnappt werden konnte. Nun aber kommt von den Precogs die Information, daß er selbst einen Mord begehen wird, und zwar an einem Mann, den er gar nicht kennt. Cruise muß vor seinen eigenen Leuten fliehen, vor allem vor Colin Farrell, einem FBI-Beamten, der offenbar auf seinen Job scharf ist. Er findet heraus, daß die Precogs manchmal unterschiedliche Visionen haben und dann ein Minderheitenvotum (der Minority Report) abgegeben wird. Das wurde öffentlich nicht bekannt, um das Verfahren nicht zu diskreditieren. Cruise entführt den weiblichen Precog (Samantha Morton) in der Hoffnung, daß sie vielleicht etwas anderes gesehen hat als die beiden anderen. Die Hoffnung wird jedoch enttäuscht, als er ihr Gehirn scannt.

Cruise trifft schließlich mit Mike Binder, seinem Mordopfer, zusammen. Das läuft allerdings nicht wie geplant ab – Binder tötet sich selbst. Farrell, der zu spät an den Tatort kommt, schöpft Verdacht, daß alles arrangiert gewesen sein könnte. Der Chef von Precrime ist Max von Sydow (da ist irgendwie gleich klar, daß er der Bösewicht ist). Cruise hält ihn für einen väterlichen Freund, Sydow läßt ihn jedoch sofort verhaften, als er bei ihm auftaucht. Sein Interesse ist allein, daß das System stabil und erhalten bleibt. Zu diesem Zweck tötet er auch Farrell (die Precogs sind in diesem Moment nicht aktiv). Es stellt sich heraus, daß er eine Auseinandersetzung mit der Mutter von Samantha Morton hatte, die nicht wollte, daß ihre Tochter zu einem Precog wird. Darauf ertränkte er sie in einem See, auf eine Weise, daß dieser Mord (der natürlich wieder vorhergesehen wurde) nicht im Gehirn der Precogs gespeichert blieb. Was nebenbei zeigt, daß das Precog-System nicht zuverlässig ist. Als sich nun Cruise und Sydow gegenüberstehen, erschießt sich Sydow selbst. Damit ist das System endgültig gescheitert. Sydow hätte jedoch Cruise nicht töten können, denn da hätte nach der Logik des Systems Precrime rechtzeitig eingegriffen.

Man sieht, die Story ist reichlich kompliziert und um die Ecke gedacht. Ich vermute, Dick war an den Thriller-Elementen nicht interessiert, sondern nur an dem „Was-wäre-wenn“ von vorhergesehenen Morden und den Konsequenzen. Aber schon bei „Blade Runner“ war ein zweiter Drehbuchautor (David Peoples) im Spiel, um Spannung in die Story zu bringen. Da haben sich aber irritierende Denkmöglichkeiten mit der Action glücklich verbunden, was Spielberg in meinen Augen weniger gelingt. Trotzdem fand ich an dem Film einiges interessant: Es gibt einige „Blade Runner“-Zitate. Spielberg zeigt eine noch mehr von Werbung beherrschte Welt als dereinst Ridley Scott. Für die geheimnisvolle Sphäre der Precogs findet er eine bildlich überzeugende Lösung. Und er zeigt teilweise eine Zukunftswelt, wie man sie bisher noch nicht gesehen hatte: Zum Beispiel läßt sich Cruise mit einer Operation neue Augen einsetzen, weil in dieser Welt jeder anhand seiner Iris identifiziert wird. Und es gibt eine Autoverfolgungsjagd mit Straßen, die auch senkrecht Gebäude hinaufführen.

2003 wurde ein weiterer Dick-Stoff verfilmt, und zwar von John Woo: „Paycheck“. Ich denke, den Film sehe ich mir als nächstes an.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2023, 10:40   #6  
Marvel Boy
Moderator Panini Fan-Forum
 
Benutzerbild von Marvel Boy
 
Ort: Hannover
Beiträge: 16.939
Nicht der Film schlechthin aber doch gelungen und mir zugänglicher als Blade Runner.
Jetzt bin ich am überlegen ob ich "Paycheck" (gesehen) habe.

KEEP CALM AND DON'T SMASH!
Marvel Boy ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2023, 11:25   #7  
Fauntleroy
Apokalyptischer Elefantenreiter
 
Benutzerbild von Fauntleroy
 
Ort: Norderstedt
Beiträge: 1.616
Moin,
zählt der auch als "Klassiker" ?
Wie angelt man sich einen Millionär ?

habe den bestimmt schon 2 - 3 x gesehen und ist für mich auch einer der Filme die mir recht gut gefallen. Ist auch einer mit Marilyn Monroe

Filminhalt Kurzfassung:
3 Modells sind auf der Suche nach einem Reichen Mann zum Heiraten. Mieten sich dafür ein Appartment beim Central Park und machen sich auf die Suche. Sind natürlich 3 sehr Unterschiedliche Frauen die eben der Job und die Suche miteinander verbindet.
Das ganze findet natürlich ein "gutes" Ende und für mich ist die Szene am Ende im Imbiss die Beste

Filminhalt Langfassung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wie_an...lion%C3%A4r%3F


Fauntleroy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2023, 11:25   #8  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
@ Marvel Boy: Mich wundert, daß "nach einer Geschichte von Philip K. Dick" so ein Markenzeichen in Hollywood geworden ist - aber erst knapp zehn Jahre nach "Blade Runner".

Okay, bei Dick sind eine Menge unverbrauchte SF- und Thriller-Ideen zu finden. Aber man muß seine Stoffe immer fürs Kino dramatisieren. An Spannung war er nicht so interessiert.

@ Fauntleroy: Hier darf jeder selbst bestimmen, was für ihn ein Klassiker ist.

Ich würde mich folgender Kritik anschließen, die ich in wikipedia gefunden habe:

Zitat:
Vielleicht ist der Film inzwischen ein wenig betagt, aber er zählt zu jenen, die dabei nicht an Charme verlieren.

Geändert von Peter L. Opmann (18.03.2023 um 11:31 Uhr)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.03.2023, 07:51   #9  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Genauso dargestellt in dem Comic: Stacheldraht auf der Prärie

Lucky Luke hilft dem Farmer George Kraut im Kampf gegen den Viehbaron Cass Casey, für den die Prärie ausschließlich Weideland ist, auf dem er keinen Farmer dulden will.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.03.2023, 07:54   #10  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.604
Ja, die Viehzüchter in "Comanche" sind ja auch die Guten. Wobei das Land dort ja schon nicht mehr Prärie und darum auch weniger für Ackerbau geeignet ist.
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.03.2023, 08:04   #11  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Beim Stichwort "Stacheldraht" fällt mir ein Western ein, der das Thema auch etwas anders anpackt. Da setzen sich zwar ebenfalls die kleinen Farmer durch, aber man spürt auch Wehmut, daß die Zeit des offenen Landes vorbei ist. Ich rede von "Mit stahlharter Faust" mit Kirk Douglas (habe ich allerdings nur einmal vor längerer Zeit gesehen).

Zitat aus dem Lexikon des Internationalen Films:

Zitat:
Obwohl er seine Unabhängigkeit über alles liebt, entscheidet sich ein Cowboy schließlich doch, auf einer kleinen Ranch, deren Weideplätze durch eine Großgrundbesitzerin bedroht werden, als Verwalter zu arbeiten. Sein Kampf ist erfolgreich, fordert als Preis aber die Einsicht, daß Einzäunungen und Grenzen das „weite Land“ immer mehr zurückdrängen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.03.2023, 18:30   #12  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.604
Zum Wochenenende nach „Some like ist hot“ noch mal ein Film zum Thema Travestie, wenn auch diesmal eher umgekehrt. Eigentlich müßte ich bei „Victor/Victoria“ (1982) von Blake Edwards über zwei Filme schreiben, denn es ist ja ein Remake der UFA-Komödie „Victor und Victoria“ aus dem Jahr 1933.

Paris während der großen Weltwirtschaftskrise:
Die arbeitslose Sängerin Victoria (Edwards Ehefrau Julie Andrews) läßt sich von dem ebenfalls arbeitslosen Chansonnier Toddy (Robert Preston) überreden, als „Female Impersonator“ Victor aufzutreten. Der Erfolg übersteigt alle Erwartungen, zumal Toddy auch noch eine geschickte Marketing-Legende um „Graf Victor Grazinski“ gestrickt hat.

Bei einem Auftritt verliebt sich der Chicagoer Nachtclubkönig (und Womanizer!) King Marchand (James Garner) in die Bühnenfigur und fällt aus allen Wolken, als am Ende der Show „Victor“ aus dem Fummel steigt.

Es folgen Annäherungsversuche und schließlich das Erkennen der wahren Identität von Victoria seitens Kings, womit die Probleme aber eigentlich erst so richtig losgehen. Beide fühlen sich durch das Versteckspiel immer unwohler. Zumal King droht durch die sich ausbreitenden Gerüchte ein Verlust seiner (auch geschäftlichen) Reputation.

Gelöst wird es am Ende dadurch, daß Toddy bei einer durch Kings Konkurrenten veranlaßten „Identitätskontrolle“ für Victoria einspringt und ab nun auch ihre Rolle mit einem deutlich komödiantischeren Touch übernimmt, während sie nun wieder als Frau glücklich neben King im Publikum sitzt.


Obwohl das Remake inzwischen auch schon wieder 40 Jahre alt ist und manches bereits wieder angestaubt wirkt, ist es interessant , welche Entwicklung es zwischen beiden Versionen gibt. Das betrifft natürlich vor allem EINEN Bereich!

Während in dem UFA-Film sorgsam auch nur die leiseste Anspielung auf Homosexualität vermieden wird (Er ensteht immerhin schon unter Goebbels Aufsicht!), ist Toddy nun ein bekennender Schwuler, der entsprechende Verbindungen hat und mit seinen Einstellungen nicht hinterm Berg hält. Gleichzeitig stellt der Film aber auch ganz klar, daß Homosexuelle sich (wenn überhaupt) nur in streng abgegrenzen Bereichen treffen und amüsieren konnten.

In dieser Hinsicht liegen also Welten zwischen beiden Versionen. – Fast genausoviel liegt aber auch zwischen Edwards Komödie und dem nur ein Dutzend Jahre später gedrehten „Priscilla- Königin der Wüste“ bzw., dessen etwas zahmeren Hollywood- Adaption „To Wong Foo, Thanks for Everything, Julie Newmar“. Hier merkt man doch deutlich, daß Edwards schon in den den 50ern und 60ern ein Starregisseur war und an einem bestimmten Punkt für ihn Schluss war.
Vor allem aber ist der Film natürlich eine Komödie, die alle Möglichkeiten des „Mann verliebt sich in eine Frau, die einen Mann spielt, der eine Frau spielt“- Plots ausschöpft. Wobei man hier die besten Witze auf Kosten der „Normalen“ macht. Denn im Gegensatz zum UFA-Stück, wo vor allem das King-Vorbild Robert seine Scherze mit Victoria treibt (Sie z.B. ganz bewußt zum gemeinsamen Besuch eines Barbier-Salons zwingt) ist bei Edwards vor allem King der Leidtragende bzw. der Depp.

Das geht schon beim ersten Treffen los, als ihm bei der Demaskierung von „Victor“ herrlich die Gesichtszüge entgleisen. Dann muss der Vorzeigemacho Schwulen-Clubs besuchen, sein bulliger Leibwächter hat durch ihn ermutigt („Chef, wenn ich gewußt hätte, daß SIE AUCH…“) sein „Coming Out“ und er muss sich auch noch in einem Box-Kampf verprügeln lassen. (Wobei ihm sein Leibwächter vorher als „Trost“ verrät, daß sein Gegner „auch“ ist.)

Unterm Strich würde ich den Film nicht in einer Liga mit Edwards Klassikern „Breakfast at Tiffany’s“ oder „The Pink Panther“ sehen, aber er bietet auf jeden Fall noch gute und intelligente Unterhaltung, - ähnlich wie zwei weitere „Spätwerke“ von ihm: „Sunset“ und „Switch“, gerade letzterer ja noch mal eine neue Variante des Geschlechtertausches.
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.03.2023, 07:04   #13  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Danke für Deinen Beitrag. Ich glaube, ich habe irgendwann mal das Original gesehen. Aber für mich war dann "Tootsie" aussagekräftiger.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.03.2023, 08:04   #14  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.374
Jack Arnold hat immer noch einen Schuss Tragik und Melancholie dabei, sei es bei dem Schrecken vom Amazonas, oder hier bei den Aliens.
Das macht die Filme für mich auch heute noch sehenswert.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.04.2023, 16:15   #15  
Horatio
Mitglied
 
Beiträge: 405
Es gibt natürlich nicht nur das amerikanische Kino.

Mindestens als kleine Ergänzung dazu empfehle ich den Dokumentarfilm Charles Pathé, Léon Gaumont, premiers géants du cinéma über die französischen Filmpioniere. Den sah ich vor einiger Zeit auf TV5Monde Europe.
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.04.2023, 16:48   #16  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Es ist kein Etikettenschwindel, denn der Film heißt ja "Journey through American Movies". Und immerhin ist ein italienischer Stummfilm dabei...

Ich fände es nicht schlecht, wenn es etwas Ähnliches auch für die deutsche Filmgeschichte gäbe. Da taucht aber wohl immer das Problem auf: Wie gehe ich mit der Zeit von 1933 bis 1945 um?
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2023, 13:11   #17  
pecush
Geisterjäger
 
Benutzerbild von pecush
 
Beiträge: 7.346
Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ich fände es nicht schlecht, wenn es etwas Ähnliches auch für die deutsche Filmgeschichte gäbe. Da taucht aber wohl immer das Problem auf: Wie gehe ich mit der Zeit von 1933 bis 1945 um?
Deutsche Filmgeschichte findet sich hier:
https://www.arte-edition.de/item/8034.html
pecush ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2023, 13:24   #18  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
@ Servalan: Was meinst Du mit "Hitchcock geschickt ausgeblendet"? Wie ich auch beruft sich Scorsese eben auf seine subjektive Sicht, da muß er nicht begründen, warum er Hitchcock kaum behandelt. Was mag dahinterstecken? Mag er Hitchcock nicht (weil er kein Italiener ist)? Hat er zuviel von ihm übernommen? Paßt er nicht ins Bild des Regisseurs im Clinch mit den Studios (das gab es bei Hitchcock allerdings auch)?

@ pecush: Diese Box ist mir noch nicht begegnet. DVD 1 habe ich ja nun abgefrühstückt. Was hat Edgar Reitz da gedreht ("Die Nacht der Regisseure")? Das scheint die deutsche Filmgeschichte zu sein, aber ich finde im Internet nichts dazu.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2023, 14:03   #19  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.340
Blog-Einträge: 3
Wenn ich dich richtig verstanden habe, erwähnt Scorsese ja Hitchcock im Epilog unter den Regisseuren, über die es viel zu sagen gäbe. Scorsese erkennt also Hitchcocks Qualitäten an, beschäftigt sich aber nicht eingehend mit ihm, jedenfalls nicht im Rahmen seines persönlichen Gangs durch die amerikanische Filmgeschichte. Das kann dem Zeitrahmen seines Projekts geschuldet sein, daß irgendwann ein Ende finden mußte; vielleicht liegt es aber auch daran, daß Hitch Brite gewesen ist, auf der Insel sein Filmhandwerk begonnen hat und in seinen späten Jahren dorthin wieder zurückgekehrt ist.
Scorsese hat seine Gründe. Das muß ich anerkennen. Die muß er nicht ausbuchstabieren. Belassen wir es dabei.
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.04.2023, 18:40   #20  
Horatio
Mitglied
 
Beiträge: 405
Eine Abhandlung über die deutsche Filmgeschichte wäre nicht schlecht, gibt‘s aber vielleicht eher in Buchform.

Es gibt einen Dokumentarfilm: Auge in Auge – eine deutsche Filmgeschichte von 2008, den kenne ich aber leider nicht.

Den von mir oben genannten Film über die Anfänge des französischen Films fand ich so faszinierend, dass ich ihn mir auch auf DVD gekauft habe.
In dem Zusammenhang ist auch die Filmpionierin Alice Guy-Blaché zu nennen, die den wahrscheinlich ersten fiktionalen Film überhaupt gedreht hat, im Jahr 1896: La Fée aux Choux. Über sie lief bei ARTE mal eine Doku. Oder wurde die Dame hier bereits erwähnt?
Nebenbei: Am kommenden 1. Juli vor 150 Jahren, also 1873, wurde die Dame geboren.

Aber das sind Abschweifungen vom Thema Scorsese.

Geändert von Horatio (01.04.2023 um 19:06 Uhr) Grund: Jubiläum ergänzt
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.04.2023, 19:30   #21  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Kein Problem.

Von Alice Guy-Blache habe ich noch nie gehört. Aber 1896 haben sowohl die Lumieres als auch Melies dokumentarische Filmchen gedreht; Melies baute später inszenierte Passagen ein. Kann also gut sein, daß Du recht hast. Und es wäre auch nicht ungewöhnlich, daß eine weibliche Pionierin vergessen wurde.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.04.2023, 06:21   #22  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Scorsese hatte ja bereits ausgeführt, daß im klassischen Studiosystem der Produzent derjenige war, der an den Knöpfen saß, und der Regisseur nach dessen Pfeife tanzen mußte. Jetzt, im Kapitel „Der Regisseur als Schmuggler“, geht es um B- und C-Filme, in denen der Regisseur mehr Freiheit hatte, weil nicht so viel Geld auf dem Spiel stand und ihm das Studio daher nicht so genau auf die Finger sehen mußte. Im wesentlichen werden hier zunächst die Horrorfilme von Val Lewton und der sogenannte Film noir behandelt.

Lewton war ein Produzent, der laut Scorsese die Drehbücher intensiv bearbeitete, aber nie einen Fuß an einen Drehort setzte (in wikipedia steht etwas anderes). 1943 drehte Jacques Tourneur für ihn mit einem Budget von 130 000 Dollar „Cat People“. Weil er fast kein Geld hatte, zeigte er die Katzenmenschen nie, sondern zog ein kostengünstiges Schattenspiel auf. Der Film hatte dennoch eine starke künstlerische Aussage: Die Katzenmenschen standen für eine unterdrückte Sexualität; die Figuren wurden von Kräften bewegt, die sie nicht einmal verstanden. Scorsese meint, „Cat People“ war für die Entwicklung eines reiferen Kinos in USA so wichtig wie „Citizen Kane“. Tourneurs nächster Film war „I walked with a Zombie“ (1943). Damit kam ein Gefühl von Düsternis und bösen Vorahnungen ins Kino. Ähnliches sieht er bei Max Ophüls‘ „Letter from an unknown Woman“ (1948). Es gab weitere Regisseure, die diese Linie fortführten: Fritz Lang, Alfred Hitchcock, Otto Preminger, Billy Wilder, Douglas Sirk, Robert Siodmak, Edgar Ulmer oder André de Toth. Ihre Beschäftigung mit dem Verbrechen erlaubte ihnen, so Scorsese, in die Natur des Bösen vorzudringen.

Der Film noir war in seinen Augen kein spezifisches Genre, eher eine Stimmung: Egal, wohin du dich wendest, das Schicksal stellt dir immer ein Bein. Gezeigt werden Ausschnitte aus Langs „Scarlet Street“ (1945), Ulmers „Detour“ (1945), de Toths „Crime Wave“ (1953) und Ida Lupinos „Never fear“ (1950). Lupino war als Schauspielerin von Warner Brothers entlassen worden und gründete mit ihrem Mann ihre eigene Produktionsfirma, wo sie harte Themen wie Vergewaltigung und die psychischen Folgen aufgriff. Nach einem Ausschnitt aus Joseph H. Lewis‘ „Gun crazy“ (1950), einer Variante des Bonnie-und-Clyde-Motivs, wendet sich Scorsese dem Kameramann John Alton zu, der „mit Licht malte“. Er fotografierte die Anthony-Mann-Filme „T-Men“ und „Raw Deal“ (beide 1948). Zum Schluß vermittelt er einen Eindruck von Robert Aldrichs „Kiss me deadly“ (1955), in dem die Welt komplett aus den Fugen ist und der mit dem Ausbruch des Dritten Weltkriegs endet. Alle diese Filme waren billig produziert und lebten hauptsächlich vom Einfallsreichtum ihres Regisseurs, der damit auch etwas wagen – oder durchschmuggeln – konnte, was im A-Film nicht zugelassen worden wäre.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.04.2023, 07:58   #23  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.604
Und das hat er alles in den nicht mal vier Stunden der Dokumentation untergebracht?
Respekt. - Und zwar sowohl für ihn als auch für Dich! Ich hätte da glaube ich spätestens nach der ersten Stunde kapituliert.

So, wie Du es hier (sehr gut!) schilderst, ist das aber eher eine Sache für Spezialisten und nicht für Leute wie mich, die nicht mal 20% der genannten Filme gesehen haben. Da ist man dann immer unsicher, ob es denn wirklich genau so ist, wie Scorsese es letztlich interpretiert.

Zumindest bei seinen Aussagen zur Tricktechnik bin ich da etwas anderer Meinung. Die Entwicklung in den letzten 10 Jahren kann ich nicht mehr beurteilen. Aber wenn man vergleicht, was noch 10 Jahre nach der Entstehung der Dokumentation (1995) gerade bei Massenszenen tricktechnisch möglich war (Z.B. beim HdR, der ja in dieser Hinsicht gefeiert wurde) und dies mit "realen" Szenen z.B. "Waterloo" oder den rumänischen Historienschinken über die Dakerkriege vergleicht, war CGI damals noch lange nicht soweit, gleichwertigen Ersatz zu liefern.
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.04.2023, 08:35   #24  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.578
Scorsese zeigt von jedem Film natürlich nur Ausschnitte von vielleicht zwei oder drei Minuten Länge. Ich kenne auch nicht alle. Teilweise werden die von der Kritik auch nicht so positiv beurteilt. Entweder sind die dabei, weil sie ihn als Kind oder Jugendlichen berührt haben, oder es geht ihm nur um einen bestimmten Aspekt in diesen Filmen.

Zur Tricktechnik: Man kann natürlich nicht in die Zukunft sehen. Vermutlich haben Scorsese, Lucas oder Coppola die Technik damals deshalb so gesehen, weil sie nicht wußten, daß das noch perfekter geht. - Allerdings empfinde ich Computertricks auch in sehr avancierten Filmen manchmal als steril (nur gefühlsmäßig); ich fühle mich teils wohler, wenn es sich um gemalte Kulissen oder sowas handelt, auch wenn man das vielleicht erkennen kann.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.04.2023, 18:03   #25  
Horatio
Mitglied
 
Beiträge: 405
Die DEFA-Indianerfilme mit Gojko Mitic habe ich alle gesehen. Erstmals vor Jahrzehnten im Westfernsehen. Und unlängst liefen die mal wieder im MDR oder RBB, da habe ich sie mir wieder reingezogen.

Er hat in zwei Winnetou-Filmen mitgewirkt, wenn ich mich nicht irre, hihihi.
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Neues Thema erstellen Antwort

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Film und DVD


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:51 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright: www.sammlerforen.net

Das Sammler-Netzwerk: Der Sammler - Sammlerforen
Das Comic Guide-Netzwerk: Deutscher Comic Guide - Comic Guide NET - Comic-Marktplatz