Die Jakobskinder und das Geheimnis von Rungholt
In den Läden meines Urlaubsortes wurde dieses Buch bereits im vergangenen Jahr mit den Worten beworben, auch "Norddeutschland könne Bestseller" - mit rotem Aufkleber, der an die Spiegel-Bestseller-Liste erinnert.
Nun, in diesem Jahr habe ich das Hardcover gekauft; im Impressum des im Eigenverlag gedruckten Buchs steht, es handele sich um ein Exemplar 1 - 3000. Ob das ein Bestseller ist.
Egal, Inhalt ist mir wichtiger als Erfolg.
Eine gelungene Geschichte über die untergegangene Insel Rungholt mit vielen Verweisen auf Mythen der Nordsee. Leider oftmals redundant und Lexikon-artig, aber gut und fix zu lesen, ein Page-Turner mit vielen Bildern, wodurch die Grenzen von Fiktion und Realität aufgehoben werden.
Gut gegen Nordwind
Ein Buch aus einem Überraschungspaket der Bücherei, das sich meine Frau ausgeliehen hatte. Als reiner E-Mail-Verlauf geschrieben wird die Geschichte einer Frau und eines Mannes beschrieben, die sich durch Zufall kennenlernen und sich fortan Mails schreiben, sich ineinander verlieben, sich aber niemals sehen werden. Sie ist zudem glücklich verheiratet, was die interessante Beziehung erschwert.
Gerade als Foren-Nutzer fand ich dieses Buch interessant: Die beiden Erzähler bauen sich ihre eigenen Vorstellungen des Gegenübers auf. Sie sehen sich nie, wissen nicht, wie das Gegenüber aussieht. Ähnlich ist es beispielsweise auch hier: Wir sehen unsere Avatare, wissen aber nicht, wer wirklich am anderen Ende der Leitung sitzt.
Heute Morgen habe ich gesehen, dass der Roman verfilmt worden ist. Mit Nora Tschirner (und einem mir unbekannten Mann). Während der Lektüre hatte ich niemals Tschirner vor Augen, wenn ich die Mails der Dame las.
Schade, dass ein Film solche Illusionen aufheben muss.