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Alt 21.12.2019, 20:13   #351  
Peter L. Opmann
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Ganz ehrlich: Wenn man vorher jahrelang Williams gelesen hatte, war Condor Mist.

Nicht allein, weil der Marvel-Touch weg war - ich hatte den bsv nicht mehr erlebt und konnte mich an dieses Durcheinander der Veröffentlichungen ("Marvel-Verwirrung Condor & Co.") einfach nicht gewöhnen. Wobei ich zugeben muß, daß ich mir auch eine Menge Condor-Publikationen gekauft habe, weil ich immer hoffte, es würde mal besser.

Ganz gut gefallen hat mir ausnahmsweise Condors "Epic", aber das lief ja nicht sehr lange. Und Condor gebührt das Verdienst, "Conan" nach Deutschland gebracht zu haben.
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Alt 21.12.2019, 20:26   #352  
Crackajack Jackson
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Mir ging es da immer nur um die Geschichten.
Hatte ich ein Comic, dann fand ich mich auch irgendwie in die Handlung rein.
Ich war da mehr oder weniger anspruchslos.Nur mit ein oder zwei X-Men Taschenbüchern tat ich mich schwer.
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Alt 22.12.2019, 06:36   #353  
Marvel Boy
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Was Conan und Condor betrifft, die Alben waren gut.
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Alt 22.12.2019, 11:49   #354  
thetifcat
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Ich habe die Condor Zeit auch gemocht. Klar an BSV und Williams kamen sie nicht ran. Aber es gab eindeutig mehr Marvel für weniger Geld.

Thor's TB Zeit kam es lange Zeit später. Wie schon gesagt fand er im Die Spinne Heft und Sonderheft sowie in MCS statt - also schon in besser Form. Neben den TB's hatte man ja für FV und Hulk noch die Alben. Großartig fand ich damals das zweite Hulk Album. Allein schon die Anfangsseite mit den riesigen Hulk. Das wäre in einem Heft nie so gut gekommen.
Es war also nicht alles schlecht. UND wenn man heute über die Veröffentlichungen schimpft.... wie oft hat Panini Spider-Man gestartet? GENAU! Wie viele gleichklingende Spinne Heft Serien gab/gibt es bei Panini? Genau! Wer steigt da denn bitteschön noch durch. Diejenigen die seit 1998 nicht regelmäßig gekauft haben kriegen doch beim Sammeln die Krise.
Bei Condor gab es eine Die Spinne Serie – wie bei Williams auch. Gut so. Wenn ich daran denke das einige von uns mit den ZWEI Serien bei BSV nicht klar kamen. Was machen die mit den 10 X-Mal neu gestarteten Spiderman Serie. Teilweise noch 2 gleichzeitig. Und bei DC machen die denselben scheiß. Nur weil sich eine 1 so gut verkaufen lässt.
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Alt 22.12.2019, 11:51   #355  
thetifcat
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Bei Conan sollte man Hethke nicht vergessen. TB Condor/ HC-Bänder Hethke und die Sprechblase. Zusammen haben sie die Marvel Conan Comics nach Deutschland gebracht. Die beste Comicszeit der Spechblase - mit Storm, Star Wars und Conan.
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Alt 22.12.2019, 15:03   #356  
Peter L. Opmann
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Bei Condor gab es auch "Conan"-Alben. Condor hatte die Heftserien, Hethke "Savage Sword".

"Panini treibt es noch bunter als Condor" ist für mich kein Argument. Ich gebe aber zu, daß wohl jeder Verlag gezögert hätte, so wie Williams weiterzumachen, da dieses Modell am Markt keinen Bestand hatte.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2019, 15:23   #357  
FrankDrake
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ich gebe aber zu, daß wohl jeder Verlag gezögert hätte, so wie Williams weiterzumachen, da dieses Modell am Markt keinen Bestand hatte.
Du meinst Ehapa hat die DC Heft Rehen nur fortgesetzt weil ihnen das Geld egal war?

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FrankDrake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2019, 15:25   #358  
FrankDrake
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Zitat:
Zitat von underduck Beitrag anzeigen
... aber das Wasser und die Luft war idR vor Tschernobyl besser ...
Die Zeiten als das Wasser klar und der Sex schmutzig war?

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FrankDrake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2019, 16:19   #359  
Crackajack Jackson
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Zitat:
Zitat von FrankDrake Beitrag anzeigen
Du meinst Ehapa hat die DC Heft Rehen nur fortgesetzt weil ihnen das Geld egal war?
So lange hat Ehapha dann aber auch nicht weitergemacht.
Um 1984 (?) haben sie doch auch ihr DC Heftprogramm eingestellt.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2019, 17:18   #360  
Peter L. Opmann
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Zitat:
Zitat von FrankDrake Beitrag anzeigen
Du meinst Ehapa hat die DC Heft Rehen nur fortgesetzt weil ihnen das Geld egal war?
Ich kann bei Ehapa nicht so mitreden, aber die haben doch "Superman/Batman" schon immer eher wie Condor behandelt, also Ausgaben willkürlich herausgepickt und wenig US-like übertragen.

@ Crackajack: Ich glaube, das Ehapa-Heftprogramm lief bis 1985.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2019, 17:58   #361  
thetifcat
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Am Ende ist Condor Die Spinne die längste Serie aller Spider-Man Serien in Deutschland. Irgendwas werden sie schon richtig gemacht haben.
thetifcat ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2019, 18:28   #362  
Phantom
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Spinne (Williams) 133 und 134
(= Der mächtige Thor 66)
Ich kämpfe mich jetzt noch durch die letzten zweieinhalb Williams-Geschichten. Mir sind die Thor-Stories aus den letzten Spinne-Heften überhaupt nicht in Erinnerung. Vielleicht habe ich damals nur noch die Spinne gelesen.

Jedenfalls fand ich diese Geschichte gar nicht schlecht. Götter, die über die "Unterhaltung" des Fernsehens staunen, ein Lunch-Bote, der mit offenem Mund Thor gegenüber steht, das versnobte Ehepaar, das aus der Oper zurückkommt, der Zerstörer, der nicht so recht weiß, wie ihm geschieht. Auch wenn ich nicht darüber hinwegsehen mag, dass das einzige Motiv dafür, dass Odin den Göttern die Kräfte raubt, darin besteht, dass Lee und Kirby einen Kampf auf Augenhöhe inszenieren können.

Schlampereien bei der Farbgebung sind Williams bis zum Schluss unterlaufen: Der Lunch-Bote hat zunächst rosa Haare, später blaue; seine Hose ist zunächst lila, auf der nächsten Seite hellblau. Auf Seite 29 (Spinne 133) hat das Gesicht des Zerstörers dieselbe lila Farbe wie seine Maske.
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2019, 18:34   #363  
FrankDrake
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Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
So lange hat Ehapha dann aber auch nicht weitergemacht.
Um 1984 (?) haben sie doch auch ihr DC Heftprogramm eingestellt.
Immerhin sind sie mit der Grünen Leuchte erst 1979 als Heftserie gestartet, just als Williams seine Reihen endgültig gestrichen hat (bis auf Horror)

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FrankDrake ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2019, 18:55   #364  
Crackajack Jackson
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Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
ein Lunch-Bote, der mit offenem Mund Thor gegenüber steht.
Ja, die Szene war nicht schlecht.
So was machte Stan Lee ja bei Thor öfter.
Ich erinnere mich da an den Motorradfahrer, mit dem Thor eine Runde geflogen ist, oder dieMädels aus der Eisdiele.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2019, 18:58   #365  
Phantom
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Spinne (Williams) 135 und 136
(= Der mächtige Thor 67)
Diese Story finde ich wieder schwächer: die Klopperei zwischen Thor und dem Zerstörer zieht sich durch das Heft, mal scheint Thor besiegt, dann ist er doch wieder stark genug, sich zu befreien, dann doch wieder nicht, dann doch wieder: gähn! Mir ist auch immer noch nicht klar, welche Kräfte Thor jetzt eigentlich noch hat. Das haben Lee und Kirby natürlich absichtlich immer im Unklaren gelassen.
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Alt 22.12.2019, 19:20   #366  
Phantom
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ganz ehrlich: Wenn man vorher jahrelang Williams gelesen hatte, war Condor Mist.

(...)

Ganz gut gefallen hat mir ausnahmsweise Condors "Epic", aber das lief ja nicht sehr lange. Und Condor gebührt das Verdienst, "Conan" nach Deutschland gebracht zu haben.
Das ist wohl alles eine Altersfrage. Als Condor anfing, war ich ungefähr 10. Epic kam später, trotzdem war ich dafür zu jung. Von Condor war ich zunächst mal begeistert; die Spinne, die Sonderhefte, die Taschenbücher, endlich wieder Marvel am Kiosk. Gerade in den Taschenbüchern war viel Lesestoff für das Geld. Ob mich damals gestört hat, dass die Übersetzungen (auch) aus Platzgründen gekürzt waren, weiß ich nicht mehr. (Aus heutiger Sicht sieht das natürlich anders aus.) Was weg war, war dieses Zugehörigkeitsgefühl, die direkte Ansprache durch die Redaktion; aber in den letzten Williams-Ausgaben war das ja eigentlich auch schon weg. Nach wenigen Jahren haben mir diese Superhelden-Sachen nicht mehr gefallen und ich habe damit aufgehört. Ob das jetzt an Condor lag oder ob mir das mit Williams genauso gegangen wäre, wer weiß?

Die Alben von Condor fand ich reine Geldschneiderei, und das sehe ich heute immer noch so: diese Superheldencomics aus der damaligen Zeit sind einfach (meist) guter Trash, die gehören in ein billiges Heft auf schlechtes Papier, am besten in einen Sammelband (die Marvel Essentials - wenn auch schwarz-weiß - finde ich immer noch die perfekte Darreichungsform), aber doch nicht in ein teures Album. (Für die Nachgeborenen: DM 4,00 war für einen Untersekundaner damals "teuer"!)
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2019, 19:51   #367  
Peter L. Opmann
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Du hast völlig recht: Man wird zu einer bestimmten Zeit von bestimmten Comics (oder Filmen oder Musik) geprägt, dagegen kann man wenig tun. Aber mir ist beim Wiederlesen der Williams-Marvels schon auch klargeworden, daß es das äußerst selten vorher und auch nachher gegeben hat, daß man versucht hat, die Hefte möglichst originalgetreu ins Deutsche zu übertragen und auch die Lesereihenfolge, soweit das möglich war, beizubehalten.

Ist ja auch wirtschaftlich Unsinn: Ein Verlag sollte sich das Material mit den besten Verkaufsaussichten herausklauben und dann, wenn's läuft, vielleicht auch mal ein paar schwächere Sachen nachschieben. Nur in der Hochkultur wird das - teilweise - nicht so gemacht; da spielt halt Karajan nacheinander Beethovens neun Sinfonien ein und dann vielleicht die Sonaten nach der Reihenfolge.

Ich betrachte "Thor" schon mit einiger Distanz. Wenn ich schreibe, daß sich eine Ausgabe spannend liest, heißt das noch lange nicht, daß ich sie für ein Meisterwerk halte. Ein Meisterwerk war nach meinem Empfinden bei den 67 bisherigen "Thor"-Heften noch nicht dabei. Trotzdem ist die Serie, auch wegen ihrer Schwächen, nicht uninteressant.
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Alt 03.01.2020, 17:30   #368  
Peter L. Opmann
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Vielleicht sieht es so aus, als hätte ich keine Lust mehr. Das ist aber nicht so.

Bin gerade im Urlaub und muß ein paar Dinge erledigen, zu denen ich sonst nicht kommen würde. Eine "Thor"-Ausgabe zu besprechen, schaffe ich auch, wenn ich arbeiten muß.

Die "Thor"-Hefte im "fehlenden Jahr" kommen also auf jeden Fall noch dran.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2020, 19:50   #369  
Crackajack Jackson
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Das hier soll Spaß machen und nicht in Stress ausarten.
Schönen Urlaub wünsche ich dir.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2020, 20:34   #370  
Peter L. Opmann
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Danke schön.
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Alt 03.01.2020, 23:52   #371  
jakubkurtzberg
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Die Stories sind so alt, dass es auf ein paar Tage (oder Wochen) nicht ankommt. Wir harren gespannt der Dinge, während Du Anderes erledigst. Das passt schon!
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Alt 04.01.2020, 08:03   #372  
Peter L. Opmann
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Tja, je älter sie werden, desto besser werden sie.
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Alt 04.01.2020, 09:58   #373  
michidiers
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Das ist so wie geräucherter Schinken, der gut abgehangen sein muss.
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Alt 06.01.2020, 19:55   #374  
Peter L. Opmann
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Die Spinne (Williams) 137 / (Marvel Deutschland) 138 und 139
(= Der mächtige Thor 68)

Erscheinungstermin: 5/1979 / 1998

Originalausgabe:
1) Thor # 150

Story-Titel:
1) Selbst im Tod…

Original-Storytitel:
1) Even in Death…

Zeichnungen:
1) Jack Kirby / Vince Colletta

Text:
1) Stan Lee



Thor ist tot; seine Freunde Balder und Sif können ihm nicht mehr helfen. Die Williams-Ära endet an einem Punkt, der den denkbar extremsten Cliffhanger abgibt. Dabei hat die Redaktion zum Abschluß nur so viel von der anstehenden Thor-Story abgedruckt, wie eben möglich war – zwölf Seiten. Hätte ich damals die restlichen vier Seiten des Hefts noch lesen können, hätte die Geschichte ganz anders ausgesehen. Zwar ist nun der Vernichter, die ultimative Waffe Odins, aufgetaucht, doch ist Thor wieder am Leben, indem sein Geist einfach wieder in seinen Körper schlüpft. Warum das die Totengöttin Hela zuläßt und wie das nach Thors Ableben überhaupt möglich ist, bleibt mir schleierhaft. Ich hätte es reizvoller gefunden, wenn Thor wenigstens ein paar Ausgaben lang ein Geist geblieben wäre. Das hätte mal eine ganz andere Perspektive für das Epos bedeutet. Aber vermutlich hätten dann die Macher von „Casper, dem freundlichen Geist“ Einspruch erhoben.

Der Zerstörer stellt gleichsam amtlich fest, daß Thor tot ist: kein Pulsschlag mehr. Er verläßt das Schlachtfeld. Dann taucht Hela auf, um Thor für immer ausruhen zu lassen. Doch dessen „Astralleib“ erhebt sich; er will mit ihr reden, was sie „unziemlich“ findet. Balder ist noch unterwegs ins Nornenreich, um Odins Kristallkugel zurückzuholen. Das wollen Loki und die Nornenkönigin verhindern, Die Trolle entführen Sif (mal wieder) und nehmen Balder gefangen. So scheint auch die Chance, daß Odin noch eingreifen könnte, dahin zu sein. Thor macht Hela inzwischen klar, daß „noch ein Funke Leben“ in ihm ist. Sie läßt ihn ziehen. Thor folgt dem Zerstörer, der bereits dabei ist, eine Gruppe Polizisten aufzumischen. Er will eingreifen, doch in seiner Geistgestalt kann er nichts tun. Die anderen bemerken seine Anwesenheit nicht einmal.

Sif ist Gefangene der Nornenkönigin und fleht sie an, sich ihrer Mission nicht in den Weg zu stellen. Die Königin macht ihr klar, daß sie diese Mission kennt, Thor aber bereits verstorben ist. Sif wiederspricht: Sie spürt, daß noch ein Funke Leben in ihm ist. Da macht ihr Lokis Komplizin einen wahnwitzigen Vorschlag: Sif soll Thor im Körper des Vernichters (siehe „Thor“ # 36 und 37) vor dem Zerstörer (also dem „Wrecker“) retten. In ihrer Verzweiflung willigt Sif ein. Sie denkt nicht daran, daß der Vernichter nicht sprechen kann und sie daher Mühe haben wird, sich Thor verständlich zu machen. Lee und Kirby scheinen ihrerseits nicht daran gedacht zu haben, daß der Vernichter damals unter einem asiatischen Tempel begraben worden war. Wie ihn die Nornenkönigin so schnell aus dem Ärmel schütteln konnte, bleibt wohl ihr Geheimnis.

Die letzten Ereignisse konnten bei Williams nicht mehr mitverfolgt werden. Vor allem aber entging dem Leser damals eine unerwartete Wendung: Thor, der immer noch als Geist umherwabert und so dem Zerstörer auf den Fersen ist, beschließt, in seinen Körper zurückzukehren – in der Hoffnung, daß der sich erholen wird. Das heißt, das Herz müßte nach vielen Minuten doch wieder zu schlagen beginnen. Doch, was soll ich sagen: Es klappt. Thor lebt wieder! Da taucht der Vernichter auf und macht mit dem Brecheisenmann kurzen Prozeß. Sif winkt Thor in Gestalt des Vernichters. Aber der kann sich nicht vorstellen, daß dieses Wesen ihm eine freundliche Geste zeigt. Er stürmt los, selbstverständlich mit weiter stark dezimierten Kräften, um den Vernichter zu besiegen.

Diese Geschichte kann ich nur so beurteilen, wie ich sie gelesen habe: Bis zum Ende der Williams-Veröffentlichung ist sie von großer Dramatik, ja, einer gewissen Tragik. Die restlichen vier Seiten, die Williams nicht mehr drucken konnte, erscheinen mir dagegen läppisch, an der Grenze zur Selbstparodie. Immerhin – ich muß zugeben, daß Lee und Kirby sich Mühe geben, für neue Verwicklungen zu sorgen. Doch wie ich oben schon sagte: Viel reizvoller wäre gewesen, wenn Thor wirklich tot gewesen wäre – zumindest für zwei oder drei Ausgaben. Abbitte muß ich Vince Colletta leisten. Zwar hatte ich schon festgestellt, daß der Inker zunehmend an Routine gewinnt, aber in dem klareren, differenzierteren Druck bei Marvel Deutschland sieht sein gesamtes Inking deutlich besser aus. Ich würde nur dabei bleiben: An die Ergebnisse eines Chic Stone oder Joe Sinnott reicht er nicht heran.

Letzte Bemerkung: Körperwechsel scheint zu dieser Zeit (etwa 1967) im Hause Marvel ein beliebtes Thema gewesen zu sein. Spontan fällt mir der Körpertausch von Dr. Doom und dem Dämon ein, und beim Eisernen (in der Gene-Colan-Zeit) hat es sowas auch mal gegeben. Außerdem denke ich noch an das "Monster von Frankenstein" (vermutlich in "Monsters unleashed"), wo einmal die Gehirne eines Menschen und einer Maus ausgewechselt werden; das war allerdings einige Jahre später.


Geändert von underduck (06.01.2020 um 20:22 Uhr) Grund: Coverfoto eingefügt
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.01.2020, 21:25   #375  
Crackajack Jackson
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In dieser Ausgabe wird endlich mal Balder gewürdigt.
Bis jetzt war er nur das Anhängsel, der aussichtslos Verliebte, der dauernd seine wahren Gefühle für Sif verheimlichen musste.
Hier bekommt er mal die Chance ein Held zu sein, wenn auch nur kurz.

Das Verlassen seines Körpers und das weiterleben im Astralleib hatte ich bis dato noch nicht gesehen. Eine Geistererscheinung, die man nicht berühren kann, die aber auch selbst nichts bewegen kann und eigentlich nur zusehen kann, was gerade passiert.
Wie soll Thor diesen Zustand wieder ändern?
Deshalb bin ich als Leser erst mal sehr erleichtert, als Thor schon nach kurzer Zeit des Herumgeisterns wieder in seinen Körper fährt, als wäre nichts gewesen.
Was jetz wirklich ein spannender Cliffhanger ist: Der geschwächte Thor versucht den Destroyer zu besiegen, der eigentlich gar nicht gegen ihn kämpfen will.
So erleben wir den Kampf Thor vs Destroyer mal aus einer ganz anderen Perspektive bzw. unter anderen Vorzeichen.

Nicht nur Körperwechsel.
So wie der Zerstörer sich die Kräfte von Loki (hier versehentlich) aneignete, hat ein paar Jahre früher schon Dr. Doom die Kräfte des Surfers geraubt (FF #57), aber das geschah nicht nur zu jener Zeit, sondern der Kniff wird in Comics immer mal wieder angewendet z.B, als Doom sich in den 80ern die Kräfte des Beyonders stiehlt.

Geändert von Crackajack Jackson (06.01.2020 um 21:42 Uhr)
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