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24.02.2022, 13:34 | #1 |
Captain Rezi
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Valerian & Veronique Spezial – Shinguzlooz Inc.
Die Shinguz haben die Erde verzockt! Wie es dazu kommen konnte, wie die kleinen Langnasen überhaupt in den Besitz unseres blauen Planeten gekommen sind und, was Valerian und Veronique dagegen unternehmen, das dürfen wir bei dieser abgefahrenen Tour de Force selbst erleben… Die zweite, und bislang letzte Spezialausgabe von Valerian und Veronique wurde von Autor Wilfried Lupano und Zeichner Mathieu Lauffray inszeniert. Beide kannte ich zuvor nicht. Lauffrays Zeichenstil würde ich als äußerst modern, detailverliebt, und ein wenig cartoonig bezeichnen. Gefällt mir insgesamt ganz gut, passt aber für meinen Geschmack nicht so 100%ig zu der klassischen Serie, aber das ist wohl einfach den eigenen Vorlieben geschuldet, denn aufwändig und ansehnlich sind die Zeichnungen schon. Autor Lupano bringt sehr viel Witz in die an sich schön verquere Geschichte, jedoch ist das alles für meine Begriffe etwas zu sehr „straight forward“, also mit so einer Art „voll auf die Fresse“-Humor, wo die Reihe bislang eher durch subtiler anklingenden Witz bestach. Mit Steuerparadiesen für Superreiche, den Gefahren der Automatisierung, dem auf die Spitze treiben von Cyber-Prostitution usw. werden ganz typisch für Valerian und Veronique wieder Missstände des aktuellen Zeitgeschehens angeprangert. Irgendwie zünden davon aber nur etwa 50% bei mir und, dass Veronique jetzt als Sexbombe und Objekt der Begierde für die halbe Galaxis ausstaffiert wird ist zwar witzig, aber irgendwie auch ein bisschen… naja. Auf alle Fälle bekommt man sie wieder in mannigfaltigen Outfits zu sehen, da ist für fast jedes Fetisch was dabei. Also ja, schön anzusehen, ja, auch lustig, aber irgendwie ein klein wenig am Thema vorbei, finde ich zumindest. 6,5/10 Savage Sword of Conan – Classic Collection Band 2 Nach langer Zeit wurde es mal wieder Zeit zum Cimmerier zurückzukehren, Gerade seit dem ersten Savage Sword Omnibus habe ich schon viel Zeit verstreichen lassen, der Dritte steht ja diesen Monat schon in den Startlöchern! Also Leseknochen raus und ab in die Leseecke. Einen Teil von Roys Einleitung lese ich immer gleich und dann immer Stück für Stück weiter, wenn ich eine Story beendet habe, weil der gute Mister Thomas da doch manchmal auch spoilert und ich ja Erstleser bin. Ich muss sagen, dass der Band leider gleich mit einer Enttäuschung startet. Das liegt nicht daran, dass die Adaption der Robert E. Howard-Story „Die Menschenfresser von Zamboula“ etwas geschoben werden musste und auch nicht an der (Reprint-)Ersatzstory „Die Bestie von Bal Sagoth“, denn die ist im Grunde sehr gelungen, bietet mit dem rotbärtigen Fafnir einen sympathischen Sidekick und ansonsten sind von gefährlichen Bestien, mystischen Zivilisationen, leichtbekleideten Schönheiten und blutigen Kämpfen alle Zutaten vorhanden, die eine starke Conan-Story braucht. Das Artwork von Gil Kane finde ich allerdings grausig, gehört sicher zu den Schlechtesten, die es bislang bei Savage Sword gab. Das hat mir so missfallen, dass es mich manchmal richtig aus der Story rausgerissen hat. Das hervorragende Artwork von Meister Neal Adams, der im Folgeheft dann endlich „Die Menschenfresser von Zamboula“ in Szene setzt, ist eine Wohltat für meine Augen. Auch die Geschichte, die zu meinen liebsten Conan-Stories gehört, wurde astrein übertragen, wenn mir nur nicht diese geradezu lächerlich, stets über die Brüste der halbnackten „Zabibi“ fallenden Haare auf den Zeiger gehen würden. Das sieht ja dermaßen bescheuert aus, wie die Büschel jeglicher physikalischen Gesetze trotzen, nur um immer das Nötigste zu verbergen. Das wurde beim Franko-Belgischen, recht aktuellen Pendant deutlich besser gelöst. Wenn Nacktheit damals nicht möglich war (war das nicht ein Nachdruck aus der Farbvariante, die unter dem Comics Code stand?), hätte man einfach ein enges Oberteil hinzeichnen sollen, statt so einen Blödsinn zu veranstaltet. Das ist aber auch wirklich mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte. Ab hier wird in Sachen Artwork eigentlich nahezu durchgehend hohe Kunst geboten. Zumeist ist „Big“ John Buscema am Bleistift und wird von verschiedenen Koryphäen getuscht. Roy Thomas gefiel wohl Alfredo Alcala am besten, was ich durchaus nachvollziehen kann. Seine kräftige, charakterstarke Tusche hat schon was und passt super zum Cimmerier, mir persönlich hat aber die feine, äußerst detaillierte Art von Sonny Trinidad noch ein wenig besser gefallen. Tony DeZuniga, der mehr mit Rasterfolie arbeitete, verpasste dem Barbaren dann nochmal einen etwas anderen Look, Alcala hat später, zum Ende des Bandes, dann auch mehr und mehr auf Rasterfolie zurückgegriffen. Hat einen erfrischend anderen Look reingebracht, wie ich finde. Die weiteren Stories kann man eigentlich auch durch die Bank als gelungen bezeichnen. Klar, da gibt es auch einen Schwung recht einfach gestrickte „Monster“ oder „Zauberer“ of the Month Ausgaben, die aber dennoch prächtig unterhalten. Immer wieder gibt es aber auch große, fantastisch in Szene gesetzte und ausgearbeitete Highlights, die sich über mehrere Hefte erstrecken, wie die Adaption von Robert E. Howards „Der schwarze Kreis“, einer der längsten Conan-Geschichten, die hier von Roy eine stimmig ausgearbeitete Vorgeschichte verpasst bekam, um schöner in den Kanon zu passen. Auch die hervorragende Umsetzung von „Jenseits des schwarzen Flusses“ mit ihrem bitteren Finale darf nicht unerwähnt bleiben, und zuvor hat auch der „Turm des Elefanten“ eine neue, in prächtigen Bildern erstrahlende Bearbeitung erhalten. Die Farbausgabe „Conan: Die Rache des Barbaren“ aus Marvel Comics Super Special #2 bringt neben einer klassisch anmutenden Abenteuergeschichte, in der sich zwei eingangs verfeindete Raubeine gegen einen weitaus gefährlicheren Gegner zusammenraufen müssen, mit ihrer Kolorierung schon ganz besonderen Style in den Band. Weshalb da manche Seiten besser aussehen als Andere wird ganz am Ende des Bandes im Bonusmaterial erklärt. Mir hat es prima gefallen, sowohl die Bilder, als auch die Farbe und die Geschichte. Apropos Bonusmaterial, das hat Höhen und Tiefen wie ich finde, was wohl auch daran liegt, dass die Jungs bei Marvel oftmals nicht fertig wurden mit ihrem Pensum und dann mit Artikeln oder auch mal einem Re-Print auffüllen mussten. Da geht es um mittelalterliche Rüstungen, eine Rollenspiel- bzw. LARP-Gruppe, es werden Rezensionen zu Büchern über Robert E. Howard, oder Neuauflagen (also in den 70ern) von Conan-Romanen abgedruckt. Da ist schon viel dabei, was heute nicht mehr so wirklich interessant ist, gerade weil es die dort besprochenen Bücher und Schallplatten ja nirgends mehr zu kaufen gibt. Interessant und stellenweise witzig finde ich dagegen die Leserbriefe teilweise wieder, die auch mal kritisch sein dürfen (ob der Verspätungen), das Essay über das Hyborische Zeitalter von Roy und Zeichner Walt Simonson weiß zu gefallen und bringt mal einen ganz anderen Zeichenstil mit sich. Dann werden die Zeitungs-Strips angekündigt, die ich mir bald besorgen möchte (danke an Panini für die Veröffentlichung!) und der erste Conan-Streifen mit Arnie ist in der Mache. Alles in allem also wieder ein Barbarenstarkes Paket, besser noch als Band eins, und auch Band drei wird den Weg auf den Lese-K2 finden. Ist ja nicht so, als würde dort noch reichlich Cimmerier-Material der Sichtung harren. Aber hey, lieber haben und noch nicht brauchen, als irgendwann brauchen und dann nicht haben. 8,5/10 Corto Maltese 1 – Südseeballade Das ist er also, DER Klassiker von Hugo Pratt. Wenn man bedenkt wie groß meine Liebe für Seemannsgarn ist, ist es schon verwunderlich, dass es so lange gedauert hat, bis ich mir den mal zur Brust genommen habe, aber besser spät als nie. Wir befinden uns in den sonnigen Gefilden des südlichen Pazifiks, Glasklares Wasser, exotische Inseln und Segelbespannte Nussschalen werden von Eingeborenen zwischen den Inseln umher gesteuert. Doch am Horizont brauen sich die Wolken des ersten Weltkrieges zusammen. Die Großmächte belauern sich gegenseitig, haben Schiffe, Transporter und U-Boote in die Welt entsandt. Dazwischen versuchen Piraten ihr Glück zu machen, bringen Schiffe verschiedener Nationen auf, nehmen Geiseln für Lösegelder und versuchen die unterschiedlichen Parteien gegeneinander auszuspielen. In bester Agentenfilm-Manier zieht ein mysteriöser Superbösewicht, genannt der Mönch, im Hintergrund die Strippen. Für ihn arbeitet auch der skrupellose Rasputin und ein gewisser Corto Maltese. Was von Letzterem zu halten ist, ist zu Beginn weder dem Leser noch den übrigen Charakteren, ganz gleich ob Opfer oder Mitglied einer der vielen Fraktionen, wirklich klar. Doch wir werden es vielleicht noch herausfinden, in diesem Abenteuer, oder in einem der vielen, die noch folgen sollten… Nach Ann & Dan mein zweiter Pratt und ja, jetzt bin ich gehooked. Was für eine famose Stimmung, was für ein grandioses Abenteuerfeeling, was für tolle Charaktere, die auch mal ambivalente Gefühle hervorrufen, was für ein wunderbares Setting. Ich liebe ja Seemannsgarn per se, aber gerade diese Epoche der zwei großen Kriege fasziniert mich, vor allem auch, wenn man nicht mitten im Kriegsgeschehen unterwegs ist, sondern Schicksale und „Abenteuer“ am Rande, also abseits der berühmten Schlachtfelder miterleben darf, wie es zum Beispiel bei C. S. Foresters „African Queen“ der Fall war. Der Einbezug eines geheimnisvollen Oberbösewichtes gibt dann noch einen filmischen Drive, der klar macht, hier steht Abenteuer, nicht unbedingt Realismus im Vordergrund, was die Sache zu einer wunderschönen Fabel macht, in der man nicht durchgehend unter Hochspannung steht, sondern auch einfach mal in Gefühl, Stimmung und Bildern schwelgen kann. Apropos Bilder, mir hatte Ann & Dan recht gut gefallen, vor allem auch erzählerisch, aber zeichnerisch fand ich das nur solide. Diese Meinung zu Pratts Zeichenkunst hat sich mit diesem Band massiv geändert. Ja, sein Stil wirkt irgendwie wild und etwas ungeschlacht, vielleicht auch strohig und wenig detailliert, aber irgendwie wirkt das als Gesamtkunstwerk dann dermaßen Stimmig, verbreitet eine intensive, oft wohlige Stimmung und vor allem werden Gefühle transportiert! Schon durch kleinste Änderung einiger Striche werden Gesichtsausdrücke zu emotionalen Ankerpunkten, Männer wirken verschlagen oder entschlossen, Frauen werden sanft, wunderschön oder in Gedanken verloren. Hach, ich komme richtiggehend ins Schwärmen. Wie Pratt teilweise mit wenigen Strichen sehr viel erreicht und vor allem Emotionen transportiert, kann ich vielleicht am Ehesten mit Jeff Lemire vergleichen, auch wenn mir Pratts Zeichnungen deutlich besser gefallen, aber ich hoffe Ihr wisst, was ich meine. Ihr merkt, ich bin begeistert und natürlich macht sich jetzt Verzweiflung breit, denn von Hugo Pratt wartet aktuell NICHTS auf meinem Lese-K2! Dahingehend muss sich also baldigst was ändern. Zum Glück machen es einem Verlage wie Avant und natürlich allen voran Schreiber & Leser dahingehend aktuell recht einfach. Die deutsche Comiclandschaft ist momentan wirklich außerordentlich gut bestückt, wie ich finde. 9/10 mit Tendenz nach oben bei einer weiteren Sichtung, die es sicher geben wird. VG, God_W. |
24.02.2022, 17:34 | #2 | |
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Zitat:
Das geht doch nach hinten los. Wer von denen, die den jetzt casual gekauft haben, hat das nach 3 Jahren noch auf dem Sender. Bzw. bei wie vielen ist dann der Drive noch da? lg Task |
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24.02.2022, 21:23 | #3 |
Captain Rezi
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Ich muss erstmal die Bände 3 und 4 der Collector's Edition aus dem Lese-K2 fischen, ist also nicht eilig.
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25.02.2022, 09:15 | #4 |
Hüterin der Fellnasen
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Aha, danke! Bin über die Ami Hefte nicht mehr informiert. (schade)
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25.02.2022, 11:32 | #5 |
Nerd-Tausendsassa
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Hey Foxy, Du mochtest doch auch Malcolm Max oder? Weil Du gerade nach der Lady fragtest viel mir das ein. Und falls Du es noch nicht wusstest, im Mai kommt der neue Band 5: Die Schwesternschaft der Nacht.
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25.02.2022, 15:03 | #6 |
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...und für diejenigen, welche es auch zu lange finden bis es mit der Bestie weitergeht eine Empfehlung!
MARSUPILAMI RED MONSTER 8,5/10 |
26.02.2022, 11:11 | #7 |
Hüterin der Fellnasen
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@LK Danke für die Info.. ja MM ist Klasse!! Und Ingo Römling ist cool, mit dem kann man gut schwätzen!
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26.02.2022, 21:30 | #8 |
Captain Rezi
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Valerian & Veronique: Die Bewohner des Himmels – Der Kosmos von Valerian und Veronique
Das war er jetzt also, mein vorerst letzter Ausflug in den Kosmos von Valerian und Veronique, zumindest bis dieser ominöse Hommage-Band erscheint, der seit mehreren Jahren stetig weiter verschoben wird, sollte es denn überhaupt jemals dazu kommen. Aber das ist eine andere Geschichte, hier geht es um „Die Bewohner des Himmels“ und ich bin ehrlich gesagt ein bisschen traurig, dass ausgerechnet dieser Band der vorerst Letzte ist, den ich in Sachen Raum-Zeit-Agenten aus dem Regal gezogen habe. Meines Erachtens nach hätte es das nämlich nicht gebraucht. Für alle denen es nicht klar ist, es handelt sich hierbei nicht wirklich um einen Comic, sondern eher um eine Art fiktiven Sekundärband, der sich, wie der Titel schon sagt, mit all den Wesen beschäftigt, welche die Welt von Valerian & Veronique bevölkern. Da werden alle erdenklichen Lebenszyklen Lebenszyklen von Glapum’tianern erläutert und die biologischen Eigenschaften von Shinguz ausgebreitet. Es werden verschiedene Orte und Planeten näher erläutert und deren Eigenschaften von „Wissenschaftlern“ verdeutlicht. Sorry, aber für mich war das alles viel zu trocken und wenig unterhaltsam. Klar wird versucht hie und da etwas Humor mit reinzubringen und auch mit dem ein oder anderen Comic-Zweiseiter wird das zwischendurch aufgelockert, das kann den im Grunde staubigen Grundcharakter des Buches nicht verhüllen. Ich glaube dazu muss man schon beinharter Über-Fan der Reihe sein, für die ist das sicher auch gemacht. Das kann ich im Romansektor vielleicht mit der zweibändigen Enzyklopädie zu Frank Herberts Wüstenplanet-Zyklus vergleichen, die finde ich gut, aber 99% der Menschheit würden diese Meinung vermutlich nicht teilen. Also jedem der mit dem Band Freude hat sei diese gegönnt, für mich war’s nix, umso ärgerlicher, dass es jetzt mein vorerst letzter Eindruck aus dem V&V-Universum war. 3,5/10 Conan – Geschichten aus Cimmeria Offensichtlich hat sich Panini gedacht, dass sie zwischen all den fetten Omnibus-Ausgaben rund um den barbarischen Cimmerier auch mal wieder einen etwas dünneren und moderneren Band, vielleicht zum Anfixen neuer Conan-Fans, unters Volk bringen sollten. Etwa 90 Jahre nach dem ersten Auftritt des hünenhaften Schwertschwingers haben sich ein paar illustre Namen versammelt und eine gute Handvoll Kurzgeschichten aus den nemedischen Chroniken zusammengetragen. Los geht es mit dem „Aufbruch“ eines jungen Conan aus seinem eisigen Heimatland. Hier lässt Esad Ribić den Jüngling in (zumeist) schönen Bildern und komplett ohne Text gefühlt gegen die gesamte Fauna der Umgebung antreten, bevor wir noch Zeuge werden dürfen, wie der Junge zum Krieger reift. Tolle Bilderzählung, auch wenn nicht jedes Panel gelungen ist. „Nachspiel und ein Neuanfang“ hat mit Roy Thomas eine Conan-Legende am Autorenstift zu bieten, aber bis auf den großen Namen ist hier leider nicht viel gewesen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass der halt was machen sollte, damit der Name auf dem Cover prangt. Die Vorgeschichte zu seinem allerersten Conan-Heft aus den 70ern hat nicht wirklich viel zu bieten, auch wenn Steve McNivens Artwork schon klar geht. „In der Stadt der Diebe“ darf ein diebischer Conan seine skrupellose und auch etwas humorvolle Seite zeigen. Außerdem kommt endlich auch ein wenig Sorcery in die Sword & Sorcery Welt des Cimmeriers. Joa, das ist ganz brauchbar, was Conan-Veteran Busiek hier abliefert, muss mir mal seine früheren Arbeiten geben. Dafür gefällt mir Pete Woods‘ aalglattes Artwork leider nicht wirklich. In meiner Lieblingsstory des Bandes bringt Conan, wie sollte es anders sein, den „Tod durch das Schwert“. Hier wird es archaisch, kraftvoll, dramatisch und der Ehrenkodes und die Lebenseinstellung des stolzen Barbaren werden zu 100% transportiert, unterstützt wird das von ideal dazu passendem Artwork von Roberto de La Torre. Als nächstes das Turtles-Schöpfer Kevin Eastman in Personalunion als Zeichner und Autor ran. Letzteres macht er prima, Ersteres im Grunde auch, aber zum einen finde ich, dass sein Conan ein etwas zu kindliches Gesicht abbekommen hat und andererseits finde ich, dass seinem Artwork ein etwas kleineres Format besser getan hätte. „Schiff der Verdammten“ bietet eine brauchbare, mit übernatürlichen Elementen angereicherte Piratenstory mit Conan an Belits Seite, aber Jesús Saiz‘ Computer-Artwork erinnert mich extrem an Ariel Olivetti und verursacht bei mir Augenkrebs erster Güte, sorry. Das wirkt alles total leblos, kalt und frei von jeglichen Emotionen. Das war’s. Also insgesamt gesehen bietet der Band breit gefächerte Conan-Kost mit einigen durchschnittlichen Stories, wenigen Highlights und ebenso wenigen Ausfällen. Das Bonusmaterial ist Okay, wertet den Band aber nicht wirklich auf, denn das sehe ich eher als Ausgleich dafür, dass man in gut 20 Minuten durch ist. 5-5,5/10 Ann und Dan Mangels Pratt-Material habe ich mir einfach nochmal Ann und Dan gegriffen, nachdem mich die Südseeballade so angefixt hat. Den Band habe ich vergangenes Jahr gelesen, bevor wir nach Ostafrika geflogen sind, quasi als Einstimmung. Die vier Geschichten haben mir schon damals ziemlich gut gefallen, einfach wegen der Verbindung aus dem Setting „irgendwo in Afrika“, dem Abenteuerfeeling und der Zeit, in der die Stories angesiedelt wurden, also zur Zeit des ersten Weltkrieges. Irgendwie wirken „Abenteuer“ in dieser für mich doch fernen Zeit noch greifbarer als heutzutage. Wenn ich das richtig verstanden Habe ist „Ann und Dan“ ja die erste Reihe gewesen, die Hugo Pratt in Personalunion als Autor und Zeichner betreuen durfte. Umso spannender war es für mich jetzt bei der nochmaligen Sichtung die vielen Parallelen zu entdecken, die zwischen den Ende der 50er Jahre entstandenen Geschichten, und Pratts Karrierewendepunkt Corto Maltese 1967 bestehen. Da sind wirklich ganz viele Figuren am Start, die später in recht vertrauter Form wieder vorzufinden sind. Die kluge Ann und der inkognito reisende Adelige Dan haben schon viele Gemeinsamkeiten mit den beiden jungen Geiseln aus der Südseeballade und auch, wenn Captain Tipparary O’Hara gleich vom Start weg deutlich heldenhafter und weniger ambivalent als Pratts spätere Hauptfigur Maltese daherkommt, so sind die vielen Ähnlichkeiten doch kaum zu verleugnen. Wer mit Hugo Pratt etwas anfangen kann, Corto Maltese mag, Ann und Dan noch nicht kennengelernt hat, mit dem Schauplatz Ostafrika und den frühen Kriegsjahren des zwanzigsten Jahrhunderts an Zeitraum von abenteuerlichen Erzählungen etwas anfangen kann, der muss eigentlich zugreifen, denn zumindest gebraucht sind die Geschichten recht einfach zu finden. Dann stehen Begegnungen mit wilden Eingeborenen, deutlich ungehobelteren „zivilisierten“ Besatzern und kernigen Helden nichts mehr im Wege. Da wird gegen die Sklaverei gekämpft, es werden Schlachten auf verlorenem Posten geschlagen und mystische Tempel erkundet (Abu Simbel lässt grüßen), animalische Dschungelbewohner und gefährliche Krankheiten sind in Ostafrika ebenso an der Tagesordnung wie Hab- und Machtgier, aber auch Mut und Tapferkeit sind zu finden. Im Grunde also ein rundum gelungenes Abenteuerpaket, wenn auch noch nicht ganz so stimmig und ausgefeilt wie ein paar Jährchen später. 7/10 VG, God_W. |
27.02.2022, 21:23 | #9 |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
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Dieses Wochenende war der 2. Band der Bocola-Ausgabe von
Hal Foster - Prinz Eisenherz an der Reihe. Jetzt dürfte es wohl fix sein und ich an der Reihe dran bleiben. Mir gefällt sowohl der Erzähl- wie auch der Zeichenstil. Das ganze erinnert ein wenig an eine (Natürlich aufgepeppte) Version des "Neuruppiner Bilderbogen". Dieses mal ist es weniger fantastisch als eher historisch(Hunnen, Aetius), - wenn sich Foster die Geschichte auch stark zurecht biegt. Aber das habe ich auch schon schlimmer erlebt. Zeichnerisch gefällt mir am meisten, daß fast jede neu eingeführte Figur erst einmal in einer sorgsam gearbeiteten "Großaufnahme" gezeigt wird. Man hat also auch später immer genau dieses Bild vor Augen. So, Bd. 3 wird in den nächsten Tagen nun wohl auch bald dran kommen. Aber ich denke, die Entscheidung für die nächsten Bände ist eigentlich schon gefallen... |
27.02.2022, 23:20 | #10 |
Erleuchteter
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27.02.2022, 23:23 | #11 |
Captain Rezi
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Sehr gute Entscheidung Nante! Im großen und Ganzen wird es übrigens (zumindest bis Band 9 oder 10, weiter bin ich noch nicht, mehr und mehr historisch, weniger fantastisch.
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28.02.2022, 02:03 | #12 |
Erleuchteter
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Ich beginne (nachdem ich nun alle Carlsen-Alben gelesen habe) mit dem Re-Read in den Osterferien und freue mich sehr darauf.
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28.02.2022, 17:04 | #13 |
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01.03.2022, 10:39 | #14 |
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Friedliebender Zoologe und Freund der Marsupilamis, will eigentlich nur seltene Tiere fotografieren, aber die Marsus sind so kameraverliebt, dass es keine einfach Aufgabe für ihn ist, bis er von den Indianern das Gerücht eines großen roten Monsters hört, das im Dschungel unterwegs ist, um ihn zu zerstören.
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28.02.2022, 22:27 | #15 |
Geisterjäger
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Millenium Trilogie vom Splitter Verlag.
Ein Wechselbad der Gefühle bei dieser Adaption Band 1, Verblendung, ist trotz einiger Freiheiten sehr nah am Roman, die Zeichnungen von Jose Homs sind mir aber zuweilen zu Cartoonhaft. Band 2, Verdammnis, mit Zeichnungen von Manolo Carot um Längen besser, ab hier entfernt sich die Story aber von den Romanen. Zuerst sind es Kleinigkeiten, so bekommt Salanders Schwester eine größere Funktion, und plötzlich ist Robert Englund mit von der Partie... In Teil 3, Vergebung, wechseln sich Homs und Carot leider mit dem Zeichnen ab, die Story folgt dem Roman aber nur in Grundzügen. Härteste Änderung: Salander liegt gar nicht im Krankenhaus, sondern läuft ziemlich gut durch die Gegend, auch die Figurenverhältnisse sind sehr anders. Von daher solide, aber nicht so stark, wie ich es mir erhofft hatte. Meine größte Schwierigkeit hatte ich zu Beginn übrigens mit der Tatsache, dass sich alle Figuren duzen. Das mag in Schweden üblich sein, so steht es in jedem Buch, für deutsche Leser ist das sehr befremdlich. |
01.03.2022, 10:35 | #16 | |
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Zitat:
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01.03.2022, 10:47 | #17 |
Geisterjäger
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01.03.2022, 11:22 | #18 |
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01.03.2022, 13:00 | #19 |
Nerd-Tausendsassa
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Marvel-Verse - Captain America (US)
Captain America #255 (1968) Caps Origin. Nichts was man nicht schon kennen würde. Captain America: The Fighting Avenger #1 (2011) Caps allererster Einsatz. In Deutschland werden Cap und seine Truppe von Baron von Strucker gefangen genommen. Er trifft auf Johann Schmidt und bei einem Kampf der zwei wird dieser zu Red Skull. Der Zeichenstil zielt klar auf ein jüngeres Publikum aber die Geschichte hat mich gut unterhalten. Captain America #100 (1968) Mit der Hilfe von Black Panther und Agentin 13 nimmt Cap es mit Zemo auf um eine tödliche Waffe ausser gefecht zu setzen. Nichts weltbewegendes aber gut zu lesen. Marvel Team-UP #13 (1972) Cap und Spider-Man kämpfen gegen AIM und den Grey Gargoyle. Wie schon bei der vorigen Story: Nichts weltbewegendes aber kann man gut weglesen. Insgesamt ein unterhaltsamer Band. 8/10 |
01.03.2022, 13:45 | #20 |
Moderator Preisfindung
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Storm - Wieder mal gelesen
Mit Trigan und Storm bin ich aufgewachsen und habe die Geschichten meines Lieblingszeichners Don Lawrence auch nach der Kobra-Zeit weitergelesen, Die großen Phantastic-Comics, Hethke, Ehapa, Panini und Splitter, steht alles im Regal.
Die beste Storm Ausgabe hat aber seit 2008 der Splitter-Verlag aus der Nachbarschaft im Angebot. HC im richtigen Format, was will man mehr. Für die Tage die ich noch daheim bin habe ich mir vorgenommen Storm, Trigan und Karl noch einmal zu lesen, vielleicht auch Wells Fargo. Anfangen habe ich mit Storm Band 1 ( die 0-Nummer kommt zwischendurch mal dran). Storm - Die tiefe Welt, Zeichner: Don Lawrence, Geschichte: Philip Dunn Die 1. Auflage beinhaltet einen beiliegenden Druck. Sein Name ist Storm. Ein Astronaut des 21. Jahrhunderts. Bei einem Routineflug gerät er in einen kosmischen Wirbelsturm. Dort wird er tausende Jahre in die Zukunft geschleudert. Die Erde hat sich in der Zwischenzeit völlig verändert. Sie ist zu einem wilden, barbarischen Planeten mutiert. Nur vereinzelt finden sich auf der zukünftigen Erde noch Spuren längst vergangener Zivilisationen. Storm erkennt, dass es für ihn keine Rückkehr in seine eigene Zeit mehr geben wird. Wir sehen wir Storm der Astronaut in den roten Orkan auf dem Jupiter gezogen wird und wieder erwacht keine Verbindung zum Raumfahrtzenrum mehr herstellen kann. Die Rückkehr zur Erde dauert 1 Jahr im Kälteschlaf und Florida hat sich verändert. Die Welt wird von Barbaren und Monstern beherrscht. Wie Storm und Rothaar sich kennenlernen, was mit der Welt geschehen ist und wie sie ihren Häschern entkommen, dass lest ihr am besten selbst. Don Lawrence hat seine Zeichnerischen Fähigkeiten während seiner Arbeit für Trigan nahezu perfektioniert, ich finde bei Storm ist er auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Man liest sicher heraus das ich die Reihe liebe. Schon für Band 1 eine 9/10 Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! Geändert von FrankDrake (02.03.2022 um 16:18 Uhr) |
01.03.2022, 10:04 | #21 |
Hüterin der Fellnasen
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IF Robin #1
Mittlerweile finde ich Damian nicht mehr so nervig und habe mir diesen Band geholt. Damian bekommt mit, das ein Turnier der besten Kämpfer und Killer auf einer abgelegenen Insel unter der Leitung der "League of Lazarus" stattfinden soll. Preis: Unsterblichkeit... jeder hat drei Leben und es sind viele bekannte Charas dabei und es geht hart zur Sache. Und er trifft auf seinen Großvater..... Also ich fands spannend. Zwei Zeichner sind beteiligt, gutes Artwork. Das einzige womit ich hadere, ist die Darstellung von Ras (diese Story hat der zweite Zeichner Jorge Corona gezeichnet und für mich sieht Ras hier wie ein ääh "Althippie" aus.) |
01.03.2022, 14:33 | #22 |
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Ach wie schön.
Ich habe auch vor, bald alle Storm-Bände nochmal zu lesen... |
01.03.2022, 14:48 | #23 |
Moderator Preisfindung
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Ich hätte meine Ehapa Zwischenzeit-Bände verkaufen sollen, als es noch gut Geld dafür gab. Nach der Neu-Edition bei Splitter werden die sicher abstürzen.
Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch) |
01.03.2022, 16:54 | #24 | |
Mitglied (unverifiziert)
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Zitat:
Werde ich mal im Auge behalten. lg Task |
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02.03.2022, 02:11 | #25 |
Erleuchteter
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Captain Marvel (2017) Band 1+2
Sehr schöne Serie, Lektüre lohnt. 8/10 P. Christian Endres (oder der Lektor?) hat aber einiges verbockt (und auch noch fett gedruckt): Gerry Conway ist Autor, nicht Zeichner. Wer soll Amora sein? Gemeint ist wohl Aurora. |
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