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Alt 19.05.2010, 12:04   #1  
zaktuell
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Wenn es so wäre, wie Du schreibst, wär's ja schön (und auch im Sinne des 'Wiki-Prinzips'). (Nicht nur) Meine Erfahrung sagt aber eher, dass die 'Community' eher im eigenen Saft schmort, der Zugang für Fachleute -der zu Beginn des Projektes sehr nidrigschwellig war- zunehmend erschwert wird und die 'Community' eher löscht als 'Artikel macht'. So wird Fachwissen von 'Relevanzkriterien' und ähnlichem Schmarrn eher ausgesperrt als integriert. Dies betrifft vor allem 'Spezialwissen', das in der Community weder kompetente Vertreter noch ne 'Lobby' hat und wird umso schlimmer, je spezialisierter das Wissen ist. Dabei wäre es grade für die Informationen, die eben nicht zum Allgemeinwissen gehören, nicht überall zu finden und nicht tausendfach belegt sind, ne ideale Plattform.

Und es ist zB lächerlich, dass im ersten Satz eines Lemmas abweichende Angaben von den tatsächlichen Fakten exponiert genannt werden, nur weil sie in irgendwelchen unzuverlässigen Quellen auftauchen. Beispiel - Der Mann war mein Grossvater und nur weil ich nicht bereit bin, private Dokumente zu scannen und zu veröffentlichen, besteht 'die Community' darauf, das Unsinn im Artikel bleibt. Ich hab da irgendwann genauso aufgegeben wie beim ZACK-Artikel, bei dem schon die Schreibweise 'Zack' statt dem richtigeren 'ZACK' irgendeiner blöden Wiki-Konvention geopfert wurde. Und das sind nur ZWEI Beispiele. Unterm Strich hab ich mehr solche als positive Erfahrungen mit 'der Community' gemacht.

Eine letzte, wie ich finde, bedenkliche Entwicklung ist, dass immer mehr Artikel zwar möglicherweise fachlich einwandfrei sind, dafür aber auch so 'fachlich' formuliert werden, dass man es als Laie nicht mehr versteht. Auch das sollte mMn eine Enzyklopädie leisten: Nicht nur Wissen zusammentragen, sondern auch so darstellen, dass jemand Fachfremdes es noch verstehen kann. In letzter Zeit ertappe ich mich immer häufiger dabei, dass ich die Wikipedia zwar als erste Anlaufstelle nutze, nach kurzem Überfliegen das Artikels aber schnell zum Schluss 'unleserlich' komme, zu den web-links navigiere und darüber dann häufig genug verständliche Abhandlungen zum Thema finde.
zaktuell ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.05.2010, 13:53   #2  
Lupo_Wien
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Zitat:
Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
Beispiel - Der Mann war mein Grossvater und nur weil ich nicht bereit bin, private Dokumente zu scannen und zu veröffentlichen, besteht 'die Community' darauf, das Unsinn im Artikel bleibt.
Der Logik kann ich nicht folgen. Jedenfalls ist Dein Großvater für die Wikipedia erstmal relevant, also eine Person von gewissem allgemeinem Interesse. Wenn das so ist, daß also sein Leben öffentlich bekannt gemacht wird und Du dagegen grundsätzlich nichts hast, auch eigentlich nichts haben kannst, warum lieferst Du dann nicht Quellen? Sollten in diesen noch intime Details stehen, lassen sich diese schwärzen. Du möchtest, daß über Deinen Großvater keine Unwahrheiten verbreitet werden, scheust aber davor zurück, selber zur Wahrheitsfindung beizutragen.

Generell gilt bei jeder Form von Geschichtsschreibung, auch der seriösesten, daß es nicht "eine" Wahrheit gibt, und oft ist es nicht damit getan, einzelne Dokumente vorzulegen, um die "einzige" Wahrheit scheinbar zu zementieren. Als x-beliebiges Beispiel: Etwa belegen zu können, daß jemand bei der NSDAP war (oder nicht war), sagt noch wenig bis nichts darüber aus, wie er dazu gekommen ist und wieviel Nazi er "wirklich" war (oder nicht war).
Zitat:
Eine letzte, wie ich finde, bedenkliche Entwicklung ist, dass immer mehr Artikel zwar möglicherweise fachlich einwandfrei sind, dafür aber auch so 'fachlich' formuliert werden, dass man es als Laie nicht mehr versteht.
Das ist unbestritten eine der großen Schwächen der aktuellen Wiki, ja.

L-W
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Alt 19.05.2010, 14:40   #3  
zaktuell
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Zitat:
Zitat von Lupo_Wien Beitrag anzeigen
(...) warum lieferst Du dann nicht Quellen? (...) Du möchtest, daß über Deinen Großvater keine Unwahrheiten verbreitet werden, scheust aber davor zurück, selber zur Wahrheitsfindung beizutragen. (...)
Weil der Aufwand, 'öffentliche Quellen' heranzuziehen, bzw. auch private Quellen in unserer verstreuten Familie aufzutreiben und zu veröffentlichen, in keinem angemessenen Verhältnis dazu steht, wie wichtig mir das ist.
Meine Güte, ich weiss doch, wie mein Opa heisst, wann, wo, wie und woran mein Opa gestorben ist, wo begraben liegt, usw. Und wenn 'die Community' mir das ohne 'wikitaugliche' Quelle nicht glaubt, und daher für den Rest der Welt lieber solchen Schmonzes veröffentlicht, dann geht mir das, sorry, am A**** vorbei. Insofern: Im Rahmen dessen, was mir angemessen erscheint, hab ich versucht, 'zur Wahrheitsfindung beizutragen'. Wenn das nicht genügt, dann sollen die, die eh sonst kein Leben haben als sich um die Erschaffung und Einhaltung abstruser Wiki-Konventionen zu sorgen, drum kümmern, Fakten von Unsinn zu trennen. Oder am Unsinn festhalten. Mir doch egal. Is doch deren Ding.

Und das bringt es letztlich auf den Punkt: 'Deren Ding'. Wikipedia war mal von allen, für alle. Inzwischen ist sie 'von Wikipedianern' und für deren Ego. - Ich übertreibe, um zu verdeutlichen, aber das ist mMn die Tendenz und der Weg und auf dem Weg hat sie für mich längst schon eine Grenze überschritten, die das Wiki-Prinzip zugunsten des Enzyklopädischen Bestandteils verraten hat. Und das an vielen Stellen ohne Not verraten hat, denn im Ggs. zu gedruckten Werken, deren Umfang natürlichen Grenzen (Seitenzahl,...) unterliegt, hätte die Internet-Enzyklopädie zB die Möglichkeit, ALLES zu berücksichtigen (und den Benutzer selbst entscheiden zu lassen, was er für relevant hält...).
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Alt 20.05.2010, 19:47   #4  
Marcus Cyron
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Zitat:
Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
Meine Güte, ich weiss doch, wie mein Opa heisst, wann, wo, wie und woran mein Opa gestorben ist, wo begraben liegt, usw. Und wenn 'die Community' mir das ohne 'wikitaugliche' Quelle nicht glaubt, und daher für den Rest der Welt lieber solchen Schmonzes veröffentlicht, dann geht mir das, sorry, am A**** vorbei. Insofern: Im Rahmen dessen, was mir angemessen erscheint, hab ich versucht, 'zur Wahrheitsfindung beizutragen'. Wenn das nicht genügt, dann sollen die, die eh sonst kein Leben haben als sich um die Erschaffung und Einhaltung abstruser Wiki-Konventionen zu sorgen, drum kümmern, Fakten von Unsinn zu trennen. Oder am Unsinn festhalten. Mir doch egal. Is doch deren Ding.
Ich habe bislang alle Dinge, dir mir Angehörige (wenn es einigermaßen vertrauenswürdig war) mitgeteilt haben auch umgesetzt. Gib mir Bescheid, dann kümmere ich mich. Keine Ahnung, ob du das irgendwie begründet hast. Aber sieh es mal andersrum. Nehmen wir es, es stand richtig im Artikel und irgendwer kommt daher und ändert es eben mal so. Und behauptet er wäre der Enkel. Vielleicht sogar um irgendwelchen Schaden anzurichten (alles schon passiert). Belegt das aber nicht. Was ist dir persönlich lieber? Wir nehmen es ernst und verlangen Nachweise - oder wir lassen es einfach so laufen, und jeder kann machen, was er/sie will? Bitte auch mal so überlegen.
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Alt 20.05.2010, 20:18   #5  
zaktuell
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Zitat:
Zitat von Marcus Cyron Beitrag anzeigen
(...) Was ist dir persönlich lieber? (...)
Ich will das hier nicht vertiefend diskutieren, aber ganz ehrlich? Platz spielt keine Rolle. Deshalb ist mir persönlich lieber, jede noch so unwichtig erscheinende Information, die selbst in besten Zeiten der 'pedia noch kaum als Stump durchgegangen wäre, wär drin, als dass sie fehlen würde. Jeder Mensch fängt als kleiner Zellklumpen an. Und nur wenn man ihn lässt, kann er wachsen und sich entwickeln. Manch Samen wird zwischen Felsen landen und nie zur Pflanze mit Blüte reifen, aber ein brach liegender Samen stört auch niemanden. Und mancher geht dann nach Jahren doch noch auf...

Und ich denke, dass sich das auch nach dem Wiki-Prinzip 'natürlich' entwickeln würde: Wichtige Dinge bei denen sich viele Leute auskennen, wachsen dann schnell und werden immer besser. Anderes wird vielleicht nur von einem Spezialisten allein zu respektabler Blüte gebracht (wenn man ihn nicht durch Konventionen vergrault, sondern unterstützt). Und wieder anderes fängt mit einem kleinen Satz oder vielleicht gar mit ner Frage an. Und wächst nur ganz langsam und Klein-Info für Klein-Info. zB: Einer legt n Namen an, ein zweiter ergänzt ein Sterbedatum, weil er nur das kennt. Ein dritter ergänzt ein vielleicht unwesentliches Hobby der Person, bevor überhaupt mal jemand das reinschreibt, weswegen die Person wichtig ist. Vielleicht ist sie das noch nicht mal, wird es aber plötzlich irgendwann und dann hätte man bereits einen kruden Anfang, auf den man aufbauen könnte. Auch sowas würde sich 'natürlich' regulieren.
zaktuell ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.05.2010, 20:24   #6  
Maxithecat
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Zitat:
Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
Und wieder anderes fängt mit einem kleinen Satz oder vielleicht gar mit ner Frage an. Und wächst nur ganz langsam und Klein-Info für Klein-Info. zB: Einer legt n Namen an, ein zweiter ergänzt ein Sterbedatum, weil er nur das kennt.
Ich dachte immer, "so funktioniert eine Wiki"!

Was ich im Moment hier darüber lese, finde ich zum

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Alt 20.05.2010, 20:34   #7  
Servalan
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Beiträge: 10.340
Blog-Einträge: 3
Dafür setzen sich die Wikipedianer gegenseitig ihre Denkmäler: Hier ein Beispiel dafür, der ausführliche Artikel zu Kai Ulrich Jürgens. Wie? Nie gehört? Spielt keine Rolle, untereinander kennen sich die Spezis. Außerdem dürfte die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß sein, daß der Herr seine Selbstbeweihräucherung selbst verfaßt hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kai_U._Jürgens

Eine Kaukapedia und eine Mosapedia hätten eine wesentlich höhere Existenzberechtigung als dieser Beitrag.
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