Der Filmthread

[Damian]

Ist es nicht, auch wenn es das sein sollte. Merke: Die Welt ist nicht nur Mitteleuropa, auch wenn wir uns als moralisch ultimatives Zentrum sehen. Und selbst da haperts noch mit der "Normalität".

[falkbingo]

Ich sehe das so: Wenn zwei Menschen sich lieben, ist es "kackenfurzegal", ob es sich um Frau-Mann, Frau-Frau, oder Mann-Mann handelt.

[LaLe]

Kann man so sehen und sehen immer mehr so. Minimaler Konsens sollte aber sein, dass das jeder halten darf wie er will ohne dadurch benachteiligt zu werden. Aber selbst da sind wir (Menschen) noch nicht wirklich weit, fürchte ich.

[Damian]

Unterschreibe ich beides, aber ich bin eben nicht die Welt.

[falkbingo]

Ich habe vor Jahren mal ein Graffiti gesehen, daß es ziemlich auf den Punkt bringt: "Das grösste Problem der Menschheit, ist der Mensch"

[LaLe]

Um das zu erkennen muss man in der Tat nicht einmal Hardcore-Christ sein.

[Mathew]

Zitat von Damian

Eine Spaltung der Gesellschaft empfinde ich nicht als Fortschritt.

Die Gesellschaft war nie ungespalten. Es wurde nur nie groß darüber diskutiert.

Die Diskussion über Gleichberechtigung sind ein Zeichen dafür, dass die Gleichberechtigung Fahrt aufgenommen hat. Die Privilegierten verlieren jetzt ihre Privilegien und wehren sich. Das nehmen wir als Spaltung war. Ist aber in Wirklichkeit nur Fortschritt (Gedanke übernommen von El-Mafaalani)

[LaLe]

Da würde ich jetzt einmal kurz fragen wollen, welche unterprivilegierte Frau davon profitiert, dass die Aufsichtsräte von DAX-Konzernen zu 30% mit Frauen besetzt werden müssen.

Oder inwiefern die alleinerziehende Frau mit drei prekär bezahlten Teilzeitstellen davon profitiert, dass sich Unternehmen mit dem Thema Diversity beschäftigen (müssen). Davon gibt es vermutlich sehr viel mehr als in den nächsten tausend Jahren je in einem Aufsichtsrat sitzen werden.

Ich mag mich da täuschen, aber in den Branchen, in denen eher schlecht bezahlt und staatliche Unterstützung trotz Vollzeitbeschäftigung in Anspruch genommen werden muss, ist Diversity nicht wirklich ein Problem. Da gibt es Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund genug.

Und das spaltet.

[Nante]

[LordKain1977]

[Mathew]

Sorry, das Argument verstehe ich nicht. War das auf meine Aussage bezogen? Wenn Du Dich für Politik interessierst, empfehle ich Dir wirklich mal die Thesen aus dem Buch "Integrationsparadox" zu lesen (die El-Mafaalani nicht erfunden, sondern gut zusammengefasst hat).

[Unbreakable Cosmo]

Zitat von LaLe

Da würde ich jetzt einmal kurz fragen wollen, welche unterprivilegierte Frau davon profitiert, dass die Aufsichtsräte von DAX-Konzernen zu 30% mit Frauen besetzt werden müssen.

Oder inwiefern die alleinerziehende Frau mit drei prekär bezahlten Teilzeitstellen davon profitiert, dass sich Unternehmen mit dem Thema Diversity beschäftigen (müssen).

Ohne tiefgründig nachzudenken, soll heißen, vielleicht übersehe ich etwas: profitieren nicht ihre Töchter und der diverse nachwuchs indem sie sehen, dass sie es auch bis ganz nach oben schaffen können?
Im Gegensatz zu heute, wo sie vielleicht zu dem Schluss kommen, oben säßen nur weiße Männer, dahin würden sie sowieso nicht kommen können?

[Mathew]

Eternals

Hat mir gut gefallen, toller Cast, viele zwischenmenschliche Momente, wenig unnötige Action, und die "schnelle" haben sie super in Szene gesetzt. Aber ja, grade am Anfang fand ich es auch etwas langatmig.

8/10 für mich einer der besseren MCU Filme bislang

@Cosmo, richtig, es geht um langfristige Entwicklungen. LaLes Argumentation ist sehr kurz gedacht

[God_W.]

Zitat von Heatwave19

Kannst du das mal näher ausführen?
Ich lese das immer mal wieder, kann es aber nicht wirklich nachvollziehen. Dass Phastos mit einem Mann zusammen ist, hat mich grefreut. Die Darstellung ist doch auch überhaupt nicht aufdringlich, ist halt ein Paar mit Kindern, nur statt Frau und Mann halt zwei Männer.
Die Änderung von Hautfarbe und Geschlecht gegenüber dem Comic ändert in diesem Fall auch nichts an der Handlung oder den Charakteren. Stören würde es mich bspw. bei Magneto, da bei der Figur der Hintergrund (jüdischer Überlebender des Holocaust) wichtig ist. Bei den Eternals finde ich es sogar relativ sinnvoll, dass verschiedene Ethnien abgedeckt werden im Hinblick auf die Origin.
Bei Makkari wurde ja hier schon kritisiert, dass ihre Taubheit im Zusammenhang mit der Origin der Eternals wenig Sinn ergibt, das konnte ich tatsächlich nachvollziehen, auch wenn es mich nicht gestört hat.

Das Problem für uns ist, dass es einfach extrem aufgesetzt wirkt wie die alle von den Charakteren her zusammengesetzt sind. Dass da jemand schwul ist, einer schwarz, einer asiatisch, einer indisch, einer taubstumm, einer Latino usw..., das mag an sich alles OK sein, aber in dieser geballten Form ist das einfach nur absurd und SO offensichtlich, dass es schon von der eigentlichen Handlung ablenkt. Da fragt man sich ja nicht mehr "wie geht die Geschichte weiter" sondern "was haben sie als nächstes reingebastelt, um es ja jedem recht zu machen". Sorry, ist einfach so und das bedeutet nicht, dass ich Minderheiten nicht leiden kann oder irgendjemanden wegen seiner sexuellen Orientierung verurteile oder sonst was.

[Terminator_T-101]

Also mich stört rein gar nichts bei dem Film.

[Mathew]

Zitat von God_W.

.....aber in dieser geballten Form ist das einfach nur absurd und SO offensichtlich, dass es schon von der eigentlichen Handlung ablenkt. Da fragt man sich ja nicht mehr "wie geht die Geschichte weiter" sondern "was haben sie als nächstes reingebastelt, um es ja jedem recht zu machen".

Wie hätte die Gruppe denn genau zusammengestellt sein sollen, dass es DICH nicht von der eigentlichen Handlung ablenkt?

Ganz ernstgemeinte Frage.

[Unbreakable Cosmo]

Zitat von God_W.

Das Problem für uns ist, dass es einfach extrem aufgesetzt wirkt wie die alle von den Charakteren her zusammengesetzt sind. Dass da jemand schwul ist, einer schwarz, einer asiatisch, einer indisch, einer taubstumm, einer Latino usw..., das mag an sich alles OK sein, aber in dieser geballten Form ist das einfach nur absurd und SO offensichtlich, dass es schon von der eigentlichen Handlung ablenkt. Da fragt man sich ja nicht mehr "wie geht die Geschichte weiter"...

Da gehe ich mit.
Wenn ich für mich ergänzen darf, in dieser geballten Form sieht das für mich von außen betrachtet (gesehen habe ich den Film noch nicht) nicht aus wie "wir haben euch eine großartige Geschichte zu erzählen, die in einem repräsentativen Umfeld stattfindet" sondern wir fahren die eingeschlagene Agenda weiter, um Social Media und den Social Justice Warriors zu gefallen.

Ist es für Disney/Marvel denn OK, dass der Film nach meiner Wahrnehmung meist für Diversität aber nicht für eine gute Geschichte gelobt wird?

[B.P.Taskfield]

Einer ist asiatisch, einer indisch, schwarz, latino, weiß, rothaarig, etc.

Hmm, man könnte ja fast vermuten es ist eine global agierende Gruppe, welche so einen Botschafter für jeden Kulturkreis, mit dem sie unweigerlich zusammentreffen, haben wird.

[LaLe]

Zitat von Unbreakable Cosmo

Ohne tiefgründig nachzudenken, soll heißen, vielleicht übersehe ich etwas: profitieren nicht ihre Töchter und der diverse nachwuchs indem sie sehen, dass sie es auch bis ganz nach oben schaffen können?
Im Gegensatz zu heute, wo sie vielleicht zu dem Schluss kommen, oben säßen nur weiße Männer, dahin würden sie sowieso nicht kommen können?

Ohne jetzt groß nachzudenken, wie viele unterpriviligierte Nachkommen schaffen es künftig in die Aufsichtsräte und Vorstandsetagen?

Und wie viele würden andererseits davon profitieren, dass es einen auskömmlichen Mindestlohn gibt und Berufe, die überwiegend von Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund ausgeübt werden? Oder von ein wenig (oder mehr) Bildungsgerechtigkeit, die nicht vom Einkommen der Eltern abhängt? Da waren wir im alten dreigliedrigen Bildungssystem schon einmal weiter (ich würde mich als Beispiel dafür anbieten wollen).

Und inwiefern führt die faktisch gegebene Diversity in diesen Berufsfeldern womöglich dazu, dass sich die Arbeitnehmerschaft nicht mehr als Gemeinschaft versteht und gemeinsam berechtigte Interessen gegenüber den Arbeitgebern durchsetzt (Stichwort Schwäche der Gewerkschaften)?

Dass wir uns nicht falsch verstehen, ich habe nicht nur nichts dagegen, dass es mehr qualifizierte Frauen in entsprechende Positionen schaffen, ich bin sogar sehr dafür.

Ich nehme es nur so wahr, dass sich in vielerlei Hinsicht durchaus priviligierte Personen als unterprivilegiert definieren und auf dieser Grundlage Rechte einfordern während eine deutlich größere Anzahl tatsächlich unterprivilegierter Menschen mit ihren Sorgen und Nöten (die sich nicht um die Frage ob sie nicht einen Aufsichtsratsposten einnehmen dürfen sollten drehen) mehr oder weniger allein gelassen werden. Und letztere sind nach meiner Einschätzung sehr viel zahlreicher.

Das finde ich nur in der öffentlichen Diskussion nicht angemessen gewichtet wieder. Und diese Personen offensichtlich auch nicht.

[LordKain1977]

Um mal wieder etwas leichtes einzubringen:

Oliver & Co.
DVD

Disneys Oliver Twist Version mit Tieren. Ich glaube jeder hat einen Disney Film aus seiner Kindheit den er als "seinen" bezeichnet. Das muss nicht der Beste im eigenen Ranking sein aber es ist der Disney Film mit dem einen etwas besonderes Verbindet. Oliver & Co. ist das bei mir.
Ich war damals 11 und dies war der erste Disney wo ich auch so richtig die ganze Werbetrommel drumherum mitbekommen hab. Sammelbilder auf der Milchschnitte, Malbücher, Poster, sowas eben. Natürlich hab ich den dann auch im Kino gesehen und damals wie heute macht der mir einfach nur Spaß.
Diese coole, hippe, Hundegang gepaart mit dem New York der 80er feeling wärmt da einfach mein Herz. Die Songs von Billy Joel und Bette Midler hab ich auch heute noch im Ohr. Für mich ein ewiger Klassiker.
8/10
In den Extras gibt es wieder zwei Kurzfilme. Diesmal mit Pluto.
Der erste heisst Der herzlose Retter. Pluto rettet ein Kätzchen vor dem ertrinken wird zuhause aber schnell Eifersüchtig auf das Kleine.
Der zweite heisst Pluto & die Milchdiebe. Der Titel ist schon ziemlich selbstsagend. Pluto nimmt es hier mit zwei Katzen auf.

PS: In den Extras hab ich ausserdem noch etwas sehr interessantes erfahren das ich selber bisher nicht wusste. Oliver und Co. war der erste Disney Film in dem es eine eigene Abteilung für Computereffekte gab.
Ausserdem gillt Oliver & Co. intern als einer der beliebtesten und wichtigsten ihrer Filme. Weshalb? Der Film war ein solch großer Erfolg das es ohne diesen die Nachfolgenenden Filme Arielle, Die schöne und das Biest und Aladdin nicht in der Form gegeben hätte wie wir sie kennen und hat damit diese glorreiche Zeit der 90er erst möglich gemacht.
Das ist mal wirklich krass und freut mich für Oliver & Co. denn leider fällt der immer etwas hinten runter wenn man von tollen Disney Klassikern redet.

[Unbreakable Cosmo]

Zitat von B.P.Taskfield

Hmm, man könnte ja fast vermuten es ist eine global agierende Gruppe, welche so einen Botschafter für jeden Kulturkreis, mit dem sie unweigerlich zusammentreffen, haben wird.

Stimmt, das ist logisch und ergibt Sinn.

Das sind aber nicht Marvel Eternals, die sich als Griechische Götter tarnen und vor der Menschheit zurückziehen. Das ist halt wieder, und ich grinse, während ich dir das schreibe, ein fall von Taskmaster.
Der Name aus den Comics aber andere Figuren. (Nicht aufgrund des ethnischen Backgrounds sondern aufgrund ihrer Funktion und ihres Handelns, Stichwort ausgelegt als Botschafter für jede Kultur)

[Mathew]

LaLe, ich bin echt enttäuscht von Deiner kurzsichtigen Argumentation. Habe aber auch keine Lust, dafür jetzt in ein Politikforum einzutreten....


Irgendwann werden Hautfarbe, Geschlecht und sexuelle Orientierung keine Rolle mehr spielen, das ist sicher, jedenfalls wenn es nicht zur Apokalypse kommt.

Was aber immer bleiben wird, ist der Kontrast zwischen reich und arm. Und der wird irgendwann anders legitimiert sein als heute. Tendenziell ist es so, dass unser Bildungssystem dies legitimiert (Lesetipp: "Mythos Bildung")

[Unbreakable Cosmo]

Zitat von LaLe

Und wie viele würden andererseits davon profitieren, dass es einen auskömmlichen Mindestlohn gibt und Berufe, die überwiegend von Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund ausgeübt werden? Oder von ein wenig (oder mehr) Bildungsgerechtigkeit, die nicht vom Einkommen der Eltern abhängt?

Um Gottes Willen, dafür bin ich natürlich auch und ich habe auch nicht geschrieben, was davon ich priorisiere. Ich gebe zu, ich bin tatsächlich kein Vorstandschef und halte es mit Falco (Egoist), dass ich zuerst den Mindestlohn höher sehen will.

[LaLe]

Mathew, an deiner Enttäuschung kann ich nichts ändern. Aber wenn ich sehe wo wir in vielen Fragen herkommen und wo wir heute stehen, dann kann ich nur feststellen, dass wir uns in vielen Punkten, die sehr viele Menschen betreffen, deutlich verschlechtert haben. Und an diesen Punkten passiert nicht viel.

Worauf ich eine Wette gehen würde?

Die Ampel schafft es die kommenden vier Jahre
- 219a StGB abzuschaffen
- Cannabis zu legalisieren
- Energie unbezahlbar zu machen
- einen Bundestagspoeten (m/w/d) einzuführen.

Und all das (abgesehen vielleicht von der Poesie) schaffen die mit Sicherheit noch vor dem Mindestlohn von € 12,-.

Zitat von Mathew

Was aber immer bleiben wird, ist der Kontrast zwischen reich und arm. Und der wird irgendwann anders legitimiert sein als heute. Tendenziell ist es so, dass unser Bildungssystem dies legitimiert (Lesetipp: "Mythos Bildung")

Es wird immer Menschen geben, die mehr haben als andere. Wenn es aber legitim ist, dass Menschen mit einem Jahresgehalt mehr verdienen als andere (die ihnen einen solchen Verdienst durch ihre Arbeit erst ermöglichen) in ihrem ganzen Leben und dieser Umstand nebst politischer Rahmenbedingungen dafür sorgt, dass die Schere immer weiter auseinandergeht, dann ist es völlig logisch und nachvollziehbar, dass die davon negativ Betroffenen wenig Verständnis für die vermeintliche Unterprivilegierung derer haben, die bereits am oberen Ende der Schere sitzen und noch ein bisschen mehr haben wollen. Es wird nie ein Hartzer in einen Aufsichtsrat eines DAX-Unternehmens schaffen.

Manchmal habe ich echt den Eindruck, dass ich linker im ursprünglichen Sinne bin als der Großteil derer, die sich als links verstehen. Und ich verstehe mich primär als urkonservativ (mit sozialliberalen Spurenelementen).

Sozialdemokratie und andere "Linke" haben sich immer als Interessenvertretung der Schwachen verstanden. Und die überwiegende Zahl der Schwachen ist heutzutage eine in wirtschaftlicher Hinsicht benachteiligte Gruppe.

Will man die für die anderen, auch legitimen Fragen gewinnen, wäre es vielleicht angezeigt, erst einmal deren Not zu lindern. Ansonsten passiert nämlich das, was wir seit Jahren beobachten können. Die Gesellschaft spaltet sich immer weiter weil es zunehmend um Partikularinteressen geht während die großen Baustellen nicht angegangen werden.

[B.P.Taskfield]

Zitat von Unbreakable Cosmo

Das sind aber nicht Marvel Eternals, die sich als Griechische Götter tarnen und vor der Menschheit zurückziehen.

Ich kenne die Comic-Eternals nicht.
Ist es echt so, dass die sich als explizit Griechische Götter tarnen? Auch der Typ, der wie der älteste (Tausende Jahre älter als die Griechische Mythologie) Superheld der Menschheit heißt?

Zitat von Unbreakable Cosmo

Das ist halt wieder, und ich grinse, während ich dir das schreibe, ein fall von Taskmaster.

Den verstehe ich jetzt nicht. Was meinst du?

lg Task