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Umfrageergebnis anzeigen: Wie bewertet ihr das Hans-Wurst-Kapitel?
Großes Kino, eine meiner Lieblingsserien! 26 63,41%
Eine sehr schöne Serie, die mir gut gefallen hat. 8 19,51%
Eher durchschnittlich. Da gab es einige bessere Serien. 3 7,32%
Hat mir nicht gefallen. 0 0%
Eine wirklich schlechte Serie. Ging gar nicht. 0 0%
Furchtbar! Lese ich nie wieder. Alle Hefte werden ins Altpapier entsorgt. 0 0%
Ich hab zwar nichts mit Mosaik am Hut, möchte aber trotzdem abstimmen. (Mitleserabstimmfeld) 4 9,76%
Teilnehmer: 41. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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Alt 25.05.2021, 12:22   #1  
Chouette
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gold01 Umfrage Hans-Wurst-Kapitel (1/1978 - 12/1979)

Weiter geht's bei unseren Serien-Umfragen mit dem Hans-Wurst-Kapitel (auch: Österreich-Ungarn-Kapitel) der großen Serie Anno 1704/1705.

Zwar gehört formell das nachfolgende Abenteuer, in dem es die Abrafaxe nach Frankreich verschlägt, noch mit zum großen Handlungsbogen um die aufständischen Kuruzen, da dieses Kapitel aber problemlos als selbständiges Abenteuer gelesen werden kann, haben wir uns entschieden, zwei getrennte Abstimmungen durchzuführen.

Die MosaPedia fasst das Abenteuer wie folgt zusammen:

In Österreich-Ungarn mit Hans Wurst

Das Abenteuer beginnt in dem kleinen Bergdorf Pitzing im Salzburgischen, wo die Abrafaxe die Bekanntschaft des schelmischen Hans Wurst machen, der dort eine Praxis als Viehdoktor unterhält, sich aber notgedrungen auch um menschliche Patienten kümmert. Schnell freunden sie sich mit ihm an und werden Zeuge so mancherlei Schabernacks, den er mit den Adligen treibt. Diese leben in unruhigen Zeiten, denn die Angst vor den Kuruzen, die ihnen ans Leder wollen, ist allgegenwärtig. Insbesondere ein gewisser Ludas Matyi ist gefürchtet. Schon bald freunden sich die Abrafaxe und Hansl mit ebenjenem an, der sich ebenfalls als äußerst gewitzt herausstellt. Man macht also fortan gemeinsame Sache.
Durch ein Missverständnis verschlägt es Califax, der mit dem Erbprinz Rudi verwechselt wird, zum Militär, wo er einen Posten als Regimentskommandeur erhält und gegen die Kuruzen zu Felde ziehen muss. Die Angelegenheit gerät zum Desaster, woran Califax nicht unschuldig ist. Letzten Endes wird er enttarnt und vors Kriegsgericht gestellt, wie auch Hans Wurst, der sich zwischenzeitlich als Erzherzog ausgegeben hat. Beide werden zur Festung Munkacz verbracht, wo sie eine Gefangenenrevolte organisieren und die Festung schließlich den Kuruzen übergeben, die kurz zuvor mit ihrer Hauptstreitmacht eingetroffen sind.



Wie immer gilt: Gebt eine Bewertung ab, und wenn ihr Lust habt, schreibt eure Eindrücke dazu! Was hat euch gefallen, was nicht? Fandet ihr das Abenteuer früher besser als heute, oder ist es umgekehrt?

Viel Spaß!

Geändert von Chouette (25.05.2021 um 12:37 Uhr)
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Alt 25.05.2021, 12:40   #2  
Lothar
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Man sollte in eine derart spezifische Umfrage immer ein Mitleserabstimmfeld mit einbauen. Dann bekommen auch Leute die Abstimmergebnisse gezeigt, wenn sie nichts zum Thema sagen können, oder einen nervösen Abstimmfinger haben.
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Alt 25.05.2021, 13:41   #3  
Chouette
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Dann möchte ich das aber auch "Mitleserabstimmfeld" genannt haben. Ich liebe Komposita.
Wenigstens in Klammern dahinter.
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Alt 25.05.2021, 14:35   #4  
underduck
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So besser?

Kostet auch nix extra.

Musste nochmal testen, obs auch noch nach der Änderung tut.
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Alt 25.05.2021, 15:26   #5  
Chouette
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Passt!
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Alt 25.05.2021, 17:53   #6  
Chouette
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Nu denn: Die Hans-Wurst-Serie ist die Serie, die für mich das frühe Abrafaxe-Mosaik ausmacht. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist mit Hans Wurst der Hauptbegleiter am Werk, der für diese Position den Maßstab setzt: liebenswürdig, menschlich, gerecht, den Schalk im Nacken, dabei tatkräftig und herzensgut. Er hat auch genau das richtige Maß an ... wie soll ich's ausdrücken ... Handlungstrieb. Er ist weder zu präsent noch nur bloße Staffage. Er sorgt für die Handlungskonflikte und für die Lösungen derselben. Und trotzdem werden die Abrafaxe nicht zu Randfiguren degradiert.
Weder Harlekin davor noch irgendeine andere Figur danach haben diese Aufgaben so perfekt erfüllt. Am ehesten noch Toru während der zweiten Japan-Serie, wenn man es mal unter diesen Gesichtspunkten betrachtet.

Das Abenteuer strotzt vor Streichen gegen den Adel, der hier wirklich herrlich sein Fett wegbekommt. Mein Lieblingsstreich war, als der Hansl und die Faxe dem Baron Tüftling den Lustgarten ruinierten, indem sie den Wallverlauf von Wühlers Festungsanlage auf dessen Plänen ... äh ... geringfügig modifizierten. Herrlich.
Der eigentliche Clou war für mich aber die Suche nach Califax. Dass man als Leser genau so wenig wusste wie A- und B-fax, und wie man häppchenweise Spuren präsentiert bekam, sei es das Schlachtfeld der Wurst- und Schinkenschlacht oder der Bericht des jungen Altentrott oder die Spuren in der Höhle in den Bergen, war wirklich allerbeste Erzählkunst. Und am Ende gab's in den Heften 10 und 11/79 noch ein spektakuläres Finale geboten.
Es wechselt immer mal, aber vermutlich ist die Ö/U-Serie mein Lieblingsabenteuer. Und eines, das ich mir alle paar Jahre wieder genussvoll zum Schmökern in die Hand nehme.

Geändert von Chouette (25.05.2021 um 19:27 Uhr)
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Alt 25.05.2021, 18:57   #7  
Nante
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Tja, Chouette ja schon viele Dinge geschrieben. Bei mir war es damals, glaube ich die letzte Reihe (jetzt mal incl. dem „Frankreich-Jahr“), wo ich wirklich jedem Heft entgegen gefiebert habe.
Neben dem optimalen Zielgruppenalter und den Figuren lag das sicher auch an der Zeit, in der die Handlung spielt. Durch (natürlich wieder mal lückenhafte) Kenntnis der „Kapitän-Tenkes“-Reihe sowohl aus dem Fernsehen wie der Frösi war mir der hist. Background zumindest etwas vertraut. Außerdem war Geschichte ungefähr seit damals meine Leidenschaft und Dräger geizte ja auch nicht mit historischen Details. (Um so größer dann wenig später die Enttäuschung, daß diese Epoche im Geschichtsunterricht schlicht nicht vorkam. Man, was hätte ich da angeben können. )

Aus heutiger Sicht gefällt mir neben der informativen und packenden Story (Ja, das geht tatsächlich!) vor allem, wie die drei Abrafaxe jetzt doch den Mittelpunkt der Handlung bilden, sich die in der Adria-Reihe manchmal gewollte betonten Unterschiede zwischen den dreien ein wenig abschleifen ohne zu verschwinden und , und und…
Ach ja, was für ein genialer Mistkerl der Vierschroth eigentlich ist, habe ich erst später so richtig würdigen können…

Aus diesen Gründen ist die Reihe eine von dreien, die bei mir auf dem zweiten Platz routieren.
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Alt 25.05.2021, 19:01   #8  
Udo Swamp
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Eine gute Serie, die mir eigentlich im groben und ganzen gut gefallen hat, vor allen im Rückblick, sogar sehr gut. Allerdings ist sie bei mir nicht ganz die Nr. 1.
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Alt 25.05.2021, 19:24   #9  
Chouette
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Ja, mit der Nummer 1 tue ich mich selber schwer. Es gibt noch drei weitere, mit denen Ö/U um den Spitzenplatz konkurriert.
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Alt 25.05.2021, 20:32   #10  
user12
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Meine Lieblingsserie, kann auch was mit der damaligen Lebenssituation bzw. Auffassungssituation (weiß nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll) zu tun hatte, ich habe damals jedes Heft neu regelrecht herbeigesehnt, bin zum Zeitungsmann gelaufen und wenn es noch nicht da war, hab ich doch ein wenig schlechte Laune gehabt, und ich habe die Hefte bestimmt 10Mal gelesen. Alles in allem so, wie ich es später so gut wie nicht mehr erlebt und wahrgenommen habe.
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Alt 25.05.2021, 22:45   #11  
gbg
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1979 hatte ich in der 10. Klasse andere Interessen als Mosaik. Ja wenn das Wüstefeld-Epos zu Hans Wurst da schon aktuell gewesen wäre
"Auf den Spuren von Hans Wurst"
Das wäre eher geeignet die Serie aufzuwerten, aber eben leider nicht jugendfrei.
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Alt 26.05.2021, 10:59   #12  
Contessa della Braba
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Das ist eine absolute Lieblingsserie, besonders der Jahrgang 1978. Dieser Humor, diese Streiche, einfach herrlich! Meine Lieblingsszene ist die, in der die Abrafaxe sich als Hofdame verkleiden, die Wachstube leer räumen und im erzherzoglichen Palais rumballern.
Califax legt in dieser Serie seinen stärksten Auftritt hin. Als falscher Erzherzog zieht er mit einem Heer durch Feindesland und schafft es gegen den Widerstand seiner Offiziere über Wochen jeder kriegerischen Auseinandersetzung aus dem Wege zu gehen. Auch in seiner Festungshaft schlägt er sich souverän und übernimmt sogar das Kommando über die Festung. Da ist nichts von der Rolle als naives Hausmütterchen zu spüren, auf die Cafifax meistens besetzt wird.
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Alt 26.05.2021, 11:27   #13  
Chouette
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Zitat:
Zitat von gbg Beitrag anzeigen
1979 hatte ich in der 10. Klasse andere Interessen als Mosaik.
Faszinierend, dass ich derlei und ähnliche Bemerkungen schon bei ganz Vielen gelesen habe, die ich zu den „Mosaik-Ultras“ verortet hätte.
Ich hab die Flegel-Jahre mosaiktechnisch unbeschadet überstanden. Auch Bundeswehr und Studium konnten der Leidenschaft nix anhaben.
Den ersten Knick gab’s während Luther, als ich die Serie nach einem halben Jahr nicht weitergelesen habe. Hatte mir immer vorgenommen, die mal am Stück zu lesen, aber nach zwei Versuchen bin ich nicht über Heft 2 hinausgekommen.
Die Hanse hab ich komplett Heft für Heft gelesen, und bei Pitipak wäre ich beinahe drüber abgestorben. Da lagen schon drei Hefte auf dem Lesen!-Stapel. Da hat mich das neue Forum, also dieses hier, quasi gezwungen weiterzulesen. Man kann schlecht ein Faxe-Forum moderieren, wenn man das monatliche Heft nicht liest.
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Alt 26.05.2021, 13:40   #14  
Chouette
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Zitat:
Zitat von Contessa della Braba Beitrag anzeigen
Da ist nichts von der Rolle als naives Hausmütterchen zu spüren, auf die Cafifax meistens besetzt wird.
Der arme Kerl ist ohnehin der Verlierer der Entwicklung der Abrafaxe. Seine Soloritte anno '77, '78 - '79, '83 und '86 waren grandios. Letzterer ein wenig seltsam, weil der da ein Jahr lang auf Droge agierte. Aber beim Rest war er ganz der von Dräger konzipierte Praktikus. Später hatte es den Anschein, als sei er ein wenig geistig beschränkt. Eine Hochphase hatte er noch mal während Amerika und Japan 2, aber ab dann ging's endgültig bergab mit ihm. Das aktuelle Abenteuer fährt in der Entwicklung fort, da wirkt er kaum kompetenter als sein Schützling Pitti. Hab nicht mitgezählt, wie oft er schon auf dem falschen Dampfer war.

Andererseits hatte Califax beim Hans-Wurst-Abenteuer dermaßen viele starke Aktionen, dass er Abrax und Brabax komplett an die Wand spielte. Fortan wirkten die beiden beinahe als eine Figur, immer ein bisschen bieder und zu vernünftig. Lediglich um den Jahreswechsel '84/'85 herum, auf dem Höhepunkt des ersten Alexander-Kapitels, profilierte sich der Blonde ein bisschen.
Das änderte sich dann ab 1991 sehr vorteilhaft. Da bekamen die anderen beiden Faxe ihre Szenen. Abrax vor allem in der ersten Mittelalter-Serie, und Brabax hatte seinen großen Auftritt danach in Ägypten.

Geändert von Chouette (26.05.2021 um 13:46 Uhr)
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Alt 26.05.2021, 17:29   #15  
Bruno
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Zitat:
Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Nu denn: Die Hans-Wurst-Serie ist die Serie, die für mich das frühe Abrafaxe-Mosaik ausmacht. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist mit Hans Wurst der Hauptbegleiter am Werk, der für diese Position den Maßstab setzt: liebenswürdig, menschlich, gerecht, den Schalk im Nacken, dabei tatkräftig und herzensgut. Er hat auch genau das richtige Maß an ... wie soll ich's ausdrücken ... Handlungstrieb. Er ist weder zu präsent noch nur bloße Staffage. Er sorgt für die Handlungskonflikte und für die Lösungen derselben. Und trotzdem werden die Abrafaxe nicht zu Randfiguren degradiert.
Weder Harlekin davor noch irgendeine andere Figur danach haben diese Aufgaben so perfekt erfüllt. Am ehesten noch Toru während der zweiten Japan-Serie, wenn man es mal unter diesen Gesichtspunkten betrachtet.

Das Abenteuer strotzt vor Streichen gegen den Adel, der hier wirklich herrlich sein Fett wegbekommt. Mein Lieblingsstreich war, als der Hansl und die Faxe dem Baron Tüftling den Lustgarten ruinierten, indem sie den Wallverlauf von Wühlers Festungsanlage auf dessen Plänen ... äh ... geringfügig modifizierten. Herrlich.
Der eigentliche Clou war für mich aber die Suche nach Califax. Dass man als Leser genau so wenig wusste wie A- und B-fax, und wie man häppchenweise Spuren präsentiert bekam, sei es das Schlachtfeld der Wurst- und Schinkenschlacht oder der Bericht des jungen Altentrott oder die Spuren in der Höhle in den Bergen, war wirklich allerbeste Erzählkunst. Und am Ende gab's in den Heften 10 und 11/79 noch ein spektakuläres Finale geboten.
Es wechselt immer mal, aber vermutlich ist die Ö/U-Serie mein Lieblingsabenteuer. Und eines, das ich mir alle paar Jahre wieder genussvoll zum Schmökern in die Hand nehme.
Zitat:
Zitat von Nante
Ach ja, was für ein genialer Mistkerl der Vierschroth eigentlich ist, habe ich erst später so richtig würdigen können…
Ich bin da ganz bei Euch, mit einer Ausnahme:
Diese obsessiv vorgetragenen Handlungen gegen "die da oben" kamen mir damals etwas zu sehr als Anpassung des "Neuen Mosaik" an die "Partei- und Staatsführung" vor, insbesondere die Geschichte mit dem Park vom Tüftling. Das hatte schon ein wenig was von Atze.
Ich habe das Mosaik immer als spannenden historischen und sehr schön illustrierten Jugendroman, eben als Bildergeschichte, verstanden. Da gingen mir solche ahistorischen, verlagsaffinen Episoden a bissel zu weit.
Trotz allem eine sehr schöne Serie, auch und eben weil der Hansl nicht mehr so dominant wie der Harlekin auftrat.
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Alt 26.05.2021, 18:51   #16  
Nante
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Zitat:
Zitat von Bruno Beitrag anzeigen
Diese obsessiv vorgetragenen Handlungen gegen "die da oben" ....
Also so "obsessiv" fand ich das weder damals noch heute. (Einzige Ausnahme: Der "Politunterricht" durch Ludas Matyi für den Kutscher Huber in Heft 6/78)

Ansonsten finde ich im Gegenteil, daß man eher noch zu milde mit den Verantwortlichen für einen (bzw. zwei, wenn man den zeitgleich stattfindenden "Großen Nordischen Krieg" mit einbezieht) der verheerendsten Kriege in Europa umging, der ganze Landstriche ruinierte und Hunderttausende Opfer gekostet hat. Vielleicht auch ein Grund, warum man keinen realen Habsburger auftreten ließ sondern in der Person des jovialen Erzherzogs eine fiktive Figur erschaffen mußte.
Nante ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2021, 15:55   #17  
Don Wido
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Das Hans Wurst Kapitel ist für mich großes Kino. Es war das erste Kapitel welches ich als früher Teenager interessiert gelesen habe. Ein übersichtliches Hin und Her springen der Handlungsorte, das erklären der Geschehnisse zu Beginn der Seiten, die großen Doppelseiten -sehr detailreich-, für mich damals einfach nur geil. Heute erst sehe ich den sozialistischen Gedanken - die einfachen Bauern lehnen sich gegen die Feudalherren im großen Kampf und auch im täglichen Leben auf, sehr schön. Ich glaube sogar, dass einer der Hauptbegleiter, der Ludas Matyi, sein eigenes Heft (12/79) als einziger bekommen hat. Ja und der Califax (bin ein großer Fan von ihm) hatte noch Biss und Action im Blut, heute hat er seinen eigenen Rosmarintrank mit einigen Tropfen Schlafmittel oder anderen Mittelchen versehen und brauch diesen auch, wenn er mit P-pack umherziehen muss. Im Übrigen, ist in diesem Kapitel nix obsessiv es macht einfach nur Laune es nochmal zu lesen.
Dafür möchte ich an dieser Stelle ein fettes Dankeschön an Chouette loswerden, für die Zeit und Mühe.
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Alt 27.05.2021, 16:07   #18  
Abe Gunstick
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Zitat:
Zitat von Contessa della Braba Beitrag anzeigen
Califax legt in dieser Serie seinen stärksten Auftritt hin. Als falscher Erzherzog zieht er mit einem Heer durch Feindesland und schafft es gegen den Widerstand seiner Offiziere über Wochen jeder kriegerischen Auseinandersetzung aus dem Wege zu gehen. Auch in seiner Festungshaft schlägt er sich souverän und übernimmt sogar das Kommando über die Festung. Da ist nichts von der Rolle als naives Hausmütterchen zu spüren, auf die Califax meistens besetzt wird.
Zitat:
Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Der arme Kerl ist ohnehin der Verlierer der Entwicklung der Abrafaxe. Seine Soloritte anno '77, '78 - '79, '83 und '86 waren grandios.
Trifft's genau.
VOTE for good old acting Califax

(..."meine Stimme dafür, den guten alten, auf diese Weise agierenden CALIFAX in Zukunft aufleben zu lassen" -> das war mir zu lang, wenn auch deutscher=lieber)
Abe Gunstick ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2021, 18:32   #19  
Bruno
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Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
Ansonsten finde ich im Gegenteil, daß man eher noch zu milde mit den Verantwortlichen für einen (bzw. zwei, wenn man den zeitgleich stattfindenden "Großen Nordischen Krieg" mit einbezieht) der verheerendsten Kriege in Europa umging, der ganze Landstriche ruinierte und Hunderttausende Opfer gekostet hat. Vielleicht auch ein Grund, warum man keinen realen Habsburger auftreten ließ sondern in der Person des jovialen Erzherzogs eine fiktive Figur erschaffen mußte.
Du hast natürlich recht, das diese beiden, heute weitgehend vergessenen, Kriege viel Elend über die Menschen gebracht haben. Trotzdem fand ich die damalige Darstellung schon mächtig an der Realität vorbei. Das Ganze immer unter der Berücksichtigung, dass ich damals das Mosaik zuerst als illustrierten historischen Roman aufgefasst hatte.
Was den Erzherzog anbetrifft, kann ich Deine Meinung nicht ganz teilen, denn der Bourbone, mit Sicherheit keinen Deut besser, kam trotzdem als reale historische Figur rüber.
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Alt 27.05.2021, 18:50   #20  
Diplomat
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Ja, es ist eine der besten Serien der Abrafaxe. Den Lobeshymnen muss ich mich hier anschließen. Es war unglaublich aufregend als 5-6 jähriger Knirps die Hefte zu bekommen, vor allem der Cliffhanger Heft 11/78 als Maty in der Höhle vom Köhler eingesperrt wurde hat sich bei mir eingebrannt. Auch später habe ich die Hefte gerne gelesen da der Humor doch sehr spitzfindig war z.B. das Heft 7/78 damals ein Brüller -heute immer noch. 9,10 und 11 /79 die Festungshefte waren für uns Kinder enorm spannend und auch spaßig umgesetzt , das Finale sprühte nur so vor Witz. Califax war Riesengroß was heute leider nur noch als Schatten zu erahnen ist. Man ist heute nicht mehr willens den Kindern so etwas zu Präsentieren lieber rund und Regenbogen viel BlaBla, wenig bis keine Spannung. Eine Großartige und mutige Serie die sich nicht in realen Personen verzettelt deswegen auch die schönen Namen die seinesgleichen suchen.
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Alt 27.05.2021, 19:00   #21  
user12
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Zitat:
Zitat von Diplomat Beitrag anzeigen
JDen Lobeshymnen muss ich mich hier anschließen.
Und genau diesen Satz würde ich soooo gern mal wieder auf eine aktuelle Serie hin hören. Aber das zieht sich jetzt nun gefühlt schon Jahre hin, dass man Lichtjahre von so einer Art Ansatz von Euphorie weg ist. Dass das ausschließlich am Leser liegen soll, darüber sollten Zweifel zumindest erlaubt sein.
user12 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2021, 19:03   #22  
Nante
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Zitat:
Zitat von Bruno Beitrag anzeigen
...Trotzdem fand ich die damalige Darstellung schon mächtig an der Realität vorbei. ...
Was den Erzherzog anbetrifft, kann ich Deine Meinung nicht ganz teilen, denn der Bourbone, mit Sicherheit keinen Deut besser, kam trotzdem als reale historische Figur rüber.
Eine Vergleich zur "Realität" konnte ich noch nicht ziehen, weil ich ich diese einfach nicht kannte. Gerade vieles von dem, was am Anfang von Heft 1/78 geschildert wurde, war für mich totales Neuland. (Ich bedauere bis heute, daß man nicht auch den "Tiroler-Strang" später in die Handlung mit eingebaut hat. Aber wahrscheinlich wäre das dann zuviel alpenländische Folklore gewesen.)

Und was König Ludwig betrifft, so hat er ja nur einen einen einzigen und noch deutlich kürzeren Auftritt (Gerade mal schlappe 6 Seiten) als die andere reale Person Fürst Rákóczi.
Das kann man nicht mit Erzherzog Xaver vergleichen, der ca. 1 Jahr lang immer wieder auftaucht und vor allem auch in der Handlung ordentlich mitmischt. Aber vielleicht hat man ihn auch nur "geschaffen", weil der reale Kaiser damals kurz vor dem Tod war und nach allen Berichten auch optisch nicht viel her machte.
Nante ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2021, 20:28   #23  
Bruno
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Durchaus möglich.
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Alt 28.05.2021, 17:01   #24  
Tilberg
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Meine Lieblingsserie ist das ja auch, nicht zuletzt weil ich in dieser Zeit Mosaikleser wurde. Hab mich mittlerweile schon sehr intensiv mit der Serie auseinandergesetzt und im Großen & Ganzen hat meine Liebe darunter nicht gelitten.

Kleine Kritikpünktchen: In der Tat ist die politische Schlagseite hier doch recht stark und das regelmäßig durchschimmernde Klassenkämpferische stört den Gesamteindruck. Irgendwie hat Dräger in seinen ersten selbst zu verantwortenden Jahrgängen diesem Aspekt zu viel Raum gegeben, viel mehr als zuvor in der Zusammenarbeit mit Hegenbarth. Lag's ihm selbst am Herzen? Oder konnte er sich alleine zunächst nicht so gut gegen die Drängeleien des Chefredakteurs wehren? Ich denke, eher Letzteres, denn spätestens ab der Don-Ferrando-Serie hört das mit dem Politischen ja praktisch auf (was vermutlich umso leichter fiel, als sich Dräger - wie von mir letztens drüben im Dixeforum geschildert - ab der Don-Serie zunehmend von der Arbeit nach Vorlagen verabschiedete und völlig eigenständige Geschichten zu erzählen begann).

Zweiter kleiner Kritikpunkt ist narrativer Natur. Ich finde das ganze Im-Kreise-Herumgereise im 79er Jahrgang nicht so glücklich. Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln. Erst rüber ins Ungarische, dort nix erreicht, dann zurück nach Wien, dann schon wieder ins Ungarische. Das hätte Dräger eleganter lösen können/dürfen.

Dritter kleiner Kritikpunkt: Drägers Militärliebe kommt in der Serie manchmal zu sehr zum Vorschein; man kann dem Zeichnerkollektiv nur auf Knien danken, daß sie das nicht länger mitmachen wollten und auf einem geänderten Handlungsstrang für das folgende Kapitel bestanden.

Das war's aber auch schon mit dem Mäkeln. Außerordentlich schön finde ich die Umsetzung der ganzen Hanswurst-Thematik, angelehnt an die von Stranitzky geschaffene Legende und Vorgeschichte. Ebenfalls zum Zungeschnalzen ist die Verschränkung von Vogelhändler-Operette und Stülpner-Fernsehserie für die ersten zwei-drei Hefte der Serie. Das paßt alles nahtlos zusammen; wenn man es nicht weiß, merkt man gar nicht, daß ganz unterschiedliche Vorlagen/Inspirationen eingeflossen sind (das war bei früheren Digedags-Serie oft noch anders, da spürte man es gelegentlich arg knirschen, wenn verschiedene Quellen kombiniert wurden).

Genauso nahtlos passen die beiden Spaßmacher HW und LM zueinander. Eine wunderbare Idee, die beiden zusammen agieren zu lassen. Ich finde auch das Heft 12/79 mit Matyis Geschichte einen gelungenen Abschied von der Serie. Das sehen nicht alle so, ich weiß, aber ich denke, es ergibt einen würdigen Abschluß. Überhaupt hat die Serie einen viel fröhlicheren Ton als so manche andere Dräger-Serie und endet mit einem optimistischen Ausblick.

Geändert von Tilberg (28.05.2021 um 17:08 Uhr)
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Alt 28.05.2021, 17:07   #25  
Tilberg
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Ach ja, und der Vierschroth ist natürlich ein unfaßbar guter Gegenspieler. Den Faxen und ihren Freunden immer einen Schritt voraus, gerissen, intrigant, intelligent. Und obwohl er sich mit unfähigen Handlangern rumschlagen muß, siegt er auf ganzer Linie, das sollte man nicht vergessen.
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