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Alt 27.03.2022, 10:57   #651  
God_W.
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Jack of Fables 9 – Das Ende



So langsam fühlt es sich nach Zielgerade an, findet doch nach Cinderella und A Wolf among Us mit Jack of Fables jetzt die nächste der Fables-Nebenreihen ihr Finale. Für ein würdiges Finale braucht man natürlich allerlei wichtige (und aberwitzige) Zutaten, so wie heiße, dickbusige Bibliothekarinnen, vorzugsweise noch mit einem Baby im Schlapptau – pardon, Tragetuch – blaue Ochsen, wild behaarte Canyonbewohner mit Schwertern in der Brust, Drachen, selbsternannte Drachentöter und ein Team fähiger Kommentatoren, die den Zuschauern, äh, Lesern erklären wie dieser bunt gewürfelte Haufen zusammengehört.

Ihr merkt, es wird wild, aber das ist man von Jack of Fables ja im Grunde gewohnt. So bietet auch dieses groß aufgezogene Finale alle Stärken und Schwächen, die die Reihe schon von Beginn an ausmachten. Den großkotzigen und selbstsüchtigen Unsympathen Jack, der hier nicht ganz so viel Screentime hat, weil er ja nicht mehr alleine ist, enorm lustige Nebenfiguren, reichlich Nonsens-Humor und Zeichnungen die zwar immer zweckmäßig sind, aber nur selten über Mittelmaß hinauskommen. Zum Finale wird hier zumindest mit wechselnden Stilen schöne Abwechslung geboten.

Die in epischer Breite angelegte Story, die absolut fokussiert auf das große, Actionreiche Finale ausgerichtet ist kann sogar mit einer Hommage an die ganz großen Tragödien der Literatur aufwarten. Ja, das macht alles Laune, ist zwar sicher nicht der Gipfel der Kunst, Spaß gemacht hat’s aber allemal.

7/10

VG, God_W.
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Alt 29.03.2022, 14:27   #652  
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Fairest 5 – Von Menschen und Mäusen



Der Band beginnt mit dem klassischen Aschenputtel-Märchen, also Cinderella, genauer gesagt mit der Verwandlungsszene, bevor es in der Kürbis-Kutsche zur großen Feier Richtung Schloss geht. Der Fokus liegt hier auf den vier kleinen Mäusen, die in menschliche Diener und Kutscher verwandelt werden. Natürlich ist das alles schon eeeewig lange her und fand in der alten Heimat statt. Heute, etwas außerhalb von New York liegt eine Farm, unweit dazu steht ein kleines Häuschen, Wolf Manor, wo Snow White ihren Welpen gerade eine Gutenachtgeschichte vorliest, als urplötzlich die Fensterscheiben Splittern und Mannsgroße, mit Schwertern bewaffnete, mausähnliche Gestalten in das Anwesen eindringen. Zum Glück ist Snow keineswegs wehrlos und so entbrennt ein erbitterter, blutiger Kampf.

Andernorts ist jemand an einen Stuhl gefesselt. Blond, wunderschön und lediglich das Nötigste von schwarzer Unterwäsche bedeckt sitzt sie da. Perfekte Rundungen bedecken angespannte Muskeln, denn ihr Körper wurde durch knallhartes Training zu einer tödlichen Waffe gestählt – Cinderella. Die Trolle, die sie gefangen und gefesselt haben können einem jetzt schon leidtun. Doch während die sexy Superspionin die Langohren vermöbelt spaziert in Fabletown jemand mit einem Sprengsatz in ihr Schuhgeschäft. Wer ist es, der den beiden Schönheiten Cindy und Snow dermaßen ans Leder will? Und warum?

Eine spannende, actiongeladene und blutige Geschichte, die Snow White und Cinderella perfekt in Szene setzt, aber auch einen ganzen Schwung interessanter Nebencharaktere mit sich bringt, teils alte Bekannte, teils Personen, die bislang eher ein Schattendasein fristeten. Das auf der Seite der Aggressoren ebenfalls Ladies eine gewichtige Rolle spielen hat mich gerade hier bei „Fairest“ nochmal doppelt gefreut. Nicht, dass es in der Story keine Männer geben würde, aber die werden schön auf die Plätze verwiesen, wo sie hingehören. Wunderbar auch die Verbindungen zur Hauptreihe, die immens Lust auf die Ereignisse machen, die mich dort wohl bald erwarten werden. Story sehr stark, Zeichnungen durchaus gut und ansehnlich, Cover extrem Stilvoll.

8,5/10

VG, God_W.
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Alt 31.03.2022, 08:53   #653  
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Fables 25 – Glücklich bis an ihr Ende



Puh, was für ein Band! Da wird ja schon richtiggehend Endzeitstimmung verbreitet! Okay, ein Blick ins Regal verrät mir, so arg viel kommt da auch gar nicht mehr. Nach diesem Band hier wird Fairest beendet und dann bin ich schon beim finalen Fables-Band angelangt, bevor mich die beiden Everafter-Bände erwarten. Das hinterlässt schon etwas traurige Stimmung nach so einer langen Reise. Aber hey, noch sind wir nicht am Ende, sondern bei Band 25 und Mann o Mann, was hat mich die rothaarige Schnepfe aufgeregt!!! Ich meine klar, ganz am Anfang fand ich so schon furchtbar, dann hat sich das gelegt und deutlich gebessert, schließlich wurde ich irgendwann sogar Fan! Was für eine Tour de Force, was für eine charakterliche Entwicklung! Und das alles nur, damit die Alte jetzt die Khaleesi-Nummer abzieht?!? Ja, die Rede ist von Rose Red und wenn Ihr wissen wollt von was ich rede, dann müsst Ihr das schon selber lesen. Schockierend, absolut schockierend. Fast genauso verstörend wie die Tatsache, dass Bigby wieder da ist. Also eigentlich ja nicht der Umstand, DASS er wieder zurück ist, sondern vielmehr WIE er zurückgekehrt ist.

Von dieser ganzen großen, enorm aufwühlenden Entwicklung mal abgesehen hat der fünfundzwanzigste Fables-Band noch ganz viel mehr zu bieten, sowohl versöhnlich als auch wehmütig, sowohl lustig als auch zornerweckend. Wie ein Wechselbad der Gefühle beschert uns Willingham parallel zum Fortgang der Hauptstory „letzte Geschichten“ am laufenden Band, und die enden wahrlich nicht alle mit „…und sie lebten glücklich bis…“.

Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass wir schon jetzt die letzte Flycatcher-Story erzählt bekommen? Auch Sindbad und Prinz Charming erzählen ihre letzten Geschichten. Von den drei blinden Mäusen verabschieden wir uns fast zeitgleich mit meiner geliebten Cinderella. Dass Babe, der blaue Mini-Ochse aus den Jack-Geschichten nochmal auftaucht hätte ich im Gegenzug gar nicht erwartet, ebenso wenig wie den Gastauftritt von Jack selbst. Auch Beauty und Beast bekommen ein paar letzte Seiten spendiert, aber deutlich anders, als Ihr es vielleicht erwartet. Als Briar Rose (Dornröschen) schließlich den Abflug probt ist das für meine Begriffe schon ganz großes Kino, ein richtiger Abgang mit Stil und ein Highlight, welches man nicht verschlafen sollte.

Ja, vieles an dem Band habe ich gehasst, was ihn zum absoluten Pageturner für mich machte. Nicht falsch verstehen, ich finde das erzählerisch ganz und gar nicht kacke was da passiert, ich rege mich nur maximal über einige Charaktere und deren Entwicklung auf. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es Bill Willingham schafft, dass mich das Schicksal der Figuren mitreißt, mitfühlen und mitleiden lässt. Viel mehr kann man als Autor nicht erreichen.

9/10

VG, God_W.
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Alt 01.04.2022, 10:52   #654  
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Ja, die Rede ist von Rose Red und wenn Ihr wissen wollt von was ich rede, dann müsst Ihr das schon selber lesen.
Irgendwie checke ich (seit Camelot) nicht ganz worauf Willingham da hinaus will, der Band hat mir da auch nicht weitergeholfen (ähnlich auch bei Bigby).
Etwas zu konstruiert und gestreckt um auf die "finale" 150 zu kommen. Mal sehen was der letzte Band da bringt...
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Alt 01.04.2022, 23:43   #655  
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So Probleme habe ich da eigentlich nicht. Klar, da tut sich nochmal ganz viel, sowohl von der Charakterentwicklung als auch von der Handlung an sich. Aber Im verlauf der Fables wurden ja schon mehrfach ganz neue Erzählstränge aufgemacht, von daher finde ich das nicht schlimm, sondern sogar abwechslungsreich und es bleibt wenig vorhersehbar, was ich sehr schätze. Davon abgesehen passiert in den Bänden massiv viel wie ich finde und es wurde schon bei Zeiten damit gestartet jedem einen kleinen eigenen Abschluss zu verpassen. Ich bin gespannt, wo das aktuelle Drama noch hin führt.
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Alt 02.04.2022, 09:39   #656  
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Für Paris habe ich das vierte Compendium im Gepäck. Mal schauen ob ich das schaffe...
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Alt 02.04.2022, 12:09   #657  
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Ui dann gutes Gelingen und viel Spaß dabei!

Ist da Everafter auch mit drin, oder endet das mit #150?
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Alt 02.04.2022, 12:13   #658  
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Da ist Schluss. Stecke gerade in der Revolution in Oz.
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Alt 02.04.2022, 12:54   #659  
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Fairest 6 – Der Schrei nach Zauberei



Der finale Fairest-Band ist insgesamt zwar unterhaltsam und weit entfernt von schlecht, aber so ganz begeistern konnte er mich nicht. Zum einen stehen die Ladies, dafür dass es nun mal eine Reihe ist welche die weiblichen Charaktere in den Fokus rücken sollte, für meinen Geschmack zu weit im Hintergrund, andererseits wird mit den unzufriedenen, nichtmenschlichen Farm-Fables ein altes Thema wieder aufgewärmt.

Klar, man kann argumentieren, dass die Sache damals nach dem Wahlsieg von Prinz Charming nicht abschließend geklärt wurde, von daher ist es nur recht und billig, dass hier eine zufriedenstellende Lösung erarbeitet wird, aber für mich hatte das einen Beigeschmack von einer aufgewärmten Extrarunde.

Hauptkritikpunkt ist für mich allerdings, dass der Hauptdarsteller des Bandes ganz klar Fuchs Reynard ist. Der ist es, der mit seinem Verwandlungszauber und seinen reichlich übertriebenen Rittergeschichten den Neid und die Unzufriedenheit der anderen Farm-Fables weckt, ebenso ist er es, der sich dann auf eine große Reise begibt, in deren Verlauf er ein junges Mädchen aus ihrem vermeintlich schrecklichen und sklavisch unterdrückten Leben bei ihrem Onkel und dessen Sohn befreit. Die Parallelen zwischen Aschenputtel und der jungen Meghan sind nur allzu deutlich und Reynard hofft ihr Prinz sein zu können.

Das ist schon insgesamt sehr witzig und wendungsreich, was die beiden so alles erleben und auch auf der Farm bekommt Frau Eule etwas Screentime, Pechmarie und Goldmarie entdecken eine außergewöhnliche Verbindung und Rose Red darf zusehen, wie sie die kleine Revolte der Unzufriedenen wieder unter Kontrolle bekommt. Also ja, da kommen schon auch den Ladies einige Momente zu, die Hauptcharaktere sind aber eindeutig Reynard und der selbstsüchtige Revoluzzer Herr Sonnenblume. Als Fables-Band also nicht schlecht, als Abschluss der Fairest-Reihe für mich ein wenig unbefriedigend und nur knapp an der Themaverfehlung vorbei.

7/10

VG, God_W.
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Alt 02.04.2022, 13:46   #660  
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Da ist Schluss. Stecke gerade in der Revolution in Oz.
Die fand ich optisch mal ne schöne Abwechslung.
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Alt 02.04.2022, 22:07   #661  
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US-Fables 114 - 123≙^ Fables Band 21: Welpen im Spielzeugland



Während Winter fleißig in der Nachfolge des Nordwindes trainiert wird und sich der Unterstützung seines Vaters Bigby erfreut, hat Snowwhite reichlich Spaß mit dem Rest ihres Rudels.

Therese setzt sich eines Tages ab, halb wird sie entführt. Von ihrem Spielzeugboot. In eine andere Welt, das Spielzeugland. Dort wird sie zur Königin ernannt, die das arg ramponierte Reich und die nicht weniger ramponierten Spielzeuge restaurieren soll. Die allerdings verbergen zunächst ein gar schreckliches Geheimnis vor ihr.

Als ihr Bruder Dare mit einigen Gefährten aufbricht sie zu suchen und zu befreien, ist das der Auftakt zu einer weiteren Tragödie. Dass aus all dem dennoch Gutes erwachsen kann, erweist sich dann mit der Zeit.

Dazu gibt es eine Geschichte aus der guten alten Zeit von Bigby Wolf als dieser noch der Schrecken des Schwarzwaldes war. Die Begegnung mit einer jungen Frau mit einer sehr speziellen Fähigkeit erweist sich im wahrsten Sinne des Wortes als schicksalhaft.

Und irgendwie werden zarte Bande zur Artussage geknüpft. Bei den Rittern der Kokosnuss lautet das Stichwort, wenn ich das richtig erinnere, Wasserschlampe. Hier bekommt es seine Berechtigung,

Die Hauptstory ist m. E. definitiv ein Highlight der Serie und löst das ein oder andere Versprechen zur Zukunft der Welpen ein. Mit der zweiten Story gibt es dazu eine Verbindung in eine weit zurückliegende Vergangenheit und die Unabwendbarkeit des Schicksals wird erfolgreich auf die Probe gestellt.

Die US-Hefte 114-123 enthalten als Zweitstory Teil 1 bis 10 der Geschichte um die Revolution in Oz. Die brachte Panini aber im nächsten Band. Im Compendium kommt die Story vor den Welpen im Spielzeugland.

Geändert von LaLe (14.04.2022 um 10:52 Uhr)
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Alt 04.04.2022, 21:20   #662  
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Fables 26 – Lebewohl



Da liegt sie also vor mir, die Zielgerade zur #150. Wie wir heute wissen wird es das noch nicht gewesen sein, da stehen noch zwei Everafter-Bände ins Haus und ganz aktuell wird die Reihe mit den Nummern #151-162 fortgesetzt, dazwischen gab es sogar noch einen Sechsteiler in dem Bigby auf Batman trifft, die Fables-Reise ist also noch lange nicht zu Ende. Als dieser sechsundzwanzigste Paperback mit dem abschließenden Heft Nummer 150 erschien wusste von alldem aber noch niemand was, vermutlich nicht mal Autor Bill Willingham, was diesen Band hier also trotz allem zu einem astreinen Abschlussband macht.

Da hat der gute Mister Willingham so circa ab Fables 22 – Snow White noch einen ganz schönen Brocken an Storybogen aufgebaut. All die zum Teil wirklich katastrophalen Entwicklungen, denen sich die uns ans Herz gewachsenen Charaktere stellen mussten, führten gleich an mehreren Fronten zu äußerst brenzligen Situationen. In der Nebenreihe Fairest wurde das teilweise auch weitergeführt. Jetzt gilt es nicht nur diese explosiven Knoten in irgendeiner Art aufzulösen, sondern auch einem Heer von Haupt- und Nebenfiguren einen würdigen Abschied zu verschaffen.

Groß spoilern will ich jetzt nicht, es soll ja niemandem das große Finale verdorben werden. Aber so viel sei gesagt, es allen recht zu machen und jedem seine fünf Minuten Rampenlicht zuzugestehen macht den Band zwar insgesamt zu einem runden Abschluss, aber rein erzählerisch ist das auch ein wenig die Krux an der Sache. Man kann den Band quasi als zweigeteilt ansehen. In der ersten Hälfte wird die letzte große Schlacht ausgefochten, was ich insgesamt zwar als gelungen empfinde, immerhin wurde da, wie ich meine, die beste aller Lösungen gefunden, doch irgendwie geht das auch ganz schön hopplahopp. Dafür bleiben andere spannend aufgebaute Nebenplots auf der Strecke oder werden im ultrakompakten Telegrammstil abgefertigt.

In der zweiten Hälfte bekommt nämlich ein ganzer Schwung Fables jeweils auf einigen wenigen Seiten eine letzte Geschichte spendiert. Die sind häufig witzig, nicht immer aber oft ganz positiv gestimmt, zumeist ein bisschen wehmütig, optisch abwechslungsreich, für meine Begriffe aber doch etwas unterschiedlich gut gelungen und, wie bereits erwähnt, werden mir da zu viele schön aufgebaute Plots einfach im Handumdrehen aufgewischt. Wirklich schlecht ist keine von diesen Kurzerzählungen, aber große Highlights was Einfallsreichtum angeht darf man auch nicht am laufenden Band erwarten (auch wenn sich da schon welche verstecken). Es ist eher ein wohlig warmer, bittersüßer Abschied von alten Freunden der hier vom Autor angestrebt wird, und das gelingt ihm im Großen und Ganzen auch ganz gut. Kein Ende mit Knalleffekt, aber ein versöhnlicher Ausklang mit einigen interessanten Entwicklungen, die Keime für weitere Möglichkeiten hinterlassen. Einfach schön, aber kein Meisterwerk.

7,5-8/10

VG, God_W.
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Alt 04.04.2022, 22:58   #663  
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US-Fables 114 - 129≙^ Fables Band 22: Snow White

Der Band startet mit der Story um Bufkin, der zuletzt am Galgen hing. Erzählt wird wie ihn seine Gefolgsleute befreien können, er daraufhin zum Rebellenführer in Oz wird und den Kaiser vom Thron stößt. Auf den will er nicht folgen und so setzt er, stets begleitet von Lily Martanion, seine Karriere als Held fort und wird alt und glücklich. Kunde von ihm erreicht Fabletown durch seine Nachfahren.

Eine sehr schöne Geschichte, die unserem Affen einen angemessenen Abschied widmet.

Es folgt die Hauptstory, die allerdings weitere Fäden aufgreift. Während Bigby nach seinen verschollenen Kindern sucht und Fabletown aus den Ruinen Dark Citys neu errichtet wird, Schwester Leigh Duglas wird dort in einem Verlies aufgefunden und befreit, taucht Snow Whites erster Ehemann auf und fordert sein Recht ein.

Dazu scheint zu gehören, dass die Brut seines unrechtmäßigen Nachfolgers stirbt. Etwas womit Snow White nicht ganz einverstanden ist. Weshalb sie Ghost auf die Suche nach Bigby schickt.

Es kommt zur finalen Auseinandersetzung mit Prinz Brandish und das Ergebnis hat ordentlich Impakt.

Den könnte auch der Plan von Beast noch haben, der der Blauen Fee mit einer recht schrägen Idee kommt, damit er nicht für sehr lange Zeit ihr Sklave wird. Das lest ihr aber besser selbst.

An diesem Arc gefiel mir wie vieles aufgegriffen wurde, dass Gegenstand früherer Erzählungen war oder diese gar fortgeführt werden. Das verleiht der Serie Dichte und zeichnet sie von Beginn an aus.

Hintendran gibt es einen kleinen Oneshot um Junebug, den Nachwuchs zweier Neubewohner von Fabletown, die eng zu Gepetto standen. Das Mädchen findet auf ihrer Erkundungstour nicht nur Oger und bebilderte Bücher.

Der Fund und was dahinter steht dürfte künftig noch eine Rolle spielen. Da kündigt sich mal wieder Unheil an. Sehr witzig die Idee, wie versucht wird das Geheimnis ein solches bleiben zu lassen.

Das insgesamt hohe Niveau wird gehalten und so langsam geht es Richtung Finale. Zuvor kommt aber die Artussage zum Zuge.

Geändert von LaLe (08.04.2022 um 19:02 Uhr)
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Alt 05.04.2022, 07:52   #664  
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Zitat:
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In der ersten Hälfte wird die letzte große Schlacht ausgefochten, was ich insgesamt zwar als gelungen empfinde, immerhin wurde da, wie ich meine, die beste aller Lösungen gefunden, doch irgendwie geht das auch ganz schön hopplahopp.
Mir fehlen die Fairest Bände und vielleicht wird es so runder, aber für mich machen die Plots um"Camelot" und "Happily Ever After" am Ende noch weniger Sinn

Insgesamt eine tolle und zurecht gefeierte Serie, das letzte Compendium (US # 114-150) ist für mich hintenraus das schwächste.

Geändert von user13 (05.04.2022 um 07:58 Uhr)
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Alt 05.04.2022, 08:47   #665  
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Viel runder und schlüssiger wird das durch Fairest auch nicht, denn dort werden die Geschehnisse der Hauptreihe nur am Rande behandelt und, wenn überhaupt, nur minimal vorangetrieben.

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Alt 05.04.2022, 09:01   #666  
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Das GoT Syndrom... aber gut, ganz Schluss ist ja noch nicht
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Alt 07.04.2022, 20:38   #667  
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Fables: Everafter – Es war einmal… 1



Es scheint schon einige Zeit vergangen zu sein, seit die Ruine des Dunklen Schlosses mitten in Manhattan auftauchte, die meisten Fables sich auf den Weg in die Länder der alten Heimat machten und die Magie von Fabletown nach und nach in unsere Normalowelt sickerte. Das führte zu weitreichenden Veränderungen in unserer Welt. Die Intensivierung der Magie in unserer Welt sorgt für seltsame Vorkommnisse, mysteriöse Vorgänge, teils in entlegenen Winkeln der Welt, teils in aller Öffentlichkeit. Das ist nicht ganz ungefährlich und so hat sich aus den in unserer Welt verbliebenen Fables, die zumeist ganz normal und halbwegs akzeptiert unter uns leben, eine Eliteeinsatztruppe gebildet um die Menschheit vor den negativen Einflüssen zu schützen.

Die „Schattenspieler“, so nennt sich die Truppe, fühlt sich an wie eine märchenhafte Variante der B.U.A.P. oder der wilden Truppe aus „Superagent Frankenstein“. Da wird blutrünstigen Hexen nachgespürt, es werden Horden von Zombies bekämpft und Geiselnahmen auf Alcatraz inklusive beschworener Indianergeister gestürmt. Mittendrin findet sich der Gestaltwandler Connor Wolf als Rookie der Truppe, der in allerlei Fettnäpfen tritt.

Everafter versucht hipp dem Zeitgeist der kleinen und großen Vorbilder zu folgen, bietet dabei viel nackte Haut und reichlich Blut und Gedärm, den ein oder anderen Dummen Spruch und fetzige Action in angemessenen Bildern, nicht herausragend aber doch ziemlich ansehnlich. Grundsätzlich ist das auch ziemlich unterhaltsam und die ein oder andere Idee zündet ganz gut, trotzdem wirkt es auch etwas zu „gewollt“ cool und den Eindruck einer leicht abgewandelten Kopie kann ich nicht abstreifen. Aber hey, lieber gut kopiert…

7/10

PS: Die Alcatraz-Story fand ich ganz cool, vor allem weil die Insel ja wirklich mal besetzt wurde um auf die Missstände bei der Behandlung der amerikanischen Ureinwohner aufmerksam zu machen.

VG, God_W.
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Alt 08.04.2022, 19:02   #668  
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US-Fables 130 - 140≙^ Fables Band 23: Camelot

Rose Red hat eine Idee, wie sie ihrer Bestimmung als Herold der Hoffnung nachkommen kann. Inspiriert von dem was Therese mit den Spielzeugen tat, die eine zweite Chance bekamen, beruft sie eine Tafelrunde ein.

Während die Nachricht durch die Welten geht, tut sich auch andernorts einiges. So werden Ms. Duglas a.k.a. Schwester Spratt und Doctor Swineheart Zeugen einer unerwarteten Auferstehung, Weyland Smith baut Rose Red ihr Camelot und der Geist von Bigby hat eine Begegnung mit einem alten Bekannten und seinem Sohn.

Rose Reds Wahl der ersten Ritter und ihr Umgang mit einer speziellen Person führen zu einem Zerwürfnis mit ihrer Schwester Snow White. Derweil wird Winter aktiv und schwört die tödlichsten Individuen ihres Reiches auf sich ein.

Die Hexen machen Fortschritte bei der Rekonstruktion von Bigby, doch dabei läuft nicht alles nach Plan. Auch innerhalb der Gruppe gibt es Spaltungstendenzen.

Abgerundet wird dieser Band mit (unguten) Neuigkeiten von Gepetto und einer erfolgreichen Queste der neuen Tafelrunde.

Dafür, dass es gen Finale geht, ist dieser Band fast schon ein wenig zu überladen. Jedenfalls für meinen Geschmack. Denn das, was ich hier kurz andeute, ist lediglich ein Teil dessen, was da - häufig im Hintergrund - passiert. Die Stimmung beim Lesen ist die der Erwartung einer üblen Katastrophe. Und ich fürchte, diese Erwartungshaltung wird nicht enttäuscht werden.
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Alt 08.04.2022, 20:49   #669  
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Fables: Everafter - Es war einmal... 2 (Die Legende von Robert Fleckland)



Weiter geht die wilde Hatz im Kampf gegen übernatürliche Einflüsse in unserer Welt. Einige besonders begabte Normalos wurden durch den mittlerweile deutlich erhöhten Magieanteil in unserer Welt plötzlich zu Fables, was so manches mal für mächtig Verwirrung sorgt. Zum Glück gibt es das Dunkle Schloss, pardon, Hogwarts – ähhhh…, die „Totenkinder Schule für Hexerei“ meine ich natürlich, wo die Jungbegabten in der hohen Kunst unterrichtet werden. Auch ansonsten geht es mächtig Rund.

Da wird dem Haus der Baba Yaga nebst neuem Bewohner mit einem Pontiac Trans Am hinterhergejagt, abgetrennte fleischfressende Ziegenköpfe fliegen hungrig durch die Straßen und der Welpe bekommt es mit La Llorona zu tun, was ich besonders cool fand, weil ich den Mythos um die tragische Mutter sehr schaurig stimmungsvoll finde.

Wenn die drei Looser einer High-School, die Mobbing-Opfer schlechthin, plötzlich in den Besitz von magischen Gegenständen kommen wird nicht nur die Schule selbst unter einen undurchdringlichen Würfel gepackt (Under the Dome lässt grüßen), sondern die Bude verwandelt sich auch in eine Mischung aus blutigem Schlachtfeld und Puff.

Ja, alles freaky, alles wild und alles total originell, aber irgendwie auch ganz schön aufgesetzt. Zumindest aber nie langweilig und die Gender-Front wird in beiden Everafter-Bänden freundlich eingebunden. Dennoch kann ich gut verstehen, dass die Reihe nicht fortgeführt wurde, aber offene Enden gibt es auch nicht großartig, kann man also ruhig so stehen lassen.

6,5-7/10

VG, God_W.

Jetzt ist erstmal Pause bis irgendwann der Sechsteiler mit Bigby in Gotham zu uns kommt und dann die nächsten zwölf Fables-Hefte, die in den USA frisch gestartet sind. Nach Gotham kann ich auch ohne Bigby demnächst mal wieder reisen, da hat mich der gute Harvey mit seinem "Späteinstieg" nämlich mal wieder ganz schön angefixt!
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Alt 08.04.2022, 21:07   #670  
LaLe
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US-Fables 141 - 149≙^ Fables Band 25: Glücklich bis an ihr Ende

Diese Ausgabe leitet dann ein Stück weit den Abgesang ein.

Die Auseinandersetzung zwischen Rose Red und Snow White eskaliert weiter während Erstere Dinge erfährt, die ein Stück weit erklären warum es so kommen muss.

Bigby taucht auf, nur ist das kein Wiedersehen der Art über das sich irgendwer freut. Schon gar nicht die Mundys.

Über die Rückkehr von Frau Totenkinder freut sich auch nicht jede(r).

Lancelot stellt sich in einem Duell stellvertretend für seine Königin einem Gegner, den er nicht besiegen kann, selbst wenn dieser etwas kopflos agiert.

Mr. Grimble macht sich in ungewohnter Gestalt auf eine weite Reise und damit ist dann auch alles für die extradicke Finalausgabe angerichtet.

Ergänzend gibt es viele Ein- bis Dreiseiter, die finale Kapitel liebgewonnener Figuren schreiben. Ich mag ja die drei blinden Mäuse.

Ansonsten muss diese Phase für die Heftleser in den USA echt anstrengend gewesen sein. Einerseits passiert so viel im Hintergrund, aber richtig voran geht es nicht.

Ich hoffe, das Finale kann was.
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Alt 08.04.2022, 21:21   #671  
Mathew
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Da hatte ich damals wohl mehr Freude an den finalen Ausgaben als ihr.....

Ich fand es damals einfach nur genial. Ich freue mich auf den Reread....
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Alt 09.04.2022, 09:20   #672  
God_W.
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Also ich muss schon sagen, dass Fables eine enorm gute Reihe mit reichlich Highlights ist und mir auch die letzten Bände ziemlich gut gefallen haben. In Richtung Meisterwerk rücken bei mir dann insgesamt aber doch nur einige Bände und gerade das Finale gehört da meines Erachtens nicht dazu, auch wenn das trotzdem sehr gute Comics sind, sonst hätte ich die nicht so hoch bewertet.
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Alt 09.04.2022, 12:21   #673  
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Ich denke auch, dass eine Serie, die sich allein ohne die Spin-Offs über 150 Ausgaben erstreckt und ein über ganz weite Strecken hohes Niveau hält, schon etwas Außergewöhnliches ist. Und das ist hier der Fall.

Dass mir das Ende dann nicht mehr so gut gefiel (so richtig glücklich bin ich mit der #150 nicht), ändert daran nichts.
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Alt 09.04.2022, 12:55   #674  
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Kann ich nachvollziehen.
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Alt 10.04.2022, 22:29   #675  
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Ich merke, dass ich die Details des Endes gar nicht mehr richtig erinnere.... Da hilft nur nochmal lesen, aber das Dauert, bin ja beim Reread grade mal Bei 8 oder 9 stehengeblieben.
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