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Alt 08.03.2020, 07:25   #51  
Crackajack Jackson
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Sind Superhelden nicht immer irgendwie halbnackt?
Bei Sue war das lange Zeit nicht so.
Die Mutter Beimer der Comics.
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Alt 08.03.2020, 07:25   #52  
Peter L. Opmann
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Ja.

Problembeladener Familienvater würde ich bei Reed jetzt nicht behaupten. In den Anfängen schon garnicht.
Anfangs bildeten die FV sowas wie eine Ersatzfamilie. Reed ist der Entscheider und muß immer wieder gegen auseinanderstrebende Kräfte im Team ankämpfen, also hält auch die "Familie" zusammen.
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Alt 08.03.2020, 07:30   #53  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 7




Wir sind wieder ein ganzes Stück entfernt von der Superhelden-Welt. Es geht nach dem ersten Eindruck um eine außerirdische Invasion. Planet X steht kurz vor dem Untergang, und dessen Herrscher Kurrgo will im Prinzip die FV um Hilfe bitten. Dazu greift er sie jedoch an, indem er die Weltbevölkerung sozusagen gegen sie aufhetzt. Die FV, die nun übrigens Berühmtheiten sind und eigentlich an einem festlichen Bankett teilnehmen sollen, müssen sich in das fremde Raumschiff flüchten und auf Planet X um Asyl nachsuchen – genau das, was Kurrgo bezweckt. Nachdruck verleiht er seiner Aktion mittels eines sehr mächtigen Roboters. Sie wären aber wohl aus Neugier auch freiwillig mitgegangen.

Anyway, nun kann Kurrgo Reed das Problem seines Planeten schildern: Er hat nicht genug Raumschiffe, um alle Bewohner rechtzeitig vom Planet X wegzubringen. Nach einiger Tüftelei findet Reed (der diesmal ziemlich im Mittelpunkt der Story steht) die Lösung: Mit einem Schrumpfgas wie dem von Hank Pym wird die gesamte Planetenbevölkerung so sehr verkleinert, daß sie in ein einziges Raumschiff paßt. Und so kann sie auf einen anderen Planeten ausweichen und dort neu beginnen. Kurrgo erweist sich als skrupelloser Despot, denn er verändert den Plan in ein paar Details. Das Gas, das die Planetenbewohner am Zielort wieder vergrößert, bringt er unter seine Kontrolle. Und er will nur sich selbst vergrößern und über die winzigen Untertanen hinfort mit absoluter Gewalt herrschen. Da er den Gasbehälter mit sich herumschleppen muß, verpaßt er jedoch den Start der Rakete und geht mit seinem Planeten unter. Reed, der sich mit seinen Teamkollegen das Schiff unter den Nagel gerissen hat, mit dem der Roboter zur Erde gekommen war, enthüllt am Ende die Pointe: Ein Vergrößerungsgas hat es nie gegeben, denn da alle Planetenbewohner gleich groß sind, macht es keinen Unterschied, daß sie winzig bleiben.

Diese Idee nimmt ein wenig den Mikrokosmos vorweg, in den die FV später öfters reisen. Das Ganze ist sicher nicht auf Stan Lees Mist gewachsen – vielleicht geht der Gedanke letztlich auf Jonathan Swift zurück -, aber Lee hat später gern aufgegriffen, daß es neben unserer normalen Welt auch kleine Welten gibt, die in sich aber ebenso funktionieren. Die Zeichnungen von Jack Kirby und Dick Ayers finde ich sehr gut. Ayers wird, glaube ich, ein wenig unterschätzt, gehört aber sicher zu den besten Kirby-Inkern. In dieser Ausgabe breitet das Duo frühe Phantasmagorien von futuristischen Maschinen aus. Nicht so gefallen hat mir schon als Kind, wenn ein Comic am Ende mit vielen kleinen Panels erzählt werden muß, weil sich der Zeichner anscheinend mit dem Platz verschätzt hat. Auch hier ist die letzte Seite mit dem Scheitern Kurrgos und der Flucht der FV von dem sterbenden Planeten viel zu vollgepackt.
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Alt 08.03.2020, 07:36   #54  
Marvel Boy
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Anfangs bildeten die FV sowas wie eine Ersatzfamilie. Reed ist der Entscheider und muß immer wieder gegen auseinanderstrebende Kräfte im Team ankämpfen, also hält auch die "Familie" zusammen.
So kann man das natürlich auch sehen.

Was Nacktheit in Superheldencomics betrifft, zeichne einen nakten Menschen, garniere das ganze mit etwas Farbe ...
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Alt 08.03.2020, 08:18   #55  
Crackajack Jackson
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Meine Gedanken zu Heft #7

Auf dem ersten Panel hat der Zeichner den Herrscher von Planet X gezeichnet.
Ich glaube, dass er hier ein Bild vor Augen hatte, wie er selbst gerne leben würde.
Essen, ein bequemer Liegestuhl und ein großer Bildschirm, mit dem er alles beobachten kann.

Die Fantastsischen Vier sind publikumsscheu. Auch vertrauen sie noch nicht so richtig in die Kontrolle über ihre Kräfte.

Die Stadt wird zu klein für die fantastischen Vier. Es folgt (nach einer kurzen Bekanntschaft mit Meereswesen) nun der erste Flug zu einem anderen Planeten.

Das die Story zum Schluss sehr schnell zum Ende kommt ist mir auch aufgefallen.
Die Aktion, einen ganzen Planeten zu evakuieren würde gewiss mehr Zeit beanspuchen, als sie noch zur Verfügung haben.

Die Story selbst erinnert mich an die Geschichten von Wally Wood.
Besonders wegen dem tragischen Ende des Herrschers.
So ähnlich endeten auch immer die Sience Fiction Comics der 50er.
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Alt 08.03.2020, 20:19   #56  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 8




Zweifellos ein klassisches Abenteuer. Aber die Serie läuft noch immer nicht richtig rund, die Geschichte von Stan Lee hat eigentlich einige Schwächen. Generell ist es eher eine Horrorstory wie in „Tomb of Darkness“ als eine Superheldenstory. Der Puppenspieler ist eigentlich durch Voodoo inspiriert, ein wenig Zombie-Mythos spielt auch herein. Die Geschichte hat auch ein Horror-Ende: Der Bösewicht fällt seinem eigenen Zauber zum Opfer. Damit entsteht ein Problem: Warum kämpft der Puppenspieler gegen die Fantastischen Vier? Wir wissen nur sehr wenig über seinen Ursprung und damit auch fast nichts, warum er das Quartett aufs Korn nimmt.

Die Liebesgeschichte zwischen Stieftochter Alicia Masters und dem Ding – Ursprung einer langen Soap-Opera, aber ebenfalls nicht recht nachvollziehbar. Alicia hegt explizit nur Gefühle für das Steinmonster, Ben Grimm als Mensch läßt sie eher kalt. In späteren Ausgaben wirkt es eher so, als ob sie seine Persönlichkeit schätzt, egal, ob er gerade als Ding oder als Mensch herumläuft (was mir eher einleuchten würde).

Der Eingangskonflikt zwischen Ding und den anderen Teammitgliedern wirkt auch wenig glaubwürdig. Verständlich, daß Ding sauer ist, weil die anderen vor ihm Geheimnisse zu haben scheinen. Aber warum Reed darauf beharrt, seine Forschung vor ihm verborgen zu halten, obwohl Ding deshalb den FV den Rücken kehrt, kommt ziemlich konstruiert rüber.

Und seltsam wirkt auch, daß Alicia als Sue verkleidet zu den FV geschickt wird. Wäre es nicht gescheiter gewesen, wenn der Puppenspieler sie als Geisel festgehalten hätte? Das kommt mir alles nicht ganz folgerichtig vor.

Erheblich verbessert hat sich in meinen Augen Zeichner Jack Kirby. Er arbeitet zwar sehr häufig mit kleinen, nicht sehr spektakulären Panels. Aber insbesondere die Splashpanels nutzt er für eindrucksvolle große Darstellungen von FV-Mitgliedern oder dem Puppenspieler, der angemessen unheimlich aussieht.
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Alt 08.03.2020, 20:47   #57  
Crackajack Jackson
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Das ist das erste Mal, dass man etwas über das Umfeld eines Schurken erfährt.
Dadurch, dass der Puppenspieler eine Stieftochter hat, wird die Person realer bzw. greifbarer.
Ich kann mir zwei Gründe vorstellen, warum Alicia nicht seine richtige Tochter ist.
- es ist ähnlich wie bei Peter Parker oder den Ducks, der Zeit geschuldet, dass man keine direkte Linie darstellte
- Alicia sollte rein sein. Das wäre schwieriger zu glauben ,wenn ihr richtiger Vater ein Verbrecher ist.
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Alt 08.03.2020, 20:52   #58  
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Das sehe ich auch so.
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Alt 08.03.2020, 21:17   #59  
Crackajack Jackson
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Den Puppenspieler finde ich absolut furchtbar und unnatürlich gezeichnet, aber vielleicht ist das auch die Intension des Zeichners gewesen den Puppenspieler wie eine Puppe aussehen zu lassen.

Es ist wunderbar zu lesen, dass zwischen Ben und Alicia von Anfang an eine starke Anziehung ist. Man freut sich für den armen Ben.
Mir kam es immer so vor, dass Alicia nicht zwischen Ben und dem Ding unterscheidet, sondern nur das Innere von ihm „sieht“.
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Alt 09.03.2020, 05:50   #60  
Marvel Boy
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Der Bezug erstmal auf das äussere kann man auch alss Fetisch auffassen. Das dann hinterher mehr die inneren Werte zählen ist eine Entwicklung.
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Alt 09.03.2020, 05:56   #61  
Crackajack Jackson
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Auf keinen Fall.
In den 60ern gabs noch keine Fetische.
Zumindest nicht in Comics mit Comic Code.
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Alt 09.03.2020, 06:10   #62  
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Fetisch und Superhelden Comics waren schon immer eins.
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Alt 09.03.2020, 06:30   #63  
Crackajack Jackson
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Das stimmt.
Alicia's Charakter ist jedoch, zumindest am Anfang, so angelegt, dass so etwas gar nicht in Frage kommt.
Mich erinnert ihre Liebe zu Ben eher an "Die Schöne und das Biest", oder "Der Glöckner von Notre Dame". Absolut rein und nur das innerste Wesen betreffend. Ist wirklich genial, dass sie blind ist. Das verdeutlicht das noch mal umso mehr. Ähnlich wie Justitia, zeigt das hier, dass das Äußere ganz und gar unwichtig ist.
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Alt 09.03.2020, 08:12   #64  
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Die Frantastischen Vier # 9




Marvel ist immer noch dem Monster-Konzept verhaftet. Ich empfand diese FV-Geschichte zweigeteilt und finde die beiden Teile unterschiedlich geglückt.

Der erste Teil ist der, in dem es um die Pleite der FV geht. Da geht Stan Lee mit seiner Idee, Superhelden realistischer zu präsentieren, sehr weit. Ich denke, wenn man es schafft, Superhelden ökonomisch zu vernichten, kann man ihnen am wirkungsvollsten zusetzen. Das wird in diesem Heft sehr schön vorgeführt. Mir fällt nur ein Heft ein, das diese Idee ähnlich verfolgt: "Avengers" # 77 (ich glaube, bei Williams war das die # 78). Sonst treten Helden und Schurken immer als wirtschaftlich ebenbürtig an (selbst wenn es sich um Finanzmagnaten wie Kingpin oder Doctor Doom handelt). Okay, die Superhelden sind in der Regel durch ihre Geheimidentität vor wirtschaftlichen Angriffen geschützt. Aber es wäre doch reizvoll: Peter Parker wird arbeitslos - das Ende von Spider-Man! Oder Tony Stark wird von Kommunisten bestochen und "gekauft" - Iron Man kämpft künftig für die andere Seite. Luke Cage ist ja ein "Hero for hire", aber man hört nie, daß er dadurch seine Handlungsfreiheit verliert.

Den zweiten Teil der Geschichte finde ich dagegen ziemlich mißglückt. Was für ein umständlicher Plan des Submariners: Er erschafft eine Kulisse, in der er als Filmproduzent erscheint (oder wenn er wirklich in Hollywood ist - wie hat er das geschafft?). Und dann macht er den FV vor, er wolle Filmszenen mit ihnen drehen und hetzt dann Ungeheuer auf sie. Das hätte er doch ohne all diese Umstände tun können. Dieser Plot ist äußerst schwach, gibt aber Lee und Kirby nochmal die Möglichkeit, erschreckende Monster aufzufahren. Der Konflikt von Sue Storm, die sich sowohl zu Submariner als auch zu Reed Richards hingezogen fühlt, ist auch wenig glaubwürdig. Der Fischkopf hat eigentlich von vorneherein keine Chance, Reed seine Freundin auszuspannen - jedenfalls mit dieser Masche. Lee und Kirby haben die Geschichte ja später noch ein paarmal neu erzählt.

Beim Wiederlesen ist mir klar geworden, daß Stan Lee mit den "Fantastic Four" wirklich das Genre umgekrempelt hat. Er hat sich zu Anfang immer wieder überlegt, wie er Superheldenstorys - sicher im Rahmen der Konventionen, die Anfang der 1960er Jahre galten - ganz anders stricken kann. Er hatte nicht die geringste Lust, auf Klischees der Superman/Batman-Linie zurückzugreifen. Dabei zeigt sich, daß manche neuen Ansätze eben nicht funktionieren, wie zum Beispiel, daß die FF in Hollywood gegen Monster kämpfen, letztlich aber doch der Plan eines Schurken (Submariner) dahintersteckt.
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Alt 09.03.2020, 20:12   #65  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 10




Hier kommt eine ungewöhnliche Idee zum Tragen: Das Superheldenteam als Popstars. An diese Ausgabe kann ich mich gut erinnern, da ich sie zwar nicht bei Erscheinen, aber nur wenig später gekauft habe. Ich kenne sie also schon seit den 1970er Jahren. Bin jetzt mal gespannt, wann man sagen kann, daß bei den FF eine Serienroutine einsetzt.

Was mir beim Wiederlesen als erstes aufgefallen ist, ist das schöne Inking von Dick Ayers. Zum ersten Mal werden hier die Macher des Comics in einem Infokasten genannt; die deutsche Redaktion fügt Übersetzer Hartmut Huff hinzu. Zur Story „Der Unmögliche“: Ein paar logische Schludrigkeiten erlaubt sich Stan Lee hier, Zum Beispiel: Angeblich hat der Außerirdische von nichts auf der Welt eine Ahnung. Er weiß etwa nicht, was Geld ist. Er erkennt aber sehr wohl die Bank-Wachleute und schützt sich vor ihnen. Er hat auch keine Mühe, in ein Restaurant zu gehen und eine Bestellung aufzugeben. Vielleicht spielt er Unwissenheit nur vor, aber er bleibt die ganze Zeit naiv wie ein Kind. Trotzdem ist es eine sehr amüsante Geschichte. Der Unmögliche läßt alle Angriffsversuche der FV ins Leere gehen. Die Dialoge sind ausgesprochen witzig (auch in deutscher Übersetzung). Und die Zeichnungen sind hervorragend – seht Euch nur die Gesichtsausdrücke an.

Noch besser gefällt mir aber der zweite Zehnseiter, „Ein Tag mit den Fantastischen Vier“. Auch hier wird mit einem Augenzwinkern erzählt – etwa, wie sich die FV den Kindern zu erkennen geben, die „FV“ spielen. Wir erleben den ersten Auftritt von Willy Lumpkin, dem ständig überlasteten Briefträger. Dann setzen sich die FV in ihrem Hauptquartier hin und lesen ihre – bergeweise gestapelte – Fanpost. Dabei erinnern sie sich daran, wie sie sich kennengelernt haben (was wir Leser bisher nicht wußten) und wie sie zu Superhelden wurden (eine Einstiegshilfe für neue Leser). Der dumme - aber wohl authentische - Leserkommentar, Sue Storm habe im Team nichts verloren, gibt zudem den Anlaß, an zwei vorherige Abenteuer zu erinnern (wobei der Kampf gegen Dr. Doom bei Williams gar nicht erschienen war).

Man kann all die kleinen und feinen Ideen von Stan Lee hier gar nicht aufzählen, aber insgesamt ergibt sich ganz unspektakulär ein Bild der FV „privat“. Als ob sie wirklich Berühmtheiten wären, was zum Zeitpunkt, als dieses Heft erschien, noch stark übertrieben war. Aber eine tolle Story, ein Highlight des Konzepts „menschliche Helden“, das Lee ja gar nicht so lange zuvor erfunden hatte.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2020, 20:25   #66  
Crackajack Jackson
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Zu FV #9

Die Fantastischen Vier kämpfen mit Geldproblemen und trampen nach Hollywood um dort einen Film zu drehen.
Das Comic liest sich heutzutage wie eine Parodie. Zu unwirklich und abgedreht ist die ganze Handlung.
Namor, der in seiner Unterwasserwohnung im AquaTV die Nachrichten sieht.
Mr. Fantastic, der sich schon mal vom Schiff aus ein paar hundert Meter zur nächsten Insel streckt.

Am besten gefiel mir da noch Bens Besuch bei Alicia. Sie bringt das beste in ihm zum Vorschein. Ihre Wohnung ist ein Ort der Ruhe und des Friedens für ihn.
Sie glaubt an das Gute ihn ihm und er ist sehr dankbar dafür.
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Alt 09.03.2020, 21:17   #67  
Crackajack Jackson
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Zu 10

Die Geschichte mit den Kindern fand ich auch gut. Die fantastischen Vier müssen nicht immer gegen die Bösen kämpfen. Das zeigt die Menschlichkeit in den Charakteren und es macht viel Spaß die Kinder mit ihren Attrappen zu sehen.
Das erinnert mich an eine der kommenden Geschichten, als die FV ihre Kräfte verloren haben (kurz bevor sie mit dem Dämon gegen Doom kämpfen, der sich im Buxter Building verschanzt hat) und versuchen ihre Kräfte mit mechanischen Hilfsmitteln nachzubauen.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2020, 22:12   #68  
Peter L. Opmann
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Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Namor, der in seiner Unterwasserwohnung im AquaTV die Nachrichten sieht.
Das habe ich innerhalb der Serienlogik gesehen und geschluckt. Und das gilt auch für die Dehnbarkeit von Mr. Fantastic.

Ansonsten sehen wir die Dinge ja wieder ähnlich.
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Alt 09.03.2020, 22:19   #69  
Peter L. Opmann
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Ich sehe gerade, daß ich damals pro zehn Bände ein Fazit gezogen habe, allerdings erst am Ende der Lektüre. Ich füge jetzt mal den ersten Teil hier an.

FV # 1 – 10
Die ersten Bände sind Comic-Geschichte. Es fällt auf, daß zu dieser Zeit Mystery mehr gefragt ist als Superhelden. Die FV sind zumindest seltsame Typen, ein bißchen auch Monster. Aber sie gründen in Heldenmanier ein Team. Unheimlich sind die ersten Gegner der FV: der Maulwurf, Außerirdische wie die Skrull, Kurrgo oder der Unmögliche, ein Zauberer, der Puppenspieler. Der Submariner (Aquarius), Bill Everetts Golden-Age-Erfolg, wird wiederbelebt. Die # 10 ist ein überraschendes Highlight: Wir erleben die FV „privat“. Von Anfang an ist ihr realistisches Privatleben, ab und zu auch mit Alltagserlebnissen, eine Besonderheit, die man so sonst bei Superhelden nicht findet. Ausgeprägte Probleme wie bei späteren Marvelfiguren gibt es noch nicht, aber eine Ersatz-Familien-Dynamik.
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Alt 10.03.2020, 05:24   #70  
Crackajack Jackson
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Es sind die typischen One-Shots.Ein Problem taucht auf und wird im selben Heft gelöst.
Ausnahme ist die Entwicklung innerhalb der Familie. Neue Figuren tauchen auf, die auch einen wichtigen, festen Part übernehmen. Alicia , Lumpkin.

Dias wiederholte Auftreten von Schurken in Heften wird sogar in US #10 "The Return of Doctor Doom" von den Machern besprochen. Da treten Stan Lee und Jack Kirby in ihrem eigenen Heft auf und werden von Doom bedroht.
Die vierte Wand wird durchbrochen.

Es wird in den ersten 10 Heften (und auch später noch) sehr viel ausprobiert.
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Alt 10.03.2020, 05:43   #71  
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An diesen Hefte kann man schön die Entwicklung von der Monster Kurzgeschichte zur Superheldenserie sehen.
Wenn auch nur den Anfang eines langen Wegs bis hin zu den Events.
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Alt 10.03.2020, 06:10   #72  
FrankDrake
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Wobei man die kommende Galactus Story durchaus als das erste Event bezeichnen kann.

Ich liebe die Geschichte noch immer.

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!
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Alt 10.03.2020, 08:02   #73  
Peter L. Opmann
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Die Fantastischen Vier # 11




Eigentlich finde ich diese Ausgabe nicht so gelungen. Müßte ich Zensuren verteilen, würde ich ihr eine 3- geben. Aber was mich für den Geist und seine Super-Affen doch eingenommen hat: Man spürt, wie hier Stan Lee mit seiner Fantasie Lockerungsübungen macht. Der Konflikt selbst ist arg konstruiert. Ich kenne das „Remake“, FV # 26, seit früher Jugend, wo der Kampf etwas eleganter abläuft, aber hier erscheint es ziemlich durchschaubar, daß einfach ein zweites Quartett wie die FV erschaffen wird, nur mit noch gewaltigeren Fähigkeiten, wobei die Affen völlig hirnlos kämpfen – das kann nicht klappen.

Faszinierend dagegen finde ich das Drumherum, Ideen, die Lee gar nicht richtig für seine Story benutzt: Die verlassene Mondstadt – man mag sich selbst ausmalen, was es mit ihr auf sich hat; der Beobachter als übermenschlicher Geschichtsschreiber – im Gegensatz zu FV # 26 bräuchte er hier gar nicht einzugreifen; die außerirdischen Zivilisationen, die er gesehen hat, sind auch nur beiläufig angeführt; das seltsame Pneumati-Car oder der noch eigenartigere Raumanzug der Fackel (ich muß heute immer daran denken, daß Lee sagte, er habe von Wissenschaft und Technik keine Ahnung, aber wenn etwas gut klingt, baue er es in seine Geschichten ein); und wie sie sich am Ende gegenseitig durch „Nullifier“-Maschinen auszuschalten versuchen, der Geist mit einem „Desintegrator“, Reed Richards erfolgreicher mit einem „Paralysator“. Einfach wundervoll! Zum Schluß gibt’s noch ein bißchen Komik (die hier sonst zu kurz kommt), wenn die außer Kontrolle geratenen Super-Affen ihren Herrn kreuz und quer über den Mond – Verzeihung: Mars – scheuchen. Dieser Band ist ziemlich schwach, aber irgendwie doch genial.

Nebenbei: Steve Ditko macht hier auch einen sehr guten Job als Inker.
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Alt 10.03.2020, 19:50   #74  
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Gut gefallen hat mir in dieser Ausgabe natürlich, wie Ben Strecho in die Flasche gesteckt hat.
Die Geschichte mit der gefundenen Enegiequelle und dem Flug zum Mond ist natürlich etwas langatmig geraten.
Unglaubwürdig ist außerdem, dass die Fackel im Weltraum mal schnell zur anderen Rakete fliegt und diese dann auch noch durchsichtig ist. Diente aber wohl der Handlung.
Als dann jedoch der Beobachter auftritt, wird es episch.

Der Beobachter ist ein unglaublich mächtiges Wesen, dass aber nur die Entwicklung er Völker beobachtet und nicht eingreift.

Außerdem spricht er über den schwelenden Konflikt der Großmächte.
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Alt 11.03.2020, 10:28   #75  
Peter L. Opmann
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Reed in eine Flasche gestopft - das gibt's nochmal besser beim Kampf gegen die Furchtbaren Vier.

Die Fantastischen Vier # 12




Dies ist die sechste Produktion, bei der Williams ausnahmsweise Maschinenschrift benutzt hat. Vergrößerte Sprechblasen kommen hier nicht oder kaum vor, aber ansonsten ist dadurch die Lesefreude schon etwas gemindert. Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht der Puppenspieler, bekanntlich der Vater von Dings Freundin Alicia Masters. Er manipuliert den Submariner (auf deutsch Aquarius), um die FV zu besiegen. Prinz Namor entführt – unter dem Einfluß des Puppenspielers – seine alte Liebe Sue, um die übrigen Teammitglieder in sein Reich zu locken und dort zu seinen Bedingungen bekämpfen zu können. Leider gibt es in der Story einige Wendungen, die entweder konstruiert wirken oder unlogisch sind.

Kurz vor ihrer Entführung sucht Sue selbst den Meeresboden nach Namor ab. Es soll deutlich werden, daß sie sich noch nicht zwischen ihm und Reed entschieden hat. Mr. Fantastic reagiert darauf bemerkenswert souverän: „Ich wünsche manchmal, du würdest ihn finden, damit es endlich Klarheit zwischen uns gibt.“ Ein paar Seiten später, als Sue im Ozean verschwunden ist, klingt das aber gleich ganz anders: „Wenn nötig, werden wir die Ozeane leeren. Doch ohne Sue kehren wir nicht zurück! Los geht’s.“

Reed und Johnny machen ihr Testament, bevor sie sich auf die Spur des Submariners setzen. Ding ist das zu langweilig; er besucht solange seine Freundin Alicia. Er läßt sich von ihr bequatschen, sie bei der Suche nach Sue mitzunehmen. Ein blindes Mädchen – trotzdem sagt Reed dazu lediglich: „Willkommen, Alicia! Wir ahnten, daß du mitkommst.“ Angekommen in Submariners Unterwasserpalast, müssen die FV erkennen, daß er Sue in einer Luftblase von einem Riesenkraken bewachen läßt. Für Reed ist das ein Zeichen, daß sie sich nicht aus freiem Willen von Namor hat entführen lassen.

Der Kampf wogt eine Weile hin und her. Dann will Namor ihn beenden, indem er ein Giftgas freisetzt. Da wird ihm plötzlich klar, daß er unter fremdem Einfluß steht. Warum auf einmal, denkt sich der Leser. Alicia hat ebenfalls erkannt, daß hinter der Sache ihr Vater stecken dürfte (das ist der Grund, weshalb sie auf der Fahrt dabei sein muß). Namor kann sich von der mentalen Kontrolle nicht befreien und verschießt das Gas, aber den Moment seines Innehaltens haben die FV genutzt, sich mit Gasmasken zu schützen. Der Kampf kann also weitergehen. Da befreit sich der Riesenkrake und greift den Puppenspieler in seinem U-Boot an. Damit bricht der Voodoo-Zauber ab, und Namor und die FV können sich wieder mal unentschieden trennen. Was der Krake mit dem Boot des Puppenspielers anstellt, bleibt der Fantasie des Lesers überlassen.

Stan Lee liefert wieder ein paar Anekdoten, wie die FV als Superhelden im realen New York leben, aber ansonsten eine löcherige Story, die nicht richtig spannend wird. Jack Kirby und Dick Ayers (beide in den Credits genannt) setzten dies wiederum in eine ansprechende Grafik um.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
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