Sammlerforen.net     

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Film und DVD

Neues Thema erstellen Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 04.11.2022, 09:30   #151  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
"Robin Hood und seine tollkühnen Gesellen" von 1952; Regie: Ken Annakin.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 09:56   #152  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.693
Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Hat sich eigentlich "Mosaik" mal des Robin-Hood-Mythos angenommen?
In der offiziellen Reihe nicht.

Es gab allerdings zwei "Ableger"-Alben.
Welcher Film da für die Titelfigur Pate gestanden hat, sollte leicht zu erkennen sein.

https://www.mosapedia.de/wiki/index...._einmal,_Robin!
https://www.mosapedia.de/wiki/index....e_Segel,_Robin!


Und was die Filme angeht, sollten wir den John Cleese-Auftritt in "Time Bandits" nicht vergessen.
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 10:01   #153  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
Also ich mag zwar den Curtiz-Film sehr, aber ich bin nicht der große Robin-Hood-Experte. Man könnte da sicher noch einiges zusammentragen. Und eine Menge Robin-Hood-Comics gibt es auch. Ich kenne bei weitem nicht alles.

Deine Links schaue ich mir gleich mal an - vielen Dank.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 10:05   #154  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
"Ableger".

Also das einzig Wahre sind die Digedags, und die Abrafaxe zählen nicht richtig...
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 10:11   #155  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.693
Nein, Ableger in dem Sinn von "nicht in die laufenden Handlung integriert".

Da gibt es etliche sehr gute Alben, z.B. die hier

https://www.mosapedia.de/wiki/index....axe_in_Amerika

https://www.mosapedia.de/wiki/index....Pursuit_Vol._2

die neben einer gut erzählten und gezeichneten Story auch durch eine Unmenge von Zitaten und Anspielungen an Hollywood-Streifen und Schauspieler der Ära punkten.
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 10:37   #156  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
Ach so. Das wußte ich nicht.

Ich dachte, es seien immer die Zyklen eben zu Büchern zusammengefaßt worden.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 12:09   #157  
OK.
Mitglied
 
Benutzerbild von OK.
 
Beiträge: 74
Curtiz‘ "Robin Hood" von 1938 ist für mich einer der besten und zeitlosesten Abenteuerfilme überhaupt. Die beste Parodie darauf ist für mich aber nicht Mel Brooks eher plumper "Robin Hood - Helden in Strumpfhosen", sondern der in jeder Hinsicht großartige "Der Hofnarr" von 1955 mit Danny Kaye.
OK. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 12:13   #158  
OK.
Mitglied
 
Benutzerbild von OK.
 
Beiträge: 74
Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Und Hitchcock taucht irgendwie als in der Themse treibende Leiche auf...
Nein. Hitchcock befindet sich unter den Schaulustigen, als die Leiche geborgen wird. https://www.willizblog.de/pics/hitch...renzycameo.jpg
OK. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 12:42   #159  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
Hab' mich geirrt, aber doch nicht ganz. Hitchcock gibt im Trailer die Leiche.

www.youtube.com/watch?v=As0nPLCMU7g

Übrigens sind viele Hitchcock-Trailer kleine Kunstwerke für sich.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 12:50   #160  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
Was ich eigentlich wollte: Dieser Thread ist inzwischen nicht ganz einfach zu überblicken. Deshalb liste ich hier mal die Filme auf, die ich bisher besprochen habe:

"Nosferatu" von Friedrich Wilhelm Murnau
"Im Zeichen des Bösen" von Orson Welles
"Der General" von Buster Keaton
"Gelächter in der Nacht" (Laurel & Hardy)
"Der Besessene" von Marlon Brando
"Die unvergeßliche Nacht" von Mitchell Leisen
"African Queen" von John Huston
"Mars Attacks!" von Tim Burton
"Das lange Elend" von Mel Smith
"Gefährliche Freundin" von Jonathan Demme
"Futureworld" von Richard T. Heffron
"Sein oder Nichtsein" von Ernst Lubitsch
"Willkommen, Mr. Chance" von Hal Ashby
"Der Prinz und die Tänzerin" von Laurence Olivier
"Fünf Gräber bis Kairo" von Billy Wilder
"Vermißt" von Constantin Costa-Gavras
"New York City Girl" von Susan Seidelman
"Die 39 Stufen" von Alfred Hitchcock
"Der Schuß von der Kanzel" von Leopold Lindtberg
"Getaway" von Sam Peckinpah
"Viridiana" von Luis Bunuel
"Gorky Park" von Michael Apted
"Robin Hood – König der Vagabunden" von Michael Curtiz

Außerdem gab es Kritiken zu "Birth of a Nation" und "Intolerance" von David W. Griffith, "Alexander Newski" von Sergej Eisenstein sowie "Eins zwei drei" von Billy Wilder. Ein paar weitere Filme wurden erwähnt. Ich hoffe, ich habe nichts Wichtiges vergessen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 13:27   #161  
pecush
Geisterjäger
 
Benutzerbild von pecush
 
Beiträge: 7.494
Setz die Liste doch vielleicht in Post 1.

Wahnsinn, dass es Mars Attacks in diese Liste geschafft hat. Ich liebe die Filme von Tim Burton.
pecush ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 14:02   #162  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
Es ist schon eine recht bunte Liste. Und es werden sicher auch künftig Filme auftauchen, die nicht jeder als "Klassiker" einstufen würde.

Nur Regisseurinnen sind eindeutig unterrepräsentiert. Da muß ich mal gegensteuern.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 14:21   #163  
pecush
Geisterjäger
 
Benutzerbild von pecush
 
Beiträge: 7.494
Im Bereich "Klassiker" fallen mir da spontan auch nicht so viele ein.
Margarethe von Trotta ist so ein Name aus Deutschland, den ich da nennen würde. Die ist heute aber auch bei TV-Filmen angekommen...
pecush ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 15:09   #164  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
Mir würden schon noch ein paar Frauen einfallen: Lotte Reiniger mit ihren Trickfilmen, Ida Lupino, May Spils, Caroline Link, Kathryn Bigelow... Aber die haben alle keine Filme gedreht, die ich zu meinen großen Favoriten zählen würde. Möglicherweise schreibe ich mal über "Entscheidung in der Sierra", wo Lupino die Hauptrolle spielte.

Bei Margarethe von Trotta fällt es mir auch schwer, einen Lieblingsfilm zu benennen - "Die Moral der Ruth Halbfaß", "Die bleierne Zeit"... das wäre doch eine etwas gezwungene Auswahl, damit auch mal eine Regisseurin dabei ist.

Aber vielleicht können ja andere weiterhelfen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 17:30   #165  
Phantom
Mitglied
 
Benutzerbild von Phantom
 
Ort: Franken
Beiträge: 689
Leni Riefenstahl kommt mir da in den Sinn. "Das blaue Licht" hat mich damals (vor 30 Jahren?) schon fasziniert. Darf man die Olympia-Filme als Klassiker bezeichnen? Da wäre wieder die Frage nach dem Trennen zwischen Künstler und Werk, die die heutige Generation anscheinend völlig anders beantwortet als ich zum Beispiel.

Leider kann ich auch zu diesen Filmen nichts besonderes schreiben. Ich bin fasziniert, wie Ihr hier ausführlich über Filme berichten könnt, die Ihr irgendwann mal gesehen habt. Ich kann das nicht, bei mir bleibt meist nur "fand ich damals beeindruckend, heute weiß ich nicht mal mehr den grundlegenden Plot" hängen.

Genannt wurde hier z.B. Hitchcocks 39 Stufen. Da habe ich den Film gesehen, das Buch gelesen, ein Theaterstück dazu gesehen. Und das einzige, was ich noch weiß: es ging um eine abenteuerliche Verfolgungsjagd, die mich im Buch eher gelangweilt hat, die ich im Film gar nicht so schlecht fand und die im Theater total witzig inszeniert wurde (die Schauspieler haben die Kulissen während des Spiels ständig neu mit Edding auf weißes Papier im Hintergrund skizziert).

Wenn ich etwas mehrmals gesehen habe, sieht das anders aus. Psycho finde ich immer noch faszinierend, auch wenn man die Duschszene und das Ende kennt. Den unsichtbaren Dritten würde ich fast als meinen Lieblingsfilm von Hitchcock bezeichnen; dieses Tempo (so dass man die Plotholes gar nicht mitbekommt), die Ausstattung, die Schauplätze (UN-Gebäude, Grand Central, Mount Rushmore,...), die Flugzeugszene. Aber knappes Rennen mit Psycho. Und Vertigo nicht zu vergessen. Die Vögel finde ich auch sehr gut, aber mich hat das Ende immer etwas enttäuscht, also kein Twist, keine überraschende Aufklärung. Und wenn man mal gelesen hat, wie Hitchcock Tippi Hedren da ganz schön drangsaliert hat, sieht man manche Szenen nicht mehr so unvoreingenommen.

Was hier angeklungen ist und mir schon zu denken gibt: viele junge Leute schließen kategorisch aus, Filme ohne Ton oder ohne Farbe auch nur in Erwägung zu ziehen. Oder Filme, in denen die eingesetzte Computertechnik älter als 5 Jahre ist. Werden diese Sachen dann wirklich mal vergessen? Vielleicht sogar zurecht? (Ketzerische Bemerkung. Ich sehe das natürlich anders, aber ich hatte als Kind ja auch noch einen Schwarzweiß-Fernseher.)
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2022, 18:02   #166  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
Ich nehme das hier eigentlich ziemlich locker. Eigentlich müßte ich jeden Film nochmal sehen, bevor ich über ihn schreibe - vielleicht sogar mehrmals.

An manche Filme kann ich mich ziemlich genau erinnern, aber andere habe ich nur bruchstückhaft im Gedächtnis. Dann schaue ich nochmal in wikipedia oder Kritiken nach, die ich gerade zur Hand habe. Oder ich bringe "Frenzy" und den Trailer durcheinander (siehe oben). Aber da ich hauptsächlich Filme auswähle, die mir persönlich wichtig sind oder waren, kann ich mich an die auch meist ganz gut erinnern.

Auf jeden Fall habe ich etwa 1980 begonnen, Filme analytisch zu sehen. Vorher fand ich mehr oder weniger alles, was im Kino oder Fernsehen lief, gut. Dann begann ich zu überlegen: Was ist das Gute daran? Wie haben die das gemacht? Ist dieser Film nun besser als der, den ich neulich gesehen habe? Oder warum war der schlecht? Das hilft vermutlich, die Filme im Kopf zu behalten.

Aber Irrtum nicht ausgeschlossen...
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2022, 07:12   #167  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
„Stadt in Angst“ (1955) hat etwas von einem Western – so habe ich den Film jedenfalls ursprünglich wahrgenommen. Er spielt allerdings etwa zu der Zeit, als er gedreht wurde. Verschlafene Nester im mittleren Westen der USA sahen da wohl immer noch wie Westernstädte aus, abgesehen davon, daß der Hufschmied durch eine Tankstelle ersetzt war. Außerdem gibt es ein klassisches Westernmotiv: Ein Fremder kommt in die Stadt und sieht sich um. Und der Film hat auch die Lakonie vieler Western. Sein Thema paßt aber nicht ins Genremuster. Es geht um den Umgang von Amerikanern mit im Land lebenden Japanern im Zweiten Weltkrieg, nach dem Angriff auf Pearl Harbor.

In dem Städtchen Black Rock am Rand der Wüste hält der Zug, was so gut wie nie vorkommt. Es steigt ein älterer Mann aus, dem ein Arm fehlt (Spencer Tracy). Die Bewohner fragen sich sofort: Was will dieser Fremde hier? Tracy nimmt sich ein Zimmer im Hotel; er weiß noch nicht, wie lange er bleiben wird. Dann rückt er damit heraus: Er sucht den Japaner Komako. Ein Rancher (Robert Ryan), der offenbar die Stadt beherrscht, erklärt ihm, Komako sei im Zweiten Weltkrieg in ein Lager gekommen, mehr wisse man nicht. Der Japaner sei seitdem nicht mehr gesehen worden. Tracy will trotzdem Nachforschungen anstellen. Nachdem ihm niemand dabei helfen will, manche sogar – vergeblich – versuchen, ihn einzuschüchtern, erklärt sich eine junge Frau schließlich bereit, ihm ihren Jeep zu vermieten. Damit fährt Tracy zu der Farm, die Komako bewirtschaftete.

Sobald der Besucher weg ist, beraten die Städter aufgeregt, was zu tun ist. Die meisten wollen ihn umbringen, damit er keinen Ärger machen kann. Aber viele sind zu feige, zur Tat zu schreiten. Tracy findet inzwischen heraus, daß Komakos Farm zerstört ist. Auf der Rückfahrt in die Stadt versucht ein Autofahrer, den Jeep von der Straße abzudrängen. Tracy überlebt jedoch. Im Saloon der Stadt macht ein Mann (Ernest Borgnine) einen weiteren Versuch, Tracy zu beseitigen. Er provoziert ihn und hofft, ihn dann quasi in Notwehr töten zu können. Tracy bleibt aber ruhig und überwältigt Borgnine schließlich mit seinem einen Arm. Nun möchte er doch lieber die Stadt verlassen, aber Ryan und seine Leute haben dafür gesorgt, daß er nicht wegkommt. Niemand wird ihn irgendwohin fahren oder ihm ein Auto geben. Alle Nachrichten, die er senden wollte, haben ihre Empfänger nicht erreicht. Der Sheriff will zwar Übergriffe auf ihn unterbinden, aber er wird kurzerhand abgesetzt, und ein Mann von Ryans Gnaden wird neuer Sheriff.

Schließlich wollen Leute, die Tracy wohlgesonnen sind, ihn in Sicherheit bringen. Es kommt zum Showdown zwischen Ryan und Tracy. Durch eine Brandbombe, die Tracy gebastelt hat, fängt Ryan Feuer und wird kampfunfähig. Der abgesetzte Sheriff stellt die Ordnung wieder her und nimmt Ryan und seine Leute fest. Es stellt sich heraus, daß Tracy im Krieg zusammen mit Komakos Sohn gekämpft hat. Er ist gefallen; Tracy wollte dem Vater einen Orden bringen, den er erhalten hatte. Doch Komako wurde nach dem Überfall auf Pearl Harbor von einigen Städtern gelyncht.

Regisseur John Sturges ist tatsächlich vor allem für seine Western bekannt („Zwei rechnen ab“). Man könnte sich den Film mit einigen Änderungen auch als Adult Western vorstellen. Aber jedenfalls ich kann mir Spencer Tracy nicht als Westerndarsteller vorstellen. Als Einarmiger sollte er vermutlich auch Westernklischees entgegenwirken. Der Film ist zudem etwas vielschichtiger als Western. Da sind Stadtbewohner meist eine einheitliche Gruppe. In der Regel haben sie Angst vor Bedrohung, vielleicht gibt es einen Mutigen. Hier werden sie sehr unterschiedlich charakterisiert. Viele tanzen nach Robert Ryans Pfeife, aber manche sind Tracy gegenüber so feindselig eingestellt wie Ryan, manche machen mit, weil sie nicht wagen aufzumucken. Ein paar lassen verstohlen Sympathien für Tracy erkennen, andere sind auf seiner Seite und helfen ihm, wenn auch erst nach einigem Zögern.

Spencer Tracy selbst hat eine spezielle Art, einen grimmigen Gerechtigkeitssinn auszudrücken und dabei als Durchschnittsamerikaner zu erscheinen, dem man seine Beharrlichkeit gar nicht zutraut. Gerade durch die Verzögerung des Konflikts, die Bedrohung, die lange nicht manifest wird, erzeugt der Film große Spannung. „Stadt in Angst“ ist allerdings auch nur etwa 80 Minuten lang – über längere Zeit wäre diese Stimmung wohl nur schwer aufrechtzuerhalten gewesen. Interessant: Nur in Cannes wurde „Stadt in Angst“ als bester Film ausgezeichnet. In USA war er bei mehreren Wettbewerben und in verschiedenen Kategorien nominiert, gewann aber keine Preise.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2022, 07:49   #168  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.693
Ist vielleicht nicht der Hauptgrund, aber wahrscheinlich wollten sich die meisten US-Amerikaner in den 50ern noch nicht an die Behandlung der Japanisch-stämmigen Mitbürger (Vor allem die Internierungen) nach Pearl Harbor erinnern lassen.

Die Aufarbeitungen dazu begannen ja erst in den 60/70ern und in einem Film richtig thematisiert wurde es glaube ich erstmals erst mit "Come See the Paradise" von 1990. (Ich habe den Film damals nicht gesehen, aber er erregte auch in Dt. einiges Aufsehen.)
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2022, 08:20   #169  
Marvel Boy
Moderator Panini Fan-Forum
 
Benutzerbild von Marvel Boy
 
Ort: Hannover
Beiträge: 17.007
Als ich den Film gesehen habe waren mir die Hintergründe nicht wirklich bewußt um den Film als das zu sehen was er ist, politisch. Stimmungsmäßig hat er mir aber als jugendlicher zugesagt.

KEEP CALM AND DON'T SMASH!
Marvel Boy ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2022, 09:12   #170  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
@ Marvel Boy: Ging mir auch so. Ich hätte mir das aus "Pearl Harbor" und "Japaner" zusammenreimen können, aber eigentlich war das ein so fesselnder Spannungsfilm, daß es mir irgendwie egal war.

Mich erinnert das Thema des Films an den Doors-Song: "People are strange when you're a stranger. Faces look ugly when you're alone. Women seem wicked when you're unwanted. Streets are uneven when you're down."
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2022, 11:59   #171  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.693
So, damit niemand denkt, ich würde mir nur S/W- und Stummfilme anschauen, mal ein quietschbunter Musikfilm; - und ein Anime!

Interstella 5555 – The 5tory of the 5ecret 5tar 5ystem von Kazuhisa Takenouchi/Akira Matsumoto und Daft Punk.

Ich denke, fast jeder kennt den Song und das Video von “One more time” von Daft Punk aus dem Jahr 2000. Viele kennen sicher auch noch die drei folgenden Titel/Videos vom Album Discovery. In ihnen wird geschildert , wie auf einem fernen Planeten eine gefeierte Musikgruppe auf einem Konzert von Eindringlingen aus einem schwarzen Raumschiff gekidnappt werden.

Trotz des Eingreifens eines tapferen Weltraumpiloten, der offensichtlich in die Bassistin verliebt ist (und mich stark an Capitan Future erinnert), werden die vier auf die Erde verschleppt und dort einer optischen Anpassung an die Menschen sowie einer Gehirnwäsche unterzogen, um dann als DIE neue Super Group die Charts zu stürmen.

Soweit ging damals die Handlung, wobei als einziges Hoffnungszeichen blieb, daß es auch der Raumpilot noch geschafft hatte, auf die Erde zu gelangen. Kein sehr befriedigender Schluss.

Wohl auch darum haben die Band und die Produzenten zwei Jahre später nachgelegt und auf der Basis der restlichen Titel vom Album einen kompletten Trickfilm produziert, der (incl. der ersten vier Kapitel) die Handlung fortführt.
Ich will jetzt nicht so viel spoilern, aber es es schwankt zwischen tieftraurig und fröhlich und am Ende gibt es ein Happy End. Nebenbei wird z.B auch noch eine Hypothese aufgestellt, woher z.B. Mozarts bereits in früher Kindheit auftetendes musikalisches Genie stammen könne.

Ich bin sonst eigentlich kein großer Fan von Animes aber hier hat mich das Zusammenwirken von Bild und Musik (Es wird kein einziges Wort gesprochen!) total überzeugt. Das ist etwas völlig anderes als viele oft peinliche „Musikfilme“. Da die beiden Mitglieder von DP ja streng auf ihre öffentliche Nichtexistenz achten, bestand auch keine Notwendigkeit, sie in den Film mit einzubauen und die Zeichner hatten freie Hand.
Ich denke sogar, daß man theoretisch vielleicht auch eine Vertonung produzieren könnte, bei der man die Musik (größtenteils)wegläßt und dafür die Figuren sprechen läßt. Nicht, daß ich das unbedingt brauche aber allein schon, daß es möglich wäre, unterstreicht die Qualität der Produktion.
So etwas habe ich seitdem leider noch nicht wieder erlebt. Darum ist es für mich zumindest ein Klassiker
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2022, 12:22   #172  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
Muß gestehen, von "Interstella 5555" habe ich noch nie gehört. Aber danke für den Beitrag!

Ich habe auch schon überlegt, mal einen Musikfilm auszusuchen (da dachte ich an "Spinal Tap" oder "The Last Waltz") oder auch einen Zeichentrickfilm (da hatte ich "Der König und der Vogel" im Blick). Etwas davon kommt vielleicht demnächst.

Es gibt auch einen Zeichentrick-Musikfilm, der für mich eine gewisse Bedeutung hat: "Heavy Metal", aber da bin ich zögerlich, weil ich den seit 1980 nie wieder gesehen habe. Kann sein, daß der eher nicht in eine Klassiker-Reihe gehört.

Geändert von Peter L. Opmann (05.11.2022 um 13:52 Uhr)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2022, 13:44   #173  
Marvel Boy
Moderator Panini Fan-Forum
 
Benutzerbild von Marvel Boy
 
Ort: Hannover
Beiträge: 17.007
Ein Klassiker ist Heavy Metal schon. Allein der Tricktechnik wegen schon.
Wirklich überzeugen konnte der mich aber nicht. Da es sich um einzelne Episoden handelt gibt es naturgemäss bessere und schlechtere.

KEEP CALM AND DON'T SMASH!
Marvel Boy ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 06.11.2022, 07:17   #174  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.523
„Der verrückte Professor“ (1963) von (und mit) Jerry Lewis ist für mich ein schwieriger Fall. Ganz klar: Das ist ein Film, der mich schon als Jugendlichen ansprach, und der seine Wirkung auch heute noch ausübt. Damit gehört Lewis für mich zu den großen Filmkomikern. Allerdings habe ich eine Menge Jerry-Lewis-Filme gesehen, die mich nicht überzeugt oder richtig enttäuscht haben. Immerhin hat Lewis eine ganz eigene Form der Komik entwickelt. Aber in seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Dean Martin hatte er wohl den undankbareren Part. Auch viele Filme, die er nach dieser Zeit drehte, finde ich nicht besonders witzig. So geht es mir mit den Pionieren aus der Slapstick-Ära nicht. Die haben alle eine ganze Reihe von Filmen vorzuweisen, die mir gut gefallen. Aber selbst wenn ich „Der verrückte Professor“ innerhalb des Schaffens von Lewis für sich betrachte, fällt es mir nicht leicht zu sagen, was nun genau die Qualität dieses Films ausmacht.

Erstmal zum Inhalt. Lewis spielt einen vertrottelten Chemieprofessor an einer US-Uni, der höchstens Mitleid zu erregen vermag. Außerdem ist er äußerst ungeschickt, weshalb seine chemischen Experimente öfters schiefgehen. Von seinen Studenten wird er daher nicht ernst genommen, und auch mit der Universitätsleitung bekommt er zunehmend Ärger. Immerhin bemerkt Lewis das selbst und beschließt, dem mit einer selbst zusammengebrauten chemischen Substanz abzuhelfen, die ihn für begrenzte Zeit in einen höchst attraktiven, smarten und selbstsicheren Playboy verwandeln soll. Das Experiment gelingt, und der Professor läuft fürderhin als Frauenschwarm Buddy Love durch die Gegend und macht die Nachtclubs unsicher. Eine Studentin (Stella Stevens), die schon für den Professor eine gewisse Sympathie hegte, läßt sich von Buddy Love beeindrucken und verliebt sich in ihn.

Ungünstig ist nur: Die Wirkung der Chemikalie läßt stets nach wenigen Stunden nach, und Buddy Love muß dann schleunigst verschwinden, bevor er sich in den Professor zurückverwandelt. Es gibt aber auch noch weitere Probleme. Buddy Love ist nicht nur selbstbewußt, sondern arrogant und egozentrisch, so daß Stella Stevens ins Grübeln gerät, ob er wirklich der geeignete Liebhaber ist. Der Professor wiederum leidet unter der Spaltung seiner Persönlichkeit. Als wieder einmal die Rückverwandlung ansteht, bleibt er auf dem Fest, das er gerade besucht, und gesteht vor allen Besuchern, daß er eine Doppelexistenz führt. Sein Wundermittel wird jedoch zu einem Verkaufsrenner, was Lewis und Stevens eine glückliche gemeinsame Zukunft eröffnet.

Man sieht, die Handlung macht den Film nicht unbedingt zu einem Klassiker. Es ist eher die schauspielerische Leistung von Lewis (und des gesamten Ensembles). Sowohl der Professor als auch der Playboy sind zwar stark verzeichnete Karikaturen, aber beide werden ebenso prägnant wie komisch gestaltet und bleiben dem Zuschauer anhaltend im Gedächtnis. Es ist bekannt, daß Jerry Lewis ein Workaholic war und seine Komödien stets hart erarbeitete. Er empfand sich selbst wohl als Komiker keineswegs als Naturtalent. Lange Zeit arbeitete er an dem Film „The Day the Clown cried“, der möglicherweise eine sehr persönliche Botschaft vermitteln sollte, aber Lewis vollendete ihn nicht und zeigte nie etwas von dem Material öffentlich. In den 70er Jahren legte er aus Erschöpfung und auch, weil sein Erfolg nachließ, eine mehrjährige Pause ein.

„Der verrückte Professor“ spielt auf den Horrorklassiker „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ von Robert Louis Stevenson an, der in Hollywood mehrmals verfilmt wurde. Dabei dreht Lewis das Motiv um: Die Gruselgestalt ist bei ihm der Wissenschaftler, und die durch Verwandlung erscheinende Kreatur wirkt, zumindest oberflächlich betrachtet, positiv. Stevenson thematisierte eine Doppelexistenz; später wurde dieses Motiv zunehmend psychologisch interpretiert. Bei Lewis gibt es das beides. Doch er stellt einfach zwei gegensätzliche Komödienfiguren einander gegenüber – Anlaß für eine tieferschürfende Interpretation ist das nicht.

Es wäre wohl nicht uninteressant zu überlegen, wie dieser Film nach 1968 hätte aussehen können. Buddy Love hat noch wenig mit der Jugendkultur zu tun, die damals noch nicht sehr ausgeprägt war. Letztlich ist diese Figur kein Rebell, sondern ein Idealbild der etablierten Unterhaltungskultur, die dann an Bedeutung verlor. In dieser Hinsicht merkt man dem Film sein Alter an. Das mindert aber die komische Wirkung kaum. Was mir von Lewis noch gefällt: Da möchte ich „Besuch auf einem kleinen Planeten“ (1960) und „Zu heiß gebadet“ (1961) nennen, wenngleich diese Filme an den „verrückten Professor“ nicht herankommen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.11.2022, 08:41   #175  
Marvel Boy
Moderator Panini Fan-Forum
 
Benutzerbild von Marvel Boy
 
Ort: Hannover
Beiträge: 17.007
Jerry Lewis, lange keinen seiner Filme mehr gesehen, sehr lange. Der besprochene würde sogar in meine Saammlung wandern wenn ich zu passenden Preis düber stolpere. Hat mir damals meine ich gefallen, je älter ich wurde je weniger konnte ich aber mit seinen Filmen anfangen, liegt vielleicht tatsächlich daran das die Filme schlechter wurden je neuer sie sind. Die arbeiten mit Dean Martin sind mir glaube ich die liebsten, was aber dann eher an Dean Martin liegt.

KEEP CALM AND DON'T SMASH!
Marvel Boy ist gerade online   Mit Zitat antworten
Neues Thema erstellen Antwort

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Film und DVD


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:27 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright: www.sammlerforen.net

Das Sammler-Netzwerk: Der Sammler - Sammlerforen
Das Comic Guide-Netzwerk: Deutscher Comic Guide - Comic Guide NET - Comic-Marktplatz