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Alt 17.02.2010, 08:26   #1  
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gold01 Max und Moritz-Preis 2010

Schon Vorhersagen, wer nominiert wird?

Den Hauptpreis wird diesmal wohl Isabel Kreitz kriegen (knapp vor Uli Oesterle).

Und wer wird eingeladen, um den Preis fürs Lebenswerk zu bekommen? Lewis Trondheim?
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Alt 28.02.2010, 08:26   #2  
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Problem: Den Max und Moritz-Preis für den besten Zeitungsstrip hätte "Judge Parker"-Zeichner Eduardo Barreto verdient, der beste realistische Stripzeichner, seit Al Williamson bei "Agent X9" aufgehört hat.

Aber in der Kategorie wird der Preis nur an Strips vergeben, nicht an Personen. Und "Judge Parker" mit seinen Logiklöchern ist sicher nicht der beste Strip.
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Alt 01.04.2010, 07:54   #3  
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Wie wäre es mit dem südafrikanischen Strip "Madam & Eve"?
http://www.madamandeve.co.za/

Nach Erlangen fliegen genug Leute nach Südafrika zur WM, da kann man den Preis gleich mitnehmen.
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Alt 10.04.2010, 02:57   #4  
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2008 wurden die Nominierungen am 21. April bekanntgegeben ...
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Alt 11.04.2010, 12:43   #5  
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Immer mit der Ruhe! Die Nominierungen gibts ja bald.
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Alt 20.05.2010, 01:01   #6  
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http://www.comic-salon.de/index.asp?...&NomID=6&spr=1

Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk

Pierre Christin


Zitat:
Pierre Christin, geboren 1938 bei Paris, ist einer der renommiertesten und kreativsten Autoren des zeitgenössischen Comics in Europa. Christin hat an der Sorbonne und am Institut d’études politiques studiert und mit „Le fait divers: littérature du pauvre“ (Vermischtes: Literatur der Armen) seine Doktorarbeit geschrieben. Er hatte an der Universität Bordeaux gerade eine Professur angenommen und den Fachbereich Journalismus ins Leben gerufen (den er bis 2003 leitete), als Frankreich 1968 – vehementer als anderswo – den Zeitenwandel einer tiefgreifenden Liberalisierung erlebte, der vor allem in seinen frühen Alben deutlich aufscheint. Dass Christin dem Comic durch seine Arbeit immer wieder neue Impulse gegeben und dessen erzählerisches Repertoire entscheidend erweitert hat, mag auch dem Umstand geschuldet sein, dass sein Interesse zunächst ganz anderen Themen galt und er eher zufällig, durch seinen Jugendfreund Jean-Claude Mézières, der zuvor bereits einige Comics gezeichnet hatte, in die Rolle des Szenaristen geriet.

Für Mézières schrieb Christin die Story um einen Raum-Zeit-Agenten, aus der schließlich – in Frankreich ein damals noch kaum verbreitetes Genre – die Science-Fiction-Reihe „Valerian und Veronique“ entstand. Als 1968 in deren erstem Band die Welt im Chaos versinkt, steht in der Wirklichkeit Paris in Flammen: Studenten liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei, zehn Millionen Franzosen sind in den Streik getreten und zwingen die Regierung de Gaulles zu sozialen Reformen. Christin greift die Stimmung jener Zeit mit leidenschaftlicher Parteilichkeit auf und projiziert sie – spielerisch und satirisch überspitzt – auf die bizarren Fantasiewelten, die er zusammen mit Mézières entwirft; retrospektiv lassen sich die in den 1970er-Jahren entstandenen „Valerian und Veronique“-Geschichten heute wie eine Chronik der zentralen Themen der undogmatischen Linken lesen.

Christin findet Gefallen an der Gattung, die sich in der elektrisierten Atmosphäre nach dem Pariser Mai gerade von den üblichen Serien-Standards und Klischees befreit. Zusammen mit Enki Bilal beginnt er 1975 die „Légendes d’aujourd’hui“ (Legenden von heute), in denen er mit dem Blick des Soziologen und Chronisten noch schärfer als bisher die Ereignisse der Zeit aufgreift und diese mit den Mitteln der Fantastik reflektiert. Neu ist vor allem aber auch, dass sich Christin mit den „Légendes“ konsequent vom Prinzip der Serie abwendet und jeden Band als eine eigenständige, in sich geschlossene Erzählung konzipiert – als „Graphic Novel“, hätte es den Begriff seinerzeit schon gegeben. Zum Meisterstück der Reihe wird schließlich der Band „Treibjagd“, ein bitterer Abgesang auf die Utopie des Kommunismus, 1983 schon geradezu prophetisch noch vor der deutschen Wiedervereinigung, dem Kollabieren der Sowjetunion und der Auflösung des Warschauer Pakts erschienen.

Zusammen mit Annie Goetzinger beginnt Christin 1979 eine zweite Reihe nach dem Vorbild der „Légendes“ unter dem Titel „Portraits souvenirs“ (erinnernde Porträts), in denen – auch das ein Novum – in jedem Band das Schicksal einer Frau im Mittelpunkt steht. Hier beschäftigt sich Christin nicht mit Politik als kollektivem Erleben, sondern lässt politische Phänomene vielmehr in den Einzelschicksalen seiner Protagonistinnen sichtbar werden. Ebenfalls zusammen mit Goetzinger entsteht 2001 die Serie „Agènce Hardy“ um eine Privatdetektivin im Paris der 1950er-Jahre.

Mittlerweile hat Christin über achtzig Comic-Alben (u. a. auch für François Boucq, Jacques Ferrandez, Jean-Claude Denis, André Juillard, Max Cabanes) geschrieben und ist damit einer der produktivsten und vielseitigsten Szenaristen in Europa. Darüber hinaus hat er für den Film und das Theater gearbeitet und sechs Romane veröffentlicht. „Valerian und Veronique“, die heute wohl einflussreichste europäische SF-Reihe, mit der vor über vierzig Jahren alles begonnen hat, hat er in diesem Jahr mit Band 21 zu einem spektakulären Abschluss gebracht.

Seit Jahren schon wird Pierre Christin auch als einer der heißesten Kandidaten für den Grand Prix in Angoulême (Festival de la Bande Dessinée) gehandelt. Traditionsgemäß – nicht einmal Asterix-Autor René Goscinny wurde dort ausgezeichnet – stehen bei diesem französischen Festival allerdings die Zeichner stärker im Mittelpunkt, als die Szenaristen. Hier nimmt die Jury des Max und Moritz-Preises bewusst eine andere Gewichtung vor: Denn wenn man den Comic als „gezeichnete Literatur“ verstehen will, was wäre er dann ohne seine Autoren?
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Alt 20.05.2010, 01:02   #7  
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Spezialpreis der Jury

Salleck Publications und Carlsen Comics für ihre Will Eisner-Ausgaben
„Die Spirit Archive“ (Salleck Publications) und „Ein Vertrag mit Gott. Mietshausgeschichten“ (Carlsen Comics)


Zitat:
In seiner über 100-jährigen Geschichte hat der Comic zuweilen Meisterwerke hervorgebracht, die wegen ihrer herausragenden Zeichenartistik, ihres Themas oder ihrer visionären Innovation als Meilensteine der Neunten Kunst unvergessen sind. Da der Blick der Jury in erster Linie aktuellen Werken gilt, sollen mit dem diesjährigen Spezialpreis expressis verbis zwei Neueditionen der Klassiker eines Künstlers gewürdigt werden, der schon 1994 für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde.

Der vor fünf Jahren verstorbene Will Eisner war der Erste seiner Zunft, der den Comic als gezeichnete Literatur verstand und bereits in den 1940er-Jahren in seiner Serie „The Spirit“ Sujets und eine Erzählhaltung erprobte, die sich deutlich von der damals üblichen Unterhaltungsware absetzten. „Schon zu dieser Zeit war ich davon überzeugt“, erinnerte er sich später, „dass der Comic über ein literarisches Potenzial verfügt.“ Als er seine Auffassung jedoch 1939 in einem Interview mit der „Baltimore Sun“ kundtat, erntete er nichts als Spott, selbst von seinen Kollegen. Doch Eisner ließ sich nicht entmutigen und nutzte „The Spirit“ für sich als Experimentierfeld für neue Formen des grafischen Erzählens. Und vor allem für Inhalte und Themen, „die mehr in die Tiefe gehen, als das bislang der Fall gewesen war“. Schon bald erschien „The Spirit“ in 20 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von fünf Millionen Exemplaren und gilt heute als einer der aufregendsten Klassiker der Comic-Historie, in dem sich anschaulich nachvollziehen lässt, wie der Comic – als Vision eines einzelnen Zeichners, der damals mit seiner Ansicht völlig allein dastand – zu einer ernsthaften Erzählform reifte. Der Verlag Salleck Publications hat die dankenswerte Aufgabe einer erstmals vollständigen Ausgabe in deutscher Übersetzung übernommen, die schlussendlich einmal 26 Bände umfassen soll.

Eisners Comic-Romane über den Alltag in den New Yorker Mietskasernen während der Depressionsjahre hingegen – allen voran der moderne Klassiker „Ein Vertrag mit Gott“, der 1978 als erster Comic überhaupt als „graphic novel“ bezeichnet wurde – erscheinen in drei voluminösen Büchern neu bei Carlsen. Über allen Werken aus Eisners zweiter Schaffensphase schwebt eine Anmerkung wie ein Credo, mit der er schon sein Vorwort für „Ein Vertrag mit Gott“ eröffnet hat: „Die in diesem Band versammelten Erzählungen sind dem endlosen Strom von Alltagsereignissen entsprungen, wie sie für das Leben im Gewimmel einer Großstadt typisch sind. Einige haben sich tatsächlich so zugetragen. Andere hätten sich zumindest so zutragen können, wie ich sie aufgezeichnet habe.“ Eisners Graphic Novels sind meisterhaft beobachtete, kluge und zutiefst einfühlsame Blicke in die Abgründe menschlicher Existenz unter den Bedingungen urbaner Lebensverhältnisse, wahrhaft zeitlose Klassiker, die heute weder ihre Aktualität eingebüßt noch an erzählerischer Glut und Faszination verloren haben.

Im Olymp der Comic-Künstler nimmt Will Eisner seinen verdienten Platz bis heute in der vordersten Reihe ein. In Deutschland ist sein Werk bislang jedoch nur lückenhaft erschienen und viele Ausgaben sind lange vergriffen. Mit dem diesjährigen Spezialpreis möchte die Jury – stellvertretend für eine Vielzahl verdienstvoller Klassiker-Ausgaben in den letzten Jahren – das Engagement der Verlage Salleck Publications und Carlsen Comics honorieren, Eisners Schlüsselwerke in zwei herausragenden Editionen auch einem deutschen Publikum wieder zugänglich zu machen und ihre Entdeckung somit auch einer neuen Generation von Zeichnern und Interessierten zu ermöglichen.
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Alt 20.05.2010, 01:06   #8  
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http://www.comic-salon.de/index.asp?FsID=61&spr=1
Zitat:
Der Max und Moritz-Preis trägt seit über 20 Jahren wesentlich zur Anerkennung der grafischen Literatur im deutschsprachigen Raum bei. Der Preis wird von Bulls Press, Frankfurt a. M., gestiftet und von der Stadt Erlangen vergeben. Mit der Verleihung soll die Arbeit herausragender Künstler gewürdigt, verdienstvolle Verlagsarbeit bestärkt und auf junge Nachwuchstalente aufmerksam gemacht werden. Darüber hinaus ist es ein Anliegen des Preises, die Auseinandersetzung über die qualitativen Kriterien zur Beurteilung der Comic-Kunst zu intensivieren.

Zwanzig Titel wurden für den Max und Moritz-Preis 2010 nominiert, acht von zehn Preisträgern werden erst bei der Gala am 4. Juni bekannt gegeben. Der Preisträger für ein herausragendes Lebenswerk steht bereits fest: Es ist der 1938 bei Paris geborene Pierre Christin, einer der renommiertesten und kreativsten Autoren des zeitgenössischen Comics in Europa. Mit dem Spezialpreis der Jury werden die Verlage Salleck Publications und Carlsen für ihre Will Eisner-Ausgaben „Die Spirit Archive“ (Salleck Publications) und „Ein Vertrag mit Gott. Mietshausgeschichten“ (Carlsen Comics) gewürdigt.

Ausgehend von der Nominierungsliste werden bei der Max und Moritz-Gala die Preise in den Kategorien „Bester Comic-Strip“, „Bester deutschsprachiger Comic“, „Bester internationaler Comic“ und „Bester Comic für Kinder“ verliehen. In den Kategorien „Bester deutschsprachiger Comic-Künstler“ und „Beste studentische Comic-Publikation“ wurden keine Nominierungen vorgenommen, die Preisträger in diesen Kategorien werden erst während der Max und Moritz-Gala bekannt gegeben.

Der Jury für den Max und Moritz-Preis gehören in diesem Jahr an: Denis Scheck (Kritiker, Deutschlandfunk, „Druckfrisch“ ARD), Christian Gasser (Schriftsteller, Journalist und Radiomacher), Herbert Heinzelmann (Journalist und Medienwissenschaftler), Brigitte Helbling (Journalistin, Mitglied der Arbeitsstelle für Graphische Literatur der Universität Hamburg), Andreas C. Knigge (Journalist und Publizist), Jan Taussig (Bulls Press) und Bodo Birk (Internationaler Comic-Salon Erlangen).
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Alt 20.05.2010, 01:36   #9  
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Die 2006 eingeführte Manga-Kategorie fällt weg.

Und der seit 1994 vergebene Preis für den besten Szenaristen fällt ebenfalls weg.
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Alt 20.05.2010, 02:02   #10  
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Ich versuche mal, die Nominierungen den Preiskategorien zuzuordnen:

Bester internationaler Comic

"Bäche und Flüsse" von Pascal Rabaté (Reprodukt)
November 2009
Liebe und Sexualität im Alter – das ist nicht wirklich ein typischer Comic-Stoff. In "Bäche und Flüsse" überrascht Pascal Rabaté mit der pittoresken und pikaresken Geschichte um einen verwitweten Rentner, der nach dem Tod seines besten Freundes auf eine lange Reise geht, auf der er nicht wie erhofft den Tod findet, sondern im Gegenteil die Freude an Erotik, kleinen Exzessen und schließlich die Liebe wiederentdeckt. Dieses große kleine Abenteuer erzählt Pascal Rabaté, seit jeher einer der besten Chronisten der kleinen Leute im provinziellen Frankreich, mit viel Zärtlichkeit und genügend Humor, um Rührseligkeit und Kitsch zu vermeiden. In den flüchtig und lebendig funkelnden Zeichnungen halten sich Realismus und Karikatur, Einfachheit und Expressivität die Waage, und die Farben strahlen die warme, verlebte Mattigkeit alter Illustrationen aus. "Bäche und Flüsse" ist kein greller, laut um Aufmerksamkeit buhlender Comic, sondern ein stilles und ungewöhnlich schönes Comic-Abenteuer.


"Drei Schatten" von Cyril Pedrosa (Reprodukt)
Mai 2008
Das Thema von "Drei Schatten" lässt schwere Kost erwarten: Es geht um den Tod eines Kindes. In einer märchenartigen Welt versucht Vater Louis, das Unausweichliche abzuwenden und verlässt die heimische Idylle, um mit seinem Sohn Joachim vor den Todesboten zu fliehen. Gegen Ende transzendiert die Geschichte zwischen Drama und surreal-albtraumhaften Elementen. Und selbst vor diesem wenig leichtfüßigen Hintergrund schafft es Autor und Zeichner Cyril Pedrosa wie selbstverständlich, hoch komische Elemente unterzubringen. Was "Drei Schatten" zu einem großen Comic macht, ist die Wechselwirkung von Erzählung und zeichnerischer Ästhetik. Pedrosa macht keinen Hehl aus seiner Disney-Vergangenheit. Gerade in Verbindung mit surrealen Elementen entstehen wunderbare Zeichnungen, die auch das Pathos nicht scheuen, dabei aber immer im Dienste der Geschichte stehen. Und auch das Hand-Lettering trägt seinen Teil zu einem stimmigen, atmosphärisch dichten Gesamtbild bei. Das Ergebnis ist ein trauriger, tröstender, glaubwürdiger und wunderschöner Comic, der 2008 in Angoulême völlig zu Recht zum "Besten Album" gekürt wurde.


"Ein neues Land" von Shaun Tan (Carlsen Comics)
Ende Juli / Anfang August 2008
Es gibt eine Gegenbewegung zur zunehmenden Literarisierung der Comics. Das sind Bände ganz ohne Worte. Bilder werden kommentarlos verkettet. Sie erklären sich selbst, sie erzählen sich selbst, sie machen das Auge zum Organ der Narration. Ein überzeugendes Beispiel für diesen Trend ist das Buch "Ein neues Land", das von dem australischen Autor und Kinderbuch-Illustrator Shaun Tan stammt. Mit Kreide und Bleistift entwirft er Panels im Stil des Realismus. Das ist eine Stilform, die zu der Zeit der Emigration aus Europa in die Neue Welt passt. Shaun Tan geht es um Emigration in die Fremde, und seine Epoche sieht ganz nach dem Beginn des 20. Jahrhunderts aus. Das Gefühl der Befremdung stellt er her, indem er die Neue Welt auch für den Leser/Seher befremdlich macht. Surreale Städte tauchen auf. Fantastische Tiere treten ins Leben. Eigentümliche Rituale sind zu erlernen. Am Ende gelingt – mühsam – die Integration. Shaun Tan konstruiert Welten wie von Franz Kafka oder Michael Ende mit grafischen Mitteln wie von Giorgio de Chirico oder Richard Oelze. Als narrativer Künstler aber verbindet er eingefangene Momente zur bewegten Geschichte.


"Ikkyu" von Hisashi Sakaguchi (Carlsen Manga)
Oktober 2008 - Juli 2009
Bis heute ist der exzentrische und spirituell bedeutende Zen-Meister Ikkyu (1394–1481) in Japan ein Volksheld, hat er sich doch mit seinem ungewöhnlichen Lebenswandel, seiner erotischen Lyrik, seinem scharfsinnigen Humor und seiner Neigung zu Wein, Weib und Gesang immer wieder mit den politischen und religiösen Obrigkeiten seiner Zeit angelegt. Ikkyu kam 1394 – mutmaßlich als unehelicher Spross des Kaisers – zur Welt und wurde von seiner Mutter in ein buddhistisches Kloster geschickt, um ihn vor den kaiserlichen Schergen zu schützen. Ikkyu war ein Beobachter seiner Zeit – ihm stieß die Ausbeutung der Bauern und die Heuchelei der Mönche so sauer auf, dass er jahrzehntelang als Bettelmönch durch Japan streifte. Hisashi Sakaguchis vierbändige Lebensgeschichte "Ikkyu" geht weit über die klassische Biografie hinaus: "Ikkyu" ist auch eine differenzierte Einführung in die Lehren des Zen-Buddhismus und eine facettenreiche Freske des mittelalterlichen Japans im Umbruch, die auch zeichnerisch – in einer Mischung aus realistischem Feder- und stilisiertem Pinselstrich – wunderbar umgesetzt ist.


"Kirihito" von Osamu Tezuka (Carlsen Manga)
Oktober 2009 - Erscheint noch
In Japan wird Osamu Tezuka (1928–1989) als "manga no kamisama" verehrt, als der "Gott der Mangas", dessen Gesamtwerk sich auf schwindelerregende 150.000 Comic-Seiten addiert. "Kirihito", entstanden 1970/71, ist nach "Adolf" ein zweites Meisterwerk aus Tezukas Spätphase, das der Carlsen Verlag nun in drei Bänden veröffentlicht. Im Mittelpunkt steht darin der junge Arzt Kirihito Osanai, der in ein abgelegenes Gebirgsdorf entsandt wird, in dem eine unheilbare Krankheit Menschen in hundeartige Wesen verwandelt, bevor sie nach einigen Monaten sterben. Kirihitos Versuch, hinter die Ursachen der rätselhaften Krankheit zu kommen, führt ihn schließlich um den halben Erdball und mitten hinein in die Ränkespiele von Macht und Gier. Denn während sich abzuzeichnen beginnt, dass die Epidemie durch verseuchtes Wasser verursacht wird, hält Professor Tatsugaura verbittert an seiner These fest, dass ein Virus der Überträger sei: Tatsugaura fürchtet Kirihito als Konkurrenten bei seiner Bewerbung zum Vorsitzenden des japanischen Ärzteverbandes. Tezuka erzählt seinen packenden und verwickelten Thriller, mit dem er scharfe Kritik am medizinischen System und Karrieredenken übt, mit großem Sachverstand, denn er war nicht nur Manga-Zeichner sondern auch selbst promovierter Arzt.


"Louis am Strand" von Guy Delisle (Reprodukt)
Juni 2009
Kaum blinzeln die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster, weckt der kleine Louis seinen Vater und macht ihm gestenreich klar, dass er ans Meer will. Am Strand legt sich der Vater unter den Sonnenschirm, während Louis mit anderen Kindern spielt, Sandburgen baut, Badegäste ärgert, Eis schleckt und badet. So ungefährlich ist das Meer aber nicht, wenn der Vater den Sohnemann sich selber überlässt – schon rollt der Ball ins Wasser, Louis hüpft ihm nach, verliert Fuß … und taucht ab in ein fantastisches Unterwasserabenteuer, in dem er Riesenfischen und mysteriösen U-Booten begegnet und immer weiter ins offene Meer abtreibt … Realität und Fantasie frei vermischend, schildert der Franko-Kanadier Guy Delisle – hauptsächlich bekannt für Reportagen wie "Shenzhen" und "Pjöngjang" – in "Louis am Strand" die Erlebnisse eines mit viel Imagination begabten Kindes. Er erzählt aus einer konsequent kindlichen Perspektive in größtenteils kleinen Panels und verzichtet auf jeglichen Text. Und doch sind Louis' aufregende und bezaubernde Strandabenteuer auch für Kinder im Vorschulalter nachvollziehbar. Besonders reizend ist, wie Louis von seinem treuen Stofftier aus allen misslichen Situationen gerettet und aus seinen kühnen Fantasien zurück in die Realität geholt wird.


"Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen" von Jean Regnaud und Émile Bravo (Carlsen Comics)
März 2009
Die besten Kinderbücher haben Erwachsenen viel zu sagen. Und sehr gute Bücher für Erwachsene sprechen auch Kinder an. So ein sehr gutes Buch ist "Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen" von Jean Regnaud und Émile Bravo. Es handelt von dem Erstklässler Jean, dem man gesagt hat, seine Mutter sei auf Reisen. Er kennt sie nämlich nicht. Der Leser spürt sehr rasch, dass Jeans Mutter tot sein muss. Doch er darf miterleben, wie die Tote Atem bekommt und Abenteuer erlebt – aus der Kraft der Fantasie. Autor Regnaud hat in dem Buch autobiografische Erfahrungen verarbeitet. Er nähert sich mit großem Zartgefühl den Themen Tod, Illusion und Ent-Täuschung. "Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen" ist ein Buch über die schönen Schutzräume des Träumens und den harten Schmerz der Realität. Zeichner Bravo fasst die Geschichte in kindgerecht zupackende Umrissformen und reduzierte Charakter-Andeutungen, die von kleinen Lesern mit Fantasie animiert werden können und die den Erwachsenen eine Ahnung von der Melancholie des Verlusts der Naivität in Erinnerung rufen. Ein Buch, das man mit Handschuhen lesen möchte. Denn es bezeugt die Zerbrechlichkeit des Daseins.


"Orange" von Benjamin (Tokyopop)
August 2008
Irgendjemand sagte einmal, die besten Geschichten würden in satirischer Absicht begonnen und endeten damit, dass der Autor sich in seine Figuren verliebt – siehe "Madame Bovary", siehe "Anna Karenina". Was Benjamins "Orange" betrifft, möchte man auf einen ähnlichen Verlauf tippen: Die Girlie-Hauptfigur ist unerträglich, aber sie erwischt einen eben doch. "Ich leide sehr", sagt Orange, "und dieses Leiden ist lächerlich." Was Benjamin von chinesischen Teenagern zu berichten weiß, scheint sich von der hormonellen Jugendverwirrung in anderen Kulturen nicht allzu sehr zu unterscheiden, seine geflashten Bilderwelten lassen jedoch die Affektstürme in einer Weise aufleben, die manchen Leser daran erinnern wird, warum er nie mehr 16 sein will. Die größte Überraschung ist dann die, dass die ungewohnten, grellbunten Computergrafik-Seiten nicht nur lesbar, sondern geradezu als Offenbarung eines neuen Comic-Erzählens daherkommen.


"Pinocchio" von Winshluss (avant-verlag)
Dezember 2009
Das Cover sticht ins Auge: Bunt, verschnörkelt und nostalgisch beschwört es die Gestaltung der Almanache des frühen 20. Jahrhunderts. Auch der Titel "Pinocchio" verweist in die Vergangenheit: Carlo Collodi verfasste seine rabenschwarze Erziehungsmoritat 1883, Walt Disney versüßlichte sie 1940, seither ist der Holzjunge eine immer wieder neu interpretierte Ikone der populären Kultur. Genau das reizte auch den französischen Comic-Autor Winshluss: In seinem "Pinocchio" ist Gepetto ein skrupelloser Waffenfabrikant, Pinocchio – ein niedlicher Roboter mit Flammenwerfernase – seine Wunderwaffe zur Weltunterwerfung und Jiminy Grille eine obdachlose Kakerlake mit schriftstellerischen Ambitionen … Dem breiten Publikum bekannt ist Vincent Paronnaud alias Winshluss als Co-Regisseur von Marjane Satrapis Animationsfilm "Persepolis". Als Comic-Autor hingegen zelebriert er ohne Furcht vor Tabus das subversive Potenzial der Comics. Auf 200 weitgehend wortlosen Seiten reißt uns Winshluss mit auf eine furiose und überaus unterhaltsame Tour de Force durch den aktualisierten Pinocchio-Stoff (inklusive Neonazis, religiöse Fundamentalisten, Atommüll, Sex und Totschlag und vieles mehr) und verarbeitet auch gleich die Geschichte der populären Kultur der letzten hundert Jahre.


"Spirou & Fantasio Spezial. Porträt eines Helden als junger Tor" von Émile Bravo (Carlsen Comics)
Januar 2009
Spirou, der Hotelpage in der roten Uniform, ist neben Tim und Asterix der große Klassiker der franko-belgischen Comics. In "Porträt eines Helden als junger Tor" beugt sich der französische Zeichner Émile Bravo auf seine Vorgeschichte: 1939 stolpert das Waisenkind Spirou, Page im Hotel Moustic, aus Liebe zu einem Zimmermädchen in eine undurchsichtige Affäre um Spionage, Geheimdiplomatie und schmutzige Deals mit Nazi-Deutschland. Der junge Spirou ist alles andere als ein Held, er ist ganz im Gegenteil ein naiver Dummkopf ohne politischen Durchblick, der durch die komplizierte Geschichte stolpert, ohne etwas zu verstehen, und dabei Liebe, Job und Illusionen verliert. Dafür aber trifft er auf den Journalisten Fantasio, und das ist der Beginn einer langen Freundschaft … Émile Bravo, ein bekennender Bewunderer der klassischen franko-belgischen Schule, legt eine brillant erzählte, in einer sanft modernisierten Ligne claire gezeichnete und anspielungsreiche Geschichte zwischen Ironie und Nostalgie, Demontage und Hommage vor, die sich in Frankreich mit weit über 100.000 verkauften Exemplaren zu einem großen Bestseller mauserte.

Geändert von Schlimme (21.05.2010 um 02:22 Uhr)
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Alt 20.05.2010, 02:05   #11  
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Bester deutschsprachiger Comic

"Alpha. Directions" von Jens Harder (Carlsen Comics)
-
In "Alpha. Directions" erzählt Jens Harder die größte Geschichte aller Zeiten. Es ist die Geschichte des Kosmos, der Erde, der Evolution. Eine Geschichte in Bildern und sehr wenigen Worten. Wie kann das angehen? Hat Harder einen Wissenschafts-Comic gezeichnet? Keineswegs. Er geht davon aus, dass die Menschen sich schon immer Geschichten von Anfang und Ende, von Sternenhimmel und Erdenschoß erzählt haben, dass sie sich Bilder machten, Metaphern schufen, Mythen kreierten. Also verknüpft er in grafischer Verfremdung die Modelle von Physik und Astrophysik, die Aufnahmen der Weltraumkameras, die Urzeitfunde von Geologen, Biologen und Archäologen mit den Sandbildern der Navajos, den Illustrationen der biblischen Testamente, den Visualisierungen von Buddha, Vishnu und der Großen Göttin sowie vielen anderen Quellen der Kulturgeschichte. Schließlich ist ein überwältigendes Werk entstanden, das die Erkenntnisse der Naturwissenschaften in den Ahnungen der Religionen und der Spiritualität anspielungsreich spiegelt. Ein Buch, das mit jeder Seite in Erstaunen versetzt. Und das ist nur der erste Teil eines dreibändigen Zyklus. Das Erwachen des Menschen hat gerade begonnen ...


"Engelmann. Der gefallene Engel" von Nicolas Mahler (Carlsen Comics)
März 2010
Gewartet haben wir schon länger darauf, dass Nicolas Mahler endlich seine Geheim-Identität als Superhelden-Zeichner preisgibt. Mit "Engelmann" hat der Wiener den Schritt nun gewagt. Manch einer mag sich fragen: Mahlers Minimalismus und die bunte Welt der Super-Kämpfer – geht das denn überhaupt zusammen? Die Antwort lautet "Ja". Engelmann ist ein pinkfarbenes Radieschen mit Flügeln, sein Gegenspieler eine gigantisch-grüne Krake, die sich als Schönheitschirurg tarnt, und wer da noch Hoffnung auf Helden-Action hat, den belehren die Kräfte des Marktes, die hier ausführlich zu Wort kommen, eines Besseren. Mahler reiht sich mit "Engelmann" ein in die Dekonstruktivisten des Superhelden-Mythos, Frank Miller, Ted McKeever oder Alan Moore, wenn auch keiner von diesen einen so minimalen Einsatz von Tinte und Farbe betrieb. Zu bewundern in diesem "Sammelband": das vorbildliche Raumgefühl des Künstlers, der listige Umgang mit dem Genre, Mahlers allgemeine Hochbegabung.


"Gift" von Peer Meter und Barbara Yelin (Reprodukt)
März 2010
Was ist das Spezifische an der Erzählweise von Comics? Sie können auf literarische Weise alte Stoffe neu bearbeiten, wie es der Schriftsteller Peer Meter in dem Szenario um die Bremer Giftmischerin Gesche Gottfried aus dem frühen 19. Jahrhundert geleistet hat. Gleichzeitig kommentieren sie grafisch das Szenario, verleihen ihm Tiefe, geben ihm Atmosphäre, schaffen ihm die Bühne, versetzen es in Rhythmus. Kongenial hat die Zeichnerin Barbara Yelin Meters Skript in Szene gesetzt. So ist eine komplexe und neue Annäherung an den klassischen Kriminalfall entstanden. Eine Geschichte, die über den Fall hinausweist auf historische Frauenbilder und auf den Umgang der Bürger mit dem, was ihnen unerklärlich scheint. Meter hat eine Rahmenhandlung aus der Perspektive weiblicher Emanzipation konstruiert. Er schachtelt Rückblenden ineinander, die sich erhellen, ohne sich zu verwirren. Yelin entwirft Panels der urbanen Enge und Engherzigkeit, stellt ihre Figuren in eine städtische Landschaft, die ihren Charakter prägt und ihre Handlungen determiniert. Das Resultat dieser Zusammenarbeit ist ein Erzählwerk von hoher Literarizität und erschütternder Bilddichte.


"Hector Umbra” von Uli Oesterle (Carlsen Comics / Edition 52)
März 2009
"Schön" ist das erste Wort, gekritzelt auf schwarzen Grund. Und sofort zerrissen von einem nervösen "poc poc poc", das über das Graffito hämmert. Damit sind die Koordinaten gesetzt, zwischen denen Uli Oesterle sein fulminantes Comic-Epos "Hector Umbra" inszeniert: Die sich vor der elysischen Kulisse der Frauenkirche und des Hofbräuhauses rasant entrollende Odyssee in den Münchner Untergrund, durch verqualmte Absturzkneipen und hinab in finstere Katakomben und psychische Abgründe. Atemlos taumelt Hector durch eine obskure Welt aus Jägermeister-Exzessen, Techno-Beats und Designerdrogen, aus klandestinen Zeugen Jehovas und das Weltende prophezeienden Stadtstreichern, auf der Suche nach seinem Freund, dem DJ Osaka, der auf mysteriöse Weise spurlos verschwunden ist, ausgerechnet als er zum ersten Mal im hippsten Club der Stadt auflegen soll. Oesterles durchgeknallte Bayern-Metropole ähnelt eher Gotham City, und unerhört ist auch seine Grafik markanter Umrisse, flächiger Farben und schräger Blicke, ein surrealer Stil von brennender Souveränität, der sich an keine Schule anlehnt und den Leser mit seiner halluzinogenen Kraft schon eingefangen hat, noch bevor er am Ende des Prologs angelangt ist.


"Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens" von Ulli Lust (avant-verlag / electrocomics.de)
Oktober 2009
Mit "Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens" legt die Österreicherin und Wahlberlinerin Ulli Lust ein fulminantes autobiografisches Debüt vor: Es ist die Irrfahrt von zwei gelangweilten und naiven Punk-Mädels aus Wien, die im Sommer 1984 ohne Geld, Gepäck und Ziel durch Italien trampen. Der schwärmerische Aufbruch zweier freiheitstrunkener Aussteigerinnen mutiert indes bald zum Albtraum. Ulli Lust schildert diese Initiationsreise mit Distanz, geradezu kühl, ohne Larmoyanz, aber mit einer gesunden Prise schwarzen Humors. Ihre Erzählweise ist dicht und atemlos und reißt den Leser mühelos mit – bis zum Absturz in Sizilien: Vergewaltigung, harte Drogen, Prostitution, Mafia. Im spannungsvollen Kontrast zur reflektierten Erzählhaltung stehen die fiebrigen Zeichnungen: Scheinbar schnell hingeworfen, schwarz-weiß und mit einem schmutzigen olivgrünen Farbton unterlegt, vermitteln sie den Eindruck größtmöglicher Unmittelbarkeit und Authentizität. Ulli Lust zeichnet ihre Erfahrungen bis zum bitteren Ende mit beeindruckender Konsequenz auf und ohne den Versuch, sie moralisch oder pädagogisch abzurunden oder zu schmücken.


"Prototyp" / "Archetyp" von Ralf König (Frankfurter Allgemeine Zeitung / Rowohlt Verlag)
Ende September / Anfang Oktober 2008 / September 2009
Lange Zeit hat Ralf König private Geschichten aus homo- und heterosexuellen Wohn- und Schlafzimmern erzählt. Doch dann hat er mit einigen bissigen Cartoons auf den Streit um die Mohammed-Karikaturen reagiert (und 2006 dafür einen Max und Moritz-Spezialpreis bekommen). Das hat ihn zu neuen Fragestellungen in seiner Arbeit inspiriert. Plötzlich geht es ihm um das Religiöse – vor allem in seiner biblischen Ausprägung. Zuerst gab es einen eifernden Moses und einen toleranten, nicht sonderlich monotheistischen Gott. Dann folgte der grandiose Tageszeitungs-Strip um den "Prototyp" der Schöpfung, den schlichten Erdenkloß Adam. Als "Archetyp" folgte ein neuerlich Sodom und Gomorra beschwörender Noah nach. Das Erstaunliche an diesen Geschichten ist nicht, wie perfekt König die Bibel seinem witzigen Strich zu unterwerfen vermag, sondern wie er mit diesem Strich moderne Theologie betreibt, wie er uralte Schöpfungs- und Gottesfragen pointiert zuspitzt und humorvoll doch keineswegs blasphemisch Denkanstöße zu Gottesbild und Religionsausübung gibt. Vielleicht wird man eines Tages sagen, die aktuelle Reformation des Religiösen sei von einem Comic-Zeichner ausgegangen.


"Such dir was aus, aber beeil dich! Kindsein in zehn Kapiteln" von Nadia Budde (S. Fischer Verlag)
März 2009
Unter der Erde grinsen die Schädel verblichener Katzen, und alle hören sie auf den Namen Mauz. Zombie-Oma und -Opa steigen zum Vergnügen der Enkelin im Friedhof aus dem Grab. Stadt-Tod und Land-Tod streiten sich über Verfahrensfragen und am Wohnwagen des Lebens hängt ein Schild: "Tod nicht erwünscht". Erwachsene mögen sich fragen, ob Nadia Buddes "Such dir was aus, aber beeil dich! Kindsein in zehn Kapiteln" wirklich in Kinderhand gehört, aber während sie das noch tun, haben die Kinder sich das schöne Buch längst gegriffen. Neben den finalen Themen wird hier auch einfach gebadet, Frauentag gefeiert und auf das Wetter geachtet, dazwischen gibt’s Kermit und Batman. Das Ganze findet im "Großelternland" statt, was die DDR früher auch war, und versieht den verspielten Blick auf Damals mit fantastisch freien und ungebundenen Bildern und Bildfolgen, die diese Kindheit vor allem als eins definieren: Glück.


"Das variable Kalendarium" von Kat Menschik (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
-
Traditionell gesehen waren Zeitungs-Strips schon immer ein Feld für innovatives Erzählen, und wenn vereinzelte FAZ-Leser zum Auftakt von Kat Menschiks Serie monierten, "Das variable Kalendarium" würde eigentlich gar nichts erzählen, halten wir dagegen, dass dies zweifellos die Narration der Zukunft (oder zumindest eine Variante davon) ist. Eben diese Zukunft tarnt sich in Menschiks grafischen Festtafeln geschickt als Vergangenheit: pro Jahrestag drängen sich auf den Kalenderblättern viele Ereignisse aus den letzten Jahrhunderten. Im Einzelblatt kann man sich dann in der Frage verlieren, welche Geburtstage und Revolutionsvorkommnisse und Erfindungen erwähnt werden und vor allem, wie groß und in welcher Schrifttype und mit welchen Retro-Deko-Accessoires, alles natürlich Elemente eines Codes, um geheime Botschaften rüberzubringen. Geschichtsbetrachtungen sind nie neutral, damit wäre bereits eine Spur zu den verborgenen "Erzählungen" gelegt, mit denen dieses Kalendarium (eine wiederkehrende Freude in der morgendlichen Zeitungslektüre) seine Leser bedient.

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Alt 20.05.2010, 02:06   #12  
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Bester Comic-Strip

"Liō" von Mark Tatulli (Bulls Press)
"Liō" ist einer der ungewöhnlichsten und intelligentesten Comic-Strips der letzten Jahre. Von vielen Seiten wird "Liō" als "beste Serie seit 'Calvin und Hobbes'" gehandelt. Der Vergleich kommt nicht von ungefähr: Die Hauptfigur beider Serien ist ein kleiner Junge, dessen Fantasie im Mittelpunkt steht. Anders als Calvin und Hobbes agieren die Figuren in Liōs Welt aber durchweg ohne Worte. Der Titelheld ist schon sehr anders als seine Altersgenossen: Autor Mark Tatulli entwirft eine Szenerie, in der Liō auf Du und Du mit Monstern, schleimigem Getier und anderen Gruselgestalten agiert und die ganz eigenen erzählerischen Gesetzmäßigkeiten gehorcht. Man liest diesen Strip nicht nebenbei, schmunzelt und macht weiter im Programm. Liō zwingt den Leser zum genaueren Hinsehen und durchaus auch zum Mitdenken. Und doch steht am Ende einer jeden Folge ein klassischer Comic-Gag – das Bekenntnis zur Comicstrip-Tradition ist gegenwärtig. Ungewöhnlich auch der Zeichenstil – kantig, modern, mit hohem künstlerischen Anspruch und unmittelbar wiederzuerkennen.

"Prototyp" / "Archetyp" von Ralf König (Frankfurter Allgemeine Zeitung / Rowohlt Verlag)
Ende September / Anfang Oktober 2008 / September 2009
Lange Zeit hat Ralf König private Geschichten aus homo- und heterosexuellen Wohn- und Schlafzimmern erzählt. Doch dann hat er mit einigen bissigen Cartoons auf den Streit um die Mohammed-Karikaturen reagiert (und 2006 dafür einen Max und Moritz-Spezialpreis bekommen). Das hat ihn zu neuen Fragestellungen in seiner Arbeit inspiriert. Plötzlich geht es ihm um das Religiöse – vor allem in seiner biblischen Ausprägung. Zuerst gab es einen eifernden Moses und einen toleranten, nicht sonderlich monotheistischen Gott. Dann folgte der grandiose Tageszeitungs-Strip um den "Prototyp" der Schöpfung, den schlichten Erdenkloß Adam. Als "Archetyp" folgte ein neuerlich Sodom und Gomorra beschwörender Noah nach. Das Erstaunliche an diesen Geschichten ist nicht, wie perfekt König die Bibel seinem witzigen Strich zu unterwerfen vermag, sondern wie er mit diesem Strich moderne Theologie betreibt, wie er uralte Schöpfungs- und Gottesfragen pointiert zuspitzt und humorvoll doch keineswegs blasphemisch Denkanstöße zu Gottesbild und Religionsausübung gibt. Vielleicht wird man eines Tages sagen, die aktuelle Reformation des Religiösen sei von einem Comic-Zeichner ausgegangen.

"Das variable Kalendarium" von Kat Menschik (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Traditionell gesehen waren Zeitungs-Strips schon immer ein Feld für innovatives Erzählen, und wenn vereinzelte FAZ-Leser zum Auftakt von Kat Menschiks Serie monierten, "Das variable Kalendarium" würde eigentlich gar nichts erzählen, halten wir dagegen, dass dies zweifellos die Narration der Zukunft (oder zumindest eine Variante davon) ist. Eben diese Zukunft tarnt sich in Menschiks grafischen Festtafeln geschickt als Vergangenheit: pro Jahrestag drängen sich auf den Kalenderblättern viele Ereignisse aus den letzten Jahrhunderten. Im Einzelblatt kann man sich dann in der Frage verlieren, welche Geburtstage und Revolutionsvorkommnisse und Erfindungen erwähnt werden und vor allem, wie groß und in welcher Schrifttype und mit welchen Retro-Deko-Accessoires, alles natürlich Elemente eines Codes, um geheime Botschaften rüberzubringen. Geschichtsbetrachtungen sind nie neutral, damit wäre bereits eine Spur zu den verborgenen "Erzählungen" gelegt, mit denen dieses Kalendarium (eine wiederkehrende Freude in der morgendlichen Zeitungslektüre) seine Leser bedient.

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Alt 20.05.2010, 02:08   #13  
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Bester Comic für Kinder

"Freche Mädchen – freche Manga. Handykuss und Liebesrätsel" von Bianka Minte-König und Inga Steinmetz (Tokyopop)
Mai 2008
Es ist eine Weile her, seit die Juroren des Max und Moritz-Preises 12-jährige Mädchen waren (falls überhaupt); was aber den Geschmack dieser "Aliens", Mädchen in der Vorpubertät, angeht, so ist "Freche Mädchen – freche Manga. Handykuss und Liebesrätsel" der Comic, den man der Nachbarin, der Nichte, der Tochter der Freundin in die Hand drücken möchte in der Gewissheit, damit nicht ganz verkehrt zu liegen. Das Buch ist das Ergebnis der Zusammenarbeit einer über 60-jährigen Jugendbuch-Erfolgsautorin (die Adaption für den Comic besorgte Yuki Kowalsky von Tokyopop) und einer noch nicht 30-jährigen Zeichnerin, die zur anwachsenden Liga der deutschen Mangaka gehört. Dramaturgisch ist die Erzählung zwar "silly", aber nicht blöd, zeichnerisch umranken die mangaesken Blümchen-Herzchen-Ausrufezeichen und die zersplitterte Panel-Optik virtuos die ganz offenkundig deutsche Schulmädchen-Geschichte, dies mit durchaus amüsantem Nebeneffekt auch für Comic-lesende Erziehungsberechtigte der primären Zielgruppe.


"Louis am Strand" von Guy Delisle (Reprodukt)
Juni 2009
Kaum blinzeln die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster, weckt der kleine Louis seinen Vater und macht ihm gestenreich klar, dass er ans Meer will. Am Strand legt sich der Vater unter den Sonnenschirm, während Louis mit anderen Kindern spielt, Sandburgen baut, Badegäste ärgert, Eis schleckt und badet. So ungefährlich ist das Meer aber nicht, wenn der Vater den Sohnemann sich selber überlässt – schon rollt der Ball ins Wasser, Louis hüpft ihm nach, verliert Fuß … und taucht ab in ein fantastisches Unterwasserabenteuer, in dem er Riesenfischen und mysteriösen U-Booten begegnet und immer weiter ins offene Meer abtreibt … Realität und Fantasie frei vermischend, schildert der Franko-Kanadier Guy Delisle – hauptsächlich bekannt für Reportagen wie "Shenzhen" und "Pjöngjang" – in "Louis am Strand" die Erlebnisse eines mit viel Imagination begabten Kindes. Er erzählt aus einer konsequent kindlichen Perspektive in größtenteils kleinen Panels und verzichtet auf jeglichen Text. Und doch sind Louis' aufregende und bezaubernde Strandabenteuer auch für Kinder im Vorschulalter nachvollziehbar. Besonders reizend ist, wie Louis von seinem treuen Stofftier aus allen misslichen Situationen gerettet und aus seinen kühnen Fantasien zurück in die Realität geholt wird.


"Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen" von Jean Regnaud und Émile Bravo (Carlsen Comics)
März 2009
Die besten Kinderbücher haben Erwachsenen viel zu sagen. Und sehr gute Bücher für Erwachsene sprechen auch Kinder an. So ein sehr gutes Buch ist "Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen" von Jean Regnaud und Émile Bravo. Es handelt von dem Erstklässler Jean, dem man gesagt hat, seine Mutter sei auf Reisen. Er kennt sie nämlich nicht. Der Leser spürt sehr rasch, dass Jeans Mutter tot sein muss. Doch er darf miterleben, wie die Tote Atem bekommt und Abenteuer erlebt – aus der Kraft der Fantasie. Autor Regnaud hat in dem Buch autobiografische Erfahrungen verarbeitet. Er nähert sich mit großem Zartgefühl den Themen Tod, Illusion und Ent-Täuschung. "Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen" ist ein Buch über die schönen Schutzräume des Träumens und den harten Schmerz der Realität. Zeichner Bravo fasst die Geschichte in kindgerecht zupackende Umrissformen und reduzierte Charakter-Andeutungen, die von kleinen Lesern mit Fantasie animiert werden können und die den Erwachsenen eine Ahnung von der Melancholie des Verlusts der Naivität in Erinnerung rufen. Ein Buch, das man mit Handschuhen lesen möchte. Denn es bezeugt die Zerbrechlichkeit des Daseins.


"Spirou & Fantasio Spezial. Porträt eines Helden als junger Tor" von Émile Bravo (Carlsen Comics)
Januar 2009
Spirou, der Hotelpage in der roten Uniform, ist neben Tim und Asterix der große Klassiker der franko-belgischen Comics. In "Porträt eines Helden als junger Tor" beugt sich der französische Zeichner Émile Bravo auf seine Vorgeschichte: 1939 stolpert das Waisenkind Spirou, Page im Hotel Moustic, aus Liebe zu einem Zimmermädchen in eine undurchsichtige Affäre um Spionage, Geheimdiplomatie und schmutzige Deals mit Nazi-Deutschland. Der junge Spirou ist alles andere als ein Held, er ist ganz im Gegenteil ein naiver Dummkopf ohne politischen Durchblick, der durch die komplizierte Geschichte stolpert, ohne etwas zu verstehen, und dabei Liebe, Job und Illusionen verliert. Dafür aber trifft er auf den Journalisten Fantasio, und das ist der Beginn einer langen Freundschaft … Émile Bravo, ein bekennender Bewunderer der klassischen franko-belgischen Schule, legt eine brillant erzählte, in einer sanft modernisierten Ligne claire gezeichnete und anspielungsreiche Geschichte zwischen Ironie und Nostalgie, Demontage und Hommage vor, die sich in Frankreich mit weit über 100.000 verkauften Exemplaren zu einem großen Bestseller mauserte.

Geändert von Schlimme (21.05.2010 um 02:33 Uhr)
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Alt 20.05.2010, 09:34   #14  
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Ganz schön Carlsen-lastig die Show. Von 25 Nominierten kommen 10 von Carlsen, der Preis für das Lebenswerk geht an einen Carlsen-Autor, der Sonderpreis geht auch an Carlsen. Und wenn dann noch, wie erwartet, Isabel Kreitz den Preis als "Beste deutsche Comic-Künstlerin" kriegt, ist die Runde komplett. Dann kann man den Preis gleich von Max-und-Moritz-Preis in Carlsen-Preis umbenennen.

Liegt das nun daran, dass auch noch ein Carlsen Ex-Chefredakteur in der Jury ist? Oder daran, dass alle anderen Verlage keine Titel eingereicht haben und die Jury nicht kompetent genug ist, selbst darauf zu kommen? Pfui, was für schmutzige Gedanken. Eine Jury kritisiert man nicht, die hat man hinzunehmen. Dennoch, irgend etwas ist hier zu offensichtlich.

eckrt
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Alt 20.05.2010, 15:00   #15  
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Offensichtlich ist auch das Fehlen von aktuellen amerikanischen Graphic Novels.
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Alt 21.05.2010, 01:55   #16  
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Neben viel Carlsen sehe ich zumindest Reprodukt noch ein paar Mal.

Es fehlt im Prinzip der komplette Mainstream,
stattdessen lauter Kunst-Comics
(mit Abstrichen gilt das auch für den Bravo-Spirou).


Gut, bei einer Preisverleihung steht das Künsterlische natürlich deutlich vor dem Kommerziellen, aber auch die Oscar-Academy nominiert ja nicht ausschließlich Kassengift.

Und der Begriff trifft hier auf einige der nominierten Carlsen-Werke zu, aber z.B. auch auf den einzig nominerten Tokyopop-Titel "Freche Mädchen". Welches ironischerweise auch der einzige Titel dieses Verlags ist, von dem ich zwar alle Bände immer mindestens einmal vorrätig, aber tatsächlich noch nie einen verkauft habe. Auch an die Manga-Kundschaft nicht.
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Alt 21.05.2010, 06:55   #17  
Mick Baxter
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Zitat:
Zitat von ELDORADO Beitrag anzeigen
stattdessen lauter Kunst-Comics
(mit Abstrichen gilt das auch für den Bravo-Spirou).
Das ist hoffentlich kein Verlagspreis, wie in der Vergangenheit (als Andreas C. Knigge schon mal in Anwesenheit des Künstlers einen Preis entgegennehmen durfte), zumal gerade der Bravo-Band von Carlsen stümperhaft verhunzt wurde.
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Alt 21.05.2010, 13:15   #18  
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Der Carlsen Verlag hat bereits den Preis für das Will Eisner-Buch bekommen, weil es in vorbildlicher Weise Monat für Monat verschoben wurde.
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Alt 21.05.2010, 15:32   #19  
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Zitat:
Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
Das ist hoffentlich kein Verlagspreis, wie in der Vergangenheit (als Andreas C. Knigge schon mal in Anwesenheit des Künstlers einen Preis entgegennehmen durfte)
1988 wurde ACK bei der Preisverleihung ausgebuht, weil er in der Jury war und Carlsen einen Preis für Cosey kriegte. Nun ist er ja nicht mehr bei Carlsen, und wir sollten auch nichts unterstellen.

Was nichts an der Tatsache ändert, dass 90% der Verlage von der Preisvergabe nicht berührt werden, darunter Ehapa, Splitter und Panini. Aber vielleicht produzieren die ja nichts Wertvolles.

eckrt
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Alt 21.05.2010, 16:29   #20  
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Selber schuld! Wenn es den "Comic des Jahres" noch gäbe, hätte man eine Vergleichsmöglichkeit.
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Alt 21.05.2010, 19:23   #21  
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SPLITTER publiziert ja bekanntlich nur "Pulp".
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Alt 21.05.2010, 20:10   #22  
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Zum Glück liest das ja auch keiner.

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Alt 21.05.2010, 21:11   #23  
Mick Baxter
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Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
1988 wurde ACK bei der Preisverleihung ausgebuht, weil er in der Jury war und Carlsen einen Preis für Cosey kriegte.
Bist du sicher? Verlagsvertreter haben in einer Jury, die Preie an Verlage vergibt, eigentlich nichts verloren.
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Alt 22.05.2010, 00:09   #24  
eck@rt
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Deswegen ja auch die Reaktion.

eckrt
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Alt 22.05.2010, 06:56   #25  
die erste
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...und die Reaktion war wirklich sehr heftig, ich war 1988 in Erlangen und habe das live mitbekommen.
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