Sammlerforen.net     

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Film und DVD

Neues Thema erstellen Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 14.10.2023, 06:29   #1626  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Dieser Film, „Peggy Sue hat geheiratet“ (1986) von Francis Coppola, ist allein auf einer 195er VHS-Cassette. Es kam kein dazu passender Film im Fernsehen, und ich mußte auch nicht notfallmäßig einen aufnehmen, weil ich keine andere Cassette mehr hatte. Ich hatte diese melodramatische Komödie bereits im Kino gesehen. Daß ich sie dann aufgenommen habe, spricht dafür, daß ich sie gut fand. Sie lief irgendwann auf Pro7, seltsamerweise mit Ansagerin; die Werbeunterbrechungen habe ich durch Drücken der Pause-Taste rausgeschnitten. „Peggy Sue hat geheiratet“ ist ein kommerzieller Film, der aber Beziehungsprobleme ernsthaft zu verhandeln versucht. Vielleicht sagt Ihr: Kein Wunder, ein Coppola-Film. Für ihn war es allerdings nur eine Auftragsarbeit mit vermutlich nicht sehr großer künstlerischer Freiheit. Ich finde den Film nicht mehr ganz so gut wie vor 37 Jahren.

Der Titel zitiert eigentlich einen Buddy-Holly-Song; er drückt das Bedauern aus, daß die Frau, die der Sänger liebt, mit einem anderen verheiratet ist. Darauf nimmt der Film Bezug. Kathleen Turner, die während der Produktion Anfang 30 war, spielt eine gut zehn Jahre ältere Frau, die nach einer enttäuschend verlaufenen Ehe (mit Nicolas Cage) zu einem Klassentreffen geht und dort ohnmächtig wird. Sie wacht 25 Jahre früher auf, als sie gerade das College abschließt und im Begriff ist, Cage zu heiraten. Sie kehrt zu dem Lebensabschnitt zurück, den sie schon einmal erlebt hat, diesmal aber mit dem Wissen und der Erfahrung einer erwachsenen Frau. Sie versucht nun, ihre Zukunft (die sie schon kennt) zu ändern. So bemüht sie sich, Distanz zu Cage herzustellen, und nimmt zugleich Beziehungen zu zwei Klassenkameraden auf. Sie will zwar Cage nicht mehr, aber auch kein Mauerblümchen sein.

Der eine ist ein Crack in Naturwissenschaften. Ihn fördert sie, indem sie ihm zukünftige Erfindungen verrät, mit denen er viel Geld verdienen kann. Der andere ist ein Beatnik mit Talent zum Dichter, den sie ebenfalls ermutigt. Eine Zeitlang möchte sie lieber ihn heiraten, bis sie erfährt, daß er eine zweite Geliebte hat und nach der Schule in Utah leben will, wo Bigamie erlaubt ist. Cage hält die ganze Zeit weiter um ihre Hand an und will sich nicht abweisen lassen, bis sie schließlich erkennt, daß es doch er ist, den sie wirklich liebt. Anders als in „Zurück in die Zukunft“ stellt sich am Ende heraus, daß sie bei dem Klassentreffen tatsächlich einen Schwächeanfall hatte und während der Zeit ihrer Bewußtlosigkeit alles geträumt hat. Also keine wirkliche Zeitreise. Sie weiß nun, daß ihre Beziehung zu ihrem Ehemann zwar nicht perfekt ist, aber es eine partnerschaftliche Basis gibt, von der aus beide ihre Probleme angehen und lösen können.

Soweit so gut. Der Film hat in meinen Augen allerdings ein paar Schwächen. Da hier viele Darsteller sowohl College-Absolventen als auch Erwachsene spielen und das durch die Maske nur schwer glaubhaft zu machen ist, drücken das alle durch ihr Spiel aus. Das ist aber nicht immer überzeugend. Nicolas Cage übertreibt auf jeden Fall als hyperaktiver Halbstarker. Kathleen Turner kann das nicht in dem Maße machen, da sie auch im College eine abgeklärte Frau ist, sieht aber auch sowohl als Schülerin als auch als Erwachsene immer ungefähr gleich aus. Schwierig war für mich, daß auf Veränderungen in der Zeit angespielt wird, die zur amerikanischen Kultur gehören und daher für mich nicht immer ohne weiteres nachvollziehbar sind. Grundsätzlich kommt es aber witzig rüber, daß Turner sich plötzlich als emanzipierte Frau im Jahr 1960 bewegt, was damals höchst ungewöhnlich war.

Bei diesem TriStar-Projekt wurde Coppola für die zunächst vorgesehene Regisseurin Penny Marshall geholt. Er hatte vermutlich nicht die Möglichkeit, den Film so umzugestalten, daß die Schwächen der Story weniger herausstachen. Ich bin nicht sicher, ob er daran überhaupt Interesse gehabt hätte. Gleichzeitig ist „Peggy Sue hat geheiratet“ aber auch keine Konfektionsware, sondern erhebt einen gewissen Anspruch. Er spielte sein Geld ein, wurde aber kein überragender Erfolg. Es gab 1987 drei Oscar-Nominierungen: für Kathleen Turner, für die beste Kamera und für die besten Kostüme. Übrigens: In einer Nebenrolle ist Jim Carrey zu sehen, den ich aber nicht sofort erkannt habe.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2023, 09:02   #1627  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.596
Für "Peggy Sue" war ich damals im Gegensatz zu der "Zurück..."-Trilogie einfach nicht alt genug. - Und aus heutiger Sicht schon wieder zu alt.

Danke auch für die beiden Kapitel zu den Mexikanischen Revolutions-Helden. Den Brando-Film kannte ich zumindest in Ausschnitten. Der Film über Villa war totales Neuland. Allerdings bezweifle ich, daß ich den genießen könnte. Der geht mir einfach ein wenig ZU frei mit den Tatsachen um. - Ja, ich weiß, es sind keine Dokumentationen aber ich komm da einfach nicht raus.
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2023, 09:49   #1628  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Mir ging's mit "Peggy Sue" ähnlich. 1986 war ich wohl einfach von der Zeitreise beeindruckt. Heute würde mich interessieren, wie der Film wohl unter der Regie von Penny Marshall ausgesehen hätte.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2023, 12:44   #1629  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Bin noch auf eine Informationsquelle über "Schrei der Gehetzten" gestoßen, an die ich nicht gedacht hatte. Dabei ist das Buch kaum zu übersehen: "David O. Selznicks Hollywood", ein Coffeetable-Book, verfaßt von Ronald Haver.

Es wird geschildert, daß die Dreharbeiten wirklich monströs waren. Allerdings ist über das hinaus, was ich geschrieben habe, nicht viel Neues zu erfahren. Hawks soll von sich aus unerwartet die Regie hingeworfen haben. Vielleicht lag es daran, daß die Verhältnisse so primitiv waren und jeder ein bißchen Komfort vermißte.

Die Probleme mit den mexikanischen Behörden werden detaillierter geschildert. Der Film sorgte damals in Mexiko täglich für Schlagzeilen. Am Ende wurden Schauspieler verhaftet und ins Gefängnis geworfen, was die Crew bewog, endgültig das Land zu verlassen und in USA weiterzudrehen. Selznick war damals noch relativ neu bei MGM und stellte nach dem Urteil dieses Buchs unter Beweis, daß er eine Monsterproduktion bewältigen konnte.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2023, 11:15   #1630  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.596
Da mich die bisher gezeigten Trailer zu R.Scotts Napoleon-Film alles andere als überzeugt haben, mal wieder ein Beitrag von mir über den (zumindest für mich) bisher besten Film, der sich mit diesem Mann beschäftigt: „Waterloo“ von Sergej Bondartschuk (Italien/Sowjetunion 1970)

Solche west-östlichen Monumental-Produktionen waren damals nicht ungewöhnlich. Ähnlich verfuhr man z.B. bei den beiden Römer-Daker-Filmen einige Jahre früher. In der Regel stellte der Westen die Stars und übernahm einen Teil der Kosten während der Osten die Statisten für die Massenszenen und die Drehorte stellte.

Bondartschuk empfahl sich sicher auch durch seine „Krieg und Frieden“-Verfilmung einige Jahre vorher. Er „konnte“ also sowohl Kostüm- wie Monumentalfilm.

Der Film beginnt mit einem Vorspann, einer Art Prolog, in der die nervenaufreibenden Szenen vor Napoleons erster Abdankung und dann seine Verabschiedung von seinen Gardisten zu sehen ist. Wie auch im Rest des Films spielt ihn Rod Steiger großartig, immer wieder wechselnd zwischen tiefer Resignation und wildem, jähen Aufbäumen gegen das Schicksal bis hin zum völligen Realitätsverlust.

Dann geht es "richtig" los: 10 Monate später mit seiner Landung im Süden Frankreichs und seinem Marsch auf Paris .
Hier braucht der Film nichts zu erfinden, denn dieser Marsch ohne einen einzigen Schuß gehört zu den unglaublichsten aber auch wahrsten Ereignisen der Geschichte. Als ihn die Pariser Massen dann auf ihren Schultern in den Palast tragen, den Ludwig XVIII. (Orson Welles) gerade noch fluchtartig verlassen hat, ist zwar nicht für den Zuschauer, wohl aber für Napoleon der Gipfel erreicht. Ab jetzt kann es nur noch abwärts gehen.

Wir verfolgen nun kurz seine Bemühungen um Frieden und um die Rückkehr von Frau und Kind und die damit wieder beginnenden Resignationen und Anzeichen von Ermüdungen. (Auch die von ihm heiß geliebten Bäder nutzen nicht wirklich.)

Und dann beginnt der Feldzug, der recht schnell zu der titelgebenden Schlacht führt. Damit wird der große Gegenspieler Wellington (Christopher Plummer) eingeführt und ab nun ist es eigentlich nur noch ein Duell zwischen den beiden. Plummer spielt seinen Welligton sehr locker und entspannt, der die Lage bei allen Problemen immer im Griff hat, während Steigers Napoleon anfangs überheblich und später immer verkrampfter reagiert, je mehr sich die Lage gegen ihn entwickelt. Der völlige Zusammenbruch am Ende ist die logische Folge.

Die dritte Partei, die Preußen unter Blücher kommen nur in zwei Szenen am Rand vor und spielen praktisch nicht mit. Dazu paßt, daß Blücher der einzige wichtige Akteurs ist, der durch einen sowjetischen Schauspieler (Sergo Zakariadze) verkörpert wird.
Es ist eine sehr angelsächsische Sicht der Schlacht, wie sie gerne auch noch in Historischen Darstellungen zum 200. Jahrestag des Ereignisses gepflegt wird.

Die Schlacht selbst lebt von den grandiosen Massenszenen. Bondartschuk konnte hier zwar nicht ganz so viele Sowjetsoldaten wie in „Krieg und Frieden“ aufmarschieren lassen aber ca. 15 000 waren es immer noch. Und so etwas bekommt man selbst heute noch nicht mit CGI hin. (Inwieweit KI da etwas ändern wird, werden wir ja vielleicht noch erleben.) Für mich sind vor allem die von Hubschraubern von oben gefilmten Reiter-Attacken der Franzosen auf die englischen Carrees unvergesslich.

Aber Bondartschuk verliert sich nicht im Monumentalen sondern zeigt auch immer wieder anhand der blutigen Einzelschicksale die Grausamkeit des Krieges. (Auch hohe Offiziere und Generäle stehen an vorderster Front und „verrecken“ oft ähnlich im Dreck wie einfache Soldaten.) Die Schlußszene, in der die Legende von „Die Garde stirbt aber sie ergibt sich nicht!“ blutig demontiert wird, ist nur ein Beispiel.

Positiv fand ich noch, daß die beiden Hauptdarsteller mit Anfang bis Mitte Vierzig auch dem damaligen Alter ihrer Figuren entsprachen. Das erhöht die Glaubwürdigkeit ihres Handelns und auch ihrer Schwächen.

Fazit: Für mich neben dem Film von Abel Gance noch immer der beste Napoleon-Film aller Zeiten.
Vielleicht kann man diesem Mann nicht in EINEM Film gerecht werden sondern sollte sich auf Teilaspekte beschränken. Alle Versuche, ersteres umzusetzen sind meiner Meinung nach bisher immer gescheitert.

Mal schauen, wie es Scott anstellen wird. Ich bin bis jetzt, wie bereits geschrieben, eher skeptisch.

Geändert von Nante (15.10.2023 um 12:20 Uhr)
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2023, 14:48   #1631  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Ich lese ja gern Biografien - vielleicht muß ich mir auch mal eine über Napoleon Bonaparte besorgen. Ist bei mir wirklich eine Bildungslücke. In meinem Bücherschrank gibt's nur ein Buch über die Französische Revolution, das ich aber noch nicht gelesen habe.

Irgendwie habe ich den Verdacht, daß Napoleon im Film oft unangemessen glorifiziert wird. Irgendwie war er doch auch ein Diktator. Mir gefällt seine Darstellung in Woody Allens "Die letzte Nacht des Boris Gruschenko".
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2023, 15:16   #1632  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.596
EINE Biographie reicht nicht. Dazu ist die Spannbreite der Urteile (und was der jeweilige Verfasser als wichtig erachtet) einfach zu groß. Zwei sollten es wenigsten sein. Von den neueren Erscheinungen kann ich die Biograpien von Johannes Wilms oder Adam Zamoyski empfehlen, die ihn jeweils völlig unterschiedlich angehen.

Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Irgendwie habe ich den Verdacht, daß Napoleon im Film oft unangemessen glorifiziert wird.
Wenn Du einen Film anschauen willst, in dem das defintiv NICHT der Fall ist:

"Madame Sans-Gêne" mit Sophia Loren, auch wenn er natürlich wieder alles andere als historisch genau ist.
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2023, 15:27   #1633  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Naja, ich würde natürlich nur eine Biografie lesen, in der Napoleon negativ beurteilt wird. Ich lese doch auch keine Hitler-Biografie, in der er gelobt wird.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2023, 15:53   #1634  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.596
Damit machst Du aber zwei Fehler. Einmal, indem Du Hitler mit Napoleon vergleichst, wenn nicht sogar gleichsetzt. Zum anderen, in dem Du schon mit einem Vorurteil an ihn heran gehst.
Aus deutscher Sicht mag Napoleon ja wirklich die Pest gewesen sein (obwohl er auch hier Grundlagen gelegt hat, die bis heute nachwirken, z.B. die Süddeutschen Bundesländer.).

Aber aus französischer Sicht hat er eben auch neben seinen Feldzügen eine chaotische Dekade beendet und wieder eine stabile Ordnung geschaffen, die Währung stabilisiert, die religiösen Auseinandersetzungen geschlichtet und den Bürgerkrieg beendet, eine Verwaltungsstruktur geschaffen, die in Frankreich im Prinzip heute noch besteht, desgleichen das erste bürgerliche Gesetzbuch, um nur mal EINIGE seiner Einwirkungen aufzuzählen.

Aber keine Angst: BEIDE von mir genannten Autoren verschweigen nicht seine Hybris, Machtgier oder die Hundertausenden an Toten, die seine Feldzüge gekostet haben.
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2023, 16:13   #1635  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Jetzt bin ich nicht ganz ernst. Aber anscheinend gibt es mehr Parallelen zwischen Napoleon und Hitler, als ich gedacht habe.

Immerhin hat Hitler das Chaos der Weimarer Republik beendet (die Zeitgenossen haben's sicher so gesehen). Und trotz Millionen Toten im Zweiten Weltkrieg hat er die Autobahnen gebaut - auch wenn die Polen ihn als eine Pest empfunden haben mögen...

Jetzt nochmal was Ernstes (ich bin zumindest Schmalspurjurist): Der "code civil" hatte zwar großen Einfluß auf unser Rechtssystem, aber wesentlich wichtiger ist dafür das antike römische Recht.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2023, 16:38   #1636  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.596
Zur Abwechslung bin ich jetzt mal ganz ernst:

Hitler hat einen Krieg ausgelöst und darin unsägliche Verbrechen begangen. Zuvor hat er schon im eigenen Land zehntausende Gegner ermorden oder einsperren lassen. Vom Holocoust ganz zu schweigen.

Napoleon ist während eines schon jahrelang tobenden Krieges Frankreichs gegen fast ganz Europa und eines parallelen Bürgerkrieges, dem bereits Hunderttausende zum Opfer gefallen waren (Manche Historiker betrachten die Kämpfe in der Vendee z.B. als Genozid!) und dessen Exzesse ihn nach vielen Zeitzeugenberichten beispielsweise abgestoßen haben an die Macht gekommen und hat es geschafft, ersten zumindest zeitweise und den zweiten ganz zu beenden (Und zwar nicht mit noch mehr Gewalt sondern mit Kompromissen!)

Und davon abgesehen, daß seine Hauptgegner Staaten wie das engliche Empire (daß parallel zu den Kriegen in Indien große Eroberungszüge unternommen hat und dabei auch buchstäblich über Leichen ging) oder Staaten wie die Habsburgermonarchie, Preußen oder Russland waren, die nichts dabei fanden, ganze Staaten unter sich aufzuteilen; - es hat , was die Kriegslust angeht, immer wieder Änderungen bei allen Kriegsparteien gegeben. Der Napoleon von 1794 war nicht der von 1801, und der auch nicht der von 1812.

OK, ich steigere mich jetzt vielleicht etwas zu sehr hinein.

Jedenfalls ist eine "Ich -lese-nur-was-meine-Meinung-bestätigt"-Auswahl, vielleicht nicht unbedingt die richtige Herangehensweise.
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2023, 16:47   #1637  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Ich glaube, wir sind wieder am Ausgangspunkt: Ich weiß wenig über Napoleon und sollte mal eine Biografie lesen (vielleicht auch zwei).

Hatte schon ein ungutes Gefühl, ob mein Post so gelesen wird, daß ich mithilfe von Hitler Witze mache. Aber es sollte nur ein Witz über Napoleon sein.

Ich hoffe, ich bin nicht jemand, der sich nur immer seine Meinung bestätigen lassen will. Aber ich fürchte, es wird mir schwerfallen, Napoleon als Gutmensch zu sehen...
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.10.2023, 06:19   #1638  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Hitler hatte ich oben ja schon erwähnt. Nun zu einem Film, in dem er – sehr indirekt – thematisiert wird: „Schtonk!“ (1992) von Helmut Dietl. Der Skandal um die „Hitler-Tagebücher“ ist auch schon 40 Jahre her; wem das nichts mehr sagt, der findet einen eigenen wikipedia-Eintrag zum Stichwort. Ich hatte die Tagebuch-Affäre noch gut in Erinnerung, den Film dagegen nicht mehr. Ich finde Dietls Satire wieder mal problematisch, muß aber zugeben, daß sie zumindest sehr unterhaltsam ist. Endlich mal sind Journalisten keine Superhelden, die anstelle der Polizei knifflige Fälle lösen. Im Gegenteil – sie bauen in den Augen von Dietl (aus Blödigkeit) eine Menge Mist. Mitgewirkt hat eine Riege von in Deutschland sehr bekannten Schauspielern und Entertainern: Götz George, Uwe Ochsenknecht, Harald Juhnke, Christiane Hörbiger, Veronica Ferres, Ulrich Mühe, Karl Schönböck, Rolf Hoppe, Martin Benrath und andere.

Eigentlich ist das kein Komödienstoff. In der Eröffnungsszene wird Hitler zusammen mit Eva Braun in den Ruinen seines Bunkers eingeäschert. Dann wird zunächst der Kunstfälscher (Ochsenknecht) vorgestellt, der einem Nazidevotionalien-Sammler ein angebliches Aktgemälde Hitlers verkauft. Ein Kunsthistoriker (Schönböck) soll die Echtheit prüfen, schwadroniert jedoch davon, daß er bei der Entstehung des Bildes selbst dabei war und daß es bei Kriegsende aus Berlin in Sicherheit gebracht werden sollte – zusammen mit Hitlers Tagebüchern. Ochsenknecht verspricht, er könne auch die Tagebücher beschaffen. Ein freier Mitarbeiter der Illustrierten „HHpress“ (George) bekommt über seine Geliebte, die Nichte von Hermann Göring (Hörbiger), Wind von der Sache. Er und sein Redakteur (Juhnke) können die Chefetage der Zeitschrift nach anfänglicher Skepsis überzeugen, die Tagebücher anzukaufen. Ochsenknecht, der sie natürlich erst schreiben muß, arbeitet Tag und Nacht. Bei ihm ist Hitler lebensnah, ein Mann mit banalen Alltagsproblemen.

Drei Historikergutachten bestätigen die Echtheit der Kladden, obwohl ein Umstand sofort Verdacht erregen müßte: Auf dem Deckel sind Hitlers Initialen angebracht; da Ochsenknecht aber ein Fraktur-A fehlt, steht da „FH“ („Führer Hitler“?). Nachdem die Veröffentlichung der Tagebücher begonnen hat, wodurch laut Chefredaktion „die Geschichte in weiten Teilen umgeschrieben“ werden muß, stellt das Bundeskriminalamt fest, daß Papier und Klebstoff aus der Nachkriegszeit stammen und somit nicht von Hitler verwendet worden sein können. Eine Riesenblamage! George zieht jedoch ganz andere Schlüsse: Der Gröfaz hat das Kriegsende überlebt und muß sich jetzt in Südamerika befinden. Er macht sich sofort auf den Weg, um Hitler aufzuspüren, allerdings bereits verfolgt von der Polizei.

Es gibt in diesem Film viele ziemlich komische Szenen. Vor allem Götz George zeigt, für mich überraschend, komödiantisches Talent. Aber die Handlung insgesamt würde als Komödie kaum funktionieren, wüßte man nicht, daß alles genauso – oder zumindest so ähnlich – wirklich abgelaufen ist und alle Figuren reale Vorbilder haben. Viele Details dieses monströsen Betrugs sind freilich grotesk übertrieben. Das Prinzip einer „Mad“-Filmparodie. Da wird die Handlung eines Films im Großen und Ganzen zutreffend wiedergegeben, aber im Einzelnen satirisch verzerrt. Dabei ergibt sich der Eindruck, daß mit „Schtonk!“ hauptsächlich Schadenfreude über den wohl größten Reinfall der deutschen Mediengeschichte zelebriert wird. Man hätte die Tagebuch-Affäre auch aufgreifen können, um zu zeigen, wie journalistische Sensationsgier über die gebotene Sorgfalt triumphiert und Auflage machen allemal wichtiger ist, als die Leser seriös zu informieren. Davon ist im Film allerdings wenig zu sehen.

„Schtonk!“, übrigens ein von Charlie Chaplin für seinen Film „Der große Diktator“ geprägtes Fantasiewort, war laut englischer wikipedia „a huge hit in Germany but performed badly in many other territories“. Das spricht dafür, daß die Komödie als solche nicht funktioniert, sondern der Film nur lustig ist, wenn man seinen Hintergrund gut kennt. Er wurde trotzdem für den Auslands-Oscar nominiert. Gewonnen hat er den Deutschen Filmpreis als bester Film.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.10.2023, 06:58   #1639  
Marvel Boy
Moderator Panini Fan-Forum
 
Benutzerbild von Marvel Boy
 
Ort: Hannover
Beiträge: 16.914
Das Leben schreibt die besten Satieren, so einen Film braucht man da nicht.

KEEP CALM AND DON'T SMASH!
Marvel Boy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.10.2023, 07:11   #1640  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Jedenfalls ist die entsprechende DVD heute auch günstig zu bekommen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.10.2023, 09:49   #1641  
pecush
Geisterjäger
 
Benutzerbild von pecush
 
Beiträge: 7.340
"Schtonk" fand ich immer sehr gut; für den "stern"-Skandal war ich damals zu jung, habe durch den Film viel gelernt.

Interessant finde ich immer wieder, dass er mit Ochsenknecht einen wirklich guten Schauspieler zu bieten hat, den man irgendwie gar nicht so auf dem Schirm hat. Der hat in wirklich tollen Filmen mitgespielt ("Das Boot" vor allem), aber irgendwie sehe ich den immer in Zusammenhang mit den ganzen Yellow-Press-Geschichten seiner Familie.
pecush ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.10.2023, 11:14   #1642  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Stimmt. Ochsenknecht als "Professor Fritz Knobel" ist auch sehr gut. Unvergeßlich ist er auch durch Doris Dörries "Männer".
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.10.2023, 06:31   #1643  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Nun setze ich das Thema Original und Remake(s) fort. Für die Schießerei am O.K. Corral zählt mein Remake-Führer insgesamt sechs Film-Bearbeitungen auf. Ich habe drei dieser Filme, alle auf einer Cassette. Der erste war „Faustrecht der Prärie“ (1946) von John Ford. Von diesem Film war in meiner Erinnerung der Eindruck übriggeblieben, daß die Auseinandersetzung zwischen den Brüdern Earp und der Familie Clanton noch recht zurückhaltend geschildert wurde. Ein nicht ganz richtiger Eindruck. John Ford konnte zwar sowohl lyrische als auch sehr düstere Western drehen, aber er benutzte auch sich steigernde Spannung und Gewalt, wo es angebracht war. Beim Wiedersehen nach langer Zeit stelle ich fest, daß hier die Gewalt zwar sorgsam dosiert ist, aber sehr effektvoll eingesetzt wird. Was Nante interessieren dürfte: Mit den realen Geschehnissen in Tombstone, die aktenkundig sind, wird schon in dieser ersten Filmfassung sehr frei umgegangen.

Der Konflikt, den vermutlich jeder Amerikaner bereits im Kopf hat, bildet in diesem Film eine Klammer. In einem ziemlich umfangreichen Mittelteil spielt er gar keine Rolle, was aber nur bedeutet, daß man sich ungeduldig fragt: Wann treffen die beiden Parteien endlich aufeinander? Zu Beginn treiben Wyatt Earp (Henry Fonda) und seine drei Brüder eine Viehherde durch die Prärie. Sie begegnen dem alten Clanton (Walter Brennan) und seinen Söhnen; er will den Earps die Herde, die beinahe am Ende ihrer Kräfte ist, abkaufen. Doch Fonda lehnt ab. Er läßt seinen jüngsten Bruder als Wache zurück und reitet mit den anderen nach Tombstone, eine „lebhafte“ Stadt. Hier sorgt er erstmal für Ordnung und soll zum Dank Sheriff werden. Doch er lehnt ab und kehrt zu seiner Herde zurück; die ist inzwischen gestohlen, sein Bruder erschossen. Nun nimmt Fonda das Sheriffsamt an.

Der Sheriff begegnet den Clantons mehrfach, jeweils in einer latent feindseligen Stimmung. Doch der Konflikt tritt ganz in den Hintergrund. Fonda lernt Doc Holliday (Victor Mature) kennen, einen Arzt, der wegen seiner Tuberkulosekrankheit zum Spieler, Alkoholiker und Revolverhelden herabgesunken ist. Er will auch seine Braut (Cathy Downs) loswerden und lacht sich stattdessen die halbseidene Chihuahua (Linda Darnell) an. Fonda sieht das mit Mißgefallen, zumal ihm Downs gut gefällt. Ihr steht der Sinn aber nicht nach einer neuen Liebe – sie will die Stadt verlassen. Da taucht ein Hinweis auf den Mörder des jungen Earp auf. Darnell beschuldigt aus einer Laune heraus Mature. Fonda findet jedoch heraus, daß sie sich auch mit Billy Clanton (John Ireland) eingelassen hat und ihn deckt. Nun endlich (und nach zahlreichen weiteren Anekdoten, etwa dem Gastspiel einer reisenden Schauspieltruppe) ist die Bühne bereit für den Kampf am O.K. Corral. Vorher erschießen die Clantons noch einen weiteren der Earp-Brüder (was völlig unhistorisch ist). In dem Shootout sterben alle Clantons und der an Lebensüberdruß leidende Doc Holliday, der mitgekommen ist. Am Ende deutet sich an, daß sich die bisher (aus Respekt gegenüber Doc) unterdrückte Liebesgeschichte zwischen Fonda und Downs (die „Clementine“ des Originaltitels) vertiefen könnte.

Wenn das wirklich der erste Film über das Geschehen am O.K. Corral war, so muß ich sagen, daß Regisseur Ford wohl trotzdem die ganze Zeit überlegt hat, wie er das anders als auf die offensichtliche und erwartbare Weise inszenieren kann. Außerdem wirkt der Film so, als würde das Unvermeidliche so lange wie möglich hinausgezögert (obwohl er nur die Standardlänge von 90 Minuten hat). Daß es dem Film an Spannung und Action mangelt, kann man jedenfalls nicht behaupten. Zudem gefällt mir, daß es gelingt, die Cowboys als nicht sehr gewitzte oder gebildete Leute darzustellen, ohne daß man sich mit ihnen langweilt. Auch wenn Ford den Mythos gegenüber der Wirklichkeit klar bevorzugt, ist der Film in vielen Details – soweit ich das beurteilen kann – lebensnah. Oder sagen wir: Viele Westernstandards werden hier gültig definiert. Ford sieht aber bei vielen Kleinigkeiten genauer hin als die meisten seiner Kollegen. Ein wirklich großer Western!

Übrigens: Georg Seeßlen nennt in „Western Kino“ noch eine weitere Verfilmung des Wyatt-Earp-Stoffs: „Frontier Marshal“ (1939) von Allan Dwan mit Randolph Scott, Cesar Romero und Nancy Kelly, allerdings konzentriert auf den Konflikt zwischen Earp und Holliday. Den Film gibt es nicht deutsch synchronisiert. Earp-Western dürfte man sicher noch mehr finden. Mich würde es aber wundern, wenn die Geschichte am O.K. Corral nicht auch schon früher verfilmt worden wäre.

Geändert von Peter L. Opmann (19.10.2023 um 09:32 Uhr)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.10.2023, 09:31   #1644  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Nachdem ich jetzt gesehen habe (englische wikipedia), daß „Frontier Marshal“ tatsächlich bereits das Remake eines gleichnamigen Films von 1934 ist, habe ich auch bei Wyatt Earp nochmal nachgeschlagen. Er lebte von 1848 bis 1929, wurde also für einen Revolvermann ziemlich alt. Er arbeitete in zahlreichen Berufen, war mehrmals Gesetzeshüter, aber war auch Betrügereien, Verbrechen und gewalttätigen Auseinandersetzungen nicht abgeneigt. Er war – unter anderem – Goldsucher, Saloonbesitzer und Ringrichter bei Boxkämpfen. Was der Grund für seine Feindschaft mit der Familie Clanton war, ist nicht geklärt. Eventuell kamen sich die beiden Gruppen bei Viehdiebstählen und Postkutschenüberfällen in die Quere; für wahrscheinlicher wird aber gehalten, daß Earp als Gesetzeshüter der Bande (zu der auch die Familie McLaury und Billy Claiborne gehörten) das Handwerk legen wollte. Der „Gunfight“ fand am 26. Oktober 1881 statt.

Was an Fords Film stimmt: Earp hatte drei Brüder namens Morgan, Virgil und James. Doc Holliday war in Tombstone und nahm auf Seiten der Earps an der Schießerei teil. Er starb 1887 im Alter von 35 Jahren an der Tuberkulose und wohl auch seiner Trunksucht. Natürlich ist der Ort des Geschehens, der O.K. Corral, historisch verbürgt. Hier starben Billy Clanton, Frank und Tom McLaury. Earp selbst blieb unverletzt, seine drei Brüder wurden angeschossen. Der alte Clanton und Claiborne versuchten noch, die Schießerei zu verhindern, mußten sich aber in Sicherheit bringen. Virgil und Morgan Earp wurden erst nach dem Gunfight hinterrücks erschossen.

Wyatt Earp versuchte am Ende seines Lebens selbst, seine Lebensgeschichte zu vermarkten und an Hollywood zu verkaufen. Man sah zunächst aber in ihm eine schillernde Figur, die sich nicht zum Westernhelden eignet. Außerdem stellte Earp Bedingungen, die schwer annehmbar waren, etwa, daß seine Frau (er war dreimal verheiratet) aus der Sache völlig herausgehalten wird. Sie war noch am Leben, als die frühen Filme herauskamen, und erhielt Tantiemen. Letztlich setzte sich die Betrachtungsweise durch, daß Wyatt Earp in Tombstone für Ruhe und Ordnung gesorgt hatte, und so war der Weg frei für dramatische Bearbeitungen seines Lebens. Eine wahrheitsgemäße Darstellung gab es aber wohl nie. (Quelle: Bill O’Neal: Billy the Kid und seine Brüder. Alle Revolverhelden des Wilden Westens. Frankfurt/Main 1999)
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.10.2023, 10:59   #1645  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
Benutzerbild von Nante
 
Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.596
Zu dem, was Du im letzten Absatz schreibst, gibt ja einen Hollywood-Film aus den 80ern ("Sunset") u. a. mit Jack Garner als noch recht rüstigen Earp und B.Willis als denjenigen, der ihn verkörpern soll.
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.10.2023, 11:30   #1646  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Das scheint aber eine weitere Legende zu sein:

Zitat:
Der unter der Regie von Blake Edwards entstandene Film mit Bruce Willis und James Garner in den Hauptrollen beschreibt eine fiktive Episode im Leben des damaligen Western- und Stummfilmstars Tom Mix, der zusammen mit dem legendären Wyatt Earp ein Verbrechen in der Filmbranche aufklärt.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.10.2023, 09:19   #1647  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
„Zwei rechnen ab“, die John-Sturges-Version der „O.K. Corral“-Geschichte, habe ich nicht auf Video; womöglich habe ich diesen Film nie gesehen (abgesehen von Ausschnitten auf youtube). Doch Sturges hat den Stoff zweimal verfilmt. „Die fünf Geächteten“ (1967) ist der zweite Film auf meiner Cassette. In gewissem Sinn der komplizierteste Western, den ich je gesehen habe. Man kann ihn natürlich als simple Rachegeschichte verstehen, wie sie in Western immer wieder zu sehen ist. Wyatt Earp und Doc Holliday töten, einen nach dem anderen, die Männer, die Virgil und Morgan auf dem Gewissen haben, zuletzt Ike Clanton. Sturges legt jedoch Wert darauf, Wyatt Earp als Bundesmarshal zu zeigen, der die Mehrheit der Einwohner von Tombstone hinter sich hat, und Clanton ist ein durch und durch korrupter Großgrundbesitzer, der den örtlichen Sheriff und eine Menge zwielichtiger Gestalten gekauft hat. Die beiden Gruppen bekämpfen sich auch juristisch, und um das verfolgen zu können, müßte man das amerikanische Recht um 1880 kennen und zudem durchschauen, wer es im noch halbwegs unzivilisierten Westen inwiefern mißachtet und übertritt.

Wyatt Earp wird hier von James Garner gespielt, der eindeutig mehr draufhatte als „Detektiv Rockford“. Eine beeindruckende Leistung. Jason Robards ist Doc Holliday, Robert Ryan Ike Clanton. Raffinierterweise beginnt der Film da, wo die übrigen enden, bei der Schießerei am O.K. Corral. Wyatt Earp wird danach vor Gericht gestellt, aber ihm kann kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Nach heimtückischen Anschlägen auf seine Brüder Virgil und Morgan, die Ike Clanton befohlen hat, muß die Gegenseite auf die Anklagebank. Aber nun fehlt der Beweis, wer die Brüder erschossen hat. Clanton versucht zunächst, Earp aus dem Marshalamt zu drängen. Er erklärt auch, warum: Reiche Investoren von der Ostküste kommen allmählich in den Westen, und er will seinen Besitz vor ihnen sichern – auch mit ungesetzlichen Methoden. Earp allerdings wird wiedergewählt. Darauf gewinnt er zunächst seinen Freund Doc Holliday für seinen Rachefeldzug, und gemeinsam heuern sie drei weitere Helfer an, darunter den Sheriff von Tucson. Die Bürger setzen für die Ergreifung der Mörder von Virgil und Morgan Earp 15 000 Dollar Belohnung aus, allerdings nur lebend.

Wyatt Earp nimmt die Spur von Clantons Leuten auf. Mit Mißfallen erleben die Helfer, daß jeder von ihnen getötet wird, und sie erkennen, daß Earp lediglich abrechnen will, wenn auch nicht durch Mord, sondern stets auf legalem Weg. Clanton setzt sich schließlich nach Mexiko ab, wo er sein verbrecherisches Treiben – zum Beispiel Viehdiebstähle – fortsetzt. Schließlich ist nur noch Doc an Earps Seite. Die beiden haben allerdings ein schwieriges Verhältnis. Es ist zwar bestimmt von gegenseitiger Loyalität, aber Doc ist zunehmend angewidert vom fanatischen Rachedrang seines Freundes. Earp schafft es freilich, es stets so aussehen zu lassen, als wolle er nur das Recht durchsetzen. So soll er schließlich zum Staats-Marshal von Arizona gemacht werden. Als er schließlich Ike Clanton getötet hat, will er nur noch Arizona verlassen. Umgekehrt ist Earp aber ehrlich besorgt wegen der immer schlimmer werdenden Tuberkulose und dem Alkoholismus von Doc. Der muß am Ende in ein Sanatorium, wo er heimlich weitertrinkt. Die beiden treffen sich nochmal kurz. Als sie sich verabschieden, wissen beide, daß sie sich nie wiedersehen werden.

Eine seltsame Dramaturgie, finde ich. Sie ist eigentlich nur geprägt von wachsender Desillusionierung. Sturges nimmt damit sowohl New Hollywood als auch die Postmoderne vorweg. Frauen kommen hier so gut wie gar nicht vor – sie würden nur vom Thema ablenken. Es gibt keine Werte mehr – oder sie erweisen sich als hohl und nutzlos. Ein früher Kommentar zum Vietnamkrieg? Manche interpretieren den Film so. Ich bin unschlüssig, was ich von dem Werk (hat übrigens den eindrucksvollen Originaltitel „Hour of the Gun“) halten soll. Auf der Ebene einer psychologischen Studie ist er zweifellos interessant und sehr gut gemacht. Für einen Western finde ich die Dramaturgie mangelhaft, denn die Handlung konzentriert sich für meinen Geschmack zu sehr aufs Töten. Die Motive der Kontrahenten werden referiert, aber der Film hat nicht genug Zeit, sie zu entfalten oder gar glaubhaft zu machen. Wiederum könnte man sagen: Der Konflikt zwischen den Earps und den Clantons ist Teil des amerikanischen Volksguts und muß nicht erklärt werden. Aber es gibt nur einen Mythos, und die Wirklichkeit ist dahinter nicht mehr auszumachen. Dennoch ein guter Film, und wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte ihn sich durchaus mal ansehen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2023, 06:16   #1648  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
Aus der Wyatt-Earp-Legende läßt sich eine Menge machen. Der dritte Film auf meiner VHS-Cassette ist „Doc“ (1971) von Frank Perry. Hier richtet sich der Blick auf Doc Holliday. In der Tat fragt man sich bei den anderen Versionen, warum er sich auf dem Weg zur Schießerei am O.K. Corral den Earps anschließt; darauf gibt es nun eine klare Antwort. Außerdem stirbt in „Doc“ auch Billy Claiborne (auch „Billy the Kid“ genannt – das ist aber ein anderer Kid), und der Film erzählt in einer wichtigen Nebenhandlung, warum Doc ihn abknallt. Ansonsten sind wir jetzt in den 1970er Jahren, und vor allem zu Beginn des Films werden Dinge geschildert, die ein paar Jahre früher noch Probleme mit der Zensur bedeutet hätten.

Doc Holliday (Stacy Keach) nimmt Ike Clanton (die Clantons sind hier übrigens alle Brüder, ein „Old Man“ Clanton taucht nicht auf) in einer mexikanischen Spelunke beim Pokern die Prostituierte Kate Elder (Faye Dunaway) ab. „Big Nose“ Kate Elder ist eine historische Gestalt, mit der Doc Holliday tatsächlich zusammen war, und sie spielt in diesem Film ebenfalls eine wichtige Rolle. Holliday und Elder reiten gemeinsam nach Tombstone, wo er seinen alten Freund Wyatt Earp (Harris Yulin) treffen will und sie sofort ihre Arbeit in einem Bordell aufnimmt. Earp ist Marshal und hat in der Stadt die uns schon bekannten Probleme. Der Film konzentriert sich aber zunächst weiter auf das Paar Holliday/Elder. Zuerst holt er sie aus dem Bordell und versetzt sie in den Ruhestand. Dann versucht sie, aus ihm einen braven Bürger zu machen. Er ist aber nicht nur Spieler und Alkoholiker, sondern besucht auch gern eine Opiumhölle; und er ist sofort zur Stelle, wenn Wyatt Earp seine Schießkünste braucht; er hat also nicht viel Bürgerliches an sich.

Die Clantons mögen Holliday nicht (seit der Begegnung in der mexikanischen Bodega), und sie wollen sich auch von Earp nicht befrieden lassen. Der Film präsentiert sie als ziemlich wilde Gesellen, nicht besonders helle, aber sie laufen seltsamerweise immer unbewaffnet herum, so daß ein Revolverduell nicht möglich ist. Eines Tages wird nahe Tombstone eine Postkutsche ausgeraubt. Der Fall wird nie richtig aufgeklärt, aber der Schuldige scheint Johnny Ringo, ein Kumpan der Clantons, zu sein. Als Earp und Holliday auf die Clanton-Ranch kommen, um ihn aufzuspüren, wird Wyatt Earp von Ike Clanton übel verdroschen. Womöglich bleibt er nur wegen der Hilfe von Doc am Leben. Darauf bietet er Ike einen Handel an: Wenn der ihm Ringo ausliefert, überläßt er ihm die ausgesetzte Belohnung. Earp kalkuliert, daß die Verhaftung von Ringo ihm die Wahl zum Sheriff sichert. Clanton geht zunächst darauf ein, macht sich dann aber klar, daß er einen Sheriff Wyatt Earp nicht wollen kann. Das führt letztlich zu dem Shootout am O.K. Corral.

Vorher geschehen aber noch andere Dinge: Billy Claiborne will von Doc Holliday das Schießen lernen. Der erkennt zu spät, daß der 18-Jährige für den Umgang mit einer Waffe viel zu unreif ist. Kurz darauf erschießt Kid einen Cowboy nach einem nichtigen Streit. Kate wird von den Frauen der Stadt wegen ihrer zweifelhaften Vergangenheit und ihrer wilden Ehe mit Doc nicht anerkannt und möchte mit ihm die Stadt so schnell wie möglich wieder verlassen. Doc will dagegen bleiben, bis der Konflikt mit den Clantons gelöst ist. Dann erst kommt es zu der schicksalhaften Begegnung am O.K. Corral. Die Earps entscheiden das Duell für sich, weil sie Schrotgewehre haben, die Clantons und ihre Spießgesellen aber nur Revolver. Augenscheinlich überlebt nur einer von ihnen, und auch Morgan Earp stirbt (was alles nicht den Tatsachen entspricht). Doc erschießt auch Kid, obwohl der seinen Revolver schon ins Holster geschoben hat – er will nicht, daß der Junge zu einem zweiten Doc Holliday wird. Es scheint, als würde Kate Doc verlassen, aber das bleibt am Ende offen. Wyatt Earp erntet den Beifall der Stadtbewohner, weil er in Tombstone aufgeräumt hat – Doc reitet allein aus der Stadt.

Originell ist „Doc“ zweifellos. Aber wie im Fall der „fünf Geächteten“ steckt die Handlung zwischen historischer Genauigkeit und einer überzeugenden Dramaturgie fest. Hinzu kommt, daß der Film über weite Strecken das Westerngenre nicht mehr ernst nimmt (wenig überraschend in einer Zeit, in der der Western, abgesehen vom Italowestern, als tot galt). Ich wundere mich zwar ein wenig darüber, aber ich stelle fest, daß bei der Betrachtung von Original und Remake ich den ältesten Film meist am gelungensten finde – so auch beim „Gunfight at the O.K. Corral“.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2023, 06:17   #1649  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.572
„An einem Tag wie jeder andere“ (1955) von William Wyler hat sich mir eingeprägt, seit ich ihn in jungen Jahren zum ersten Mal gesehen habe. Der Schwarzweißfilm, den man im Kino in VistaVision genießen könnte, hat Elemente des Gangsterfilms und des Thrillers; ich würde ihn aber als Psychodrama einsortieren. Schockierende Szenen und Gewalt sind auf ein Minimum beschränkt, aber während eindreiviertel Stunden herrscht unablässig eine Atmosphäre tödlicher Bedrohung, der man sich nur schwer entziehen kann. Paramount erwartete einen großen Hit, aber der Film spielte trotz der meisterhaften Inszenierung und des zugkräftigen Hauptdarstellers Humphrey Bogart nur eben so seine Produktionskosten ein. Vielleicht strapazierte er die Nerven seines Publikums zu sehr, das zu dieser Zeit noch nicht so abgebrüht war wie heute. Ich halte aber noch einen anderen Grund für plausibel. Bogart spielte – wie zu Beginn seiner Karriere – einen brutalen Gangster, der der Polizei zu entkommen versucht. Ich war bei diesem Film immer irritiert, denn ich war natürlich auf Bogarts Seite; man kann aber auch nicht anders, als Mitleid mit der Familie zu empfinden, die er tyrannisiert, während er sich bei ihr versteckt hält. Ein Film, bei dem man nicht weiß, wessen Partei man ergreifen soll, ist aber kein reines Vergnügen.

Bogart und zwei Komplicen sind aus dem Gefängnis entkommen und dringen mit Gewalt in ein typisches Vorstadt-Einfamilienhaus ein. Wir haben Vater (Frederic March), Mutter (Martha Scott), Tochter und Sohn zuvor schon kurz kennengelernt. Jetzt müssen sie die drei Verbrecher bei sich beherbergen. Ihr alltägliches Leben muß derweil weitergehen, damit niemand etwas von den verschanzten Gangstern bemerkt, was gar nicht einfach ist. March muß ins Büro, die beiden Kinder in die Schule. Aber sollten sie irgendetwas verraten, werden sie eiskalt umgelegt. Bogart wartet auf seine Freundin, die ihnen Geld bringen will, damit sie in einen anderen Bundesstaat fliehen können. Sie gerät aber zufällig ins Visier der Polizei. Also schickt sie das Geld per Post an das Büro von March. Bis der Brief ankommt, bleiben die Gangster in dem Haus. Für die Familie eine extrem belastende Situation.

Die Schwierigkeiten nehmen zu. Die drei Ausbrecher haben nur zwei Schußwaffen, was zwischen ihnen zu Spannungen führt. Dabei wird die Wohnung verwüstet. Die Familie versucht, sich zu wehren, was March eine blutende Stirnwunde einbringt. Die Tochter hat einen Freund, der nicht versteht, warum er sie nicht besuchen darf. Ein Müllmann bemerkt das Auto der Gangster, weshalb er sterben muß. Seine Leiche ist die erste Spur für die Polizei. Kurz darauf kommt auch einer der Gangster ums Leben – er hat die Nerven verloren, ist abgehauen und fiel der Polizei auf. March hat vom Büro aus einen anonymen Hilferuf an die Polizei gesandt. Sie umstellt das ganze Wohnviertel. Als March mit dem Geldumschlag nach Hause zurückkehrt, läuft er der Polizei in die Arme. Er kann verhindern, daß sein Haus gestürmt wird. Vielmehr überredet er den leitenden Offizier (Arthur Kennedy), daß er mit einem ungeladenen Revolver zu den Gangstern zurückkehrt. Bogart findet die Waffe natürlich sofort und nimmt sie an sich. Nun wird zuerst sein Kumpan aus dem Haus gelockt und niedergeschossen. Bogart ist entschlossen, seine Geiseln zu töten – aber der Revolver schießt nicht. Mutter und Kinder können sich in Sicherheit bringen. Nun ist March am Drücker und zwingt ihn, das Haus zu verlassen. Bogart stellt sich mit erhobenen Armen, unternimmt dann aber einen plötzlichen Fluchtversuch und wird ebenfalls erschossen.

Zunächst gelingt es Regisseur Wyler sehr gut, das Eindringen der Bedrohung in das friedliche Leben der Familie darzustellen. Er benutzt keine grellen Effekte, dennoch dürfte der Film für die Entstehungszeit starker Tobak gewesen sein. Und mich packt er heute noch. Bogart und March kommen mir wie zwei Schachspieler vor, die angestrengt über den jeweils nächsten Schachzug nachdenken (was Bogart dem Familienvater auch explizit vorwirft; nach seiner Vorstellung sollte er einfach nur seine Befehle befolgen). Frederic March wirkt ein wenig zu heroisch, aber er hat auch Szenen, wo man seine Angst und Verzweiflung sieht. Bogart in seiner vorletzten Rolle kommt ambivalent rüber, weil er Gewalt zu vermeiden sucht; er möchte, daß die Familie möglichst heil aus der Sache herauskommt. Andererseits merkt man ihm in einigen Szenen an, daß er die anständigen Bürger verachtet. Als er vor Gericht stand, wurde ihm keine Chance zur Besserung, zur Resozialisierung gegeben – die Bürger auf der Geschworenenbank begnügten sich damit, ihn so lange wie möglich wegzuschließen. „An einem Tag wie jeder andere“ war wohl seiner Zeit voraus, nicht nur in Sachen humaner Strafvollzug. Auch die latente Gefahr wird so dargeboten, wie es in Kinoreißern erst einige Zeit später üblich wurde. Michael Cimino versuchte übrigens 1990 ein Remake, das bei uns „24 Stunden in seiner Gewalt“ hieß; da paßte die Story allerdings nach meinem Geschmack nicht mehr in die Zeit – die heile Familie gab es da eigentlich nicht mehr.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2023, 06:57   #1650  
Marvel Boy
Moderator Panini Fan-Forum
 
Benutzerbild von Marvel Boy
 
Ort: Hannover
Beiträge: 16.914
Das Remake kenne ich nicht, das Original hat mich vor grauer Vorzeit aber beeindruckt. Ich hab aber kein Problem mit Bogard als Bösewicht gehabt, damal war ich nicht Schauspielerfixiert, dazu hatte ich zu wenig Filme von ihm gesehen.
Allgemein versuche ich beim Filmeschauen auszublenden woher ich den Schauspieler schon kenne. Das funktioniert bei wandelbaren Schauspielern recht gut, bei meist actionlastigen eher weniger.

KEEP CALM AND DON'T SMASH!

Geändert von Marvel Boy (25.10.2023 um 19:32 Uhr)
Marvel Boy ist offline   Mit Zitat antworten
Neues Thema erstellen Antwort

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Film und DVD


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:37 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright: www.sammlerforen.net

Das Sammler-Netzwerk: Der Sammler - Sammlerforen
Das Comic Guide-Netzwerk: Deutscher Comic Guide - Comic Guide NET - Comic-Marktplatz