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Alt 03.08.2021, 09:19   #76  
Phantom
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Das Gedicht "Zukala's hour" ist nur eine Inspiration für die Story, die Handlung ist vollständig von Roy Thomas. Teile des Gedichts sind im Comic verwendet worden. Hier das Gedicht (von dieser Quelle); fettgedruckt sind die Teile, die im Comic ziemlich wörtlich stehen (ein paar andere Formulierungen wurden abgewandelt auch verwendet):

High in his dim, ghost-haunted tower
Zukala sits alone;
Like a spider spinning his webs of power
Upon his moon-pale throne.
(Seite 8)

All through the long, star-spectral night
The tower knows no tread
Save for, sometimes, the eery light
Swift footfalls of the dead.
(Seite 9)

He does not sleep and his eyes are deep
As the Seas of Falgarai;
And he moves his sceptre but to sweep
The dim stars out of the sky.
(Seite 9)

And when the wind is out of the east
And the silver moon’s agleam
That pales the stars and dims the least,
Zukala sits a-dream.
(Seite 9, leicht verändert)

But when the wind is out of the north
And the grey light lifts for morn,
(Seite 6, leicht verändert)
Zukala harries his sendings forth
To know if a child be born.

And the babe that is born in that ghostly hour
In the time of the paling light
Is cursed with the gift of Zukala’s power—
The gift of second sight. (Seite 6)

For an unseen web from the ghostly shores
Upon his soul is thrown
And though his brothers may number scores
That babe must walk alone.

He shall walk in lands that are dim and grey,
But never shall he take fright,
Though ghosts shall whisper to him by day
And walk at his side by night.

His brothers may sing to the echoing sky,
Proud lords of the Universe,
But he shall see with an unveiled eye,
For that is Zukala’s Curse.

He shall see that the world is fog and dust,
That Fate is all that rules;
The gold that he gains shall be as rust
And his brothers empty fools.

Ambition shall be but a broken goad;
Mirthless shall be his mirth.
The trails of ghosts shall be his road
And the wastelands of the earth.

Empty shall be the cheers of hosts
Though he win to heights of power,
For he is destined to walk with ghosts
That is born in Zukala’s Hour.


Den Elefantenturm aus Conan #4 fand ich interessant zu lesen, die vorliegende Story aus Conan #5 finde ich allerdings schwach. Die Zeichnungen finde ich schlechter (muss wohl am Inker liegen), und dann dieser alte Schamane Zukala, der seine Tochter nicht loslassen kann. Ist das nicht etwas viel Aufwand (Tochter in Tiger verwandeln, einen Dämon von weit her beschwören), um 40 Goldstücke Steuern einzutreiben (am Ende sind es übrigens 50, wahrscheinlich einschließlich Versäumniszuschlag, gibt's ja heute immer noch)? Goldstücke, mit denen Zukala überhaupt nichts anfangen kann? Nur damit man am Ende in die Story ein paar Seiten Klopperei einstreuen kann. Bisher für mich die schwächste Ausgabe.
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Alt 03.08.2021, 11:32   #77  
thetifcat
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Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Das Cover und die Zeichnungen sehen sehr gut aus.
Tatsächlich finde ich das Original schrecklich überladen.
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Alt 03.08.2021, 11:34   #78  
thetifcat
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Schriftzüge raus. Wüstenlandschaft statt grün. Und die nach Hilfe schreiende Frau etwas besser platzieren.
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Alt 03.08.2021, 14:16   #79  
Peter L. Opmann
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Danke für die weiteren Anmerkungen.

Ich war heute im Comicladen und habe mir die Classic Collection "Conan der Barbar", Band 1, von Panini gekauft. Damit sind meine Probleme mit stark verkürztem Text bei Condor und ausgelassenen Ausgaben erstmal gelöst.

Was ich nicht gewußt habe: Am Anfang stand eine Story in "Chamber of Darkness" # 4. Ich dachte bisher, daß damit "Conan" # 16 aufgefüllt wurde, aber vielleicht wurde sie auch dort nochmal nachgedruckt. Jedenfalls bleibe ich wohl dabei, daß ich sie erst dann bespreche.

In dem Buch sind jede Menge Vorworte von Roy Thomas enthalten, neben ebenfalls zahlreichem weiterem Bonusmaterial. Wenn ich dazu komme, die schnell zu lesen, kann ich die Infos darin in meine künftigen Besprechungen einfließen lassen. Andernfalls hole ich das später mal nach.
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Alt 05.08.2021, 19:31   #80  
Chrisionvision
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
In dem Buch sind jede Menge Vorworte von Roy Thomas enthalten, neben ebenfalls zahlreichem weiterem Bonusmaterial. Wenn ich dazu komme, die schnell zu lesen, kann ich die Infos darin in meine künftigen Besprechungen einfließen lassen. Andernfalls hole ich das später mal nach.
Was ich empfehlen kann: Den Ausschnitt aus Thomas‘ Vorwort zum entsprechenden Heft immer „zeitgleich“ zur Story (ich habe es immer danach gemacht) zu lesen.
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Alt 05.08.2021, 21:03   #81  
Peter L. Opmann
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Naja, ich möchte die Ausgaben lieber unmittelbar auf mich wirken lassen. Aber ich habe natürlich schon einiges von den Texten in dem Classic-Collection-Band gelesen. Außerdem: Obwohl es nicht das übliche überhebliche Marvel-Sprech ist, bin ich doch unsicher, ob man da wirklich (immer) ehrliche und verläßliche Aussagen vor sich hat.

Ich setze mich jetzt mal an "Conan" # 6.
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Alt 05.08.2021, 22:07   #82  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 6 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 2 / Conan der Barbar, Teil 3

Erscheinungstermin: Juni 1971 / 1979 (?) / 1988

Story-Titel: Teufelsschwingen über Shadizar

Original-Storytitel: Devil-Wings over Shadizar

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith und Sal Buscema

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Wolfgang J. Fuchs

Man kann zwar nicht behaupten, daß in diesen frühen Ausgaben kein Wert auf Action gelegt wird, aber mehr noch ist Roy Thomas und Barry Smith anfangs daran gelegen, eine fantastische Welt mit Zauberei, seltsamen Wesen und Monstern und – manchmal – exotisch schönen Frauen zu erschaffen. Hier ist nun die Konfrontation mit einem Ungeheuer verquickt mit der Jagd nach einer Diebesbeute, die im Verlauf der Story von Hand zu Hand geht. Das Ganze bekommt damit eine etwas burleske Anmutung.

In der lasterhaften Stadt Shadizar in Zamora streiten sich zwei Männer um drei gestohlene goldene Gegenstände. Conan kommt dazu und nimmt sie beiden ab. Einer ist der rotbärtige Fafnir, der in späteren Heften nochmal auftauchen wird, obwohl es so aussieht, als würde er hier von seinem Kumpan erstochen. Etwas später sieht die Bardame Jenna, welch kostbare Dinge der Barbar mit sich herumträgt, und bandelt mit ihm an. Sie gehen zu einem Schmied, der auf ihren Wunsch das Gold zu einem großen Herz umarbeitet. Auf einem romantischen Spaziergang außerhalb der Stadt werden Conan und Jenna von einer Gruppe rotgekleideter, mönchartiger Männer überfallen; Conan wird niedergeschlagen, Jenna entführt.

Conan kehrt zu dem Schmied zurück, der ihm sagen kann, wer die Männer waren. Er erklärt, daß Jenna in einem Turm mit offenem Dach (schon wieder ein Turm) einem mysteriösen Nachtgott geopfert werden wird und nichts und niemand sie retten kann. Conan macht sich indes sofort auf, sie zu befreien. Er verkleidet sich als „Mönch“ und verfolgt im Turm eine dramatische Zeremonie, die von einer Priesterin geleitet wird. Jenna liegt auf einem Altar, und dann geht das Licht aus, Als Conan eine Lampe entzündet, sieht er eine riesige Fledermaus, die sich Jenna gekrallt hat und auffliegt. Hier wird weder auf Batman noch auf einen Vampir angespielt – dies ist ein Monster, das alles in allem nicht sehr furchteinflößend aussieht. Der Flug mit ihm ist gleichwohl mitreißend gestaltet.

Die Fledermaus schwingt sich aus dem Turm und in den Nachthimmel. Conan packt – aus unerfindlichen Gründen – die Priesterin und hängt sich mit ihr an das Ungetüm. Sie will ihren Gott schützen und Conan in die Tiefe stürzen, aber er kann sich festhalten. Mit dem Feuer der Lampe bringt Conan die Fledermaus zur Landung; dabei bricht sich das Tier alle Knochen und stirbt. An dieser Stelle hat Hethke eine Seite ausgelassen, auf der wir Zeuge werden, wie die Priesterin den Barbaren, der ihren Gott vernichtet hat, töten will – aber Jenna kommt ihr zuvor und rettet ihn. Conan wird bewußtlos. Als er erwacht, ist Jenna verschwunden, und das goldene Herz hat sie mitgenommen.

Wieder mal bleiben ein paar Fragen offen: Was ist das für eine Fledermaus? Wie wurde ausgerechnet Jenna als Opfer ausersehen? Warum ist die Priesterin – im Gegensatz zu Jenna – so unempfänglich für Conans Sex-Appeal? Die Kurtisane erscheint mir da glaubwürdiger, die sich gern mit dem starken Mann vergnügt, im entscheidenden Moment aber materiellen Werten den Vorzug gibt. Das heißt, wir haben es diesmal mit zwei attraktiven Frauen zu tun. Die Ungereimtheiten stören nicht sehr, weil die Szenen lebendig ausgemalt sind und zumindest in den Dialogen immer wieder etwas Humor aufblitzt. Dadurch ist dies für mich die bisher beste Conan-Episode. Sie zeigt, daß die Serie noch einiges Entwicklungspotenzial hat.

Wolfgang Biehler hat die „Teufelsschwingen“ wohl so ähnlich eingeschätzt wie ich. Sie erschien bei Condor nicht in der vorgegebenen Reihenfolge, sondern wurde zur ersten Story im zweiten „Conan“-Taschenbuch.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.08.2021, 05:39   #83  
Crackajack Jackson
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Türme waren seit jeher schon ein Bezug für eine höhere Macht. Sie sind näher am Himmel.
Die Priesterin ist nicht empfänglich für Conans Reize, weil es ihr Charakter nicht hergibt.

Zum Einen wird hier die fanatische Priesterin gezeichnet, die sich ganz ihrem Gott verschrieben hat.
Zum Anderen gibt es hier erst mal eine unabhängigere Frau, die auch selbst mal handelt und Conan sogar rettet.
Diese zwei Charakterbilder treten in der Serie noch öfter auf. Es sind oft Frauen, durch die Conan gerettet, oder zumindest befreit wird.

Ich fand die Geschiche auch spannend und sehr gut gezeichnet. Eine dicke Fledermaus als Gegner, ist mal was anderes, zumal sie auch nicht wirklich im Mittelpunkt der Geschichte steht. Wichter erscheint mir hier Jenna, deren Leben recht gut beschrieben wird.
Wie so oft steht der Barbar am Ende der Geschichte mit nichts, außer seinem Leben, da.
Aber das ist ja auch nicht wenig.

Die Story bietet auch sehr viel Nebenhandlung und ist reich an Atmosphäre. Gut dargestellt ist die Taverne mit ihrem überbordenden Leben. Auch die Beziehung zu Jenna und dem Goldschmied wird hier in zwei Sätzen erläutert und macht die Geschichte realer.

Geändert von Crackajack Jackson (06.08.2021 um 06:48 Uhr)
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Alt 06.08.2021, 06:02   #84  
Kal-L
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen

Was ich nicht gewußt habe: Am Anfang stand eine Story in "Chamber of Darkness" # 4. Ich dachte bisher, daß damit "Conan" # 16 aufgefüllt wurde, aber vielleicht wurde sie auch dort nochmal nachgedruckt. Jedenfalls bleibe ich wohl dabei, daß ich sie erst dann bespreche.
Die Story aus CoD #4 wurde schon vor der ersten Conan the Barbarian Ausgabe veröffentlicht und der Reprint, da hast du recht folgte in Conan the Barbarian #16 (auf Deutsch in Conan der Barbar Taschenbuch #3).
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Alt 06.08.2021, 10:21   #85  
Phantom
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Mir gefällt Conan #6 wesentlich besser als die vorherige Ausgabe. Am Cover finde ich nur die Conan-Figur seltsam; Ober- und Unterkörper scheinen da nicht zusammenzupassen, eher wie gegeneinander um 180 Grad gedreht.

Die Szene in der Schenke finde ich besonders gelungen. Von Anfang an ist klar, dass Jenna ("I work here - and I get tired of standing") vor allem an Conans Gold interessiert ist. (Wo sind eigentlich die 50 Goldmünzen aus dem vorherigen Heft hingekommen?) Dann ebenso gut: Seite 8, ein erster Kuss ("I am a girl - not some bear that you are wrestling"), und endlich der Verzicht auf diesen blöden Helm ("It makes you look like a yak" - irgendwo habe ich mal gelesen, dass dieser Spruch von Barry Smith stammt).

Die riesige Fledermaus (deswegen ist die Turmspitze also "offen") ist auch gut gemacht; Conan packt die Priesterin vielleicht deswegen, weil er glaubt, sie hätte Einfluss auf die Fledermaus/Gottheit. Nur das Entkommen aus dieser Situation scheint mir etwas einfach konstruiert: die (riesige) Feldermaus verliert an Höhe, weil nicht nur ein, sondern drei Menschen an ihr hängen, und dann kracht sie in Bäume, die sie wegen der Dunkelheit nicht sieht (aber Fledermäuse orientieren sich doch mit Ultraschall). Na ja, geschenkt. Dann noch ein Twist am Ende, Frau und Gold sind weg, wieder was fürs Leben gelernt, Conan.

Aus heutiger Sicht unbefriedigend: es geht wieder um Sex und rohe Gewalt, aber das darf man alles in einem Marvel-Comic von 1971 nicht zeigen. Auf Seite 2 wird Fafnir offenbar erstochen, zumindest gestochen, aber in meiner schwarz-weiß-Version kann ich davon nichts erkennen, da stöhnt Fafnir scheinbar ohne Grund auf.

Mal was anderes, was ist eigentlich genau ein "Barbar"? Wikipedia liefert mir viele Erklärungsansätze, aber auf Conan trifft das alles kaum zu. Er spricht immer perfekt die Sprache seiner Gesprächspartner, er ist immer glattrasiert (wie macht er das eigentlich?). Klar, er löst Konflikte gern mit dem Schwert, aber das machen ja eigentlich alle Personen, die in den Geschichten hier vorkommen. Er ist nicht impulsiver oder weniger intelligent als alle anderen Figuren. Ja, er ist fast nackt und kommt aus einem anderen Land; sollte das bei Howard die Definition von "Barbar" sein?
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Alt 06.08.2021, 10:34   #86  
Crackajack Jackson
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Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
Nur das Entkommen aus dieser Situation scheint mir etwas einfach konstruiert: die (riesige) Feldermaus verliert an Höhe, weil nicht nur ein, sondern drei Menschen an ihr hängen, und dann kracht sie in Bäume, die sie wegen der Dunkelheit nicht sieht (aber Fledermäuse orientieren sich doch mit Ultraschall).

Wir wissen nicht, ob es sich bei der Fledermaus um eine Fledermaus handelt.

Die drei Menschen sind für mich nicht so sehr der Grund, warum die Fledermaus sinkt, sondern auch, weil Conan sie mehrmals mit dem Kerzenständer traktiert.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.08.2021, 10:39   #87  
Peter L. Opmann
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@ Phantom: Mir ist der Begriff "Barbar" vor allem von den Römern her vertraut und bezeichnete grob gesagt alle Nicht-Römer. Natürlich abwertend. Dann fiel mir aber ein: Was ist mit den Griechen? Und laut Wikipedia haben die Griechen diesen Begriff eingeführt.

Streng genommen kann man den Begriff damit nicht auf Conan anwenden, denn der lebte nach der Logik der Serie ja lange vor Griechen und Römern. Aber wir haben ja schon ein paarmal festgestellt, daß in "Conan" geschichtliche Daten bunt durcheinandergewürfelt werden und einige erfundene vorgeschichtliche Daten hinzukommen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.08.2021, 11:13   #88  
Phantom
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Bei den Römern waren die Barbaren eben die unzivilisierten Wilden wie die Germanen. Aus Sicht der Römer ("was haben die Römer uns schon gebracht, außer den Straßen, den Aquädukten, den Schulen, der öffentlichen Sicherheit...") vielleicht nicht ganz unverständlich.

Mein eigenes Verständnis von "barbarisch" wäre: roh, gewalttätig, unzivilisiert, empathielos. Also etwa das Gegenteil von feinsinnig, reflektiert, empathisch.

Aber Conan wird in den ersten Heften doch eigentlich genauso dargestellt: reflektiert, empathisch, für andere eintretend. (Einmal sagt er doch, das wäre also Zivilisation, wenn die Könige im warmen Zelt warten, bis die Schlacht vorbei ist. Solche Gedankengänge würde ich einem "Barbaren" eher nicht zuschreiben.)

Was hat das also mit einem Barbaren zu tun? Woran dachte Roy Thomas bei diesem Begriff? Oder Robert Howard?

Oder: Was hat man sich damals bei Marvel gedacht, was sich die potentiellen jugendlichen Käufer unter einem "Barbaren" vorstellen?
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.08.2021, 12:02   #89  
Crackajack Jackson
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Auch hier wird die Fledermaus als Relikt aus einer anderen Zeit beschrieben.

Es sind bis jetzt fast immer uralte, mächtige Wesen, gegen die Conan kämpfen muss.

Roy Thomas bedient sich hier der Dinosaurier, oder er vergrößert und verändert bestehende Tierarten und macht sie so zu Monstern.

Die Rolle des älteren Mannes im Turban, der entdeckt, dass Conan keiner der Anhänger des Nachtgottes ist, gibt dem ganzen noch einen metaphysischen Touch. Er hängt an einer Wasserpfeife und scheint in einer höheren Sphäre zu sein.

Geändert von Crackajack Jackson (06.08.2021 um 13:31 Uhr)
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Alt 07.08.2021, 05:44   #90  
Crackajack Jackson
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Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
(Wo sind eigentlich die 50 Goldmünzen aus dem vorherigen Heft hingekommen?)
Mit einem Teil (5 Goldmünzen) davon hat Conan die Herstellung des Herzens aus Gold beim Schmied bezahlt. Dort schüttet er auch alle auf den Tisch, anstatt wie jeder zivilisierte Mensch, sich einfach 5 aus dem Beutel zu greifen.
Ist und bleibt halt ein Barbar, dieser Conan.

Entweder hat er sie noch, oder Jenna hat sie auch mitgenommen. Das wird am Ende nicht klar.
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Alt 07.08.2021, 07:48   #91  
Peter L. Opmann
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Ich schätze, Conan hat sie versoffen.

50 Goldstücke reichen bei einem Barbaren zumindest für einen kleinen Schwips.
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Alt 10.08.2021, 21:36   #92  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 7 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 1 / Conan der Barbar, Classic Collection # 1

Erscheinungstermin: Juli 1971 / 1979 / 2019

Story-Titel: Schön und gefährlich!

Original-Storytitel: The Lurker Within

Zeichnungen: Barry Windsor-Smith, Dan Adkins und Sal Buscema

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Michael Strittmatter

Wir haben es hier mit einer pointenlosen, dennoch ziemlich packenden Story zu tun. Aufgefallen ist mir besonders die weibliche Hauptfigur, Lady Aztrias, die mir beinahe zu modern für 1971 erscheint. Sie ist kein bißchen scharf auf Conan, sondern behandelt ihn lediglich als Befehlsempfänger und läßt ihn sofort fallen, wenn er ihren Plänen im Weg steht. Dabei braucht sie eigentlich dauernd seine Hilfe. Sie ist eine emanzipierte Frau par excellence. Zweifellos macht sie die sonst recht konventionelle Geschichte interessant.

Conan läuft ihr in Nemedia über den Weg, als ihr Gespann von einem Wolfsrudel angegriffen wird. Edelmütig rettet er sie. Da ihr Fahrer die gefährliche Situation nicht überlebt hat, muß Conan kurzerhand an seine Stelle treten und sie in die Stadt Numalia bringen. Außerdem hält sie ihn für einen geschickten Dieb. Daher befiehlt sie ihm, eine wertvolle Antiquität aus der Reliquienhalle zu holen (der Schmuck wirkt ägyptisch). Angeblich will sie mit dem Erlös des Inhalts Spielschulden bezahlen. Conan dringt in die Halle ein, wird dort aber von Wachen entdeckt und festgenommen Ein Antiquitätenhändler, mit dem Aztrias zuvor verhandelt hatte, liegt tot da – erdrosselt; der Verdacht fällt auf Conan. Aztrias tritt auf und beschuldigt Conan ebenfalls des Mordes. Er verteidigt sich darauf mit dem Hinweis, daß sie selbst ihn hergeschickt hat.

Abrupt wird das kleine Kriminalstück beendet, weil ein medusenartiges Monster, eine Schlange mit maskenartigem Menschenkopf, auftaucht. Das Untier stürzt sich auf Aztrias. Während die Wachen zu fliehen versuchen, nimmt Conan den Kampf auf, um die Frau zu retten. Schließlich gelingt es ihm, das Untier zu töten. Aber die Wachen und auch Aztrias sind ebenfalls tot. Nur Conan hat das Getümmel überlebt. Sein Blick fällt in eine Schüssel, und unvermittelt blickt er dem Dämon Thoth-Amon in die Augen. Jetzt beeilt sich auch Conan wegzukommen, springt auf das Gespann, das Aztrias gehörte, und läßt die Stadt weit hinter sich.

Diese Episode basiert auf der „Conan“-Story „The God in the Bowl“, aber Roy Thomas erzählt sie anders. Er gibt sowohl Aztrias als auch dem Medusenwesen mehr Raum und verkürzt dafür die polizeiliche Untersuchung. Damit erhebt sich stärker die Frage, was es mit dem Monster auf sich hat, die aber im Comic nicht beantwortet wird. Thoth-Amon bekommt wohl einen Auftritt, weil er in späteren Ausgaben erneut eine Rolle spielen soll. Unklar bleiben die Motive von Aztrias, die gleichwohl eine im bisherigen Conan-Universum unübliche, interessante Frauenfigur ist. Conan erscheint wiederum recht passiv; er tötet zwar die Medusa, steht aber ansonsten unter dem Pantoffel und ist Beschuldigter in einem Mordfall. Barry Smith verwendet immer mehr Sorgfalt auf seine Zeichnungen, obwohl es sicher besser gewesen wäre, das Monster nicht so ausführlich zu zeigen. Insgesamt für mich eine eher unbefriedigende Ausgabe.
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Alt 11.08.2021, 06:10   #93  
Crackajack Jackson
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Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Damit erhebt sich stärker die Frage, was es mit dem Monster auf sich hat, die aber im Comic nicht beantwortet wird. Thoth-Amon bekommt wohl einen Auftritt, weil er in späteren Ausgaben erneut eine Rolle spielen soll. Unklar bleiben die Motive von Aztrias, die gleichwohl eine im bisherigen Conan-Universum unübliche, interessante Frauenfigur ist.
Das Monster wird von den Anhängern von Set als 'Geschenk' zu einem Priester des Ibis gebracht. Bei den Kaufmann macht die Karavane Zwischenstation und das die Box soll von anderen Trägern dann weiterbefördert werden. Leider ist der Kaufmann, bei dem die Schüssel steht neugierig und macht sie auf, was ihm zum Verhängnis wird.

Es handelt sich hier um ein Attentat, das jedoch misslingt, weil die Schlange schon vor ihrem Ziel herausgeholt wird.

Roy Thomas stellt die Geschichte in einen großen Rahmen.

Das Motiv von Aztrias:
Aztrias hat Spielschulden und will diese durch den Schatz, den Conan für sie stehlen soll, begleichen. Um vorzubeugen, dass Conan ausplaudert, von ihr geschickt worden zu sein, schiebt sie die ganze Schuld auf Conan.

Geändert von Crackajack Jackson (11.08.2021 um 06:32 Uhr)
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Alt 11.08.2021, 06:10   #94  
Crackajack Jackson
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In dieser Geschichte zeigt Roy Thomas dem Leser, was es heißt eine Barabar aus Cimeria zu sein und man fragt sich wirklich, wie lange sich Conan die Befehle von Lady Aztrias noch gefallen lässt.
Sogar die Wölfe in Cimmeria sind mutiger, als anderswo.
Auch hier verbündet sich, bzw. trifft Conan wieder auf einen anderen Mann (dieses Mal der Nachtwächter), der später stirbt.
Conan wird hier in den uralten Kampf zwischen Set und Ibis (Schlange und Vogel) hineingezogen.
Der einzig andere Überlebende ist der Hauptmann der Wache, der auch einen ganz sympathischen Eindruck machte.
Zum Schluss macht er Bekanntschaft mit einer noch höheren Insantz, Thot-Amon, dem Erwecker und Anführer der Söhne von Set. Einem Bild, das sehr gut gezeichnet und dargestellt ist.

Geändert von Crackajack Jackson (11.08.2021 um 06:20 Uhr)
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Alt 11.08.2021, 07:35   #95  
Peter L. Opmann
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Schön - Du hast die Details der Story ausführlicher dargestellt als ich. Aber man muß wohl einfach akzeptieren, daß diese beiden Gottheiten, Set und Ibis, gegeneinander kämpfen. Was hinter dem Attentat steckt, erfährt man auch nicht. Aber Du formulierst das gut: Conan wird da eben "hineingezogen".

Trotzdem für mich eine schwächere Ausgabe.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2021, 07:42   #96  
Crackajack Jackson
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Die Geschichte ist eben eine typische 'Schurke des Monats' Story. Ein Schurke/Monster erscheint und wird in einem Heft auch wieder besiegt.


Der Kopf der Medusa ist auch interessant. In diesem Comic, wie auch in den ganzen Sagen sind die Schlangen auf dem Haupt der Medusa meist nur zur Abschreckung.

Im Comic erdrückt die Schlange ihre Opfer. Gebissen wird hier eigentlich niemand.
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Alt 11.08.2021, 07:46   #97  
Peter L. Opmann
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Vielleicht mit Rücksicht auf den Jugendschutz.

Stan Lee war da ja bekanntlich sehr vorsichtig.
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Alt 11.08.2021, 07:55   #98  
Crackajack Jackson
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Das kann sein. So wie man auch nicht die Schwerter zeigte, womit die Leute erstochen wurden.

Aber auch im Allgemeinen diente das Haupt der Medusa immer nur zur Abschreckung und die Leute versteinerten, bei ihrem Anblick.

Gebissen wurde da jedenfalls noch nie jemand.
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Alt 11.08.2021, 08:05   #99  
Peter L. Opmann
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Ich hätte noch erwähnen können: Nachdem die Medusa gewütet hat, sind plötzlich alle tot, aber wie sie zu Tode gekommen sind, wird nicht recht klar. So war es ja in früheren Ausgaben auch.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2021, 08:15   #100  
Crackajack Jackson
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Roy Thomas schreibt, dass der Hauptmann überlebt hat, der Rest aber tot ist.
Trotzdem konnte es eigentlich nur drei Opfer geben. Der Nachtwächter, der Kaufmann und Lady Aztrias. Die anderen sind geflüchtet. Vielleicht hat Conan einen der Soldaten noch umgebracht, als er ihn die Treppe hinunterstürzte.
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