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Alt 06.01.2017, 16:22   #26  
Detlef Lorenz
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Nun sehe ich mich doch genötigt einiges zum Buch anzumerken: Das Problem mit den fehlenden Abbildungen hat Reginald mir gegenüber mit dem Unwillen des Herausgebers – zu teuer! – schon erklärt. Aber ich finde, grade ein Sekundärwerk über abbildende Kunst sollte so viel und nicht so wenig wie möglich Bildbeispiele aufweisen.

Leider tummeln sich auch sachliche Fehler im Text, wobei ich mich nur beispielsweise auf Nickel und Kohlhoff, sowie Kellermann beschränke: Reginald verwechselt, wie leider viele Autoren, die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, kurz BPjS (heute sind es die Medien allgemein) mit der Freiwilligen Selbstkontrolle für Serienbilder (FSS). Die BPjS hatte ihre erste Sitzung am 9. Juli 1954 und indizierte dabei Hefte der Serien >>Jezab<< und >>Der Kleine Sheriff<<. Die BPjS darf nur auf Antrag von Antrag berechtigten Personen bzw. Organisationen deren Probleme mit den Comics überprüfen und gegebenenfalls das bereits gedruckte und im Verkauf befindliche Objekt verbieten. Vorbeugend in deren Veröffentlichungen eingreifen darf sie nicht. Dafür wurde am 23.3.1955 von den Verlegern die FSS gegründet. Diese haben durchaus Einfluss auf die Veröffentlichungspraxis (gehabt). Nur 2 Beispiele aus dem Hause Lehning: Bei der Serie >>Akim neue Abenteuer<< bemängelten diese die zu lange Haarpracht Akims, was Wäscher veranlasste, ihm einen Fassonschnitt zu verpassen. Auch störte sie das nichteheliche Zusammenleben Akims und Ritas im Baumhaus (trotz getrennter Schlafzimmer). Ist jetzt zwar ein wenig ausführlich geworden, aber zum Verständnis notwendig, auch weil viele der heute jüngeren Leser mit diesen Institutionen wohl nichts mehr anfangen können und deren Funktion also auch nicht kennen, bzw. begreifen (wie Reginald schon richtig in seinem Verteidigungsstatement weiter oben bemerkte).

>>Testpilot Speedy<<, Seite 97, 1. Absatz: Die Bundesprüfstelle soll laut Text das „brutale Vorgehen der Dakuto-Staaten nach über 20 Heften beanstandet haben“. Die Aufgaben der Bundesprüfstelle siehe oben. Wenn überhaupt am Inhalt jemand etwas beanstandet hatte, kann es nur die FSS gewesen sein, wie der Brief von Gerstmayer, weiter unten auf der Seite abgedruckt, beweist.

Dto, Seite 99: Auch hier „erregten die authentischen (amerikanisierten) Dialoge sehr schnell die Aufmerksamkeit der Bundesprüfstelle …“. Wenn, nur der FSS.

>>Hot Jerry<< und>>Robinson<< Seite 148, 1. Absatz: „Nickels sorgfältige Gestaltung rettete das Heft (Nummer 8) aber nicht vor einer Indizierung durch die gerade gegründete Bundesprüfstelle, die es zusammen mit >>Robinson<< Nr. 7 und >>Hot Jerry<< Nr. 2 auf die Liste der verbotenen Comics setzten“. Kein Heft der Serie >>Robinson<< noch von >>Hot Jerry<< kam je auf diese Liste (es sei denn nach dem Mai 1989, denn soweit reicht mein kompletter Index des Gesamtverzeichnis´der BPjS). Der >>Robinson<< von Kohlhoff war allerdings u. a. sehr wohl als >>Musterbeispiel<< für die sittliche und moralische Gefährdung der deutschen Jugend durch die Comics herangezogen worden.

Seite 150, >>Robinson<<, 3. Absatz: zum wiederholten Male wird die BPjS statt der FSS genannt.

Soweit einige Textbeispiele, die nicht unbedeutende Fehler aufzeigen. Zudem möchte ich in eigener Sache etwas zum Buch bemerken: Zu den hier genannten Serien habe ich schon einige eigene Texte beigesteuert, zu Kohlhoff, Robinson und vor allem zu Nickel. Ich wage auch zu behaupten, zu Nickel sogar grundlegendes und zur Serie >>Robinson<< erst recht. Es hat mich da schon ein wenig verwundert, dass diese Beiträge mit keinem Wort erwähnt wurden. Lediglich zu den Anmerkungen bei Kohlhoff finden sich zwei Punkte!?
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Alt 06.01.2017, 17:43   #27  
EC-Fan
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Was Detlef Lorenz schreibt könnte man noch irgendwie Vernachlässigen, aber die falsche Schreibweise selbst der bekanntesten Zeichner etc. ist ja wohl an Peinlichkeit kaum zu Überbieten...

Ps. Zitat: Und liebe Kritiker bedenken Sie, im Gegensatz zu Ihnen leben in unserem schönen Land noch sehr viele, besonders junge Menschen, die bisher weder etwas von den vergangenen Zeiten, noch den damals gelesenen Comics je gehört haben.
Lieber Herr Rosenfeldt: Hier stimme ich Ihnen zu, aber dann ist es besonders wichtig zumindest die Namen richtig zu schreiben!

Geändert von EC-Fan (06.01.2017 um 17:49 Uhr)
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Alt 06.01.2017, 18:01   #28  
EC-Fan
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Noch eine Anmerkung: Woher der Wind in diesem Fall weht kann man im "anderen" Sprechlase-Forum auf Seite 10 von Das Harry Magazin bringt lesen! Dort fühlten sich einige auf den Schlips getreten weil ich auf die negative Besprechung im Comic-Info hingewiesen habe...
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Alt 06.01.2017, 18:20   #29  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von EC-Fan Beitrag anzeigen
Was Detlef Lorenz schreibt könnte man noch irgendwie Vernachlässigen, ...
Du könntest also sachliche Fehler "irgendwie Vernachlässigen"!? was bedeutet bei dir denn "irgendwie"?
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Alt 06.01.2017, 18:33   #30  
EC-Fan
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Dieses "irgendwie" schrieb ich im Zusammenspiel mit dem Zitat das ich als Ps gesetzt hatte.
Diese junge Menschen werden sich bei falsch geschriebenen Namen schwertun mehr zu finden. Natürlich hast Du Recht,im Prinzip dürfte so etwas auch nicht in einem Buch stehen welches in einem wissenschaftlichen Verlag erschienen ist.
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Alt 06.01.2017, 19:04   #31  
user06
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Puhh, wenn ich mir die Beiträge 25 (von Phantom) und 26 (von Detlef Lorenz) durchlese, dann sind das schon so viele fundiert nachgewiesene Fehler, dass das selbstbewusste Statement des Autors Rosenfeldt nur in völliger Selbstüberschätzung entstanden sein kann.
Ich selbst habe die genannten Fehler, die mich beim Lesen sehr geärgert hätten, nicht gefunden, weil das Buch einfach so unattraktiv gestaltet ist, dass ich es nicht lesen konnte . Schade um die 25 Euro
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Alt 06.01.2017, 21:57   #32  
Mick Baxter
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
Wenn überhaupt am Inhalt jemand etwas beanstandet hatte, kann es nur die FSS gewesen sein, wie der Brief von Gerstmayer, weiter unten auf der Seite abgedruckt, beweist.
Ich kenn jetzt nicht den Brief von Gerstmayer, aber natürlich kann die BPjS (BPjM) den Inhalt einer Publikation beanstanden. Das ist ja genau ihre Aufgabe. Und vermutlich werden nicht nur Indizierungen ausführlich begründet, sondern auch abgelehnte Anträge. Das heißt, auch dort kann der Inhalt kritisiert werden, wenn auch ohne rechtliche Konsequenzen.
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Alt 06.01.2017, 22:13   #33  
Eldorado
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Zitat:
Zitat von Gerhard Förster Beitrag anzeigen
Komm, Du und Eckart beisst selber ganz schön polemisch auf Rosenfeldt ein. Ich finde sein Statement außerdem recht sachlich.
Genau das finde ich überhaupt nicht, denn er spottet schon mehrfach sehr überheblich über die "sich hier im Internet tummelnden Kritiker".
Inhaltlich hatte ich übrigens überhaupt nichts zum Buch gesagt, da das andere deutlich besser beurteilen können.
Die aufgeführten Kritikpunkte erscheinen mir allerdings valide und werden durch die ausführlichen Beiträge von Phantom und Detlef Lorenz ja auch bestätigt und untermauert.
Das waren ja nun wirklich sachlich vorgetragene Mängel, zu denen eine Stellungnahme interessant wäre.
Grundsätzlich wird auch hier im Forum die oft mühselige und nur wenig gewürdigte Arbeit zu Comic-Sekundärliteratur immer begrüßt und anerkannt.

Wenn sich aber jemand diese Arbeit erstens mit Recycling sehr einfach macht und zudem auch noch schludrig-nachlässig arbeitet, müsste doch gerade Dich als bekennenden "Perfektionisten" das eigentlich auch ärgern?
Eldorado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.01.2017, 23:28   #34  
Gerhard Förster
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Phantom und Detlef Lorenz: Gegen eine in solcher Art vorgetragene sachliche Kritik hab ich null einzuwenden, ganz im Gegenteil, ich finde sie sogar wichtig!! Nur aus meiner Sicht waren die Kritiker davor nicht so sachlich, ICH hab es jedenfalls als ein Eindreschen empfunden!

Der Hauptkritikpunkt der ersten Kritiker war, dass Rosenfeldt nicht deklarierte, dass die Artikel zuvor schon woanders erschienen sind. Abgesehen davon, dass ich das als eine lässliche Sünde empfinde, weil die Erstveröffentlichung im „Lexikon der Comics“ keine große Verbreitung fand und zudem in so manchem Artikel der in der Comicszene erscheint, frühere Veröffentlichungen auch nicht erwähnt werden, wird im Vorwort die frühere Erscheinung im „Lexikon der Comics“ sehr wohl thematisiert (Seite 8-9) – dies allerdings auf eine etwas unklare Weise. Es geht auf jeden Fall um Rosenfeldts Zusammenarbeit mit Rene Mounajed an den Lebensläufen der Zeichner. Da Mounajed nicht als Co-Autor des Buches genannt wird, kann damit nur die Arbeit am Lexikon gemeint sein, wo beide Autoren genannt werden! Und dann ist noch zu sagen, dass – laut Rosenfeldt – fünf Artikel eigens für das Buch verfasst wurden und er die anderen überarbeitete und aktualisierte.

Wie ich schon früher in einem Posting schrieb, ging es mir nicht um den Inhalt des Buches, sondern um die Art und Weise wie Rosenfeldt kritisiert wurde! Was den Inhalt des Buches betrifft, so kann ich nicht allzu viel sagen, da ich ihn zu wenig kenne. Ich hatte vor, das Buch gründlich zu lesen, aber mir fehlte bis jetzt einfach die Zeit. Streckenweise war ich auch von dem ewigen Comicthema so vereinnahmt, dass ich mich dringend mit etwas anderem beschäftigen musste und dann lieber den Spiegel las oder eine Doku im TV ansah.

Zitat:
Zitat von Eldorado Beitrag anzeigen
Wenn sich aber jemand diese Arbeit erstens mit Recycling sehr einfach macht und zudem auch noch schludrig-nachlässig arbeitet, müsste doch gerade Dich als bekennenden "Perfektionisten" das eigentlich auch ärgern?
Ich bin Perfektionist, aber wie gesagt, ich weiß zu wenig über das Buch und es ging mir auch nur um die Form der Kritik (siehe oben).

Aber Burschen, ich will mich nicht mit Euch streiten, hab auch viel zu viel um die Ohren! Ich, in all meiner Subjektivität, hab eben die Kritik von manchen als ein Eindreschen und Aufbauschen von Kleinigkeiten empfunden, die Kritik von anderen wiederum als sachlich, präzise und abwägend (ein wichtiges Kriterium!). Darauf wollte ich hinweisen, das ist alles. Wenn Ihr das anders seht, ist es auch okay!

Geändert von Gerhard Förster (06.01.2017 um 23:42 Uhr)
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Alt 06.01.2017, 23:49   #35  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
Ich kenn jetzt nicht den Brief von Gerstmayer, aber natürlich kann die BPjS (BPjM) den Inhalt einer Publikation beanstanden. Das ist ja genau ihre Aufgabe. Und vermutlich werden nicht nur Indizierungen ausführlich begründet, sondern auch abgelehnte Anträge. Das heißt, auch dort kann der Inhalt kritisiert werden, wenn auch ohne rechtliche Konsequenzen.
Seite 97, Zitat: "Diese vor allem aus Kostengründen getroffene Entscheidung (den >>Testpilot Speedy<< als eigenständige Reihe einzustellen) löste aber nicht Gerstmayers Probleme, denn die Bundesprüfstelle bemängelte noch immer Ulrich Beckers Zeichnungen. In dieser Notlage kontaktierte Gerstmayer Kellermann, der den Anruf in seiner launigen Ausdrucksweise folgendermaßen schilderte: "Eines Tages rief mich einer an: >Ich bin ein Berliner Verleger [...] und habe hier Schriebe von der freiwilligen Selbstkontrolle vorliegen, die besagen, dass ich das Heft einstampfen muss, wenn es nicht anders gezeichnet wird. Hätten sie Interesse daran, diese Geschichte fortzusetzen"< << Zitat Ende. Erst bemängelt die Bundesprüfstelle die Inhalte und nun plötzlich die FSS!?

@Mick: natürlich begründete die Bundesprüfstelle ihre Entscheidungen schriftlich. Aber das geschah nicht plötzlich und nicht anonym, die Verleger bekamen Gelegenheit, sich persönlich den Anschuldigungen zu stellen und ihre Argumente und Sichtweisen vorzutragen. Und selbstverständlich soll es auch vorgekommen sein, das die BPjS den Beschwerden der Sittenwächter nicht nachgaben. Was ich damit sagen will: die Mitarbeiter der BPjS schnüffelten nicht selbst in Comics - und anderen Publikationen - herum und suchten nach unsittlichen und brutalen Inhalten.
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Alt 07.01.2017, 01:21   #36  
Mick Baxter
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Nein, natürlich nur auf Antrag. Aber vermutlich gab es damals Tausende von Anträgen.
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Alt 07.01.2017, 12:58   #37  
Servalan
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
Seite 97, Zitat: "Diese vor allem aus Kostengründen getroffene Entscheidung (den >>Testpilot Speedy<< als eigenständige Reihe einzustellen) löste aber nicht Gerstmayers Probleme, denn die Bundesprüfstelle bemängelte noch immer Ulrich Beckers Zeichnungen. In dieser Notlage kontaktierte Gerstmayer Kellermann, der den Anruf in seiner launigen Ausdrucksweise folgendermaßen schilderte: "Eines Tages rief mich einer an: >Ich bin ein Berliner Verleger [...] und habe hier Schriebe von der freiwilligen Selbstkontrolle vorliegen, die besagen, dass ich das Heft einstampfen muss, wenn es nicht anders gezeichnet wird. Hätten sie Interesse daran, diese Geschichte fortzusetzen"< << Zitat Ende. Erst bemängelt die Bundesprüfstelle die Inhalte und nun plötzlich die FSS!?
Aussagen von Zeugen sind unzuverlässig, da kann schon mal was verwechselt werden.
Ich empfinde Rosenfeldts Darstellung als ungeschickt. Die Verwechslung hätte sich durch ein (sic!) des Zitierenden optisch vom Autor markieren lassen. Ich hatte Rosenfeldt für erfahrener gehalten. Eigentlich ist das ein typischer Fehler von Schreibanfängern ...
Ich hätte beim Korrekturlesen nachgeprüft oder nachgefragt: Was denn nun, FSS oder BPjM? Beides zusammen geht nicht.

Außerdem habe ich in Buchhandlungen junge Studierende erlebt, die nur Werke aus den letzten beiden Jahren gelten ließen. Jede andere Forschungsliteratur war in deren Augen veraltet.

Geändert von Servalan (07.01.2017 um 13:06 Uhr)
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Alt 07.01.2017, 14:11   #38  
G.Nem.
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
(...)
Außerdem habe ich in Buchhandlungen junge Studierende erlebt, die nur Werke aus den letzten beiden Jahren gelten ließen. Jede andere Forschungsliteratur war in deren Augen veraltet.
Aus eigener Entscheidung oder weil sie das von ihren Professoren als Vorgabe hatten?
G.Nem. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2017, 14:49   #39  
Servalan
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Von wem das kommt, weiß ich nicht. Da müßte ich spekulieren.
Aber die Studentin hat dem Buchhändler explizit gesagt und diese Grenze recht deutlich gesetzt. Älter als zwei Jahre wäre nicht mehr aktuell.

Durch den Schnellschuß haben sich Autor und Verlag ein Eigentor geleistet.
Die fehlende Aktualität dürfte wohl zu miesen A*****-Bewertungen und in Sozialen Netzwerken führen. Die verbauen sich den Absatz damit.
Das schädigt auch die Reputation des Bachmann-Verlags.

Dabei halte ich ein gut gestaltetes, übersichtliches und aktuelles Nachschlagewerk über diese Zeit der deutschen Comicgeschichte für dringend notwendig. Ein kleiner Kompass für einen vertretbaren Preis (10 bis 15 €) in einer eingeführten Reihe wäre eine prima Lektüre für Einsteiger (im Grundstudium) und andere Interessierte.
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2017, 15:30   #40  
eck@rt
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
Außerdem habe ich in Buchhandlungen junge Studierende erlebt, die nur Werke aus den letzten beiden Jahren gelten ließen. Jede andere Forschungsliteratur war in deren Augen veraltet.
Du kennst Studierende, die Bücher lesen? Toll. Aber mit der Vorgabe, nur Bücher der letzten Jahre zu lesen, wird die Arbeit der Lektüre natürlich in erträglichem Rahmen gehalten.

eckrt
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Alt 07.01.2017, 16:01   #41  
user06
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Der Vollständigkeit halber sollte man noch erwähnen, dass auch in Alfonz eine fast schon euphorische Erwähnung des Buches war (Monate bevor es erschien).
Für mich sind solche Empfehlungen oft der Hauptgrund für den Kauf gewesen.
Das wird zukünftig nicht mehr der Fall sein.
Geld, Platz und Lebenszeit sind einfach zu knapp für unaktuelle, fehlerhafte Publikationen.
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Alt 07.01.2017, 17:30   #42  
Servalan
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Die Kalkulation von Herrn Bachmann bleibt ja sein Geheimnis. Die dürfen nur das Finanzamt und die Autoren einsehen, weil er ja weder an der Börse gelistet noch im DAX ist.
Dennoch darf jeder seine Schlüsse ziehen.

Womöglich ist das Werk in Druck gegangen, weil Rosenfeldt einen gewissen Absatz garantiert hat. Wenn der Band in seinem Seminar zum Thema und in seinem Freundeskreis bei der ComFor Pflichtlektüre ist, können genügend Exemplare zusammenkommen, und der Break-Even-Point (die Gewinnschwelle) wird so oder so erreicht.
Die Exemplare für den freien Handel wären dann nur ein Bonus, der pro Exemplar vergleichsweise ertragreich ist. Falls der Druck der bestellten Exemplare dann intern als Print-on-Demand erfolgt, bleiben die Kosten ebenfalls übersichtlich. Denn so leicht wie vor 20 Jahren lassen sich BoDs von Laien nicht mehr erkennen ...

Servalan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2017, 18:40   #43  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
Ich hätte beim Korrekturlesen nachgeprüft oder nachgefragt: Was denn nun, FSS oder BPjM? Beides zusammen geht nicht.
Wer hat und hat überhaupt jemand Korrektur gelesen, im Impressum steht außer Christian Bachmann überhaupt kein Name. Und falls doch jemand sein Auge darüber geworfen hätte, ist es fraglich, wie weit der-/diejenige Ahnung hat und entsprechende Fragen stellen kann.
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2017, 18:59   #44  
Stefan Meduna
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Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
Bei den Rezensionen ist mir die gute Kritik der "Comic-Pioniere" aufgefallen. Dazu nur kurz eine Gegenmeinung: ich war von dem Buch sehr enttäuscht. Zum einen so gut wie keine Fotos oder Bildbeispiele. Zum anderen kamen mir die Texte alle recycelt vor, was aber (wenn ich mich nicht falsch erinnere) nirgendwo im Buch angesprochen wird.
Es ist vermutlich nicht übermäßig schlau von mir, die Shitstorm-Meute (ich meine damit nicht Dich) auf mich zu lenken, aber da Du auch mich zumindest indirekt kritisierst, sei's drum. Ich hab mich noch selten vor einem ritterlichen Tjost gedrückt.

Auf den Bildermangel und die Tatsache, dass für das Expertenpublikum eher schon Bekanntes zu lesen ist, habe ich in der SB ausdrücklich hingewiesen. Zu meiner Empfehlung des Buches stehe ich aber nach wie vor voll und ganz, da die Vorzüge meiner Meinung nach bei weitem überwiegen. Dass im Rahmen einer SB-Rezension -die kurz und knackig sein soll- nicht auf allen Kleinkram wie Druckfehler etc. (für die der Autor darüber hinaus nichts kann) eingegangen werden kann, sollte einleuchten.

Dass Herrn S. das Buch nicht zusagt, ist natürlich sein gutes Recht. Ich habe seine Rezension nicht gelesen und hätte mich andernfalls auch nicht davon beeinflussen lassen. Das bedeutet noch lange nicht, dass es auch niemand anderer lesenswert finden darf. Nachdem besagter Kritiker in diesem Thread auch Gerhard Förster den "wissenschaftlichen Drive" (ist das ein denglischer Fachausdruck, den ich Dummchen nicht kenne?) abspricht, dürftet ihr demzufolge auch die SB nicht gut finden.
Stefan Meduna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2017, 19:07   #45  
underduck
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Wow! Zwischen diesem und dem letzten Beitrag von dir hier im CGN liegen genau 3 Jahre.
underduck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2017, 19:12   #46  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von Stefan Meduna Beitrag anzeigen
Auf den Bildermangel und die Tatsache, dass für das Expertenpublikum eher schon Bekanntes zu lesen ist, habe ich in der SB ausdrücklich hingewiesen. Zu meiner Empfehlung des Buches stehe ich aber nach wie vor voll und ganz, da die Vorzüge meiner Meinung nach bei weitem überwiegen. Dass im Rahmen einer SB-Rezension -die kurz und knackig sein soll- nicht auf allen Kleinkram wie Druckfehler etc. (für die der Autor darüber hinaus nichts kann) eingegangen werden kann, sollte einleuchten.
Positiv finde ich am Buch durchaus, dass es die wichtigsten Comic-Serien-Macher der 1950er Jahre hierin bündelt

Aber das häufige Druckfeler, die nicht immer Druckfehler sind, als "Kleinkram" bezeichnet werden ... na ja. Erwähnen sollte man sie aber schon.

Der Mangel an Abbildungen ist grade für das >>Nicht-Expertenpublikum<< doch mehr als übel und dürfte einer bedingungslosen Empfehlung doch schon im Wege stehen.
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2017, 19:20   #47  
Stefan Meduna
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
Der Mangel an Abbildungen ist grade für das >>Nicht-Expertenpublikum<< doch mehr als übel
Das steht auch so -wenn auch etwas diplomatischer ausgedrückt- in der SB.

"Bedingungslos" kann eine Empfehlung nie sein. Es ist immer die Meinung des Rezensenten.
Andererseits ist die Frage kaufen oder nicht kaufen doch irgendwie bedingungslos. Dazwischen gibt es nicht viel, nur leihen, klauen, im Laden lesen...
So gesehen ist mein Fazit: ja, ich gebe eine klare Kaufempfehlung ab. Oder ihr wartet ab, bis es diverse Leihbüchereien im Angebot haben.
Stefan Meduna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2017, 19:23   #48  
user06
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@ Stefan Meduna: Warum kann denn der Autor nichts für die Druckfehler ? Hat er die Texte nur auf Band gesprochen oder hat jemand seinen Text ohne Korrekturmöglichkeit vor dem Druck verhunzt?
Als "Kleinkram" empfinde ich die in der von Phantom dargestellten Menge auch nicht.
Heutzutage sind Rechtschreibfehler, fehlende Buchstaben oder gar ganze Worte leider auch bei hochpreisigen oder namhaften Produkten verbreitet. (Auch bei Spiegel Online, Faz.net oder in Untertiteln von DVDs...) . Für mich der Hauptgrund dafür, keine gedruckten Nachrichtenmagazine oder Zeitungen mehr zu kaufen. Die sparen an Korrekturlesen, ich spare mein Geld.

Geändert von user06 (07.01.2017 um 19:55 Uhr)
user06 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2017, 19:30   #49  
Stefan Meduna
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Die Verlagsinterna kenne ich nicht. Ich weiß aber aus trauriger Erfahrung, dass zwischen dem Text, den man abgibt, und dem Text, der im Druck erscheint oft erstaunliche Unterschiede aufscheinen. Grundsätzlich wage ich die kühne Theorie, dass es keinen Menschen auf diesem Planeten gibt, der keine Fehler macht. Kommt in den besten Familien vor. Auch ich z.B. hab in einem Text über die Autorin Vonda McIntyre geschwärmt und dabei ihren Namen falsch geschrieben. Peinlich. Aber nur wer nichts macht, macht keine Fehler.
Weiters wage ich die Theorie, dass ich in so ziemlich jedem Werk Haare in der Suppe finde, wenn ich nur in gehässiger Absicht lange genug danach suche.
Stefan Meduna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.01.2017, 19:33   #50  
EC-Fan
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Zitat:
Zitat von Stefan Meduna Beitrag anzeigen
Weiters wage ich die Theorie, dass ich in so ziemlich jedem Werk Haare in der Suppe finde, wenn ich nur in gehässiger Absicht lange genug danach suche.
Wahre Worte gelassen ausgesprochen (das erinnert mich an..., aber lassen wir das!!)
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