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07.02.2010, 02:18 | #1 | ||
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Williams Marvels - Zustandsbewertungen und Papierverfärbung
Hallo zusammen,
ich würde gerne wissen, wie sich Eurer Ansicht nach die alterungsbedingte Papierverfärbung auf die Zustandsbewertung speziell bei den Williams Marvels auswirken müßte. Ich bin gerade dabei meine Sammlung von Williams Marvels neu zu bewerten und das einigermaßen "realistisch" hinzukriegen habe ich mir von verschiedenen Händlern ein Paar Nummern im Bereich 40-99 (das "rauhe Papier") in ausgewiesen "1", "0-1" und "0" besorgt. Einfach um neben den Kriterien für die Zustandsbeschreibungen aus dem Polland und dem CM ein paar - von Profis - bewertete Referenzhefte zur Hand zu haben. Hierbei fiel mir auf, dass bezüglich der mechanischen Fehler wie Risse, Knicke, Blitzer usw. ganz offensichtlich Konsens herrscht, denn die 0-1 ausgewiesenen Hefte wiesen tatsächlich dahingehend allenfalls Kleinstmängel auf. Allerdings habe ich den Eindruck, die Farbe bzw. Verfärbung des Papiers wird als Kriterium selten bis garnicht herangezogen. Denn ich erhielt bei 0-1 und 0 bewerteten Heften durchaus eine merkliche Bandbreite an Abstufungen von "Weiß". (Rückseite und Innenseiten) In Anbetracht der Papierqualität von Williams und des Alters der Hefte ist das auch nicht verwunderlich, dass sie mit der Zeit dunkeln auch wenn man die Hefte quasi unter "Museumsbedingungen" lagert. Das Papier Säure enthält und mithin "altert", ist mir bekannt. Dass die Williams sicher damals schon nicht "Kopierpapier-Weiß" waren, nehme ich stark an. Ist es denn so, dass die Papierverfärbung in die Zustandsbewerung streng einzufließen hat oder wird das Thema unter "Gesamteindruck" verbucht? Also müßte ich, streng genommen, ein völlig fehlerfreies, ungelesenes und ansonsten perfektes Heft mit "beige" angedunkeltem Papier eben wegen diesem "Fehler" nur als Zustand 1 bewerten oder ist es doch eher eine 0-? In den USA wird bei Grading-Guides auf die Papierqualität eingegangen: Zitat:
http://graphicnovelscomics.suite101....ng_comic_books Das Zitat stammt wohl aus "The Official Overstreet Comic Book Grading Guide, Third Edition. Random House" Oftmals ist die "paper condition" nach dem "Grade" noch zusätzlich angegeben: Zitat:
Wie lasst Ihr die alterungssbedingte Papierqualität in Eure Zustandsbewertungen einfließen? Vielen Dank für Eure Meinungen und Grüße sowiso, Noddi |
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07.02.2010, 03:05 | #2 |
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Damit schneidest Du ein Thema an, dass hierzulande bisher in der Tat kein so ganz großes ist. Gerade bei den den Superhelden waren die Williams-Hefte mit ihrem rauen holzhaltigen Papier ja so ziemlich die Ausnahme unter all den glatteren Glanzheften, so dass sich diese Frage eben eigentlich auch nur hier so speziell stellt.
Bei den ältere US-Heften sieht das natürlich bis in die achtziger Jahre hinein ganz anders aus. Bei uns aber kommt die Papierfarbe halt erst weit hinter "klassischen" Mängeln wie Knicke, Abschürfungen, Blitzer und auch verrosteten Klammern. Dazu kommt, dass einem diese Vergilbung eigentlich doch erst so richtig auffällt, wenn man die Hefte gestapelt im Regal liegen hat und einem der beige-dunkle Farbton sofort ins Gesicht springt. Wenn man nur ein einziges Heft vor sich liegen hat, ist das aber - zumindest bei der Außenbetrachtung - kaum zu sehen. Mein Fazit: Weiße Seiten sind was Schönes und als positiver Faktor sicher erwähnenswert, aber bei einer Williams-Sammlung kaum komplett zu verwirklichen. Und für nicht so weiße Hefte vom Händler eine Zustandsabwertung um eine halbe oder ganze Zustandsnote zu verlangen, wäre schon sehr hart. |
07.02.2010, 07:38 | #3 |
Moderator Marvel (intern)
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Ich stimme ELDORADO zu und hätte es nicht besser ausdrücken können!
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07.02.2010, 07:44 | #4 | ||
Moderator Preisfindung
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Zitat:
Zitat:
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07.02.2010, 09:49 | #5 |
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Interessantes Thema, über das ich kurioserweise vor kurzem selbst nachdachte. Ich habe nämlich rund 50 Spinne Hefte aus dem Nummernbereich 11-69 gegen bessere ausgetauscht und an dem Stapel gesehen, wie unterschiedlich die Braunfärbungen bei ansonsten sehr schönen Heften sind. Teilweise kamen sogar noch im Schnitt sichtbare Stockflecken dazu, obwohl die Hefte von nur zwei Sammlern - meinem Vorgänger und mir - immer fachgerecht gelagert wurden.
Ich stimme meinen Vorrednern aber nicht zu: Meines Erachtens müsste die Braunfärbung sich in der Zustandseinstufung bemerkbar machen. Das ist hierzulande aber nicht üblich. Vermutlich, weil der Markt selbst bei höheren Geldbeträgen nicht die Professionalisierung und das Hinzuziehen externer Spezialisten aufweist wie in den USA. |
07.02.2010, 09:54 | #6 |
Moderator NUFF!
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Ich schließe mich FrankDrake an. Das mit den viel vergilbteren bsv-Heften wollte ich auch anmerken. Besonders auffallend ist das bei den HIT COMICS 1-59, finde ich. Bei den späteren Heften kaschiert die Farbe einiges und auch bei den geleimten Heften wirkt der Gilb nicht so sehr. Bei Williams fallen die Hefte aus dem Rahmen, die Anfangs bei Schneider gedruckt wurden. Also ab FV und Spinne 11, wie bereits erwähnt. Da war es hochwertiges Papier. Ganz schlimm ist das dünne, das ein paar Monate später zum Einsatz kam.
Bei bsv und Williams gehört der Alterungsprozess meiner Meinung nach aber zum Flair der Hefte. |
07.02.2010, 10:20 | #7 |
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Keine Frage.
Dennoch hatte ein druckfrisch erhaltenes Heft am Kiosk damals keine Braunfärbung. |
07.02.2010, 14:05 | #8 |
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Klar, in den USA ist die Professionalität auch aufgrund der vielen wirklich teuren Hefte eine ganz andere.
Wäre bei uns auch ein Unternehmen wie die Comic Grading Company aktiv und die Hefte würden bis zur Dezimalstelle bewertet, dann wäre natürlich auch der Vergilbungsgrad ein spürbar in die Beurteilung einfließender Faktor. Und okay, natürlich gilt das nicht nur für Williams sondern auch bsv-Hefte. Was sich ja eh nicht so ganz sauber trennen lässt und eben bei uns als ganzes den Gegenpol zu den glatten DC-Heften des Ehapa-Verlags darstellt. Wobei es doch anscheinend so ist, dass die bsv/Produktionen nicht nur aufgrund des Inhalts sondern eben auch wegen Ihrer äußeren Aufmachung bei uns hier den deutlich größeren Kultfaktor genießen, als die eher "langweiligen" Ehapa-Hefte, auch wenn diese damals am Kiosk ja erfolgreicher waren. |
07.02.2010, 17:09 | #9 |
Moderator Disney USA
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Ob das Papier verschiedene Abstufungen in den verwendeten Weiß-Abstufungen hat ist von der Farbe ja egal.
Aber worüber hier diskutiert wird, ist ja der Alterungsprozess, der aus dem Weiß eine Abstufung bis hin nach braun macht. Und hier finde ich, dass die Farbabstufung schon bei der Preisfindung eine Rolle spielt. Es ist ja so, dass je brauner das am Anfang weiße Papier wird, um so eher wird es bei unvorsichtiger Behandlung reißen und zerstört werden. Ich habe in meiner Sammlung ein Four Color Heft #92. Hab ich vor ca. 15 Jahren von Bear Mountain Enterprises für $37 gekauft. Der Zustand wurde beschrieben als VF(pages brown not brittle). Ich dachte, ok, wenn ich ganz vorsichtig bin, dann kann ja nichts passieren. Passiert ist folgendes. Das Heft lag aufgeschlagen, centerfold sichtbar, auf dem Bügelbrett (aus Platzgründen meine damalige Ablagefläche). Ohne Feindeinwirkung, also ohne es zu berühren, ist es am Heftrücken durch sämtliche Blätter gebrochen. Ich habe jetzt nur noch die einzelnen Blätter. Ich habe es vorsichtig in die Hülle, so gut es ging, zurück geschoben und das Heft später gegen ein VG-Heft ausgetauscht. Wenn gewünscht, kann ich das Heft zur Mai-Börse mal mitbringen, aber gaaanz vorsichtig. Fazit: Die Farbe (als Folge der Alterung) muss bei der Zustandsbeschreibung mit angegeben werden. Es bringt doch nichts, wenn man z. B. einen Knick beschreibt, den Zustand daraufhin vergibt und einen Sachverhalt, der zum Totalverlust des Heftes führt oder führen kann, unbeachtet lässt. Das gilt insbesondere für Hefte, die vom Wert her ins Geld gehen. |
07.02.2010, 17:18 | #10 |
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Ort: Oldenburg
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Kam der Papierbruch durch das ausgetrocknete Papier oder von der Bräunung?
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07.02.2010, 21:05 | #11 |
Moderator Disney USA
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Ich denke durch die Bräunung (Alter, Sonne, Sauerstoff) und die Qualität des Papiers.
Ich habe noch kein Heft in der Hand gehabt oder gesehen, dessen Papier weiß war und brach. Das knickt und hat dann Falten. Aber das Papier hält noch, fast genausogut wie ohne Knick. |
07.02.2010, 22:21 | #12 | |
Moderator Preisfindung
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Beiträge: 17.455
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Zitat:
Der Erstverkaufstag der meisten Gold Key Serien, Bildermärchen und IK lag leider vor meiner Zeit. Fakt ist, daß sich diese Hefte ohne die tollen Cover sicher noch schlechter verkauft hätten. Aber wir entfernen uns vom Titel des Threads. |
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Stichworte |
papier, williams, zustandsbewertungen |
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