Mosaik Heft 547 "Volle Kraft voraus!"

[Faxikarl]

Ein schönes Cover in der Tat!
Jedoch schwer vorstellbar, dass Pitipak auf einer Titelbild-Szene mit Califax fehlen soll.
Ich nehme an, er übernimmt auf der anderen Seite der Ofentür die Rolle der Hauptzutat von Califax' leckerem Lebkuchenrezept.
Wenn Califax so viel Arbeitseifer an den Tag legt und dabei freudig lächelt, dann doch wohl nur, weil er gerade Essen zubereitet.

[user12]

Ich finde es einfach wieder zu künstlich das Licht. Hat nichts mehr mit "meinem" Mosaik zu tun, wie ich es mal kannte. Gemalt, naja, so lala. Das Tattoo ist zwar witzig, ein Gag reißt es aber auch nicht raus.

[Nante]

So, heute war das Heft auch bei mir im Kasten.
Erster Eindruck. Wenn auch nicht " zum niederknien", für mich wirklich das beste Heft seit langem. (Die Story. Was die auch schon gelobte einheitliche Linienführung angeht, werde ich das wohl, wenn überhaupt wieder erst beim dritten Lesen registrieren. Vielleicht macht sich hier ja auch das Abklingen der Pandemiebeschränkungen bemerkbar.)
Die Walgeschichte am Anfang, na ja. Aber ansonsten mal eine vergleichsweise realistische Darstellung des Alltags an Bord eines Kriegsschiffes. Die Besatzung ist nicht so eine Parodie wie an Bord der "Heiderose".

Und ich spüre sogar so etwas wie Mitgefühl mit Pitipak!!

Nur die Vorschau am Ende verwirrt. Wirkt auf mich, als habe man ursprünglich noch zwei Seiten Handlung mehr für dieses Heft geplant...

[gbg]

Zitat von Nante

Ich entsinne mich da genau dazu so einiger begeisterter Kommentare zu Beginn der Serie...

Man kommt sich bei der Serie ein wenig vor, wie in der DDR. Da konnte man ja auch nicht so einfach in den "Westen-z.B. Spanien" reisen.
Irgendwie ist es bei dieser Serie auch so. Man würde gern dorthin, aber welche Gesellschaft Flug, Schiff, Enterprise beamt einen ohne Einschränkungen dahin?
PS: was mir noch auffiel, so viele Matrosen hat der Kahn aber nicht.

[kiro]

Schönes Heft. Die Geschichte ist spannend. Das Heft wirkt zeichnerisch aus einem Guss. Der Wechsel des Haupthandlungsorts vom Strand zum Schiff sorgt für Abwechslung. Das Mosaik auf diesem Niveau gefällt mir. Und Pitipak tut mir richtig leid. Mir gefällt es ganz gut, dass die Abrafaxe mit ihm mal einen untypischen Begleiter haben, der für Kinder ansprechend ist.

[Nafi ibn Azraq]

Zitat von kiro

Mir gefällt es ganz gut, dass die Abrafaxe mit ihm mal einen untypischen Begleiter haben, der für Kinder ansprechend ist.

Also ich wollte in dem Alter eher groß sein und Abenteuer erleben und meine Kindlichkeit vergessen, nicht kleinere Kinder beim Kindsein begleiten. Das Schöne an Digedags und Abrafaxen ist ja, dass sie Zwitter zwischen Kindern und Erwachsenen sind: Ungebunden, kompetent - physisch und emotional, oft auf Augenhöhe mit Erwachsenen, aber eben auch in den Tag hineinlebend, ohne zu viele Pflichten, etwas naiv und gutherzig, asexuell - von der einen oder anderen Schwärmerei abgesehen.

[Kip Supernova]

Hey, interessantes Cover! Mein Mosaik ist noch nicht angekommen, jetzt bin ich super gespannt, die erste Ausgabe, die ich per Abo bekomme, seit ich vor gut 15 Jahren mein damaliges Abo gekündigt hatte ... Schönes Wochenende :-)

[Tilberg]

Zitat von Tilberg

Ich sehe erstmals in meinem Leben jemand beim Kohleschippen selig lächeln. Bin gespannt, wie diese Situation geschildert wird.

Uj, die Szene kommt im Heft gar nicht vor. Dann muß es sich um Werbung für Handwerks-, Technik- und Ingenieurberufe handeln. Löblich!

[steffen]

Was mir an diesem Heft übrigens auch besonders auffällt: Die zahlreichen in die Panels gemalten Erikative. Der Kaleu schließt mit "Klick Klack" ab, er schmeißt die Münzen mit einem "Gling! Pling!" zu Boden, der Steuermann fegt die Seekarte mit einem "Squiiiiietsch!" vom Tisch. Vor allem aber fallen natürlich die beiden "WONK" bei der Begegnung mit dem Wal ins Auge. Die Liste ließe sich fortsetzen. Natürlich hat man so etwas schon immer mal gesehen, aber in einer Häufung wie dieser scheint es mir, verglichen etwa mit einem Donald-Duck-Comic, doch eher mosaikuntypisch zu sein. Oder ist es mir in all den Jahren einfach nur nie so ins Auge gestochen wie jetzt auf einmal?

[gbg]

Wenn du es so schreibst, stimmt. Ich muss ab und an meinem Sohn die Lego-Geschichten-Hefte vorlesen, also diese Inflektive sind ein Graus. Das ist praktisch nicht mehr lesbar.

:Glaskugel an: Vielleicht entwickelt sich das Heft doch in diese Richtung. Später dann, nach vollzogenen Verlagswechsel, pappen dann auch die unvermeidlichen Gimmicks dran. :Glaskugel aus.

[komnenos]

Die aufgeführten Beispiele klingen eher nach Lautmalereien als nach Erikativen. Habe gerade mal nachgeschaut, ob es für Lautmalereien auch ein schönes Fremdwort gibt, ja, es lautet ,,Onomatopoesie''.
Hätte nie gedacht, dass ,,klick klack'' irgendetwas mit Poesie zu tun haben könnte.

[komnenos]

https://taz.de/!1692069/

Kleine Ergänzung, in dem hier verlinkten taz Artikel von 1991 heißt es:

,,Ausdrücke wie ,Knoff! Pung! Zoing' hielten ihren Einzug auch in der sozialistischen Bilderwelt. Doch Verbderivate wie ,Heul!' oder ,Schluck!' blieben der Westwelt vorbehalten.''

Es war (und ist wohl noch) also geradezu ein Markenzeichen des Mosaik, keine Erikative/Inflektive zu benutzen.

[wow!]

Zitat von gbg

Das Heft war ganz nett, mehr aber auch nicht.





Nun ein bisschen Spannung haben sie diesmal aufgebaut. Schön.

Habe...

...das Heft nun endlich auch gelesen - und finde in dieser verkürzten Meinung des zitierten Users mein Fazit ganz gut gespiegelt.

UNVEU

[Chouette]

Mir hat das Heft auch ganz gut gefallen. Gehört definitiv zu den besten der Serie. War spannend, erstmals gibt’s ernstzunehmende Gefahr und ich bin ebenfalls seit langem mal wieder neugierig, wie es weiter geht. Hoffentlich macht man was draus.

[SilverBlade]

"Volle Kraft voraus!" Aber wohin - was liegt denn voraus? Nach 16 Heften der Ozeanien-Reihe sehnt man langsam das Ende der Serie herbei - noch 8 Hefte trennen uns wohl davon. Auch wenn die Kraft bei den Kommentaren schon raus ist - der letzte Kommentar ist vom 27. Juni - spricht auch das ja eher Bände, in Bezug auf das aktuelle Heft.

Der nicht wirklich anspruchsvollen Handlung möchte ich deshalb auch nur wenige Sätze widmen. Die sprechenden Tiere sind langsam nicht mehr als sparsames, besonderes Mittel eingesetzt, sondern eigentlich mittlerweile Massenware - ein Wal der Verbote kennt etc. und die Sprache so verwendet, ist einfach fehl am Platz. Und das die Ratte von Califax gezielt losgeschickt wird und fast schon wie eine vernunftbegabte Figur agiert - geschenkt. Wobei, wenn man sprechende Tiere will - ist man doch eher bei Micky Maus und Donald Duck gut aufgehoben. Das Mosaik muss doch nicht wirklich die sprechenden Tiere von dort aufgreifen oder?

Das was, zumindest mir, besonders erwähnenswert auffällt, ist die erschreckend schlechte Recherche bezüglich der S.M.S. "Seeschwalbe". Ein Schiff der Schwalbe-Klasse. Bislang haben wir genau 9 Besatzungsmitglieder gesehen. Die Schwalbe-Klasse hatte aber insgesamt 9 Offiziere und 108 Mannschaft. Macht insgesamt 117 Leute. Wo haben sich die fehlenden 108 Personen denn versteckt?

Wie gesagt, niemand erwartet alle 117 abgebildet - aber mal eine Art Wimmelbild mit Besatzung? Und das Argument ist halt dramaturgisch verknappt, überholt sich bei solcher häufigen Darstellung einfach irgendwann selbst. Mit 9 Mann auf dem Schiff würde das gar nicht einsatzbereit sein können.

Dann - der Kapitän, auf einem Schiff der Schwalbe-Klasse, war ein Korvettenkapitän. So hat man den auch angesprochen und nicht Kap'tän. Das ist nicht die "Heiderose". Und selbst da war es irgendwie unstimmig.

Im Kaiserreich trug der Kapitänleutnant 2 mittelbreite Streifen am Ärmel. Hier trägt der Herr Kaleu gleich drei Streifen, was absolut nicht seinem Dienstgrad entspricht.

Die drei Streifen gehören zum Korvettenkapitän, der das Schiff auch befehligt. Das beide, wie im Heft zu sehen, drei Streifen tragen, ist also absolut unmöglich innerhalb der kaiserlichen Marine. Das nachzuschauen kostet höchstens ein paar Minuten.

Und dann haben wir da noch den Oberheizer Willi. Der hat zwar ein tolles Mutti-Tattoo, ansonsten ist das eher einer aus der Abteilung - Nachfahre der Hanse-Serie, Abteilung menschlicher Schrank. Dennoch selbst wenn man das so stehenlässt - er heizt den Kessel mit Califax als Gehilfen. Schauen wir mal zur Schwalbe-Klasse. Die hatte zwei separate Kesselräume mit insgesamt vier Kesseln pro Raum. Also insgesamt acht Feuerungen. Im Bild sehen wir aber nur einen brennenden Kessel. Bißchen wenig für das Schiff - auch hier wurden Figuren eingespart - aus nicht erklärlichen Gründen - warum können die im Hintergrund nicht die übrigen Kessel befeuern?

Sonst wird das aber nichts mit "Volle Kraft voraus!", wie der Hefttitel vollmundig verspricht. Nach den Bildern läuft die "Seeschwalbe" leider auf 1/8 Kraft.

Aber das gilt für die gesamte Ozeanien-Serie bislang. All die Möglichkeiten, welche sich geboten hätten, wurden bislang konsequent ignoriert. Und so ist man schon froh, dass es nicht heißt "Volle Kraft zurück".

Aber eigentlich klappert man, wie in der Hanse-Serie, nur Stationen ab und eine durchgängige, irgendwie spannende Handlung zeigt sich nicht, da ist man meilenweit ab vom Kurs und längst bei einem Zurück, statt einem Voran. Insofern schauen wir mal, wohin das nächste Heft schippert.

Wenn sie noch ein paar Heizer zeichnen, könnte zumindest das Schiff Fahrt aufnehmen.

[Nante]

OK, wer hat den Geist aus der Flasche gelassen?

[kiro]

Schön, dass Du wieder mit dabei bist, SilverBlade. Danke für die Erklärungen zu den Ärmelstreifen. Was die reduzierte Darstellung der Schiffsbesatzung angeht, hab ich da kein Problem mit und finde das für einen Comic ganz ok.

[Bimmelbahn]

Da isser ja wieder! Freue mich auch über SilverBlade

Bei mir diesen Monat leider wieder der Klassiker, kein Heft für Hamburg

[Udo Swamp]

Dann Herzlich Willkommen zurück, Silverblade!

[Nafi ibn Azraq]

Herzlich willkommen auch von mir!
Ich finde es auch in Ordnung, ja sogar zeichnerisch nötig, die handelnden, wiederkehrenden Personen auf einem Schiff zu verknappen, aber so ein Wimmelbild wäre schon was Feines gewesen, da bin ich 100% bei Silverblade.

[Brabrax]

Zitat von Silverblade

Im Kaiserreich trug der Kapitänleutnant 2 mittelbreite Streifen am Ärmel. Hier trägt der Herr Kaleu gleich drei Streifen, was absolut nicht seinem Dienstgrad entspricht.

Die drei Streifen gehören zum Korvettenkapitän, der das Schiff auch befehligt. Das beide, wie im Heft zu sehen, drei Streifen tragen, ist also absolut unmöglich innerhalb der kaiserlichen Marine.

Gut beobachtet, und mir wäre das gar nicht aufgefallen und der überwiegenden Mehrheit von uns vermutlich auch nicht. Und eigentlich wäre es vernachlässigbar, würde es nicht einen unübersehbaren Hinweis darauf liefern, dass die früher so sorgsame Recherche, die das Mosaik (das sich immer auch mit Bildungsauftrag verstanden hat) auszeichnet(e), mehr und mehr vernachlässigt wird.

Das lässt sich auch nicht mit Corona und Home Office entschuldigen.

[Nante]

Also ich würde den überzähligen Streifen nun wirklich nicht so hoch anhängen, weil

a) gerade bei militärischen Uniformen die von Dir so gerühmte Recherche sowohl bei den Hegen-Kobolden wie bei den Abrafaxen doch stets gegenüber Phantasie-Uniformen das Nachsehen hatte und

b) es mich wie auch die "zu kleine "Besatzung eigentlich nicht juckt. Die schleppende Story ist da ein ganz anderes Kaliber...

PS: Auch ich freue mich natürlich, daß Silverblade wieder seine Beiträge leistet, denn wie man sieht, belebt es gleich wieder etwas die Diskussion.

[Uhrviech]

Zitat von Silverblade

...
Die sprechenden Tiere sind langsam nicht mehr als sparsames, besonderes Mittel eingesetzt, sondern eigentlich mittlerweile Massenware - ein Wal der Verbote kennt etc. und die Sprache so verwendet, ist einfach fehl am Platz. Und das die Ratte von Califax gezielt losgeschickt wird und fast schon wie eine vernunftbegabte Figur agiert - geschenkt. Wobei, wenn man sprechende Tiere will - ist man doch eher bei Micky Maus und Donald Duck gut aufgehoben. Das Mosaik muss doch nicht wirklich die sprechenden Tiere von dort aufgreifen oder? ...

Das Phänomen der sprechenden und menschlich denkenden Tiere ist mir schon bei den ersten Sammelbänden (unangenehm) aufgefallen. Erinnert irgendwie nicht nur an Disney, sondern auch an das frühe, eher naiv-kindliche MvHH. Hegen und Dräger hatten aber schnell das "richtige" Maß gefunden, Tiere auf witzige Weise in die Handlung zu integrieren ohne sie komplett zu vermenschlichen. Wenn da mal ein kleiner Gag wie die sprechenden Hasen in der Nummer 41 mit einfloss, dann waren sie für die Handlung nicht relevant.

Würde mich mal interessieren, wie die kritische Bemerkung von Silverblade von anderen Foristen fortgeschrittenen Alters gesehen wird.

[Nante]

Zitat von Uhrviech

Das Phänomen der sprechenden ....Tiere...

Würde mich mal interessieren, wie die kritische Bemerkung von Silverblade von anderen Foristen fortgeschrittenen Alters gesehen wird.

Mich nervt es aber nach über ein Jahr nimmt man es eben zur Kenntnis und hofft, daß das zusammen mit Pitipak wieder verschwindet.

Das mit der Ratte ist aber wieder mal typisch Silverblade.
Denn die fällt nun wirklich nicht in den Kontext. Als praktisch vierter Abrafax hat sie schon seit Jahrzehnten die Fähigkeit, die Faxe zu verstehen und (in Gedanken) zu kommentieren.

[Brisanzbremse]

"Onkel Donald ist kein Tier!" So haben es Tick, Trick und Track ihrem Großonkel einmal klar und unmissverständlich mitgeteilt.