Panini NEWS für 2020 - Marvel / DC / Alben und Interviews

[Mathew]

Doch, ich bin überzeugt, wir brauchen die Kids Variante. Normale Superhelden v. a. Batman kannst du keinem Kind mehr guten Gewissen vorsetzen. Jedenfalls nicht guten Gewissens.

[LaLe]

Die Superheldengeschichten sind heutzutage schon andere als vor 30, 40 Jahren. Die würde ich meiner 10jährigen nicht in die Hand geben. Insofern ergeben spezifische Label für jüngere Leser für mich schon Sinn.

So etwas wie "Mein erster Comic" liest man als Erwachsener dann aber eher weniger. Insofern halte ich es für zu kurz gesprungen nur auf junge Leser zu setzen.

Von den genannten Alternativen wie Micky Maus mal ganz ab.

[pecush]

Zitat von Mathew

Doch, ich bin überzeugt, wir brauchen die Kids Variante. Normale Superhelden v. a. Batman kannst du keinem Kind mehr guten Gewissen vorsetzen. Jedenfalls nicht guten Gewissens.

Dann lesen sie eben noch keine Superhelden.
Warum muss jeder 2.-3. Junge im Kindergarten mit einem Star Wars-Rucksack ausgestattet sein? Weil Daddy das cool findet? Weil uns die Industrie sagt, dass das sein muss?
Es gibt auch tolle Figuren für Kinder unter 6, 12, 16....

[El Duderino]

Zitat von LaLe

Was bringt es, sein Programm auf jüngere Leser auszurichten und das für ältere in großen Teilen einzustampfen? Sollte man nicht für beide Zielgruppen ein Angebot haben?

Oder anders gefragt, wie macht man aus jungen Lesern alte?

Man hat doch x Jahre gesehen, dass man so einfach nicht weitermachen kann.
Die jungen ignorieren, die alten mit Fanservice überschütten, bis die auch keine Lust mehr haben.
Nun versucht man eben die eine Sparte mehr anzugehen, die offensichtlich auch Hunger nach solchen Geschichten haben.
Div. Erfolgsgeschichten in der Sparte(YA Graphic Novels) geben dem Verlag recht.
Sie MÜSSEN endlich einen neuen Weg gehen.

Wie man sie mal bindet, wenn man sie mal am eingefangen hat, ist wieder ein anderes Thema. Aber jetzt geht es ja erst einmal darum sie abzuholen.
Ein Schritt nach dem anderen.

Zitat von pecush

Ich betreibe keine Marktforschung, aber dieses "Kids"/"Young"-Ableger-Gedöns kann doch nicht das Wahre sein.
Wenn ich an meine eigene Kindheit denke: Wir haben die Suphelden-Comics von Ehapa gelesen, getauscht, gesammelt, verkauft. In den Heften prügelten sich die Helden, und das hat uns nichts ausgemacht. Ich finde, heute ist das alles eine Nummer härter, aber ich denke, Kinder bekommen ohnehin härtere Kost serviert (ob das sinnvoll ist, steht ganz woanders) und können daher auch weiterhin Superhelden-Comics lesen. Wenn sie Interesse haben, bleiben sie dabei und machen den Wandel in welche Richtung auch immer mit.
Da brauchen sie keine Kids-Variante.

Du übersiehst da aber auch etwas: Die damaligen Hefte waren relativ Einsteigerfreundlich im Vergleich zu heute.
Sicher haben die sich immer fleißig gekloppt, aber das war doch ein ganz anderer Kontext als heute, wo der Gore stellenweise nur so von den Seiten spritzt. Da red ich jetzt gar nicht mal vom Black Label. Das will ich meinem Kind auch nicht antun, so schnell.
Da sind die Kids bzw. Young Adult Schienen ideal. Vom Gewaltpegel her, und auch von den Geschichten, die nicht zig Verzweigungen brauchen um zu funktionieren.
Perfektes Beispiel für mich ist auch die "Superman smashes the Klan" Mini.
Die war hervorragend, für jung und alt. Die jungen bekommen hier, neben einer hochunterhaltsamen Geschichte und guten Zeichnungen, sogar noch eine moralische Botschaft mitgeliefert, das ist in jungen Jahren auch nicht zu vernachlässigen.

[pecush]

Zitat von El Duderino

Sicher haben die sich immer fleißig gekloppt, aber das war doch ein ganz anderer Kontext als heute, wo der Gore stellenweise nur so von den Seiten spritzt.

Das will ich gar nicht absprechen, und ich will auch gar nicht sagen, dass ich das gut finde!
Es gibt wunderbare Comics, die ohne Gewalt auskommen!

Aber was Kindern heute allgemein vorgesetzt wird, ist doch mit dem aus unserer (meiner) Kindheit nicht zu vergleichen. Da zeigt Sat.1 zur besten Sendezeit eine Dokumentation, in der Mütter sich anschauen, wie ein Porno gedreht wird. In meiner Familie wurde schon das Thema gewechselt, wenn um diese Uhrzeit geküsst worden ist.
Oder James Bond: Der lief früher mit seiner Walter PPK rum, Peng, da war der Gegner tot -> FSK 16. Heute prügelt sich Daniel Craig blutig -> FSK 12

Eine Batman-Geschichte wie "A Death in the Family" war in den 80ern auch schon harter Stoff. Auf dem Cover war Robin blutüberströmt zu sehen.
Green Lantern/Green Arrow sind mit Drogen konfrontiert worden.
Nur mal zwei Beispiele, die mir jetzt spontan einfallen.
Ich denke, Superhelden-Comics waren nie nur für eine Altersstufe gedacht.
Oder auch "Gespenster Geschichten". Da waren auch einige abartige Monster drin, haben wir in der Schule immer gerne gelesen.

Ich meine ja nur: Wir brauchen keine Altersstufen für Comics, sondern einfach gute Geschichten. Wenn der Preis stimmt, greifen dann auch interessierte junge Leser zu (und der Preis ist für junge Leser zu hoch!)

[Mathew]

Klar, gibt es Kinder, die auch die harten Sachen vertragen. Es gibt aber auch Kinder wie meine, die das nicht vorgesetzt bekommen und dafür sind die Kindercomics perfekt. Haben drei davon zu Hause, z. B. Diana: Prinzessin der Amazonen (empfohlen ab 8 Jahren). Schöne Geschichte mit Diana als Kind, schön kindgerecht aber für Erwachsene kaum lesbar.

Und warum soll man den Kids das vorenthalten? Meine einjährige liebt auch schon "Nan-nan" (Batman), einfach weil er präsent ist....