Fables - Märchen für Erwachsene

[God_W.]

Ja ja, Goldilocks ist hübsch anzusehen, allgemein gehen die Charaktere und Gesichter in Ordnung, aber die Hintergründe (sofern überhaupt vorhanden und nicht nur glatte farbige Flächen), das ist schon alles sehr rudimentär und detailarm gezeichnet. Wirkt ein bisschen wie schnell schnell, nur nicht zu viel Aufwand reinstecken. Also das hat mir persönlich halt nicht wirklich gefallen. 1001 schneeweiße Nächte bildet dazu einen krassen Kontrast (um innerhalb der Reihe zu bleiben was Vergleiche angeht).

[Mathew]

Wo sind wir jetzt genau kollektiv?
Ich habe jetzt 6 und 7 auf Englisch bestellt, das entspricht wohl 7 und 8 auf Deutsch.

[God_W.]

Ich habe nach Band 7 den ersten Jack of Fables gelesen, danach Fables 8 (Arabische Nächte) und will jetzt, weil es nach Band 8 so gut passt, 1001 Schneeweiße Nächte einschieben. Sollte ich am Wochenende schaffen.

Ist der Rest ähnlich unterwegs?

[Kal-L]

Nein ich pausiere erstmal nach der 5, bin gerade im DC Rausch.

[Heatwave19]

Ich komme nicht mehr so richtig hinterher, hätte es besser gefunden, wenn hier ein User mit seinem Review die Geschwindikeit vorgegeben hätte, so fehlte mir die Struktur. Aber nicht so schlimm, wünsche denen, die noch dabei sind, weiterhin viel Spaß.

[Mathew]

Ja, ich dachte auch, pro Woche ein Band inklusive Diskussionen... God_W, Dein Job, falls Du Dich berufen fühlst.

[Ringmeister]

Bin momentan bei Band 10, habe aber Jack of Fables bisher ausgelassen.

Ist halt schwierig, was zu schreiben, wenn man nicht weiß, ob andere den Band schon gelesen haben; will ja nicht spoilern.

[B.P.Taskfield]

Ich bin durch mit Band 6, Rezi muss noch kommen.
Band 7 wird am Wochenende angefangen.

lg Task

[God_W.]

Ja, ein Band pro Woche ist auch weiterhin der Plan. Jack 1 hab ich zwischen rein gelesen, weil viele gesagt hatten den machen sie nicht mit.

Ich hatte ja geschrieben, dass ich momentan leider kaum Zeit für Rezis habe, gestern kam noch meine Mum ins Krankenhaus. Von daher eher schlecht.

Schade, dass Du einfach aussteigst Heatwave19, es kamen ja doch zumindest wöchentlich Rückmeldungen wie weit wer ist und was als nächstes in Angriff genommen wird. Die Reihenfolge steht ja auch nochmal in Post #74. Nach Band 8 macht es also wirklich Sinn 1001 Schneeweiße Nächte (Band 27) einzuschieben, bevor es mit Band 9 weiter geht.

Ich will jetzt am Wochenende 1001 Schneeweiße Nächte lesen wenn ich es schaffe und nächste Woche dann Band 9 in Angriff nehmen.

@Ringmeister: Zu so einer alten Serie kann man immer was schreiben. Im Zweifel setzt man die wichtigsten Sachen halt in Spoiler Tags. Ich persönlich lese die Rezis der Kollegen einfach erst, wenn ich auch so weit gekommen bin, aber man sieht dann halt schon mal immer wer wie weit ist.

[Mathew]

Dann kann ja gerne Taskfield den Takt mit den Rezis bestimmen! Er holt ja gerne etwas aus.

Für mich ist es auf jeden Fall großer Teil der Motivation mir jetzt die Bände nachzukaufen und zu lesen. Alleine würde ich das jetzt nicht machen...

[B.P.Taskfield]

Zitat von Mathew

Dann kann ja gerne Taskfield den Takt mit den Rezis bestimmen! Er holt ja gerne etwas aus.

Ich hole gleich mal aus.

Okay, ich nehme den Ball mal an, den Mathew mir zugespielt hat und hoffe das GodW nix dagegen hat.
Fahrplan:
Rezi zu Band 6 kommt heute noch, wenn mir nichts Arges dazwischen kommt. Und dann Anfang nächste Woche Band 7 und wir sind wieder im wöchentlichen Takt. 1001 Schneeweiße Nächte werde ich dann danach zwischendurch einfließen lassen.

lg Task

[B.P.Taskfield]

Okay, dann wollen wir mal. Fables Band 6:

Auch dieser Band lässt sich wieder in 2 separate Abschnitte unterteilen:

Der Erste hat weniger mit der Fables-Welt zu tun und ist eine irdische Backround-Story für Bigby. Ähnlich wie Jack sie auch schon spendiert bekommen hat, nur etwas ausgedehnter.

Es geht in das Deutschland des zweiten Weltkrieges. Bigby ist hier mit einer Amerikanischen Einheit hinter feindlichen Linien unterwegs um verrückte Nazi-Wissenschaftler aufzuhalten. Diese haben nämlich Frankensteins Monster wiedererweckt, gegen welches Werwolf-Bigby nun kämpfen muss.

Ich sagst frei raus: das ist nicht das, was ich bei Fables lesen will.
Die Story an sich ist nicht unbedingt schlecht. Sehr comichaft und erinnert stark an Wolverine und Hellboy. Aber es fügt sich einfach nicht in die Fables-Serie ein. Ist wie ein Fremdkörper.
In späteren Bänden folgt dazu noch eine Quasi-Fortsetzung (Andeutungen fallen hier ja auch schon), auf die ich mich auch schon ungemein freue Aber vielleicht habe ich das ja auch schlechter in Erinnerung, als es ist.


Aber kommen wir zu was Erfreulicherem: den Fables.
Der Zweite Teil dieses Bandes taucht wieder voll in die Geschehnisse um unsere Bunte Einwanderer-Truppe ein. Und wie!

Nach der Schlacht gegen die Holzsoldaten werden hier alle Spielfiguren vom Brett gefegt, durchgewürfelt und neu aufgestellt.
Eigentlich besteht der Teil des Bandes nur aus Kurzgeschichten, die den neuen Status aufzeigen. Aber dies ist so interessant geschrieben und organisch erläutert, dass wieder meinen Spaß bei der Sache hatte.

Also, was ist neu?
Zuerst einmal gewinnt Prinz Charming tatsächlich die Bürgermeisterwahl - King Cole ist abgesetzt!
Doch viel Zeit zur Freude hat er nicht, denn Frau Totenkinder verkündet ihm ganz süffisant, dass er seine Wahlversprechen (Tarnzauber und damit Freizügigkeit für Farm-Fables) nicht einhalten können wird; hätte er mal zuerst mit ihr Gesprochen, bevor er das Blaue vom Himmel verspricht.
Den Kniff fand ich toll: die Zauberer aus dem 13ten Stock haben die hohen Preise nicht etwa weil sie gierig sind. Nein, das ist ein Schutzmechanismus. Sie schaffen es einfach logistisch nicht soooo viele Zauber zu wirken und aufrecht zu halten. Also haben sie da einfach ein Preisschild rangeklebt, damit die Nachfrage auf ein zu bewältigendes Pensum schrumpft.
Hach, ich liebe es ja, wenn in phantastischen Geschichten die Infrastruktur erklärt wird und das ganze lebendig und doch kreativ wird.

Die Wahl von Bürgermeister Charming hat auch noch andere, personelle Folgen. Zuerst schmeißen - wie angekündigt - Snow und Bigby ihre Jobs hin. Erstere will auf keinen Fall unter ihrem Ex arbeiten, Zweiterer zieht aus Sympathie mit.
Fabletowns Liebespärchen #1 rückt auf die Posten nach. Beauty war ja schon vor der Wahl feuer und Flamme auf den sozialen Aufstieg. Doch nun merkt sie, dass damit auch ein ganzes, magisch vergrößertes Büro voller Arbeit zusammenhängt. Und dieses hat sie nicht einmal alleine, denn Charming will sich nicht wie King Cole zurücklehnen, sondern setzt sich seinen, natürlich protzigeren Schreibtisch mit in die Amtsstube.
Bei Beast (der übrigens immer mehr wie James Dean aussieht ) hatte ich eher den Eindruck, als wolle er die Position des Sheriffs gar nicht unbedingt haben, aber tut es Beauty zum Gefallen. Nach anfänglichen Selbstzweifeln - als Bigby ihm bei der fliegenden Übergabe noch schnell die geheimen und unorthodoxen Schweinereinen anvertraut, die mit dem Sheriff-Stern einhergehen - findet Beast aber schnell Gefallen an dem Job.
Allerdings treffen seine guten Absichten nicht immer ins Ziel. So zum Beispiel als er einen zu tiefst verzweifelten Flycatcher zurücklässt, nachdem er diesen von Bigbys drakonischen Hausmeister-Strafen befreit - hier kommt was großes, Leute, da freue ich mich drauf!

Aber, moment mal. Wieso ist Boy Blue nicht in der Amtsstube?
Tja, der hat den Zauberumhang, das Vropal-Schwert und die hölzernen Überreste von Pinocchio geklaut und sich in die alte Welt aufgemacht!
Was hat er vor? Das echte Rotkäppchen finden? Pinocchio wiederbeleben? Beides?
Diese kurze Inromation fällt nur in einem Gespräch zwischen Charming und seinem Diener. Für mich ist das aber ein Brett.

Jack ist übrigens auch aus Fabletown verschwunden. In seine eigene Serie, wie wir wissen.

Nachdem wir wissen wie es in der Amtsstube von Fabletown aussieht: wie reagiert Snow auf die ganze Sache?
Zuerstmal gar nicht, denn sie ist mit der Geburt ihrer Babys beschäft. Genau, Mehrzahl. Es sind nämlich sechs oder sieben, so genau hab ich nicht hingesehen.
Schön war hier Bigbys Gefühlswelt. Auf der einen Seite schiebt er überglücklich jedem eine Zigarre in den Mund, der eben diesen grade zu Widerworten geöffnet hat. Auf der anderen Seite zerfetz er fasst das Sofa, als er Snows Wehen hört.

Über das Dicke ende soll noch kommen: die kleinen sind optische alle auf verschiedenen Punkten eine Skala von Mensch bis Wolf. Und sie sind schwerelos. Das heißt Snow kann nicht in Fabletown bleiben, sondern muss mit ihnen auf die Farm ziehen. Bigby hingegen darf dem großen Vertrag nach die Farm nicht betreten. Also verschwindet er, verabschiedet sich von allen.
Das ist hart. Und unerwartet. Und es bietet soooo viel Potenzial, genau wie Blues verschwinden.

Bei so vielen "verschwunden" Charakteren tut es aber gut, dass eine völlig neue Figur auftaucht: Der Nordwind, Vater eines gewissen Wolfes, verlässt sein Reich um bei der Erziehung seine sechs (oder sieben, ich hab nicht genau nachgeguckt ) Enkel zu helfen.
Sehr interessante Figur, schöne Dynamik zwischen Schwiegertochter und Schwiegervater.

Fazit:
Die Bigby-WWII-Story hätten sie sich schenken können, das war nix.
Der Rest des Bandes war dafür aber umso besser. Das alles macht so viel Lust auf mehr! Das sind so viele neue Anfangspunkte für interessante Geschichten.
Das erste große Fables-Kapitel ist beendet, aber 7 Trailer für das nächste wurden gleich mit veröffentlicht.
Hach, ich bin wieder voll drin in der Reihe.

lg Task

[Mathew]

Mit der Bigby Story hatte ich kein Problem. Im Gegenteil.

[God_W.]

Ich fand die auch super, lese sowas aber allgemein gerne und wenn Task das schon mit Hellboy vergleicht, den feiere ich ja auch.

[B.P.Taskfield]

In einem anderen Comic hätte ich das auch gut gefunden/ gerne gelesen.
Aber nicht bei den Fables. Hier will ich was anderes Lesen.
Ich wollte wissen wie es nach der Schlacht weiter geht, was Snow macht, wie es um die Farm steht, etc.
Stattdessen muss ich durch vier Hefte Genre-Fremden Comic durch.

lg Task

Edith: wahrscheinlich war mir das auch zu lang. Wäre das nur so ein One-Shot gewesen, wie bei der Jack-Story im letzten Band, dann hätte es mich auch gar nicht gestört.

[God_W.]

Ich bin heute Morgen mit dem Re-Read von Fables 27 - 1001 schneeweiße Nächte gestartet, dem einzigen Fables-Band den ich zuvor schon kannte. Ich muss echt sagen, nach Fables 8 ist echt der perfekte Zeitpunkt für den Band und jetzt, wo ich die Figuren schon kenne, macht der nochmal DEUTLICH mehr Spaß als damals, da hatte ich den ja losgelöst quasi als One-Shot gelesen.

[Mathew]

ich bin schon bei den arabischen Nächten, lese dann nochmal die schneeweißen Nächte, warte mit meinen Gedanken aber, wenn Taskfield die Rezis geschrieben hat. Insbesondere zu Band 7 (für mich vol.6 Homelands) bin ich gespannt, wie der beim ersten Mal lesen ankam.

Meinen Vorsprung nutze ich für Descender/Ascender die ich heute bei der Bücherei abholen durfte (mit Termin)

[B.P.Taskfield]

Zitat von Mathew

warte mit meinen Gedanken aber, wenn Taskfield die Rezis geschrieben hat. Insbesondere zu Band 7 (für mich vol.6 Homelands) bin ich gespannt, wie der beim ersten Mal lesen ankam.

Ist für mich auch ein Reread, ich lese die nicht zum ersten mal.

lg Task

[God_W.]

Also Mathew, hau raus.

[Mathew]

ich weiß, BPT, ich meine eher die Neuleser.

Konkret würde mich interessieren, wie die Geschichte um Blue Boy wahrgenommen wurde, wie überraschend es war bei Erstlesen?

[Ringmeister]

Meine Gedanken zu der Kriegsgeschichte:

Zitat von Ringmeister

Zum Bigby-Zweiteiler: Klasse Gag mit dem Monsterkopf! Insgesamt finde ich es unglaubwürdig, dass Bigby wohl öfters als Wolf im Krieg auftaucht und das nicht irgendwann zwischen 1945 und heute ans Licht kommt.

Zu Band 10: ist durch. Bisher der für mich beste Band in der an Höhepunkten reichen Serie.
Inhaltlich und zeichnerisch top. Klasse fand ich auch die Kurzgeschichten, die einzelne Charaktere vertiefen (Am besten die drei blinden Mäuse...).

Zum Inhalt später.

[God_W.]

Hattest Du nach Band 8 auch Band 27 zwischengeschaltet?

[Ringmeister]

Zitat von Ringmeister

Band 7 ist durch.
Ist nun ein guter Zeitpunkt, die 1001 schneeweißen Nächte anzugehen; und das habe ich auch gestern Abend gemacht.
Ein wunderschöner Band mit guten Storys und Super-Artwork. Auch wenn er chronologisch vor Fables 1 spielt, ist es nicht ungeschickt, schon einige Vorkenntnisse zu haben; das bringt einem die Personen näher.

Ist wahrscheinlich egal, ob nach 7 oder 8...

[God_W.]

[B.P.Taskfield]

Fables Band 7 - Fremde Heimat

...doch bevor es in die Fremde Heimat geht, machen wir erstmal einen Abstecher in nach Hollywood. Hierhin hat sich nämlich Jack mit dem gestohlenen Fables-Gold verdrückt.
Sein Plan: Eine Filmfirma kaufen und Epen über Jack drehen. Aber nicht etwa um Geld zu scheffeln - okay, nicht nur - sondern um mehr Macht in der Menschenwelt zu gewinnen. Erinnern wir uns zurück an Band 2. Snow wurde in den Kopf geschossen, ist aber nicht gestorben. Die dürftige Erklärung, Snowwhite sei zu bekannt und die Menschen lassen nicht zu, dass sie stirbt, hat sich Jack wohl zu Herzen genommen.
Das ist ein wirklich interessanter Gedanke, mit dem Willingham hier spielt.
Das Fabletown, vertreten durch Beast, ihm hier am Ende so unschön einen Strich durch die Rechnung macht hat mir dagegen nicht so recht gepasst. Das war mir zu schlicht abgefrühstückt. So richtig was falsches Getan hat Jack ja nicht und er hat sich auch erfolgreich Mühe gegeben unter dem Radar zu bleiben. Da war mir Beasts Ekel too much.

Im direkten Vergleich zu der Wolverine, ähm, Pardon, Bigby-Story aus dem letzten Heft hat mir dies hier besser gefallen. Es fügt sich einfach viel besser in das Fables-Gesamtwerk ein.
Negativ waren dagegen die Zeichnungen. Viel zu flächig, fast keine Schattierung. Gar nicht meins.


Nun aber wirklich Boy Blue hinterher in die Fremde Welt:
Was ein Ritt!
Aber fangen wir beim Kleinen an. Ich finde es toll, wie hier die vom Kaiser eingenommenen Heimatwelten dargestellt werden. Kein zerstörtes Ödland. Welten, die weiterexistieren können. Nur halt unter der Fuchtel eines anderen Herrschers, mit anderen Steuerabgaben und einem recht üppigen Beamten-Apparat. Es ist aber nicht die düstere Crapsack-World, die man (oder besser ich) nach der Flucht und den Geschichten der Fables so erwartet hat. Das Leben geht dort normal weiter.
Wir begleiten also Blue Boy, wie er sich mit der Macht des Umhangs und des Vropal-Schwertes durch die verschiedenen Reiche arbeitet - Die Kaiserhauptstadt als Ziel.

Mir hat hier besonders gut der Abstecher ins Land der Rus gefallen. Ich bin mit Russischen Märchen aufgewachsen. Die Gestaltung der Seiten, mit den verspielten Rahmen, die Wälder in den Panels und auch die Figuren. All das hat mich direkt angesprochen kurzzeitig wieder in die Kindheit katapultiert.
Die drei Recken des Morgens, des Mittags und der Nacht haben mir auch von der Gestaltung sehr gefallen. Schade, dass sie an Blue geraten sind. Ich hätte gerne mehr von ihnen gesehen.

Blue schafft es auch bis in die Hauptstadt und hier sehen wir zum ersten mal den Fein, den Kaiser, den, der die Fables vor Hunderten von Jahren in unsere Welt vertrieben hat. Gut, wir haben ihn ja schon auf dem Cover dieses Bandes gesehen. Ein wahrer Elefant von Mann. Riesig, die Eiserne Rüstung über und über verziert, unter dem imposanten Helm ist nur schwarze Leere und zwei boshaft rot aus ihr herausstarrende Augen zu erkennen.
Und doch - Paukenschlag - fällt dieses Monstrum vom Kaiser dem Strich von Blues Schwert zum Opfer. Einfach so. Kaiser tot.
Blue kann aber nicht mehr entkommen, er wird von der Schneeköniging (einer der Vertrauten des Kaisers) eingefroren. Schnitt.

Ich habe es schon bei der letzten Festung gesagt: ich finde es toll, dass der Feind auch Fables auf seiner Seite hat, das es keine reine Gut gegen Böse, Fables gegen Feind Geschichte ist.


Da Willingham weiß, wie sehr wir jetzt wissen wollen wie es nach dem gelungenen Attentat mit der Hauptstadt, dem toten Kaiser und dem gefangenen Blue weiter geht kehren wir im nächsten Heft erstmal zurück nach Fabletown.
Aber auch hier laufen spannende Entwicklungen.
Mowgli, einer von ehemals Bigbys, nun Beasts Touristen, ist nach Fabletown zurückbeordert worden. Dabei hatte er grade irgendetwas wichtiges in Bagdad zu tun. Was das wohl war werden wir erstmal nicht erfahren.
Bürgermeister Charming hat einen Handel/Sonderauftrag für ihn: Bageeras Freiheit, wenn Mowgli Bigby findet und nach Fabletown zurück bringt - Charming will nämlich eine Atombombe, die er im Kaiserreich abschmeißen kann. Richtig gehört, der Bürgermeister plant einen Schlag gegen die alte Heimat!

Ein anderer Fable muss uns aber verlassen. Trusty John, der nette Türöffner von Fabletown ist tatsächlich des Verrates überführt. Er hat in den letzten vier Jahren Informationen über Fabletown an das Kaiserreich geliefert.
Trusty John wähl sein Schicksal selbst und springt in den Zauberbrunnen, in dem auch schon die Leichen der Farm-Revolutionäre und die Toten der Schlacht um Fabletown entsorgt wurden.

Ich mag es hier wieder, wie quer durch verschiedenste Märchen Verbindungen und Fähigkeiten genutzt werden. Mowgli soll Bigby finden, da er selbst mit Wölfen aufgewachsen ist und Kay mit seinem Spiegelsplitter im Auge wird von Beast als Spion genutzt, da er die Vergehen anderer Leute sehen kann.
Wegen solcher Verbindungen bin ich zu der Serie gekommen. Geblieben bin ich dann aber wegen der starken Story.

Zurück geht's in die Heimatwelt.
Wir erwachen mit Blue in einem Käfig mitten in einer Schreinerwerkstatt. Neben dem Käfig: der hölzerne Kopf des Kaisers.
Ja, man hätte echt schon eher drauf kommen können. Aber ich weiß, dass ich bei meinem ersten Read erst hier drauf gekommen bin: Gepetto ist der Feind, der Kaiser nur seine buchstäbliche Marionette! BÄMM
Gepetto belebt Pinocchio wieder und ist sichtlich dankbar. Dafür erzählt er Blue seine Geschichte und lässt die echte Red Riding Hood bringen.
Die Geschichte, wie aus väterlichem Holzschnitzer der mächtigste Mann der Fablewelten wir ist für mich durchaus plausibel. Ein Geschichte von langsam korrumpierender Macht. Toll auch, wie hier für die Geschichte in der Geschichte andere Zeichnungen, eine blassere Kolorierung gewählt wurde. Das sind die Stärken des Mediums Comic, sowas ist in einem Buch nicht möglich.
Dann erscheint Red Riding Hood - und erkennt Blue nicht wieder. Sie war es nicht, damals in der letzten Festung. Auch das war nur eine Spionin, die sich in Blue verliebt hat. Eine Spionin, dessen Namen Gepetto nicht kennt. Das Happy End für die Liebe ist also gestorben...

Für Blue geht es aber weiter, dies alles war von ihm geplant (nungut, die echte "falsche" Red nicht). Er hat alle Informationen, die er wollte und bricht aus, schnappt sich die echte "falsche" Red und Teleportiert sich wieder nach Fabletown - Pinocchio, seinen besten Freund, lässt er zurück bei dessen Vater...
Find ich gut, dass man Pinocchio hier unentschlossen lässt. Es ist immerhin sein Vater.
Gut war auch die Darstellung von Gepetto. Eine Gesichtshälfte lag immer im Schatten. Da kam seine Dunkle Seite gut durch.

In Fabletown freuen sich aber auch nicht alle über die Rückkehr. Riding wird angefeindet. Schließlich brannte Fabletown, als jemand mit ihrem Aussehen das letzte mal in Fabletown aufkreuzte. Manche vermuten sogar, dass Baba Yaga aus dem Brunnen entkommen ist - in dem sie, wie ja nur wir Leser und ein kleine Kreis von verschwörerischen Fables wissen, nie gelandet ist.
Auch für Blue sieht es nicht gut aus. Ihm droht eine Klage wegen Hochverrats. Aber Bürgermeister Charming will da einwirken, denn der alte Fuchs hat die Sache mit Blues "Alleingang" eingefädelt! Er hat Blue zum spionieren losgeschickt.
Man mag ja von dem Ekelpaket Charming halten was man will, aber anders als der alte Bürgermeister hat er Pläne und agiert - auch wenn das wohl auf Krieg hinausläuft.


Fazit:
Ja, wir haben hier wieder einen Band von außerordentlich hoher Qualität. Es geht mit Großen Schritten voran.
Und ich möchte nochmal die Cover besonders erwähnen. Man, was für Gemälde!

lg Task