Sammlerforen.net     
 
  www.williams-marvels.de  

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Comics > Magazine > NUFF! - Forum

Neues Thema erstellen Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 18.06.2020, 07:22   #176  
Marvelianer
Moderator Sprechblase
 
Benutzerbild von Marvelianer
 
Ort: Güster
Beiträge: 1.145
Der Produktionsvorlauf bei Williams lag je Titel bei + / - 3 Monate.
Marvelianer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2020, 09:58   #177  
Phantom
Mitglied
 
Benutzerbild von Phantom
 
Ort: Franken
Beiträge: 689
@Horatio: Sehr interessante Recherchen. Der Link zu einem Varityper font plate funktioniert bei mir nicht, es gibt aber unter archive.org eine Varityper-Broschüre, in der man die Geräte, aber auch font plates sehen kann.

Das einzige Williams-Heft aus den ersten vier Produktionen, das ich besitze, ist Rächer #4. Da fällt mir auf, dass nach dem "I" innerhalb eines Wortes häufig ein kleiner Leerraum auftritt, was das Lesen doch etwas stört. Bei ein paar Charlton-Beispielen aus dem Internet tritt das auch auf. Dabei hat Varityper doch damit geworben, dass zwischen den Buchstaben variable Abstände möglich sind, damit solche Leerräume gerade nicht auftreten. Ich weiß, das ist etwas off-topic, aber weiß jemand, ob das an der Maschine lag oder ob der Nutzer (also hier Baluch) da etwas hätte einstellen können?

@Marvelianer: Ich glaube, Horatio meinte, dass die Cover vielleicht noch weiter im Voraus produziert wurden als der Rest der Hefte. Weil auf dem Cover von Rächer #8 anscheinend wieder diese Schriftart verwendet wird, die mit dem Varityper hergestellt wurde. Oder ist das doch eine Handschrift, die das nur gut kopiert? Andererseits findet man wieder das "I" mit dem zu großen Leerraum danach.
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2020, 12:17   #178  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.518
Warum hätte ein Grafiker bei Williams eine Schreibmaschinenschrift imitieren sollen? Das kann ich mir nicht vorstellen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2020, 16:40   #179  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.518
Die Rächer # 9

Williams, September 1974 ("Avengers" # 10, November 1964)



Dies ist ein ungewöhnlicher Fall. Die vorliegende Ausgabe kenne ich schon lange; auf dem Cover ist mit Kuli vermerkt „25 + 5 Pf“; ich habe sie also auf dem Flohmarkt gekauft, sicherlich noch in den 1970er Jahren, und aus einem Superband kenne ich sie ebenfalls. Sie bekommt aber keinen Kindheits- oder Jugendbonus. Es handelt sich um eine ziemlich schlechte Story (was ich schon damals fand), und Don Hecks Zeichnungen reichen an die # 8 auch bei weitem nicht heran. Für mich ist dieses Heft Ausdruck dafür, daß man bei Marvel damals noch immer verzweifelt nach geeigneten Gegnern für die Rächer suchte. Dieser Versuch, bei dem berühmte Gestalten aus Mythologie und Geschichte herhalten mußten, ging aber gründlich in die Hose.

Der Kern der Geschichte ist rasch erzählt: Zemo, die Zauberin und der Henker (die Herrscher des Bösen) bekommen es mit einem Zauberer namens Immortus zu tun, der nach… na, der Weltherrschaft trachtet und dafür zunächst die Rächer aus dem Weg räumen muß. Sein Plan besteht darin, zunächst Captain America gegen seine Teamkollegen aufzuwiegeln (was sich jedoch klärt) und dann Gestalten wie Goliath, Merlin, Herkules und Attila den Hunnen gegen sie kämpfen zu lassen. Von einer Kooperation von Immortus und dem bösen Trio ist wenig auszumachen. Als ersten hat er Paul Bunyan aus der Vergangenheit geholt, für den ich wikipedia bemühen mußte: Er ist ein legendärer Holzfäller, um den herum die sensationslüsternen amerikanischen Zeitungen des 19. Jahrhunderts immer tollere Geschichten gestrickt haben. Als Kind konnte ich mit den übrigen Figuren auch nicht viel anfangen. Aber die Rächer setzen sich durch und müssen am Ende nochmal gegen die Herrscher des Bösen direkt antreten, worauf die drei schleunigst nach Südamerika flüchten. Immortus hat sich schon vorher aus dem Staub gemacht.

Wäre das die ganze Handlung, dann wäre sie wirklich völlig indiskutabel. Zu Beginn wohnen wir einer Übungsstunde von Captain America bei, bei der klar wird, daß er es auch ohne Superkräfte (was nicht ganz stimmt) mit den übrigen Rächern spielend aufnehmen kann. Außerdem debattieren sie in einer Teamsitzung ein bißchen darüber, ob Rick Jones in ihre Reihen aufgenommen werden soll. Rick ist es, der von Attila gefangengenommen wird, allerdings nachdem er sich heldenmütig gewehrt hat.

Immortus sieht zwar ordentlich abgefeimt aus, ist aber ansonsten eine völlig nichtssagende Figur, mit der Zemo am Ende auch nichts mehr zu tun haben will. Dafür erinnert der ehrenwerte Merlin hier an den Weihnachtsmann. Attila wird fälschlich im Mittelalter (eigentlich sogar im 18. Jahrhundert) beheimatet, was nahelegt, daß ihn Stan Lee wohl auch nur vom Hörensagen kannte. Interessant ist, daß Herkules als Gegner von Thor nochmals eingesetzt und später sogar Mitglied der Rächer wird. Wenn diese Figuren – einschließlich dem riesenhaften Goliath (der aus der Bibel) – besser gezeichnet und in stimmigen Kulissen eingesetzt worden wären, hätte ich mir die Sache vielleicht noch gefallen lassen, aber so ist die ganze Episode eine große Enttäuschung – abgesehen davon, daß es mit der Logik der Handlung auch nicht weit her ist.

Übersetzer ist wieder der ominöse Behrend de Cuvry. Als Letterer ist Clemens Raschke angegeben, der leider nicht ohne vergrößerte Sprechblasen auskommt. Hier verdecken sie mitunter ganze Köpfe, was aber nur einer von vielen Minuspunkten ist. Inker ist Dick Ayers (hier nicht angegeben), der an den hingeschluderten Bleistiftzeichnungen nicht viel verbessern konnte. Das Cover ist wieder von Jack Kirby.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2020, 17:16   #180  
Horatio
Mitglied
 
Beiträge: 405
Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
Der Link zu einem Varityper font plate funktioniert bei mir nicht
Stimmt, Link funzt nicht. Sorry.

Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
Da fällt mir auf, dass nach dem "I" innerhalb eines Wortes häufig ein kleiner Leerraum auftritt, was das Lesen doch etwas stört. Bei ein paar Charlton-Beispielen aus dem Internet tritt das auch auf. Dabei hat Varityper doch damit geworben, dass zwischen den Buchstaben variable Abstände möglich sind, damit solche Leerräume gerade nicht auftreten.
Ich bin auch kein Experte, aber vermute, dass derjenige, der die Maschine bediente, im Umgang damit nicht geübt war. Teilweise sind die Buchstabenabstände sehr unregelmäßig. Aber dass es oft die immer gleichen Lücken sind (z. B. auch nach Umlauten), spricht dafür, dass das Gerät nicht richtig justiert war.
Nachtrag: Ich habe ein französisches Comic-TB von 1977 mit dieser Schrift, und da sind die Abstände sehr schön, auch nach dem "I". Ich schätze, es lag nicht an der Maschine.

Ob Charlton tatsächlich auch den VariTyper benutzte? Ich weiß es nicht.

Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
Ich glaube, Horatio meinte, dass die Cover vielleicht noch weiter im Voraus produziert wurden als der Rest der Hefte. Weil auf dem Cover von Rächer #8 anscheinend wieder diese Schriftart verwendet wird, die mit dem Varityper hergestellt wurde.
Genau. Wenn Williams sich zum Jahresende 1973 von Baluch trennte, dann waren wohl die ersten vier Monatsproduktionen fertig, und vielleicht auch schon dies und das mehr, u. a. Cover für die Vorschauen. Aber das Warum ist nicht wirklich von Bedeutung.

Geändert von Horatio (18.06.2020 um 17:33 Uhr)
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2020, 21:29   #181  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.676
Dieses Heft scheint ganz auf Captain America zugeschnitten zu sein. Er ist hier der Dreh und Angelpunkt.
Zuerst kämpft er im Training gegen seine Teammitglieder, dann gegen die Ritter in der Vergangenheit und schließlich noch gegen die Master of Evil.

Cap scheint wohl der Lieblingsheld von Stan zu sein.

Es ist ein gutes Beispiel für die Willkür der Autoren in dieser Zeit.
Aus dem Nichts, meist unter dem Deckmantel der Zauberei, werden die Gegner aufeinandergehetzt. Wie schon erwähnt gilt es dabei eine strickte Form zu wahren. Zuerst ist der Gegner scheinbar übermächtig und dem Helden gelingt es dann mit List und/oder etwas Glück den Sieg davon zu tragen.
Übrigens flüchten die drei nicht nur nach Südamerika, sondern die Zauberin dreht sogar die Zeit um drei Tage zurück. Das hat sie sich wohl bei Immortus angeschaut.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2020, 22:49   #182  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.518
Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Übrigens flüchten die drei nicht nur nach Südamerika, sondern die Zauberin dreht sogar die Zeit um drei Tage zurück. Das hat sie sich wohl bei Immortus angeschaut.
Ah, dann hätte Stan Lee auch "Groundhog Day" vorwegnehmen können...
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2020, 05:32   #183  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.676
In den letzten Panels hat er das tatsächlich getan.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2020, 08:04   #184  
Horatio
Mitglied
 
Beiträge: 405
Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ah, dann hätte Stan Lee auch "Groundhog Day" vorwegnehmen können...
Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
In den letzten Panels hat er das tatsächlich getan.
Entschuldigung, dass ich widerspreche, aber die Geschehnisse wiederholen sich nicht (immer wieder), wie es bei Und täglich grüßt das Murmeltier geschah. Es gibt hier keine Zeitschleife.


Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Übrigens flüchten die drei nicht nur nach Südamerika, sondern die Zauberin dreht sogar die Zeit um drei Tage zurück.
Äh ... drei Tage?
Bei Williams steht im zweiten Bild der letzten Seite:
„Und so gelingt es der Zauberin durch den Spruch, mit dessen Hilfe sie die Asgard Hexen dazu brachte, das Zeitglas wieder umzukehren, alles so sein zu lassen, wie es vor ein paar Tagen war…“

Im Original heißt es an dieser Stelle:
„And so, through a subtle enchanted spell known only to the sorcerers of Asgard, the exquisite Enchantress shifts the sands of time, making everything exactly as it was before that fateful moment when Immortus appeared….“

Keine Angabe einer Zeitspanne. Und übrigens auch nichts darüber, dass die Zauberin irgendwelche Asgard-Hexen zu irgendwas brachte. Da hat sich der Übersetzer wohl was Eigenes zusammengesponnen.

Ich habe gesucht, aber keinen Hinweis gefunden, dass sich die Handlung über drei Tage erstreckt. Was habe ich übersehen?

*

Wieder eine Anmerkung zum Lettering:
Kurioserweise sind auf der zweiten Comicseite und im ersten Bild der dritten die Buchstaben gerade, und erst ab da nach rechts geneigt. (Desgleichen auf der ersten Seite der Captain-Marvel-Geschichte.) Aber es geht vielleicht zu weit, hier einen fliegenden Letterer-Wechsel zu vermuten.

Die Splashpage ist unten abgeschnitten für das Impressum. Und das Übersetzung/Lettering-Feld ist nach oben versetzt.
Bei den Rächern steht wieder "gelettered", bei Captain Marvel "gelettert".

*

Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
[B]Es handelt sich um eine ziemlich schlechte Story (was ich schon damals fand)
Ab diesem Heft habe ich die Rächer eine Zeit lang nur sporadisch gekauft. Ich war wohl auch nicht so begeistert von dieser Geschichte.

Geändert von Horatio (19.06.2020 um 08:12 Uhr)
Horatio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2020, 08:31   #185  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.518
A propos Zeitschleife:

Wie der nächste Angriff von Immortus ausgegangen wäre, können wir uns doch denken, und insofern hätte sich dann doch alles unaufhörlich wiederholt. Allerdings hatte Bill Murray ja leider nicht die Möglichkeit, wie hier die Masters of Evil den Beginn der Wiederholung einfach abzusagen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2020, 09:26   #186  
Phantom
Mitglied
 
Benutzerbild von Phantom
 
Ort: Franken
Beiträge: 689
Zitat:
Zitat von Horatio Beitrag anzeigen
Wenn Williams sich zum Jahresende 1973 von Baluch trennte, dann waren wohl die ersten vier Monatsproduktionen fertig, und vielleicht auch schon dies und das mehr, u. a. Cover für die Vorschauen. Aber das Warum ist nicht wirklich von Bedeutung.
Na ja, was ist schon von Bedeutung. Niemand nach uns wird sich noch für irgendwelche Interna des Williams-Verlags interessieren. Mich dagegen interessiert von Williams jedes Wie und Warum. Wenn jakub herausfände, wann am Personalklo von Williams aus Kostengründen von vier- auf dreilagiges Klopapier umgestellt wurde, würde ich das wohl auch lesen. Die 20 Jahre älteren Nerds diskutieren eben bis zum Grab über Lehnings Druckereiverträge, mich lässt Williams nicht los.

Zitat:
Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Die Rächer # 9
Ich bin derselben Meinung: das ist eine haarsträubende Story. Man holt per Zeitreise irgendwelche Gegner, die dann nacheinander im Eins-gegen-eins gegen einen Rächer kämpfen und nach ein bisschen Klopperei unterliegen. Dann nähert sich die angepeilte Seitenzahl, also muss man die Story irgendwie abschließen: "der unglaubliche, der unfassbare, der unberechenbare Immortus" (Seite 1), der doch die Weltherrschaft anstrebt, gibt einfach auf und bringt Cap und Rick brav in die Gegenwart zurück.

Zu Paul Bunyan: spätestens seit Fargo (1996) weiß man: Brainerd ist "home of Paul Bunyan". Leute, schaut mehr Coen-Filme!

Ich will Stan Lee nicht verteidigen, aber wo steht, dass er Attila fälschlich im Mittelalter beheimatet? Ich lese das so, dass Immortus beliebige Leute aus der Vergangenheit in seine Zeit, aber auch wieder in eine beliebige andere Zeit schicken kann. Attila hat er eben aus der Vergangenheit geholt, und jetzt soll Attila Rick ins London des 18. Jahrhunderts bringen. Aber das heißt doch nicht, dass Stan dachte, Attila käme aus dieser Zeit.
Phantom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2020, 10:19   #187  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.676
Zitat:
Zitat von Horatio Beitrag anzeigen



Äh ... drei Tage?
Bei Williams steht im zweiten Bild der letzten Seite:
„Und so gelingt es der Zauberin durch den Spruch, mit dessen Hilfe sie die Asgard Hexen dazu brachte, das Zeitglas wieder umzukehren, alles so sein zu lassen, wie es vor ein paar Tagen war…“


Ich habe gesucht, aber keinen Hinweis gefunden, dass sich die Handlung über drei Tage erstreckt. Was habe ich übersehen?
Du hast Recht. Es sind ein paar Tage, nicht drei.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2020, 10:52   #188  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.518
Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
Ich will Stan Lee nicht verteidigen, aber wo steht, dass er Attila fälschlich im Mittelalter beheimatet? Ich lese das so, dass Immortus beliebige Leute aus der Vergangenheit in seine Zeit, aber auch wieder in eine beliebige andere Zeit schicken kann. Attila hat er eben aus der Vergangenheit geholt, und jetzt soll Attila Rick ins London des 18. Jahrhunderts bringen. Aber das heißt doch nicht, dass Stan dachte, Attila käme aus dieser Zeit.
Gebe Dir recht. Aber Attila ist der Einzige, der in sowas wie eine Zeitumgebung eingebettet ist. Das ist dann eine gesteigerte Willkür, wenn ich diese Gestalt in eine Umwelt versetze, in die sie nicht hineingehört.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2020, 11:24   #189  
jakubkurtzberg
Moderator NUFF!
 
Benutzerbild von jakubkurtzberg
 
Ort: im Norden
Beiträge: 11.441
Zitat:
Zitat von Phantom Beitrag anzeigen
Mich dagegen interessiert von Williams jedes Wie und Warum. Wenn jakub herausfände, wann am Personalklo von Williams aus Kostengründen von vier- auf dreilagiges Klopapier umgestellt wurde, würde ich das wohl auch lesen.
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.06.2020, 06:21   #190  
Marvel Boy
Moderator Panini Fan-Forum
 
Benutzerbild von Marvel Boy
 
Ort: Hannover
Beiträge: 16.986
Hatte ich schon erwähnt das ich von den ersten Heften wenig begeistert war? So wirklich überzeugend war bisher kaum was, aber als Warmlaufphase betrachtet, in der immer wieder Grundsteine für große Dinge gelegt werden, haben die Hefte schon das gewisse etwas.

Geändert von Marvel Boy (20.06.2020 um 06:38 Uhr)
Marvel Boy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.06.2020, 06:31   #191  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.676
Mit Captain America, Kang und Wonder Man wurden schon drei sehr nachhaltige Figuren/Handlungstträger geschaffen.
Noch roh und unbearbeitet, aber gerade das macht ja den Reiz aus, diese wieder neu zu entdecken.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.06.2020, 07:15   #192  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.518
Den Ausgaben # 4, 6, und 8 (Williams) kann ich noch immer etwas abgewinnen; # 4 finde ich sogar richtig gut. # 2 hat zwar noch Startprobleme, würde ich aber auch gelten lassen.

Was wäre denn Deine erste richtig gute "Rächer"-Ausgabe, Marvel Boy?
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.06.2020, 07:54   #193  
Marvel Boy
Moderator Panini Fan-Forum
 
Benutzerbild von Marvel Boy
 
Ort: Hannover
Beiträge: 16.986
Puh, da müßte ich jetzt wirklich im Gedächtnis nachkramen, das lesen der Williamshefte ist bei mir Ewigkeiten her, das lesen des Panini Klassik Bandes zwar auch schon eine Weile, aber der damalige Band mit seinen ersten zehn Ausgaben ist mir halt noch besser in Erinnerung.
Ich bin der Meinung das es so mitte der zwanziger Nummerierung war das mir die Hefte besser gefielen. Richtig gut wurde es dann noch etwas später.
Aber ich folge dem ganzen hier ja und es wird sich noch zeigen ab wann ich dann begeistert war.
Teams waren in der Anfangszeit sowiso nicht so meins, wenn man die FF mal ausklammert.
Marvel Boy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.06.2020, 08:37   #194  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.518
Ich habe da vielleicht auch Vorurteile. Ich mochte die ganze Don-Heck-Strecke nicht (ab # 16; aber vor allem wegen den hingehudelten Zeichnungen). Aufwärts ging es dann wieder mit Zeichner John Buscema. Aber ich werde die Besprechungen hier auch weiter verfolgen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2020, 16:39   #195  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.518
Die Rächer # 10
Williams, Oktober 1974 ("Avengers" # 11, Dezember 1964)



Mit diesem Heft stimmt etwas nicht, dachte ich als Kind. Trotzdem hat sich mir diese Ausgabe nachhaltig eingeprägt – die Story hat mich doch mitgerissen. Gaststar ist hier die Spinne (nach der das Ganze auch benannt ist), und sie ist wirklich Gast in dem Sinne, daß sie nur in diesem Heft dabei ist. Stan Lee und Don Heck packen die Sache ungewöhnlich an, denn Helden kämpfen hier einmal nicht aufgrund eines Mißverständnisses gegeneinander, sondern weil die Spinne gar nicht die Spinne ist, sondern ein Android (eigentlich ein Roboter). Nicht stimmig war, daß dieser Roboter sich nicht ganz so wie die Spinne verhält und nicht so redet. Ich hatte damals erst eine „Spinne“-Ausgabe gelesen, die # 17, aber ich glaube, ich hatte ein feines Gespür dafür. Am Ende taucht hier die echte Spinne auf, aber sie ist der Ditko-Spinne nach meinem Empfinden auch nicht viel ähnlicher.

Der eigentliche Gegner der Rächer ist – einmal mehr – Kang. Er könnte auch selbst zum Kampf antreten, aber wie schon in „Rächer“ # 8 schickt er eine eigens konstruierte Maschine vor. Ihm ist beim Beobachten der Erde des 20. Jahrhunderts die Spinne aufgefallen, und er baut sie flugs nach. Dann schickt er sie in die Vergangenheit, wo sie sich um Aufnahme bei der Heldencombo bemühen soll. Die Rächer müssen hier übrigens ohne den Eisernen auskommen. Thor verkündet, daß Tony Stark tot und der „goldene Rächer“ (dieser Titel ist mir hier zum ersten Mal aufgefallen) verschwunden sei. Diese Geschichte wird in „Rächer“ # 62 und 63 in der Zweitstory nachgeliefert: Tatsächlich ist Tony Stark verschwunden, und der Eiserne wird verdächtigt, ihn umgebracht zu haben. Sowohl in „Iron Man“ als auch in der vorliegenden „Rächer“-Story wird ein Witz auf Kosten der Wespe gemacht: Weil sie darauf besteht, sich schminken zu müssen, hält sie den ganzen Betrieb auf – recht frauenfeindlich.

Kurz darauf kommt die Spinne (also Kangs Roboter) Captain America beim Vermöbeln einer Gangsterbande zu Hilfe. Sie hat gezielt eingegriffen, weil sie, so behauptet sie jedenfalls, Rächer-Mitglied werden will. Cap nimmt sie also mit ins Rächer-Hauptquartier. Die Wespe hat allerdings eine Arachnophobie. Die Spinne läßt durchblicken, daß sie etwas über den Verbleib des Eisernen weiß, und will gehen. Die Rächer sind plötzlich ganz Ohr und erfahren, daß ihn angeblich der Henker und die Zauberin entführt haben und er in einem Aztekentempel in Mexiko zu finden sei. Sofort reisen die Rächer (und zwar getrennt) hin. Der Spinne-Roboter erwartet sie dort bereits und besiegt alle nacheinander. Anschließend soll er sie zu Kang senden, wird dabei aber von der echten Spinne gestört, die plötzlich auftaucht – und nach dem Ausschalten des Roboters ebenso schnell wieder verschwindet.

Die Story ist vordergründig durchaus ansprechend. Zu Beginn geht es nochmals um die Frage, ob Rick Jones Rächer-Mitglied werden soll und kann (dieses Thema wird in der Serie allerdings bald ad acta gelegt). Wie Kang nach einem geeigneten Gegner für die Rächer sucht, und die (falsche) Spinne dem Team dann etwas zu respektlos gegenübertritt, hat was. Obwohl die Rächer in Mexiko wieder mal einzeln und einer nach dem anderen außer Gefecht gesetzt werden, ist zwar ein blödes Muster, aber der Spinnen-Roboter geht dabei sehr variabel vor. Der Kampf Spinne gegen Spinne wird ziemlich ausführlich inszeniert und wirft die Frage auf: Wie soll ein Superheld einen anderen besiegen, der über exakt die gleichen Fähigkeiten verfügt wie er selbst?

Allerdings: Das ist nicht die Spinne, wie sie aus ihrer eigenen Heftserie bekannt ist. Es fehlt ihr übliches Umfeld mit Geldproblemen, Liebeskummer und Highschoolaufregungen. Es fehlen Betty, Gwen, Jameson und Tante May, und es fehlt vor allem Peter Parker. Lockere Sprüche allein machen noch keine Spinne. Das habe ich damals schon gespürt. So manches stimmt an der Story zudem nicht, was aber durch die gelungene Action ganz gut überdeckt wird. Der Roboter macht sich Gedanken und lobt seinen Konstrukteur Kang (was nur in „Blade Runner“ einigermaßen glaubwürdig wirkte). Warum werden die Rächer in einen Aztekentempel gelockt? Er ist zwar eine spektakuläre Kulisse, aber bietet nichts, was auch nicht anderswo zu haben wäre. Warum sollen die Rächer in die Zukunft gebracht werden? Sie sind durchaus immer noch gefährlich: Der Gigant ist mit Spinnennetz gefesselt, Thor in Don Blake verwandelt, weil ihm die Spinne seinen Hammer abgenommen hat. Nur Captain America soll in den Tod stürzen, was dann aber die echte Spinne verhindert. Enttäuschend wirkt, daß der Spinne-Roboter einfach durch einen Knopf an der Hüfte ausgeschaltet werden kann. Und dann: Wie kommt die echte Spinne nach Mexiko? Schüler Parker konnte sich zu dieser Zeit sicher kein Flugticket leisten, und Jameson wird es ihm sicher auch nicht spendiert haben. Offen bleibt, was am Ende aus der echten Spinne wird: Kein Abschiedsgruß, kein direkter Kontakt mit den Rächern; plötzlich ist sie wieder weg.

Dennoch wirkt die Story ziemlich rund. Man will als Leser hauptsächlich sehen, daß es der Spinne durchaus gelingen kann, die Rächer – zumindest einzeln – zu düpieren. Die Zeichnungen von Don Heck sind besser geraten als in der vorhergehenden Nummer, aber sie sind nicht richtig gut, obwohl ein Inker am Werk ist, den ich sehr schätze: Chic Stone. Es scheint jedenfalls, als könne nur Steve Ditko die Spinne völlig überzeugend zeichnen. Das Cover ist übrigens wieder von Jack Kirby, aber die Spinne weist keine der typischen Kirby-Stilmittel auf. Wer sie ins Bild gesetzt hat, weiß ich nicht. Insgesamt ein gelungenes Cover, das aber seine Wirkung hauptsächlich von dem über die ganze Seite aufgespannten Netz bezieht. Das Lettering ist diesmal der Größe der Sprechblasen angepaßt, und als Übersetzer ist nun wieder Hartmut Huff angegeben.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2020, 19:56   #196  
jakubkurtzberg
Moderator NUFF!
 
Benutzerbild von jakubkurtzberg
 
Ort: im Norden
Beiträge: 11.441
https://nick-caputo.blogspot.com/201...r-mystery.html
jakubkurtzberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2020, 21:37   #197  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.518
Ja, ich würde bei dem Coverkünstler der Spinne auch auf Ditko tippen. Beim Giganten und der Wespe ist mir nichts besonderes aufgefallen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.06.2020, 18:27   #198  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.676
Gleich am Anfang diskutieren die Rächer bei ihrer Sitzung über den Tod von Tony Stark. Gleichzeitig geben sie Gründe an, warum Tony und Iron Man gleichzeitig verschwunden sind.

Die alte Geschichte mit der Geheimidentität wird hier von Ant-Man und Thor erklärt. Das ist auch ein Zeichen der Silver Age Comics.

In den aktuellen Comicserien wird kaum einemal auf das Thema Geheimidentität eingegangen und wenn, dann nur im Spaß, wie bei Daredevil, wo es ein offenes Geheimnis ist.

Dem Leser wird, wie immer, viel zugemutet in Punkto Erfindungen und Geschehnissen.
Natürlich hat Kang nichts anderes zu tun, als seine Rache an den Aveners zu planen und sie dauernd auf seinem Bildschirm zu überwachen. Außerdem kann er mit seiner Zukunftstechnologie einen künstlichen Spider-Man erschaffen, der eigenständig reden und denken kann.

Die Zeichnungen gefallen mir sehr gut. Besonders als Spider-Man Ant-Man in der Pyramide angreift und die Panels aus der Froschperspektive gezeichnet worden sind.

Natürlich ist es für mich irgendwie unglaubwürdig, dass Spider-Man hier die Oberhand gegen die Avengers hat, wenn auch nur zeitweise.

Zu einem richtigen Treffen Spider-Man mit den Rächern kommt es gar nicht. Schade eigentlich.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.06.2020, 19:14   #199  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.518
Zitat:
Zitat von Crackajack Jackson Beitrag anzeigen
Die Zeichnungen gefallen mir sehr gut. Besonders als Spider-Man Ant-Man in der Pyramide angreift und die Panels aus der Froschperspektive gezeichnet worden sind.
Hmm, wenn ich das lese, finde ich auch, daß ich die Zeichnungen von Don Heck zu negativ bewertet habe. Insbesondere die Kampfszenen sind sehr einfallsreich gestaltet. Allerdings muß Heck das Ende auch hier auf der letzten Seite mit vielen kleinen Panels herbeiführen. Er hatte wohl auch einfach keinen Platz mehr für eine Unterhaltung der Spinne mit den Rächern. Und Chic Stone kann sich hier auch nicht besonders auszeichnen. Das Artwork von Kirby kann er gut verfeinern, aber bei Heck kann er auch nicht viel tun, wenn der schludert.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.06.2020, 19:24   #200  
Crackajack Jackson
Comic Tramp & Nuff!-Mod
 
Benutzerbild von Crackajack Jackson
 
Ort: Gemütliche Gartenlaube
Beiträge: 12.676
Die Figuren, besonders Spider-Man, werden hier mit kräfigen Outlines gezeichnet, der Körper selber aber fast bleich, was einen Schimmereffekt ergibt.
Crackajack Jackson ist offline   Mit Zitat antworten
Neues Thema erstellen Antwort

Zurück   Sammlerforen.net > Öffentliche Foren > Sammelgebiete > Comics > Magazine > NUFF! - Forum


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:33 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright: www.sammlerforen.net

Das Sammler-Netzwerk: Der Sammler - Sammlerforen
Das Comic Guide-Netzwerk: Deutscher Comic Guide - Comic Guide NET - Comic-Marktplatz