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Alt 03.10.2014, 22:06   #1  
Servalan
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gold01 Comics ökonomisch betrachtet

Der französischen Comicbranche scheint es mittlerweile (trotz aller Bestseller) dermaßen mies zu gehen, daß sich die Unruhe der letzten Monate zu einem wahren Aufstand hochgeschaukelt hat, der mittlerweile die Spitzen in Wirtschaft und Politik erreicht hat.

Falls es so etwas wie einen Anfang gegeben hat, einen Anlaß, der den ganzen Prozeß in Gang gesetzt hat, dann war es die Ankündigung zweier Comicautoren, sich aus dem Geschäft zu verabschieden: Am 27. Mai 2014 verkündeten der Zeichner Bruno Maïorana (Garulfo, D), 48, und der Szenarist Frank Bonifay (La trilogie noire, Zoo, La Compagnie des Glaces), 55, ihren Entschluß über ihre Facebook-Seiten. Sie beklagen sich über ein Dumping, das die Branche ins Prekariat dränge, über überzogene Ansprüche von Verlegern und Redakteuren, an geplatzte Aufträge, sobald die Wirtschaft verkühlt sei, kurzum die Zustände würden immer fürchterlicher.
Als Beleg wurde auf den Dokumentarfilm Sous les Bulles von Maiana Bidegain verwiesen, der schon 2013 auf dem Festival in Angoulême gezeigt wurde, und als DVD erhältlich ist.

2. Akt 1. Szene: Am 10. Juni nutzt die Comicgewerkschaft SNAC den Anlaß für einen offenen Brief an die Kulturministerin Aurélie Filipetti zum selben Thema, der Reformen einklagt, der die Lebensumstände der Kreativen verbessert. Falls das nicht geschähe, drohten der Branche nach dem September 2014 gemeinsame Aktionen der Comickreativen. In dieser Phase unterschrieben 748 Künstler den offenen Brief.

2. Akt 2. Szene: 21. Juni. 403 weitere Comickreative haben den offenen Brief unterzeichnet, so daß insgesamt 1151 Personen das Vorhaben teilen, darunter Preisträger aus Angoulême wie Zep, Max Cabanes und Boucq. Wer die letzten Jahrgänge der ACBD-Reporte kennt, kann abschätzen, daß sich damit der Löwenanteil der Professionellen engagiert hat.

3. Akt: Seit dem 26. Juni wird nun verhandelt ...

http://www.toutenbd.com/article.php3?id_article=5218 (27. Mai)
http://www.toutenbd.com/article.php3?id_article=5241 (10. Juni)
http://www.toutenbd.com/article.php3?id_article=5255 (21. Juni)
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Alt 04.10.2014, 18:52   #2  
G.Nem.
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Dazu hat der Lucky Luke Zeichner Achdé ebenfalls etwas in seinem Blog veröffentlicht >
http://gribouillachde.blogspot.de/20...tre-de-la.html

Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
(...) Am 10. Juni nutzt die Comicgewerkschaft SNAC den Anlaß (...)
Die Franzosen haben wenigstens eine Comic-Zeichner-Gewerkschaft.
Was haben wir?
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Alt 04.10.2014, 19:12   #3  
Schlimme
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In einer gerechten Welt würden Comiczeichner wie Lufthansa-Piloten behandelt werden.
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Alt 14.10.2014, 11:12   #4  
Mick Baxter
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Zitat:
Zitat von G.Nem. Beitrag anzeigen
Dazu hat der Lucky Luke Zeichner Achdé ebenfalls etwas in seinem Blog veröffentlicht >
http://gribouillachde.blogspot.de/20...tre-de-la.html



Die Franzosen haben wenigstens eine Comic-Zeichner-Gewerkschaft.
Was haben wir?
Lauter Zeichner, die niemals in eine Gewerkschaft eintreten würden.
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Alt 14.10.2014, 11:14   #5  
G.Nem.
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Zitat:
Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
Lauter Zeichner, die niemals in eine Gewerkschaft eintreten würden.
Unsinn.
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Alt 14.10.2014, 19:41   #6  
eck@rt
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Ich habe gehört, von Mittwoch 14 Uhr bis Donnerstag früh sollen alle Comiczeichner streiken. Das gibt sicher wieder ein großes Durcheinander. Stellt euch rechtzeitig darauf ein!

eckrt
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Alt 14.10.2014, 21:49   #7  
G.Nem.
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Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
Ich habe gehört, von Mittwoch 14 Uhr bis Donnerstag früh sollen alle Comiczeichner streiken. Das gibt sicher wieder ein großes Durcheinander. Stellt euch rechtzeitig darauf ein!
eckrt
Ist natürlich ganz bewusster Schwachsinn den du hier schreibst, aber sei's drum.
Es ist ja klar dass du als Verleger kein Interesse daran hast die Zeichner+Texter organisiert zu sehen.
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Alt 14.10.2014, 23:09   #8  
eck@rt
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Lieber Bruder,

habe ich den ICOM seinerzeit nicht mit begründet? War das auch ganz bewusster Schwachsinn?

eckrt
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Alt 15.10.2014, 01:24   #9  
G.Nem.
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Zitat:
Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
(...)War das auch ganz bewusster Schwachsinn?
Keine Ahnung was euch da bei der Gründung damals bewegt hat und was der ICOM heute bewegt.
Aber dafür ist der Thread hier eigentlich falsch.
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Alt 15.10.2014, 09:22   #10  
eck@rt
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Zitat:
Zitat von G.Nem. Beitrag anzeigen
Keine Ahnung was euch da bei der Gründung damals bewegt hat.
Der Gewerkschaftsgedanke war damals sehr präsent, insbesondere durch Gerd Zimmer.

eckrt
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Alt 16.10.2014, 19:52   #11  
Servalan
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Eine schnelle Lösung wird es für das Problem nicht geben.
Im nächsten COMIC! Jahrbuch des ICOM (2015) werde ich einige Aspekte des Themas beleuchten, die eine Rolle spielen. Aber die Bedingungen des Marktes ändern sich durch die modernen Kommunikationsmittel so rasant, daß da immer die Gefahr einer Fehleinschätzung besteht.

Gewerkschaften sind schön und gut; allerdings ist ihr Einfluß begrenzt. Und die prekäre Lage läßt sich durch schön formulierte Forderungen nicht herbeistreiken.
Schließlich gibt es noch das Publikum, und dessen Verhalten sich nicht erzwingen. Seit dem 4, Oktober gibt es vom Zeichner/Autor Marko ein Plakat bzw. Aufsteller, der das Autorenleben im Stil eines Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiels zuspitzt.
Nur wenn das Publikum mitspielt, kann meiner Meinung eine konstruktive Lösung gelingen. Aber das Publikum hat ein Janusgesicht: Ich gehe davon aus, daß wohl alle Comicautoren mal als begeisterte Leser angefangen haben. Außerdem zieht sich das Publikum quer durch die Bevölkerung, und ich glaube nicht, daß sich alle Teil von den bisherigen Maßnahmen angesprochen fühlen.
Die Gewerkschaft muß sich noch einiges einfallen lassen, wenn sie sich durchsetzen will ...
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Alt 17.10.2014, 08:21   #12  
jakubkurtzberg
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Zitat:
Zitat von G.Nem. Beitrag anzeigen
Was haben wir?
Keine Lobby? Comics werden im deutschsprachigen Raum immer noch gern als "Kinderkram" angesehen. So zumindest mein Eindruck. Außer Asterix und Tim & Struppi haben die wenigsten "Normalos" etwas derartiges im Schrank stehen...
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Alt 17.10.2014, 09:46   #13  
Schlimme
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Das hat nicht mit Kinderkram zu tun. Auch Arbeiter in der Spielzeugfabrik können streiken.
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Alt 17.10.2014, 12:56   #14  
FrankDrake
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Früher wäre in diesem Fall "Holz & Kunststoff" zuständig gewesen, heute die IG Metall.
Wo sind denn Comiczeichner und Autoren allgemein organisiert?

Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden!

Geändert von FrankDrake (17.10.2014 um 17:35 Uhr)
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Alt 17.10.2014, 14:34   #15  
G.Nem.
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Zitat:
Zitat von FrankDrake Beitrag anzeigen
(...)Wo sind den Comiczeichner und Autoren allgemein organisiert?
Also die Profis die ich kenne sind Mitglieder bei ver.di, im Bereich Publizistik & Kunst sowie in der Illustratoren Organisation e.V.

Die Problematik bei den französischen Kollegen dürfte sein, dass es dort keine Künstler-Sozial-Kasse gibt wie bei uns. Die KSK in Deutschland übernimmt die Hälfte der Krankenkassen- und Rentenbeiträge bei freien Berufen (ähnlich dem Arbeitgeber-Anteil bei Angestellten).
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Alt 20.10.2014, 13:14   #16  
Servalan
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Standard Tit for tat

Die amerikanische Szene hat sich anders organisiert.

Solange sie aktiv sind, kommen die Kreativen über die Runden - aber der kleinste Zwischenfall kann zu existenzgefährdenden Kosten führen. Dann reagiert die Community relativ schnell und versucht dem Kollegen oder der Kollegin zu helfen. Über Spenden oder karikatative Auktionen wird die entsprechende Summe dann innerhalb weniger Wochen aufgetrieben - oder nicht.
Besonders Berufsanfänger sind gefährdet, wenn teure Krankheitskosten entstehen (Zähne, schwere Verletzungen) oder sie Opfer von Naturkatastrophen werden. Soweit ich es beurteilen kann, wird in der Szene Solidarität untereinander erwartet. Schließlich ist niemand davor gefeit, nie krank zu werden oder in eine Notlage zu geraten.
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Alt 21.10.2014, 07:54   #17  
Mick Baxter
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Zitat:
Zitat von G.Nem. Beitrag anzeigen
Die Problematik bei den französischen Kollegen dürfte sein, dass es dort keine Künstler-Sozial-Kasse gibt wie bei uns.
Bist du sicher? Es gibt in Frankreich die RAAP.
Die steht allerdings nicht in der französischen Wikipedia (oder es fehlt zumindest eine Weiterleitung).
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Alt 28.10.2014, 16:38   #18  
Servalan
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Standard Comics in Belgien

Der Bericht ist mittlerweile zwei Jahre alt, dennoch finde ich ihn wegen der Zahlen aufschlußreich. Leider wird nirgendwo eine Quelle angegeben, die sich nachprüfen läßt. Ich nehme an, die Interviewten haben diese Daten genannt, und dann sind die im Raum stehen geblieben.

Quelle: Albert Möller: Europas Comic-Hauptstadt Brüssel. In Belgien sind die gezeichneten Geschichten genauso Kulturgut wie Pommes und Schokolade, Weltzeit-Beitrag vom 23.07.2012
http://www.deutschlandradiokultur.de...icle_id=216183

Zitat:
Und diese Begeisterung hält bis heute an. Allein im vergangenen Jahr sind schätzungsweise 7000-8000 neue belgische Comichefte auf den Markt gekommen. Im Durchschnitt zwanzig pro Tag. So viele waren es noch nie zuvor. Beeindruckend für ein Land mit gerade mal 10 Millionen Einwohnern. Aber so eine florierende Comicszene hat auch einen großen Nachteil:
""Das heißt auch, dass es für einen jungen Comic-Autor jetzt ganz schlimm ist, um von den Comics zu leben. Man könnte sagen: Der Kuchen ist heutzutage viel größer, aber die Stücke sind sehr, sehr klein. Man muss immer kämpfen, um sein Brot zu verdienen. Man hat nicht viel Sicherheit. Und außerdem ist es auch ein sehr einsamer Beruf.”"
[...]
Simon Spruyt muss den Lichttisch erst mal freiräumen. Ein bisschen unaufgeräumt ist es in seinem Studio. Überall liegen Stifte, Federhalter und jede Menge Papier. Künstlerisches Chaos. Simon ist einer von rund 800 hauptberuflichen Comiczeichnern in Belgien. Gerade arbeitet der 34-Jährige an seinem neuen Buch. Dabei schraffiert er mit Bleistiften, zeichnet klare Umrisse mit Tusche und koloriert seine Bilder mit Wasserfarben.
Simon zeichnet Comics für Kinder und Erwachsene. Dafür hat er schon mehrere Preise bekommen. Besonders gern beschäftigt er sich mit historischen Stoffen. Das erfordert viel Recherche. Denn ihm ist wichtig, dass die Fakten stimmen und die Erzählung authentisch ist. Neben seinem Arbeitstisch stapeln sich die Geschichtsbücher. Recherchieren, skizzieren, kolorieren - das alles hört sich nach einem ziemlich einsamen Dasein an.
""Das finde ich ja so fantastisch an meinem Job, dass ich alleine arbeiten kann. Aber meine sozialen Kontakte funktionieren schon noch. Ich muss ja zum Beispiel auch mit meinen Auftraggebern reden. Für mich ist das schon sehr wichtig. Anders könnte einem die Einsamkeit schon auf die Nerven gehen. Dann würde ich am Ende noch so ein bärtiger Eremit werden, der ich ja eh schon fast bin.”"
Gelernt hat Simon Spruyt an der Kunsthochschule Sint-Lukas in Brüssel. Seinen Abschluss hat er im Fach "Illustration und Comics” gemacht. Es ist eine von sechs belgischen Schulen, an denen Comiczeichnen ein offizieller Studiengang ist. Auch das eine belgische Spezialität. Aber eine gute Ausbildung ist noch kein Garant für ein festes Einkommen:
""Es hilft, dass meine Freundin ein regelmäßiges Einkommen hat. Mein Einkommen ist ungefähr genauso hoch, aber bei mir ist halt das Risiko da, dass ich von einem Tag auf den anderen plötzlich nichts mehr verdiene. Ich arbeite nicht nach einem festen Vertrag, sondern nach Aufträgen, die ich bekomme. Aber es geht schon.”"
Das meiste Geld kommt über Illustrationen für Magazine und Zeitungen rein. An einem eigenen Buch verdient Simon, wenn es hochkommt, gerade mal 2000 Euro. Verschwindend gering, wenn man bedenkt, dass die Arbeit von mehreren Monaten darin steckt.
Dennoch könnte er sich keinen anderen Job vorstellen:
""Ich habe einfach von Kindesbeinen an sehr gern gezeichnet. Und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich damit auch Geld verdienen kann. Das war so eine Leidenschaft von mir, dass ich dann einen Vollzeit-Beruf draus gemacht habe. Der kommerzielle Aspekt von dem Ganzen hat mich eigentlich immer ein bisschen gestört, dass man damit auch noch Geld verdienen muss. Aber ich kann eigentlich nicht klagen. Ich mache hier meinen Traumjob, und ich kann davon leben.”"
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Alt 31.10.2014, 16:11   #19  
Servalan
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Standard Wer macht eigentlich die Comics?

Mittlerweile hat der erste öffentliche Schlagabtausch zwischen den Comiczeichnern auf der einen Seite sowie den Verlegern und Politikern auf der anderen Seite stattgefunden.

Dabei traten neue Probleme zutage. Der Geschäftsführer des Comic-Majors Média Participations, Vincent Montagne, der zugleich der aktuelle Präsident des Verlegerverbandes SNE (das Gegenstück zum Börsenverein des Buchhandels) ist, findet die Verbindung Honorar nach Seitenzahl für den Vorschuß problematisch. Die habe keinerlei Bezug zu den erwartbaren Umsätzen und belaste die Kalkulation.

Wer selbst mal längere erzählerische Prosa verfaßt und diese irgendwo eingereicht hat, kennt den Unterschied zwischen dem Manuskript (des Urhebers) und dem Roman (das Produkt für den Handel), auf den heute noch Wert gelegt wird. Ein weiteres Zitat, mit dem sich die ehemalige Kulturministerin Aurélie Filipetti den Zorn der Kreativen auf sich gezogen hat, lautete: "Autor wird man erst durch den Blick eines Verlegers / Herausgebers / Redakteurs, denn nicht alle Texte werden zu Büchern. Der Verleger macht daraus Literatur."

Die Verleger besetzen eine Schlüsselposition und die meisten Autoren werden von ihnen als hoffnungslose Amateure betrachtet, während sich die Verantwortlichen in den Verlagen als Professionelle sehen, die etwas vom Geschäft verstehen und Zahlen sehen wollen. Und in den letzten drei Jahren habe es keinerlei Wachstum gegeben; erst wenn der Comicmarkt wieder wachse, sei er bereit, sich auf Verhandlungen einzulassen.

Das letzte Wort wird das nicht gewesen sein. (Fortsetzung folgt)


Quellen: http://www.du9.org/humeur/vues-ephemeres-octobre-2014/
http://www.sgdl.tv/forum-sgdl-la-rem...teurs-106.html (Videodokumentation der Veranstaltung)

Geändert von Servalan (31.10.2014 um 20:18 Uhr)
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Alt 01.11.2014, 14:29   #20  
Servalan
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Standard Ein aufschlußreiches Interview

Wladimir Labaere betreut bei Casterman seit fünf Jahren das Label Sakka, in dem Mangas und andere Comics aus Asien erscheinen. Sein Interesse für die japanische Kultur hat ihn über einige Umwege zu den Mangas geführt. Er hat ein Jahr in Japan gelebt und versteht die Sprache; deshalb kann er den Markt in Übersee mit dem französischen Comicmarkt vergleichen.
Christian Missia Dio (actuaBD.com) hat ihn interviewt und einige Tatsachen zutage gefördert, die einige Mythen über das ferne Comicland platzen lassen.

Laut Labaere erscheinen in Japan monatlich 150 Mangatitel; hochgerechnet auf das Jahr ergibt das 1800 neue Titel (inklusive der Comicmagazine wie Shonen Jump, Morning etc.). Das entspricht einem Drittel des frankophonen Marktes und dürfte eher dem niederländisch-flämischen Markt gleichen.
Die japanischen Autoren sind auch nur Menschen, die irgendwann erschöpft sind. Seit 2000 wurde in Frankreich das veröffentlicht, was in den letzten 20 bis 30 Jahren in Japan erschienen ist. Dadurch ist die Backlist jetzt abgearbeitet, und die Verlage müssen sich für ihre Übersetzungen / Lizenzen mit dem begnügen, was aktuell entsteht. Das Angebot schrumpft also.
Und Jiro Taniguchi ist in Europa bekannter als im eigenen Land, während seine Auflagen wohl trotz seines unangefochtenen Images erstaunlich niedrig sind. Für eines seiner bekanntesten Werke, Quartier lointain (Haruka na Machi e (遥かな町へ; dt. Vertraute Fremde, Carlsen, 2007), gibt Labaere eine Gesamtauflage über sämtliche Fassungen (Japan, Frankreich, Deutschland ...) von wenig mehr als 300.000 Exemplaren an.
Mangas und Anime werden als Soft Power betrachtet, durch den Nippon seine Kultur und Lebensart exportiert statt der Hardware der 1980er Jahre (wie Autos, Elektronikgeräte).
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Alt 01.11.2014, 15:42   #21  
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Standard Die deutsche Situation

Zum Vergleich einige Zitate über die deutsche Szene, der Fokus liegt hier auf Hamburg. Der Artikel stammt aus Impulse. Das Unternehmer-Magazin.

Quelle: Amadeus Ulrich: Comiczeichner zwischen Leidenschaft und Brotjob (30. August 2014)
Zitat:
Micky Maus oder Garfield sind weltweite Bestseller - und die Ausnahme von der Regel. Denn der Comicmarkt ist nur für wenige Akteure wirklich profitabel. Leidenschaftliche Zeichner lassen sich davon allerdings nicht entmutigen.
Einmal war Calle Claus kurz davor, mit dem Comiczeichnen aufzuhören. Zweifel überkamen ihn im November vor zwei Jahren, als seine 150 Seiten dicke Graphic Novel “White Line” erschienen war. Bis heute hat sich das Werk rund 1500 Mal verkauft. Geld verdient habe er kaum, sagt Claus, obgleich er sechs Jahre an dem Comic gearbeitet hat und es in den Feuilletons gelobt worden war.

Vielen Comiczeichner in Deutschland geht es wie Claus: Nur wenige können vom Buchverkauf allein leben. Die meisten arbeiten nebenbei als Illustrator, Texter oder lehren an Schulen. Bestseller-Comics wie Micky Maus, Garfield oder Tim und Struppi gelingen selten; gerade im Graphic-Novel-Bereich mit langen, meist komplexen Geschichten für Erwachsene. Dennoch blüht die Comicszene, etwa in Hamburg.

“Comiczeichner sind wie Junkies”
Letztlich hat auch Claus nicht mit dem Zeichnen aufgehört. Aktuell arbeitet der 42-Jährige erneut an einem Comic. “Comiczeichner sind wie Junkies, sie kommen von ihrem Stoff nicht los”, sagt Claus lachend in seinem Hamburger Gemeinschaftsatelier.
Claus ist studierter Illustrator. “Dorle”, so heißt das Werk, an dem er mit seinem Kollegen Olli Ferreira tüftelt. Es geht um eine Hamburger Studentin, deren Eltern ihr den Geldhahn zudrehen, wodurch sie von einer Katastrophe in die nächste schlittert. “Mir ist so ein Buchprojekt neben den vielen Brotjobs wichtig”, sagt Claus. “Immer, wenn wir Zeit haben und kein Geld verdienen müssen, arbeiten wir dran.”
Wer zu Graphic Novels recherchiert, kommt an Anke Feuchtenberger nicht vorbei. Seit 17 Jahren lehrt die Professorin Illustration an der Hochschule für angewandte Wissenschaften. Viele Comickünstler wie Birgit Weyhe, Sascha Hommer und Calle Claus haben bei ihr studiert. Die Hamburger Schule sei einzigartig, sagt Feuchtenberger. “Viele kommen bewusst hierher.” Jeder wisse aber, dass mit Comics wenig Geld zu verdienen sei. Es zeuge daher von einer Besessenheit und Leidenschaft, wenn Menschen diesen Beruf wählten. “Ich würde es aber niemandem einreden wollen.”
(...)
“Taxifahren musste ich noch nie”
“Unsere wirtschaftliche Situation ist dennoch miserabel”, sagt Hommer. Der deutsche Markt sei längst nicht so groß wie in Frankreich oder Japan. Dennoch gibt es Preise: Der bekannteste ist der Independent Comic Preis. Seit diesem Jahr zeichnet die Berthold Leibinger Stiftung zudem einen Künstler mit 15.000 Euro aus.
Calle Claus allerdings kann sich für diesen Preis mit seiner Graphic Novel “Dorle” nicht bewerben. Denn nur unveröffentlichte Werke werden prämiert, und Claus hat bereits einen Verlag gefunden. 70 Seiten seien fertig, sagt er. Auf den Tischen in seinem Büro liegen Dutzende Zeichnungen auf transparentem Papier. Im Herbst 2015 soll das Buch erscheinen. Warum er doch nicht mit dem Zeichnen aufgehört hat? “Mit Comics kann ich meine künstlerische Freiheit ausleben”, sagt Claus. Seit 15 Jahren arbeite er als freier Illustrator und Comiczeichner, habe sechs Bücher veröffentlicht. “Zwar habe ich keine Jacht oder ein dickes Auto”, sagt Claus. “Aber Taxifahren musste ich noch nie.”
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Alt 03.11.2014, 15:18   #22  
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Standard Die deutsche Situation, 2. Teil

Quelle: dpa, zitiert nach: BerlinOnline
Zitat:
Comiczeichner: Talent und Sparsamkeit erforderlich
Eine Ausbildung zum Comiczeichner gibt es nicht und nur selten bringt der Beruf ein sicheres Einkommen.
Der richtige Studiengang könnte aber weitere Möglichkeiten eröffnen.
(...)Auch Deutschland hat seine Comicszene und Comiczeichner. Aber die Szene ist hierzulande viel kleiner und deutlich umsatzschwächer.

Comiczeichner sind Künstler
Das hat sich auch dadurch nicht geändert, dass Comics inzwischen ihren Weg ins Feuilleton gefunden haben. «Es mag sein, dass der Comic als Kunstform akzeptierter ist. Aber auch das bringt ja nicht automatisch höhere Verkaufszahlen», klagt Karl Valentin Kopetzki, eine Hälfte des Zeichner-Duos Bringmann und Kopetzki aus Kassel.
Einkommen als Comiczeichner
Ein Eindruck, den auch Jens Nielsen von der Illustratoren Organisation, dem Berufsverband der Zeichnerinnen und Zeichner mit Sitz in Hamburg, teilt. Beide stellen klar: Wer Comiczeichner werden will, darf nicht nur auf dieses eine Pferd setzen. In Deutschland gebe es etwa 400 Personen, die sich mit Recht professionelle Comiczeichner nennen, schätzt Nielsen. «Mir fällt aber nur eine Handvoll Leute ein, die ausschließlich von dieser Arbeit leben können.»
(...)
Comiczeichner haben meist sehr niedrige Einkommen
Die Herstellung eines Comicalbums sei eine knallharte und langwierige Arbeit. Angefangen bei Konzeption und Design bis zur Fertigstellung vergehe oft ein Jahr. Im Schnitt verdienen Zeichner daran zwischen 4000 und 6000 Euro.
Für junge Zeichentalente, die ihn nach dem besten Weg zu einem sicheren Einkommen in der Comicbranche fragen, hat er schon immer den gleichen Tipp: «Reich heiraten.»
Wenn ich die Zahlen der verschiedenen Beiträge auf einen gemeinsamen Nenner bringe, dürfte die Kalkulation folgendermaßen aussehen: Umsatz brutto pro Album 4.000 bis 6.000 €, davon gehen ab: Steuern, Kosten für Material und Geräte, sonstiger Support (Homepage/Blog, Reisekosten zu Messen und Börsen), Ateliermiete und Sonstiges. Davon bleibt unter dem Strich ein Einkommen von 2.000 € netto im Monat, häufig mit fünfzehn- oder sechzehnstündigen Arbeitstagen.
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Alt 03.11.2014, 15:32   #23  
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Standard Aus dem Nähkästchen geplaudert: OL

Das Interview führte Andreas Düllick am 24. August 2010 in Berlin-Weißensee, anlässlich der Ausstellung 60 Jahre OL in der Kunstgießerei Flierl.
Zitat:
sf: Wie ist das mit dem Feedback der Leser? Kommt da was, wenn ja wie, und brauchst Du das?
OL: Feedback kommt selten, brauchen tät ich’s schon, weil man ohne Anerkennung das Gefühl hat in den nassen Sack zu malen. Von den Zeitungsredaktionen kommt nichts zurück, da hab ich eher das Gefühl, die haben bis jetzt bloß versäumt mich zu feuern. Spaß macht es nicht, für wenig Geld und noch weniger Wertschätzung lustig zu sein, aber meine Wohnung ist nicht groß genug, als dass ich von früh bis spät kotzen könnte, also hab ich auf meiner Webseite, www.ol-cartoon.de, eine Möglichkeit geschaffen, das Leute mit mir in Verbindung treten könne, oder sich in einen Newsletter eintragen und dann mit neuen Cartoons versorgt werden. Seitdem melden sich Fans und Wohlgesinnte.
sf: Kannst Du von Deiner Kunst leben, oder bist Du chronisch unterbezahlt? Wie sind denn so die Honorare? Was kriegst Du für einen Cartoon?
OL: Die Honorare sind schlecht und verschlechtern sich noch. Glücklicherweise muss ich nicht von meiner Arbeit leben, weil mich mein Lebenspartner finanziell unterstützt.

sf: Du arbeitest auch für Naturalien?
OL: Für Naturalien arbeite ich grundsätzlich nicht. Seit ich kein Bier mehr trinke, male ich auch keine Kneipen mehr an, in denen ich dann umsonst trinken müsste.
(...)
sf: Wie ist denn OL ganz privat? Was magst Du, was nicht, wovon träumst Du?
OL: Privat sitze ich gern vorm Kanzleramt und zeichne, mein Lieblingsort in Berlin ist der Betriebsbahnhof-Schöneweide und träumen tue ich von zwei Riesen-Honoraren.

Geändert von Servalan (04.11.2014 um 00:02 Uhr)
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Alt 04.11.2014, 19:04   #24  
Servalan
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Standard Snowpiercer Reloaded

Durch den Film Snowpiercer von Bong Joon-Ho geriet die Comicvorlage Le Transperceneige 2010 in den Fokus der Öffentlichkeit. Über dreißig Jahren entstanden drei Teile, die Casterman in einer Gesamtausgabe neu auflegte. Für rue89/Le Nouvel Observateur interviewte Aurélie Champagne den Zeichner Jean-Marc Rochette. Sein bekanntestes Werk dürfte Edmond, das Schwein (Carlsen) sein, ein satirischer Funny, während Le Transperceneige realistisch gezeichnet ist. Dabei plaudert Rochette unvermeidlicherweise über die Arbeitsbedingungen, und wie die sich in den Jahrzehnten verändert haben.
Zitat:
“Aujourd’hui, pas d’économie pour cette BD”
(...)Aujourd’hui, je ne crois pas qu’on pourrait proposer une BD comme ça. Il n’y aurait pas l’économie : 250 pages avec un scénario pareil, il faudrait mettre beaucoup d’argent. Ou alors, il faudrait travailler comme certains romanciers qui passent trois-quatre ans de leur vie à servir leur grande œuvre. A l’époque, on l’a pas fait dans cette optique-à. On était des feuilletonnistes. On gagnait notre argent avec le magazine, pas avec des bouquins. On en vivait d’ailleurs. Disons comme un petit prof de dessin peut vivre. On mangeait et on payait notre loyer.
(Meine ziemlich freie) Übersetzung:
"Unter den heutigen ökonomischen Bedingungen wäre so ein Comic nicht mehr möglich"
(...) Ich glaube nicht, daß es heute möglich wäre, so einen Comic zu machen. An Wirtschaftlichkeit haben wir damals [bei (A suivre)] nicht gedacht: 250 Seiten mit einem derartigen Szenario, das erfordert schon eine Menge Geld. Nun ja, wir sind vorgegangen wie manche Romanciers, die drei oder vier Jahre ihres Lebens dem Dienst an ihrem großen Werk widmen. Zu der Zeit haben wir das nicht so gemacht. Wir sind vorgegangen wie bei einem Fortsetzungsroman. Unser Geld haben wir mit dem Magazin verdient, nicht mit den Alben. Wir haben uns durchgewurschtelt. So ungefähr wie kleine Zeichenlehrer haben wir gelebt. Für Essen und Miete war gesorgt."

Geändert von Servalan (05.11.2014 um 11:16 Uhr) Grund: Korrektur
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Alt 05.11.2014, 10:34   #25  
eck@rt
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
(Meine ziemlich freie) Übersetzung:
Zu der Zeit haben wir kein Hochglanz gemacht.
Natürlich nicht. "A l’époque, on l’a pas fait dans cette optique-à" bezieht sich darauf, dass sie es nicht so gemacht haben wie Schriftsteller, also nicht mit einer "optique à long terme", mit einer langfristigen Perspektive, gearbeitet haben. Und die Schriftsteller haben nicht "drei Viertel des Jahres ihres Lebens" dem Werk geopfert, sondern drei bis vier Jahre, "trois-quatre ans de leur vie" oder "trois, quatre ans".

Das soll deine Arbeit hier nicht schmälern. Sollte aber auch verständlich sein, oder?

eckrt
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