Fables - Märchen für Erwachsene

[LaLe]

Ja, die Frage ging dahin ob die woanders mal auftauchen. In der Hauptserie waren sie bis zum Crossover ja nicht vertreten.

[Heatwave19]

Alles klar, in der Hauptserie tauchen sie meiner Erinnerung nach nicht mehr auf.

[God_W.]

Fables 9 – Wölfe



Wie der Titel des die Hefte 48 bis 51 versammelnden Paperbacks schon erahnen lässt, steht diesmal Bigby mit seiner Familie im Mittelpunkt des Geschehens. Also zumindest sollte das so sein, dazu muss man den griesgrämigen Isegrim aber erstmal finden, denn die Fables haben eine ganz besondere Mission ins Auge gefasst, die nur von ihm durchgeführt werden kann. Dazu hat sich Mowgli auf die Spur des Raubeins begeben, um ihn in die Gemeinschaft zurückzuholen und von der Wichtigkeit des Auftrages zu überzeugen, für den er ausgewählt wurde.

Diese Suche entwickelt sich zu einer Art spannender Mischung zwischen Hetzjagd und Detektivgeschichte mit intensiven, äußerst physischen Actioneinlagen. Derweil wachsen und gedeihen die Welpen auf der Farm, entwickeln ihre Fähigkeiten und spielen mit Großpapa Nordwind, während Mama Snow beunruhigende Visionen hat.

Die zweite Hälfte des Bandes beschäftigt sich dann mit Bigbys „Mission Impossible“ die absolut perfekt geplant und vor allem auch grandios inszeniert wurde. Den Vergleich mit einem spannenden Action-Thriller höchster Güte braucht die Story nicht zu scheuen, und so bekommt der Feind mal gezeigt, dass er sich besser nicht mit den Fables aus unserer Welt anlegen sollte. Doch ob sich ein Wahnsinniger wie Gepetto davon abschrecken lässt? Wir werden es erfahren.

Zum Abschluss gibt es noch eine Familienzusammenführung, wir erfahren alles Wissenswerte (und auch eher Unwichtiges) über die Lebensumstände der Fables und dazwischen hat Cinderella einen großen, und wie ich finde äußerst überraschenden Auftritt. Sehr sehr cool meiner Ansicht nach. Erneut ein bockstarker Band mit vielen Highlight-Momenten, hätte gerne etwas dicker ausfallen können.

8,5/10

VG, God_W.

[Heatwave19]

Fables #14: Das große Fables-Crossover
US-Fables #83–85, US-Jack of Fables #33–35, US-The Literals #1–3

Leider so schwach, wie ich es in Erinnerung hatte.
Der ganz passable Anfang hatte mich erst Hoffnung schöpfen lassen, als Jack auftaucht geht es dann aber rasant bergab. Eigentlich hatte mich die Figur nicht mehr ganz so sehr genervt in der Solo-Serie, auch, weil er mal ein paar sympathischere Ansätze gezeigt hatte. Hier verkommt er leider wieder komplett zum egoistischen Arschloch, besonders wie er mit Rose Red umspringt, ist fast schon sexuelle Nötigung. Dazu ist das Aufeinandertreffen mit seinem Sohn, der deutlich sympathischer ist, ein ähnliches Niveau-Limbo, wenn er über die Snow Queen spricht.
Die Story an sich enttäuscht ebenfalls auf ganzer Linie. Das Konzept der Literals war einer der interessanteren Aspekte der Jack Serie, wird hier aber nicht vernünftig genutzt und am Ende zu einem überhasteten Abschluss gebracht. Die Genres sind mir viel zu blass und gehen im übertriebenen Geballere unter, die eigentlich höchstgefährliche Bedrohung durch Thorne verkommt zu purem Slapstick, indem der Gag mit der Veränderung von Bigbys Gestalt zu Tode geritten wird. Für die Hauptserie ist das Ganze auch komplett folgenlos, vermutlich könnte man den Band sogar fast überspringen und würde nichts Wesentliches verpassen.

Schlechtester Band bislang, was die Hauptserie betrifft.

[Heatwave19]

Jack of Fable 7: Die neuen Abenteuer von Jack und Jack
US-Jack of Fables 36-40
Der Band beginnt mit einer Einzelgeschichte, in der Jack nun auch der Mythos um Tarzan zugeschrieben wird. Eine selbst für Jack Verhältnisse schwache Geschichte im afrikanischen Dschungel, die mich zu keiner Zeit begeistern oder unterhalten konnte.
Im nachfolgenden Vierteiler geht es dann qualitativ steil bergauf. Jacks körperliche Veränderung und die Erklärung fand ich recht clever, dazu tritt sein Sohn deutlich in den Vordergrund, den ich sowieso viel sympathischer finde. Richtig toll ist die neue Figur der Holzeule MacDuff, die Jacks Sohn auf seinen Abenteuern begleitet. Schön, dass wohl für den nachfolgenden Band Jacks Sohn die Hauptfigur bleibt.

Jack of Fable 8: Das magische Schwert
US-Jack of Fables 41-45
Und hier folgt dann die Ernüchterung. Leider eine wirklich konsequenz- und einfallslose Story. Das Setting ist ein unausgegorener Mix aus Märchenwelt und SciFi, was für mich thematisch nicht zu den Fables passen will. Laut Beschreibung von Panini soll das hier wohl eine Hommage an Flash Gordon, Buck Rogers und Jack Carter sein, kenne ich alles nur sehr oberflächlich. Vielleicht fehlt mir deswegen das Hintergrundwissen, aber bekannte Figuren aus Märchen und Geschichten konnte ich keine erkennen, dafür gibt es Klischeefiguren aus der Mottenkiste. In seiner persönlichen Entwicklung bringt es Jacks Sohn auch nicht voran, zumindest die Freundschaft/das Zusammespiel von ihm und MacDuff war aber ganz nett. Qualitativ passen sich auch die Zeichnungen dem Niveau der Geschichte an, die deutlich nachlassen.

[LaLe]

Zitat von Heatwave19

Laut Beschreibung von Panini soll das hier wohl eine Hommage an Flash Gordon, Buck Rogers und Jack Carter sein, kenne ich alles nur sehr oberflächlich. Vielleicht fehlt mir deswegen das Hintergrundwissen, aber bekannte Figuren aus Märchen und Geschichten fehlen völlig, dafür gibt es Klischeefiguren aus der Mottenkiste.

Bei allem was du sonst schreibst ist die markierte Aussage eine recht mutige. Da ich Jack nach Stand der Dinge auslassen werde, kann ich dazu leider nichts sagen.

Aber die ziehst gerade an mir vorbei...

[Heatwave19]

Ja, habs mal geändert in 'konnte ich keine erkennen'.
Bin gerade wieder im Lesefluss, das muss ich ausnutzen, so lange der anhält.

[LaLe]

Mach ruhig. Mit Jack bist du dann ja auch schon fast durch.

[Mathew]

Ich fand das Jack Spin off durchweg unterhaltsam, hatte es aus der Bibliothek aber nach einmal lesen vor 10 Jahren nicht mehr in der Hand um es zu beurteilen. Weiß nur noch, dass das Ende ziemlich kompromisslos war...

[Heatwave19]

Zitat von LaLe

Mach ruhig. Mit Jack bist du dann ja auch schon fast durch.

Es fehlt nur noch der Abschlussband, der kommt aber erst deutlich später in der Lesereihenfolge von Seite 3, bei der ich weiterhin bleibe.

Zitat von God_W.

Fables 1 - Legenden im Exil
Fables 2 - Farm der Tiere
Fables 3 - Märchenhafte Liebschaften
Fables 4 - Die letzte Festung
Fables 5 - Aufmarsch der Holzsoldaten
Fables 6 - Finstere Jahreszeiten
Fables 7 - Fremde Heimat
Jack of Fables 1 - Flucht nach vorn
Fables 8 - Arabische Nächte
Fables 27 - 1001 Schneeweiße Nächte
Fables 9 - Wölfe
Fables 10 - Väter und Söhne
Fables 11 - Der gute Prinz
Jack of Fables 2 - Viva Las Vegas
Jack of Fables 3 - Der böse Prinz
Jack of Fables 4 - Americana
Fables 12 - Krieg und andere Kleinigkeiten
Fables 28 - Cinderella (nur die erste Hälfte oder alternativ Fables: Cinderella 1 - Liebesgrüße aus Fabletown)
Jack of Fables 5 - Der fabelhafte Wilde Westen
Jack of Fables 6 - Das große Buch vom Krieg
Fables 13 - Die dunklen Jahre
Fables 14 - Das große Fables Crossover
Jack of Fables 7 - Jack und Jack
Jack of Fables 8 - Das magische Schwert
Fables 15 - Hexen
Fables 16 - Rose Red
Fables 17 - Wettkampf der Zauberer
Fables: The Wolf among us - Der Wolf geht um 1
Fables: The Wolf among us - Der Wolf geht um 2
Fables: The Wolf among us - Der Wolf geht um 3
Fables: The Wolf among us - Der Wolf geht um 4
Fables 24 – Unwritten Fables
Fables 28 - Cinderella (die zweite Hälfte oder alternativ Fables: Cinderella 2 – Ein Quantum Magie)
Fables 18 – Stadt der Werwölfe
Fables 19 – Das Superteam
Fairest 1 – Wachgeküsst
Fables 20 – Erben des Windes
Fairest 2 – Das verborgene Reich
Fables 21 – Welpen im Spielzeugland
Fairest 3 – Die Rückkehr des Maharadschas
Fables 22 – Snow White
Fairest 4 – Die Schönsten im ganzen Land
Fables 23 – Camelot
Jack of Fables 9 – Das Ende
Fairest 5 – Von Menschen und Mäusen
Fables 25 – Glücklich bis an ihr Ende
Fairest 6 – Der Schrei nach Zauberei
Fables 26 – Lebewohl
Fables: Everafter – Es war einmal… 1
Fables: Everafter – Es war einmal… 2

[Mathew]

Und bald geht es weiter!

. Mir fällt grad auf, dass ich von Everafter nur Band 1 habe...

[God_W.]

Fables 10 – Väter und Söhne



Mit den Ausgaben #52-#59, also ganzen acht Heften, wird im zehnten Band so einiges geboten. Los geht es direkt hammerhart, denn Gepetto sucht die „Endlösung für Fabletown“. Dazu hat er die Väter und Söhne (sowie eine eiskalte Tochter) seines Reiches zusammengerufen, um zu beratschlagen, wie Fabletown denn am effektivsten von der Landkarte zu tilgen sei. Hier wird die ganze Dimension der Bedrohung irgendwie zum ersten mal richtig greifbar. Die verschobenen Denkweisen und Begründungen um das eigene, bösartige Handeln zu rechtfertigen können einem richtig Angst einjagen. Hauptproblem: All die brutalen und zerstörerischen Pläne klingen tatsächlich, als könnten sie funktionieren und die Chance, dass Pinocchio seinem Erzeuger die Sache mit guten Worten auszureden vermag tendiert eher gegen Null.

Dazwischen werden einige kleine, feine Geschichten gestreut, die Einzelcharaktere näher beleuchten und Abwechslung ins Artwork bringen. Die Gedankenspiele zum Thema Technik vs. Magie finde ich ebenfalls äußerst interessant, denn wie dicht sind wir technologisch heutzutage denn an Dingen, die vor gar nicht allzu langer Zeit noch als Zauberei oder Hexerei verteufelt worden wären?

Die Weihnachtsausgabe zwischen den beiden Hauptteilen des Bandes war ein kleines Extraschmankerl für mich, die habe ich richtiggehend genossen. Ob bei Familie Wolf zu Hause, mit Blue Boy und Rose auf dem fliegenden Teppich, Jacks Finger mal wieder in der Keksdose, oder bei der vielleicht wichtigsten Frage der gesamten Kindheit, und der absolut herzerwärmenden Art und Weise, auf die sie gestellt wird. Ganz fein, hole ich mir im Dezember vielleicht nochmal hervor den Band, nur für dieses Heft.

Bevor der Band zum Abschluss einen äußerst kreativen Weg findet Leserfragen zu beantworten bleibt Bigby nichts anderes übrig als seiner Familie nachzugeben und zu Weihnachten seinen alten Herrn zu besuchen. Das Problem die ungeliebte Verwandtschaft zu Weihnachten treffen zu müssen kennt ja der ein oder andere, aber nur in seltenen Härtefällen ist der eigene Papa dabei das Objekt der Missgunst und Ablehnung. Ob und wie sich die beiden schließlich doch noch zusammenraufen, sowie einige weitere, überraschende Familienhintergründe werden in den zwei Heften aufgetischt.

Zusammen mit der Weihnachtsstory hat mir der große Vierteiler zu Beginn am besten gefallen, aber auch die Bigby/Nordwind-Story fand ich ziemlich stark. Bei den Shorties am Ende weiß nicht jeder zu glänzen, aber insgesamt habe ich mich bestens unterhalten gefühlt und mich zumeist auch über Artwork gefreut, wenn es nicht vom Stammzeichner kam. Klar, der Buckingham hat einen schönen, glatten Stil, ist aber oft (nicht immer) sehr sparsam mit den Details und macht es sich meines Erachtens an einigen Stellen zu einfach. Ist halt ein allgemeingefälliger Stil, mir persönlich aber ein wenig zu glattgebügelt.

8,5/10

VG, God_W.

[Heatwave19]

Fables #15: Hexen
US-Fables #86-93

Rundum fantastischer Band!
Der Auftakt mit einer Rückblende ins Imperium und der Erklärung, wie Mr. Dark trotz seiner scheinbar unendlichen Macht eingesperrt werden konnte, überzeugt, dazu verdeutlicht es auch nochmal die Schwere der Bedrohung und vertieft die Herkunft des Witching Cloak.
Der namensgebende Fünfteiler um die Hexen ist zweigeteilt und beschäftigt sich auf der einen Seite mit Bufkins Kampf gegen Baba Yaga im nun von der Realität abgeschnittenen Verwaltungsbüro, auf der anderen Seite mit Frau Totenkinder und dem Hexenzirkel. Bei letzterem gefiel mir besonders, dass der Hexenzirkel, der sonst immer nur im Hintergrund von Frau Totenkinder zu sehen war, deutlich mehr Profil kriegt. Gerade mit Ozma und Maddy sind interessante neue Figuren im Fokus, dazu erfahren wir wohl endlich auch mehr über die Hintergründe von Totenkinder, die sich hier auf den Weg macht, um einen Weg zu finden, Mr. Dark auszuschalten. Gepetto versucht derweil die Kontrolle über Fabletown/die Farm zu übernehmen, was aber mit einem starken Cliffhanger endet. Die Parallelstory um Bufkin steht dem Ganzen qualitativ in nichts nach, hier gefiel mir besonders, wie viele alte Konzepte und Figuren beim Besiegen der Hexe eine Rolle spielen.
Der abschließende Zweiteiler führt uns dann nach Haven und zu Flycatcher. Der nach dem Mord durch einen Goblin vor einem moralischen Dilemma steht. Hier gefiel mir besonders die Verhandlung und die mal wieder sehr weise Entscheidung von Flycatcher, auch wenn die keiner der Streitparteien glücklich machen dürfte. Ach ja, dass sich er und Rotkäppchen endlich näher kommen, ist ein schöner Nebenplot, gerne mehr solche Einblicke in Haven.

[God_W.]

Fables 11 – Der gute Prinz



Nachdem wir in den „Schneeweißen Nächten“ seine herzzerreißende Vorgeschichte kennenlernen „durften“ und der schüchtern/sympathische Fliegenfänger in Band 10 endlich wieder zu sich gekommen ist können wir ihn jetzt erleben wie er - - - völlig am Boden zerstört, wie ein Häuflein Elend vor sich hinvegetiert. Jahre nach der schrecklichen Tragödie, die seiner Familie widerfuhr, ist er jetzt erst bereit die notwendige Trauerarbeit zu leisten.

Derweil wird weiter in alle Richtungen spioniert, Prince Charming schlägt sich mit Hänsel rum, während die Baba Yaga im Keller ausgequetscht wird und was Kay so alles in Frau Totenkinder sieht würde mich ja brennend interessieren. Schließlich schmeißt Flycatcher seinen Job hin, denn weiter Böden schrubben, um für erfundene Mini-Vergehen zu büßen, das kann nicht länger sein Dasein bestimmen. Nein, er muss andere Aufgaben übernehmen, zum Beispiel die nächste Fuhre zur Farm. Das ist allerdings nur ein Vorwand, denn der Plan, den er dort seinem alten Kumpel Blue Boy offenbart ist sicher nicht das, was wir von dem Häuflein Elend erwartet haben, und so wird dieser von seinem Buddy auch rundheraus abgelehnt. Doch das spornt Flycatcher, Ambrose, also den Froschkönig nur zu einem weitaus waghalsigeren Unternehmen an, einer selbstauferlegten Bürde mit ungewissem Ausgang, einem Weg wie er beschwerlicher kaum sein kann…

Was für ein wahnsinnig toll erzählter Band zum mitfiebern, mitleiden, staunen und schwelgen. Die wundervolle Hauptfigur nimmt uns mit auf eine spannende, gefühlvolle, märchenhafte und gefährliche Reise voller Gefahren und Wunder, einfach von vorne bis hinten rundum gelungen und für mich das große Highlight der bislang sowieso durchgehend starken Reihe.

10/10

VG, God_W.

[Heatwave19]

Zitat von God_W.

Was für ein wahnsinnig toll erzählter Band zum mitfiebern, mitleiden, staunen und schwelgen. Die wundervolle Hauptfigur nimmt uns mit auf eine spannende, gefühlvolle, märchenhafte und gefährliche Reise voller Gefahren und Wunder, einfach von vorne bis hinten rundum gelungen und für mich das große Highlight der bislang sowieso durchgehend starken Reihe

Kann ich 100% unterschreibe, ist auch für mich der bisher beste Band.

[B.P.Taskfield]

Zitat von Heatwave19

Laut Beschreibung von Panini soll das hier wohl eine Hommage an Flash Gordon, Buck Rogers und Jack Carter sein, kenne ich alles nur sehr oberflächlich. Vielleicht fehlt mir deswegen das Hintergrundwissen, aber bekannte Figuren aus Märchen und Geschichten konnte ich keine erkennen, dafür gibt es Klischeefiguren aus der Mottenkiste. In seiner persönlichen Entwicklung bringt es Jacks Sohn auch nicht voran, zumindest die Freundschaft/das Zusammespiel von ihm und MacDuff war aber ganz nett. Qualitativ passen sich auch die Zeichnungen dem Niveau der Geschichte an, die deutlich nachlassen.

Zitat von LaLe

Bei allem was du sonst schreibst ist die markierte Aussage eine recht mutige.

Heatwave hat schon einen Punkt, der auch mir damals negativ aufgefallen ist. Während es bei der Hauptserie der Fables um die altehrwürdigen Märchenfiguren der Europäischen (und später auch arabischen) Welt ging nimmt sich die Jack-Auskopplung ja hauptsächlich die Amerikanische Geschichtenwelt vor, die nach meinem Gefühl irgendwo zwischen Märchen und Popkultur liegt.
Das schmeckt nicht mehr nach Märchen, sondern anders, moderner.

lg Task

[LaLe]

Klingt wie der Konflikt bei American Gods.

[B.P.Taskfield]

Lustig, genau daran musste ich auch denken, als ich den Beitrag geschrieben habe.

Ich würde mal behaupten, dass sich ein gebürtiger Murican nicht so daran stört, bzw. dass ihm das nicht gar nicht mal so auffällt.

Denke an die Johnny Appleseed-Geschichte aus American Gods. Für mich war das völlig Fremd. Gaiman hat diesen Amerikanischen Volkshelden jedoch in eine Reihe mit Czernebog, Bilquis und einem Dschinn eingereiht.

lg Task

[Heatwave19]

Fables #16: Rose Red
US-Fables #94-98

Obwohl es Beast gelingt, die Blue Fairy davon abzuhalten, sich an Gepetto zu rächen, spitzt sich die Lage auf der Farm weiter zu. Die Gemeinschaft der Fables ist inzwischen in vier Fraktionen zerfallen (Brock Bluehearts Boy Blue Gruppe, Gepetto und seine Unterstützer, der Hexenzirkel und die alte Führungsriege um King Cole, Beast und Beauty). Rose Red trifft auf den Geist ihrer verstorbenen Mutter und ihre und Snows Vergangenheit wird offenbart und aufgearbeitet. Am Ende gelingt es Rose, die zerstrittenen Fables unter ihrer Führung zu vereinen, als Frau Totenkinder zurückkehrt und offenbart, dass sie nun bereit ist, Mr. Dark zu konfrontieren.
Wieder ein guter Band, bei dem besonders die Einblicke in Rose und Snows Vergangenheit interessant sind. Mir gefällt, wie mühelos sich das in die bisher bekannten Details (Snows Story in 1001 Nacht und das Zerwürfnis der Schwestern wegen Prince Charming) einfügt, dabei aber neue Facetten offenbart. Wie Rose Red dann am Ende die Fables wieder vereint, fand ich auch gelungen, keine reine Machtdemonstration, sondern Diplomatie und alle Beteiligten am Verhandlungstisch.

Fables #17: Wettkampf der Zauberer
US-Fables #99-100

Es kommt zum großen Showdown zwischen Mr. Dark und Frau Totenkinder, doch kann eine einfache Hexe wirklich gegen die Verkörperung der Dunkelheit bestehen?
Der Anfang mit dem Gespräch zwischen Mr. Dark und dem North Wind war ein cleverer Auftakt, die beiden als elementare Aspekte zu verbinden, fand ich einen eleganten Twist, der Mr. Darks Kräftelevel nochmal verdeutlicht und begründet. Der Kampf mit Frau Totenkinder hat die notwendige epische Breite und wirkt (im Rahmen des Fables Kosmos) realistisch. Der Twist ist gut gemacht, genau wie die Radikalisierung von Nurse Spratt. Eh eine Stärke der Serie, schon lange bekannte Nebencharaktere in den Fokus zu rücken und interessante neue Aspekte zu geben. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, hier den Konflikt mit Mr. Dark tatsächlich abzuschließen, das Ganze zieht sich doch merklich. Unsere Fables Truppe steckt mal wieder die nächste Niederlage ein und muss nun sogar die Farm aufgeben und nach Haven flüchten. Frau Totenkinders Abgang ist schade, da ihre Vergangenheit weiter nur in Andeutungen bekannt ist, soweit ich mich erinnere, kommt da aber später nochmal was. Nett fand ich in der Jubiläumsnummer #100 die Extras wie die Vorlage für ein Papierpuppentheater und das Brettspiel, dazu gab es noch kurze Episoden zu Leserfragen, eine Kurzgeschichte mit Gepetto und Pinocchio und Skizzen und Konzepte.

[LaLe]

Puh, zu viel Spoilerei...

Im September soll aber das dritte Compendium endlich kommen. Dann geht es auch bei mir weiter.

[Heatwave19]

Ich denke jedes Mal, soll ich das jetzt in Spoiler setzen oder nicht. Bei fast 10 Jahre alten Storys ist es aber auch irgendwie albern, oder?

[LaLe]

Ja, ist es. Ich muss mich jetzt halt eine Weile zurückhalten. Liegt ja an jedem selbst ob er sich spoilern lässt oder nicht.

[God_W.]

Genau. Ich lese die Rezis von Bänden, die ich noch nicht kenne einfach nicht. Erst im Nachgang.

[God_W.]

Jack of Fables 2 – Viva Las Vegas



Um die Spannung vor dem offenbar anstehenden, ersten großen Finale der Hauptreihe nochmal ordentlich anzuheizen und die Zeit bis zur Schlacht der Welten noch ein wenig hinauszuzögern mache ich jetzt, wie in der Lesereihenfolge empfohlen, erstmal einen etwas längeren, weil dreibändigen Abstecher zum guten Jack. Hab ich gut gesagt? Sorry, mein Fehler…

Der Titel des Bandes ist ein weinig irreführend, denn statt in die Wüste Nevadas (will ich auch irgendwann mal hin!) landen wir erstmal in der eisigen Bergwelt von Wyoming, wo sich eine kleine Truppe der aus Golden Boughs geflüchteten Fables darüber wundert, weshalb Jack der Einzige von ihnen ist, der sich nicht den Allerwertesten abfriert. So kommt es, dass Jack uns von seiner Zeit als Jack Frost erzählt. In dem äußerst amüsanten Zweiteiler darf Jack mal wieder die Arschlochseite nach außen kehren, beweisen dass er ein selbstsüchtiger Taugenichts ist und vor allem sind wir live dabei, wie die wunderschöne, herzallerliebste Schneekönigin zu der verbitterten, bösen Furie wird, als die wir sie später kennengelernt haben. Dreimal dürft Ihr raten, wer daran die Schuld trägt…

Im Anschluss geht es aus den eisigen Gefilden schnurstracks aufs heiße Pflaster von Vegas, wo Jack etwas widerfährt, was wohl schon so manchem Besucher passiert ist. Er wacht morgens mit bösem Kater und einem Ehering am Finger auf. Dass er mit der durchaus ansehnlichen Holly Wagner nicht gerade den absoluten Glücksgriff gemacht hat wird klar, als sich die Erinnerungen an die letzten 24 Stunden so nach und nach wieder in seinen Gehirnwindungen manifestieren. Angefangen beim unverhofften Widersehen mit Pathetic Fellacy (Gary) und Schwierigkeiten mit Casino-Sicherheitspersonal, die äußerst blutig enden. Noch blutiger wird es, als eine äußerst skrupellose Lady mit einem unstillbaren Hunger nach Gehirnen auf den Plan tritt, doch erst als die Nerds in Vegas eintreffen wird es richtig witzig und der geflügelte Begriff „Das Glück ist ein mieser Verräter“ nimmt spannende, fast schon greifbare Formen an.

Ich weiß gar nicht was alle immer gegen Jack of Fables haben, ich wurde von dem Band prächtig unterhalten. Jack ist ein richtig arschlochmäßiger, selbstverliebter, schamloser Narzisst, arrogant bis zum Abwinken und reißt alle um sich herum mit in die Scheiße. Was für ein Spaß! Also wenn man solche Charaktere nicht mag, am besten die Finger davon lassen, ansonsten: Zugreifen! Das Artwork ist leider nur 08/15, aber der Band ist erzählerisch wirklich mit ein paar schönen Ideen bestückt. Doch, hat Spaß gemacht.

7,5/10

VG, God_W.

[God_W.]

Jack of Fables 3 – Der böse Prinz



Jack und Gary sind aus Vegas raus und erneut auf Tour. Am Grand Canyon werden sie von Priscilla Page eingeholt und eingesackt. Auf der Rückbank ihres Transporters treffen sie Wicked John wieder, Jacks dunkelhaariger Spiegel, den er auf den Tod nicht ausstehen kann. Während Mr. Revise in Golden Boughs wieder aufgepäppelt wird führen die Kabbeleien Zwischen Jack und John zu einem folgenschweren Unfall. Der Wagen probt den direkten Abgang in den Canyon hinunter. Das geht natürlich nicht ohne Verletzungen ab und am Ende stehen alle ziemlich nass da. Als nachts alle am Lagerfeuer sitzen und ihre Wunden lecken tauscht plötzlich ein uralter Mann mit Bart auf, die Ähnlichkeit mit Merlin dem Zauberer ist frappierend. Der hat Excalibur dabei, das Schwert der Schwerter, und wie einstmals im Stein muss das Zauberschwert erneut an einem sicheren Platz versenkt werden, von wo es nur der wahre König herausziehen kann – Jacks Brust!

Tja, das ist mal eine überraschende Wendung und eine ganz spezielle Ausgangssituation für die abgefahrene Story, die jetzt folgt. Während Jack versucht das Schwert wieder aus seinen Eingeweiden zu entfernen erfahren wir allerlei Interessantes über seine und Johns Vergangenheit, Raven, der treue Indianerbegleiter tritt auf den Plan und auch der Teufel hat seine Finger im Spiel. Sogar mehrfach, denn nach der Hauptstory erwartet uns als Abschluss des Bandes mit „Jack ‘O Lantern“ eine Neuinterpretation einer klassischen amerikanischen Halloween-Geschichte, und auch da treibt der Beelzebub seine teuflischen Spielchen.

Wieder ein unterhaltsamer, wenn auch nicht herausragender Band. Im direkten Vergleich mit der Hauptreihe ist das erzählerisch schon ein bis zwei Nummern schwächer, dafür ist der Humor abgedrehter und auch diesmal gab es wieder mehrere schön abgefahrene Ideen. Doch mir macht die Reihe bislang Spaß.

7/10

VG, God_W.