Vorsicht! Thema nur für Liebhaber geistiger Getränke

[God_W.]

Gestern beim Spieleabend (zweite Runde schlafende Götter) ein schönes Set aus einem Special Getränk und vier schottischen Fassstärken am Start gehabt:

[God_W.]

Heute steht mal wieder Tasting an. Im Fokus liegt diesmal die Brennerei Talisker. Ich werde berichten...

[Wandelnder Geist]

Talisker war überhaupt nich mein Fall ….

[Wandelnder Geist]

... hast das Tasting nicht überlebt, oder wie?

Fehlender "Bericht" ...

[God_W.]

Ich bin ja noch das Ergebnis des letzten Tastings schuldig.

Zum Einstieg gab es diesmal "Penicillin" zur Gesunderhaltung. Natürlich ist Penicillin der Name eines Cocktails, Hauptbestandteile Blended Scotch, rauchiger Islay Whisky, Zitronensaft, Ingwersirup, Honigsirup. Sehr lecker fand ich den! Ist mit dem Ingwer und dem rauchigen Whisky aber sicher nicht jedermanns Sache.



Hier jetzt das Ergebnis der gesammelten Wertungen beim Talisker-Tasting:



Platz 8: Talisker Dark Storm (Travel Exclusive, ohne Altersangabe, gereift in besonders stark ausgebrannten Fässern).

Platz 7: Talisker 10 Jahre (Standard-Flasche der Brennerei, 10 Jahre Reifung, hauptsächlich in Bourbon-Barrels und Hogsheads)

Platz 6: Talisker Distiller's Edition 2022 (Früher der 10-jährige, der in Amoroso-Sherryfässern nachreifen durfte, seit der aktuellen 2022er Abfüllung leider ohne Altersangabe, also jünger als 10 Jahre und nur noch in Sherry Seasond Casks gereift.)

Platz 5: Talisker Distiller's Edition 2001-2012 (ein kleiner Schatz aus meinem Bunker, SO muss eine Distiller's Edition schmecken!)

Platz 4: Talisker Port Ruighe (In Portwein-Fässern nachgereifter, junger Talisker ohne Altersangabe, der konkurrenzlose Preis-Leistungs-Sieger des Tastings.)

Platz 3: Talisker 18 Jahre (Die aktuelle Abfüllung vom 18. Januar 2023, istschon saulecker, wenn auch mit 150-200€ sehr teuer)

Platz 2: Talisker 18 Jahre (Eine Abfüllung vom 02. August 2014 bestätigt: Früher war doch alles besser. Aber nicht viel, der neue 18er ist tatsächlich nahezu ebenso gut und ohne den direkten Vergleich beider Tropfen würde man vermutlich gar keinen Unterschied bemerken.)

Kommen wir jetzt zum großen Sieger des Tastings, der einzigen Abfüllung ohne reichlich Farbstoff, denn es handelt sich hier um einen unabhängig abgefüllten Talisker von Hunter Laing (Diageo, der Konzern dem die Talisker-Brennerei gehört, färbt seine Eigenabfüllungen leider immer ordentlich mit Zuckerkulör ein), ein Einzelfass mit 9 Jahren Vollreifung in einem Sherry-Fass, abgefüllt mit 50% Vol. :



Ja, knapp 100 Tacken für einen 9-jährigen Whisky sind viel Geld, noch dazu gibt es den guten Tropfen exklusiv beim Horsti (Whisky.de), aber hey, auf den Geschmack kommt es an, und da liegt die tolle Buddel einfach vorne.

[ManicPreacher]

Interessantes Ergebnis eures Tastings und spannender Sieger. Mir persönlich stellt sich die Frage, wie man spätestens ab dem vierten Talisker noch große Unterschiede herausschmecken kann (wobei der Port Ruighe sicher nochmal heraussticht).

[God_W.]

Nach dem vierten ist tatsächlich immer Halbzeitpause mit lecker Essen und so.

[ManicPreacher]

Cool, da kann man dann den Gaumen wieder etwas entspannen und sich auf die zweite Halbzeit vorbereiten

[God_W.]

So, Tasting ist vorbei, der Ausrichter ist knülle, also ein voller Erfolg. Ergebnisse folgen die Tage. Gute Nacht zusammen!

[underduck]

Alles sauber lesbar.

So schlimm kanns also nicht gewesen sein. :bürps:!

[God_W.]

Das stimmt, drei der Gäste hatten sich da schlimmer abgeschossen. Ich habe mich ein wenig zurückgehalten, wollte ja gestern Mittag um 12:00 Uhr schon ins Kino, was auch einwandfrei geklappt hat.

[God_W.]

Beim diesmaligen Tasting stand wieder ein Brennerei-Battle auf dem Programm. Angetreten sind die beiden Destillerien Tomintoul und Tomatin.

Hier mal der Einladungs-Text, um zu verdeutlichen, weshalb gerade diese beiden Brennereien verglichen wurden:

Nachdem es beim letzten Tasting mit Talisker rauchige, kräftig-intensive
Inselwhiskys gab, stehen die Zeichen der Zeit diesmal auf sanft und gefällig. Die
heißen Sommermonate eignen sich oftmals nicht für allzu schweren Stoff im Glas,
da darf es ruhig mal etwas milder, leichter und runder sein. Diese Attribute haben
sich die beiden Brennereien Tomatin und Tomintoul bereits vor Jahren auf die
Fahne geschrieben.

Nicht umsonst prangt auf jeder Verpackung der Destillerie Tomintoul der Zusatz
„The gentle Dram“, im Gegenzug wirbt Tomatin mit dem Wahlspruch „The softer
Side of the Highlands“. Es ist also anzunehmen, dass die Malts dieser beiden
Kandidaten mit ihrer fruchtigen Samtigkeit perfekt in die Sommerzeit passen, oder
doch nicht? Darüber dürft Ihr wie immer selbst urteilen.

Tomatin, eine bereits 1897 gegründete Highland-Brennerei liegt nur 35 Meilen von
der Tomintoul-Destillerie in der Speyside entfernt, wo seit 1964 Single Malt
gebrannt wird. Also auch geografisch durch die ähnliche Lage und
vergleichbares Klima ein spannender Vergleich.

Und tatsächlich entwickelte sich zwischen beiden Kandidaten ein spannendes Rennen. Hier also das Endergebnis:

Platz 7:


Platz 6:


Platz 5:


Platz 4:


Platz 3:


Eine Besonderheit. Trotz 8 unterschiedlicher Wertungen kamen wir bei der Endauswertung auf den gleichen Durchschnittswert und haben somit erstmals einen geteilten zweiten Platz!:


And the Winner is:




Als Special Guest außer Konkurrenz gab es noch einen stark rauchigen Kandidaten aus der Tomintoul Brennerei, die ihren Torf-Champion nach der Quelle benennen, aus der das Wasser für die Brennerei stammt:


Ein toller Abend war es mal wieder!

[underduck]

Sorry, aber Tomatin klingt für mich eher nach einer vollen Tube konzentriertem Tomatenmark.

[God_W.]

Schmeckt aber bissl anders. Die Brennerei wurde einfach nach dem nahegelegenen schottischen Dorf benannt.

[ManicPreacher]

Der fünfzehnjährige Tomintoul mit Port Cask Finish klingt richtig spannend.

[God_W.]

Ist durch die begrenzte Verfügbarkeit (9.762 Flaschen weltweit) aber leider deutlich teurer als der (meiner Ansicht nach) nur marginal schwächere 14er Tomatin. Tomintoul hat aber gerade eine Reihe von 7 No Age Statement Whiskys rausgebracht, da ist auch ein Port Finish dabei (eigentlich sogar zwei, eines noch aus White Port Fässern), die liegen so Mitte 40€. Wäre vielleicht auch mal einen Versuch wert. Der 15er liegt schon so zwischen 78€ und 98€ pro Flasche.

[ManicPreacher]

Ja, den Preis hab ich leider auch so gefunden. Aber danke für den Hinweis auf den NAS mit Finish Hattest du den schon mal im Glas und kannst ggf. was zu den Unterschieden sagen?

[mile]

Welcher schmeckt denn am besten mit Coke?

[underduck]

Zero?

[God_W.]

Zitat von ManicPreacher

Ja, den Preis hab ich leider auch so gefunden. Aber danke für den Hinweis auf den NAS mit Finish Hattest du den schon mal im Glas und kannst ggf. was zu den Unterschieden sagen?

Nee, die neue NAS-Range hatte ich noch nicht, da bin ich immer etwas vorsichtig und probiere mal auf Messen oder so bevor ich eine Buddel bestelle.

[LordKain1977]

Zitat von mile

Welcher schmeckt denn am besten mit Coke?

Dat Zeugs schmeckt auch mit Coke nicht.

[ManicPreacher]

Zitat von God_W.

Nee, die neue NAS-Range hatte ich noch nicht, da bin ich immer etwas vorsichtig und probiere mal auf Messen oder so bevor ich eine Buddel bestelle.

Okay, danke.

[mile]

Ich teste heute Abend mal was aus der Region. Ein Single Malt Whisky aus dem Elbe Valley, gelagert im Rotweinfass (5 Jahre). Von der Nordik Edelbrennerei.

[mile]

Heute was bekanntes: den Tamnavulin Speyside Single Malt. Geht auch immer.

[God_W.]

Welchen von denen?

Die Brennerei ist übrigens schön gelegen bzw. die Außenanlage schön gemacht.