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Alt 22.08.2021, 17:55   #1  
Chouette
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gold01 Meinungen zur Südsee-Serie

Die Südsee-Serie, zumindest das Kapitel um Pitti, ist zu Ende. Jedem hier dürfte die Serie also noch so prägnant in Erinnerung sein, dass man seine Eindrücke in Worte fassen kann. Andererseits reift eine Mosaik-Serie mitunter noch nach, wie ein guter Roter. Diese Chance sollten wir der letzten Serie auch geben. Von daher kommt die Umfrage mit den Noten erst dann, wenn sie dran ist, also in etwa zwei Jahren.
Aber Meinungen und frische Eindrücke sollten wir trotzdem festhalten. Also: Was hat euch gefallen, was eher nicht?
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Alt 22.08.2021, 18:05   #2  
Nante
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Eine gute Idee.

Es gibt tatsächlich einiges, was mir gefallen hat. Aber näheres dazu erst, nachdem ich auch das letzte Heft gelesen habe. - Also vielleicht morgen?
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Alt 22.08.2021, 21:41   #3  
Udo Swamp
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Auf alle Fälle eine gute Idee...
Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
Eine gute Idee.

Es gibt tatsächlich einiges, was mir gefallen hat. Aber näheres dazu erst, nachdem ich auch das letzte Heft gelesen habe. - Also vielleicht morgen?
Dem schließe ich mich an, auch mein Heft soll erst mal dasein.
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Alt 23.08.2021, 00:22   #4  
gbg
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Zumindest hat es mich mehr zur Tempelanlage von Nan Madol lesen lassen. Diese Anlage ist schon höchst interessant. Bekannt wurde sie mir durch Erich v. Dänickens Büchern. Dazu gibt es einige gute Videos im Netz auch von National Geographic.
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Alt 23.08.2021, 19:23   #5  
Diplomat
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Ein Drama geht zu Ende -das ist meine Meinung. Keine Abenteuer, kein Lustspiel, kein Drama im eigentlichen Sinne. Was bleibt ist bei mir Ratlosigkeit. Was hat man in der Redaktion sich dabei gedacht- kommt wir machen eine Geschichte wo wir ein kleinen Jungen nach Hause Begleiten und Erzählen rundherum nichts. Toll! Jeder aufkeimende Spannungsbogen wurde schnellstens abgewürgt. Zumindest habe ich das aus euren Rezensionen herausgelesen. Da ich selber spätestens ab Mitte der Serie das Heft nicht mehr aufschlagen konnte da ich wohl nicht mehr zur Zielgruppe gehöre. Die kleinen von heute sind in 2 Jahren genauso gelangweilt und wandern ab! Es ist kein Wunder das es Leute gibt die es gerne sehen das der Autor ausgetauscht wird. Oder wie gbg schrieb- die Abrafaxe sind Zuhause.... wie einst die Digedags. So wie Aktuell will ich das Mosaik jeden falls nicht haben!
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Alt 24.08.2021, 06:02   #6  
Rookie
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Ich bin schon nach den ersten zwei Heften ausgestiegen, da mir klar war, dass die Figur Pitipak eine zentrale Rolle spielen und sozusagen der rote Faden in der Geschichte werden würde. Deshalb kann ich zur Serie kein Statement abgeben. (Was im Prinzip auch alles sagt).
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Alt 24.08.2021, 06:52   #7  
kiro
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Mir hat die Serie ganz gut gefallen. Positiv fand ich die Südsee als Handlungsort (auch wenn ich Polynesien vermisst habe), die gechillte Atmosphäre und die recht schönen Landschaftsbilder. Die Handlung mit Kleinkind, das nach Hause gebracht werden soll und die Figur des Pitipak haben mir auch gefallen. Vielleicht liegt’s ja bei mir daran, dass ich selbst noch kleine Kinder habe. Meinem Sohn im Kindergartenalter hat Pitipak auch gefallen.

Was mir nicht gefiel waren die teils uneinheitlich gezeichneten Abrafaxe. Wenn sie im vorderen Heftteil völlig anders aussehen als im hinteren, finde ich das schrecklich. Aus der Galeone und aus Nan Madol hätte man mehr herausholen können. Das hätte der von vielen bemängelten fehlenden Spannung auf die Sprünge helfen können. Tatsächlich war diese Serie nicht gerade die spannendste Mosaik-Geschichte.

Alles in allem kommt die Serie bei mir ganz gut weg. Ein Highlight ist sie auf jeden Fall wegen des Handlungsorts. Ich habe kürzlich die Orang Laut-Serie nochmals gelesen, die ja in einer benachbarten Region spielt, und da gefällt mir die Südseeserie doch um einiges besser.
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Alt 24.08.2021, 09:38   #8  
Max schwalbe
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Pitipak würde ich jetzt auch nicht als das Hauptproblem sehen. Ich kann bestätigen was Kiro sagt, auch mein Sohn (7 Jahre) fand Pitipak ganz ulkig (allerdings auch eher aus der geringschätzigen Perspektive "haha, wie komisch ist der denn"). Und der exotische Handlungsort war sicherlich kein Fehlgriff.

Erzählerisch gesehen war zumindest der Anfang der Serie fürchterlich. Und die zu "Helikopteronkels" deformierten Abrafaxe konnte ich mir auf Dauer einfach nicht antun. Insgesamt kann ich die Serie nicht bewerten, weil ich nach den ersten paar Heften die neuen Hefte ungelesen weggelegt habe

Geändert von Max schwalbe (24.08.2021 um 09:47 Uhr)
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Alt 24.08.2021, 19:35   #9  
Nante
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Ok, da ich das letzte (?) Heft nun auch bekommen habe, versuchen wir mal eine Einschätzung.

Was hat mir gefallen?

Auf jeden Fall der Handlungsort! Und damit meine ich weniger dieses ewige Sonne-Meer-Strand-Feeling (Allein der Gedanke, dort mehr als eine Woche zu verbringen, treibt mir den Angstschweiß auf die Stirn. ) sondern die Schilderung einer Gegend (und auch einer Zeit), von der ich wenig bis Null Ahnung habe. Darum habe ich den Mittelteil diesmal wesentlich aufmerksamer gelesen als sonst und es war auch öfters eine Anregung, zu manchen Themen nachzulesen.

Damit sind wir aber auch schon bei dem, was mir NICHT gefallen hat:
Egal, ob Queen Emma, die Duk-Duk, die deutsche Kolonialverwaltung oder als letztes Beispiel eben Nan Madol: Man reißt es an, baut teilweise Figuren auf und läßt sie dann kurz darauf wieder verschwinden. Reihenweise werden gute Möglichkeiten für eine spannende Geschichte „versenkt“, - im Fall der Schatzgaleone sogar wortwörtlich! Und zum Thema Letu hatte ich ja schon was zum Heft geschrieben.

Man hätte einige Stränge sicherlich etwas ausführlicher gestalten können, wenn man ein oder zwei mal auf „Hasche spielen mit Pitipak“ verzichtet hätte. Womit wir dieses Thema auch gleich wieder beenden. Ich glaube es geht mir da wie Califax, dem der Abschied nicht sehr nahe zu gehen scheint…

Fazit: Eine paradisische Landschaft ersetzt keine durchstrukturierte Geschichte. Nie wurde mir das so deutlich wie bei dieser Serie.

Geändert von Nante (25.08.2021 um 13:00 Uhr) Grund: Der Fall gibt Hall
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Alt 24.08.2021, 23:10   #10  
Sinus_Cosinus
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Tja, ich bin in meinem Gesamturteil noch etwas unschlüssig. Fakt ist, es war eine eher schwache Serie für Erwachsene. Aus meinem Umfeld bekam ich aber das Feedback, dass kleine Kinder das wohl anders sehen (5 und 8 Jahre). Denen gefiel die Serie auch recht gut, sie hatten ihren Spaß.
Gut fand ich neben der gewählten Gegend die manchmal recht toll gestalteten Hintergründe. Die Farben waren zwar manchmal etwas grell, aber für die Gegend durchaus passend. Wenn ich der Handlung etwas Positives abringen würde, dann, dass es wenig Logikschlüsse gab und bis auf wenige Ausnahmen nicht hin und her gesprungen wurde, sie also recht linear war.
Das kann man aber getrost auch als ein großes Manko bezeichnen, denn wie meine Vorschreiber schon meinten, war sie etwas zu simpel. Größter Geigenpunkt ist wohl die Galeone wie schon angemerkt. Ein echter Rohrkrepierer. Neben dem manchmal schon nervenden Pitipak gab es wenig Schwerpunkte an handelnden Personen. So langsam vermisse ich wohl auch einen guten Gegenspieler mit Charakter und intrigantem Potential...
Sinus_Cosinus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2021, 12:56   #11  
steffen
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Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen

Was hat mir gefallen?

Auf jeden Hall der Handlungsort! Und damit meine ich weniger dieses ewige Sonne-Meer-Strand-Feeling (Allein der Gedanke, dort mehr als eine Woche zu verbringen, treibt mir den Angstschweiß auf die Stirn. ) sondern die Schilderung einer Gegend (und auch einer Zeit), von der ich wenig bis Null Ahnung habe. [...]

Damit sind wir aber auch schon bei dem, was mir NICHT gefallen hat:
Egal, ob Queen Emma, die Duk-Duk, die deutsche Kolonialverwaltung oder als letztes Beispiel eben Nan Madol: Man reißt es an, baut teilweise Figuren auf und läßt sie dann kurz darauf wieder verschwinden. Reihenweise werden gute Möglichkeiten für eine spannende Geschichte „versenkt“, - im Fall der Schatzgaleone sogar wortwörtlich! [...]

Man hätte einige Stränge sicherlich etwas ausführlicher gestalten können, wenn man ein oder zwei mal auf „Hasche spielen mit Pitipak“ verzichtet hätte. Womit wir dieses Thema auch gleich wieder beenden. Ich glaube es geht mir da wie Califax, dem der Abschied nicht sehr nahe zu gehen scheint…

Fazit: Eine paradisische Landschaft ersetzt keine durchstrukturierte Geschichte. Nie wurde mir das so deutlich wie bei dieser Serie.
Könnte ich alles kaum besser ausdrücken!


Gut an der Auswahl der Südsee als Handlungsraum fand ich, dass da mal gezeigt wurde, dass auch Weltgegenden außerhalb der westlichen Welt und der großen Hochkulturen ihre eigene jahrtausendelange Geschichte und Identität haben. Im Vergleich zum Beispiel zu "Mittelalter", "Altes Ägypten" oder "Wilder Westen" ist die Südsee zur beginnenden Kolonialzeit sicher ein Thema, das zeitlich und örtlich noch nicht sooo viel Aufmerksamkeit im Comic erfahren haben dürfte.


Allerdings ging es mir wie vielen hier: Was draus gemacht wurde, hat mich an keiner Stelle wirklich überzeugt:

- Die Handlung war spannungsarm und ohne großen übergreifenden Handlungsbogen. Das heißt, es gab natürlich einen Handlungsbogen im Sinne von "Pitipak muss nach Hause gebracht werden", aber die Herausforderungen, die auf dem Weg dorthin zu bewältigen waren, waren im Grunde immer wieder dieselben (Pitipak stellt irgendeinen Unsinn an, irgendein Dampfer wird verfehlt, irgendeine durchgeknallte Schiffsbesatzung macht Ärger, ...) vor immer wieder derselben Kulisse (kleine Inselchen mit Palmen und weißen Stränden) und waren dann aber nach einem oder wenigen Heften abgehandelt.

- Außer Pitipak selbst gab es kein Figurenensemble im eigentlichen Sinn; Figuren, bei denen davon auszugehen ist, dass sie dem Leser auch nach Jahren noch in Erinnerung sein werden, hat diese Serie bis auf ihr Hauptkind nicht hervorgebracht. Einige durchaus interessante Figuren (wie Queen Emma) traten für zwei oder drei Hefte auf und verschwanden dann wieder aus der Handlung.

- Wie schon viele vor mir festgestellt haben: Da, wo es wirklich mal Chancen auf Spannung, Abenteuer und die Aufdeckung von Geheimnissen gab (Galeone, Nan Madol), wurden derlei Möglichkeiten mir nichts, dir nichts verschenkt. Der Autor bzw. die Autoren sollte(n) auch mal den Mut haben, Abenteuer in Form von Rückblenden zu erzählen, so wie es damals bei den Digedags das Wrack des Nearchos oder die Eroberung Mexikos gab.

- Die lange Trennung der Abrafaxe war mitunter verwirrend, als dass man sich immer wieder von einem Heft auf das andere merken musste, wer gerade warum wohin unterwegs ist. Das fand ich schon in der Hanseserie oft anstrengend. Hier kam aber noch dazu, dass auch die Handlungsorte sich äußerlich oft stark glichen. Wie gesagt: Gefühlt die immer wieder gleichen Inseln, Palmen, Strände.

- Die sprechenden Tiere und die Figur des Pitipak selbst fand ich hingegen gar nicht sooooo nervig; auch wenn ich zugebe, dass zumindest Ersteres gerade jetzt im letzten Heft schon deutlich zu sehr auf die Spitze getrieben wurde. Ich bin aber erleichtert, dass das zuletzt noch (nachträglich?) als eine besondere Fähigkeit einiger weniger Insulaner dargestellt wurde und demzufolge offenbar nicht zur Regel werden dürfte. Inwiefern ich mich der Klage über die Verkindlichung des Mosaik anschließen möchte, bin ich mir unschlüssig (für mich ist das Mosaik immer schon eine Kinderzeitschrift; dass sich auch Erwachsene von ihm angesprochen fühlen, ist eine nette Zugabe, aber nicht seine Kernaufgabe); aber joa, ein biiiisschen mehr Spannung und Abenteuer darf es in Zukunft bitte schon mal wieder sein...
Ansonsten bleibe ich aber dabei, was ich schon irgendwann und irgendwo mal geschrieben habe (eventuell sogar noch im alten Forum?): Ich halte die Figur des Pitipak nicht für den größten Minuspunkt dieser Serie, da gab es noch ganz andere Fehler und Schwächen.


Ja, mein Fazit ist also so ungefähr: Wie gesagt, ich bin wirklich froh, dass das Mosaik sich mal an eine nicht-westliche, nicht-weiße, nicht hundertmal im Comic abgegraste Weltgegend gewagt hat. Allerdings ist leider auch genau das eingetreten, womit man vielleicht schon vorher hätte rechnen können: Die Südsee besteht nun mal zu großen Teilen aus kleinen Inseln mit Palmen und Sandstränden, was von vornherein eine gewisse Gefahr eintöniger, sich ständig wiederholender Geschichten beinhaltet hat. Wenn wir in der Mosaikgeschichte zurückschauen, dann waren tropische Inselabenteuer (das Flibustier-Kapitel mit Don Manuel, die Reise mit Matthew Flinders oder – auch wenn ich sie nie gelesen habe und nur aus euren Kommentaren kenne – die Orang-Laut-Serie) eher selten echte Höhepunkte der Mosaikgeschichte. Es hätte hier also einer wirklich guten Leistung und Kraftanstrengung des Autors bedurft, aus dem Wenigen viel zu machen. Gemeistert hat er das leider nur eingeschränkt.
(Aus ähnlichen Gründen bin ich mir auch noch nicht so sicher, ob ich mir eine ja von manchen vorgeschlagene Serie im vorkolonialen Afrika wirklich wünschen würde. Das Potenzial wäre mit Sicherheit da, kann aber eben auch hier zweifellos sehr leicht verschenkt werden....)


Mal schauen, wohin es jetzt gehen wird. Vielleicht ja wirklich noch in eine noch weiter zurückliegende Südsee-Epoche, in der die Geschichte und Geheimnisse des alten Nan Madol noch ein wenig näher beleuchtet werden. Ich rechne aber eher damit, dass ein ganz neues, völlig unabhängiges Abenteuer in einer ganz anderen Zeit und an einem ganz anderen Ort folgen wird. Welche der beiden Optionen ich wirklich wünschenswerter fände, bin ich mir unschlüssig. Hauptsache, es kommt was Spannendes bei raus...
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Alt 25.08.2021, 20:24   #12  
mutawakkel
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Mein Fazit ist auch etwas durchwachsen, wenn man die Serie rückblickend betrachtet, war wohl nicht alles schlecht.
Zeichnerisch sind wir nach wie vor auf sehr hohem Niveau, mich stören auch die Zeichnerwechsel nicht so sehr, daß ich mich daran aufhängen möchte, die Pasda-Faxe sind zwar auch nicht so meins, aber das ist noch OK, zumal es sonst offensichtlich nicht zu schaffen ist, das Heft fertig zu kriegen, Ersatz für Ulli ist wohl nicht in Sicht...
Erzählerisch haben wir allerdings nach Luther und Hanse einen neuen Tiefpunkt erreicht, man weiß gar nicht wo man da anfangen soll, die meisten Mankos habt Ihr ja auch alle schon angesprochen: es fehlt ein guter Gegenspieler, es fehlt an einer spannenden Struktur und an sympathischen Begleitern. Alle eventuellen guten Ansätze sind konsequent versandet (Queen Emma, Galeone, Konflikt mit der Jaluitgesellschaft, Nan Madol) oder kindgerecht soweit verwässert worden, daß man nur den Kopf schütteln kann.
Am Ende kann man auch konstatieren, daß es die Abrafaxe für die Heimkehr Pitipaks eigentlich gar nicht gebraucht hätte, da durch die Fähigkeit mit Tieren zu sprechen sich eigentlich die Heimreise problemlos hätte bewerkstelligen lassen können.

Ich lese in einigen Eurer Beiträge oft die Hoffnung auf die nächste Serie und frage mich, woher Ihr Euren Optimismus bezieht ? Die Entwicklung der letzten Jahre ist doch ziemlich eindeutig, eine spannende Geschichte mit einem richtig guten Bösewicht in einer spannenden Umgebung / Zeit erwarte ich eher nicht. Wenn der Autor aus dem Thema "Schatz des Saudeleurs in Nan Madol" gerade mal 3 Seiten im letzten Heft herausquetschen kann, dann stehen die Zeichen für ein spannendes Abenteuer eher schlecht...
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Alt 25.08.2021, 20:47   #13  
Nante
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Zitat:
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...
Ich lese in einigen Eurer Beiträge oft die Hoffnung auf die nächste Serie und frage mich, woher Ihr Euren Optimismus bezieht ?
"Credo, quia absurdum est!"
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Alt 25.08.2021, 20:54   #14  
mutawakkel
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Ah, OK - die Hoffnung stirbt zuletzt...
Kann ich mich nur anschließen...
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Alt 27.08.2021, 12:01   #15  
Chouette
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Dann mal mein Senf:
Im Grunde genommen liest der sich wie eine Zusammenfassung aller bisher kundgetanen Meinungen zu dieser Serie. Was an sich schon viel aussagt, wenn tatsächlich so viel Einigkeit querbeet herrscht.
Positiv: Der Handlungsort. Klar, ein bisschen Angst, dass es bloßes Inselhopping wird, war von Anfang an dabei. Aber ich war wirklich optimistisch. Was hab ich für tolle Geschichten, die in diesen Breiten, in diesen Zeiten spielten, gelesen! Conrad, London, Pratt, Capus, Kracht ... Was für Typen tauchten in diesen Geschichten auf! Was für Abenteuer haben diese erlebt! Irgendwas muss einem doch einfallen, was ein formidables Abenteuer verspricht!

Denn was ist der Grund, warum wir das Mosaik lesen? Weswegen wir Filme schauen, Bücher schmökern? Weil wir Geschichten lieben! Aber hier wurde einfach keine erzählt.
Wenn man beim Mosaik tatsächlich beschlossen hat, keine Geschichten mehr zu erzählen, sondern nur noch Lehrreiches über Land und Leute zu zeigen, vor dem Hintergrund einer lose übergreifenden Story, dann ist das eine Entscheidung, die ich sehr bedaure. Aber meinetwegen. Dann muss dabei aber auch was rüberkomen!
Und was kam bei der Südseeserie? Wir haben gelernt, wie eine Reuse gebaut wird, dass man anhand von Strömungen und Wellenverläufen navigieren kann und dass der Geisterglaube die dominierende Religion ist. Das - war's. Ohne Scheiß, das war's. Mehr war da nicht, in anderthalb Jahren!
Die Kolonialgeschichte wurde als völlig unreflektierte Staffage mitgenommen; ansatzweise spannende Hintergründe, wie der Duk-Duk, wurden in keinster Weise tiefergehend behandelt. Ich weiß nun, dass es den gab (gibt?), aber was die wollen? Und warum?
Das Wrack, Nan Madol, Figuren wie Queen Emma ... alles Dinge, die wie Kai aus der Kiste auftauchten ... und sang- und klanglos wieder verschwanden.

Über das hanebüchenste aller Serienenden habe ich mich im entsprechenden Thread zu Heft 549 echauffiert. Das will ich nicht noch mal aufwärmen.

Fazit: Es war keinesfalls ein unglücklicher Handlungsort. Erst recht keine unglückliche Handlungszeit. Und es war auch nicht die Figur des Pitipak, die die Serie zu einer wirklich misslungenen Serie haben werden lassen. Es war der Unwille oder die Unfähigkeit, vermutlich aber auch einfach nur die Unlust, eine konsistente Geschichte vor historischem Hintergrund zu erzählen.
Das ist aber die Kernkompetenz der Zeitschrift MOSAIK! Und wenn man bei seiner eigenen Kernkompetenz dermaßen daneben liegt, muss man sich wirklich die Sinnfrage stellen: Was wollen wir eigentlich noch? So, jedenfalls, kann das Mosaik unmöglich weitermachen.
Man hat fast den Eindruck, als habe das Mosaik seinen im CF begonnenen Krieg gegen die eigenen Fans mit unschlagbaren Waffen fortgesetzt. Und ich fürchte, den wird das Mosaik gewinnen, was auch immer sie mit so einem Sieg anfangen wollen.
Aber wir sind hartnäckig. Seinem Lieblingsverein folgt man auch in die 2. Liga. Insofern ist das Mosaik vielleicht das Schalke der Comics.

Geändert von Chouette (27.08.2021 um 12:38 Uhr)
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Alt 27.08.2021, 13:00   #16  
Nante
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Zitat:
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Insofern ist das Mosaik vielleicht das Schalke der Comics.
Na, dann hoffen wir mal, daß es nicht zum 1.FCN oder gar dem FC Kaiserslautern wird. - Oder um eine nur schwer verheilte Wunde wieder aufzureißen, dem FC Carl Zeiss Jena!
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Alt 27.08.2021, 23:27   #17  
gbg
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Es sind, so wurde mir berichtet, auch schon Fußball-Vereine Pleite gegangen.
Die haben dann Hühner gezüchtet, dann musste man nicht verhungern!
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Alt 28.08.2021, 12:42   #18  
Tilberg
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Zitat:
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Oder um eine nur schwer verheilte Wunde wieder aufzureißen, dem FC Carl Zeiss Jena!
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Alt 28.08.2021, 12:51   #19  
Nante
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Tu quoque fili?

Immer dran denken: Rom-Valencia-Newport County-Lissabon.
Diese Stadt am Rhein vergessen wir jetzt mal...
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Alt 28.08.2021, 13:10   #20  
Tilberg
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Lierse, Lüttich, Moolenbeek - Jena ist der Belgienschreck! Heute immerhin gegen die legendäre Tasmania.

Aber BTT!
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Alt 30.08.2021, 14:29   #21  
Nafi ibn Azraq
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Ich muss mir mit der Bewertung der Serie noch etwas Zeit lassen und sie nochmal als Ganzes lesen. Einzelne Eindrücke habe ich ja schon in den Heftbesprechungen geschrieben.
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Alt 31.08.2021, 10:38   #22  
Nafi ibn Azraq
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So, nun nochmal nach einer längeren Überlegung:
Ich finde, eine Grundproblematik der Südseeserie war, dass die Anbindung an historische Vorlagen und Bilder - sowohl graphisch als auch erzählerisch - schwieriger war als z.B. zur Hanse oder zu den Römern, die in der kollektiven Vorstellungswelt der Leser schon detaillierter besetzt sind. Kurz gesagt, das historische Background fehlt bei den Bildern und der Geschichte, es gibt wenig markante Gebäude oder bekannte Persönlichkeiten, um die herum man eine Geschichte spielen lassen könnte. Das hätte einen Fokus auf Abenteuer noch stärker erforderlich gemacht, was ja auch teilweise umgesetzt wurde - die Geschichte mit Abrax als Walreiter in Anlehnung an den 2002er Film und der Wal als Gefahr mit Wink zu Moby Dick fand ich gut. Es gab andere Vorlagen wie Corto Maltese, die Queen-Emma-Geschichte, auch Jack Londons Der Seewolf hätten gepasst (ich weiss nicht, ob der KaLeu so ein Seewolfverschnitt sein sollte). Diese Abenteuerausrichtung, die denke ich viele von uns erwartet haben, wurde aber durch die Pitipakgeschichte konterkariert. Pitipak war drollig, zuweilen nervig, aber passte eben nicht zu einer stärker auf Abenteuer(er) und Naturgewalten ausgerichteten Erzählung. Das hatte zur Folge, dass die Abenteuer meist abgeschwächt wurden und versandeten. Zum Beispiel der an sich gute Ansatz, dass Pitipak vom Kapitän als sein Besitz verschenkt werden sollte. Diese ja bedrohliche Situation wurde schon durch die Opposition der Matrosen abgemildert und dann durch den Sprung Pitipaks über Bord als deus ex navis machina ad absurdum geführt.
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Alt 02.10.2021, 00:00   #23  
quarknagus
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Vieles wurde hier zu dieser Serie ja bereits gesagt. Eigentlich war ich mehrfach in ihrem Verlauf versucht, das Weiterlesen einzustellen. Nun - es kam Anders und ich konnte mich immer wieder durchringen weiterzulesen, aus einer aus heutiger Sicht nicht erklärbaren Hoffnung heraus, dass da noch "etwas kommt".

Zu Beginn der Serie war ich durchaus hoffnungsvoll - eine Location, die noch nicht ausgekaut war und eine (fast) neue Kultur für das Mosaik. Aber dann kam Pitipak und blieb...

Ansätze waren definitiv vorhanden, nur wurden diese allesamt im Südseesande verweht. Man denke an den gesunkenen Schatz, an die "Entführung", Nan Madol, Duk Duk etc. - durchaus Ansätze aus denen man hätte etwas machen können.

Auch den (nicht nur) von mir arg gescholtenen Pitipak hätte man durchaus so gestalten können , dass er nicht immer nur wegläuft (und mit Tieren spricht, was ich aber durchaus noch tolerieren konnte) - es hätte noch eine spannende Geschichte werden können und auch das Kleinkind hätte man so einbinden können, dass es mehr Substanz hat.

Leider wurden aber am Ende nur viele Monde ..ähh... Monate "Pitipak will zu Mama" daraus und das ist auch für die Ansprüche der jüngeren Leser einfach zu wenig (außer den allerjüngsten vielleicht).

Daher fällt die Serie für mich leider durch...

Geändert von quarknagus (02.10.2021 um 00:08 Uhr)
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