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28.02.2010, 09:20 | #1 | |
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Zitat:
Noch besser ist die Variante von Superman 1/66, die einen grünen Balken im Schriftzug vom Superman-S aufweist und deshalb 400 € mehr wert sein soll. |
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28.02.2010, 11:32 | #2 |
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Beiträge: 12
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Der ganz normale Druckalltag...
...ist für die meisten Varianten verantwortlich! Denkt doch mal nach, das Zeug war damals für die Verlage (wie z.b. Williams und Lehning) Massenware und kein Prestigeobjekt. Es wurde möglichst billg produziert. Papier wurde gekauft wenn es günstig war (Papierpreise unterliegen starken Schwankungen), also auch Reste verschiedener Papierarten. War mitten im Produktionsprozeß das Papier alle wurde einfach anderes nachgelegt. Gilt auch für Farben.
Ich weiss nicht wie gross damals die Druckplatten waren, aber das gleiche Titelbild wurde mehrfach auf einen Bogen gedruckt. Es konnten also Endkorrekturen an einem oder mehreren Titelbildern vorgenommen werden und gleichzeitig liess man die anderen so wie sie waren. Das gilt auch für Farbkorrekturen. Teilweise wurden gleiche Hefte auch paralell auf verschiedenen Maschinen gedruckt, was die Variantenmöglichkeit nochmal erhöht. Ich kann mich noch gut erinnern, das ich Mitte der 80ere Jahre von etlichen Lehningheften (die genaue Hefte weiss ich nicht mehr, aber auf jeden Fall war eine Akim Held Nummer dabei) oft über 10 Varianten hatte. Mich hatte das Thema Druckvarianten damals interessiert. Das Problem für Sammler besteht darin, das sie ein bestimmtes Heft meist nur in wenigen Stückzahlen besitzen. Für "Erforschung" von Varianten wären die Bestände von Grosshändlern geeignet. Man müsste schon einige Hundert Hefte der gleichen Nummer untersuchen, besser wären mehr, dann würde sich bei vielen ein Muster der Varianten erkennen lassen. Kleiner Nachtrag zu Beschädigungen: Hierfür sind meist die stumpfgewordene Messer, defekte Klammermaschinen oder flasch eingestellte "Greifer" (mir fällt das richtige Wort gerade nicht ein), die den Druckbogen weiterbefördern, verantwortlich. Irgendwann im Produktionsprozeß tritt der Fehler auf, wird oft zu spät erkannt (in dieser Zeit werden Variantenproduziert), und wieder korrigiert. Und noch ein Nachtrag zu den Piccolos, zumindest bei den frühen Verlagen die eine "breite" Produktpalette hatten, wie z.B. Semrau, Jupiter, etc. Es wurden für diese drucktechnisch extrem kleinen Formate oft freie Reststellen auf Druckplatten anderer Produkte verwendet, so konnte man sie nahezu kostenlos nebenbei mitproduzieren. Da wurden z.B. die Titelbilder von Romanheften, Zeitschriften und Tachenbüchern gedruckt. Damit konnte man aber die Druckplatte nicht zu 100% ausnutzen, also wurde auf den freien Stellen einfach ein paar Piccolos gedruckt. Bei manchen schlecht geschnittenen Piccolos kann man den unteren Rand eines Romanheftes noch als Farbbalken erkennen. Varianten sammeln kann sehr interessant sein und hat mir damals auch geholfen viel über Comics/Verlage zu lernen. Aber man sollte sich schon überlegen, ob man viel Geld dafür bezahlt, denn Varianten kommen zumeist nicht nur wenige Male vor, sondern gehören zu einem bestimmten Teil der Druckauflage. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber ich denke 99% der Varianten aus den 50er bis 70er Jahren lassen sich so erklären. |
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spinne, testausgabe, williams |
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