Der Filmthread

[Xury]

Alan Moore hat die Story zur Zeit des Thatcherismus geschrieben. Das war für das UK keine einfache Zeit und die Dystopie gar nicht mal so weit hergeholt.

[Mathew]

Ich verstehe schon, was Damian meint. Hinzu kommt: Anonymous Deutschland ist (auf Facebook zumindest) eine rechtsradikale Verschwörungstheoriegruppe. Diese Leute gruseln mich weit mehr als der Staat

[B.P.Taskfield]

Zitat von Matthew

Hinzu kommt: Anonymous Deutschland ist (auf Facebook zumindest) eine rechtsradikale Verschwörungstheoriegruppe.

Und das hat wie genau Einfluss auf den Film?

[Mathew]

Andersrum. Der Film hat die Guy Fawkes Maske populär gemacht und Anonymous hat dieses Symbol verwendet. Dann wurde Anonymous auf Facebook sehr populär, und wurde dann aber plötzlich von rechtsradikalen Hetzern übernommen. Plötzlich bekamen alle Follower täglich rechtsextreme Hetze und Verschwörungssuppe serviert. Obwohl diese Follower eher aus der liberalen Ecke kamen... Aber ich will jetzt nicht zu weit ausholen, ich weiß ja, dass du wenig Zeit hast. ZB musst du ja einen Songcontest planen....

[Damian]

Zitat von Xury

Das war für das UK keine einfache Zeit und die Dystopie gar nicht mal so weit hergeholt.

Ach, Blödsinn.

[Dergon]

Totschlagargument..

[B.P.Taskfield]

Der Film hat die Guy Fawkes Maske populär gemacht und Anonymous hat dieses Symbol verwendet. Dann wurde Anonymous auf Facebook sehr populär, und wurde dann aber plötzlich von rechtsradikalen Hetzern übernommen. Plötzlich bekamen alle Follower täglich rechtsextreme Hetze und Verschwörungssuppe serviert. Obwohl diese Follower eher aus der liberalen Ecke kamen...

Mir alles bekannt.
Aber trotzdem die Frage: Und das hat wie genau Einfluss auf den Film?

Ich glaube du verstehst worauf ich hinaus will.

lg Task

[Damian]

Zitat von Dergon

Totschlagargument..

Es ist halt kein Argument, sondern ne Tatsache. klar, Thatcher war bei vielen nicht beliebt, aber von solchen Dingen ewig weit entfernt.

[Dergon]

Alan Moores und David Lloyds in den frühen 80er Jahren entstandener Comic „V for Vendetta“ ist eine voller Zorn und mit allem Pessimismus geschriebene Attacke gegen den Thatcherismus, eine Anklage der Unterdrückung des Menschen durch den Menschen und eine Liebeserklärung an die Kunst, in E- und U-Ausfertigung gleichermaßen. Auch wenn nicht jedes Detail recht stimmig, manches vielleicht auch platt geraten ist, zählt er sicher zu den herausragendsten Dystopie- und Anarcho-Comics und genießt deshalb, wie überhaupt Moores Gesamtwerk, vollkommen zu Recht seinen Ruf als „heilige Kuh“.

https://www.comic.de/2019/03/reinste...-wie-vendetta/

Zumindest schien es für die Autoren/Zeichner des Comics kein Blödsinn zu sein.

[Mathew]

@BPT.
Gar keinen. Der Film hat Einfluss auf das darauf folgende, nicht andersherum.
Über die Wahrscheinlichkeit, dass es in der EU ähnliche Diktaturen geben könnte, zu sprechen, dafür ist hier nicht der Ort.

[B.P.Taskfield]

Gar keinen. Der Film hat Einfluss auf das darauf folgende, nicht andersherum.

Siehst du, also ist dein Argument von Oben halt keines.

lg Task

[Damian]

Zitat von Dergon

https://www.comic.de/2019/03/reinste...-wie-vendetta/

Zumindest schien es für die Autoren/Zeichner des Comics kein Blödsinn zu sein.

Ennis schoß ja auch gerne gegen das Thatcher Regime. Das kam halt bei einem Teil der Bevölkerung nicht gut an. Aber wie gesagt, da war man weit entfernt von. Immer schön die Kirche im Dorf lassen.

[B.P.Taskfield]

Okay, halten wir fest: diktatorische Überwachungsregime gibt es auch in der Heutigen Zeit.
Das es in dem Film (Fiktion!) Groß Britannien trifft ist die künstlerische Freiheit, die aber direkt auf einem historischen Event des Landes basiert.

Der für den dieser Film zu weit hergeholt ist und sich Gedanklich gar nicht drauf einlassen kann, der bleibt lieber bei Tatort.

lg Task

[Mathew]

Okay, halten wir fest: Du liebst V wie Vendetta und wenn man was dagegen sagt, lässt Du das so nicht stehen. Du könntest das Hardcover ja als Preis beim nächsten Songcontest kredenzen...

[pecush]

Sehr guter Vorschlag. Würde sich neben meinem Softcover mit Zeichnung gut machen.

Aber zurück zum Film: Hatte gestern eine Diskussion mit meiner Tochter, die entsetzt ist, dass "Bibi und Tina" bei Amazon Prime nicht mehr von "Bibi und Tina" aus den Kinofilmen dargestellt werden. Wollte/Konnte sie noch nicht nachvollziehen, das Schauspieler älter werden. Ich habe eingeworfen, dass Bond und Batman auch schon mehrfach ersetzt worden sind - und musste dann erläutern, welche Batmans ich am besten (Keaton, Bale) und am schlechtesten (Kilmer, Clooney) fand - und warum. Ich weiß nicht, ob sie es nachvollziehen konnte. Alterstechnisch dürfte sie aktuell ohnehin nur Adam West gucken.
Aber ich stimme ihr zu: Die "B&T"-Darsteller von Prime sehen nicht so dolle aus.

[B.P.Taskfield]

Dann hör auf Bullshit zu erzählen, matthew, dann brauch ich auch nicht gegen anreden. Denn Butter be die Fische, dein Kommentar mit Anonymus Deutschland war einfach vollkommen irrelevant.

Btw. Bietet der Film genügend kritikpotenzial, welches ich auch sehe. Aber wehe man lässt Schwachsinn mal nicht unkommentiert stehen (und damit meine ich explizit dein Kommentar und nicht Damien), dann ist man sofort wahlweseise der Lover oder der Halter. Je nachdem in welche Richtung es einem Grad in den Kram passt.

lg Task

[excelsior1166]

Zitat von Damian

Den mag ich nicht. Die Handlung ist eher was für Verschwörungstheoretiker. Das ist mir alles zu weit hergeholt.

Das nennt man SF, Utopie oder Dystopie - und ist m.E. kein Argument zur Qualität von Comic oder Film.
Ich schätze Comic und Film (es gibt einige Unterschiede) gleichermaßen.
"Das ist mir zu weit hergeholt" trifft auf nahezu jeden SF-, Superhelden-, Monster-Film (u.v.a.!) zu.
Auch der ausgezeichnete "1984" von Radford erschien/erscheint "weit hergeholt" oder "unrealistisch".
Als Qualitätsmerkmal taugt das aber kaum...
Abgesehen davon taugt ein Blick auf die (gesellschafts-)politische Landkarte in Vergangenheit und Gegenwart (nationalistische Tendenzen, Überwachungsregime, G7, Globalisierung, Digitalisierung - samt jew. Widerständen) durchaus, um das Ganze nicht als "Nonsens" abzutun.
Watchmen ist sicherlich weitaus "unrealistischer".
Auch sollte niemand die Wirkung der Thatcher-Ära auf die britische Bevölkerung und Kultur (New British Cinema) der damaligen Zeit unterschätzen...

[Mathew]

Zitat von B.P.Taskfield

Dann hör auf Bullshit zu erzählen, matthew, dann brauch ich auch nicht gegen anreden. Denn Butter be die Fische, dein Kommentar mit Anonymus Deutschland war einfach vollkommen irrelevant.

Btw. Bietet der Film genügend kritikpotenzial, welches ich auch sehe. Aber wehe man lässt Schwachsinn mal nicht unkommentiert stehen (und damit meine ich explizit dein Kommentar und nicht Damien), dann ist man sofort wahlweseise der Lover oder der Halter. Je nachdem in welche Richtung es einem Grad in den Kram passt.

lg Task

Das scheint Dich ja echt zu triggern. Keine Lust darauf einzugehen. Bis bald

[Damian]

Zitat von excelsior1166

Das nennt man SF, Utopie oder Dystopie - und ist m.E. kein Argument zur Qualität von Comic oder Film.

Die neuen Planet der Affen Filme. Unter den im Film geschilderten Umständen würde sich das genau so entwickeln. Weil der Mensch einfach ein Arschloch ist. Wie weit weg der Comic (V) von der Realität ist, sieht man ja heute, über 30 Jahre später. Man ist nicht mal in der Nähe davon. Nicht mal im Ansatz.

[excelsior1166]

Nicht in England...

[Damian]

Aber darum gehts doch in dem Film, oder irre ich mich? In einem anderen Land würde Guy Fawkes auch wenig sinn ergeben.

[B.P.Taskfield]

Zitat von Damian

Die neuen Planet der Affen Filme. Unter den im Film geschilderten Umständen würde sich das genau so entwickeln.

Sehr gewagte These.

[excelsior1166]

Zitat von Damian

Aber darum gehts doch in dem Film, oder irre ich mich? In einem anderen Land würde Guy Fawkes auch wenig sinn ergeben.

Dann hieße er halt anders. M.E. ist die Handlung universell und dementsprechend übertragbar (Moore ist aber Brite).
Letztlich ist's mir gleich, ob Andere das ebenso betrachten, nur erscheinen mir Parallelen zu Vergangenem und womöglich Nahendem/Drohendem/Möglichem sehr offensichtlich. Für mich sind weder Comic noch Film reine Action, sondern durchaus (deutlich) gesellschaftskritisch und politisch, vielleicht sogar subversiv.
Die Schere zwischen Reich und Arm klafft seit Jahrzehnten sukzessive auseinander, gleiche Möglichkeiten sind kaum gegeben. Ein Aufbegehren erscheint mir nicht "aus der Luft gegriffen".
Eine ähnliche Thematik wird auch (aktuell) in Wir (Us) oder Parasite aufgegriffen.
Letzten Endes aber funktionieren für mich (!) Comic und Film ausgezeichnet, ich schätze beides. Darf aber jeder anders betrachten.
1984 (letzter Film mit Richard Burton) mag ich auch als Buch und Verfilmung...
Gut, dass das noch (!?) Utopien sind...

[Marvel Boy]

Gute Schlußworte zu dem Thema, wie realistisch müssen SF Filme sein, bevor hier noch unschönere Worte fallen.

[Xury]

Und ich hätte künftig sehr gerne, dass das, was ich hier schreibe, nicht einfach als "Blödsinn" abgetan wird. Wir können hier immer unterschiedlicher Meinung sein oder uns auch gerne darüber streiten, aber bitte in einem vernünftigen Ton.


Danke schön.