DC US News und Spoiler Thread

[Holzauge]

Ich sehe das sehr ähnlich wie Damian, das zeichnet sich seit einiger Zeit ab und wie schon erwähnt wurde, beschleunigt das Corona enorm. Die Einstellung vom Black Label zeigt eigentlich in welche Richtung man geht, weil in welcher Welt stelle ich ein Premium Label für Sammler und Liebhaber ein, das Comics erwachsen denkt und nicht kindlich oder pubertierend. Diese Eigenschaften bleiben erhalten. Ist für mich ok so, weil DC eh nicht mehr stark in meiner Leseliste vertreten ist, aber stimmt mich doch bedenklich.

Das Problem ist halt tief im amerikanischen Comicmarkt verwurzelt, beginnt bei der Heftform, die auch mehr künstlich am Leben gehalten wird, als wir uns alle gern eingestehen, geht weiter von der monopolartigen Vertriebsstruktur und endet damit, dass neben Marvel und DC längerfristig nur Walking Dead bestehen konnte.

[Damian]

Es begann ja schon mit der Schließung von Vertigo. Die Supersons wurden dann als reine Kinderserie fortgeführt. Die Anzeichen gibts ja nicht erst seit gestern.
Und wenn man dann schaut, wo personell abgebaut wird, WER entlassen wurde und WO verstärkt wird, ist das eben nicht nur Kaffeesatz lesen.
Ich sage ja auch nicht, dass man sich ausschließlich auf Kinderserien konzentriert, aber man wird in Zukunft vermehrt darauf setzen.
Und ich denke, dass Marvel - sollte das Konzept aufgehen - sich dem anschließen wird. Die haben nämlich auch kein Geld zu verschenken.

[Unbreakable Cosmo]

Zitat von Damian

Und ich denke, dass Marvel - sollte das Konzept aufgehen - sich dem anschließen wird.

Da habe ich generell keinen Zweifel, denn die kopieren voneinander alles, was funktioniert.

Aber die Definition von Konzept wäre für mich interessant. Meinst du damit komplett jeden Punkt, den Warner gerade macht? Komische Neubesetzungen, viele Entlassungen, mehr für Kids rausbringen?
Weniger monatliche Serien, die Issues nur digital und später als Trade wünsche ich mir für beide Verlage.

[Crackajack Jackson]

Digital ist okay.
Kids ist okay.

Schöne, leichte Unterhaltung. Macht Spaß und hat keinen Ballast.

So geht Zukunft. Man folgt wohl dem Massengeschmack.

[Damian]

Bei digital bin ich dann raus, dem verweigere ich mich. Wäre okay für mich, dann spare ich Geld.

[LaLe]

Digital wäre für mein Portemonnaie auch gut. Nicht, weil es vermutlich günstiger als print ist, sondern weil ich dann raus bin.

[Marvel Boy]

Eigentlich interessiert es mich nur bedingt ob DC und Marvel ihre Produktion gegen die Wand fahren, Inhaltlich sind sie da ja schon länger dabei. In Programmschrumpfungen sehe ich den Vorteil der möglichen Qualitätssteigerung.

[LaLe]

Da eine Programmschrumpfung (ist die nicht eher Folge der geplanten Mitarbeiterfreisetzung?) vermutlich nicht dazu führen wird, dass der aktuelle Mitarbeiterstamm erhalten bleibt und weniger produziert, würde ich mir hinsichtlich der Qualität keine allzu großen Hoffnungen machen.

Ich befürchte eher, dass spannende Experimente künftig Geschichte sind und wir mehr Mainstream, der (vermeintlich) sicheren Nummern, bekommen.

[user13]

So öde wie der Großteil es Outputs von DC die letzten Jahre war, kann es nur besser werden.

Die Situation ist ähnlich wie in den 90ern als Image gegründet wurde und Marvel beinahe bankrott ging.

Künstlerische Schmieden wie DC sind dann am Besten wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen und kreativ werden müssen.
Der Markt schrumpft seit Jahren und ist mehr als übersättigt. Von mir aus können sie die Hälfte ihrer VÖ eindampfen und es kommt immer noch genug.

Die Einstellung des Black Labels halte ich erst mal für ein Gerücht (kann man auch nicht mit dem Vertigo Testballon vergleichen).
Zu den Top Ten der meistverkauften OGN und Trades 2019 gehörte "Batman White Knight" und "Batman Damned" (Platz 1 übrigens wieder "Watchmen" ).
Daneben gab es noch "Mister Miracle" und "The Killing Joke", also nichts aus der Kiddo Schiene...
https://www.comicsbeat.com/top-selling-comics-of-2019/

Die Reihen können gut nebeneinander leben und wenn sich DC for Kids oder Teens gut verkauft ist das gut.
Einfach mal über den eigenen Schatten springen und lesen. "Harley Quinn: Breaking Glass" ist 100x besser als die Hauptserie, die Autorin nicht umsonst mit dem Eisner Award ausgezeichnet.
Die Kleinen anfixen und später zu Süchtigen machen ist doch prima

Digital Only wird es bei DC nicht geben. Möglich das man Digital First weiter ausbaut und weniger Hefte bringt, auf den lukrativen Trademarkt wird man nicht verzichten.
Digital sehe ich insofern als Chance, das man hier auch experimentieren kann, da das Risiko geringer ist.

Mit den Filmen und Serien mag man mehr Kohle machen, aber ohne die Comicvorlage gibt es die nicht und das wissen auch die Macher.
DC wird sich also nicht den Ast absägen auf dem sie sitzen.

Ob man jetzt die Produktion auslagert ist eh schon egal. Bei den Collectibles mischen schon viele Lizenznehmer mit (von McFarlane bis Sideshow) und die machen ihre Sache gut, wenn nicht sogar besser.
Dasselbe könnte auch für Comics gelten. Verdienen werden sie aber mehr solange die sie selber produzieren...

Den Weltuntergang verschieben und einfach den DC Fan-Dome am WE abwarten, dann werden wir auch schlauer sein

[Holzauge]

Zitat von churchi

Die Einstellung des Black Labels halte ich erst mal für ein Gerücht (kann man auch nicht mit dem Vertigo Testballon vergleichen).
Zu den Top Ten der meistverkauften OGN und Trades 2019 gehörte "Batman White Knight" und "Batman Damned" (Platz 1 übrigens wieder "Watchmen" ).
Daneben gab es noch "Mister Miracle" und "The Killing Joke", also nichts aus der Kiddo Schiene...
https://www.comicsbeat.com/top-selling-comics-of-2019/

Das Ding ist halt, dass der gesamte Markt laut dem von dir geposteten Link im ganzen Jahr zusammen soviel Geld einspielt, wie GTA V in drei Tagen. Damit man das in ein Verhältnis rückt, wo erkennbar wird, dass selbst "meistverkaufte OGN und Trade" ein netter Begriff ist, die Branche an sich aber schon so klein ist, dass das maximal süß wirkt.

Und das aber mit IPs, von denen man sich deutlich mehr erwarten kann. Batman kann man getrost als eine Speerspitze der US-amerikanischen Unterhaltung nennen, so sehr, dass die Origin-Story seines Erzfeindes ohne weiters im Kino laufen kann.

Zitat von churchi

Mit den Filmen und Serien mag man mehr Kohle machen, aber ohne die Comicvorlage gibt es die nicht und das wissen auch die Macher.
DC wird sich also nicht den Ast absägen auf dem sie sitzen.

Wieso soll es die dann nicht mehr geben? Ist ja nicht so, als bräuchte man zwingend einen Comic, um einen Superhelden-Film zu machen. Das sind Selbstläufer, jeder in meiner Firma kennt die Filme, hat eine Meinung dazu und weiß auch, dass sie aus den Comics kommen, aber gelesen hat noch nie einen davon, warum auch, die Filme sind doch auch so gut.

Ist ja nicht so, als ob man die IPs verkaufen würde, man verwendet sie halt anders. Mehr Videospiele, mehr Filme, mehr Serien, mehr YA-Bücher. Absolut verständlich, weil mit der Zeit muss man gehen und der amerikanische Comicmarkt ist gerade noch immer in den frühen 2000ern, das ist ja die Crux an ihm.

[user13]

Zitat von Holzauge

Das Ding ist halt, dass der gesamte Markt laut dem von dir geposteten Link im ganzen Jahr zusammen soviel Geld einspielt, wie GTA V in drei Tagen.

Äpfel und Birnen. Hier geht es um die Einsparungen bei den Comics.
Da sitzt DC im Boot mit Marvel, Image und Co. Die kämpfen mit den selben Schwierigkeiten, aber die können anscheinend davon leben...

Zitat von Holzauge

Wieso soll es die dann nicht mehr geben? Ist ja nicht so, als bräuchte man zwingend einen Comic, um einen Superhelden-Film zu machen.

Zwingend nicht, aber man sieht das die Filmbranche keine eigenen Ideen hat. Warum gibt es noch kein "Superhelden Universe" abseits von den bekannten Marken, wenn es doch so easy wäre?

[Holzauge]

Zitat von churchi

Äpfel und Birnen. Hier geht es um die Einsparungen bei den Comics.
Da sitzt DC im Boot mit Marvel, Image und Co. Die kämpfen mit den selben Schwierigkeiten, aber die können anscheinend davon leben...

Sorry, aber DC ist Teil von AT&T, die kämpfen bei weitem nicht ums Überleben, Marvel detto. Wahrscheinlich ist das Ergebnis bei DC im Konzern zu klein, daher müssen sie umstrukturieren, nicht weil sie nicht davon Leben könnten.

Bisher scheint es so zu sein, was die neuen Positionen anbelangt und auch die Ausrichtungen der Serieneinstellung, dass sie die jugendliche Schiene bedienen wollen, da das langfristig vielversprechender klingt.

Was ja auch irgendwie Sinn macht, weil den 7-jährigen Leseanfänger eine geile Geschichte um Robin verkaufen und ihn dann fürs Leben anfixen, dass er sich die Batmanvideospiele und die Batman-Filme reinzieht macht mehr Sinn, als den 30+ Nerd ewig "komplexe" Inhalte zu verkaufen.

Zitat von churchi

Zwingend nicht, aber man sieht das die Filmbranche keine eigenen Ideen hat. Warum gibt es noch kein "Superhelden Universe" abseits von den bekannten Marken, wenn es doch so easy wäre?

Weils sinnlos ist. Warum soll sich Disney ein neues Universum erschaffen, wenn sie eh Marvel um teuer Geld gekauft haben. Detto AT&T also damals Warner mit DC. Die haben schon Batman, warum was neues entwickeln.

[Heatwave19]

Man braucht doch auch grundsätzlich keine neuen Comicveröffentlichungen für Filmideen, bei der Masse an Comicveröffentlichungen seit Bestehen von Marvel und DC gibt es doch bereits hunderte Charaktere, Storys und Konzepte, die in Filmen umgesetzt werden könnten.
Persönlich bin ich bei DC derzeit eher wenig involviert und die Continuity ist eh komplett kaputt, da könnte eine radikale Umstrukturierung vielleicht auch eine Chance sein, mal wieder ein bisschen Struktur in das Ganze zu bringen. Am monatlichen Heftformat hänge ich eh nicht, digital und/oder gesammelt wäre kein Problem für mich.
Bei Marvel fände ich es schade, wenn man die Continuity aufgibt und das Universum nicht weitererzählt, gerade bei der X-Men Sparte gelingt es derzeit wunderbar Figuren und Konzepten mit Rückbezug auf ihre Vergangenheit neu zu interpretieren und weiterzuerzählen. Hier ist aus meiner Sicht kein radikalerer Umbruch notwendig, als bereits durch HoX/PoX geschehen.
Aber sollten im worst case Marvel und DC Comics völlig verschwinden, wäre das imo auch kein Weltuntergang. Dann hat man mehr Zeit und Geld, alte Sachen nachzuholen oder mal in ganz andere Comicwelten einzutauchen.

[Marvel Boy]

Der letzte Absatz trifft völlig meine Weltsicht der Comicindustrie.

[user13]

Zitat von Holzauge

Sorry, aber DC ist Teil von AT&T, die kämpfen bei weitem nicht ums Überleben, Marvel detto. Wahrscheinlich ist das Ergebnis bei DC im Konzern zu klein, daher müssen sie umstrukturieren, nicht weil sie nicht davon Leben könnten.

Du hast vorher die Comicbranche (Jahres Markt gesamt) mit der wertvollsten IP (falls sie es noch ist) der Gamingbranche verglichen und das sind Äpfel und Birnen.
Desweiteren habe ich von "Schwierigkeiten" geschrieben, nichts vom "überleben". Beim Rest stimme ich zu, aber eine Umstrukturierung ist nichts Ungewöhnliches...

[Holzauge]

Zitat von churchi

Du hast vorher die Comicbranche (Jahres Markt gesamt) mit der wertvollsten IP (falls sie es noch ist) der Gamingbranche verglichen und das sind Äpfel und Birnen.

Eigentlich wollte ich damit hervorheben, wie schlecht es eigentlich mit der Comicbranche steht, wenn die wertvollste IP in der Gamingbranche in drei Tagen das umsetzt, was die ganze Branche, die ja bei weitem auch nicht ohne wertvolle IPs ist, in einem Jahr umsetzt.

[user13]

Ja, die Armen. Werde heute noch ein paar Kerzen anzünden und DC Comics bestellen. An mir kann der Untergang nicht liegen

[Rusty]

Die meisten DC-Comics für Kids laufen als Trickfilme über diverse Sender bzw. Verkaufsschienen.
Wieso sollen die Kids dann Hefte kaufen, wenn sie's via Bildschirm+Internet anschauen können? Erstens, und zweitens sind die Hefte nicht mehr wie in den 80er Jahren in Supermärkten oder Newsstands zu bekommen. Kids fahren nicht extra zu Comic-Shops.

Ergo – DC und Marvel werden weiterhin Comics produzieren, aber eben nicht mehr im Heft- sondern im Buch- bzw. Readerformat. Das simple Comic-Heft funktioniert in den USA einfach nicht mehr für den Massenmarkt.

[user13]

Die Kids (deren Eltern, oder Junggebliebene) kaufen, auch in D

https://www.buchreport.de/news/panin...euen-imprints/

[Rusty]

Danke für den Link.

Zitat von churchi

https://www.buchreport.de/news/panin...euen-imprints/

Genau das meinte ich.

Die Corona-Pandemie, die in den vergangenen Monaten das Comic-Geschäft in Amerika weitgehend zum Erliegen brachte, scheint DCs Mutterkonzern WarnerMedia zu nutzen, um das eigene Comic-Geschäft neu aufzustellen. Davon betroffen sind insbesondere die Superhelden-Hefte, die seit vielen Jahren fast nur noch in spezialisierten Comic-Shops erhältlich sind. Hier dürfte sich das Geschäft noch stärker auf wenige, besonders populäre Heldenfiguren konzentrieren, die für eine etwaige Quervermarktung in Kino oder TV von Bedeutung sind.

Immer wichtiger wird dagegen auch in Nordamerika für die Comics der Buchhandel, in dem allerdings die klassischen Superhelden-Verlage bisher nur eine untergeordnete Rolle spielen.

[Damian]

Es gibt übrigens 2 offizielle, deutsche DC Kanäle auf Youtube, ratet doch mal, welche.

Ich sehe das wie die meisten hier: weniger Kontent und dafür steigende Qualität geht für mich komplett klar.

[El Duderino]

Sehe ich auch so.
Und wenn man endlich versucht auch die jungen Leser abzuholen, setzt man auch auf das richtige Pferd.
Denn die jungen Leser, die es sehr wohl in Massen da draußen gibt, scheren sich kaum um eine fortlaufende Kontinuität und ewige Krisen und Events. Die wollen eine abgeschlossene Geschichte in einem dicken Band. Das ist der Trend, den Marvel und DC seit Jahren verschlafen haben.
Denn in den Staaten sahnen jedes Jahr aufs neue Comic Bücher für "Young Adults" ab und erreichen dort Verkaufszahlen, davon kann das beste Event von den Superhelden nur träumen.

Dass DC jetzt schon seit kurzem vermehrt Graphic Novels in der Richtung produziert, halte ich für lobenswert und Marvel hat ja auch schon für nächstes Jahr ein paar Bände angekündigt.

Dazu hier auch ein guter Artikel:
https://icv2.com/articles/columns/vi...-save-industry

Zum digitalen Weg: Jim Lee hat vor ein paar Tagen ein sehr interessantes Interview gegeben.
https://www.hollywoodreporter.com/he...comics-1307413

Hier spricht er davon, dass man vermehrt Comics bringen werde wie die "Injustice" Reihe.
Zuerst digital, verkauft sich gut: Dann auch als Print erfolgreich.
Geht natürlich nicht immer, aber ist ein verständlicher Weg.

Und angeblich hat der erste Band von "Three Jokers" (vom totgesagten Black Label) 300.000 Vorbestellungen..

[Unbreakable Cosmo]

Zitat von Damian

Es gibt übrigens 2 offizielle, deutsche DC Kanäle auf Youtube, ratet doch mal, welche.

Panini und du? du willst doch auf etwas hinaus.

[Damian]

DC Kids und DC Girls.

Zum Black Label: Das ist nicht totgesagt, das wird eingestampft, trotz guter Verkaufszahlen.

[epin3phrin]

Ja klar, weil das die Zielgruppe ist die in der Regel noch kein Englisch kann und somit mit einem deutschen Kanal abgeholt werden muss. Für den Rest sind die Amerikanischen Kanäle da.