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Alt 28.07.2017, 16:29   #1  
Detlef Lorenz
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gold01 Buffalo Bill

Buffalo Bill

In der neusten Sprechblase, Nr. 237, ist der erste Teil eines umfassenden Berichtes über William F. Cody, alias Buffalo Bill. Schon der erste Teil macht neugierig auf die beiden angekündigten Fortsetzungen. In dieser ersten Folge ging es um die Person William Cody, um die Entstehung des Mythos, in der er der von der Privatperson zu Buffalo Bill verwandelte. Zuerst durch die Romane, die sein Leben derart aufbauschten, das kaum jemand seinen Geburtsnamen kannte, dann durch die Zirkus-Shows, mit der er weltweit berühmt und populär wurde. Zum Ende des Beitrages wurde die Stadt Cody in Wyoming erwähnt, die nicht nur nach ihm benannt wurde, er hat sie auch selbst gegründet.







Im Jahre 2002 bereiste ich die Gegend um den Yellowstone Nationalpark. In östlicher Richtung verließen wir den Park und kamen nach einigen Kilometern an die >>Pahaska Teepe Lodge<<. Hier hatte sich Cody um 1901 eine Jagdhütte gleichen Namens bauen lassen. Mit Freunden ging er von hier auf die Bärenjagd, Bisons gab es in dieser Gegend keine mehr. Heutzutage ist diese Hütte, natürlich umgebaut und technisch modernisiert, eine Gasstation und ein Restaurant, das einem mit der Auswahl an Speisen und Getränken zum Verweilen animiert.







Nach dem Essen machten wir, Brigitte und ich, einen Verdauungsspaziergang in den Wald, der unmittelbar hinter der Hütte beginnt. Nach vielleicht einem Kilometer sahen wir links auf einer Anhöhe einen Grizzly – er uns natürlich auch. Rasch wurden einige womöglich >>letzte<< Fotos geschossen, aber dem Bären war wohl genauso wenig an einer Konfrontation gelegen wie uns. Laut pfeifend und uns unterhaltend, damit das Tier immer um unseren Standort wusste, gingen wir zur Pahaska Teepe Lodge zurück und hatten natürlich einiges zu erzählen. Zum Glück ist es den Jagdgesellschaften wohl nicht gelungen, auch noch die Bären auszurotten.







Auf dem Highway ging es dann weiter Richtung Osten, immer parallel des Yellowstone River. Schließlich erreichten wir Cody auf obiger Straße.







Falls sich jemand in diese Stadt verirrt, kann ich ihm auf jeden Fall das >>Buffalo Bill Museum<< empfehlen. Hier werden nicht nur Memorabilien über William Cody präsentiert, der ganze Westen ist das Thema.







Einschließlich der Bibliothek gibt es 6 Abteilungen, die sich mit der Geschichte des Wilden Westen befassen: da ist einmal die Abteilung zu Buffalo Bill, eine naturhistorische interaktive >>Reise<< durch das Yellowstone Gebiet, das Museum der Prärieindianer, eine Galerie der besten Künstler, die sich mit dem amerikanischen Westen befasst haben (Remington, Russell, Catlin, um nur einige zu nennen) und eine Schusswaffenabteilung, in der vom Vorderlader bis zum modernsten Schnellfeuergewehr wohl kaum was fehlt.






Auf der weiteren Rundreise durch den Westen kam ich dann Denver. Allerdings war nicht der gleichnamige Clan (der mich als Fernsehserie damals nicht sonderlich interessiert hatte) mein Hauptinteresse, sondern ich suchte die Straße, auf der ich in die nahegelegenen Berge kam. Als ich schließlich oben war, fand ich mitten im Wald, nahe des steil abfallenden Felsen oberhalb Denvers, den Begräbnisort von William Cody und seiner Frau Luisa.

Dieser Beitrag ist als Ergänzung zum Sprechblasen-Artikel gedacht. Vielleicht finde ich ja noch etwas dazu, eventuell aber auch einer der Mitleser.
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Alt 28.07.2017, 16:43   #2  
Servalan
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Der kleine Lapsus am Anfang spricht für eine lebhafte Erinnerung. Und in der ist natürlich alles auf amerikanischem Englisch gelaufen.

Üblicherweise wird "gas station" ganz profan mit "Tankstelle" übersetzt.
Auch deutsche Autobahnraststätten bestehen aus "gas station" und "diner".

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Alt 28.07.2017, 18:44   #3  
Ringmeister
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Endlich mal wieder ein paar Reisebilder von Familie Lorenz: Super!

Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch)
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Alt 28.07.2017, 19:01   #4  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
Der kleine Lapsus am Anfang spricht für eine lebhafte Erinnerung. Und in der ist natürlich alles auf amerikanischem Englisch gelaufen.
Üblicherweise wird "gas station" ganz profan mit "Tankstelle" übersetzt.
Auch deutsche Autobahnraststätten bestehen aus "gas station" und "diner".
Dann werfe ich den Lapsus-Ball mal zurück: Das Teepe befindet sich an einem Highway und der ist keine Autobahn. Wären wir auf einer solchen Unterwegs, hätte ich schon Interstate geschrieben
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Alt 29.07.2017, 10:26   #5  
guenkos
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
Buffalo Bill
Laut pfeifend und uns unterhaltend, damit das Tier immer um unseren Standort wusste, gingen wir zur Pahaska Teepe Lodge zurück ...
Hattet ihr auch Trillerpfeifen, Glöckchen und Pfefferspray dabei? Hat man uns damals empfohlen, damit man am Bärenkot erkennen kann, ob man einen Grizzly oder einen harmloseren Schwarzbären vor sich hat. Schwarzbärenkot enthält Reste von Pflanzen, Grizzlykot enthält Trillerpfeifen und Glöckchen und riecht nach Pfeffer ...
Okay, okay ... vielleicht etwas off topic ...
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Alt 29.07.2017, 12:01   #6  
G.Nem.
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
(...) Heutzutage ist diese Hütte, natürlich umgebaut und technisch modernisiert, eine Gasstation und ein Restaurant, (...)
Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
(...) Auch deutsche Autobahnraststätten bestehen aus "gas station" und "diner".(...)
Wobei sich ein Diner und ein Restaurant in den USA ganz deutlich unterscheiden.
Bei einem Diner kommst du rein und darfst dich hinsetzen wo du magst.
Nicht so bei einem US-Restaurant. Dort kommst du rein, rumpelst auf die Anmeldung und wirst von dort aus auf einen Platz vermittelt den du dir nicht selbst aussuchen darfst!
Wenn im Restaurant kein Platz frei ist, wird man erstmal an der Bar platziert. In manchen Restaurant-Bars gibt's dann auch einen Frei-Drink für die Wartezeit.
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Alt 29.07.2017, 13:13   #7  
guenkos
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Zitat:
Zitat von G.Nem. Beitrag anzeigen
... Dort kommst du rein, rumpelst auf die Anmeldung und wirst von dort aus auf einen Platz vermittelt den du dir nicht selbst aussuchen darfst!
Kann ich so nicht bestätigen. Meine Frau und ich haben schon öfters gefragt, ob wir einen anderen Platz bekommen können als den ausgesuchten. Ging bisher immer. Vielleicht machen die Amis das nicht, und man hat als Europäer einen gewissen Bonus.
Natürlich geht das nur, wenn genug Plätze frei sind.
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Alt 29.07.2017, 13:13   #8  
Detlef Lorenz
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Zitat von G.Nem. Beitrag anzeigen
Dort kommst du rein, rumpelst auf die Anmeldung und wirst von dort aus auf einen Platz vermittelt den du dir nicht selbst aussuchen darfst!
Im Prinzip ist das richtig, allerdings habe ich schon sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Wenn wir zu einen Platz geleitet werden, der uns nicht zusagt, haben wir nach einen anderen, z.B. einen Fensterplatz gefragt. Ist dieser nicht reserviert, war es selbstverständlich, dass wir uns dorthin setzen konnten.

Zitat:
Zitat von G.Nem. Beitrag anzeigen
Wenn im Restaurant kein Platz frei ist, wird man erstmal an der Bar platziert. In manchen Restaurant-Bars gibt's dann auch einen Frei-Drink für die Wartezeit.
Ja, das ist diese Art von Kundendienst, den ich bei uns so vermisse!
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Alt 29.07.2017, 14:33   #9  
Servalan
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Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
Dann werfe ich den Lapsus-Ball mal zurück: Das Teepe befindet sich an einem Highway und der ist keine Autobahn. Wären wir auf einer solchen Unterwegs, hätte ich schon Interstate geschrieben
Die Autobahn habe ich nur als Beispiel gewählt, weil das halt die bekannteste Version dieser Kombination ist. Weitere Details waren mir eigentlich schnurz.

Na ja, ich habe "auch deutsche Autobahnraststätten" geschrieben. Soweit ich Grammatik verstanden habe, heißt das, ich meine eben auch zwei verschiedene Paar Schuhe: Also eine deutsche Autobahn ist was anderes ein US-Highway.

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Alt 29.07.2017, 15:47   #10  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
Also eine deutsche Autobahn ist was anderes ein US-Highway.
Vielleicht wird hierzulande der Highway tatsächlich noch viellfach mit Autobahn gleichgesetzt, dieser entspricht aber unseren Bundesstraßen .

Die Amis haben sich für ihre >>Bundesstraßen<< dabei ein besonderes System ausgedacht: alle graden Nummern verlaufen von ost nach west, bzw. umgekehrt. Die ungraden Nummern entsprechend von nord nach süd, bzw. in der anderen Richtung. Dabei kann es auf einem Kartenauschschnitt durchaus vorkommen, dass dort eine grade Nummer wegen bestimmter Umstände, wie Topografie oder Zielrichtung, schon mal den >>verkehrten<< Verlauf nimmt. Grundsätzlich gilt aber oben genannte Regel.
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Alt 29.07.2017, 16:21   #11  
G.Nem.
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Zitat von guenkos Beitrag anzeigen
Kann ich so nicht bestätigen.
Ich hab's ja geahnt. Egal was man in Foren schreibt, es kommt sofort ein Kommentar dass das nicht so sein kann. Immer.

Zitat:
Zitat von guenkos Beitrag anzeigen
Meine Frau und ich haben schon öfters gefragt, ob wir einen anderen Platz bekommen können als den ausgesuchten. Ging bisher immer.
Ja genau, bei uns auch weil ...

Zitat:
Zitat von guenkos Beitrag anzeigen
Natürlich geht das nur, wenn genug Plätze frei sind.
Das ist der Knackpunkt. Weil wenn nicht genug Plätze frei sind, sprich reserviert, musst du dort sitzen wo du platziert wirst. Immer.

Vorschlag – zurück zum Thema Bison-Bill!
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Alt 29.07.2017, 16:58   #12  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von G.Nem. Beitrag anzeigen
Vorschlag – zurück zum Thema Bison-Bill!
Gerne ... und wir werden sicherlich noch einiges zusammen bekommen.

Trotzdem noch ein Wort von mir zu den Highways, Diners und Gas Stations: Die bisher geäußerten Meinungen wurden ja recht vernünftig ausgetauscht und so wird das hier auch bleiben. Es ist aber durchaus gestattet, eine andere Meinung, eine andere Erfahrung als der Vorredner zu haben und diese hier kund zu tun. Dabei werde ich schon drauf achten, das das nicht ausartet und vor allem das eigentliche Thema dabei nicht aus den Augen verloren geht. Kein Kuschelkurs, es werden bei mir aber auch keine Feindschaften gepflegt und damit meine ich keinen der bisher hier Beteiligten- Hugh!
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Alt 29.07.2017, 18:43   #13  
Matthias
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Sehr interessant, wie unsere Amerika-Reisenden hier weltmännisch ihre Erfahrungen ausbreiten. Leider hatte ich bisher nicht das Vergnügen, dorthin reisen zu können. Meine Reiseerfahrungen beschränken sich weitgehend auf die von Dave Dudley so prägnant besungene "Deutschland-Autobahn".
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Alt 29.07.2017, 18:48   #14  
Detlef Lorenz
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Die >>The Pahaska Gazette<< von 1904 liegt auf den Tischen des Restaurant Pahaska Teepe Lodge aus. Die beiden Abbildungen unten haben nichts mit dem tödlich verlaufenden Bankraub in Cody zu tun. Rechts sieht man Buffalo Bill auf der porch seiner lodge und links die gas station. Interessant finde ich auch den Hinweis, dass bis 1904 die Einfahrt mit dem Auto in den Yellowstone Park verboten war. Wenn ich da an die Karawanen von motorisierten Touristen heutzutage denke …

Die Rückseite des Zeitungsnachdrucks beinhaltet übrigens die Speisenkarte der Teepe Lodge.
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Alt 29.07.2017, 19:49   #15  
G.Nem.
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Ein First-Class-Zimmer kostete 1914 drei Dollar pro Übernachtung.
Weiß zufällig jemand wieviel das heute ungefähr in Kaufkraft wäre?
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Alt 29.07.2017, 20:43   #16  
74basti
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eine Reichsmark waren 4,20 Dollar in Juli 1914.
Eine Goldmark hatte etwa 1913/14 etwa eine Kaufkraft von 8,08 Euro.
Das ist aber nicht sehr aussagekräftig.

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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Alt 29.07.2017, 21:12   #17  
Detlef Lorenz
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Vielleicht hilft ein Vergleich der Preise der Menue - Karte der Lodge (wie gesagt, umseitig einzusehen) von 2002:

Das preiswerteste Frühstück, ein 3-Eier-Omlett, serviert mit homefries, toast oder (english) Muffin kostete $ 5.50.

Ein Lunch Menue der einfachen Sorte $ 5.95, dafür gabs z.B. Chicken Bites = breaded Boneless Strips of Chicken, Deep Fried, with Honey Dijon. Oder einen Burger für $ 6.25, den Black Bear. Der entsprach einem 1/4 Pfünder und wurde serviert mit Curly Fries incl. Suppe.

Die Cola dazu gab es für $ 1.25, incl. refill.

Das waren aber alles ordentliche Portionen, die selbst einen Black Bear satt machen.
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Alt 29.07.2017, 21:33   #18  
G.Nem.
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Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
Vielleicht hilft ein Vergleich der Preise (...)
Wenn man Nahrungsmittelpreise von 1914 nimmt, dann komme ich ungefähr auf einen Übernachtungspreis von 250 bis 300 Euro für's First-Class-Zimmer.
In Bison-Bills Hotel dürften keine armen Leute übernachtet haben.
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Alt 30.07.2017, 09:16   #19  
Detlef Lorenz
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Zitat von G.Nem. Beitrag anzeigen
In Bison-Bills Hotel dürften keine armen Leute übernachtet haben.
Das denke ich auch. Außerdem, wer konnte sich damals auch schon ein Automobil leisten, trotz der Tin-Lizzy.

Das folgende ist zwar eine andere Zeit, ein anderer Kontinent, hat aber auch mit Urlaub zu tun: diese Preise erinnern mich an unseren nächsten Urlaub in Botswana. Dort gibt es eine Gegend, das Okawango Delta, dort gibt es Lodges, deren >>billigste<< um die € 800,- pro Person pro Tag kosten, das überwiegende Angebot ist bei € 1500,- bis € 2500,-. Wir machen dort allerdings Camping.
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Alt 30.07.2017, 10:41   #20  
G.Nem.
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Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
(...) Wir machen dort allerdings Camping.
Euer umfassender Impfschutz ist noch in Ordnung?
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Alt 30.07.2017, 12:19   #21  
Detlef Lorenz
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Wir brauchten nur Typhus erneuern, der Rest ist noch ok. Malariatabletten nehmen wir zur Tagesprophylaxe mit.

Zum Pahaska - Thema kommt als nächstes die zweite Seite der Gazette. Darin sind ein paar durchaus interessante Beiträge enthalten, die auch Buffalo Bill direkt betreffen.
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Alt 30.07.2017, 23:56   #22  
Detlef Lorenz
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Vorab: Die Abbildungen sind auch auf dem Original so schlecht, wie sie hier erscheinen. Sicherlich sind sie bereits eine Million Mal reproduziert worden und da ist es schon erstaunlich, dass sie überhaupt noch les- und erkennbar sind...

Der Bankraub spielte sich in Cody am 1. November 1904 ab. Wahrscheinlich waren da die Lohngelder in der Bank, kennt man ja aus diversen Filmen und Romanen Was mich nun erstaunt ist, dass die New York Times bereits am 2. November darüber berichtete (siehe das vorherige Zeitungsblatt). Das bedeutet natürlich, es existierte bereits damals eine Telegrafenverbindung (Telefon?) von diesem, selbst heute noch, abgelegenen Ort von ca. 3000 Kilometer an die Ostküste. Und bestimmt wurde sie nicht nur direkt von Cody nach New York benutzt. Am 3. und 4. November gab es dazu weitere Berichte in der New York Times, siehe dazu die entsprechenden Texte.

In der Sprechblasen wird darauf hingewiesen, dass William Cody sich wegen der Gründung und des Baus der Stadt verspekulierte, bzw. betrogen wurde. Ein Artikel in der New York Times und zwar vom 23. Dezember 1903, befasst sich mit den Geldproblemen Codys. Darin ist sinngemäß zu lesen, dass: „W. F. Cody $ 3,500,000 (Dreieinhalb Millionen!) in Cash zusammen hatte, um im Gebiet des Big Horn Basin einen Kanal zu bauen, der mehrere hundert tausend >>acres<< Land bewässern kann. Gleichzeitig soll eine von Automobilen befahrbare Straße von der Pahaska Teepe Lodge zum Osteingang des Yellowstone Nationalparks gebaut und im folgenden Jahr (1904) benutzbar sein.“

Ich bin übrigens gefragt worden, woher der Name >>Pahaska<< für seine Lodge stammt und was er möglicherweise bedeutet. In der Sprechblase steht dazu die Erklärung: >>Pahaska<< soll sein indianischer Name gewesen sein, laut der Gazette der der Sioux und bedeutet >>Langes Haar<<.
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Alt 01.08.2017, 15:41   #23  
Detlef Lorenz
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Zitat von Ringmeister Beitrag anzeigen
Endlich mal wieder ein paar Reisebilder von Familie Lorenz: Super!
Hallo Ringmeister! da wirst du - und wir - noch eine Weile warten müssen. Wir bis zum September, weil es dann erst in den Urlaub geht ... Leider. Und du bis November/Dezember dieses Jahres, weil alles erst nachbearbeitet werden muss.

Die Fotos am Anfang des BB-Berichtes sind aus dem Fundus der Reiseerinnerungen (noch in Papierform). Diese paßten aber sehr gut und alle hatte ich auch noch nicht gezeigt. Inzwischen bin ich am Suchen, denn ein interessantes aus dem Museum will mir nicht unter die Augen kommen.
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Alt 03.08.2017, 23:56   #24  
Detlef Lorenz
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Einige Fotos, die zum Thema passen, habe ich noch anzubieten:







Dieses Denkmal steht vor dem Museum in Cody, sieht man auf dem ersten Foto. Hier ist es nun komplett.








Hier sieht man mich beim Betrachten eines 3er Comicstreifen, die eingerahmt an der Wand im Museum hängen. Es sind – was Wunder – Buffalo Bill Comics und zwar Dailies. Die Amerikaner haben da weniger Berührungsängste als deutsche Museen. Hierzulande wird z. B. noch immer ausgeblendet, in seiner Biografie regelrecht zensiert, dass Lyonel Feininger nicht nur sogenannte Hochkunst produziert hat, sondern auch Comics* … was ein Frevel auch. Wie ich schon einmal hier vorgestellt hatte, lagen im Mark Twain Museum auch Comics aus, die nach seinen Werken entstanden waren.

Diese Buffalo Bill Comics haben es, leider nur auszugsweise, auch in den deutschen Sprachraum geschafft. In der Tom Mix Heftserie (1953/54) konnte man derartige Dailies, auf Heftformat umgemodelt, genießen. Falls ich mich nicht allzu sehr verguckt habe, sind die hier hinter Glas ausgestellten Beispiele allerdings nicht erschienen.

*Kin-der-Kids und Wee Willie Winkie´s World in der Chicago Sunday Tribune von 1906.
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Alt 10.08.2017, 18:31   #25  
Detlef Lorenz
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In der nächsten Abteilung geht es um Buffalo-Bill-Comics aus einheimischer Produktion. Ich habe allerdings nicht vor, hier eine ausführliche Abhandlung über deutschsprachige Comics zu schreiben, die bei den >>Tom Mix<< – Heften in den frühen 1950er Jahren begannen (siehe weiter oben). Das wird in der nächsten Sprechblase geschehen, wie Gerhard im Vorwort der aktuellen Ausgabe mitgeteilt hat.

In der ersten Abteilung stelle ich drei Titelbilder vor, die zwar alle die selbe Zeichnung aufweisen, aber das Drumherum einen völlig anderen „Background“ hat.

Die Story ist zufällig von Hansrudi Wäscher, der ja einer der Hauptzeichner dieser Serie war. Die Bastei - Zinne weist auf den gleichnamigen Verlag hin. Immerhin lieferte er 145 Stories um den >>zwielichtigen<< Westernprotagonisten ab; jedenfalls ergibt sich bei intensiverer Betrachtung des Lebens und Wirkens William Codys dieser Eindruck. Wäscher wurde er mit der Zeit immer unsympathischer, aber das Thema wird sicherlich in der Sprechblase ausführlich behandelt.







Das erste Titelbild (Nr. 288) stammt aus der „Lasso-Reihe“, mit der Bastei ins Wild West Comic Geschäft einstieg (denke ich mal). Diese Reihe hatte keinen festen >>Helden<<, „Lasso“ stand für Vielfalt. Einer von diesen war eben Buffalo Bill, dem aber kein alleiniger spezieller Zeichner zugeordnet war. Buffalo Bill wechselte sich in der Lasso Serie mit anderen Helden ab, was an einer unterschiedlichen Titelbildgestaltung erkennbar wurde. Die Farbe Gelb stand für Buffalo Bill.





Später wurden seine Abenteuer als eigenständige Serie ausgekoppelt, die Nummerierung fing dann nicht mit der Nummer 1 an, sondern mit der Nummer 377, die als nächstes „Lasso“-Heft dran gewesen wäre („Lasso“ lief ebenfalls mit derselben Nummerierung weiter).

Ab den 590er Heften gab es bis zum letzten Heft, der 671, nur noch Nachdrucke, überwiegend von Wäscher. Deshalb ist das abgebildete Titelbild (Nr. 610) identisch mit der Nummer 288. Bis auf Marginalien, so der Verschiebung der Auslandspreise von oben rechts nach unten, und dem Austausch des >>Western Magazin<< – Hinweises in der ovalen Kartusche mit der Werbung für die >>Neue Serie Panorama Poster<< ist selbst die Farbgebung ziemlich gleich. Das Impressum weist auf den Nachdruckcharakter der Story hin und gibt das Heft 288 als Erstausgabe an.








Dieses Titelbild ist, wie unschwer zu erkennen, eine spanische Ausgabe und zwar die Nummer 2 der Serie. Die Charakterisierung des Helden und den Handlungsort der Serie, >>Held des Wilden Westen<< wird – so vermutet mein automatischer Übersetzer – in >>Der goldene Name des Weiten Westen<< transformiert. Die Spanier legen also noch einen drauf und überhöhen die Bedeutung von Buffalo Bill.

Der deutschsprachige Titel „Der Verräter von Fort Smith“ wird in „Robos en Fort Bravo“ geändert. Hier macht mir der Übersetzer „Fort Bravo Einbrüche“ draus. Könnte mit etwas Fantasie „Diebstähle in Fort Bravo“ bedeuten – oder? Weshalb nun aber aus Fort Smith das Fort Bravo wird, passt natürlich zu den leider streckenweise dilettantischen und auch erschreckenden Übersetzungen im Hause Bastei. Dafür gibt es von mir, u.a., schöne Beispiele in der >>Phantom<< - Abteilung meiner „Comic-Welt.

Was mir noch aufgefallen ist, der Pesetapreis des Heftes liegt bei 160,- Ptas, aber nur für das Festland. Auf den Kanaren und den spanischen Enklaven in Nordafrika, Ceuta und Melilla, gab es sie preiswerter zu kaufen. Hier kosteten sie, trotz des weiteren Transportweges, 142 Ptas. Der spanische Staat subventioniert wohl vor allen Dingen die letzten afrikanischen Besitzungen, um die Leute dort zu halten, was mich an der damaligen Situation von Berlin-West erinnert.


Demnächst geht es mit Vergleichen der drei Ausgaben hier weiter. Falls vor allem bei den Übersetzungen Fehler aufgetreten sind, bitte korrigieren.
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