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Alt 13.10.2011, 10:33   #26  
Detlef Lorenz
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@G.Nehm
Falls du einen Artikel zu den weiblichen Dschungelheldinnen machen möchtest, veröffentlichst du den sicherlich im Sammlerherz (?).

Danke an alle für die Infos betreff der neuen Tarzan-Comic-Veröffentlichung, war mir nicht bekannt. Das war auch etwas, worauf ich hier gehofft hatte, nämlich ein Plattform als Anregung für themenbezogene Diskussionen und einer Weiterverbreitung von News wie weiter oben getan.

Geändert von Detlef Lorenz (13.10.2011 um 10:39 Uhr)
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Alt 14.10.2011, 06:23   #27  
Alga
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Ich wage mal zu bezweifeln, dass die neue Tarzan-Serie von Dynamite (ganz zu schweigen von dem Dark Horse Material) eine Veröffentlichung in Deutschland findet. Seit dem gescheiterten Versuch von Feest Comics in den 90er Jahren hat scheinbar kein deutscher Verlag mehr Interesse an Tarzan. Mehrfach schon habe ich diesbezüglich im CrossCult Forum nachgefragt, doch leider wird im Hause CC jegliche Tarzan-Veröffentlichung abgelehnt. Auch bei BocCola habe ich angefragt (z.B. eine Russ Manning Gesamtausgabe in gewohnter BocCola-Qualität wäre ein Traum), bekam aber auch ein definitives "Nein" als Antwort. Als letztes fiele mir noch ClassicHeroes ein, jedoch bremst ja dort die Zorro-Produktion schon. Ich denke, eine weitere Serie bei CH zu erwarten, ist mehr als unwahrscheinlich. Ich glaube, eine neue deutschsprachige Tarzan-Ausgabe in den Händen zu halten, werde ich nicht mehr erleben.

beste Grüße
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Alt 14.10.2011, 11:15   #28  
jakubkurtzberg
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Zitat:
Zitat von Stefan Meduna Beitrag anzeigen
Hier zum Vergleich die Originalseite aus der US-Nr.9:






Schon krass, dass sich immer wieder Marvel-Material irgendwohin "verirrt"... Für Ehapa ja eher untypisch, da dort vorwiegend DC beheimatet war. Schade, dass "Roy" Thomas aus der Anmerkung verschwinden musste. Und ja, die dt. Farbgebung macht echt was kaputt.

Erschien das eigentlich ungekürzt - oder hat Ehapa (wie so oft) etwas weggeschnibbelt?

Geändert von jakubkurtzberg (14.10.2011 um 11:21 Uhr)
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Alt 14.10.2011, 11:46   #29  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
(...) Erschien das eigentlich ungekürzt - oder hat Ehapa (wie so oft) etwas weggeschnibbelt?
Diese Frage kann ich nicht beantworten, habe das US-Heft nicht.
Vielleicht Stefan?


Mein Wochenendbeitrag :-) folgt hier unten:


In einigen Stellungnamen wurden hier gelegentlich Verlagsnamen genannt, die sicher nicht jedem geläufig sind. Zumindest für diejenigen, die mit Ami-Comics nicht viel am Hut haben - warum auch immer. Über bereitgestellte Links konnte man sich zwar Titelbilder, die Cover- und Logogestaltung anschauen, aber die sagen natürlich nichts über die Zeichnungen zu den Geschichten selbst aus.
Ist ja ein alter Hut, das tolle Covermotive als Kaufanreiz herhalten müssen.
Deshalb habe ich zu Inhalten von Malibu Comics und Dark Horse Comics Bilder eingestellt:





Das ist eine Innenseite vom Heft Nummer 1 der Malibu – Miniserie (1 von 5) „Tarzan the Warrior“. Die Zeichnungen sind natürlich gewöhnungsbedürftig, eben schräg, wie weiter oben schon geäußert wurde, haben aber durchaus ihren Reiz. Geschrieben hat die Story Mark Wheatley, gezeichnet wurde sie von Neil Vokes (Bleistift) und Marc Hempel (Tusche), koloriert wurde sie von Damon Willis und gelettert von Brian Clopper und last but not least hat das Heft ein Simon Bisley – Backcover.





Hier haben wir das zweite von drei Heften der Miniserie „The return of Tarzan“ aus dem Hause Dark Horse. Zum wiederholten Male sehen wir hier eine Interpretation des zweiten Tarzan-Romans, diesmal von Thomas Yeates (gelettert von Steve Dutro, Farben von Perry McNamee und das Titelbild ist von John Totleben) und das recht gelungen wie mir scheint. Tarzan trägt hier übrigens eine Krallenkette, was mir auch ziemlich neu ist.
Dafür sieht La, die Königin von Opar, recht apart aus …





Diese Seite stammt aus der regulären Dark Horse Serie und zwar die # 9. Die Story ist von Allan Gross, Bleistift Christopher Schenck, Tusche George Freeman, Farben Cary Porter und gelettert von Steve Dutro. Einige Nazis sind mal wieder in Tarzans Dschungel eingedrungen und es bedarf immerhin vier Fortsetzungen um wieder alles ins Lot zu bringen. Flott, teilweise sogar sehr flott gezeichnet.
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Alt 14.10.2011, 12:33   #30  
Alga
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@jakubkurtzberg:



Habe beide Hefte miteinander verglichen, (Comic) Seite 12 der Originalausgabe fehlt bei der Ehapa-Fassung.
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Alt 14.10.2011, 13:20   #31  
jakubkurtzberg
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Vielen Dank fürs Vergleichen. Hätte mich auch fast gewundert, wenn die Story 1:1 ohne Kürzungen übernommen worden wäre.
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Alt 14.10.2011, 17:40   #32  
Marvelianer
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
Schon krass, dass sich immer wieder Marvel-Material irgendwohin "verirrt"... Für Ehapa ja eher untypisch, da dort vorwiegend DC beheimatet war. Schade, dass "Roy" Thomas aus der Anmerkung verschwinden musste. Und ja, die dt. Farbgebung macht echt was kaputt.

Erschien das eigentlich ungekürzt - oder hat Ehapa (wie so oft) etwas weggeschnibbelt?
Dieses Marvel Material von Tarzan erschien auch in den NL Tarzan Classics die in Deutschland leider nicht mehr veröffentlicht wurden es erschien dort auch sehr schönes Kubert-Material von DC, Grund ist das Material wurde ja in Schweden für Europa vorbereitet und Schweden wurde ja dann von Semic/Atlantic aufgekauft und Tarzan wurde ohne Unterbrechung weitergeführt. Ehapa bediente sich dann für Deutschland aus diesem Pool.

Williams stellte Tarzan mit dem Hinweis ein , dass das Material aufgebraucht sei und das über eine Weiterführung nachgedacht werde.
Ehapa hat wohl wegen der geplanten hohen Auflagen , die Lizenz übernehmen können.
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Alt 14.10.2011, 21:26   #33  
betamax
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Tja, so unterschiedlich sind die Geschmäcker, mir hat die Marvel Tarzan Serie als Jugendlicher sehr gut gefallen. Liegt aber auch wohl daran, daß der Marvel Tarzan mich damals mehr an "Conan" erinnert hat, einer meiner absoluten Lieblingscharaktere.
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Alt 18.10.2011, 11:13   #34  
Detlef Lorenz
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Die vorherigen Abbildungen zeigen u. a. eine Seite aus dem Roman „The return of Tarzan“, adaptiert von Thomas Yeates. Selbst neugierig geworden schaute ich mir weitere Comic-Versionen in meiner Sammlung von diesem Abenteuer an. Eine gezeichnete Szene hatte es mir dabei schon immer angetan und zwar Tarzans erster „Besuch“ in der legendären Stadt Opar und hier besonders seine Gefangennahme durch die degenerierten männlichen Bewohner. Im Folgenden zeige ich einmal die verschiedensten Umsetzungen von vier Zeichnern dieses Geschehnisses:






Das hier ist die früheste Comicwiedergabe, gezeichnet 1929 von Rex Maxon. Nach der Adaption des ersten Romans „Tarzan oft he Apes“, durch Hal Foster zeigte dieser wenig Lust auf eine Weiterführung am Comic Strip. Deshalb wurde Rex Maxon mit der Fortsetzung beauftragt. Nun ist Maxon nicht einer der genialen Zeichner, er setzte keine Maßstäbe und war zudem durch das Format -Tagesstrip - eingeengt. Trotzdem ist erkennbar, um was es in dieser Szene geht, zumal ein üppiger Untertext die Geschichte erläutert.

Falls sich beim Betrachten der Bildsequenz jemand denken sollte, Tarzan würden beim Angriff der Oparianer die Haare zu Berge stehen, so kann ich ihn beruhigen: hier handelt es sich um eine Art Krone, die ihm als neuen Häuptling der Waziris zustand.




Das ist die Version derselben Szene von Russ Manning gut dreißig Jahre später. Ab der Nummer 155 der Gold Key Reihe adaptierte Manning die Romane für das Comic-Book mit seinen deutlich besseren Möglichkeiten gegenüber dem schwarz weißen Tagesstrip. Ein klein wenig eindrucksvoller ist ihm das schon gelungen, ich würde sogar sagen: sehr viel eindrucksvoller!
Die hier gezeigte halbe Seite entstammt dem BSV-Heft 35; wer die Möglichkeit hat sich dies im „Das große Tarzan Buch“ Nummer 1 anzuschauen, sollte es einmal ohne den Text zu lesen einfach tun und nur die Zeichnungen auf sich wirken lassen …

Geändert von Detlef Lorenz (18.10.2011 um 11:19 Uhr)
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Alt 18.10.2011, 11:17   #35  
Detlef Lorenz
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Hier zeigt Joe Kubert seine Auffassung von Tarzans Gefangennahme. Ohne Zweifel ebenfalls großartig gezeichnet und auch seine Zeichnungen vertragen das Tableau-Format (25,5cm x 35cm) der US-Sonderausgabe C-29 von dem die Abbildungen hier abgenommen sind.




Die oben wiedergegebene Seite von Tom Yeates (Dark Horse) ist grafisch ungewöhnlich aufgeteilt, zeigt eine schwungvolle Dynamik und erinnert mich an Sequenzen aus dem Silhouetten-Film „Prinz Achmed“ von Lotte Reiniger, in den Jahren 1923-1926 entstanden. Einige Zeichner bieten schon etwas fürs Auge und spulen nicht nur ihre oder die anderer Szenaristen Story ab.




Nur beinahe dieselbe Szene und auch kein Comic: es ist das Titelbild von „Tarzans Schatz von Opar“, dem fünften Roman, in der deutschen Ausgabe von 1925. Gezeichnet ist es von W. Planck und zeigt eine Begegnung Tarzans mit den Oparianern und ihrer Königin La. Vom Stil her greift es dem Maxons etwas vor (na ja), zeigt aber erstaunlicherweise Tarzan schon im Lendenschurz, während er im zeitgenössischen Film und später im Comic von Foster und Maxon lange Zeit mit dem von Burroughs beschriebenen „Dreieckstuch“ sich durch den Dschungel hangelte.
Recht freizügig war die Darstellung von La, so war sie erst wieder in den Comics von Tom Yeates zu sehen.
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Alt 22.11.2011, 15:05   #36  
Detlef Lorenz
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In der heutigen Tarzan-Abteilung geht es um den Mondial-Verlag und genauer um das Heft Nummer 1:

Das erschien im September 1952, also ein Jahr nach dem ersten Micky Maus Heft. Der Inhalt ist den Sonntagsseiten von Burne Hogarth entnommen und zwar die Geschichte „Tarzan against Dagga Ramba“ von 1941/1942. Leider ging es mitten in der Geschichte los, wobei der fehlende Teil später in den Heften 68-69 nachgeliefert wurde – ohne den schon abgedruckten Schluss der Erzählung. Zurück zum ersten Heft: Tarzan sucht da bereits Verbündete gegen Dagga Ramba und zwar bei den Beduinen. Diese leben bekanntlich in der Wüste, hier vermutlich in der Sahara und folglich heißt der Titel des ersten Heftes … „Der Kampf im Dschungel“????

Kurz vor Drucklegung muss dieser Nonsens einem Redakteur, oder sonst wem aufgefallen sein und zumindest wurde deshalb auf der Kopfleiste der ersten Seite der Titel abgeändert. Dort heißt es nun „Der Held der Wüste“ und das war ganz passend zum Inhalt.

Bild 2: Von einigen der ersten Hefte, auf jeden Fall der Nummer 1, gab es eine zweite Auflage. Unterscheiden tun sie sich von der ersten im Impressum - dort steht nun nicht mehr Burda-Druck und Postversand Offenburg, sondern Belser-Druck und Postversand Stuttgart. Die Farbgebung ist bei meinem Exemplar der zweiten Auflage auch unterschiedlich zur ersten: sie betont stärker das Blau und ist nicht so kräftig wie die der ersten Auflage.
Der Hauptunterschied ist aber im Titel zu sehen, endlich heißt es korrekt: „„Der Held der Wüste“, der Innentitel ist natürlich gleich geblieben.

Damit könnte man sich ja zufrieden geben, gäbe es da nicht einige Merkwürdigkeiten, die der Klärung bedürfen. In der normalerweise hervorragend recherchierten „Illustrierte Deutsche Comic Geschichte“ von Sigmar Wansel heißt es dazu in der Titelauflistung im Buch 13, Seite 168: Band 1 „Der Kampf im Dschungel“ und darunter noch einmal: Band 1 „Der Kampf in der Wüste“ (2. Auflage, Belser-Druck).

Mein Heft der zweiten Auflage trägt den Titel „Der Held der Wüste“ und könnte das jetzt bedeuten, es existiert noch eine weitere Auflage mit erneut geändertem Titel? Leider hat Sigmar Wansel nur von der ersten Auflage eine Abbildung gebracht, aber vielleicht kann er noch an seine Quellen herankommen und hier eine Klärung herbei führen.








Die dritte Abbildung des ersten Tarzan-Heftes zeigt eine weitere Variante desselben. Diesmal ist sie allerdings nicht so bedeutend und besteht nur aus dem Buchstaben R in einem weißen Kreis, der am n des markanten Schriftzuges zusätzlich angebracht ist. Hier handelt es sich um den Norbert-Hethke-Nachdruck der Serie und das R steht hier für „Warenzeichen“, denn Tarzan ist ein eingetragenes Warenzeichen. Diesen Trick hatte sich ERB damals einfallen lassen (oder von Anwälten angeraten bekommen), um die Rechte an seiner Idee sich auf alle Zeiten zu sichern.

Hethke hatte für seinen Nachdruck die erste Auflage vorliegen und deshalb heißt auch hier das Heft Nummer 1 „Der Kampf im Dschungel“ … ansonsten ist diese Serie der zweibeste Nachdruck, der aus dem Hause Hethke gekommen ist, für meinen Geschmack!

Zuletzt haben wir dann die vierte Variante des Titelbildes und zwar in Form des Faltblattes „Leseprobe“ vom Mondial-Verlag. Hier liegt mir allerdings nur der Hethke –Nachdruck vor und deshalb finden wir erneut das R neben dem n. Allerdings gibt es doch einen Unterschied zum Titelbild des Mondial-Heftes: Der Titelschriftzug ist hier in Fraktur geschrieben, im Gegensatz zum Heft, dort sind die Buchstaben in graden Lettern. Und wenn man jetzt noch die Original-Leseprobe von Mondial dazu stellt, die ohne dem R, haben wir bereits fünf Varianten ein und desselben Heftes, die sich aber nur in Details voneinander unterscheiden.
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Alt 15.12.2011, 23:57   #37  
Detlef Lorenz
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Vor ein paar Tagen fiel mir ein Erlebnis ein, welches mir viel Freude bereitet hatte: Zwei Freunde und ich saßen in einer Unterkunft kurz unterhalb des Thorong La – Passes im Nepalesischen Himalaya auf ungefähr 4600 Meter Höhe. Zwei Mitglieder unserer Trekking-Gemeinschaft nervten schon seit ein paar Tagen mit unqualifizierten Bemerkungen und brachten Unfrieden in die Gruppe. Sie saßen nun mit am Tisch und redeten wieder mal Nonsens, meinten aber diesmal uns persönlich. Es begann lästig zu werden, aber der abgeklärteste von uns bereinigte die Situation mit folgendem Satz: „Was kümmert es eine Eiche, wenn sich ein Wildschwein dran schubbert!“

Danach ließen die Nervensägen zumindest uns drei Hamburger in Ruhe.

Was das mit den vorherigen und den folgenden Beiträgen zu tun hat? keine Ahnung, vielleicht weil ich mich gerade mit Urlaubsplänen beschäftige und deshalb fiel mir diese hübsche Episode ein. Nächstes Jahr soll es eventuell nach Namibia gehen und damit ist doch der Kreis zu Afrika und Dschungel und Tarzan geschlossen – finde ich jedenfalls und präsentiere deshalb gleich den nächsten Beitrag:

Innerhalb meiner „Comic-Welten“ begann ich die Dschungel-Abteilung mit Tarzan – wem sonst! Stefan Meduna hatte mich (uns) darauf gebracht, dass von John Buscema eine Tarzan-Story auf Deutsch erschienen ist und zwar innerhalb der Ehapa-Reihe, die von 1979 – 1984 heraus kam. Daraufhin kramte ich meine Ehapa-Hefte heraus, in der Hoffnung, die Nummer mit den Buscema-Zeichnungen zu haben. Ich wurde von mir nicht enttäuscht, da ich wusste, zwar nicht alle Hefte dieser Reihe zu haben, aber „Big Jim“ musste sich einfach in meiner Sammlung befinden.

Insgesamt habe ich nämlich nur 8 von den insgesamt 59 Heften der Großband-Reihe. Es sind die Nummer 1 und die letzten sieben Hefte der Serie. Von den Ablegern der Korak-Reihe habe ich sogar keine, ebenso nicht die Ehapa-Tarzan-Taschenbücher und –Alben, warum? Nun, zeichnerisch finde ich die meisten Hefte nicht „das Gelbe vom Ei“ und weshalb soll ich da meinen ohnehin knappen Platz für relativ nutzloses opfern. Inhaltlich bieten sie nämlich auch nichts Besonderes … oder vielleicht war ich damals, als sie heraus kamen, zu sehr vom Manning-Tarzan verwöhnt?






Also nahm ich mir das erste Heft heraus und blätterte – und las – es mir durch. Die Geschichte „Tarzan und König Alfamin“, von „Giro“ gezeichnet, bot ein Versuch von Hogarth-Adaptionen an, mit übertriebenen Posen und Bewegungsabläufen, allerdings bei weitem nicht so perfekt, wie der Altmeister sie gezeichnet hatte. Und nun die Story: Tarzan trifft im Urwald auf flüchtende Eingeborene vom Stamm der Metados (klingt schön spanisch und verrät so ungewollt die inhaltliche Herkunft – wenn ich mich nicht irre, wie Sam Hawkens bemerken würde). Diese versuchen ihrem tyrannischen König zu entfliehen und Tarzan verspricht, ihnen zu helfen, da er doch den König gut kennt und sich sehr über dessen geschildertes Verhalten wundert. Im Dorf angekommen findet er allerdings nur dessen Sohn vor, der seinen Vater beerbt hat und nun ein despotisches Regime ausübt. Sehr schnell gerät Tarzan in Probleme und entzieht sich durch eilige Flucht der Kriegermacht des Stammes – durchaus sind taktische Rückzüge manchmal angebracht.

Nun gerät er aber nach wenigen Augenblicken in die Gewalt von Pygmäen, die ihn in ihr im Urwald versteckt liegendes Dorf verschleppen. Auf dem Weg dorthin – über „geheime Pfade“ selbstverständlich – gerät Tarzan mehrfach in Probleme: denn, „die Pygmäen sind so flink, dass selbst Tarzan Schwierigkeiten hat, ihnen zu folgen“, dann wird „der Urwald (…) dichter und immer undurchdringlicher.“ Resigniert denkt Tarzan nun: „Die Bäume wachsen so hoch und dicht, dass sie wie ein Dach wirken. Kein Lichtstrahl dringt da durch. Die Pygmäen lieben diesen Wald aber für mich ist er zum Gefängnis geworden! Allein finde ich da nicht raus! In diesem Teil des Dschungels war ich noch nie!“

In all den vielen Tarzan-Romanen und Comics, die ich gelesen habe, hat der „Sohn der Affen“ noch nie so rumgejammert. Er will sich in seinem Urwald nicht mehr auszukennen! Selbst wenn die Bäume noch so dicht und hoch gewachsen sind, weshalb sollte er dann nicht bis in die Spitzen klettern und sich umschauen. Oder sich einfach nur geradeaus durch die Bäume schwingen, irgendwo wird der Urwald schon an einem bekannten Platz enden, wo er sich zu orientieren weiß. Aber das Tarzan sich im Urwald verläuft, wie weiland Hänsel und Gretel (wenn auch gezwungenermaßen) ist ja so ähnlich, als wenn Jerry Cotton sich in New York verirrt.

Fazit: Im Grunde hörte ich auf der Seite 11, wo dieser Nonsens stand, auf, die Reihe zu lesen, wahrscheinlich zum zweiten Male nach 1979. Oberflächlich betrachtete ich dann weiter die Story und auch die zweite Geschichte im Heft Nr.1. „Tarzan und der Fluch von Maso Shumba“ bot außer einigen erneut schlecht abgekupferten Zeichnungen von Hogarth, insbesondere der Kampf mit dem Krokodil auf der Seite 26 und viel zu kräftig aufgetragener Farbe nichts Besonderes. Selbst die vierte Umschlagseite zeigte als Vorschau auf das nächste Heft wieder nur simpel imitierte Hogarth-Adaptionen. In weiteren Heften (die habe ich mir inzwischen auch noch angeschaut) findet man dann häufig Kubert-Nachahmungen und dieser ist im Original origineller und besser.

Erst die letzten Hefte zeigen dann wieder ansprechenden Comic. John Buscema ist hier schon erwähnt worden, aber auch die Zeichner Branislav Kerac*, Branko Plavsic und auch Siban Slavkovic bieten sauber gezeichnete Bilder, ihr Tarzan führt zwar auch manches Mal fürchterliche Verrenkungen aus, aber alles in allem gefallen mir die Zeichnungen und die Storys.

*hätte nur noch gefehlt, dass der Branislav´s Nachname sich Kerak schreibt
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Alt 17.12.2011, 18:54   #38  
s.cetin
gesperrter kleinerpumper
 
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Hier ein Scann von der original Tarzan Leseprobe!




Geändert von Lothar (17.12.2011 um 20:25 Uhr) Grund: Scan bearbeitet
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Alt 20.12.2011, 12:29   #39  
Detlef Lorenz
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Oh ja, danke!

hat Hethke zwar gut hinbekommen, wie den ganzen Mondial-Nachdruck, aber Original bleibt Original.
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Alt 10.01.2012, 13:06   #40  
Detlef Lorenz
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Auch in dieser Rubrik etwas zur Sp 223: Als Zeichner der Perry-Comics wurde auch das Studio Giolitti enttarnt. Im Text wurden dann einige andere Comics genannt, an denen das Studio, oder Giolitti selbst, beteiligt war. „Turok“ ist so eine Serie Beispiele, aber auch für die Gold Key Bsv TARZAN-Reihe war er tätig und das ist in der Sp vergessen worden.

Deshalb hier als „Nachtrag“ die Hefte und zwar waren es die Nummern 48, 49, 50 und 51 in der deutschen Ausgabe. Anschließend die jeweiligen Titelbilder:











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Alt 10.01.2012, 13:15   #41  
Detlef Lorenz
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Interessant finde ich die Inhalte der Hefte. Die Ausgaben 48 und 51 beinhalten Geschichten aus der Fernsehserie mit Ron Ely als modernen Tarzan-Darsteller (bekannt war er auch als Filmdarsteller des „Doc Savage“, aus der gleichnamigen Roman-Reihe von Henry W. Ralston und Lester Dent.







Giolitti hat in vielen Bildern, vor allem in „Grossaufnamen“, schon versucht, Ron Ely erkennbar darzustellen. Es ist ihm gut gelungen, er schuf einen Tarzan mit Elys Konterfei und lies ihn „flotter“ agieren, als den Tarzan, den Ron Ely im Fernsehen abgab.







Die anderen beiden Hefte, die Nummern 49 und 50 beinhalten Kurzgeschichten von „Edgar Rice Burroughs“ sechstem Tarzan-Roman Tarzans Dschungelgeschichten.
Hier haben wir die Eröffnungsseite des Heftes Nummer 49 mit einem dynamischen Einleitungspanel.

Links unten sehen wir auch „R. Giolitti“ Signum.
Die Hefte von Giolitti gehören insgesamt zu den interessanten der Serie, sein Tarzan ist dynamisch, manchmal ein bisschen kantig, aber immer wild und ungebändigt.
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Alt 10.01.2012, 13:21   #42  
Hinnerk
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen

Links unten sehen wir auch „R. Giolitti“ Signum.
Wer ist das eigentlich? Ich kannte bisher nur Alberto Gioletti bzw. sein Studio Gioletti.
Hinnerk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2012, 14:24   #43  
G.Nem.
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Zitat:
Zitat von Detlef Lorenz Beitrag anzeigen
(...)
Links unten sehen wir auch „R. Giolitti“ Signum.
(...)
Dat is kein 'R' sondern 'n 'A' (ähnlich dem 'A' von Dürer).

So sind sie halt, die Zeichner, kümmern sich nicht um die Sammler und krakeln was der Stift her gibt.
G.Nem. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2012, 14:33   #44  
G.Nem.
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Zitat:
Zitat von Hinnerk Beitrag anzeigen
Wer ist das eigentlich? Ich kannte bisher nur Alberto Gioletti bzw. sein Studio Gioletti.
... und der Mann hieß Alberto Giolitti, nicht Gioletti.
Alles nich' so einfach mit der Sammelei.
G.Nem. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2012, 14:37   #45  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von Hinnerk Beitrag anzeigen
Wer ist das eigentlich? Ich kannte bisher nur Alberto Gioletti bzw. sein Studio Gioletti.

Nach meinen Infos heißt er Giolitti - schon immer...

... und natürlich ist sein Vorname Alberto - und da kommt zwar ein R drin vor, aber ich denke mal es wird schon ein A sein, dass Kürzel - danke, Gabriel
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2012, 14:44   #46  
Xury
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War Gioletti nicht der mit dem Nassrasierer?

Aber zurück zum Thema: Giolitti war mit seinem Studio schon irgendwie auf Adaptionen aus Film und Fernsehen spezialisiert: Rauchende Colts, Star Trek, King Kong,...

Aber wenn man die Fachleute von Goggel mit einer Bildersuche betraut, wirkt es fast, als sei er auf alles spezialisiert.
Xury ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2012, 15:43   #47  
Detlef Lorenz
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Zitat:
Zitat von Xury Beitrag anzeigen
... Aber wenn man die Fachleute von Goggel mit einer Bildersuche betraut, wirkt es fast, als sei er auf alles spezialisiert.
Fast so wie Dan Spiegle, der hat auch überall mitgemischt, inklusive Tarzan (und Korak).
Detlef Lorenz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.01.2012, 18:23   #48  
user06
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Hat der bsv bei den Tarzan Titelbildern manchmal das Wort "Sohn" im Untertitel vergessen ? "Tarzan der Affen" ?
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Alt 10.01.2012, 19:47   #49  
Detlef Lorenz
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In der Original - Gold - Key- Serie heiß es "Tarzan of the Apes", da hat man bei BSV gelegentlich halt "Tarzan der Affen" draus gemacht; "Tarzan von den Affen" klingt auch ein bißchen komisch. "Tarzan Herr des Dschungels" gibt es allerdings bei den höheren BSV-Heften noch anzubieten.
Vielleicht weiß da ein BSV-Fachmann mehr, die Posten ja im entsprechenden Forum und lesen das hier vielleicht zufällig

"Tarzan Sohn der Affen" (noch einmal BSV) ist natürlich auch nicht sonderlich besser und ebenso "Tarzan der König des Dschungels" (von Lehning, Großbände), sowie "Tarzan der Herrscher des Urwaldes (Lehning, Piccolos). Etwas besser klingt da schon der Mondial-Titel: "Tarzan die kühnsten Abenteuer des Urwaldmenschen", in den höheren Nummern stand dann nur noch "Tarzan", ebenso wie auf den Ehapa Heften - das ist am Einfachsten und klingt am Besten!

Da kann man sich richtig vorstellen, wie die Köpfe in den Redaktionsstuben geraucht haben müssen, um den an sich schon zukräftigen Titel weiter aufzupeppen ...
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Alt 14.02.2012, 16:32   #50  
Detlef Lorenz
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Die regelmäßigen Abbildungen von Neuerscheinungen der Akim-Piccolos ließen mich wegen der inzwischen erreichten hohen Nummeranzahl in meiner Sammlung kramen. Ein Belegheft der italienischen Originalserie habe ich nämlich und zwar die Ausgabe 605.

Kurzerhand setzte ich mich über Lothar mit Moneybin in Verbindung. Heraus kam dabei folgender Beitrag:





Die erste Abbildung zeigt die Originalzeichnung von Pedrazza, …





…das obige Bild ist ein von Pedrazza getuschter „Farb-Film“ ohne jegliche Konturen, der dem Verlag als Kolorierungs-Vorlage dienen sollte.





Übereinander gelegt sieht das dann so aus!






Und herausgekommen ist bei den Italienern dieses Heft.






Dagegen sieht die Neukolorierung von Rolf Schumann doch viel flotter aus! Und auch der Druck allgemein ist schon deutlich besser, allerdings kostet das Endprodukt auch wesentlich mehr – ist aber auch eine Sammlersonderausgabe .
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